Trockene Schleimhäute sind nur äußere Indikatoren dafür, dass wir auch „innen“ trocken sind. Durch sanfte Bewegungen lässt sich der Energiefluss wieder verstärken.

Balance bei Scheidentrockenheit © Sergey Nivens-fotolia

Gegen Scheidentrockenheit haben wir etwas, lese ich. Ich sitze beim Frisör und blättere in einer Frauenzeitschrift. In der Anzeige erfahre ich weiter, dass vaginale Trockenheit lustfeindlich sei, weil sie zu Juckreiz und Brennen führen kann. Und nicht nur das: Eine trockene Scheide kann Entzündungen in Blase und Vagina nach sich ziehen.

Und wie fürsorglich: Es wird mir noch angeboten, einfach den Coupon zu entnehmen, um ihn dann in der Apotheke diskret vorzulegen: Muss ja nicht jeder mitbekommen. Logisch, was untenrum passiert oder nicht funktioniert, darüber sprechen wir immer noch zu selten. Einfacher ist der Gang zur Apotheke.

Das Scheidensekret ist ein Flüssigkeitsfilm, der die weiblichen Genitalien vor Krankheitserregern und Reibung schützen soll. Erzeugt wird das milchige Sekret im Gebärmutterhals und Schleimhautzellen der Scheide.

Bei sexueller Erregung, so können wir uns im Internet weiter informieren, sondern Drüsen und Blutgefäße zusätzliche Flüssigkeit ab: ein natürliches Gleitmittel. Wir erfahren weiter, dass es während der Wechseljahre normal sei, dass die Scheide trockener wird. Ebenso, wenn wir gesundheitlich gefordert sind.

Und so glauben wir, dass wir mit zunehmendem Alter trockener werden, und im Übrigen ist Scheidenflüssigkeit ohnehin nicht gerade etwas, womit wir uns beschäftigen wollen.

Jadeflüssigkeit

Ganz anders in China, der Heimat des Qi Gong. In dieser uralten Gesundheitslehre widmet man sich mit großem Interesse den – bei uns häufig mit Abscheu belegten – Körpersäften. Speichel, Tränen oder Scheidensekret werden ehrfurchtsvoll mit Jadeflüssigkeit bezeichnet. Wenn der Körper nicht im Gleichgewicht ist und das Chi, die Lebensenergie, deshalb nicht frei fließen kann, äußert sich dies durch Mundtrockenheit, fehlende Tränenflüssigkeit und eine trockene Scheide. Dabei sind trockene Schleimhäute nur äußere Indikatoren dafür, dass wir auch „innen“ trocken sind. Die Gelenke knirschen und Knochen werden porös.

Mehr Wasser zu trinken bringt hier nur bedingt Erleichterung. Damit unsere Organe prall und vital sind und wir im „Saft stehen“, braucht es Bewegung. Eine Form der alltäglichen Bewegung, die uns nicht zum Schwitzen bringt und bei der wir keinen trockenen Mund bekommen: im Gegenteil. Wenn wir uns so bewegen, dass wir dabei vermehrt Speichel bilden, können wir uns glücklich schätzen. Denn so wird unser Körper genährt bis in die Zellen: Die Scheide miteingeschlossen.

Jugendlichkeit und Vitalität durch sanfte Bewegung

Die Auswirkung von Kraft- und Ausdauersport auf unsere Fitness ist unumstritten. Seit einigen Jahren wird uns auch bewusst, wie wichtig Faszientraining ist. Damit beugen wir Verspannungen und Verhärtungen im Gewebe vor. Hier kennen wir diverse Tanzformen, Yoga und Pilates.

Im folgenden Video möchte ich auf die Vorteile von sanften Bewegungsmöglichkeiten, wie Bauchtanz, Qi Gong oder Ausdruckstanz eingehen und deren Auswirkung auf unsere Vitalität, Weiblichkeit und unseren Beckenboden aufzeigen.

Über die Autorin

Birgit Faschinger-Reitsam ist Körpergefühlexpertin, Autorin und Bloggerin. Sie zeigt Frauen, wie sie sich auch im Berufsalltag spüren können.

Sie ist eine Frau, die sich „lange genug übergangen hat, um zu wissen, wie sich das anfühlt, und was das mit Frauen macht“. Sich über viele Jahre in einer Männerwelt erfolgreich durchzusetzen, hat sie teuer bezahlt: durch massive Fußprobleme und körperliche Verspannungen, vor allem aber, weil sie sich nicht mehr weiblich fühlte.

Ihr Credo: Unser Körper ist nicht nur da, um zu funktionieren. Wenn wir lernen, zu unserem Körper zu stehen, können wir unsere weibliche Kraft spürbar wahrnehmen und steigern unseren Erfolg. Wir werden wirksamer – in unserem Ausdruck, unserer Stimme und unserem Standing

Kontakt

Birgit@draufgaengerin.de

http://www.draufgaengerin.de/

Kommentar von der Redaktion

Birgit Faschinger-Reitsam hat bereits 2015 für dieses Webmagazin einen Artikel geschrieben über das „Tabuthema Schambereich(e)“  In ihrem Blog „Draufgängerin“ nennt sie alle Tabuthemen beim Namen und versöhnt uns humorvoll mit unseren Macken. Sie zeigt uns auf, welches Wunderwerk unser Körper ist und wie wir uns gesund atmen, bewegen, denken können. Lesenswert ist ihr Artikel über den Beckenboden.

Zum Thema Beckenboden hat Birgit Faschinger-Reitsam einen wunderbaren Onlinekurs erstellt, der alles in den Schatten stellt, was Sie bisher über Beckenbodenübungen gehört haben. Hier werden nicht mit Kraft und Anspannung Muskeln trainiert, sondern mit Freude sinnliche und wertschätzende Übungen in den Alltag integriert. Der Schoßraum wird erlebt!

Und für alle, die mehr naturheilkundliche und medizinische Tipps bei Scheidentrockenheit suchen: in Kürze werde ich in einem weiteren Artikel meine Erfahrungen zusammenstellen. Hier nur ein kurzer Hinweis, wie Sie Ihren Intimbereich mit der Aromapflege verwöhnen können oder mit Colostrum.  Und dass sich bei Scheidentrockenheit auch ein Sanddornölextrakt, als Kapsel geschluckt oder als Intimcreme geschmiert, eignet.

Buchempfehlungen von der Redaktion

Schuhrakel

Mit dem SCHUHRAKEL, hat frau gute Karten in der Hand: Ein Coaching-Kartenset für Erfolgsfrauen, die sich spüren wollen. Wer gedanklich feststeckt, zieht eine Karte und lässt sich von den treffsicheren Impulsen überraschen. Die ausgefallenen Motive lassen uns schmunzeln, und im beiliegenden Buch holt frau sich Körperweisheiten und Businesstipps, die sie sofort umsetzen kann. Ein Geschenk für sich selbst oder gute Freundinnen. Bei Treffen unter Frauen ein heißer Tipp, um ins Gespräch zu kommen und sich gegenseitig noch besser kennenzulernen.

Wenn Tango Leiden schaf(f)t

Mit glücklichen Füßen genussvoll tanzen

In diesem ersten Buch von Birgit Faschinger-Reitsam wird die Leserin mitgenommen in eine zunächst persönliche Leidens- und Lebensgeschichte einer Frau, die sich erst dann mit ihrem Körper beschäftigt, als er nicht mehr so funktioniert, wie er sollte. Die begeisterte Tango-Tänzerin wurde von ihren Füßen im Stich gelassen. Durch die intensive Beschäftigung mit ihren Füßen, das Erlernen eines liebevollen Umgangs mit sich und ihren Füßen, das Hineinspüren in ihre Bedürfnisse gelang es ihr, sich mit eigenen Methoden und vielen hilfreichen Tricks wieder gesund und fit zu machen. Das Buch, das ursprünglich als Ratgeber und Hilfestellung für Tanzlehrer, Tänzerinnen und Fußkranke gedacht war, kann aber vielen Frauen eine Hilfe sein, die zwar mit beiden Füßen im Leben stehen, durch berufliche Herausforderungen aber sich selber (und ihre Füße) vernachlässigen.

Haben Sie gute Tipps, wie Sie mit Scheidentrockenheit umgehen? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.

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