Jod ist nicht nur ein Bestandteil des Schilddrüsenhormons. Fast keine Körperzelle kommt ohne Jod aus. Viele Hashimoto-Symptome können die Folge von Jodmangel sein. Eine vorsichtige Re-Jodierung bringt den gesamten Organismus wieder in die Balance.

Schilddrüsenuntersuchung ©RFBSIP-fotolia
Zwei Dinge bekommen Menschen mit der Erstdiagnose Hashimoto Thyreoiditis mit auf den Weg – erstens ein Rezept für L-Thyroxin und zweitens den eindringlichen Ratschlag, Jod von nun an zu meiden.
Kommt Ihnen das bekannt vor?
Die meisten meiden also fortan dieses Spurenelement, oder besser gesagt, machen einen großen Bogen um jodiertes Speisesalz, Fisch und Meeresfrüchte. Denn komplett Jod aus der Ernährung zu streichen, ist fast unmöglich. Zum Glück. Die Jod-Meider kommen zwangsläufig in einen massiven Jodmangel bzw. vergrößern den bereits bestehenden noch einmal.
Aber haben Sie sich als Betroffene schon einmal gefragt, warum Sie um Gottes Willen Jod meiden sollen? Oder haben Sie dies Ihren Arzt oder Heilpraktiker gefragt?
Irrungen und Wirrungen um eine kleines Spurenelement
Kein Mikronährstoff ist derzeit so umstritten wie Jod. In Bezug auf Hashimoto Thyreoiditis herrscht in einigen Kreisen der sozialen Medien (Facebook-Gruppen z. B.) eine regelrechte Jod-Phobie.
Schauen wir doch einmal ganz nüchtern, was Jod überhaupt ist.

Jod im Periodensystem ©Vchalup-fotolia
Jod ist ein Halogen, das gemeinsam mit seinen chemischen Verwandten Brom, Chrom, Fluor und Astat in der 7. Hauptgruppe im Periodensystem der Elemente steht. Nicht mehr und nicht weniger. Ähnlich wie Eisen, Kalium, Calcium und viele andere Elemente, die unseren Körper und unsere Welt ausmachen.
Sie dachten vielleicht, Jod sei lediglich Bestandteil der Schilddrüsenhormone? Sie erinnern sich: Vier Jodatome plus ein Molekül Tyrosin ergeben das (noch inaktive) Schilddrüsenhormon T4.
Bedeutung von Jod
Nein, Jod ist viel bedeutsamer. Der Gesamtjodgehalt des menschlichen Körpers beläuft sich auf ca. 30-50 mg. Weniger als 30% davon befinden sich in der Schilddrüse bzw. sind an Schilddrüsenhormone gebunden. 60-80% konzentrieren sich in extrathyreoidalen Geweben, vor allem in der Brustdrüse, in der Prostata, in den Speicheldrüsen, im Magen-Darm-Trakt, in Teilen des Gehirns, in den Eierstöcken und – wie wir seit kurzem wissen – auch in den Leukozyten.
Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren sehr viel zur Aufklärung des Jodstoffwechsels beigetragen. Fast kein Organsystem kommt ohne Jod aus.

Natrium-Jodid-Symporter © Sascha Kauffmann
Immer mehr sogenannte Natrium-Jodid-Symporter werden derzeit entdeckt – kleine Transportsysteme in der Zellmembran vieler Körperzellen, die die aktive Jodaufnahme (unter ATP-Verbrauch) ermöglichen. Der Symporter-Mechanismus zeigt uns: Viele Körperzellen benötigen Jod – z. B. für die Hormonproduktion, die Produktion des Gehirnwassers, die Immunabwehr, etc. Jodmangel ist daher immer mindestens mit Funktionseinschränkungen des jeweiligen jodverbrauchenden Organs verbunden.
Jodmangel wird u. a. auch mit Brustkrebs und anderen Tumorerkrankungen in Verbindung gebracht. Gerade neueste Forschungen von Rösner et al. 2016 zeigen im positiven Sinne, wie Jod auch bei Tumorerkrankungen als Heilmittel eingesetzt werden kann.
Jodmangel in der Schwangerschaft kann den IQ des Neugeborenen um bis zu 13 Punkte beeinflussen.
Wenn Jod an so vielen anderen Organen eine (lebens-)wichtige Rolle spielt – kann dann der Ratschlag, Jod zu vermeiden, sinnvoll sein? Wohl eher nicht.
Jodgabe bei chronisch entzündeter Schilddrüse

Thyroxin Molekül © Sascha Kauffmann
Was passiert, wenn ich Patienten mit einer chronisch entzündeten Schilddrüse Jod verabreiche?
Bei 10% passiert gar nichts, bei 90% treten allerdings „Unverträglichkeitsreaktionen“ auf. Je höher die Antikörper sind, desto eher scheint Jod nicht verträglich zu sein. Diese sind ein Druckgefühl am Hals, Herzrasen, Schwitzen, Kopfschmerzen, Schwindel.
Diese Reaktionen sind nicht verwunderlich, denn die Schilddrüse ist chronisch krank, sie ist entzündet und gegen das Enzym, das die Oxidation von Jodid (aus der Nahrung oder aus Supplementen) zu Jod und die Kopplung von Jod und Tyrosin vornimmt, die Thyreoperoxidase (TPO), wurden Antikörper gebildet (Anti-TPO, MAK). Die Schilddrüse kann Jod in größeren Mengen oft nicht mehr verarbeiten.
Ähnlich geht es einem chronisch entzündeten Darm: er kann auch mit vielen Nahrungsmitteln nicht gut umgehen, er ist in seiner Funktion eingeschränkt. Daher treten bei Kontakt mit Nahrungsmitteln Unverträglichkeitsreaktionen auf.
Keiner würde aber Menschen mit einem entzündeten Darm den Rat geben, Nahrungsmittel zu meiden. Ähnlich ist es mit der Schilddrüse und Jod. Jod ist der Baustoff der Schilddrüse. Nehmen Sie ihr Jod weg, hat sie quasi keine Aufgabe mehr (ich lasse jetzt mal bewusst die Aufgaben von Calcitonin außen vor).
Jodversorgung der Bevölkerung ist miserabel
Ich teste grundsätzlich alle meine Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen – und bei weitem nicht nur diese – auf Jod (in der Regel im Urin) und stelle fast immer einen deutlichen Mangel fest – vor allem, wenn die Patienten sich strikt an die Jodvermeidungs-Anweisung gehalten haben. Im übrigen ist der Jod-Urintest ein Test, den ich jahrelang überhaupt nicht durchgeführt habe – in der irrigen Annahme wir alle seien ja gut mit Jod versorgt. Das regelmäßige Testen hat mich gelehrt: Die Allgemeinbevölkerung ist mit Jod ähnlich „gut“ versorgt wie mit Vitamin D – nämlich miserabel. Dies liegt vor allem an unserer Ernährung. Alleine die Schilddrüse benötigt, um nicht zu erkranken (Schilddrüsenunterfunktion, kalte Knoten, Kropfbildung), mindestens 200 mcg pro Tag. Diese Menge erreichen nur die wenigsten.
Schauen Sie sich doch mal die typischen Jodlieferanten an:
- 100 g Brot: 2 mcg Jod
- 200 ml Karottensaft: 14 mcg Jod
- 100 g Walnüsse: 3 mcg Jod
- 100 g Rinderleber: 14 mcg Jod
- 100 g Schellfisch: 200 mcg Jod
- 5 g jodiertes Speisesalz: 125 mcg Jod
Auch wenn Sie Ihren gesamten Kochsalzbedarf (ca. 5 g pro Tag) nur über jodiertes Speisesalz deckten, hätten Sie immer noch eine Lücke von 75 mcg Jod.
Wohlgemerkt: Die Nährstoffempfehlung der Ernährungsgesellschaften von 200 mcg pro Tag deckt nur den Bedarf der Schilddrüse – nicht den des restlichen Organismus!
Übrigens: Die Japaner haben durch ihre Fisch- und Algenreiche Ernährung eine tägliche durchschnittliche Jodaufnahme von 3-13 mg. Interessanterweise ist dies das Volk mit der weltweit höchsten Lebenserwartung und geringsten Krebsrate.
Wenn Sie nach dem Lesen des Artikels überlegen, ob Sie im Jodmangel sind, messen Sie doch einfach selbst mal Ihren Jodspiegel im Urin- am besten durch einen Jodsättigungstest – die genaueste Methode, die den gesamten Jodbedarf des Körpers erfasst. Vermutlich werden Sie erstaunt sein – genauso wie ich es war – als ich nach 1,5 Jahren Stillen meines ersten Sohnes auf diese Weise feststellte, dass ich im gravierenden Jodmangel war. Haben Sie Angst vor der Einnahme von größeren Mengen Jod, was für diesen Test erforderlich ist, können Sie sich auch orientieren, indem Sie die Jodausscheidung im zweiten Morgenurin im Labor messen lassen.
Hashimoto-Symptome, Folgen von Jodmangel
Denn Jodmangel führt in der Regel zu vielen Symptomen, die fälschlicherweise mit Hashimoto Thyreoiditis URSÄCHLICH in Verbindung gebracht werden, oft sind diese Symptome aber auf den bereits bestehenden und weiter fortschreitenden Jodmangel zurückzuführen, wie z. B.

Jod © Sascha Kauffmann
- frühzeitige Menopause
- Fertilitätsprobleme
- Abortzunahme
- Fibrozystische Mastopathie
- Zysten an den Eierstöcken
- trockene Haut
- Müdigkeit
- niedrige Körpertemperatur
- Immunschwäche
An den fehlenden Schilddrüsenhormonen kann es ja nicht liegen, denn diese werden – angepasst an die jeweiligen Laborwerte – ja regelmäßig „neu eingestellt“. Daher kommen viele Patienten „gut eingestellt“ in meine Praxis und fühlen sich trotzdem nicht gesund. Im Gegenteil: Mit zunehmendem Alter treten mehr und mehr Symptome aus der o. g. Liste auf, trotz „guter“ Schilddrüsenwerte.
Re-Jodierung – langsame, verträgliche Jod-Einnahme
Um den jodverarmten Körper wieder an Jod zu gewöhnen, müssen wir einen Weg gehen, der ein langsames, verträgliches Zuführen von Jod in den Organismus ermöglicht.
Hierfür habe ich den Begriff Re-Jodierung geprägt.
In den letzten Jahren habe ich in meiner Praxis die Erfahrung gemacht, dass mein Re-Jodierungsprotokoll bei fast allen Patienten mit Hashimoto Thyreoiditis zu einer problemlosen Jodaufnahme geführt hat:
Mein Re-Jodierungsprotokoll

Lugolsche Lösung © Sascha Kauffmann
- Selen 200 mcg/d
- Vitamin D: 5.000 I.E./d
- Vitamin A: 5.000 I.E./d
- Erste Woche: 1 Tropfen Lugolsche Lösung aus der Apotheke 2% (1 mg molekulares Jod und. 1,5 mg Kaliumjodid = 2,5 mg Jod-Jodid) in die Ellenbeuge verreiben lassen = 2.500 mcg pro Tag Aufnahme über die Haut
- Ab Woche 2: 2 Kapseln Jod auf Algenbasis in Kombination mit Astaxanthin (z. B. Pro Iodine)
- Ab Woche 4: 4 Kapseln Jod auf Algenbasis in Kombination mit Astaxanthin (z. B. Pro Iodine)
- Ab Woche 6: 6 Kapseln Jod auf Algenbasis in Kombination mit Astaxanthin.
Erläuterung der Begleittherapie
Selen: Bei Jodgabe ist Selen obligat. Selenmangel, der ebenfalls weit verbreitet ist, ist ein Hauptgrund für die Entwicklung und das Fortschreiten einer chronischen Schilddrüsenentzündung. Selen schützt die Schilddrüse vor dem schädlichen Einfluss des Wasserstoffperoxids (Glutathionperoxidase), zudem wird Selen bei der Umwandlung von T4 in T3 benötigt (Dejodasen). Keine Jodgabe ohne Selengabe!
Vitamin D: Vitamin D erhöht die Speicherfähigkeit von Jod im Schilddrüsengewebe.
Bei Vitamin D-Gabe sollte immer auch an die gleichzeitige Gabe von Magnesium (in der Regel 400 mg) gedacht werden, um die zelluläre Wirkung von Vitamin D zu verbessern.
Vitamin A: Vitamin A verbessert die Aufnahme von Jod in die Schilddrüsenzelle.
Lugolsche Lösung: Eine seit mehr als 150 Jahren bekannte Jod-Jodid-Wasser-Lösung, die in verschiedenen Stärken erhältlich ist. Für das Protokoll empfehle ich nur die 2% Lösung. Sie ist in Apotheken oder im Internet erhältlich.

Algen © fotolia
Jod aus Algen (z. B. Pro Iodine, Fa. Tisso Naturprodukte): Zur Re-Jodierung empfehle ich ein Jodpräparat, das aus Braunalgen gewonnen wird (z.B. Ascophyllum nodosum). Algen sind unsere Jodspeicher in der Natur. Wichtig ist bei den Präparaten auf die Freiheit von Schwermetallen zu achten. Ich arbeite mit dem Produkt der Firma Tisso, weil es Jod und Astaxanthin direkt in einer Kapsel anbietet und zudem die Reinheit von toxischen Belastungen garantiert (Schwermetalle, Radioaktivität). Selbstverständlich sind auch andere, gleichwertige Produkte möglich, im Sinne von einer Kombination mit Astaxanthin und auf zertifiziert schadstofffreier Meeresalgenbasis. Süßwasseralgen, wie z.B. Chlorella oder Spirulina, haben zu wenig Jod für das Re-Jodierungsprotokoll.
Astaxanthin: Unterstützend zu Selen wichtig bei Hashimoto Thyreoiditis ist dieses starke (wohl eines der stärksten!) Antioxidans. Darüber hinaus unterstützt Astaxanthin auch die Wirkung der Thyreoperoxidase-Enzyme. Es wird z. B. aus der Blutregenalge gewonnen.
Mit diesen Begleitstoffen ist Jod für die Schilddrüse in der Regel keine Gefahr. Es wird so der Schilddrüse, aber auch den restlichen Organen, zur Verfügung gestellt.
Laborkontrolle während der Therapie
Selbstverständlich führe ich vor, während und nach der Re-Jodierung eine Laborkontrolle durch. Diese umfasst folgende Parameter:
- Jod im Urin
- Selen
- Vitamin D3
- Vitamin A
- Schilddrüsenwerte TSH, ft3, ft4, TPO, TAK
Durch die Messung der Basaltemperatur vor und während der Therapie kann man den Erfolg der Re-Jodierung schnell selbst überprüfen. Die Basaltemperatur ist die Körpertemperatur, die direkt nach dem Erwachen morgens gemessen wird, bevor der Körper überhaupt in Bewegung ist – am besten direkt im Bett. Diese Grundtemperatur sagt uns viel über die Schilddrüsenfunktion aus. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse liegt die Basaltemperatur (gemessen oral) unter 36,8 Grad Celsius.
Die Re-Jodierung sollte nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit durchgeführt werden.
Die Re-Jodierung ist KEINE Therapie der Hashimoto- Erkrankung, dies möchte ich an dieser Stelle deutlich machen. Sondern sie dient dem Ausgleich eines Jodmangels. Die Therapie ist kompliziert und langwierig und setzt eine genaue Anamnese und Ursachenklärung voraus.
Häufige Begleitursachen von Hashimoto
Nach meiner Erfahrung sind fast immer eine oder mehrere Gründe involviert, v.a.
- Selenmangel
- Vitamin D-Mangel
- genetische Disposition
- Halswirbelsäulen-Probleme
- Leaky-Gut-Syndrom (chronische Darmschleimhautentzündung)
- Kryptopyrrolurie und/oder Hämopyrollaktamurie mit einer Störung der hämabhängigen Thyreoperoxidase
- chronisch-persistierende Infektionen mit Erregern, wie Epstein-Barr-Virus, Parvovirus B19, u.a.
Eine vorsichtige Re-Jodierung hingegen bringt den gesamten Organismus wieder in die Balance.
Ähnlich wie bei anderen Dogmen auch (z. B. „Eier erhöhen den Cholesterinspiegel signifikant“) dauert es leider Jahre bis Jahrzehnte bis sich die neue Wahrheit durchsetzt. Leider – denn vielen Menschen wird durch falsche Dogmen eine bessere Gesundheit verwehrt.
Über die Autorin
Kyra Kauffmann, Jahrgang 1971, ist Heilpraktikerin, freie Journalistin (DFJV), Referentin und Autorin verschiedener Fachbücher. Nach ihrem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete sie mehrere Jahre in der freien Wirtschaft. Nach einer schweren Erkrankung interessierte sie sich zunehmend für moderne Labordiagnostik und Biochemie. Nach Genesung absolvierte sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin. Seit 2005 ist sie in Hofheim am Taunus niedergelassen.
Kontakt
Heilpraktikerin Kyra Kauffmann
Nordstrasse 2a
40479 Düsseldorf
e-mail: praxis_nachum@yahoo.de
www.naturheilkundliche-medizin.de
Haben Sie schon Erfahrung mit der Re-Jodierung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar!

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
Ich bin 29 und habe seid 15 Jahren Hashimoto Thyreoiditis. Ich bin gut eingestellt mit meinen Euthyrox 50 und vertrage sie ohne Nebenwirkung wirklich gut. Jetzt hege ich einen Kinderwunsch und soll laut meinem Gynäkologen Vitamin-Präparate zur Fruchtbarkeitsförderung einnehmen.
Diese sind neben ganz vielen Dingen auch mit Jod 155 µg und Selen 40 µg angereichert.
Wegen meiner Grunderkrankung bin ich etwas überfragt, ob ich den Versuch wagen darf ein mit Jod versetztes Präparat täglich einzunehmen, zumal sich hier die Geister scheiden.
Ich nehme es nun seid 21 Tagen. Seid 6 Tagen habe ich migräneartige Kopfschmerzen. Kann dies daher rühren und sollte man den Jodgehalt testen oder sollte ich gleich das Präparat durch ein nicht Jodiertes ersetzten?
Liebe Grüße
Liebe Fabienne,
Wenn Ihr Hashimoto immer gut eingestellt war, sollten Sie Jod vertragen. Wenn Sie verunsichert sind, können Sie auch eins ohne Jod nehmen, sollten dann aber mit jodhaltigen Algen jodhaltigen Algen kochen, das wird meist gut vertragen.
Hallo Frau Prof. Dr. Gerhard,
Ich bin männlich und 38 Jahre alt.
Da ich mich auf ihrer Internetseite und auch auf anderen Gesundheitsportale über die japanische Jod-Einnahme informiert habe, hätte ich eine Frage an Sie.
Ich habe bei der Firma Vitalundfitmit100 eine lugolische Lösung 5% ph. Eur – 100 ml erworben.
Würde ich da falsch liegen, wenn ich für die Vorbeugung der mehreren Erkrankungen jeden zweiten Tag ein Tropfen mit Wasser vermische und das am nüchternem Magen in der Früh einnehmen würde?
Ich nehme jeden Tag fleißig 200 Mikrogramm pflanzliches Selen in Tabellenform und verwende beim Kochen nur unraffiniertes Salz.
Davor habe ich von Robert Franz ca. 2 Monate schon Jodavith (Jod mit Wasser) 300 Mikrogramm eingenommen. Da die japanische Bevölkerung bis zu 13 Milligramm JOD täglich verzehrt wollte ich mich auch annähend an die Tägliche Dosis anpassen.
Viele Grüße
Herr Daniel
Lieber Herr Daniel,
dann würden Sie jeden Tag ca. 3mg Jod einnehmen. Wenn es Ihnen bekommt und die Schilddrüse in Ordnung ist und Ihr Arzt nichts dagegen hat, probieren Sie es doch aus. LG
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard!
Nach dem ich vor 8 Jahren mit dem Rauchen aufgehört habe ging es mir physisch und psychisch immer schlechter. Ich bekam dann die Diagnose Hashimoto und substituierte mit Thyrex welches ich nach ca. einem halben Jahr gar nicht gut vertragen habe (Panikattacken, Herzrhythmusstörungen etc.) Ich wurde von einem ‚Schilddrüsenspezialisten‘ vor 2 Jahren auf Thyroid umgestellt (mehr wurde aber auch hier nicht gemacht) und wenigstens die Angstzustände hörten auf. Dennoch kann ich Thyroid nehmen soviel ich will ich komme beim T4 nicht in den Normbereich und bin zudem extrem müde und antriebslos, leide unter Verstopfung, Schwindel, starkem Eisenmangel, Gewichtszunahme, sehr schwachem Immunsystem etc. Ich habe nun auf eigene Anfrage bei meinem Hausarzt Vitamin C, Selen und Jod im Serum austesten lassen. Der Selenwert passt aber nebst einem starken Vitamin D Mangel (24,7 ng/ml trotz regelmäßiger Vitamin D Zufuhr) habe ich auch nur 26 ug Jod im Serum. Nun lese ich diese tolle Seite und wende mich hilfesuchend an Sie, da ich (nach so vielen Ärzten die ich in den letzten Jahren aufgesucht habe) sicher weiß, ich finde keinen Arzt der sich hiermit auseinandersetzt. Wie soll/kann ich Ihrer Meinung nach hier vorgehen? Kann ich mit der Lugol’schen Lösung (2%) starten und wie oft soll ich sie nehmen oder ist es besser Tabletten mit 150 ug Jod einzunehmen? Herzliche Grüße aus Österreich
Liebe Heike,
Ihr Problem ist so vielschichtig, dass Sie sich unbedingt einen Therapeuten suchen sollten, der naturheilkundlich arbeitet.Wahrscheinlich nehmen Sie zu wenig Vitamin D ein oder Sie haben eine Vitamin-D-Resistenz, was man durch weitere Blutuntersuchungen klären kann. Einfach nur JOd nehmen, ist nicht gut, wenn dann Algenjod und nur nach Bestimmung der SD-Antikörper. Lugolsche Lösung ist wahrscheinlich, wenn man die SD-Situation nicht genau kennt, zu hoch dosiert. Außer den Mikronährstoffen, die Sie richtigerweise haben messen lassen, sind Sie wahrscheinlich bei noch vielen mehr im Mangel. Es müsste also gekärt werden, was die Ursache Ihrer Mangelversorgung und Ihrer SD-Störung ist, bspw. durch Umweltbelastungen, schlechter Darmfunktion etc. Tut mir leid, dass ich Ihnen so einfach nicht weiterhelfen kann. LG
Liebe Frau Dr. Gerhard,
mit Interesse lese ich Ihre Berichte. Nun wende ich mich mit meinem Schilddrüsenproblem an Sie.
Ich bin 56 Jahre und habe am rechten Schilddrüsenlappen einen kühlen Knoten (Vol. re. 11ml / li. 5ml Größe 14x14x16mm) echogleich mit Halo und zystischen Anteilen. Tumormarker unauffällig, keine Autoimunerkrankung.
Jod im Urin 26,7my.
Kann der Knoten wieder kleiner werden oder verschwinden? Soll ich irgendetwas beachten oder etwas tun? Ernährung etc. ? Da ich auch einen Jodmangel habe, könnte ich die Lugolische Lösung auf die Haut verreiben?
Ich würde mich über eine Antwort von Ihnen freuen.
ein Nachtrag von meiner Mail vom 7.12.2019 Kalter Schilddrüsenknoten.
Ich glaube, es noch wichtig Ihnen das mitzuteilen, wahrscheinlich habe ich es vergessen wegen meiner meiner ‚Watte im Kopf‘.
Ich nehme keine Medikamente ein.
Meine Basaltkörpertemperatur ist morgens zwischen 35,6 – 36,0 C
Liebe Grüße Sigrid
Liebe Sigrid,
Klar können Sie Lugolsche Lösung nehmen, z.B. eine 2%e und 1 Tropfen auf dem Unterarm vereiben. Abwarten, wie es Ihnen geht und dann regelmäßig alle 4-8 Tage wiederholen. Ob der Knoten wieder weggeht, weiß ich nciht. Auf jeden Fall sollten keine neuen wachsen, wenn Sie Ihren Jodmangel ausgeglichen haben und die Watte im Kopf sollte verfliegen. LG
Ich reagiere absolut überempfindlich auf Jod. Allerdings scheint mein Körper so jodverarmt zu sein, dass er es ohne Jod nicht schafft. Ich versuche nun täglich Jodwasser zu trinken, selbst da merke ich, wie warm mir wird.
Auf L-Thyroxin hat mein Körper wie auf die Pest reagiert. Es kam zu Duchfällen, flatterigen Nerven, Brummton, innerer Tremor. Nach Absetzen wurde es erst besser, aber meine Schilddrüse produziert sofort Hormone, wenn die Jodmoleküle in der SD ankommen. Wenn ich mich nicht mit Jod quäle, geht es mir noch genauso schlecht. Der Körper bittet dann förmlich nach Hormonen und zittert ohne Ende. Ich habe dann einen furchtbar niedrigen T4-Wert, aber der TSH reagiert gar nicht. Ich habe das Gefühl, dass es zu einer Störung gekommen ist, seitdem ich mit LT angefangen hatte. Kein Arzt versteht mein Problem und ich zittere mir den halben Tag lang einen ab – entweder, weil zu viele Hormone im Körper sind oder zu wenige. Hätten Sie eine Idee? Ich weiss nicht mehr, was ich noch machen soll. Irgendwie muss die SD das Jod doch wieder besser aufnehmen.
Liebe Ulrike,
Lassen Sie sich von einem Arzt beraten, der mehr untersucht als nur T4 und TSH. Außerdem sind für die richtige SD-Funktion auch andere Mikronährstoffe nötig, wie bspw. Selen, Vitamin D, Magnesium. Wieviel Jod ist denn in dem Jodwasser? LG
Vielen Dank für Ihre nette Antwort, Frau Dr. Gerhard. Leider finde ich keinen Arzt, der sich dem Problem annimmt. Meine SD – Werte sind inzwischen regelrecht. Das reicht den Ärzten. Aber es liegt definitiv eine Störung vor. Ich nehme Selen und Vitamin D. Das Wasser hat (lächerliche) 120 Mikrogramm Jod pro 330ml Flasche. Ich trinke die Hälfte pro Tag . Was für ein Zirkus. Ich lebe so schon seit einem Jahr.
Liebe Ulrike,
das ist wirklich nicht zu viel Jod. Haben Sie genug Magnesium? Und ist außer T4 auch mal T3 gemessen worden? Ich weiß wirklich nciht, wen ich IHnen empfehlen könnte. Alles Gute!
Hallo liebe Frau Dr. Gerhard,
ich fühle mich gerade überfordert mit all den verschiedenen Produkten und deren Auswahl.
Ich habe eine SD Unterfunktion (kein Hashimoto) und nehme L-Thyrox 88.
Aufgrund einiger Tests (mit nachgewiesenem Mangel) nehme ich nun täglich 200 Selen, 2000-3000 Vitamin D3 plus K, Sangokoralle für Calcium und Magnesium und einmal wöchentlich die Depot-Jodetten. Ich würde letztere gerne gegen natürlicheres Mittel eintauschen. Soll ich dem Re-Jodisierungsprotokoll folgen oder ist das speziell für Hashimoto? Mir wurde die Lugolische Lösung empfohlen – geht das täglich über längeren Zeitraum?
Ist Pro Iodine (von Tisso, wie wichtig ist das Astaxantin?) oder lieber eine Kombi von Chlorella/Spirulina empfehlenswert? Oder Ocean Detox von marine therapy?
So viele Möglichkeiten mit leichten Variationen… Es wäre toll, wenn ich meine Schilddrüse so gut ernähren könnte, dass ich irgendwann mal auf das L-Thyrox verzichten könnte.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Viele Grüße
Simone
Liebe Simone,
Sie können ruhig Lugolsche Lösung (3 oder 5%, 1 Tropfen auf den Arm, alle 3-7 Tage) versuchen, geht schneller als mit den anderen Produkten, die nur 150mikrogramm Jod enthalten dürfen. Aber jeder reagiert anders, deshalb mit einem Therapeuten besprechen. Sie können auch die Jodwerte messen lassen und dann entscheiden, wann Sie L-Thyrox ausschleichen. Ocean detox und Proiodine können Sie dann später täglich einnehmen. Viel Erfolg!
Guten Morgen Frau Dr Gerhard,
mit großem Interesse verfolge ich diese Fragen und Antworten.
Ich hatte Hashimoto, welchen ich durch die Einnahme von Vitamin D und Selen (3 Paranüsse täglich ) Ernährungsumstellung (weniger Weizen und Kuhmilch Produkte) losgeworden bin. In der Unterfunktion bin ich noch und nehme L thyroxin 65 ein.
Nun möchte ich Jod als Lugolsche Lösung, 1 Tropfen im Wasser, einnehmen. Kann ich das direkt morgens nüchtern nach der Einnahme von L thyroxin tun?
Vielen Dank für eine baldige Antwort!
Liebe Grüße
Liebe Lucie,
wenn Sie Hashimoto hatten, wann sind denn zum letzten Mal die Antikörper überprüft worden? Wenn Sie das nicht wissen, ist Lugolsche Lösung (wieviel %ig?) zu stark und zu gefährlich. Verwechseln Sie nicht mg mit µgr.! Fangen Sie mit viel niedrigerer Dosis an, bspw. Ocean detox (marine-therapy.com), das 150 µgr enthält und steigern Sie langsam. Wenn Sie dann mal soweit sind, dass Sie lugolsche lösung nehmen können, dann ist es egal, ob Sie einen Tropfen in einem Glas Wasser trinken (warum?) oder besser gleich einen Tropfen auf die Haut schmieren. Alles Gute!
Hallo Frau Dr Gerhard,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Meine letzte Untersuchung war im Oktober diesen Jahres. Ich habe in den letzten Monaten in meiner Ernährung Jod integriert und in TablettenForm 100ygr zusätzlich eingenommen. Durch einen Tipp bin ich auf die Lugolsche Lösung gekommen. Die eine Bekannte im Wasser einnimmt. Die Aufnahme über die Haut habe ich nicht bedacht. Meine Lösung hat 2%.
Seit 5 Tagen nehme ich 1 Tropfen täglich im Wasser ein. Ich habe Ihre Nachricht erst heute gelesen.
Macht es einen Unterschied in der Wirkungsweise?
Ich fühle mich sehr gut und habe wesentlich mehr Energie und Konzentration! Doch konnte ich in der letzten Nacht sehr schlecht schlafen.
Das habe ich öfters, daher weiß ich nicht ob es mit der Lösung zu tun hat?
Liebe Grüße
liebe Lucie,
soweit mir bekannt ist, macht es keinen Unterschied in der Wirksamkeit. Wenn Sie schlecht schlafen, kann die Dosis zu hoch sein, einfach mal pausieren und keinesfalls nachmittags oder abends nehmen. LG
Liebe Frau Prof.Dr.Gerhard,
Ich bin 55 Jahre alt, schon nach dem Wechsel, der mit 39 begann aufgrund der Entfernung der Gebärmutter.
Davor war ich immer schlank. Seit meinem 40LJ nahm ich immer weiter zu…egal ob ichSport machte oder besonders gesund aß…Auch bei sehr gesunder Ernährung nehme ich nicht ab. Fastfood aß ich noch nie, kaum Brot keinen Kuchen , keinen Alkohol usw.
Vor 10 Jahren wurde eine Unterfunktion der SD festgestellt…vor 4 Jahren dann Haschimoto. ich nehme Eutyrox 100-112. Was mich am meisten belastet, ist der absolute Libidoverlust…ich habe null Interesse…das ist wirklich schlimm.
Nun meine Frage: kann ich bezüglich der Libido wieder Hoffnung schöpfen, bei einer Re- Jodierung?
Für mich klingen die Ausführungen alle logisch, dass es jede Zelle braucht, aber man ja nichts einnimmt seit Jahren…
Herzlichen Dank für eine Antwort :-)
Andrea
Liebe Andrea,
Hoffnung können Sie auf jeden Fall schöpfen, auch wenn ich nicht weiß, wie schnell das mit der Re-Jodierung bei Ihnen klappen wird. Sie haben zusätzlich die Möglichkeit, mit bioidentischen Hormonen das mögliche Defizit auszugleichen. Dazu könnte Ihr Frauenarzt mal aus dem Blut die Hormone FSH, LH, Estradiol, Testosteron und DHEA bestimmen und sowieso die SD-AK (nur wenn die niedrig sind, können Sie alleine mit Jod beginnen). Was ist mit Selen und Vitamin D? Werden Sie aber selber bezahlen müssen. Vielleicht finden Sie ja einen Arzt oder Therapeuten in Ihrer Nähe, der Sie behandeln kann. Alles Gute!
Guten Tag Frau Dr. Ingrid Gerhard,
ich bin schwanger (22. SSW) und nehme zurzeit Jodkapseln ein. Trotz der Jodeinnahme von 500 Microgramm täglich wies der von mir durchgeführte Jodtest am Unterarm einen Jodmangel auf.
Ich möchte gerne Lugolsche Lösung einnehmen. Spricht etwas dagegen?
Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus.
Herzliche Grüße
Tanja
liebe Tanja,
in der Schwangerschaft ist das gar nicht sinnvoll, da wir nicht wissen, wie sich diese hohen Dosen auf die Entwicklung des Babys und seiner Schilddrüse auswirken! Finger davon lassen! LG
Liebe Frau Dr. Gerhard ,
habe schon seit 2004 Hashimoto und möchte gerne von L-Thyroxin wegkommen wegen der Nebenwirkungen.
Habe jetzt von der Re-Jodierung gelesen und auch im Jodbuch von Robert Franz gelesen , wie wichtig Jod ist .
Ich habe die ganzen Jahre Jod vermieden , in der Meinung , daß ich mit dem L-Thyroxin ( 75 ) kein Jod nehmen darf .
Schon seit Jahren versuche ich immer wieder abzunehmen , aber es gelingt mir nicht .
Ich nehme jetzt mit Micronährstoffe wie Vitamin D3 5000 , Vitamin A 5000
Selen 200 , OPC , MSM , und noch anderen .
Wie in der Anleitung der Re-Jodierung von Frau Kaufmann , habe ich jeden Tag einen Tropfen Lugolsche Lösung 2% in die Armbeuge verteilt . Dazu Astaxantin und Magnesium .
Ab der 2.Woche werde ich dann 2 Kapseln Jod aus Meeresalgen nehmen .
Meine Frage ist , da ich das L-Thyroxin abgesetzt hatte , es aber zwischendurch wieder nehmen mußte , da mein Herz so schwer geschlagen hat und der TSH Wert 3,9 war , ob ich etwas falsch mache ?
Soll ich weiterhin L-Thyroxin nehmen und vielleicht nach Kontrolle
reduzieren ? Ich kann nur alle vier Wochen zur Kontrolle .
Liebe Margarete,
es schadet nicht, wenn Sie das L-Thyroxin erstmal weiter nehmen und später laaaaangsam ausschleichen. Es ist ja die Frage, was Sie noch an gesundem SD-Gewebe haben, die Reste müssen erstmal lernen, wieder T4 und T3 zu bilden. Bei der nächsten Kontrolle auch die SD-AK und T4 und T3 mitbestimmen. Viel Erfolg!
Liebe Frau Dr. Gerhard, 2016 wurde bei mir an der rechten Brust Brustkrebs diagnostiziert. Nach OP, Chemo und Bestrahlung, werde ich jetzt mit Aromatasehemmer behandelt. Da ich an der linken Brust eine Mastopathie habe und gelesen habe, dass eventuell ein Jodmangel dahinter stecken könnte, wollte ich beim Hausarzt bzw. Gynäkologin einen Jodtest durchführen lassen. Mein Hausarzt hat es heruntergespielt und meinte, ich solle einfach Jodsalz benutzen, die Gynäkologin kennt den Test nicht. Im Alleingang möchte ich auch nicht einfach Jod nehmen, weil mich das doch verunsichert. Kann man auch über den Morgenurin das Jod bestimmen? Wenn ja, den ersten oder zweiten Morgenurin? Vielen Dank für Ihre Antwort.
liebe Jaklin,
am besten den ersten Morgenurin nehmen. Aber noch besser ist, wenn Sie sich bei einem Labor erkundigen, was und wie die das empfehlen. Leider sagt der Test aus dem Morgenurin wenig aus. Haben Sie denn außer Brustkrebs auch Hashimoto? Falls nicht oder falls Sie gut eingestellt sind, würde ich spezielle Algen direkt auf die Brust legen. Frau Dr. Hees von der Firma „Marine Therapie“ hat dazu etwas. Rufen Sie dort doch einfach mal an. Viele Grüße