Für die Entstehung von Myomen spielen der Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten eine wichtige Rolle. In diesem Interview zum Ratgeber „Myome selbst heilen“ klären die Autorinnen Prof. Dr. Ingrid Gerhard und Dr. Barbara Rias-Bucher über die Hintergründe ihrer Myom-Schrumpfkur auf.
Teile des Interviews wurden bei Erscheinen des Buches an die Presse gegeben. In diesem Artikel haben wir es erweitert, indem wir Fragen der Leserinnen, die inzwischen an uns gestellt wurden, mitbeantwortet haben.
Ursachen und Symptome von Myomen
Myome sind die häufigsten gutartigen Tumore bei Frauen zwischen der Pubertät und den Wechseljahren. Weiß man denn heute, wodurch sie entstehen? Können Sie etwas zu den Symptomen sagen?
Prof. Dr. Ingrid Gerhard: Über die eigentliche Ursache von Myomen weiß man wenig. Es gibt sicher genetische Ursachen, denn sie können in manchen Familien häufiger auftreten und sind bei afrikanischen Frauen häufiger als bei europäischen. Die Tatsache, dass sich Myome in der geschlechtsreifen Phase der Frau entwickeln, spricht dafür, dass die weiblichen Hormone eine Rolle spielen. Man kann in der Regel eine Dysbalance zwischen Östrogenen und Progesteron feststellen. Am deutlichsten ist dies an der Myomzelle selbst zu erkennen, die mehr Östrogenrezeptoren aufweist als eine gesunde Zelle. Weitere Wachstumsfaktoren sind bekannt, wie sie bspw. bei Übergewicht und einem gestörten Zuckerstoffwechsel auftreten.
Die häufigsten Symptome sind Blutungsstörungen, oftmals mit Schmerzen verbunden. Je nach Anzahl, Lage und Größe der Myome kann die Frau über Blasendruck mit Harndrang klagen, über Kreuzschmerzen, Schwierigkeiten beim Stuhlgang, aufgeblähten Leib und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr. Auch Fehlgeburten oder unerfüllter Kinderwunsch können mit Myomen zusammenhängen.
Das Risiko einer bösartigen Entartung gibt es bei Myomen praktisch nicht. Warum empfehlen Sie dann regelmäßige Kontrollen? Welche Folgeerkrankungen gibt es? Wann muss eine OP durchgeführt werden?
Prof. Dr. Ingrid Gerhard: Man sollte die Myome nicht zu groß werden lassen, denn umso schwieriger werden die operativen Möglichkeiten. Bei jeder Frau können die Myome eine andere Wachstumsgeschwindigkeit haben, die sich kaum voraussagen lässt; deshalb sind regelmäßige Kontrollen ganz wichtig. Besonders bei Frauen mit Kinderwunsch ist es wichtig, frühzeitig etwas gegen die Myome zu unternehmen. Zwar sind Myome nicht unbedingt ein Hindernis für eine Schwangerschaft, aber je nach Größe und Lokalisation können sie doch zu Einschränkungen der Fruchtbarkeit und erhöhten Risiken in der Schwangerschaft führen.
Wenn Myome Blutungsstörungen verursachen, sollte der Eisenspiegel regelmäßig kontrolliert werden – auch wenn Eisen eingenommen wird –, damit er nicht zu weit absinkt.
Konventionelle Therapien bei Myomen
Welche konventionellen Therapien gibt es zur Behandlung von Myomen? Unter welchen Voraussetzungen können Naturheilverfahren vor Myomen schützen oder sie verkleinern?
Prof. Dr. Ingrid Gerhard: Zunächst gibt es die hormonelle Therapie: Das Ungleichgewicht zwischen dem Zuviel an Östrogen und Zuwenig an Progesteron lässt sich ausgleichen, indem man Gestagene verabreicht. Auch die Langzeiteinnahme einer Pille kann das Wachstum bremsen. Viele Frauen können ihre Blutungsstörungen auch mit der Hormonspirale in den Griff bekommen.
Große Hoffnungen wurden auf Ulipristalacetat (Esmya) gesetzt, einen selektiven Progesteronrezeptor-Modulator. Dieses Medikament wurde anfangs nur vor einer geplanten OP eingesetzt, später jedoch auch zur Dauertherapie zugelassen. Darunter kam es bei einigen Frauen zur Verkleinerung der Myome und zur Verringerung der Blutungen. Momentan wird Esmya unter regelmäßiger Kontrolle der Leberwerte wieder gezielt eingesetzt.
Helfen die hormonellen Therapien nicht, dann gibt es viele unterschiedliche operative Methoden, um einzelne Myome oder die ganze Gebärmutter zu verkleinern oder zu entfernen. Eine OP ist immer dann zu empfehlen, wenn der Leidensdruck stark ist, die Funktion der umliegenden Organe beeinträchtigt wird und damit zu rechnen ist, dass es vor der Menopause nicht zu einem Wachstumsstillstand kommt.
Natürliche Heilmethoden bei Myomen
Natürliche Heilmethoden haben ihren Platz dann, wenn die Patientin bereit ist, durch Veränderung ihres Lebensstils bei der Verkleinerung der Myome mitzuhelfen. Dann kann sie durch eine optimierte Ernährung, wie unten ausgeführt wird, dafür sorgen, dass weniger Östrogen in ihrem Körper zirkuliert und mehr Progesteron produziert wird. Durch eine Normalisierung des Zuckerstoffwechsels kann sie selbst die schädlichen Wachstumsfaktoren bremsen. Auch Pflanzenheilmittel, die den Hormonstoffwechsel und die Blutungen der Frau beeinflussen, sind dann hilfreich.
In der wissenschaftlichen Literatur häufen sich Hinweise dafür, dass Vitamin D ein ganz wichtiger Regulator des Östrogen- und Progesteron-Stoffwechsels ist, so dass eine konstant gute Vitamin-D-Versorgung vor Myomen schützt. Lassen Sie im Blut das 25-OH-Vitamin D bestimmen. Optimal sind Werte zwischen 40-70ng/ml Serum.
Relativ neu ist die Erkenntnis, dass hochdosierter Grünteeextrakt (Epigallokatechin) zu einer Bremsung des Myomwachstums eingesetzt werden kann. An der Charité in Berlin läuft zurzeit die Rekrutierung von Patientinnen mit Myomen für eine Studie, die die Wirksamkeit überprüfen soll.
Selbstverständlich kann auch die Traditionelle Chinesische Medizin Erfolge verbuchen. An der Frauenklinik in Heidelberg haben wir außerdem bei homöopathischen Behandlungen eine Schrumpfung von Myomen feststellen können, wenn sie sich relativ neu entwickelt hatten und noch unter 4 cm maßen.
Natürliche Heilmethoden haben auch ihre natürlichen Grenzen: Wenn es sich um große, schon sehr lange bestehende, teilweise schon verkalkte Myome handelt, wird es mit der Schrumpfung schwierig bis unmöglich – aber das Wachstum neuer Myome kann in jedem Fall eingeschränkt werden.
Hormonstörung bei Myomen ausgleichen
Myome entstehen durch eine Östrogendominanz und einen absoluten oder relativen Mangel an Progesteron. Muss zum Ausgleich auf Pillen und Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden? Kann man auch mit Heilpflanzen das Ungleichgewicht der Hormone ausgleichen?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Das Ungleichgewicht zwischen dem Östrogenüberschuss und dem Progesteronmangel lässt sich durch eine Reihe pflanzlicher Heil- und Lebensmittel mildern und sogar beheben. Dazu gehören Frauenkräuter wie Schafgarbe und ganz übliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Gemüse, Obst, Leinsamen oder Oliven.
Seit Jahren weiß man nämlich, dass Vegetarierinnen und Frauen in Ostasien kaum unter hormonell bedingten Frauenbeschwerden leiden. Ursache sind Phytoöstrogene, Bioaktivstoffe aus der großen Gruppe der Polyphenole, die eine ähnliche Struktur aufweisen wie unsere Östrogene. Über komplexe körpereigene Mechanismen beeinflussen sie den Hormonhaushalt positiv und regen, anders als unsere körpereigenen Hormone, das Wachstum von Myomen nicht an.
Für viele Frauen ist es zunächst schwer zu verstehen, dass einerseits Östrogene das Myom-Wachstum anregen, andererseits Pflanzenöstrogene das Myom-Wachstum bremsen sollen und sogar Sojaprodukte empfohlen werden. Können Sie das näher erklären?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Es gibt unterschiedliche Arten von Östrogenrezeptoren. Wird die eine Rezeptorart (ERα) mit einem Östrogen besetzt, gibt sie der Zelle den Auftrag, zu wachsen und Proteine zu bilden. Die natürlichen menschlichen und tierischen Östrogene binden überwiegend daran. Wird eine andere Rezeptorart (ERß) von Östrogen besetzt, reagiert die Zelle gar nicht oder normalisiert den Stoffwechsel. Diese Funktion haben Phytoöstrogene. Phytoöstrogene aus Soja oder Getreide und Gemüse oder Obst fördern also die normale Hormonbalance. Allerdings sollte man Sojainhaltsstoffe nicht als Nahrungsergänzung hochkonzentriert einnehmen, dann kann das wieder das Gegenteil bewirken.
Welche Ernährung vor Myomen schützt
Gerade in relativ frühen Stadien besteht die Chance, das Myom-Wachstum durch eine bestimmte Lebensweise und passende Ernährung zu bremsen. Ist das eine neue Idee, oder gibt es bereits bewährte Rezepte, die den betroffenen Frauen bekannt vorkommen werden?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Wir empfehlen vollwertige, vitalstoffreiche Ernährung mit Lebensmittelvielfalt und Nährstoffdichte. Dieses Ernährungskonzept wurde in den 1980-er Jahren an der Universität Gießen und von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) entwickelt. Seither haben sich unsere Essgewohnheiten gewandelt und in vieler Hinsicht diesem Vollwertprinzip angepasst. Viele Menschen sparen mit tierischen Produkten und bevorzugen unverfälschte, natürliche Lebensmittel aus heimischem Anbau, kaufen Gemüse, Salat und Obst frisch nach saisonalem Angebot und wählen dabei so oft wie möglich Bio-Produkte.
Die richtige Ernährung ist ein wesentlicher Teil der Selbsthilfe bei Myomen. Auf welche Lebensmittel sollte man dabei verzichten, welche gehören hingegen bei der „Myom-Schrumpfkur“ auf den Speiseplan?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Unsere Myom-Diät basiert ebenso wie die moderne Mischkost auf pflanzlichen Lebensmitteln. Das hat zwei Gründe: erstens werden Myome durch pflanzliche Lebensmittel nicht stimuliert. Zweitens decken diese ein ganzes Spektrum an Substanzen ab, die bei Myomen sowohl präventiv als auch heilend wirken können: Bioaktivstoffe wie Phytoöstrogene, Antioxidantien und Präbiotika, dazu pflanzliche Proteine und Fette sowie vorwiegend basische Lebensmittel.
Bevorzugen Sie also unverfälschte, natürliche, frische und saisonale Lebensmittel aus heimischem Anbau und essen Sie lieber Vollkorn- statt Weißmehlprodukte. Eier, Fleisch, Fisch und Schinken oder Milchprodukte und Süßes sind bei der Myom-Diät zwar nicht verboten, sollten aber nur in kleinen Mengen ein- bis zweimal pro Woche genossen werden. Und das meine ich wörtlich: Ab und zu genießen ist in Ordnung, einfach drauflos futtern dagegen keine gute Idee!
Wie die Ernährungsumstellung bei Myomen gelingen kann
Viele Betroffene sind an Fast Food oder Hausmannskost mit reichlich tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Schinken, Eier und Käse gewöhnt. Wie gelingt der Umstieg auf eine vollwertige und pflanzenbasierte Ernährung am besten?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Gehen Sie es behutsam an, denn der Organismus muss sich an das neue Essen gewöhnen: Beginnen Sie mit mindestens einem vegetarischem oder veganen Gericht pro Tag, das Sie aus den Kapiteln unseres Buches wählen – ob morgens, mittags oder abends spielt erst mal keine Rolle. Steigern Sie dann das Quantum im Wochenrhythmus, bis Sie sich drei Tage in der Woche ganz vegetarisch ernähren.
Essen Sie zu Beginn der Myom-Schrumpfkur nur Mini-Portionen von Rohkost. Gewürfelte Tomaten, hauchfein aufgeschnittene Gurken, geraspelte Möhren und Zucchini, Fenchel in feinen Scheibchen tun Ihnen gut, weil alle diese Gemüse zwar Ballaststoffe liefern, aber nicht blähen. Diese Ernährung wirkt übrigens präventiv, nicht nur bei Myomen, sondern bei einer ganzen Reihe von ernährungsbedingten Krankheiten. Sie tun also auch Ihrer Familie etwas Gutes, wenn Sie mit unseren Rezepten kochen.
Pflanzenheilmittel bei Myomen
Neben der Ernährungsumstellung empfehlen Sie besonders die Phytotherapie bei jeder Myombehandlung. Welche pflanzlichen Heilmittel sind hier sinnvoll, und woher kann man diese bekommen?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Auch hier steht uns ein ganzes Spektrum zur Verfügung. Erstens wählt man Phytopharmaka, die den Hormonspiegel ausgleichen: Schafgarbe und Hirtentäschel enthalten hormonähnliche Substanzen, die das Wachstum von Myomen reduzieren oder ganz unterbinden. Diese Phytoöstrogene besetzen einen Teil der Rezeptoren, an denen normalerweise das Östrogen andockt. So erhält die Hypophyse die Meldung, dass der Hormonspiegel im Lot ist.
Zweitens setzt man gerbstoffhaltige Pflanzen wie Frauenmantel, Blutwurz und Wiesenknopf ein, die Blutungen verhindern oder sogar stillen, damit es nicht zur Folgeerkrankung Anämie kommt. Drittens sind Salicylsäureverbindungen in Weidenrinde und Mädesüß wie auch Phenolsäuren und Flavonoide in Brennnesseln wirksame Schmerzstiller, Cumarine in Gänsefingerkraut, Bitterstoffe in Frauenmantel und Schafgarbe helfen bei Krämpfen im Unterleib.
Alle Pflanzenheilmittel bekommen Sie in der Apotheke, und in unserem Buch finden Sie Rezepte für Teemischungen und Tipps für bestimmte Präparate.
Optimierter Lebensstil bei Myomen
Aber Sie wissen ja schon aus unseren früheren Artikeln: die gesunde Ernährung ist wichtig, ist aber nicht alles.
- Regelmäßige Bewegung, die Spaß macht, ist mindestens genauso wichtig, ebenso spezielle Beckenbodengymnastik, die zur optimalen Durchblutung der Gebärmutter beiträgt.
- Immer mal wieder Fastentage einlegen, damit sich die Leber erholen und ihre Entgiftungsaufgaben ungestört wahrnehmen kann.
- Gewicht stabilisieren und besonders den Fettpolstern am Bauch zu Leibe rücken.
- Ausreichend lange Schlaf- und Erholungsphasen in den Tag/die Nacht einplanen.
- Und immer wieder Informationen sammeln, wie Sie sich vor hormonaktiven Umweltgiften schützen können, die in Lebensmitteln, Trinkwasser, Plastik, Kleidung und Hygieneartikeln lauern
- Und mit welchen Methoden Sie zwischendurch immer wieder entgiften können.
Aktualisierung März 2020
Wie oben beschrieben, durfte der Wirkstoff Ulipristalacetat in dem Präparat Esmya für die Therapie von Gebärmuttermyomen schon seit Juli 2018 nur noch unter strengen Auflagen angewendet werden. Trotz dieser strengen Auflagen ist es inzwischen wieder zu einem schweren Fall von Leberversagen bei einer Patientin gekommen. Deshalb hat der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA erneut ein Risikobewertungsverfahren eingeleitet. Der Hersteller Gedeon Richter Pharma GmbH hat das Präparat Ulipristalacetat 5 mg bis zum Abschluss des erneuten Risikobewertungsverfahrens vorübergehend vom Markt genommen. Wenn Sie das Präparat einnehmen, muss die Behandlung abgebrochen werden, 2-4 Wochen später müssen die Leberwerte kontrolliert werden. Auch zu einem späteren Zeitpunkt können noch Symptome einer Leberfunktionsstörung auftreten: Übelkeit, Erbrechen, rechtsseitige hypochondrale Schmerzen, Anorexie, Asthenie und Gelbsucht, melden Sie sich dann umgehend beim Arzt. Neue Patienten dürfen kein Esmya mehr verordnet bekommen.
Aktualisierung Juni 2020
Inzwischen habe ich viele wunderbare Rückmeldungen von Frauen bekommen, die dank der in meinem Buch vorgeschlagenen Lebensstilveränderungen und der Ernährungsoptimierung gesünder geworden sind, sich besser fühlten, keine Myom-OP mehr brauchten, spontan schwanger wurden usw. Kürzlich interviewte mich Tanja Hohenester, die den EGCG-Extrakt Tigovit entwickelt hat, über die Schwerpunkte der Ernährung bei Myomen und die Nahrungsergänzungen. Schauen Sie sich hier die youtube-Videos an.
Aktualisierung September 2020
Im September 2020 veranstaltete die Frauenärztin Frau Dr. Dorothee Struck aus Kiel mit mir ein Webinar über Myome, in das wir beide unsere Erfahrungen einfließen lassen konnten. Anschließend hatten die Zuhörerinnen die Chance, uns Fragen zu stellen. Sie kennen Frau Dr. Dorothee Struck schon lange durch ihre Artikel in diesem Webmagazin zur Verhütung: „Verhüten ohne Hormone? Na sicher!“ und „Verhütung in der eigenen Hand-sicher aber nur mit Köpfchen„.
Und welche Erfahrungen haben Sie mit Myomen gemacht? Haben Sie eigene Rezepte entwickelt? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar!
Hallo Prof.Dr.Gerhard ,
Ich bin 48 Jahre alt ,habe nur gute Erfahrungen mit Mirena( 14 Jahre)
Nun muss ich bald die Spirale noch ein letztes mal wechseln. Was können Sie mir empfehlen?
Jacqueline
Liebe Jacqueline,
was soll ich Ihnen denn empfehlen, wenn Sie schon wissen, dass Sie die Hormonspirale noch einmal wechseln wollen? Ist doch super, wenn Sie sie gut vertragen! LG
Guten Tag
Ich lese gerade das Buch „Myome selbst heilen“ da ich selber ein Myom habe. Klingt sehr vielversprechend. Was mich jedoch am Buch stört: Es weden keinerlei Quellen zitiert, obwohl Studien als Beweis genannt werden. Ich finde, die entsprechenden Studien müssten zumindest in einem Literaturverzeichnis am Schluss des Buches zwingend erwähnt werden. Sonst happert es mit der Glaubwürdigkeit. Könnten Sie mir entsprechende Informationen geben bitte?
Besten Dank.
Liebe Serafina,
bei Patienten-Ratgebern ist es nicht üblich, wissenschaftliche Literatur anzugeben. In der Zeitschrift „der Privatarzt“ erschien im vergangenen Jahr ein Artikel von mir zu Myomen incl. Literatur. Können Sie sicher dort anfordern. Viele Grüße
Ich bin 28 Jahre alt und habe ein Myom, was nun 9cm groß ist. Ich möchte auf jeden Fall noch Kinder haben.
Als es noch kleiner war konnte es durch Homöopathie nochmals verkleinert werden, was jetzt allerdings nicht mehr möglich ist.
Das Krankenhaus hat mir eine OP empfohlen, entweder durch Bauchnabel oder durch Bauchschnitt. Es wurde auf die unwahrscheinliche Gefahr des Gebärmutterverlusts hingewiesen. Ich werde mir auf jeden Fall noch eine zweite Meinung einholen, evtl auch Ultraschallbehandlung versuchen.
Ist diese OP wirklich risikoreich?
Liebe Liesa,
wenn Sie in ein Krankenhaus gehen, das Erfahrungen mit Myomentfernungen hat, sollte es nicht risikoreich sein. Kommt natürlich auch darauf an, wo es sitzt. Zweite Meinung ist immer gut! Viel Glück!
Mein Myom (seit ca. 2011 von rund 7 cm auf derzeit 17,5 x 20 cm gewachsen) ist ein subseröses Myom (es sitzt vorne drauf und ich schaue schwanger aus), das mittlerweile schon auf Organe (Blase, Lunge?) drückt. Ich hatte immer Angst, dass auch meine Gebärmutter entfernt wird, sobald ich mich (56 J.) operieren lasse (nachdem mir bereits die halbe gesunde Schilddrüse entfernt worden ist).
Gibt es Ärzte in Wien, die gebärmutterschonend operieren und Erfahrung mit so großen Myomen haben? Über Empfehlungen, was ich tun kann, bin ich dankbar.
Liebe Adele K,
leider kenne ich mich mit Therapeuten in Wien nicht aus. In Ihrer Situation würde ich mir immer die Gebärmutter entfernen lassen, bin nicht der Meinung, dass man sie unter allen Umständen erhalten muss, da bin ich noch altmodisch. Viele Grüße
Vielen Dank, liebe Frau Dr. Gerhard!
Ich habe jetzt einen Arzt in Wien, der mit einem Bauchschnitt gebaermuttererhaltend operieren wird. Liebe Grüsse, Adele
Guten Tag Frau Prof. Dr. Gerhard,
Ich bin 36 Jahre alt und habe ein 3cm subseröses linksseitiges posteriores Myom. 2015 war es nur 1.9cm, 2016 war es schon 3.3cm groß. Bei dem letzten Ultraschall dieses Jahr (nach 3 Jahren), wurden 3cm gemessen. Ich habe starke Schmerzen während der monatlichen Blutung und auch gelegentlich Unterleib Schmerzen, mehr auf der rechten Seite obwohl das Myom linksseitig sein sollte. Kann das Myom diese Schmerzen verursachen? Um die Schmerzen zu verringern, habe mich entschlossen wieder die Pille einzunehmen. Meine Frage ist, kann die Pille das Wachstum des Myoms beeinflussen?
Für einen Rat wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Herzliche Grüße,
Andrea
Liebe Andrea,
ja, klar, die Pille kann das Wachstum anregen. Warum versuchen Sie nicht, auf natürlichem Weg die Schmerzen zu lindern? Alles Gute!
Vielen Dank für Ihren Rat und schnelle Antwort. Ich hatte schon immer Schmerzen während der Periode, so dass ich Anfang 20 die Pille einnahm und für ungefähr 10 Jahre keine Probleme hatte, bis ich die Pille mit Anfang 30 absetzte. Langsam kamen die Schmerzen und Hautprobleme wieder, die im Verlauf der letzten 5 Jahre immer schlimmer wurden, so dass ich meistens am ersten Tag der Periode arbeitsunfähig bin und sogar zwei Mal ins Krankenhaus gebracht werden musste. Jeden Monat habe ich Angst wie schlimm die Tage sein werden. Mein Hormonspiegel zeigte etwas niedrige Werte in Östrogen und Gestagen. Ich ernähre mich gesund, bin nicht übergewichtig und treibe 3-4 pro Woche Sport. Ich nehme seit letztem Jahr Agnus Castus, Magnesium, Calcium, Zink, Vitamin B ein und trinke einen Pflanzen Tee für PMS. Ich habe Ihren Artikel gelesen und werde auf jeden Fall alles was Sie vorgeschlagen haben ausprobieren. Die Pille war die letzte Lösung, um von den Schmerzen weg zu kommen. Da es natürlich Sinn macht, dass die Pille das Wachstum des Myoms anregen kann, ist mir fraglich wieso die Pille trotzdem bei Myomen verschrieben wird. Oder kann sie auch die Hormone wieder ins Gleichgewicht bringen?
Viele Grüße,
Andrea
Liebe Andrea,
die Pille kann nichts in Ordnung bringen, sondern nur die Symptome unterdrücken oder nicht mal das! viel Glück!
Liebe Prof. Dr. Gerhard,
ich bin 45 Jahre alt und habe noch immer den Traum von einem Kind nicht aufgegeben. Vor zwei Jahren hatte man einen 4 cm großes Myom bei mir gefunden, dass bei meiner letzten Untersuchung vor ein paar Tagen auf 10 cm angewachsen ist. Es ist ein großer Uterus myomatosus mit einem Myom von 10 cm intramural. Eigentlich bin ich nur zum Arzt, weil ich Eisenmangel hatte, an das Myom habe ich überhaupt nicht gedacht, weil ich abgesehen von einem dicken Bauch und Müdigkeit keine Schmerzen oder Beschwerden hatte. Ansonsten bin ich ein recht schlanker Mensch, rauche nicht und trinke wenig. Gibt es in Berlin einen Myom-Spezialisten, den Sie empfehlen können? Myomsprechstunde in der Charite würde ich gerne vermeiden, weil es da immer auch gleich um OPs und Bettenauslastung geht. Kennen Sie jemanden? Wäre Alternativmedizin außerdem eine Option bei der Größe oder ist das utopisch? Ist der Kinderwunsch bei mir ausgeträumt?
Herzliche Grüße
Zoe
Liebe Zoe,
Man kann auch mit großem intramuralen Myom noch schwanger werden. OP kommt in Ihrem Alter eher nicht mehr infrage, da das zuviel Zeit kostet und das Resultat fragwürdig ist. Falls die Hormone normal sind und der Partner fertil, versuchen Sie rasch schwanger zu werden. Unterstützend wirken Nahrungsergänzungen, Heilkräutertherapie oder TCM. Spezialisten kenne ich in Berlin leider nicht. Viel Erfolg!
Liebe Zoe,
Ich selbst war in der Charité zur Myomsprechstunde und mir wurde natürlich auch eine OP empfohlen. Ich war dann noch im. Sankt Gertrauden Krankenhaus in der Sprechstunde und dort kam mir die Ärztin viel einfühlsame vor. Zwar empfiehlt sie auch eine OP, aber sie hat mir wenigstens andere Möglichkeiten aufgezeigt. Ich bin außerdem bei einer Heilpraktikerin (enmedica) die u.a. mit TCM arbeitet. Über sie bin ich auch zum Luna-yoga gekommen, das wohl auch sehr hilfreich in Bezug auf Kinderwunsch sein soll. Alles Gute!
Guten Tag Frau Prof. Gerhard,
Ich bin 37 Jahre und habe latenten Kinderwunsch.
Mein Myom ist intramural rechtsseitig bis intraligamentär und weit dorsal reichend. Es ist nur ein Myom aber mit breiter Basis. Es ist mir über 10 Jahre bekannt und von damals 6cm bis ca.13 cm gewachsen (Das ist eine grobe Angabe also +/- 1 in allen 3 Ebenen) In den letzten 3 jährlichen Kontrollen zeigte sich eine leichte Tendenz von 0,5 bis 1cm Rückgang der Größe?!
Ist das Messfehler oder wirklich eine Tendenz?
Schmerzen durch mein Myom habe ich seit längerer Zeit nur noch sehr sehr selten.
Ich bin dünn. Mit meinem Myom sehe ich wie im 3.Monat schwanger aus und werde mit dieser Frage häufig konfrontiert. Ansonsten bin ich wenig belastet durch das Myom. Jedoch mit der Frage, wie bin ich am „fruchtbarsten“ und „schwangerschaftsfähigsten“.
In den 10 Jahren war ich bei vielen Ärzt*innen, die fast alle zur OP geraten haben.
Bis auf zwei, beide sehr erfahren in der Geburtshilfe, die mir bestätigten, dass sie schon Frauen entbunden haben mit solchen Myomen und sie Sorge vor der Narbe habe, die eine OP hinterlassen würde.
Embolisation und fokussierter Ultraschall würde mir vor 4 Jahren abgeraten. Esmya auch, weil bei den am besten zu erwartenden Verlauf, dass bei ca 2 cm Grösstenreduktion geben würde.
Ich nehme im Moment nur Homöopathie, gehe zum Osteopathen. Ich ernähre mich überwiegend vegetarisch und lebe gesund.
Das MRT von 2015 zeigt teilweise verkalktes zystenartiges fibrinöses gut abgegrenzt
Ich bin im Grossraum München/Süddeutschland.
Wie finde ich bei Google Spezialisten bei Myomen?
Ich habe noch eine andere seltene Besonderheit im Rückenmark. Hier gibt es eine handvoll Spezialist*innen in Dtld. und eine tolle Selbsthilfegruppe, dann war ich bei einem und endlich gut beraten. Bei Myom finde ich die Suche schwierig. Für Tipps bin ich offen bzw. Ich weiss dass sie keine Empfehlungen geben dürfen aber vielleicht können Sie einfach ein paar Adressen nennen?!
Wegen der Größenbestimmung und Verlauf wollte ich nochmal zu „Feinuntraschalldiagnostiker“ gehen.
Was würden Sie mir noch raten?
Herzliche Grüße
Joseline
Liebe Joseline,
zunächst kommt es mal auf den Begriff „latenter Kinderwunsch“ an. Wenn Sie irgendwann mal in der Zukunft die Möglichkeit einer Schwangerschaft nicht ausschließen wollen, können Sie ja unter Beobachtung in Ruhe abwarten, denn ich stimme den Kollegen zu, die vor den Narben warnen. An vielen großen Krankenhäusern und Unikliniken gibt es Myomsprechstunden, geben Sie einfach diesen Begriff mal für München ein. Wenn das Myom teilweise verkalkt ist, wird es schwierig bis unmöglich, es mit Naturheilkunde zum Schrumpfen zu bringen. Wenn es gut abgegrenzt ist, sollte es operative Möglichkeiten geben. Alles Gute!
Ich habe ein gespieltes Myom in statu nasciendie.Leider kam es während der Op zu Komplikationen.Es wurde nicht entfernt.Ich sollte bis zur Op Fähigkeit Ulipristalacetat erhaltenlaut der einen Klinik.Doch kein Arzt verschreibt es ,wegen der Leberkomplikation.
Meine Werte sind normal.Ich habe Sorge das mein Hb wieder so absinkt ,das ich Blut brauche.Die andere Klinik meint einfach abwarten und beobachten.Was kann ich tun?
liebe Elisabeth,
dann wohl abwarten und beobachten und diese Zeit nutzen, um mit Lebensstilveränderungen, Ernährungsoptimierung und Tigovit das Myom zum Schrumpfen zu bringen, falls es noch genügend durchblutet ist. Alles Gute!
Guten Abend Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich bin 37 Jahre alt und habe Kinderwunsch. Ich habe ein Myom ca. 3,5 cm und leide unter PCO. Die Ärzte sind geteilter Meinung, was mein Myom angeht. Ein Arzt ist der Meinung, dass das Myom nicht stört, eine zweite Ärztin empfiehlt eine OP. Ich nehme seit ein 6 Zyklen zur Eizelreifung WALA Magenesium sulfuricum Ovaria. Meine Zysten sind an den Eierstöcken bei der letzten Untersuchung verschwunden. Kann ich den gleichzeitig Berberis/Uterus comp. einnehmen? Empfehlen Sie überhaupt das WALA Magenesium sulfuricum Ovaria bei Myomen? Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
Liebe Lilia,
mit den Wala-Produkten habe ich keine eigenen Erfahrungen. Bei einem Myom von 3,5cm würde ich auch erstmal abwarten (zumal man offensichtlich geteilter Meinung ist) und die Ernährung umstellen, wie in meinem Buch beschrieben, und Tigovit einnehmen. Alles Gute!
Guten Abend Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich bin 38 Jahre alt und meine Frauenärztin hat schon bei mir im Jahr 2015 ein 1cm großes Myom festgestellt, was mir bis Februar 2019 -als meine Beschwerden in Form von sehr starken Blutungen an 2 Tagen während meiner Menstruation auftraten- nicht bekannt war. Ich bin jährlich zur Frauenärztin gegangen. In 02.2019 war das Myom dann bereits auf 10cm herangewachsen.
Aufgrund meines Kinderwunschs (bisher habe ich noch keine Kinder) habe ich nach Absprache mit dem Facharzt im Krankenhaus die letzten 3 Monate Esmya eingenommen, das bei mir keine Nebenwirkungen verursacht hat, außer dass ich in dem 1. und 3. Monat kurz vor meinem Eisprung nachts kurz einen Harnstau hatte, ich beim Bücken etwas gemerkt habe und mein Bauch ein bisschen aufgequollen erscheint.
Ich bin übergewichtig und habe in den letzten Jahren leider nicht für ausreichend Bewegung gesorgt und auf meine Ernährung geachtet,obwohl ich einige Lebensmittelunverträglichkeiten habe.
Nachdem nun gestern festgestellt wurde, dass das Myom trotz der Esmya-Einnahme auf ca. 12cm herangewachsen ist, habe ich mit dem Krankenhaus für nächste Wochen einen OP-Termin vereinbart, in dem das Myom per Bauchschnitt entfernt werden soll. Da die Ärzte von meinem Kinderwunsch wissen, versuchen Sie die Gebärmutter zu erhalten und haben mir erklärt, dass es die Gebärmutter nur in wenigen Fällen entnommen werden muss, können mir aber natürlich keine Garantie geben. Des Weiteren haben Sie mir erklärt, dass auch bei Erhalt der Gebärmutter eine Schwangerschaft sehr schwer sein wird (je nachdem wie groß die Narbe ist, aufgrund meines Alters etc.).
Nun überlge ich, ob ich die OP nicht noch einmal um 3 Monate nach hinten verschieben soll, damit ich noch einmal testen kann, ob eine konsequente Umstellung der Ernährung sowie mehr Bewegung etc. bei mir nicht auch dafür sorgt, dass sich das Myom wieder verkleinert, so dass bei einer OP nicht soviel Gewebe der Gebärmutter beschädigt wird. Oder ist dies zu risikohaft, da die Chance zu groß ist, dass das Myom noch mehr wächst, andere Organe schädigt und ich zuviel Blut verliere?
Für eine kurze Einschätzung Ihrerseits wäre ich sehr dankbar!
Herzliche Grüße,
Natalie
Liebe Natalie,
da ich nicht weiß, wie das Myom wirklich liegt und ob es sich um ein subseröses oder intramurales Myom handelt, kann ich nicht einschätzen, wie die Gebärmutter unter der Myomentfernung leiden wird. Auch weiß ich nicht, wie konsequent Sie Ihren Lebensstil umstellen können. Es gibt tatsächlich Frauen, bei denen schon nach 3 Monaten das Myom nur noch halb so groß ist, aber das kann ich so nicht entscheiden. Sind Sie in einer KLinik, die auf Myome spezialisiert ist? Sonst mal nach einem Myomzentrum googeln. Alles Gute!