Für die Entstehung von Myomen spielen der Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten eine wichtige Rolle. In diesem Interview zum Ratgeber „Myome selbst heilen“ klären die Autorinnen Prof. Dr. Ingrid Gerhard und Dr. Barbara Rias-Bucher über die Hintergründe ihrer Myom-Schrumpfkur auf.
Teile des Interviews wurden bei Erscheinen des Buches an die Presse gegeben. In diesem Artikel haben wir es erweitert, indem wir Fragen der Leserinnen, die inzwischen an uns gestellt wurden, mitbeantwortet haben.
Ursachen und Symptome von Myomen
Myome sind die häufigsten gutartigen Tumore bei Frauen zwischen der Pubertät und den Wechseljahren. Weiß man denn heute, wodurch sie entstehen? Können Sie etwas zu den Symptomen sagen?
Prof. Dr. Ingrid Gerhard: Über die eigentliche Ursache von Myomen weiß man wenig. Es gibt sicher genetische Ursachen, denn sie können in manchen Familien häufiger auftreten und sind bei afrikanischen Frauen häufiger als bei europäischen. Die Tatsache, dass sich Myome in der geschlechtsreifen Phase der Frau entwickeln, spricht dafür, dass die weiblichen Hormone eine Rolle spielen. Man kann in der Regel eine Dysbalance zwischen Östrogenen und Progesteron feststellen. Am deutlichsten ist dies an der Myomzelle selbst zu erkennen, die mehr Östrogenrezeptoren aufweist als eine gesunde Zelle. Weitere Wachstumsfaktoren sind bekannt, wie sie bspw. bei Übergewicht und einem gestörten Zuckerstoffwechsel auftreten.
Die häufigsten Symptome sind Blutungsstörungen, oftmals mit Schmerzen verbunden. Je nach Anzahl, Lage und Größe der Myome kann die Frau über Blasendruck mit Harndrang klagen, über Kreuzschmerzen, Schwierigkeiten beim Stuhlgang, aufgeblähten Leib und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr. Auch Fehlgeburten oder unerfüllter Kinderwunsch können mit Myomen zusammenhängen.
Das Risiko einer bösartigen Entartung gibt es bei Myomen praktisch nicht. Warum empfehlen Sie dann regelmäßige Kontrollen? Welche Folgeerkrankungen gibt es? Wann muss eine OP durchgeführt werden?
Prof. Dr. Ingrid Gerhard: Man sollte die Myome nicht zu groß werden lassen, denn umso schwieriger werden die operativen Möglichkeiten. Bei jeder Frau können die Myome eine andere Wachstumsgeschwindigkeit haben, die sich kaum voraussagen lässt; deshalb sind regelmäßige Kontrollen ganz wichtig. Besonders bei Frauen mit Kinderwunsch ist es wichtig, frühzeitig etwas gegen die Myome zu unternehmen. Zwar sind Myome nicht unbedingt ein Hindernis für eine Schwangerschaft, aber je nach Größe und Lokalisation können sie doch zu Einschränkungen der Fruchtbarkeit und erhöhten Risiken in der Schwangerschaft führen.
Wenn Myome Blutungsstörungen verursachen, sollte der Eisenspiegel regelmäßig kontrolliert werden – auch wenn Eisen eingenommen wird –, damit er nicht zu weit absinkt.
Konventionelle Therapien bei Myomen
Welche konventionellen Therapien gibt es zur Behandlung von Myomen? Unter welchen Voraussetzungen können Naturheilverfahren vor Myomen schützen oder sie verkleinern?
Prof. Dr. Ingrid Gerhard: Zunächst gibt es die hormonelle Therapie: Das Ungleichgewicht zwischen dem Zuviel an Östrogen und Zuwenig an Progesteron lässt sich ausgleichen, indem man Gestagene verabreicht. Auch die Langzeiteinnahme einer Pille kann das Wachstum bremsen. Viele Frauen können ihre Blutungsstörungen auch mit der Hormonspirale in den Griff bekommen.
Große Hoffnungen wurden auf Ulipristalacetat (Esmya) gesetzt, einen selektiven Progesteronrezeptor-Modulator. Dieses Medikament wurde anfangs nur vor einer geplanten OP eingesetzt, später jedoch auch zur Dauertherapie zugelassen. Darunter kam es bei einigen Frauen zur Verkleinerung der Myome und zur Verringerung der Blutungen. Momentan wird Esmya unter regelmäßiger Kontrolle der Leberwerte wieder gezielt eingesetzt.
Helfen die hormonellen Therapien nicht, dann gibt es viele unterschiedliche operative Methoden, um einzelne Myome oder die ganze Gebärmutter zu verkleinern oder zu entfernen. Eine OP ist immer dann zu empfehlen, wenn der Leidensdruck stark ist, die Funktion der umliegenden Organe beeinträchtigt wird und damit zu rechnen ist, dass es vor der Menopause nicht zu einem Wachstumsstillstand kommt.
Natürliche Heilmethoden bei Myomen
Natürliche Heilmethoden haben ihren Platz dann, wenn die Patientin bereit ist, durch Veränderung ihres Lebensstils bei der Verkleinerung der Myome mitzuhelfen. Dann kann sie durch eine optimierte Ernährung, wie unten ausgeführt wird, dafür sorgen, dass weniger Östrogen in ihrem Körper zirkuliert und mehr Progesteron produziert wird. Durch eine Normalisierung des Zuckerstoffwechsels kann sie selbst die schädlichen Wachstumsfaktoren bremsen. Auch Pflanzenheilmittel, die den Hormonstoffwechsel und die Blutungen der Frau beeinflussen, sind dann hilfreich.
In der wissenschaftlichen Literatur häufen sich Hinweise dafür, dass Vitamin D ein ganz wichtiger Regulator des Östrogen- und Progesteron-Stoffwechsels ist, so dass eine konstant gute Vitamin-D-Versorgung vor Myomen schützt. Lassen Sie im Blut das 25-OH-Vitamin D bestimmen. Optimal sind Werte zwischen 40-70ng/ml Serum.
Relativ neu ist die Erkenntnis, dass hochdosierter Grünteeextrakt (Epigallokatechin) zu einer Bremsung des Myomwachstums eingesetzt werden kann. An der Charité in Berlin läuft zurzeit die Rekrutierung von Patientinnen mit Myomen für eine Studie, die die Wirksamkeit überprüfen soll.
Selbstverständlich kann auch die Traditionelle Chinesische Medizin Erfolge verbuchen. An der Frauenklinik in Heidelberg haben wir außerdem bei homöopathischen Behandlungen eine Schrumpfung von Myomen feststellen können, wenn sie sich relativ neu entwickelt hatten und noch unter 4 cm maßen.
Natürliche Heilmethoden haben auch ihre natürlichen Grenzen: Wenn es sich um große, schon sehr lange bestehende, teilweise schon verkalkte Myome handelt, wird es mit der Schrumpfung schwierig bis unmöglich – aber das Wachstum neuer Myome kann in jedem Fall eingeschränkt werden.
Hormonstörung bei Myomen ausgleichen
Myome entstehen durch eine Östrogendominanz und einen absoluten oder relativen Mangel an Progesteron. Muss zum Ausgleich auf Pillen und Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden? Kann man auch mit Heilpflanzen das Ungleichgewicht der Hormone ausgleichen?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Das Ungleichgewicht zwischen dem Östrogenüberschuss und dem Progesteronmangel lässt sich durch eine Reihe pflanzlicher Heil- und Lebensmittel mildern und sogar beheben. Dazu gehören Frauenkräuter wie Schafgarbe und ganz übliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Gemüse, Obst, Leinsamen oder Oliven.
Seit Jahren weiß man nämlich, dass Vegetarierinnen und Frauen in Ostasien kaum unter hormonell bedingten Frauenbeschwerden leiden. Ursache sind Phytoöstrogene, Bioaktivstoffe aus der großen Gruppe der Polyphenole, die eine ähnliche Struktur aufweisen wie unsere Östrogene. Über komplexe körpereigene Mechanismen beeinflussen sie den Hormonhaushalt positiv und regen, anders als unsere körpereigenen Hormone, das Wachstum von Myomen nicht an.
Für viele Frauen ist es zunächst schwer zu verstehen, dass einerseits Östrogene das Myom-Wachstum anregen, andererseits Pflanzenöstrogene das Myom-Wachstum bremsen sollen und sogar Sojaprodukte empfohlen werden. Können Sie das näher erklären?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Es gibt unterschiedliche Arten von Östrogenrezeptoren. Wird die eine Rezeptorart (ERα) mit einem Östrogen besetzt, gibt sie der Zelle den Auftrag, zu wachsen und Proteine zu bilden. Die natürlichen menschlichen und tierischen Östrogene binden überwiegend daran. Wird eine andere Rezeptorart (ERß) von Östrogen besetzt, reagiert die Zelle gar nicht oder normalisiert den Stoffwechsel. Diese Funktion haben Phytoöstrogene. Phytoöstrogene aus Soja oder Getreide und Gemüse oder Obst fördern also die normale Hormonbalance. Allerdings sollte man Sojainhaltsstoffe nicht als Nahrungsergänzung hochkonzentriert einnehmen, dann kann das wieder das Gegenteil bewirken.
Welche Ernährung vor Myomen schützt
Gerade in relativ frühen Stadien besteht die Chance, das Myom-Wachstum durch eine bestimmte Lebensweise und passende Ernährung zu bremsen. Ist das eine neue Idee, oder gibt es bereits bewährte Rezepte, die den betroffenen Frauen bekannt vorkommen werden?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Wir empfehlen vollwertige, vitalstoffreiche Ernährung mit Lebensmittelvielfalt und Nährstoffdichte. Dieses Ernährungskonzept wurde in den 1980-er Jahren an der Universität Gießen und von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) entwickelt. Seither haben sich unsere Essgewohnheiten gewandelt und in vieler Hinsicht diesem Vollwertprinzip angepasst. Viele Menschen sparen mit tierischen Produkten und bevorzugen unverfälschte, natürliche Lebensmittel aus heimischem Anbau, kaufen Gemüse, Salat und Obst frisch nach saisonalem Angebot und wählen dabei so oft wie möglich Bio-Produkte.
Die richtige Ernährung ist ein wesentlicher Teil der Selbsthilfe bei Myomen. Auf welche Lebensmittel sollte man dabei verzichten, welche gehören hingegen bei der „Myom-Schrumpfkur“ auf den Speiseplan?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Unsere Myom-Diät basiert ebenso wie die moderne Mischkost auf pflanzlichen Lebensmitteln. Das hat zwei Gründe: erstens werden Myome durch pflanzliche Lebensmittel nicht stimuliert. Zweitens decken diese ein ganzes Spektrum an Substanzen ab, die bei Myomen sowohl präventiv als auch heilend wirken können: Bioaktivstoffe wie Phytoöstrogene, Antioxidantien und Präbiotika, dazu pflanzliche Proteine und Fette sowie vorwiegend basische Lebensmittel.
Bevorzugen Sie also unverfälschte, natürliche, frische und saisonale Lebensmittel aus heimischem Anbau und essen Sie lieber Vollkorn- statt Weißmehlprodukte. Eier, Fleisch, Fisch und Schinken oder Milchprodukte und Süßes sind bei der Myom-Diät zwar nicht verboten, sollten aber nur in kleinen Mengen ein- bis zweimal pro Woche genossen werden. Und das meine ich wörtlich: Ab und zu genießen ist in Ordnung, einfach drauflos futtern dagegen keine gute Idee!
Wie die Ernährungsumstellung bei Myomen gelingen kann
Viele Betroffene sind an Fast Food oder Hausmannskost mit reichlich tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Schinken, Eier und Käse gewöhnt. Wie gelingt der Umstieg auf eine vollwertige und pflanzenbasierte Ernährung am besten?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Gehen Sie es behutsam an, denn der Organismus muss sich an das neue Essen gewöhnen: Beginnen Sie mit mindestens einem vegetarischem oder veganen Gericht pro Tag, das Sie aus den Kapiteln unseres Buches wählen – ob morgens, mittags oder abends spielt erst mal keine Rolle. Steigern Sie dann das Quantum im Wochenrhythmus, bis Sie sich drei Tage in der Woche ganz vegetarisch ernähren.
Essen Sie zu Beginn der Myom-Schrumpfkur nur Mini-Portionen von Rohkost. Gewürfelte Tomaten, hauchfein aufgeschnittene Gurken, geraspelte Möhren und Zucchini, Fenchel in feinen Scheibchen tun Ihnen gut, weil alle diese Gemüse zwar Ballaststoffe liefern, aber nicht blähen. Diese Ernährung wirkt übrigens präventiv, nicht nur bei Myomen, sondern bei einer ganzen Reihe von ernährungsbedingten Krankheiten. Sie tun also auch Ihrer Familie etwas Gutes, wenn Sie mit unseren Rezepten kochen.
Pflanzenheilmittel bei Myomen
Neben der Ernährungsumstellung empfehlen Sie besonders die Phytotherapie bei jeder Myombehandlung. Welche pflanzlichen Heilmittel sind hier sinnvoll, und woher kann man diese bekommen?
Dr. Barbara Rias-Bucher: Auch hier steht uns ein ganzes Spektrum zur Verfügung. Erstens wählt man Phytopharmaka, die den Hormonspiegel ausgleichen: Schafgarbe und Hirtentäschel enthalten hormonähnliche Substanzen, die das Wachstum von Myomen reduzieren oder ganz unterbinden. Diese Phytoöstrogene besetzen einen Teil der Rezeptoren, an denen normalerweise das Östrogen andockt. So erhält die Hypophyse die Meldung, dass der Hormonspiegel im Lot ist.
Zweitens setzt man gerbstoffhaltige Pflanzen wie Frauenmantel, Blutwurz und Wiesenknopf ein, die Blutungen verhindern oder sogar stillen, damit es nicht zur Folgeerkrankung Anämie kommt. Drittens sind Salicylsäureverbindungen in Weidenrinde und Mädesüß wie auch Phenolsäuren und Flavonoide in Brennnesseln wirksame Schmerzstiller, Cumarine in Gänsefingerkraut, Bitterstoffe in Frauenmantel und Schafgarbe helfen bei Krämpfen im Unterleib.
Alle Pflanzenheilmittel bekommen Sie in der Apotheke, und in unserem Buch finden Sie Rezepte für Teemischungen und Tipps für bestimmte Präparate.
Optimierter Lebensstil bei Myomen
Aber Sie wissen ja schon aus unseren früheren Artikeln: die gesunde Ernährung ist wichtig, ist aber nicht alles.
- Regelmäßige Bewegung, die Spaß macht, ist mindestens genauso wichtig, ebenso spezielle Beckenbodengymnastik, die zur optimalen Durchblutung der Gebärmutter beiträgt.
- Immer mal wieder Fastentage einlegen, damit sich die Leber erholen und ihre Entgiftungsaufgaben ungestört wahrnehmen kann.
- Gewicht stabilisieren und besonders den Fettpolstern am Bauch zu Leibe rücken.
- Ausreichend lange Schlaf- und Erholungsphasen in den Tag/die Nacht einplanen.
- Und immer wieder Informationen sammeln, wie Sie sich vor hormonaktiven Umweltgiften schützen können, die in Lebensmitteln, Trinkwasser, Plastik, Kleidung und Hygieneartikeln lauern
- Und mit welchen Methoden Sie zwischendurch immer wieder entgiften können.
Aktualisierung März 2020
Wie oben beschrieben, durfte der Wirkstoff Ulipristalacetat in dem Präparat Esmya für die Therapie von Gebärmuttermyomen schon seit Juli 2018 nur noch unter strengen Auflagen angewendet werden. Trotz dieser strengen Auflagen ist es inzwischen wieder zu einem schweren Fall von Leberversagen bei einer Patientin gekommen. Deshalb hat der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA erneut ein Risikobewertungsverfahren eingeleitet. Der Hersteller Gedeon Richter Pharma GmbH hat das Präparat Ulipristalacetat 5 mg bis zum Abschluss des erneuten Risikobewertungsverfahrens vorübergehend vom Markt genommen. Wenn Sie das Präparat einnehmen, muss die Behandlung abgebrochen werden, 2-4 Wochen später müssen die Leberwerte kontrolliert werden. Auch zu einem späteren Zeitpunkt können noch Symptome einer Leberfunktionsstörung auftreten: Übelkeit, Erbrechen, rechtsseitige hypochondrale Schmerzen, Anorexie, Asthenie und Gelbsucht, melden Sie sich dann umgehend beim Arzt. Neue Patienten dürfen kein Esmya mehr verordnet bekommen.
Aktualisierung Juni 2020
Inzwischen habe ich viele wunderbare Rückmeldungen von Frauen bekommen, die dank der in meinem Buch vorgeschlagenen Lebensstilveränderungen und der Ernährungsoptimierung gesünder geworden sind, sich besser fühlten, keine Myom-OP mehr brauchten, spontan schwanger wurden usw. Kürzlich interviewte mich Tanja Hohenester, die den EGCG-Extrakt Tigovit entwickelt hat, über die Schwerpunkte der Ernährung bei Myomen und die Nahrungsergänzungen. Schauen Sie sich hier die youtube-Videos an.
Aktualisierung September 2020
Im September 2020 veranstaltete die Frauenärztin Frau Dr. Dorothee Struck aus Kiel mit mir ein Webinar über Myome, in das wir beide unsere Erfahrungen einfließen lassen konnten. Anschließend hatten die Zuhörerinnen die Chance, uns Fragen zu stellen. Sie kennen Frau Dr. Dorothee Struck schon lange durch ihre Artikel in diesem Webmagazin zur Verhütung: „Verhüten ohne Hormone? Na sicher!“ und „Verhütung in der eigenen Hand-sicher aber nur mit Köpfchen„.
Und welche Erfahrungen haben Sie mit Myomen gemacht? Haben Sie eigene Rezepte entwickelt? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar!
Guten Tag Frau Dr. Gerhard,
erstmal vielen Dank, dass Sie sich auf diese Weise der weiblichen Gesundheit annehmen.
Ich bin 53 Jahre alt, schlank, sportlich und seid 30 Jahren Vegetarierin. Habe seid Jahren Myome und eins ist ca. 10 cm groß. Dadurch starke Blutung bis zur Anemie. Dieses Jahr hörte meine Blutung nicht mehr auf. Eine Ausschabung war nötig. Jetzt nehme ich seid einem 1/2 Jahr Ryeqo. Blutungen haben aufgehört. Myom ist nicht größer geworden, drückt aber jetzt auf die Blase, sodass ich jetzt Probleme mit Inkontinenz habe. Meine Frauenärztin sagt, dass ich nicht umhin komme, die Gebärmutter raus nehmen zu lassen, weil das Myom nicht kleiner wird. Ich habe gelesen, dass alte und große Myome oft verkalkt sind und deswegen nicht schrumpfen können….
Was sagen Sie? Hilft Grüntee und Vitamin D bei mir noch? Soll ich es versuchen. Meine Frauenärztin gibt mir 2-3 Monate Bedenkzeit, weil sonst die Bänder, durch das Gewicht des Myoms zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden und ausleihern.
Über eine Antwort freue ich mich sehr.
Viele Grüße
Liebe Leni,
es ist richtig, dass alte und große Myome nicht mehr richtig schrumpfen können. Es schadet aber gar nichts, wenn Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel in den hochnormalen Bereich anheben und zusätzlich Tigovit nehmen, denn Grüntee-Extrakt wirkt sich auf so viele Stoffwechselwege positiv aus, dass er jeder Frau guttut, auch wenn das Myom nicht schrumpfen sollte. In einer neuen Studie wurde gezeigt, dass die Blutungen schwächer und schmerzloser werden und die Lebensqualität steigt. Vielleicht können Sie ja dann auf Medikamente verzichten.
Warum wird hier das Thema Jod nicht angesprochen? Jod verhindert ungewolltes Zellwachstum (Prostata, Myome, Brustkrebs). Und wer sich „ganz gesund“ ernährt und ausschließlich das Brot aus dem Bioladen isst, der hat garantiert einen eklatanten Jodmangel. Warum ist mein Myom jetzt groß wie ein Fußball (15 x 13 cm) groß, obwohl ich so gesund esse und lebe wie eine Vorzeige-Frau? Und warum schreibt niemand über das Thema Jod? Warum erfahre ich das nicht von Ärzten Heilpraktikern? Ich bin sehr verärgert! Ich hatte jetzt eine sehr schmerzhafte HiFu-OP (Verkleinerung des Myoms durch hochfrequenten Ultraschall) und werde mich SUBITO um meinen Jod-Spiegel kümmern. Trotz oder gerade wegen Hashimoto-Thyreoditis, die übrigens auch Jod braucht. Diese Info hätte ich schon vor 3 Jahren gebraucht. Und diese Internetseite schweigt weiterhin dazu……..
Liebe Martina,
Was zu offensichtlich ist, wird leider oft zu spät wahrgenommen. Auf dieser Webseite gibt es verschiedene Artikel zu Jod, einfach mal suchen! Und da wir gerade dabei sind: Fangen Sie am besten mal gleich mit einer Bor-Kur aan. LG
Liebe Frau Professor Dr. Gerhard,
bei einer recht kurzen Untersuchung stellte meine Gynäkologin ein Myom oder einen Polypen (sie konnte nicht sagen, was es ist) bei mir fest. Sie sagte, dass das Myom vor der Gebärmutter (wohl im Gebärmutterhals) ist, es weg muss und dann fragte sie gleich in welches Krankenhaus ich möchte. Das war die Untersuchung und ich war völlig geschockt, da der Gedanke an eine Vollnarkose Panik in mir auslöst.
Nun habe ich sogleich recherchiert und auch meine Heilpraktikerin ins Boot geholt.
Meine Ernährung habe ich auf pflanzliche Basis umgestellt, alles in Bio-Qualität. Ich verzichte auf Weißmehl, Zucker, Fleisch, Fisch und Milchprodukte. Jeden Tag nehme ich hochdosiertes Vitamin D Öl und K2 zu mir, drei Mal in der Woche einen Vitamin D-Tampon, dazu nehme ich ein Präparat, dass Myo-Complex heißt und auch hochdosierten Grünteeextrakt und Kräuter enthält, L-Lysin, Ashwagandha, Phytocortal N, eine bioident. Progesteron Creme, sowie einen Myo Tee und das Elixier nach Hildegard von Bingen stehen auch auf meinen Tagesplan.
Mich würde interessieren, wie sie meine Aussichten beurteilen, dass das Myom durch diese Maßnahmen schrumpfen könnte.
Gibt es eventuell eine zeitliche Eingrenzung für einen möglichen Erfolg einer natürlichen Therapie? In den Studien habe ich etwas von 3 Monaten gelesen.
Oder habe ich etwas Wichtiges vergessen, dass ich noch ergänzen sollte?
Ich werde mir auf jeden Fall noch eine zweite Meinung einholen, da die Ärztin noch nicht einmal eine Messung der Größe vorgenommen hat, bzw. bereit war, über andere Therapien als eine OP zu sprechen.
Ich danke Ihnen von Herzen für Ihre Zeit und hoffe eine Antwort.
Herzliche Grüße
Liebe Alexandra,
dann tun Sie ja schon ganz ganz viel Richtiges! Da Ihre Ärztin die Größe des Myoms nicht ausgemessen hat, werden Sie schwerlich einen Erfolg beurteilen können. Vielleicht haben Sie in der Zwischenzeit ja schon eine 2. Meinung bei einem Arzt eingeholt, der vernüftige US-Untersuchungen macht. Oft kann man kleinere Myome oder Polypen ja auch ohne größere OP entfernen.
Je nach hormoneller Situation und Art, Lage und Größe des Myoms kann man tatsächlich schon nach 3 Monaten Veränderungen feststellen. Viel Erfolg!
Sehr geehrte Dr. Gerhard,
Ich habe mich im Zuge der Ernährungsumstellung wegen Myom gefragt, warum die verwendung von Butter (in Massen) für Myomträgeringen in Ordnung ist? Sie haben ja auch einige Rezepte in Ihrem Buch mit Butter. Soweit ich mich informiert habe, ist Östrogen vor allem im Milchfett vorhanden, was ja konzentriert ist in Butter und z.B. Käse. D.h. es wäre doch eigentlich eher in Ordnung etwas Quark (viel Milchprotein) zu essen oder Jogurt anstatt Butter/ Schmalz?
Oder wieso ist die Konsumation von Butter in Ordnung bei Myomträgeringen? In welchen Milchprodukten ist der Östrogenspiegel am höchsten?
Vielen Dank für Ihre Erklärung.
Freundliche Grüsse
Helga K.
Liebe Helga K.,
das ist eine sehr gute Frage! Ein bisschen Butter aufs Brot zu schmieren ist ja deutlich weniger als Käse zu konsumieren. Wer aber gut darauf verzichten kann oder lieber Mandelbutter mag, kann das natürlich tun. Keine Margarine oder zu viel verarbeitetes Fett. Die Östrogenkonzentrationen sind in Kuhmilch höher als in Ziegen-oder Schafsmilch, je fetter die Milch, desto höher die Hormone. Aber ein bisschen Sahne im Kaffee oder Tee ist sicher vertretbar, man will ja nicht auf alles verzichten. Eine Diät ist nur dann gut, wenn man sie lange genug ohne Entbehrungen und mit Freude durchhalten kann. LG
Sehr geehrte Frau Professor Gerhard,
vielen Dank für diese Option, offene Fragen zu formulieren und von weiteren Erfahrungsberichten zu profitieren.
Ich werde im Januar 47 Jahre alt und bin klein und schlank. Bewege mich auch gerne. 2019 wurde nach einigen Beschwerdejahren mit starken Blutungen und Krämpfen Adenomyose mit noch kleinem Myom (2cm) diagnostiziert. Die Beschwerden habe ich durch die Einnahme mit Dienogest gut in den Griff bekommen, bis mich 2023 im Sommer starke Blutungen erwischten, die nicht aufzuhören schienen. Es erfolgte eine Umstellung auf Ryeqo. Nach 4 Monaten kam eine kleinere Blutung und nach weiteren 6 Monaten traten sehr starke Blutungen auf, die ich mit Ibuprofen und Tranexamsäure in den Griff bekam. Für den Körper anstrengend ist im Nachgang dann das Ausbügeln der Anämieerscheinungen. Das hat mich dieses letzte Mal körperlich und energetisch sehr eingeschränkt. Die Adenomyose scheint unter dem Hormon ruhig, das intramurale Myom misst 8 cm Durchmesser. Ein weiteres kleines (1cm) ist hinzugekommen.
Meine Gynäkologinnen sind sich einig, dass eigentlich nur die Gebärmutterentnahme hilft, Adenomyose und Myom in den Griff zu bekommen. Hier bin ich komplett dagegen. Nach Vorstellung in einer Myomsprechstunde hat mir der Arzt zugesagt, dass Myom gebärmuttererhaltend zu entfernen ich solle mir aber nicht allzu lange Zeit lassen (Aussage Ende Mai).
Ich habe den großen Wunsch alle alternativen Möglichkeiten zu Nutzen, bevor ich mich unters Messer lege. Einen ersten OP-Termin habe ich abgesagt, weil mir Art und Umfang des Eingriffs nicht bewusst waren. Der nächste OP-Termin ist in 14 Tagen angesetzt, aber mental tue ich mich unglaublich schwer.
Halten Sie es für fahrlässig, wenn ich mir nochmal die Chance gebe (6 Monate o.ä.) alternativ an der Größe des Myoms zu arbeiten? Bis zu welcher Myomgröße kann man agieren? Wenn ich 1-2 x im Jahr mit Blutungen rechnen muss, könnte man damit doch umgehen?
Hier wäre mein Fahrplan:
1. Myomfreundliche Ernährung
2. Hatte 2019 zu schnell aufgegeben mit Tees und bioidentischen Hormonen zu arbeiten und würde hier gernen nochmal mit Unterstützung einer Heilpraktikerin ansetzen. Ist es vertretbar, das Ryeqo testweise abzusetzen (lehnt meine Gynäkologin ab) und mit natürlichem Progesteron zu arbeiten?
3. Ich habe eine Visualisierungstherapie begonnen und hoffe auf psychischer Ebene Ansätze zu erarbeiten. Ich konnte beobachten, dass die starken Blutungen auch mit psychischem Stress zusammenhingen.
4. Reduzierung von Arbeitsstress. Die letzte starke Blutung startete, nachdem ich tagelang 10 Stunden am Stück fast ohne Pausen am Rechner gesessen hatte.
5. Seit kurzem nehme ich Tigovit 1,5h nach dem Essen. So steht es auf der Verpackung. Sie schrieben mal, dass 30min vor dem Essen auch gut wären? Besteht die Chance, dass das Myom aufhört zu wachsen evt. auch schrumpft? Nach wievielen Monaten?
6. Vitamin D plane ich wieder regelmäßig einzunehmen.
7. Borax habe ich mir organisiert und nehme 1xtgl. Glas Wasser mit einer Messerspitze ein. Ist das korrekt? Muss zwingend Calcium und Magnesium dazu eingenommen werden? Das dient ja der Regulierung des Hormonhaushalts, richtig?
8. Bei Heide Fischer habe ich über die Wechseljahre gelesen, dass ab 50 damit gerechnet werden kann, dass die Östrogenproduktion zurückfährt. Ist das ein gutes Argument zu sagen: noch 3 Jahre und dann wird das Wachstum auch von Körperseite nicht mehr angetriggert? Bisher waren die Aussagen immer so, dass man das überhaupt nicht sagen kann und ich noch viel zu starken Östrogenschwankungen ausgesetzt bin, die einmal Blutungen auslösen können und auch das Myomwachstum triggern.
Ich danke Ihnen sehr für Ihre Einschätzung und
verbleibe mit den besten Grüßen
Franziska G.
Liebe Franziska,
Ihr Fahrplan klingt gut.
zu 2: natürliches Progesteron bringt bei Myom gar nichts. Aber Sie können ja Ryeqo erstmal weiterlaufen lassen und Ernährung und Nahrungsergänzungen zusätzlich einsetzen.
zu 5 und 6: unbedingt 2-3 KPS. Tigovit nehmen, bspw. gleich morgens nüchtern und dann noch mal eine halbe Stunde vor dem Mittagessen. Unbedingt täglich Vitamin D Tropfen dazu und zwar hoch genug nach Blutwerten dosieren. Zielwert im Blut dauerhaft im hochnormalen Bereich halten (60-90ng/ml)
zu 7: Borax okay. Magnesium auf den Tag verteilen. Bei Ihrem Stress und Bewegung brauchen Sie sicher 500mg/Tag reines Magnesium. Calcium haben Sie wahrscheinlich genug.
zu 8: leider sind es ja nicht nur die körpereigenen Hormone, die das Myomwachstum triggern, sondern auch estrogen-aktive Umweltgifte. Leider kann man wirklich nicht voraussagen, wann endlich Schluss mit den Blutungen ist.
Ich drücke Ihnen fest die Daumen, dass Ihr Fahrplan erfolgreich ist!!! LG