Für die Entstehung von Myomen spielen der Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten eine wichtige Rolle. In diesem Interview zum Ratgeber „Myome selbst heilen“ klären die Autorinnen Prof. Dr. Ingrid Gerhard und Dr. Barbara Rias-Bucher über die Hintergründe ihrer Myom-Schrumpfkur auf.
Teile des Interviews wurden bei Erscheinen des Buches an die Presse gegeben. In diesem Artikel haben wir es erweitert, indem wir Fragen der Leserinnen, die inzwischen an uns gestellt wurden, mitbeantwortet haben.
Ursachen und Symptome von Myomen
Myome sind die häufigsten gutartigen Tumore bei Frauen zwischen der Pubertät und den Wechseljahren. Weiß man denn heute, wodurch sie entstehen? Können Sie etwas zu den Symptomen sagen?
Prof. Dr. Ingrid Gerhard: Über die eigentliche Ursache von Myomen weiß man wenig. Es gibt sicher genetische Ursachen, denn sie können in manchen Familien häufiger auftreten und sind bei afrikanischen Frauen häufiger als bei europäischen. Die Tatsache, dass sich Myome in der geschlechtsreifen Phase der Frau entwickeln, spricht dafür, dass die weiblichen Hormone eine Rolle spielen. Man kann in der Regel eine Dysbalance zwischen Östrogenen und Progesteron feststellen. Am deutlichsten ist dies an der Myomzelle selbst zu erkennen, die mehr Östrogenrezeptoren aufweist als eine gesunde Zelle. Weitere Wachstumsfaktoren sind bekannt, wie sie bspw. bei Übergewicht und einem gestörten Zuckerstoffwechsel auftreten.
Die häufigsten Symptome sind Blutungsstörungen, oftmals mit Schmerzen verbunden. Je nach Anzahl, Lage und Größe der Myome kann die Frau über Blasendruck mit Harndrang klagen, über Kreuzschmerzen, Schwierigkeiten beim Stuhlgang, aufgeblähten Leib und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr. Auch Fehlgeburten oder unerfüllter Kinderwunsch können mit Myomen zusammenhängen.
Das Risiko einer bösartigen Entartung gibt es bei Myomen praktisch nicht. Warum empfehlen Sie dann regelmäßige Kontrollen? Welche Folgeerkrankungen gibt es? Wann muss eine OP durchgeführt werden?
Prof. Dr. Ingrid Gerhard: Man sollte die Myome nicht zu groß werden lassen, denn umso schwieriger werden die operativen Möglichkeiten. Bei jeder Frau können die Myome eine andere Wachstumsgeschwindigkeit haben, die sich kaum voraussagen lässt; deshalb sind regelmäßige Kontrollen ganz wichtig. Besonders bei Frauen mit Kinderwunsch ist es wichtig, frühzeitig etwas gegen die Myome zu unternehmen. Zwar sind Myome nicht unbedingt ein Hindernis für eine Schwangerschaft, aber je nach Größe und Lokalisation können sie doch zu Einschränkungen der Fruchtbarkeit und erhöhten Risiken in der Schwangerschaft führen.
Wenn Myome Blutungsstörungen verursachen, sollte der Eisenspiegel regelmäßig kontrolliert werden – auch wenn Eisen eingenommen wird –, damit er nicht zu weit absinkt.
Konventionelle Therapien bei Myomen
Welche konventionellen Therapien gibt es zur Behandlung von Myomen? Unter welchen Voraussetzungen können Naturheilverfahren vor Myomen schützen oder sie verkleinern?
Prof. Dr. Ingrid Gerhard: Zunächst gibt es die hormonelle Therapie: Das Ungleichgewicht zwischen dem Zuviel an Östrogen und Zuwenig an Progesteron lässt sich ausgleichen, indem man Gestagene verabreicht. Auch die Langzeiteinnahme einer Pille kann das Wachstum bremsen. Viele Frauen können ihre Blutungsstörungen auch mit der Hormonspirale in den Griff bekommen.
Große Hoffnungen wurden auf Ulipristalacetat (Esmya) gesetzt, einen selektiven Progesteronrezeptor-Modulator. Dieses Medikament wurde anfangs nur vor einer geplanten OP eingesetzt, später jedoch auch zur Dauertherapie zugelassen. Darunter kam es bei einigen Frauen zur Verkleinerung der Myome und zur Verringerung der Blutungen. Momentan wird Esmya unter regelmäßiger Kontrolle der Leberwerte wieder gezielt eingesetzt.
Helfen die hormonellen Therapien nicht, dann gibt es viele unterschiedliche operative Methoden, um einzelne Myome oder die ganze Gebärmutter zu verkleinern oder zu entfernen. Eine OP ist immer dann zu empfehlen, wenn der Leidensdruck stark ist, die Funktion der umliegenden Organe beeinträchtigt wird und damit zu rechnen ist, dass es vor der Menopause nicht zu einem Wachstumsstillstand kommt.
Natürliche Heilmethoden bei Myomen
Natürliche Heilmethoden haben ihren Platz dann, wenn die Patientin bereit ist, durch Veränderung ihres Lebensstils bei der Verkleinerung der Myome mitzuhelfen. Dann kann sie durch eine optimierte Ernährung, wie unten ausgeführt wird, dafür sorgen, dass weniger Östrogen in ihrem Körper zirkuliert und mehr Progesteron produziert wird. Durch eine Normalisierung des Zuckerstoffwechsels kann sie selbst die schädlichen Wachstumsfaktoren bremsen. Auch Pflanzenheilmittel, die den Hormonstoffwechsel und die Blutungen der Frau beeinflussen, sind dann hilfreich.
In der wissenschaftlichen Literatur häufen sich Hinweise dafür, dass Vitamin D ein ganz wichtiger Regulator des Östrogen- und Progesteron-Stoffwechsels ist, so dass eine konstant gute Vitamin-D-Versorgung vor Myomen schützt. Lassen Sie im Blut das 25-OH-Vitamin D bestimmen. Optimal sind Werte zwischen 40-70ng/ml Serum.
Relativ neu ist die Erkenntnis, dass hochdosierter Grünteeextrakt (Epigallokatechin) zu einer Bremsung des Myomwachstums eingesetzt werden kann. An der Charité in Berlin läuft zurzeit die Rekrutierung von Patientinnen mit Myomen für eine Studie, die die Wirksamkeit überprüfen soll.
Selbstverständlich kann auch die Traditionelle Chinesische Medizin Erfolge verbuchen. An der Frauenklinik in Heidelberg haben wir außerdem bei homöopathischen Behandlungen eine Schrumpfung von Myomen feststellen können, wenn sie sich relativ neu entwickelt hatten und noch unter 4 cm maßen.
Natürliche Heilmethoden haben auch ihre natürlichen Grenzen: Wenn es sich um große, schon sehr lange bestehende, teilweise schon verkalkte Myome handelt, wird es mit der Schrumpfung schwierig bis unmöglich – aber das Wachstum neuer Myome kann in jedem Fall eingeschränkt werden.
Hormonstörung bei Myomen ausgleichen
Myome entstehen durch eine Östrogendominanz und einen absoluten oder relativen Mangel an Progesteron. Muss zum Ausgleich auf Pillen und Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden? Kann man auch mit Heilpflanzen das Ungleichgewicht der Hormone ausgleichen?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Das Ungleichgewicht zwischen dem Östrogenüberschuss und dem Progesteronmangel lässt sich durch eine Reihe pflanzlicher Heil- und Lebensmittel mildern und sogar beheben. Dazu gehören Frauenkräuter wie Schafgarbe und ganz übliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Gemüse, Obst, Leinsamen oder Oliven.
Seit Jahren weiß man nämlich, dass Vegetarierinnen und Frauen in Ostasien kaum unter hormonell bedingten Frauenbeschwerden leiden. Ursache sind Phytoöstrogene, Bioaktivstoffe aus der großen Gruppe der Polyphenole, die eine ähnliche Struktur aufweisen wie unsere Östrogene. Über komplexe körpereigene Mechanismen beeinflussen sie den Hormonhaushalt positiv und regen, anders als unsere körpereigenen Hormone, das Wachstum von Myomen nicht an.
Für viele Frauen ist es zunächst schwer zu verstehen, dass einerseits Östrogene das Myom-Wachstum anregen, andererseits Pflanzenöstrogene das Myom-Wachstum bremsen sollen und sogar Sojaprodukte empfohlen werden. Können Sie das näher erklären?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Es gibt unterschiedliche Arten von Östrogenrezeptoren. Wird die eine Rezeptorart (ERα) mit einem Östrogen besetzt, gibt sie der Zelle den Auftrag, zu wachsen und Proteine zu bilden. Die natürlichen menschlichen und tierischen Östrogene binden überwiegend daran. Wird eine andere Rezeptorart (ERß) von Östrogen besetzt, reagiert die Zelle gar nicht oder normalisiert den Stoffwechsel. Diese Funktion haben Phytoöstrogene. Phytoöstrogene aus Soja oder Getreide und Gemüse oder Obst fördern also die normale Hormonbalance. Allerdings sollte man Sojainhaltsstoffe nicht als Nahrungsergänzung hochkonzentriert einnehmen, dann kann das wieder das Gegenteil bewirken.
Welche Ernährung vor Myomen schützt
Gerade in relativ frühen Stadien besteht die Chance, das Myom-Wachstum durch eine bestimmte Lebensweise und passende Ernährung zu bremsen. Ist das eine neue Idee, oder gibt es bereits bewährte Rezepte, die den betroffenen Frauen bekannt vorkommen werden?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Wir empfehlen vollwertige, vitalstoffreiche Ernährung mit Lebensmittelvielfalt und Nährstoffdichte. Dieses Ernährungskonzept wurde in den 1980-er Jahren an der Universität Gießen und von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) entwickelt. Seither haben sich unsere Essgewohnheiten gewandelt und in vieler Hinsicht diesem Vollwertprinzip angepasst. Viele Menschen sparen mit tierischen Produkten und bevorzugen unverfälschte, natürliche Lebensmittel aus heimischem Anbau, kaufen Gemüse, Salat und Obst frisch nach saisonalem Angebot und wählen dabei so oft wie möglich Bio-Produkte.
Die richtige Ernährung ist ein wesentlicher Teil der Selbsthilfe bei Myomen. Auf welche Lebensmittel sollte man dabei verzichten, welche gehören hingegen bei der „Myom-Schrumpfkur“ auf den Speiseplan?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Unsere Myom-Diät basiert ebenso wie die moderne Mischkost auf pflanzlichen Lebensmitteln. Das hat zwei Gründe: erstens werden Myome durch pflanzliche Lebensmittel nicht stimuliert. Zweitens decken diese ein ganzes Spektrum an Substanzen ab, die bei Myomen sowohl präventiv als auch heilend wirken können: Bioaktivstoffe wie Phytoöstrogene, Antioxidantien und Präbiotika, dazu pflanzliche Proteine und Fette sowie vorwiegend basische Lebensmittel.
Bevorzugen Sie also unverfälschte, natürliche, frische und saisonale Lebensmittel aus heimischem Anbau und essen Sie lieber Vollkorn- statt Weißmehlprodukte. Eier, Fleisch, Fisch und Schinken oder Milchprodukte und Süßes sind bei der Myom-Diät zwar nicht verboten, sollten aber nur in kleinen Mengen ein- bis zweimal pro Woche genossen werden. Und das meine ich wörtlich: Ab und zu genießen ist in Ordnung, einfach drauflos futtern dagegen keine gute Idee!
Wie die Ernährungsumstellung bei Myomen gelingen kann
Viele Betroffene sind an Fast Food oder Hausmannskost mit reichlich tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Schinken, Eier und Käse gewöhnt. Wie gelingt der Umstieg auf eine vollwertige und pflanzenbasierte Ernährung am besten?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Gehen Sie es behutsam an, denn der Organismus muss sich an das neue Essen gewöhnen: Beginnen Sie mit mindestens einem vegetarischem oder veganen Gericht pro Tag, das Sie aus den Kapiteln unseres Buches wählen – ob morgens, mittags oder abends spielt erst mal keine Rolle. Steigern Sie dann das Quantum im Wochenrhythmus, bis Sie sich drei Tage in der Woche ganz vegetarisch ernähren.
Essen Sie zu Beginn der Myom-Schrumpfkur nur Mini-Portionen von Rohkost. Gewürfelte Tomaten, hauchfein aufgeschnittene Gurken, geraspelte Möhren und Zucchini, Fenchel in feinen Scheibchen tun Ihnen gut, weil alle diese Gemüse zwar Ballaststoffe liefern, aber nicht blähen. Diese Ernährung wirkt übrigens präventiv, nicht nur bei Myomen, sondern bei einer ganzen Reihe von ernährungsbedingten Krankheiten. Sie tun also auch Ihrer Familie etwas Gutes, wenn Sie mit unseren Rezepten kochen.
Pflanzenheilmittel bei Myomen
Neben der Ernährungsumstellung empfehlen Sie besonders die Phytotherapie bei jeder Myombehandlung. Welche pflanzlichen Heilmittel sind hier sinnvoll, und woher kann man diese bekommen?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Auch hier steht uns ein ganzes Spektrum zur Verfügung. Erstens wählt man Phytopharmaka, die den Hormonspiegel ausgleichen: Schafgarbe und Hirtentäschel enthalten hormonähnliche Substanzen, die das Wachstum von Myomen reduzieren oder ganz unterbinden. Diese Phytoöstrogene besetzen einen Teil der Rezeptoren, an denen normalerweise das Östrogen andockt. So erhält die Hypophyse die Meldung, dass der Hormonspiegel im Lot ist.
Zweitens setzt man gerbstoffhaltige Pflanzen wie Frauenmantel, Blutwurz und Wiesenknopf ein, die Blutungen verhindern oder sogar stillen, damit es nicht zur Folgeerkrankung Anämie kommt. Drittens sind Salicylsäureverbindungen in Weidenrinde und Mädesüß wie auch Phenolsäuren und Flavonoide in Brennnesseln wirksame Schmerzstiller, Cumarine in Gänsefingerkraut, Bitterstoffe in Frauenmantel und Schafgarbe helfen bei Krämpfen im Unterleib.
Alle Pflanzenheilmittel bekommen Sie in der Apotheke, und in unserem Buch finden Sie Rezepte für Teemischungen und Tipps für bestimmte Präparate.
Optimierter Lebensstil bei Myomen
Aber Sie wissen ja schon aus unseren früheren Artikeln: die gesunde Ernährung ist wichtig, ist aber nicht alles.
- Regelmäßige Bewegung, die Spaß macht, ist mindestens genauso wichtig, ebenso spezielle Beckenbodengymnastik, die zur optimalen Durchblutung der Gebärmutter beiträgt.
- Immer mal wieder Fastentage einlegen, damit sich die Leber erholen und ihre Entgiftungsaufgaben ungestört wahrnehmen kann.
- Gewicht stabilisieren und besonders den Fettpolstern am Bauch zu Leibe rücken.
- Ausreichend lange Schlaf- und Erholungsphasen in den Tag/die Nacht einplanen.
- Und immer wieder Informationen sammeln, wie Sie sich vor hormonaktiven Umweltgiften schützen können, die in Lebensmitteln, Trinkwasser, Plastik, Kleidung und Hygieneartikeln lauern
- Und mit welchen Methoden Sie zwischendurch immer wieder entgiften können.
Aktualisierung März 2020
Wie oben beschrieben, durfte der Wirkstoff Ulipristalacetat in dem Präparat Esmya für die Therapie von Gebärmuttermyomen schon seit Juli 2018 nur noch unter strengen Auflagen angewendet werden. Trotz dieser strengen Auflagen ist es inzwischen wieder zu einem schweren Fall von Leberversagen bei einer Patientin gekommen. Deshalb hat der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA erneut ein Risikobewertungsverfahren eingeleitet. Der Hersteller Gedeon Richter Pharma GmbH hat das Präparat Ulipristalacetat 5 mg bis zum Abschluss des erneuten Risikobewertungsverfahrens vorübergehend vom Markt genommen. Wenn Sie das Präparat einnehmen, muss die Behandlung abgebrochen werden, 2-4 Wochen später müssen die Leberwerte kontrolliert werden. Auch zu einem späteren Zeitpunkt können noch Symptome einer Leberfunktionsstörung auftreten: Übelkeit, Erbrechen, rechtsseitige hypochondrale Schmerzen, Anorexie, Asthenie und Gelbsucht, melden Sie sich dann umgehend beim Arzt. Neue Patienten dürfen kein Esmya mehr verordnet bekommen.
Aktualisierung Juni 2020
Inzwischen habe ich viele wunderbare Rückmeldungen von Frauen bekommen, die dank der in meinem Buch vorgeschlagenen Lebensstilveränderungen und der Ernährungsoptimierung gesünder geworden sind, sich besser fühlten, keine Myom-OP mehr brauchten, spontan schwanger wurden usw. Kürzlich interviewte mich Tanja Hohenester, die den EGCG-Extrakt Tigovit entwickelt hat, über die Schwerpunkte der Ernährung bei Myomen und die Nahrungsergänzungen. Schauen Sie sich hier die youtube-Videos an.
Aktualisierung September 2020
Im September 2020 veranstaltete die Frauenärztin Frau Dr. Dorothee Struck aus Kiel mit mir ein Webinar über Myome, in das wir beide unsere Erfahrungen einfließen lassen konnten. Anschließend hatten die Zuhörerinnen die Chance, uns Fragen zu stellen. Sie kennen Frau Dr. Dorothee Struck schon lange durch ihre Artikel in diesem Webmagazin zur Verhütung: „Verhüten ohne Hormone? Na sicher!“ und „Verhütung in der eigenen Hand-sicher aber nur mit Köpfchen„.
Und welche Erfahrungen haben Sie mit Myomen gemacht? Haben Sie eigene Rezepte entwickelt? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
ich bin 29 Jahre alt und bei mir wurde im April ein sehr großes Myom festgestellt. Leider habe ich meinen Körper nicht gleich ernst genommen und erst nach der Untersuchung vor einer Woche an der Charité verstanden wie schlimm es ist. Das Myom ist 11x8x9 cm groß. Man sieht es auch deutlich von außen. Ich habe sehr starke Blutungen, aber sonst kaum beschwerden. Das Myom war im November 2016 kurz nach der Geburt meines Kindes 2,1 cm groß aber blieb damals unentdeckt. Es ist also sehr schnell gewachsen. Ich habe dem Arzt gesagt, dass ich noch einen Kinderwunsch habe. Er hat zu einer OP geraten. Erst soll eine Embolisation gemacht werden und dann das Myom operativ enterfert werden. Nur so könne er überhaupt davon ausgehen, dass meine Gebährmutter erhalten bleiben kann. Ich bin viel zu jung um meine Gebärmutter zu verlieren auch unabhängig von meinem Kinderwunsch. Ich möchte diese Risiko eigentlich nicht eingehen. Ich habe natürlich sofort meine Ernähung auf vegan umgestellt. Ich habe mir Grünteeextrakt und Quercetin in der Apotheke bestellt und die Kräuter für den Tee sowie die Tinktur.
Meine Fragen:
Wie viel vom Grünteeextrakt und Quercetin kann ich einnehmen? (Viel hilft ja nicht immer viel)
Sollte man die Tinktur gegen die starkte Blutungen täglich einnehmen?
Ich möchte versuchen Zeit zu gewinnen. Denken Sie es sei fahrlässig mit der OP weiter zu warten und erst mal auszuprobieren, ob es alternative Wege gibt? Besteht die Gefahr, dass das Myom Schaden (zb an den Eierstöcken, weil es den Platz einnimmt) anrichten kann?
Ich möchte unbedingt eine Zweitmeinung! Welchen Experten können Sie mir deutschlandweit empfehlen?
Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Arbeit, Ihre Zeit und Mühe!
Viele Grüße Maresa
Liebe Maresa,
ich kann gut verstehen, dass Sie in Ihrem Alter unbedingt die Gebärmutter erhalten wollen. Meinem Gefühl nach können Sie ruhig 3 Monate abwarten, wenn Sie gleichzeitig so viel verändern. Wenn Sie den Grünteeextrakt Tigovit nehmen (einen anderen empfehle ich nicht), beginnen Sie mit 2x2Kps. und reduzieren Sie nach 2 Wochen auf 3×1. Von Quercetin gibt es so unterschiedliche Produkte, dass ich Ihnen die Dosierung nicht sagen kann, meistens 3x500mg. Die Tinktur wegen der blutungen nur bei der Periode. Einen Spezialisten kann ich Ihnen nicht nennen, googeln Sie mal bei den größeren Kliniken, eine Zweitmeinung ist immer gut. Alles Gute!
Ich habe mir Ihr Buch gekauft, und bin eigentlich begeistert, weil das Präparat Styptysat Plus mir wirklich gut bei meiner Problematik geholfen hat. Ich habe nun auch alle Kräuter für die empfohlenen
Teemischungen bekommen, allerdings steht auf der Packung mit dem Besenginster, das man eine Selbstmedikation vermeiden sollte, und im Buch steht kein Hinweis diesbezüglich. Kann man das auch weglassen?
Liebe Renee,
Besenginster stabilisiert das Herz-Kreislaufsystem und kann leicht wasserausschwemmend sein. Wenn Sie nicht hohen Blutdruck haben oder schwer herzkrank sind, sehe ich mit Besenginster kein Problem. Viel Erfolg!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard, ich habe seit ca. 2,5 Jahren ein 3 cm großes Myom sowie weitere kleinere, die starke Blutungen verursachen. Von Grüntee- über Kurkumakapseln, Mönchspfeffer bis Schwarzkümmelöl sowie diversen Heilkräutertees und Fastentagen habe ich alles versucht, das Myomwachstum einzudämmende. Als Op käme nur eine Gebärmutterentfernung infrage. Mein Arzt hat mir heute auch wegen meiner hoffentlich bald bevorstehenden Menopause (bin 52) Esmya verschrieben, auch um eine Gebärmutterentfernung zu vermeiden. Esmya soll ja in seiner Wirkungsweise das Progesteron eindämmen und damit das Myomwachstum einschränken. Mich würde jetzt interessieren, wie es hier zu einer Schrumpfung der Myome kommen kann, da ein Myom doch eigentlich östrogendominiert ist und es sonst immer heißt, der Östrogenüberschuss müsse reduziert werden. Mir erschließt sich die Wirkungsweise nicht recht. Könnten Sie mir das evtl. näher erklären? Vielen Dank im Voraus.
Liebe Kirsty,
da man die Wirkungsweise nicht so genau erklären kann, spricht auch der Hersteller von einer Modulation des Progesteronrezeptors (den es nicht nur in den Myomen gibt, sondern auch im Gehirn usw). Über Rückkopplungsmechanismen wird dann auch in den übergeordneten Gehirnzentren das Hormongleichgewicht verändert und weniger Östrogen produziert. Da durch Esmya nicht bei allen Frauen die Myome schrumpfen und teilweise die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird, muss man abwarten, wie Sie darauf ansprechen werden. Viel Erfolg
Hallo Frau Dr. Gerhard, ich habe seit einiger Zeit ein großes Myom, bei der letzten Kontrolle ca. 9 auf 9 cm. Werde im Juli 50 Jahre alt und habe seit dem ich die Hormonspirale nicht mehr habe (September 2015) sehr kurze Zyklen etwa 20 Tage mit sehr starken Blutungen, was letztendlich zu einem beträchtlichen Eisenmangel geführt hat. Mein Frauenarzt hat mir zu einer Lash op geraten, aber gesagt, dass bei der Größe die endoskopische Variante ohne Bauchschnitt wohl nicht mehr möglich wäre. Außerdem hat er mir wegen der starken Blutungen Cyklokapron verschrieben. Was meinen Sie dazu?. Wenn ich meine Blutungen endlich abhaken könnte, wäre ich wirklich glücklich. Aber so eine Operation ist ja auch ein Risiko. Wie steht es um dem Beckenboden nach der Entfernung der Gebärmutter? Bei mir ist er durch die beiden Geburten sowieso nicht besonders gut.
Liebe Rose,
Cyklokapron ist sicher gut! Bei so einem großen Myom, das ja auch auf verschiedene Organe drückt, ist sicher die Entfernung vernünftig. Man ist sich heute noch nicht einig, ob die LASH-OP, bei der man den Gebärmutterhals erhält, sich günstiger auf die Funktion des Beckenbodens auswirkt als wenn man die gesamte Gebärmutter entfernt. Am besten fangen Sie sofort an, etwas für Ihren Beckenboden zu tun, wie in diesem Artikel beschrieben oder nach der Cantienica-Methode. Alles Gute! Sie werden nach der OP froh sein, dass Sie wieder Kraft schöpfen können und diese schlimmen Blutungen nicht mehr haben.
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
ich möchte Ihnen eine Frage zu meinem Myom stellen. Ich bin fast 54 Jahre alt – seit 4 Jahren ohne Zyklus. Mein Myom ist seit ca 6 Jahren gleichbleibend groß ca 9-10 cm. Meine Frauenärztin hat untersucht und wenig Durchblutung von dem Myom festgestellt. Nun rät sie mir zur OP mit Gebärmutterentfernung. Und hat mir auch Angst gemacht, dass es bösartig sein könnte. Das Myom ist – wie sie im Befund beschreibt fragil. Ich bin nun sehr unsicher. Das Myom macht mir keine Beschwerden. Ich tanze viel und gehe gern spazieren, joggen. Ich versuche mich gesund zu ernähren. Ihren empfohlenen Grünteeextrakt werde ich mir holen. Und auch Vitamin D. Was ist Ihre Meinung ?
Viele Grüße von
Harriet
Viel
Liebe Harriet,
ein Myom ohne Beschwerden sollte in Ihrem Alter kein OP-Grund sein. Myome entarten praktisch nie. Sicherheitshalber sollten Sie sich schlau machen, wo ein Myom- und US-Spezialist ist, der nicht selber operiert und ein modernes US-Gerät hat. Eine zweite und dritte Meinung ist in so einem Fall immer gut! Viele Grüße
Ich (36) habe seit acht Jahren ein intramurales Myom, welches vor ca. einem Jahr gewachsen ist (jetzt ca 7.5 cm, vorher&seither wurde kein Wachstum festgestellt). In den letzten Jahren sind auch meine Monatsblutungen so stark geworden, dass ich, neben den massiven Einschränkungen im Alltag, enormen Eisenmangel habe und immer wieder Eiseninfusionen bekomme. Zudem nehme ich (seit ca. zwei Jahren) Gyselle 30, um durch den Langzeitzyklus die Beschwerden, die durch die starken Blutungen auftreten, zu lindern. Mein Gynäkologe rät mir zu einer ziemlich invasiven OP (per Bauchschnitt), zu der ich mich im Moment aber nicht bereit fühle.
Ich ernähre mich gesund und vollwertig (viel Gemüse, Vollkorn, Hülsenfrüchte, wenig Fleisch, keine tierischen Fette, keine Milch, wenig Zucker), zudem nehme ich seit einigen Wochen Mönchspfeffer (als Tinktur) und einen Tee (Hirtentätschel, Frauenmantel, Kardobenediktenkraut, Löwenzahnkraut-und wurzel) zu mir. Haben Sie einen Ratschlag, was ich sonst noch tun könnte, um das Myom zu schrumpfen bzw. um sein Wachstum zu stoppen? Wegen der Beschwerden traue ich mich nicht, den Langzeitzyklus zu unterbrechen, frage mich aber, inwiefern die pflanzlichen Mittel in Kombination mit der Pille überhaupt wirken können.
Herzlichen Dank!
Liebe Ida,
sind denn in den letzten 2 Jahren die Blutungen trotz Gyselle 30 aufgetreten? Außer zusäzlich Tigovit 3×1 einzunehmen fällt mir wenig ein. Bekommen Sie denn überhaupt genug Fett und Omega-3-Fettsäuren, die wichtig für die Blutgerinnung sind? Habe den Eindruck, Sie leben zu gesund! Jod fehlt Ihnen sicher auch und was ist mit Vitamin D?
Ich bin 37 und weiß seit 2 jahren von den Myomen. Ich esse schon seit über 20 Jahren kein Fleisch,keine Eier, an Milchprodukten nur etwas Käse und keinen Zucker, ausschließlich Vollkornprodukte und viel Gemüse. Trotzdem sind die Myome sehr schnell gewachsen und sollen nun operiert werden. Was könnte ich noch verbessern? Nehme Eisen und B12. Ansonsten liegt aber kein Mangel vor.
Eigentlich möchte ich keine OP, ein Myom liegt aber so, dass es auf Rückennerven drückt und ich ständig Ischiasschmerzen habe, die bis ins Bein ziehen. Habe aber keine starke Blutung und auch während der Menstruation keine besonderen Schmerzen. Kann man evtl. doch etwas mit Naturheilkunde versuchen und nochmal eine Weile abwarten..oder riskiert man dann doch nur, dass die Myome noch größer werden und schwieriger zu operieren sind? Was macht man nach einer OP um zu verhindern,dass die Myome wieder kommen?
liebe Karin,
wenn sicher ist, dass die Rücken- und Ischiasschmerzen durch die Myome verursacht werden, dann sollten Sie mit einer OP nicht mehr warten. Falls Sie nicht sicher sind, dann auf jeden Fall den Grünteeextrakt einnehmen, der auch antientzündlich wirkt. Eventuell lässt sich mit einer niedrig dosierten naturidentischen Progesteroncreme das Hormongleichgewicht verbessern und das Myomwachstum bremsen. LG
Hallo Frau Dr. Gerhard, ich habe seit einigen Jahren ein Myom, dass in den letzten Monaten deutlich gewachsen ist. Ich versuche derzeit meine Ernährung umzustellen, was aus zeitlichen/beruflichen Gründen nicht so leicht ist. Außerdem trinke ich seit fast zwei Monaten täglich einige Tassen Brennnessel, Frauenmantel, Schafgarbe Tee, ich bin mir nicht sicher ob auch Mönchspfeffer in der Mischung ist. Meine Regelblutung ist dieses Mal schon besser als sonst. Noch immer stark jedoch nicht so stark wie in den vergangenen Monaten. Es kam auch nicht zu Schmierblutungen wie in den letzten paar Monaten.Vitamin D und Grünteeextrakt Kapseln habe ich in den vergangenen Wochen auch eingenommen. Ich kann nicht genau sagen, was zur Verbesserung der Periode geführt hat. Ich vermute der Tee? Vitamin D werde ich jetzt wo es wärmer und sonniger wird absetzen denke ich. Grünteeextrakt und die Teemischung möchte ich jedoch mindestens einen Monat fortführen. Meine Frage ist deshalb ob es unbedenklich ist diese Tee-Mischung auf Dauer zu trinken oder kann es den Hormonhaushalt auf Dauer durcheinanderbringen oder sonstiges Problematisches? Danke im Voraus für die Antwort.
Liebe R
unbedingt den Tee und den Grünteeextrakt weiternehmen. Wenn Sie nicht tagsüber berufstätig sind und täglich mittags in die Sonne können (vorausgesetzt es wird ein schöner Sommer), können Sie natürlich Vitamin D absetzen. Das würde ich Ihnen aber sonst und ohne Kenntnis Ihres Vitamin-D-Spiegel nicht empfehlen, denn vitamin D ist besonders wichtig für das gute Östrogen-Progesteron-Verhältnis und gehört zur Myom-Schrumpfkur dazu. Viele Grüße
Danke für Ihre schnelle Antwort!
Jetzt am dritten Tag merke ich, dass meine Periode tatsächlich deutlich schwächer ist. Über Nacht kam ich mit einer Binde aus, in den vergangenen Monaten musste ich am dritten Tag noch mehrmals in der Nacht Binde und Tampon wechseln. In einem vorherigen Kommentar von Mimi las ich jedoch, dass die Verbesserung der Beschwerden nicht zwangsläufig eine Verkleinerung des Myoms bedeutet. Ich arbeite tagsüber, versuche jedoch in der Mittagspause in der Sonne zu sitzen und auch nach der Arbeit. Ich führe das dann einfach erst mal mindestens einen weiteren Zyklus so fort, wenn die langfristige Einnahme unbedenklich ist.
Ich bin Afrikanarin und habe seit 10 jahre Myome die keine Probleme verursachte. In December 2017 erführ ich dass, die Myome 4.3 und 6.5cm groß geworden waren und sollte es operieren lassen. Ich war zur OP Plannung, aber mir würde Gebärmutterentfernung sofort empholen. Ich habe mit meinen Frauenarzt nochmal darüber besprochen und er war auch gegen die komplete Entfernung des Gebärmutters. Ich habe den Selbst mit Naturheilmethode dürch Frisch gepresste Gemüse-und Obstgetränke angefangen zu trinken. Ich war in October 2018 wieder zu Kontrolle und es wurde festgestellt dass es sehr groß gewachsen (14,3cm) war. Ich hätte auch sehr viel Stress in dem Jahr. Ich sollte durch LASH entfernen lassen, . Ich war wieder zur OP Plannung. Wieder Gebärmutterentfernung als die einzige Option, obwohl man meinte dass es auch nicht richtig zu erkennen ist. Ich habe OP termin aber per Bauchschnitt geben lassen. Ich kam aber einfach mit der Gebärmutterentfernung Option nicht zu recht.
Ich habe mich von einer Ernährungsberaterin beraten lassen. Ich fing in Februar, 2019 mit Essenumstellung und Sport an. Die Rückenschmerzen ist komplett weg und Schmerzen beim GV ist geringer geworden, der Harndrang hat sich auch viel verberssert. Bei Blutung habe ich nie Probleme gehabt. Nach 2 und halb Monate war ich zur Kontrolle und mir wurde gesagt, dass der Myom sich nicht verschrumpt hat immer noch der selbe Größe trotz der Symptom Verbesserungen die ich spüre. Meine einzige Problem ist den Stress die ich im Moment auf Grund einen bevorstehende Termin nicht abbauen kann und auch kein OP machen kann. Was mich stört ist der dicke Bauch. Ich weiß aber nicht ob ich die Essensumstellung weiter durchführung soll oder nicht, da ich dadurch viel abgenommen habe. Ich bitte Sie um Ihren Rat da ich keine Info mehr von der Beraterin bekomme. Sie hat mir aber damals kostenlos beraten. Vielen Dank
Liebe Mimi,
Da ich nicht weiß, wie Ihre Ernährungsumstellung aussah und ob Sie jetzt normal- oder untergewichtig sind, kann ich Ihnen auch nicht sagen, ob und wie Sie weitermachen sollen. In so wenigen Monaten können Sie nicht erwarten, dass Ihr Myom weniger wächst. Wenn Sie Verbesserung spüren, sind Sie sicher auf dem richtigen Weg. Lesen Sie die Ernährungsartikel in meinem Blog, dann wissen Sie, wie Sie weitermachen sollten. Aber bitte regelmäßig zur US-Kontrolle gehen. Viele Grüße
Hallo,
ich bin 38 und bei mir wurde vor ca. 5-6 Jahren ein Myom entdeckt.
Leider weiß ich nicht mehr, wie groß es zum damaligen Zeitpunkt war. Gegenwärtig ist es 5cm groß und verschiebt anatomisch auch den Muttermund.
Ich nehme seit 18 Jahren die Pille (Monostep). Da meine Mutter an Eierstockkrebs gestorben ist mit 44 Jahren, werde ich die Pille auch unter gar keinen Umständen absetzen, da dies das einzige ist, was eventuell das Risiko etwas senken könnte.
Damals habe ich die Pille genommen, weil ich zu der Zeit massive Regelschmerzen hatte. Seitdem ich die Pille nehme, hatte ich Ruhe.
Nun ging es aber vor ca. einem Jahr los, dass ich wieder Regelschmerzen hatte und auch stärkere Blutungen.
Mein Frauenarzt riet mir dazu, zunächst einmal mehrere Blister der Pille zu nehmen, ohne Pause, um zu sehen, ob es so erträglicher wird. Leider fängt meine Blutung immer vor dem Ende des 3. Blisters an, also werde ich jetzt auf 2 Blister reduzieren. Damit komme ich bisher ganz gut klar.
Mein eigentliches Problem ist nämlich ein ganz anderes.
Seit ca. 4 Jahren ist mein Bauch enorm aufgedunsen. Er ist nicht immer gleich groß, aber da ich sehr schlank bin (untergewichtig) und ein kleines Becken habe, poppt der Bauch förmlich heraus.
Ich habe einen jahrenlangen Ärztemarathon hinter mir. Magen- und Darmspiegelungen, Darm-MRT, Impedanz-Messung des Magens, Nahrungsmittelunverträglichkeitstests, Blut- und Hormontests, Stuhlproben etc.
Ich bin zwar mit Morbus Crohn diagnostiziert worden, habe aber keinerlei Symptome. Auch wurde festgestellt, dass der aufgeploppte Bauch nicht mit dem Crohn in Verbindung steht.
Seither habe ich meinen Lebensstil auch umgestellt. Wenig Stress, viel Bewegung und eine gesunde, ausgewogene Ernährung – genau wie es auch hier vorgeschlagen wird. Ich habe viele Eliminierungsdiäten hinter mir (u.a. FODMAP), einfach um zu sehen, ob ich dem aufgedunsenen Bauch Herrin werden kann. Bisher ohne Erfolg. Auch typische Heilmittel und Medikamente, die z.B. gegen Blähungen helfen sollen, bewirken gar nichts.
Heilerde, Tees, Manuka-Honig, Apfelessig, Probiotika etc. – nichts hilft.
Nun frage ich mich, ob das Myom nicht (zumindest teilweise) an dem aufgedunsenen Bauch beteiligt sein könnte.
Da ich mit den verstärkten Regelblutungen und -schmerzen momentan ganz gut zurecht komme, wäre eine Entfernung via Bauchspiegelung eigentlich zu krass.
Auf der anderen Seite könnte ich vielleicht endlich meine lange Suche nach einer Ursache für den Bauch aufhören, wenn es sich durch die Entfernung des Myoms regeln lässt.
Ich möchte natürlich nichts überstürzen.
Haben Sie denn einen Tipp für mich, was ich zunächst weiter machen könnte?
Wäre ein Becken-MRT eine gute Idee? Welche weiteren Infos oder Untersuchungen könnten denn vorerst noch Sinn machen?
Ich denke, dass meine Ernährungsumstellung vermutlich zu spät kam, da das Myom schon seit mindestens 4 Jahren sein Unwesen treibt, wenn auch zunächst ohne Symptome. Ich glaube nicht, dass ich es noch zum Schrumpfen bringen kann.
Mir fällt es auch schwer, mir vorzustellen, dass lediglich 5 cm zu einem solch massive aufgedunsenen Bauch führen können. Bei einer Schwangerschaft sieht man ja den Bauch sicher auch erst, wenn der Fötus wesentlich größer als 5 cm ist ……
Liebe Jasmine,
ich teile Ihre Einschätzung, dass so ein aufgedunsener Bauch nicht durch das Myom verursacht werden kann. Warum sind Sie so untergewichtig? Am ehesten würde ich an einen Vitalstoff-und/oder Eiweißmangel-Mangel denken ähnlich wie bei mangelernährten Kindern in Afrika. Vielleicht kann Ihnen ein guter aArzt für Naturheilkunde und Ernährungsmedizin weiterhelfen. Von einem Becken-MRT erwarte ich nichts. Viele Grüße
Vielen herzlichen Dank für Ihre ehrliche Meinung.
Ich bin nur geringfügig untergewichtig (172 cm, 55 kg), aber schon mein ganzes Leben lang. Bei mir liegen lediglich ein Eisenmangel (Eisenspeicher) und ein Vitamin-D-Mangel vor, die aber entsprechend behandelt werden. Ein Nährstoffmangel liegt in der Tat nicht vor und ich esse auch eher mehr als der Durchschnittsdeutsche.
Ich habe heute in Erfahrung gebracht, dass Anfang 2015 das Myom lediglich 1,4 cm groß war. Jetzt ist es 5 cm groß. Damals hatte ich den aufgedunsenen Bauch noch nicht. Die Frage ist, ob sich noch weitere Myome irgendwo verbergen könnten, die im normalen Ultraschall nicht sichtbar sind.
liebe Jasmine,
es hängt natürlich schon vom Arzt und der Güte seines Gerätes ab, ob er alle Myome sieht. Ein Arzt müsste aber auch klären können, ob Ihr Bauch durch Darmgase aufgetrieben ist oder durch eine sogen. Raumforderung, sprich weitere Myome oder ähnliches, oder ob Sie nur zu schlaffe Bauchdecken haben. Viele Grüße
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
ich war mittlerweile in einer Uniklinik und habe mich dort beraten lassen. Ich wurde sehr gut über die Möglichkeiten und Risiken aufgeklärt.
Es macht nur eine Bauchspiegelung Sinn und so wie das Myom liegt, kann es zu einer leichten Ruptur der Gebärmutter kommen, weshalb ich innerhalb 1 Jahres nach der OP nicht schwanger werden sollte.
Auch wurde ich über das Risiko von bösartigen Zellen informiert, die bei der Zertrümmerung des Myoms in den Organismus gelangen und zu Krebs führen können. Vor allem in den USA rät man offenbar deshalb immer mehr von dieser Methode ab.
Mir macht das wirklich Angst, weshalb ich lieber auf die OP verzichten möchte, sofern möglich.
Der Arzt meinte zwar, dass in meinem Fall die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, da das Myom bereits seit fast 5 Jahren bekannt ist und in der Zeit nicht plötzlich schnell gewachsen ist, aber 100%ig ausschießen kann man es halt nicht.
Ich musste diese Woche in eine Notfallklinik, weil ich plötzlich extrem viel Blut verloren habe. Ich musste jede halbe Stunde Tampons und Binden wechseln. Ich lief regelrecht aus. Sowas habe ich noch nie erlebt.
Ich vermute, das könnte auch mit dem Myom zusammenhängen – zumal ich bereits seit 2 Wochen blute, obwohl ich gerade mitten im 2. Blister der Pille bin und eigentlich gar nicht bluten dürfte.
Haben Sie einen Ratschlag für mich?
Zum einen was ich selbst machen kann, um die Blutungen und die Unregelmäßigkeiten ohne Medikamente und Hormone wieder zu regluieren.
Zum anderen was ich bezüglich des Myoms unternehmen kann / soll.
Ich will definitiv nicht innerhalb des nächsten Jahres schwanger werden, aber kann das natürlich nicht für die darauffolgenden Jahre vorhersehen. Auch wird es schwieriger mit dem Myom, wenn es weiter wächst. Das würde eher dafür sprechen, das Myom möglichst bald entfernen zu lassen, oder?
Vielen herzlichen Dank.
Liebe Jasmine,
Nach dem, was Sie schreiben, sollten Sie das Myom entfernen lassen, aber auch die Minipille absetzen, die durch das künstliche Gestagen eine relative Östrogendominanz induziert und sowohl Blutungsstörungen als auch Myomwachstum förden. Eine richtige Einschätzung der Situation ist aber nur durch Ihren Frauenarzt möglich. Alles Gute!
Submuköse Myome könnten die Ursache sein, denn ich (42) habe auch schon seit 4-5 Jahren so einen Babybauch mit einhergehendem Eisenmangel aufgrund verstärkter Blutungen, Kopfschmerzen vor der Regel (wenn sie denn noch kommt) und bin ebenfalls schlank aber nicht magersüchtig o.ä.; mir wurde nach diversen US-Untersuchungen zweimal von männlichen Gynäkologen eine LASH-OP nahegelegt, obwohl ich sonst keine Beschwerden habe bzw. mit den oben beschriebenen (noch) gut leben kann. Um sicherzugehen, dass vlt. nicht verfrüht im Wechsel o.a., bestand ich auf Becken-MRT, wo man schön erkennen kann, dass es mehrere subm. Myome in der GM, ein paar kleine und eine 4cm große Zyste am Eierstock sind. Versuche auf mein Bauchgefühl zu hören, weniger Fleisch zu essen, kaum Alkohol zu trinken sowie Milch und Zucker zu umgehen, bevor ich eine endgültige Organentnahme machen lasse.