„Gesund kochen würd‘ ich ja gerne, nur mir fehlt die Zeit dazu“. Kommt Ihnen dieser Stoßseufzer bekannt vor? Wünschen Sie sich auch fixe Schlemmerrezepte, die Ihre Abwehrkraft stärken, Entzündungen kühlen und sogar Krebszellen vertreiben können? Als mir meine ganzheitsmedizinische Kollegin Dr. Susanne Bihlmaier von Ihrem Buchprojekt erzählte, hat sie meine Neugierde geweckt. Zur Wirksamkeit gesunder Ernährung steuerte ich ein Interview bei, habe gleich ein paar ihrer Tipps ausprobiert und durfte jetzt den Vorabdruck durchblättern. Ich kann Ihnen sagen: es funktioniert!
Die Naturheilkundeärztin und Hobbyköchin serviert ein ganz und gar
Neuartiges „Menü“
Statt anödend einseitiger Diäten, wie z.B. „Low-Carb-Pasta-Verbot“ oder kargem Rohkost-Knabbern, überrascht sie mit überzeugend köstlichen Genuss-Tipps. Dazu serviert sie als „Beilage“ spannende Medizin-Infos von internationaler Forschung bis zu Hildegard-Medizin und den 5 Elementen Traditionell Chinesischer Medizin. Dieses bunte Buffet garniert sie mit Interviews, für die sie Universitäten von Freiburg bis Jena besucht und unabhängige Experten befragt hat, auch den Bestsellerautor Hans-Ulrich Grimm von „Die Suppe lügt“. Und natürlich den von mir sehr geschätzten Ernährungswissenschaftler Prof. Leitzmann, dessen Interview Sie ja kennen.
Nach solch scharf gewürzter Info-Kost gibt‘s erprobte
„Fix & einfach“-Kochrezepte
Konkret erfahren Sie z.B., wie es sich denn nun wirklich verhält mit Soja, Phyto-Östrogenen und Isoflavonen. Wussten Sie, dass das Sesamsalz Gomasio in ganz Asien milchfrei die Knochen stärkt? Klar, dass das Gomasio-Rezept dem Wissensteil sogleich folgt.
Der Clou: zu jedem einzelnen Rezept werden Tipps serviert sowohl der Hobbyköchin als auch der Naturärztin, mit pfiffigem Farbleitsystem mit orange fürs Kochen, naturgrün für die Ganzheitsmedizin und wissenschaftlichem Blau für die Experteninterviews.
Mein Fazit
Aus Sicht der Frauenheilkunde ist „Tomatenrot+Drachengrün“ ein erfreulich kurzweiliger und köstlicher Therapie-Baustein, z.B. auch bei chronischen Blasenentzündungen, bei rezidivierenden Pilzinfektionen der Scheide oder aber bei Rheuma und Fibromyalgie. Susanne Bihlmaier setzt ihre Ernährungstipps auch ein bei Kinderwunsch, um das Immunsystem und das Hormonsystem zu stärken.
Einen einladend- positiven Schwerpunkt legt sie auf antikrebsaktive Küche, sowohl vorbeugend wie auch begleitend. Auch hier schafft meine Kollegin Neues: statt rigider Krebsdiät berücksichtigt sie die ganze Familie, denn: Oft sind z.B. von Brustkrebs betroffene Frauen bereit, ihre Ernährung umzustellen. „Nur was koche ich meinem Partner mit seinem Bluthochdruck? Oder der schlankheitsorientierten Tochter und der Oma mit ihrem Diabetes“?
Besonders gefällt mir, wie „Tomatenrot + Drachengrün“ die Neugierde und Lust zum Lesen weckt. Oft sind solche Bücher aufgeteilt in einen trockenen, belehrenden Theorieteil und einen Rezepte-Teil mit komplizierten Rezepten aus unzähligen Zutaten. Hier hingegen spürt man deutlich, wie nah die Autorin am Menschen, am Alltag und vor allen an Erkrankungssituationen ist: keine chemischen Formeln der antikrebsaktiven Stoffe, sondern verblüffende, kompakte Infos; keine Verbote, sondern der Sonnenblume gleich: den Blick ausgerichtet auf sonnige, köstlich-fixe Verwöhnideen.
Aus geplanten 160 Seiten sind fast doppelt so viele geworden, weil Susanne Bihlmaier auch ihre Verlegerin zum „Schmökern & Schlemmen“ verführen konnte. Damit Sie bis zum Erscheinungstermin am Montag, 6.August, nicht „verhungern“, darf ich hier vorab Beispiele „servieren“. Sehen Sie selbst, wie aus einfachen, frischen und gesundheitsaktiven Zutaten die Sommerköstlichkeit der Granatapfel-Himbeer-Tofu-Creme und ein Blaubeer-Smoothie entsteht. Guten Appetit!
Rezepte
Granatapfel-Himbeer-Tofu-Crème „Pink Paradise”
für 2 Portionen80 ml Sojasahne
200 g Himbeeren, frisch oder Tiefkühl-Ware
100 g Naturtofu
2 EL Granatapfel-
Muttersaft (Seite 269)
½ Pck echten Vanillezucker
1 Prise Zimtpulver
1 Prise Galgantpulver
½ TL Leinöl
¼ unbehandelte Bio-Zitrone, Schalenabrieb
1 TL Zitronensaft
Zutaten wie oben beschrieben zubereiten und in Glasschälchen servieren.
Blaubeer-Smoothie „Lila Gilla“
für 2 Portionen
50 ml Sojasahne,
gut gekühlt
200 g Blaubeeren, frisch oder Tiefkühl-Ware
6 geh. EL Sojajoghurt mit
1 Msp echter Vanille verrührt; alternativ Soja-Vanille-Joghurt
2 EL schwarzer Johannisbeersaft
½ TL Leinöl
ca. 1 TL Zitronensaft
1.) Sojasahne in einer hohen Rührschüssel cremig schlagen.
2.) Bei frischen Beeren, einige für die Dekoration beiseite stellen.
3.) Zutaten pürieren und zum Schluss Sojasahne kurz untermixen.
4.) Smoothie in hohen Gläsern servieren und mit frischen Beeren garnieren.
Tipps der Hobbyköchin
So zaubern Sie immer wieder neue Kreationen: z. B. mit Aprikosen, Mangos, Bananen und Pflaumen (für cremige Pürees) oder mit Melonen, Beeren und Kiwis (flüssige, erfrischende Smoothies). Grünes und rotes Obst nicht kombinieren, das ergibt sonst eine unattraktiv-bräunliche Masse.
Smoothies können mit Obstsaft, z. B. Granatapfelsaft, verdünnt werden. Kefir, Sojasahne oder Kokosmilch sorgen für milde Cremigkeit.
Wenn es etwas Besonderes sein soll, können Sie für Erwachsene statt des Johannisbeersafts auch einmal schwarzen Johannisbeerlikör verwenden.
Tipps der Naturärztin
Beeren, wie in den beiden Rezepten auf der vorigen Seite, bescheren Vitamine, Polyphenole und Carotinoide in beeindruckenden Mengen. Während einer Chemotherapie kann Obst jedoch im Mund brennen, was durch die Sojasahne gemildert wird. Ingwer, Galgant, Zimt und Kardamom (z. B. fertig im Hildegard-Keksgewürz) wärmen nach der TCM die wasserhaltigen, kühlenden Früchte und stützen damit den Magen. Genießen Sie Smoothies in kleinen Schlucken, die Sie wie ganze Früchte auch kauen sollten, damit die Menge an Obst nicht ohne die erste Verdauungsstufe im Mund in Ihrem Magen landet.
Meine ganzheitsmedizinische Kollegin Dr. Susanne Bihlmaier ist examinierte Kinderkrankenschwester und hat sich schon ab dem 2. Semester ihres universitären Medizinstudiums parallel (und privat) weitergebildet in Naturheilverfahren. Mit Ihrer Doktorarbeit erarbeitete sie sich einen Wissenschaftspreis für ihren Brückenschlag zwischen Universität und Akupunktur. Sie ist gern gesehene Dozentin an Universitäten, Volkshochschulen und Selbsthilfegruppen. In ihrer Praxis hat sie sich ganz spezialisiert auf Traditionelle Chinesische und Traditionelle Europäische Medizin. Wer einen ihrer lebendigen und kurzweiligen Vorträge miterleben möchte, findet eine Übersicht auf Ihrer Homepage, www.bihlmaier-tcm.de
Rezepte mit freundlicher Genehmigung des Hädecke Verlags entnommen aus dem Buch „Tomatenrot + Drachengrün“ von Dr. med. Susanne Bihlmaier, ebenso Foto: Johanna Gollob
Schade, dass hier ein kritischer Kommentar gelöscht wird, der Soja nicht gut heißt.
Liebe Isaberu,
kann mich nicht erinnern, einen kritischen Kommentar zu Soja gelöscht zu haben! Da ist wohl was schief gelaufen. Gerne können Sie Ihren Kommentar noch mal schicken! Alles, was der Sache dient, ohne andere zu verunglimpfen wird freigeschaltet, zumal ich selber keine ausgesprochene Sojafreundin bin, vertrage ich einfach nicht.
Liebe Frau Dr. Gerhard,
3 Jahre ist es her, das bei mir ein Mamma Ca festgestellt wurde, mit vielen betroffenen Lymphknoten. Nach vielen Schwierigkeiten bei nur 2 maliger Chemo. Bestrahlungen mit Hautverbrennungen, zog die aber durch.
Mein großes Glück war von Anfang an Dr. Wilkens der mir Misteltherapie verordnete, die ich bis heute erhalte. Vor 1 Jahr kamen Knochenmetastasen hinzu. Dafür bekomme ich Bisphosphonate und Letrozol, das ich vertrage.
Wiederum Glück hatte ich mit der Empfehlung von Dr. Wilkens, in die Klinik Öschelbronn zu fahren und dort regelmäßig Ganzkörperhyperthermie zu bekommen, alle 12 Wochen, 7 Tage in denen die Hyperthermie 2 x erfolgt.
Mein Befund ist gut, blieb stabil, fühle mich wohl und stehe kurz vor der erneuten Wiederholung in Öschelbronn, worauf ich mich jedesmal freue und mit neuer Energie heimkehren kann.
Herzliche Grüße und Dank für Ihre Empfehlungen am Anfang meiner Erkrankung, nun sehe ich auch diese als Chance für mein weiteres Leben. Die Ernährung,viel Bewegung und tägl. Dankbarkeit unterstützen mich auf meinem Weg, der mir nun in keiner Weise mehr schwer erscheint, alles scheint möglich zu werden und alles wird gut. K.H.
Liebe Karin,
Ich freue mich sehr, dass Sie so einen optmistischen und erfolgreichen Weg eingeschlagen haben! Die Kombination verschiedener Methoden und die dankbare, achtsame Lebenseinstellung erscheinen mir bei jeder schweren Erkrankung der Schlüssel zum Erfolg. Kennen Sie das Buch „Der Healing Code“ von Alex Loyd und Ben Johnson? Damit arbeite ich und viele meiner Bekannten sehr erfolgreich. Das würde auch in Ihre Lebensphilosopie passen.
Weiter viel Lebensfreude auf Ihrem sicher nicht leichten Weg und alles Liebe
Ihre Ingrid Gerhard
Vom Ansatz her gute Ideen. Allerdings kann ich mich dem Sojahype nicht anschliessen. Das sind alles Industrieprodukte und damit nicht gesund.
Soja hat noch nie zu unserer europäischen Ernährung gehört und ist neu für unsere Zellen (Evolutionsbedingt). Zu den Milchprodukte- und Getreideunverträglichkeiten wird sich dann bald die Sojaunverträglichkeit dazu gesellen. Das erscheint einfach logisch.
Zudem trinken Asiaten traditionell weder Sojamilch, noch essen sie in grossen Mengen verarbeitetes Soja. Zur z.B. japanischen Küche gehören Sojasauce und Miso, die fermentiert sind und damit auch für uns gesund und Sojabohnen ab und zu als Snack. Soja hat zahlreiche negative Auswirkungen für unsere Gesundheit, nachlesbar bei Weston Price.
Liebe Christiane,
auch ich stehe Soja sehr ambivalent gegenüber und kann Ihre Argumentation gut verstehen. Ich denke auch, dass wir Westler uns auf europäische Pflanzenkost einstellen sollten. Zumal ja nachgewiesen ist, dass nur ein Teil unserer westlichen Frauen Soja so verstoffwechseln kann, dass es seine guten gesundheitlichen Auswirkungen haben kann. Selbstverständlich sollten wir immer darauf achten, dass gentechnikfreies Soja gegessen wird.
Soja ist ein Bohne, die seit Jahrzehnten in Österreich angebaut wird und seit einige Jahren auch in Deutschland gedeiht, wie z.B. Bioland am Bodensee. Wer Tofu verträgt, z.B. mariniert und geräuchert als Räuchertofu, dem bietet sich hier eine objektiv biologisch wertvolle Alternative zu unsrem immensen Fleischkonsum. Auch bitte ich zu bedenken, dass z.B. die als „urdeutsch“ empfundene Kartoffel aus Amerika stammt, die „urschwäbische“ Zwetschge aus Asien. Und wer würde das herrliche Vitaminbömbchen Kiwi vom Speiseplan streichen, nur weil sie erst ein paar Jahrzehnte bei uns zu haben ist (mittlerweile auch hier gedeiht). In meinem Buch mache ich aus Soja keinen Hype, sondern biete Alternativen zu Kuhmilch, die heute (zumindest die industrielle) sogar krebsmitverursachend sein kann, siehe die seriöse Stellungnahme der Harvard Universität. Wenn in diesem Buch etwas nicht zu finden sind, dann Dogmen. Sondern Ideen für gesundheitsaktiven Genuss. In diesem Sinne: guten Appetit!!