Für die Entstehung von Myomen spielen der Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten eine wichtige Rolle. In diesem Interview zum Ratgeber „Myome selbst heilen“ klären die Autorinnen Prof. Dr. Ingrid Gerhard und Dr. Barbara Rias-Bucher über die Hintergründe ihrer Myom-Schrumpfkur auf.
Teile des Interviews wurden bei Erscheinen des Buches an die Presse gegeben. In diesem Artikel haben wir es erweitert, indem wir Fragen der Leserinnen, die inzwischen an uns gestellt wurden, mitbeantwortet haben.
Ursachen und Symptome von Myomen
Myome sind die häufigsten gutartigen Tumore bei Frauen zwischen der Pubertät und den Wechseljahren. Weiß man denn heute, wodurch sie entstehen? Können Sie etwas zu den Symptomen sagen?
Prof. Dr. Ingrid Gerhard: Über die eigentliche Ursache von Myomen weiß man wenig. Es gibt sicher genetische Ursachen, denn sie können in manchen Familien häufiger auftreten und sind bei afrikanischen Frauen häufiger als bei europäischen. Die Tatsache, dass sich Myome in der geschlechtsreifen Phase der Frau entwickeln, spricht dafür, dass die weiblichen Hormone eine Rolle spielen. Man kann in der Regel eine Dysbalance zwischen Östrogenen und Progesteron feststellen. Am deutlichsten ist dies an der Myomzelle selbst zu erkennen, die mehr Östrogenrezeptoren aufweist als eine gesunde Zelle. Weitere Wachstumsfaktoren sind bekannt, wie sie bspw. bei Übergewicht und einem gestörten Zuckerstoffwechsel auftreten.
Die häufigsten Symptome sind Blutungsstörungen, oftmals mit Schmerzen verbunden. Je nach Anzahl, Lage und Größe der Myome kann die Frau über Blasendruck mit Harndrang klagen, über Kreuzschmerzen, Schwierigkeiten beim Stuhlgang, aufgeblähten Leib und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr. Auch Fehlgeburten oder unerfüllter Kinderwunsch können mit Myomen zusammenhängen.
Das Risiko einer bösartigen Entartung gibt es bei Myomen praktisch nicht. Warum empfehlen Sie dann regelmäßige Kontrollen? Welche Folgeerkrankungen gibt es? Wann muss eine OP durchgeführt werden?
Prof. Dr. Ingrid Gerhard: Man sollte die Myome nicht zu groß werden lassen, denn umso schwieriger werden die operativen Möglichkeiten. Bei jeder Frau können die Myome eine andere Wachstumsgeschwindigkeit haben, die sich kaum voraussagen lässt; deshalb sind regelmäßige Kontrollen ganz wichtig. Besonders bei Frauen mit Kinderwunsch ist es wichtig, frühzeitig etwas gegen die Myome zu unternehmen. Zwar sind Myome nicht unbedingt ein Hindernis für eine Schwangerschaft, aber je nach Größe und Lokalisation können sie doch zu Einschränkungen der Fruchtbarkeit und erhöhten Risiken in der Schwangerschaft führen.
Wenn Myome Blutungsstörungen verursachen, sollte der Eisenspiegel regelmäßig kontrolliert werden – auch wenn Eisen eingenommen wird –, damit er nicht zu weit absinkt.
Konventionelle Therapien bei Myomen
Welche konventionellen Therapien gibt es zur Behandlung von Myomen? Unter welchen Voraussetzungen können Naturheilverfahren vor Myomen schützen oder sie verkleinern?
Prof. Dr. Ingrid Gerhard: Zunächst gibt es die hormonelle Therapie: Das Ungleichgewicht zwischen dem Zuviel an Östrogen und Zuwenig an Progesteron lässt sich ausgleichen, indem man Gestagene verabreicht. Auch die Langzeiteinnahme einer Pille kann das Wachstum bremsen. Viele Frauen können ihre Blutungsstörungen auch mit der Hormonspirale in den Griff bekommen.
Große Hoffnungen wurden auf Ulipristalacetat (Esmya) gesetzt, einen selektiven Progesteronrezeptor-Modulator. Dieses Medikament wurde anfangs nur vor einer geplanten OP eingesetzt, später jedoch auch zur Dauertherapie zugelassen. Darunter kam es bei einigen Frauen zur Verkleinerung der Myome und zur Verringerung der Blutungen. Momentan wird Esmya unter regelmäßiger Kontrolle der Leberwerte wieder gezielt eingesetzt.
Helfen die hormonellen Therapien nicht, dann gibt es viele unterschiedliche operative Methoden, um einzelne Myome oder die ganze Gebärmutter zu verkleinern oder zu entfernen. Eine OP ist immer dann zu empfehlen, wenn der Leidensdruck stark ist, die Funktion der umliegenden Organe beeinträchtigt wird und damit zu rechnen ist, dass es vor der Menopause nicht zu einem Wachstumsstillstand kommt.
Natürliche Heilmethoden bei Myomen
Natürliche Heilmethoden haben ihren Platz dann, wenn die Patientin bereit ist, durch Veränderung ihres Lebensstils bei der Verkleinerung der Myome mitzuhelfen. Dann kann sie durch eine optimierte Ernährung, wie unten ausgeführt wird, dafür sorgen, dass weniger Östrogen in ihrem Körper zirkuliert und mehr Progesteron produziert wird. Durch eine Normalisierung des Zuckerstoffwechsels kann sie selbst die schädlichen Wachstumsfaktoren bremsen. Auch Pflanzenheilmittel, die den Hormonstoffwechsel und die Blutungen der Frau beeinflussen, sind dann hilfreich.
In der wissenschaftlichen Literatur häufen sich Hinweise dafür, dass Vitamin D ein ganz wichtiger Regulator des Östrogen- und Progesteron-Stoffwechsels ist, so dass eine konstant gute Vitamin-D-Versorgung vor Myomen schützt. Lassen Sie im Blut das 25-OH-Vitamin D bestimmen. Optimal sind Werte zwischen 40-70ng/ml Serum.
Relativ neu ist die Erkenntnis, dass hochdosierter Grünteeextrakt (Epigallokatechin) zu einer Bremsung des Myomwachstums eingesetzt werden kann. An der Charité in Berlin läuft zurzeit die Rekrutierung von Patientinnen mit Myomen für eine Studie, die die Wirksamkeit überprüfen soll.
Selbstverständlich kann auch die Traditionelle Chinesische Medizin Erfolge verbuchen. An der Frauenklinik in Heidelberg haben wir außerdem bei homöopathischen Behandlungen eine Schrumpfung von Myomen feststellen können, wenn sie sich relativ neu entwickelt hatten und noch unter 4 cm maßen.
Natürliche Heilmethoden haben auch ihre natürlichen Grenzen: Wenn es sich um große, schon sehr lange bestehende, teilweise schon verkalkte Myome handelt, wird es mit der Schrumpfung schwierig bis unmöglich – aber das Wachstum neuer Myome kann in jedem Fall eingeschränkt werden.
Hormonstörung bei Myomen ausgleichen
Myome entstehen durch eine Östrogendominanz und einen absoluten oder relativen Mangel an Progesteron. Muss zum Ausgleich auf Pillen und Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden? Kann man auch mit Heilpflanzen das Ungleichgewicht der Hormone ausgleichen?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Das Ungleichgewicht zwischen dem Östrogenüberschuss und dem Progesteronmangel lässt sich durch eine Reihe pflanzlicher Heil- und Lebensmittel mildern und sogar beheben. Dazu gehören Frauenkräuter wie Schafgarbe und ganz übliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Gemüse, Obst, Leinsamen oder Oliven.
Seit Jahren weiß man nämlich, dass Vegetarierinnen und Frauen in Ostasien kaum unter hormonell bedingten Frauenbeschwerden leiden. Ursache sind Phytoöstrogene, Bioaktivstoffe aus der großen Gruppe der Polyphenole, die eine ähnliche Struktur aufweisen wie unsere Östrogene. Über komplexe körpereigene Mechanismen beeinflussen sie den Hormonhaushalt positiv und regen, anders als unsere körpereigenen Hormone, das Wachstum von Myomen nicht an.
Für viele Frauen ist es zunächst schwer zu verstehen, dass einerseits Östrogene das Myom-Wachstum anregen, andererseits Pflanzenöstrogene das Myom-Wachstum bremsen sollen und sogar Sojaprodukte empfohlen werden. Können Sie das näher erklären?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Es gibt unterschiedliche Arten von Östrogenrezeptoren. Wird die eine Rezeptorart (ERα) mit einem Östrogen besetzt, gibt sie der Zelle den Auftrag, zu wachsen und Proteine zu bilden. Die natürlichen menschlichen und tierischen Östrogene binden überwiegend daran. Wird eine andere Rezeptorart (ERß) von Östrogen besetzt, reagiert die Zelle gar nicht oder normalisiert den Stoffwechsel. Diese Funktion haben Phytoöstrogene. Phytoöstrogene aus Soja oder Getreide und Gemüse oder Obst fördern also die normale Hormonbalance. Allerdings sollte man Sojainhaltsstoffe nicht als Nahrungsergänzung hochkonzentriert einnehmen, dann kann das wieder das Gegenteil bewirken.
Welche Ernährung vor Myomen schützt
Gerade in relativ frühen Stadien besteht die Chance, das Myom-Wachstum durch eine bestimmte Lebensweise und passende Ernährung zu bremsen. Ist das eine neue Idee, oder gibt es bereits bewährte Rezepte, die den betroffenen Frauen bekannt vorkommen werden?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Wir empfehlen vollwertige, vitalstoffreiche Ernährung mit Lebensmittelvielfalt und Nährstoffdichte. Dieses Ernährungskonzept wurde in den 1980-er Jahren an der Universität Gießen und von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) entwickelt. Seither haben sich unsere Essgewohnheiten gewandelt und in vieler Hinsicht diesem Vollwertprinzip angepasst. Viele Menschen sparen mit tierischen Produkten und bevorzugen unverfälschte, natürliche Lebensmittel aus heimischem Anbau, kaufen Gemüse, Salat und Obst frisch nach saisonalem Angebot und wählen dabei so oft wie möglich Bio-Produkte.
Die richtige Ernährung ist ein wesentlicher Teil der Selbsthilfe bei Myomen. Auf welche Lebensmittel sollte man dabei verzichten, welche gehören hingegen bei der „Myom-Schrumpfkur“ auf den Speiseplan?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Unsere Myom-Diät basiert ebenso wie die moderne Mischkost auf pflanzlichen Lebensmitteln. Das hat zwei Gründe: erstens werden Myome durch pflanzliche Lebensmittel nicht stimuliert. Zweitens decken diese ein ganzes Spektrum an Substanzen ab, die bei Myomen sowohl präventiv als auch heilend wirken können: Bioaktivstoffe wie Phytoöstrogene, Antioxidantien und Präbiotika, dazu pflanzliche Proteine und Fette sowie vorwiegend basische Lebensmittel.
Bevorzugen Sie also unverfälschte, natürliche, frische und saisonale Lebensmittel aus heimischem Anbau und essen Sie lieber Vollkorn- statt Weißmehlprodukte. Eier, Fleisch, Fisch und Schinken oder Milchprodukte und Süßes sind bei der Myom-Diät zwar nicht verboten, sollten aber nur in kleinen Mengen ein- bis zweimal pro Woche genossen werden. Und das meine ich wörtlich: Ab und zu genießen ist in Ordnung, einfach drauflos futtern dagegen keine gute Idee!
Wie die Ernährungsumstellung bei Myomen gelingen kann
Viele Betroffene sind an Fast Food oder Hausmannskost mit reichlich tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Schinken, Eier und Käse gewöhnt. Wie gelingt der Umstieg auf eine vollwertige und pflanzenbasierte Ernährung am besten?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Gehen Sie es behutsam an, denn der Organismus muss sich an das neue Essen gewöhnen: Beginnen Sie mit mindestens einem vegetarischem oder veganen Gericht pro Tag, das Sie aus den Kapiteln unseres Buches wählen – ob morgens, mittags oder abends spielt erst mal keine Rolle. Steigern Sie dann das Quantum im Wochenrhythmus, bis Sie sich drei Tage in der Woche ganz vegetarisch ernähren.
Essen Sie zu Beginn der Myom-Schrumpfkur nur Mini-Portionen von Rohkost. Gewürfelte Tomaten, hauchfein aufgeschnittene Gurken, geraspelte Möhren und Zucchini, Fenchel in feinen Scheibchen tun Ihnen gut, weil alle diese Gemüse zwar Ballaststoffe liefern, aber nicht blähen. Diese Ernährung wirkt übrigens präventiv, nicht nur bei Myomen, sondern bei einer ganzen Reihe von ernährungsbedingten Krankheiten. Sie tun also auch Ihrer Familie etwas Gutes, wenn Sie mit unseren Rezepten kochen.
Pflanzenheilmittel bei Myomen
Neben der Ernährungsumstellung empfehlen Sie besonders die Phytotherapie bei jeder Myombehandlung. Welche pflanzlichen Heilmittel sind hier sinnvoll, und woher kann man diese bekommen?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Auch hier steht uns ein ganzes Spektrum zur Verfügung. Erstens wählt man Phytopharmaka, die den Hormonspiegel ausgleichen: Schafgarbe und Hirtentäschel enthalten hormonähnliche Substanzen, die das Wachstum von Myomen reduzieren oder ganz unterbinden. Diese Phytoöstrogene besetzen einen Teil der Rezeptoren, an denen normalerweise das Östrogen andockt. So erhält die Hypophyse die Meldung, dass der Hormonspiegel im Lot ist.
Zweitens setzt man gerbstoffhaltige Pflanzen wie Frauenmantel, Blutwurz und Wiesenknopf ein, die Blutungen verhindern oder sogar stillen, damit es nicht zur Folgeerkrankung Anämie kommt. Drittens sind Salicylsäureverbindungen in Weidenrinde und Mädesüß wie auch Phenolsäuren und Flavonoide in Brennnesseln wirksame Schmerzstiller, Cumarine in Gänsefingerkraut, Bitterstoffe in Frauenmantel und Schafgarbe helfen bei Krämpfen im Unterleib.
Alle Pflanzenheilmittel bekommen Sie in der Apotheke, und in unserem Buch finden Sie Rezepte für Teemischungen und Tipps für bestimmte Präparate.
Optimierter Lebensstil bei Myomen
Aber Sie wissen ja schon aus unseren früheren Artikeln: die gesunde Ernährung ist wichtig, ist aber nicht alles.
- Regelmäßige Bewegung, die Spaß macht, ist mindestens genauso wichtig, ebenso spezielle Beckenbodengymnastik, die zur optimalen Durchblutung der Gebärmutter beiträgt.
- Immer mal wieder Fastentage einlegen, damit sich die Leber erholen und ihre Entgiftungsaufgaben ungestört wahrnehmen kann.
- Gewicht stabilisieren und besonders den Fettpolstern am Bauch zu Leibe rücken.
- Ausreichend lange Schlaf- und Erholungsphasen in den Tag/die Nacht einplanen.
- Und immer wieder Informationen sammeln, wie Sie sich vor hormonaktiven Umweltgiften schützen können, die in Lebensmitteln, Trinkwasser, Plastik, Kleidung und Hygieneartikeln lauern
- Und mit welchen Methoden Sie zwischendurch immer wieder entgiften können.
Aktualisierung März 2020
Wie oben beschrieben, durfte der Wirkstoff Ulipristalacetat in dem Präparat Esmya für die Therapie von Gebärmuttermyomen schon seit Juli 2018 nur noch unter strengen Auflagen angewendet werden. Trotz dieser strengen Auflagen ist es inzwischen wieder zu einem schweren Fall von Leberversagen bei einer Patientin gekommen. Deshalb hat der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA erneut ein Risikobewertungsverfahren eingeleitet. Der Hersteller Gedeon Richter Pharma GmbH hat das Präparat Ulipristalacetat 5 mg bis zum Abschluss des erneuten Risikobewertungsverfahrens vorübergehend vom Markt genommen. Wenn Sie das Präparat einnehmen, muss die Behandlung abgebrochen werden, 2-4 Wochen später müssen die Leberwerte kontrolliert werden. Auch zu einem späteren Zeitpunkt können noch Symptome einer Leberfunktionsstörung auftreten: Übelkeit, Erbrechen, rechtsseitige hypochondrale Schmerzen, Anorexie, Asthenie und Gelbsucht, melden Sie sich dann umgehend beim Arzt. Neue Patienten dürfen kein Esmya mehr verordnet bekommen.
Aktualisierung Juni 2020
Inzwischen habe ich viele wunderbare Rückmeldungen von Frauen bekommen, die dank der in meinem Buch vorgeschlagenen Lebensstilveränderungen und der Ernährungsoptimierung gesünder geworden sind, sich besser fühlten, keine Myom-OP mehr brauchten, spontan schwanger wurden usw. Kürzlich interviewte mich Tanja Hohenester, die den EGCG-Extrakt Tigovit entwickelt hat, über die Schwerpunkte der Ernährung bei Myomen und die Nahrungsergänzungen. Schauen Sie sich hier die youtube-Videos an.
Aktualisierung September 2020
Im September 2020 veranstaltete die Frauenärztin Frau Dr. Dorothee Struck aus Kiel mit mir ein Webinar über Myome, in das wir beide unsere Erfahrungen einfließen lassen konnten. Anschließend hatten die Zuhörerinnen die Chance, uns Fragen zu stellen. Sie kennen Frau Dr. Dorothee Struck schon lange durch ihre Artikel in diesem Webmagazin zur Verhütung: „Verhüten ohne Hormone? Na sicher!“ und „Verhütung in der eigenen Hand-sicher aber nur mit Köpfchen„.
Und welche Erfahrungen haben Sie mit Myomen gemacht? Haben Sie eigene Rezepte entwickelt? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar!
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
Ich bin 25 und bor 3 Tagen würde bei mir ein submuscöses Myom ca. 2x2cm festgestellt. Beschwerden hatte ich nie. Meine Frauenärztin sagte nur das es zum entfernen nicht ratsam wäre, da es fast die breite der Gebärmutterwand einnehmen würde. Jetzt sagte sie das es da Probleme gibt wenn ein Kinderwunsches besteht… natürlich besteht dieser und seit dem geht mir das nicht mehr aus dem Kopf. Vielleicht haben sie auch einen Rat für mich. Momentan soll es beobachtet werden und ich soll eine langzeiteinnahme der Pille durchführen.
Liebe Grüße
Anna
Liebe Anna,
haben Sie denn bereits jetzt Kinderwunsch oder erst zu einem späteren Zeitpunkt? Lassen Sie sich Zeit und tun Sie das, was ich in meinem Artikel, bzw. dem Buch empfehle: Normalgewicht anstreben, pflanzenbasiert ernähren, Umweltgifte und Elektrosmog ausschalten, Stress reduzieren, für genügend Bewegung sorgen und Tigovit einnehmen. Dann in einem halben Jahr mit US überprüfen lassen. Alles Gute!
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich bin 34 und bei mir wurde ein kleines, 1,5×1,5 cm großes submuscöses Myome festgestellt, in der Vorderwand. Da ich seit wenigen Monaten versuche Schwanger zu werden macht es mir etwas Sorge, ob es Einfluss haben kann und ob etwas unternommen werden muss. Im Moment soll es nur beobachtet werden… Haben Sie einen Rat für mich?
Liebe Svea,
so ein kleines submucöses Myom sollten Sie erstmal belassen und weiter versuchen, schwanger zu werden. Optimieren Sie Ihre Ernährung und nehmen Sie ruhig Tigovit, das schadet eienr möglichen Schwangerschaft nicht. Viel Glück!
Ist es möglich endometriose und Myome gleichzeitig zu haben . Denn ich habe seit dem ich meine Regelschemerzen bekommen, Stärke Unterleib schmerzen. Im Alter von 14 und 16 wurde mir Zyste im Eierstock entfernt durch sind Bauchspiegelung. Trotz allem hätte ich weiterhin starke Unterleibschmerzen. Vor knapp zwei Jahren (mit 22 Jahre alt ) wurde durch eine MRT Untersuchung festgestellt, dass ich myomknoten habe. Jetzt meine Frage ist es möglich das ich auch unter endometriose leide? Sollte eine endometriose festgestellt werden , nachdem man mit zwei Mal Zysten entfernt wurde ? . Ich bin 25 Jahre alt und in den nächsten Jahren besteht natürlich ein Kinderwunsch und ich möchte so gerne nicht wieder eine Bauchspiegelung machen , um festzustellen ob eine endometriose vorhanden ist . Ich bedanke mich schon für Ihre Antwort . Ihre Bücher über Ernährung , habe ich bereits bestellt und sehr hilfreich gewesen
liebe Frau Lewinsky,
es ist gar nicht selten, dass Frauen gleichzeitig Myome und Endometriose haben. Umso wichtiger ist es, mit der Ernährungsumstellung und der Lebensstiländerung zu beginnen, damit Sie die Chance haben, beides in den Griff zu bekommen, bevor dann wirklich Kinderwunsch besteht. Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
seit Jahren sind bei mir (55) Myome in der GM bekannt.
Das eine ca. 7,5 cm groß wächst zum Glück nicht mehr.
Leider drückt es mir auf die Blase und je nach dem wieviel oder was ich getrunken habe, muss ich oft zur Toilette.
Bisher bin ich einigermaßen damit klar gekommen.
2 Frauenärzte rieten mir zur Hysterektomie, falls das Myom Probleme macht oder wenn ich Blutungen bekommen sollte.
Mir wurden keine anderen Therapien vorgeschlagen.
Seit ein paar Tagen aber tropft unwillkürlich Urin aus mir.
Das ist sehr belastend. Ich habe bereits einen Termin beim Urologen vereinbart.
Kann es sein, dass diese Beschwerden vom Myom kommen? Oder sind es doch eher „Altersbeschwerden“?
Kann ich davon ausgehen, dass das Myom schrumpft?
Eigentlich wäre ich es gerne los, da es auch Probleme beim GV macht. (Dämpfen Myome eigentlich das sexuelle Verlangen )?
Welche Behandlungen kämen für mich in Frage?
Sonata
MrgFUS
OP
oder abwarten?
Gerne würde ich in eine Myom Sprechstunde gehen, aber die sind alle so weit weg vom Heimatort.
Ich bin ziemlich durcheinander und wäre Ihnen sehr dankbar mir meine Fragen per E mail zu beantworten.
Vielen Dank
Caro
Liebe Caro,
normalerweise gibt es durchaus die Möglichkeit, nur das Myom, das auf die Blase drückt, zu entfernen. Dazu müssten Sie sich abaer direkt von einem Spezialisten beraten lassen. Viel Erfolg!
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhardt,
vielen Dank für Ihre Antwort. Leider sind Sie auf meine restlichen Fragen nicht eingegangen. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die noch beantworten würden.
Mfg
Caro
Liebe Caro,
die übrigen Fragen kann ich Ihnen nicht beantworten, da die Therapie etwas sehr Individuelles ist. Myome dämpfen nicht das sexuelle Verlangen, aber das zugrundeliegende Hormonungleichgewicht und die Schmerzen beim GV können eine Rolle spielen. Meine Kommentare können keine individuelle Beratung beim Myom-Spezialisten ersetzen. Alles Gute!
Liebe Frau Dr. Gerhard,
ich hatte vor kurzem meinte 2.Ausschabung ( Eisenwert 4,5) Ich habe eine Anämie entwickelt (Eisen liegt bei 6). Jetzt bekomme ich wieder die Dreimonatsspritze, Weil ich mehrere Myome habe, wird mir
jetzt zur einer Gebärmutterentfernung geraten.
Ich bin jetzt zu 95% dazu geneigt diese OP machen zu lassen, weil meine Gesundheit sehr
angeschlagen ist. Lese derzeit auch viel über Ernährung und stelle fest, dass ich mich schon ganz gut ernähre und auch die Tees bereits trinke.
Hätte gern ihren Rat.
Liebe Grüße
liebe Anja,
durch zu starke Blutungen verlieren Sie ja nicht nur Eisen,sondern auch andere wertvolle Blutbestandteile. Ich glaube, für Sie würde sich eine Gebärmutterentferung wirklich rentieren. Alles Gute!
Guten Tag,
ich bin 54 alt. Der Arzt hat vor 2 Jahren ein Myom von 4 cm diagnostiziert.
Gestern beim Frauenarzt war es 6 cm groß. Der Frauenarzt hat mir eine Entfernung der Gebärmutter geraten. Könnten Sie mir eine andere Möglichkeit empfehlen. Danke
Liebe Evi,
erstens können Sie ja alle Vorschläge von mir im Artikel nachlesen. Und zweitens sollte man nie nur auf einen Arzt hören, wenn es um die Gebärmutter geht, sondern immer eine Zweit- oder sogar Drittmeinung einholen, denn es gibt zahlreiche Methoden, um, wenn erforderlich, auch nur das Myom zu entfernen. Am besten fangen Sie mal Parallel zum Ärztemarathon mit der Ernährungsumstellung und der Bewegung an. Alles Gute!
Liebe Frau Prof. Gerhard, ich bin 53, bin schon mit Anfang 40 in die Wechseljahre gekommen und habe von meiner Frauenärztin seitdem Hormonersatztherapie verschrieben bekommen (Estramon 50 und Progestan). Ich hatte lange ein Myom, 4 cm, das mir keine Probleme bereitet hat. Vor einem Monat habe ich trotz Wechseljahre eine Blutung bekommen, vor zwei Wochen eine weitere, die bis jetzt andauert. Ich war bei meiner Gyn – mein Myom ist um 1 cm gewachsen. Überweisung an ein gynäkologisches Zentrum, dort werden Myome u.a. mit der Sonata-Methode behandelt. Ergebnis: Ich habe 4 Myome, alle etwa 5 cm groß. Erster Rat des Arztes: Gebärmutter-Entfernung. Das möchte ich aber vermeiden! Muss das wirklich sein? Meine zweite Frage: Myome wachsen ja durch Hormone, muss ich jetzt nicht SOFORT meine Hormonersatztherapie beenden? Meine FÄ meint, nein. Ich fühle mich nicht mehr wohl damit, wenn die Hormone das Wachstum von Myomen anregen!! Was soll ich tun?
Vielen lieben Dank für eine Antwort
Katharina
Liebe Katharina,
da denken Sie ja wesentlich vernünftiger als Ihre Frauenärztin! Offenbar besteht durch diese Hormontherapie eine Östrogendominanz/Progesteronmangel. Sonst würden Sie ja jetzt auch nicht plötzlich Blutungen bekommen und die Myome nicht wachsen. Auf jeden Fall ist das Estramon für Sie zu hoch dosiert. Versuchen Sie Ihren Lebensstil zu ändern, die Hormone abzusetzen, eventuell auf niedrig dosierte Progesteron – und Estriolcreme umsteigen, Tigovit nehmen. Vielleicht gehören Sie ja zu den Glücklichen, bei denen der Körper schnell reagiert und die Myome wieder kleiner werden. Alles Gute!
Liebe Frau Dr. Gerhard,
bei mir wurden mehrere kleine Myome diagnostiziert, die anfangs nur für eine stärkere Regelblutung gesorgt haben. Da diese jedoch sehr stark wurde (stündliches Durchbluten trotz Binde, Tampon usw.), hat meine Frauenärztin mir Utrogest verschrieben.
Nachdem es nach 3 Monaten keinerlei Besserung gab, wollte sie es dann mit einer Antibabypille versuchen, der Velafee in Langzeiteinnahme. Die Velafee nehme ich jetzt seit 3 Blistern ein und seitdem blute ich. Mal mehr, mal weniger, mal ganz extrem schlimm. Ich kann mittlerweile kaum noch das Haus verlassen und bin nur noch ein Schatten meiner selbst. Eisentabletten habe ich nur schlecht vertragen, aktuell bekomme ich Eiseninfusionen. Trotzdem bin ich blass, schwächlich, verliere Gewicht und bin dauerhaft müde, unkonzentriert und seelisch total labil (Weinkrämpfe)
Mehrere Meinungen von verschiedenen Ärzten wechseln zwischen Ausschabung/bloß keine Ausschabung / das kann 6 Monate dauern bis sich der Zyklus wieder eingependelt hat usw.
Die Frauenärztin meiner Schwester meinte jetzt, dass die Velafee total kontraproduktiv wäre, da das Östrogen die Beschwerden noch verschlimmert. Kann das wirklich so sein? Was würde denn passieren, wenn ich die Pille komplett absetze? Können die Blutungen noch schlimmer werden? War die Pille erst der Auslöser für die dauerhaften Blutungen?
Ich bin völlig verzweifelt und weiss nicht mehr wirklich weiter…
Liebe Grüße und vielen Dank!
Elli
Liebe Elli,
hat Ihre Frauenärztin denn mal einen Ultraschall der Gebärmutter gemacht? Dann wüsste man ja, ob durch das Östrogen die Schleimhaut zu hoch aufgebaut ist. Dann reicht es meistens, wenn man nur ein starkes Gestagen für 14 Tage gibt und dann absetzt. Wenn Sie die Pille einfach absetzen, kann es Ihnen natürlich passieren, dass die Blutung stark wird, also bitte nur nach Rücksprache mit Ihrer Frauenärztin. Vielleicht befinden Sie sich auch schon in einer hormonellen Umbruchphase/Wechseljahre. Zu lange sollten Sie sich so nicht quälen, da ist dann eine Ausschabung oft besser. Gute Besserung!
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich bin 28 Jahre alt und habe ein mittlerweile ca. 4×4,5 cm großes subseröses Myom.
Dieses wurde zu Beginn der Schwangerschaft mit meinem Sohn(er ist mittlerweile 7 Monate alt) zufällig entdeckt.
Die Entbindung war im Sommer und das Myom ist seitdem ca 1 cm gewachsen (zuvor war es etwa 3×3,5 cm groß).
Nun wurde mir geraten das Myom entfernen zu lassen (per Bauchspiegelung).
Kann ich bei der Größe und Lage versuchen das Problem durch die Ernährung zu lösen oder komme ich nicht an einer Entfernung vorbei?
Ich mache mir auch Sorgen,da ich mir eventuell noch ein zweites Kind wünsche in der Zukunft und mir unsicher bin,was die beste Entscheidung ist.
Die Schwangerschaft mit meinem ersten Kind verlief problemlos.
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Liebe Sophia,
wenn das Myom subserös ist, kann man es wahrscheinlich gut entfernen per Bauchspiegelung. Da ich nicht weiß, wie der Myomstiel ist und ob eventuell Verkalkungen drin sind, kann man auch schlecht voraussehen, wie groß die Rückbildungschancen sind. Lassen Sie sich genau von Ihrem Arzt aufklären, wie groß die OP-Risiken sind. Nach einer möglichen OP auf jeden Fall an verschiedenen Lebensstil-Schrauben drehen, damit nirgendwo ein neues Myom wächst. Alles Gute!
Liebe Frau Dr. Gerhard
Ich bin 47 und habe 3 größere Myome im oberen Teil und an der Hinterwand der Gebärmutter. Vmtl. aufgrund der Myome habe ich vor den Tagen immer starke Rückenschmerzen und Krämpfe. Die Blutungen fallen jedes 2. Mal stark aus. Nachdem ich zu Ostern 2018 aufgrund von Rückenschmerzen eine Cortison Spritze bekam, hatte ich anschließend 8 Wochen lang Blutungen. Meine Gynäkologin rät mir zu einer Lash OP. Der Operateur hat mir als Alternative angeboten, zunächst die Spirale zu versuchen, findet aber auch eine OP nicht falsch. Ich weiß gerade nicht, wofür ich mich entscheiden soll, zumal bei mir aktuell ein Lipödem festgestellt wurde. Haben Sie einen Rat? Ihre Ernährungshinweise möchte ich in jedem Fall umsetzen.
Liebe Grüße und vielen Dank
Manuela
Liebe Manuela,
in Ihrem Alter halte ich nicht viel von einer Hormonspirale, da Sie bereits ein labiles Hormongleichgewicht haben. Dann lieber LASH. Wie rasch Ihr Körper u.U. auf eine Ernährungsumstellung reagieren wird, kann ich Ihnen nicht voraussagen. Wird sich sicher auf jeden Fall auf das Lipödem günstig auswirken, eventuell noch bioidentische Hormone dazu. Alles Gute!
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
ganz herzlichen Dank für Ihre schnelle und hilfreiche Antwort.
Liebe Grüße, Ihre Manuela