Für viele Paare gehören Kinder selbstverständlich zur Partnerschaft und zum gemeinsamen Leben dazu. Doch immer öfter bleibt der Kinderwunsch unerfüllt. Die psychische Belastung, die der unerfüllte Kinderwunsch mit sich bringt, ist zum Teil erheblich. Und auch die körperlichen Nebenwirkungen der schulmedizinischen Behandlung belasten insbesondere Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch. Entsprechend fragen inzwischen Paare mit unerfülltem Kinderwunsch immer häufiger nach naturheilkundlichen Alternativen. Aber ganz gleich welche Therapien später angesagt sind, eine eingehende konventionelle Diagnostik sollte immer der erste Schritt sein.
Zusammen mit meiner erfahrenen Kollegin Dr. med. Reinhild Georgieff aus Leipzig haben wir für Sie konventionelle und naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten bei unerfülltem Kinderwunsch zusammengetragen.
Dieser Artikel wurde vom Naturheilmagazin angeregt und wird sowohl dort als auch in diesem Webmagazin publiziert. Da das Design der Artikel sich in beiden Magazinen unterscheidet, habe ich für das Netzwerk Frauengesundheit zwei Teile daraus gemacht. Den zweiten Teil finden Sie hier.
Unerfüllter Kinderwunsch, Teil 1 Konventionelles Vorgehen
Reinhild Georgieff, Ingrid Gerhard
Einleitung
Immer mehr Frauen leiden unter unerfülltem Kinderwunsch. Inzwischen soll jede fünfte bis siebte Partnerschaft in Deutschland von Fruchtbarkeitsstörungen bis hin zum unerfüllten Kinderwunsch betroffen sein.
Heutzutage stehen Paaren ganz andere Verhütungsmöglichkeiten als früheren Generationen zur Verfügung. Gleichzeitig haben sich das Frauenbild und die beruflichen Chancen von Frauen stark verändert. Infolgedessen schieben viele Frauen ihren Kinderwunsch nach hinten. Unterstützt durch verbesserte medizinische Versorgung werden Frauen im Durchschnitt immer später schwanger. Doch leider sinkt mit zunehmendem Alter die Empfängnisfähigkeit deutlich ab.
Eine Folge: Immer mehr Frauen mit Kinderwunsch bleiben kinderlos. Doch bei weitem nicht in allen Fällen liegt die Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch bei der Frau! Nur in 30-40 % der Fälle sind die Frauen „schuld“ am unerfüllten Kinderwunsch. Ebenso häufig liegt das Problem beim Mann. Tatsächlich hat auch die Unfruchtbarkeit von Männern in Deutschland in den vergangenen Jahren zugenommen. Bei 20-30 % aller Paare mit unerfülltem Kinderwunsch sind sogar beide Partner von Fruchtbarkeitsstörungen betroffen.
Wann spricht man von Sterilität bzw. unerfülltem Kinderwunsch?
Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO spricht man von Sterilität, wenn bei einem Paar nach zwei Jahren regelmäßigen Geschlechtsverkehrs keine Schwangerschaft eintritt. Unter regelmäßigem Geschlechtsverkehr versteht man dabei, dass er mindestens zweimal pro Woche stattfindet.
Normalerweise erwartet man, dass bei ca. 60 % der Paare mit ungeschütztem Geschlechtsverkehr innerhalb von 4 Monaten eine Schwangerschaft eintritt. Innerhalb eines Jahres kommt es bei 80 % der Paare mit Kinderwunsch zur Schwangerschaft. Dass es sofort zur Schwangerschaft kommt, ist eher selten. Selbst unter optimalen Bedingungen soll die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft bei nur 30 % pro Menstruationszyklus liegen.
Ursachen und Diagnose bei unerfülltem Kinderwunsch
Gerade beim unerfüllten Kinderwunsch ist eine fundierte Diagnose das A und O für eine erfolgreiche Behandlung. Schließlich sind die Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch vielfältig. Sie können sowohl beim Mann und/oder bei der Frau liegen. Sie können hormonell, körperlich, psychisch usw. bedingt sein. Selbstverständlich muss die Therapie bei Kinderwunsch genau nach den Ursachen ausgerichtet werden. Um keine Zeit zu verlieren, sollten Sie zunächst alle nötigen Voruntersuchungen vornehmen, anhand derer Frauen- und Männerarzt eine eindeutige Diagnose und Prognose stellen können.
Häufig wird die Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch erst einmal nur bei der Frau gesucht. Da in den meisten Fällen der Mann mit betroffen ist, ist es besser, bei unerfülltem Kinderwunsch von Anfang an beide Partner mit einzubeziehen. Sonst läuft die Therapie womöglich erstmal in die völlig falsche Richtung, und Sie verlieren unnötig Zeit.
Eine Umfrage unter rund 3.000 Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch ergab folgende Ursachen (Quelle: www.wunschkinder.net):
- hormonell bedingt (25 %)
- organisch bedingt (z.B. Endometriose, Eileiterverschluss, Myome, Erkrankungen am Gebärmutterhals, insgesamt 17 %)
- Spermienqualität (31 %)
- Fehlgeburt (4 %)
- ungeklärte Ursache (16 %)
- genetische Ursachen, fortgeschrittenes Alter (7 %)
Am Anfang der Ursachenforschung bei unerfülltem Kinderwunsch sollte stets eine ausführliche Befragung beider Partner (Anamnese) stehen. Sicher möchte Ihr Arzt wissen,
- seit wann Ihr bislang unerfüllter Kinderwunsch besteht,
- was Sie versucht haben, um schwanger zu werden,
- ob Ihre Regelblutungen regelmäßig kommen,
- wie häufig Sie Geschlechtsverkehr haben usw.
Bei manchen Paaren fördert die ausführliche Befragung (Anamnese) ganz banale Ursachen des unerfüllten Kinderwunsches zu Tage: Ein typisches Beispiel sind Wochenendbeziehungen. Hat die Frau z.B. ihren Eisprung immer in der Wochenmitte, sieht sie ihren Partner aber immer nur am Wochenende, sind die Möglichkeiten der Empfängnis sehr eingeschränkt. Es müssen also gar keine Erkrankungen hinter dem unerfüllten Kinderwunsch stecken.
Zum Standardprogramm bei unerfülltem Kinderwunsch gehört die Messung der Basaltemperatur. Dabei misst die Frau jeden Morgen vor dem Aufstehen ihre Körpertemperatur. Basal bedeutet hier, dass die Körpertemperatur ohne vorherige körperliche Anstrengung gemessen wird. Die Werte werden nun in eine Temperaturkurve eingetragen. Die Änderungen der Basaltemperatur geben Auskunft über den Eisprung und Störungen im Menstruationszyklus. Die Messung der Basaltemperatur kann daher gleichermaßen zur natürlichen Empfängnisverhütung als auch bei unerfülltem Kinderwunsch genutzt werden.
Da starkes Übergewicht (Adipositas) ein häufiger Grund für einen unerfüllten Kinderwunsch ist, gehört eine Gewichtskontrolle mit zur Diagnose bei unerfülltem Kinderwunsch.
Beim Mann sollte möglichst bald ein Spermiogramm angefertigt werden. Dieses gibt Aufschluss über die Anzahl und Vitalität der Spermien. Im Idealfall sollte ein solches Spermiogramm gleich zu Beginn erstellt werden. Immerhin sind bei einem Drittel der ungewollt kinderlosen Paare die Spermien nicht in Ordnung. Leider ist es aber nach wie vor so, dass Unfruchtbarkeit überwiegend als Angelegenheit der Frau betrachtet wird. Entsprechend sucht in den meisten Fällen erst einmal die Frau ihren Frauenarzt auf.
Erst wenn bei ihr keine Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch gefunden werden kann, lassen sich die Männer untersuchen. Dadurch verlieren Paare mit unerfülltem Kinderwunsch unnötig Zeit – was gerade bei älteren Paaren problematisch ist. Lassen Sie also die Spermienqualität besser möglichst frühzeitig untersuchen, und beziehen Sie den Mann von Anfang an in die Behandlung mit ein. Unter Umständen kann hier auch ein gemeinsames Gespräch beider Partner mit dem Frauenarzt weiterhelfen.
Neben einer gründlichen körperlichen Untersuchung sollte die Bestimmung wichtiger Hormone zu jeder Untersuchung bei unerfülltem Kinderwunsch gehören. Besonders wichtig sind folgende Hormone bei unerfülltem Kinderwunsch:
- Östradiol (Estradiol): Das wichtigste weibliche Geschlechtshormon steuert den monatlichen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und bereitet sie so für eine Empfängnis vor.
- das Luteinisierende Hormon (LH): LH wird u.a. für den Eisprung benötigt.
- das Follikelstimulierende Hormon (FSH): FSH lässt u.a. die Eizelle reifen und ist an der Entwicklung der Spermien beteiligt.
- Prolaktin: Ein erhöhter Prolaktinspiegel kann den Eisprung verhindern und den Zyklus stören.
- Androgene: Ein zu hoher Spiegel der „männlichen“ Geschlechtshormone stört die Reifung der Eizelle. Der Eisprung kann ausbleiben.
- das Thyroideastimulierende Hormon (TSH): Dieses Hormon aus der Hirnanhangsdrüse ist für die Schildddrüsenfunktion zuständig. Am häufigsten ist bei unerfülltem Kinderwunsch eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) zu finden. Dann ist das TSH erhöht. In den letzten Jahren nehmen Autoimmunkrankheiten der Schildddrüse zu, wie die Hashimoto Thyreoiditis. Dabei kann TSH erst erniedrigt, später aber erhöht sein. Deshalb sollte eine Abklärung der Schilddrüse sehr frühzeitig in die Diagnostik einbezogen werden.
- Anti-Müller-Hormon: Das Anti-Müller-Hormon gibt Auskunft über die Menge der reifungsfähigen Eizellen.
Wenn keine anderen Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch vorliegen, sollte die Durchgängigkeit der Eileiter (Tubendurchgängigkeitsprüfung) überprüft werden. Dies geschieht meist zunächst über Ultraschall mit einem speziellen Kontrastmittel. Erst wenn dort keine befriedigenden oder aber therapiebedürftige Ergebnisse auftauchen, sollte die Laparoskopie mit Methylenblau zum Einsatz kommen.
Schulmedizinische Behandlung bei unerfülltem Kinderwunsch
Bei der schulmedizinischen Behandlung von unerfülltem Kinderwunsch spielt die Behandlung mit Hormonen eine große Rolle. Welche Hormone in Frage kommen, ist von den Hormonspiegeln abhängig.
Bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch, die keinen Eisprung haben, bietet die Schulmedizin z.B. die hormonelle Behandlung mit dem sogenannten Antiöstrogen Clomifen oder in schwereren Fällen Hormonspritzen an. Deuten die Hormonwerte jedoch schon auf beginnende oder bereits bestehende Wechseljahre hin, so sind der Hormontherapie enge Grenzen gesetzt. In solchen Fällen kann unter Umständen die Naturheilkunde noch etwas erreichen.
Hat die Messung des Hormonspiegels z.B. ergeben, dass die Frau zu viele männliche Geschlechtshormone hat (sog. Hyperandrogenämie), kann für 3 Monate eine entsprechende Pille zum Einsatz kommen (z.B. Diane 35, Belara, Valette), die den Spiegel der männlichen Geschlechtshormone senkt. In der Schulmedizin wird bei Hyperandrogenämie das künstliche Glucocorticoid Dexamethason (Kortison) eingesetzt. Dieses wird aufgrund seiner unerwünschten Nebenwirkungen jedoch von vielen Frauen abgelehnt und lässt sich in der Regel durch naturheilkundliche Behandlung vermeiden.
Hinter einem unerfüllten Kinderwunsch kann auch das sog. Polyzystische Ovarsyndrom (PCO) stecken. Dabei finden sich zahlreiche Zysten an den Eierstöcken. Tritt das Polyzystische Ovarsyndrom in Kombination mit Übergewicht und zu hohem Spiegel an männlichen Geschlechtshormen (Hyperandrogenämie) auf, kann auch eine Insulinresistenz dahinter stecken. In diesem speziellen Fall kann die Behandlung mit Metformin sinnvoll sein. (Metformin verbessert die Reaktion auf Insulin und wird insbesondere bei übergewichtigen Typ II Diabetikern eingesetzt). Metformin hemmt die übermäßige Produktion männlicher Geschlechtshormone und kann so die Empfängnisbereitschaft erhöhen. Viele Frauen verlieren unter der Behandlung mit Metformin überschüssiges Gewicht, was zusätzlich die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft erhöht.
Ist eine Unterfunktion der Schilddrüse die Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch, besteht die schulmedizinische Therapie in der Gabe des Schilddrüsenhormons L-Thyroxin.
Liegen organische Ursachen wie ein Verschluss der Eileiter vor, können eine Durchspülung der Eileiter oder die operative Lösung von Verwachsungen helfen.
Liegen dem unerfüllten Kinderwunsch bakterielle Infektionen zugrunde, werden schulmedizinisch Antibiotika eingesetzt.
Im Sinne der Vorsorge sollte schon bei kleinen Jungen darauf geachtet werden, dass der Hoden außen liegt. Bei manchen Jungen gleitet der Hoden gelegentlich nach innen ins kleine Becken (Gleithoden, Wanderhoden). Da reicht Beobachtung durch Kinderurologen. Aber bei richtigem Hodenhochstand sollte im ersten Lebensjahr die hormonelle oder operative Behandlung abgeschlossen sein. Spermien benötigen zu ihrer Reifung eine etwas niedrigere Temperatur als die Körpertemperatur. Verbleiben die Hoden im kleinen Becken, behindert die höhere Temperatur die Entwicklung der Spermien. Unfruchtbarkeit ist die Folge.
Die folgende Übersicht fasst einige Therapiemöglichkeiten der Schulmedizin zusammen:
Ursachen | Therapiemöglichkeiten |
hormonelle Ursachen | |
Hypophyse: zu geringe FSH-/LH-Produktion | Hormontherapie |
Wechseljahre/Klimakterium: niedriges Östrogen, erhöhtes FSH/LH | Hormontherapie, Eizellspende, künstliche Befruchtung |
Polyzystisches Ovarsyndrom: erhöhte Androgene, erhöhtes LH | Metformin, Clomifen, Dexamethason (Kortison), Valette, Belara |
Gelbkörperhormonschwäche | Hormontherapie, Duphaston, natürliches Progesteron |
zu hoher Prolaktinspiegel | Prolaktinsenker, z.B.Bromokriptin |
Unterfunktion der Schilddrüse | L-Thyroxin |
organische Ursachen | |
Eileiterverklebung | Operation, Durchspülung der Eileiter |
Myom | Operation |
Endometriose | Operation, Hormontherapie |
Zysten | Operation, Hormontherapie |
Spermienqualität | Operation bei Gleithoden, Hormontherapie, |
ungeklärte Ursachen | Hormontherapie |
Auf die modernen Methoden bei unerfülltem Kinderwunsch, wie in vitro Fertilisation oder Intracytoplasmatische Spermieninjektion soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden.
Was Sie selbst bei unerfülltem Kinderwunsch tun können
Sechs-Punkte-Programm zur Selbsthilfe für beide Partner:
- eine saubere Umwelt,
- gesunde Ernährung,
- ausreichend Bewegung,
- normales Körpergewicht,
- wenig Stress und
- Liebe im Mittelpunkt.
Umweltbelastungen bei unerfülltem Kinderwunsch reduzieren
Informieren Sie sich bei unerfülltem Kinderwunsch über mögliche Umweltbelastungen am Arbeitsplatz und in Ihrer Wohnung. Versuchen Sie bei unerfülltem Kinderwunsch, Umweltbelastungen, wie Gifte am Arbeitsplatz, oder z.B. beim Arbeiten im eigenen Garten und beim Basteln, möglichst gering zu halten. Besonders Hobbyhandwerker und -gärtner gehen oft sehr sorglos mit giftigen Substanzen um. Umweltgifte können selber Hormonwirkungen haben und so unsere Hormone durcheinander bringen. Dies gilt z.B. für Phthalate, die als Weichmacher in fast allen Kunststoffprodukten (vom Duschvorhang über Kosmetika und Teppichböden bis hin zum Kinderspielzeug) in unserer Umwelt vorkommen.
Schwermetallbelastungen, wie sie insbesondere durch Amalgamfüllungen hervorgerufen werden, können ebenfalls zu einem unerfüllten Kinderwunsch führen. Dann können ggf. eine professionelle Zahnsanierung, bei der auf eine möglichst geringe Belastung des Patienten geachtet wird, sowie eine Schwermetallausleitung sinnvoll sein.
Auch Rauchen kann dazu beitragen, dass der Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Frauen, die rauchen, werden schwerer schwanger als Nichtraucherinnen. Außerdem haben sie mehr Fehlgeburten und häufiger Risikoschwangerschaften. Hören Sie also früh genug auf zu rauchen.
Neben den Umweltschadstoffen sollte auch Elektrosmog bei unerfülltem Kinderwunsch gemieden werden. Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Notebook nicht auf Ihrem Schoß benutzen. Männer sollten kein eingeschaltetes Handy in der Hosentasche tragen. Hier finden Sie weitere Informationen zu Elektrosmog bei unerfülltem Kinderwunsch, zu Erdstrahlen.
Ernährung bei unerfülltem Kinderwunsch
Falsche Ernährung macht krank und unfruchtbar. Ernähren Sie sich möglichst ausgewogen und vollwertig. Für beide Partner gilt bei unerfülltem Kinderwunsch: Bevorzugen Sie Frischkost wie Obst und Gemüse, im Idealfall aus ökologischen Anbau. Bioprodukte sind inzwischen selbst im normalen Supermarkt leicht zu erhalten. So reduzieren Sie zugleich Ihre Belastung mit Umweltschadstoffen. Frauen mit Kinderwunsch sollten besonders auf eine ausreichende Versorgung mit Folsäure achten.
Bewegung bei unerfülltem Kinderwunsch
Regelmäßige Bewegung beider Partner kann Ihnen helfen, Ihrem Wunschkind näher zu kommen. Bewegung hilft Ihnen, überflüssige Pfunde loszuwerden, Stress abzubauen und Schadstoffe auszuleiten. Doch übertreiben Sie auch nicht! Sowohl zu viel Sport als auch zu wenig bringen das hormonelle Gleichgewicht durcheinander.
Übergewicht abbauen bei unerfülltem Kinderwunsch
Nicht selten gehört Übergewicht zu den Ursachen eines unerfüllten Kinderwunsches. Stark übergewichtige Männer und Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch sollten daher ihr Gewicht reduzieren. Tipps, wie Sie abnehmen und Ihr Gewicht halten können, finden Sie im Naturheilmagazin. Doch auch Untergewicht kann zum unerfüllten Kinderwunsch führen. Wenn es Ihnen gelingt, Ihr Normalgewicht zu erreichen und zu halten, haben Sie die besten Chancen, dass sich Ihr Kinderwunsch erfüllt.
Stressvermeidung bei unerfülltem Kinderwunsch
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann übermäßiger Stress zu einem unerfüllten Kinderwunsch beitragen. Versuchen Sie z.B. die Belastung am Arbeitsplatz zu senken. Auch Entspannungstechniken können bei stressbedingtem unerfülltem Kinderwunsch weiterhelfen. Oder versuchen Sie es einmal mit der Kombination aus Entspannung, tiefem Atmen und Körperübungen, wie es bspw. im Yoga oder Qigong gelehrt wird. Das muss dann nicht gleich noch in der Natur sein. Sehr bewährt hat sich die Einrichtung einer gemütlichen Entspannungs- und Meditations-Ecke in der Wohnung.
Liebe im Mittelpunkt
Bei vielen Paaren tritt im Laufe des Kinderwunsch-Stresses die Basis der eigenen Beziehung total in den Hintergrund. Sex nach Plan, Schuldzuweisungen, Enttäuschungen durch Fehlversuche, Depressionen können dazu führen, dass die Liebe und Zuneigung, derentwegen man ein Paar geworden ist, verkümmern. Deshalb ist es wichtig, sich immer mal wieder Auszeiten zu gönnen. Gemeinsam etwas Schönes unternehmen, sich bewusst dem Partner widmen und auf seine Bedürfnisse eingehen. Ohne Zykluskalender und Zwang mal wieder richtig „Liebe Machen“. Auch ruhig mal Pläne schmieden, die klar machen, dass das Leben u.U. auch ohne Kind Erfüllung finden und weitergehen kann. Sie glauben gar nicht, wie viele Paare diesem Wieder- Zueinanderfinden letztendlich die Erfüllung ihres Kinderwunsches auf natürlichem Wege verdanken!
Vitalität der Spermien bei unerfülltem Kinderwunsch fördern
Wie bereits bei der schulmedizinischen Behandlung beschrieben, dürfen Spermien nicht zu hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Schon ab einer Erwärmung von einem Grad Celsius leidet die Vitalität der Spermien! Für Männer gelten daher folgende Empfehlungen bei unerfülltem Kinderwunsch:
- Lassen Sie die Sitzheizung im Auto aus
- Quetschen Sie Ihre Hoden nicht regelmäßig durch längere Fahrten auf dem Fahrrad.
- Tragen Sie nicht zu enge Hosen, wenn Sie eine sitzende Tätigkeit haben.
- Arbeiten sie auf keinen Fall mit dem Laptop auf dem Schoß. Innerhalb von wenigen Minuten kommt es zur Erhitzung der Hoden.
- Reduzieren Sie Elektrosmog.
Literatur- und Linktipps bei unerfülltem Kinderwunsch
Buchtipps bei unerfülltem Kinderwunsch
Becherer, Ewald; Schindler, Adolf: Endometriose – Rat und Hilfe für Betroffene und Angehörige: Ganzheitlich verstehen und behandeln – ein Ratgeber. Kohlhammer Verlag 2010
Gerhard, Ingrid: Das Frauen-Gesundheitsbuch: Symptome verstehen – Krankheiten behandeln. Wo Naturheilverfahren wirken, wann Schulmedizin nötig ist. Haug Sachbuch 2009
Gienger, Z.; Gienger, W. (2009): Auf dem Weg zum Wunschkind. Urania, Freiburg
König, U. (2003): Wir wollen ein Baby. Von Mönchspfeffer bis In-vitro. Rororo, Hamburg
Schweizer-Arau, A. (2009): Hoffnung bei unerfülltem Kinderwunsch. Stadelmann, Wiggensbach
Links zu unerfülltem Kinderwunsch
www.bkid.de: Deutsche Gesellschaft für Kinderwunschberatung mit Liste von psychosozialen BeraterInnen bei unerfülltem Kinderwunsch
www.familienplanung.de: Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit vielen Informationen zum Thema „Kinderwunsch“
www.mamiweb.de: ein Portal für Mütter und Schwangerschaft, aber auch für Kinderwunsch
www.frauenworte.de: eine Plattform für Kinderwunsch, Schmetterlingskinder und Mütter
www.wunschkinder.net und www.klein-putz.net: Zwei vielfach gelobte Internet-Foren rund um das Thema „Kinderwunsch“
Die Pressemitteilung zu diesem Artikel finden Sie hier.
Über die Autorin
Frau Dr. Reinhild Georgieff ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe und seit 1996 in eigener Praxis in Leipzig tätig. Ihre Schwerpunkte sind Naturheilverfahren, Akupunktur, Neuraltherapie, Kinesiologie. Seit 2005 arbeitet sie mit SkaSys, später Mind link. Sie ist im Berufsverband der Frauenärzte aktiv und seit 2002 im Vorstand der NATUM.
Dr. med. Reinhild Georgieff
Lutznerstr. 145, 04179 Leipzig
tel. 0341 4802496, mail: R.Georgieff@gmx.de
Über die Künstlerin
*Frau Dr. Hilly Kessler ist Frauenärztin in Luxemburg und international bekannte Künstlerin. Ihre Frauenportraits machen betroffen und nachdenklich. Für dieses Webmagazin hat Frau Dr. Kessler mir ihre Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Die übrigen Bilder stammen aus dem eigenen Archiv oder wurden von fotolia.com erworben.
Zögern Sie nicht und teilen Sie uns Ihre Kinderwunscherfahrungen im Kommentar mit!

Guten Tag,
Ich (43J) bin mit Mitte 39 Jahren damals nach 4 Monaten unverhütetem gv auf natürlichem Wege schwanger geworden. Alles lief super bis dann in der 10. Wo. Das Embryo sich vom Dottersack löste.
Seit dem klappt es nicht mehr mit dem Kiwu. Mein Mann ist 2Jahre jünger wie ich.
Es heißt jedesmal, ich sei zu alt und meine Hormone, Gebärmutter nicht mehr so fit. Und nach einem ivf und zwei icsi s wird mir eine weitere nicht mehr empfohlen.
Wir möchten eigentlich mit meinem Mann abschließen mit diesem Gedanken, aber unsere Gesellschaft lässt es nicht so zu. Jedesmal wird darauf hingewiesen mit ihren direkten Fragen und Wünschen diesbezüglich und daran erinnert wie schlecht wir ja dran wären ohne Kinder.
Ich bekomme meine Regelblutung regelmäßig und nehme seit ca 3-4 Monaten möntschpfeffer ein.
Eine eizellspende schließen wir aus.
Künstliche hormontherapien möchte ich nicht mehr.
Ist eine künstliche Befruchtung ohne hormone irgendwie möglich und auch empfehlenswert?
Vielen Dank im Voraus und freundliche Grüße
Liebe KiwuÜ40
In diesem Artikel wird die sanfte Methode vorgestellt. Ob sie bei Ihnen sinnvoll ist, hängt von Ihrem Hormonstatus und der aktivität Ihrer Eierstöcke ab. Wenn Sie eine Fehlgeburt hatten, werden Sie wahrscheinlich ohne eine Unterstützung mit Progesteron nicht auskommen. Aber das ist ja ein natürliches Hormon. Viel Glück!
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Allerdings bin ich mir nicht sicher ob es tatsächlich ungefährlich ist und ob ich es tatsächlich benötige.
Ich reagiere auf hormontherapien so als wäre ich in den Wechseljahren, hitzeempfinden, stimmungsschwankungen, Depressione.
Eine andere Frage wäre, finden diese natürlichen IVF s etc statt?
Ich komme aus der Region Braunschweig. Gibt es in dieser Region Anbieter?
Freundliche Grüße
Ich hatte Ihnen bereits das netzwerk mit den Kompetenzzentren genannt: https://ivf-naturelle.de/ dann müssen Sie mal suchen!
Hallo!
Ich bin 40 und habe Endometriose. Wir haben 2 IVFs hinter uns. Eine Eileiterschwangerschaft ist entstanden – mehr nicht.
Es fällt mir so schwer, das ganze zu akzeptieren. Eigentlich sagt mein Verstand, dass wir keine weitere IVF machen. Trotzdem gehen meine Gedanken immer wieder dahin und ich werde traurig… :-(.
Liebe Steffi,
dann sollten Sie sich noch mal die Artikel über SART und über sanfte ivF ansehen. Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
mein Mann und ich wünschen uns ein Kind.
ich bin eine junge Frau (26) und hatte ohne die Einnahme der Pille noch nie meine Tage und hätte mich sonst körperlich sehr wahrscheinlich nicht normal entwickelt. Ich bin und war schon immer normalgewichtig (BMI 20) und treibe keinen Leistungssport. Genetische und organische Ursachen wurden ausgeschlossen. Die Ärztin sagt dazu „idiopathisch“. Ohne die Einnahme leide ich an Symptomen ähnlich der Wechseljahre, wegen des Östrogenmangels.
Meine Frauenärztin meint, ohne Nachhelfen durch die Reproduktionsmedizin bestünde keine Chance auf eine Schwangerschaft. Sehen sie das in meinem Fall genauso oder könnten auch natürliche Verfahren zielführend sein?
Beste Grüße
Julia
Liebe Julia,
Ohne die Kenntnis Ihrer Hormonwerte kann ich dazu nichts sagen. Idiopathisch bezieht sich wohl darauf, dass die Ursache nicht bekannt ist, medizinisch müsste ich wissen, ob es sich um eine hypothalamische oder hypophysäre Störung handelt und wie die entsprechenden Stimulationstests ausgefallen sind. Eine saubere endokrinologische Abklärung, am besten in einer Universitätsklinik mit gynäologischer Endokrinologie sollte unbedingt durchgeführt werden. Erst dann kann man entscheiden, wie das Vorgehen sein soll. Wenn Sie tatsächlich einen extremen Östrogenmangel haben, sollten Sie rasch die hormonelle Therapie beginnen. Denn wenn sich die Störung nicht mit Naturheilkunde behandeln lässt, sollte Ihr Körper nicht zu lange im Östrogenmangel sein, um Osteoporose vorzubeugen. Alles Gute und berichten Sie doch mal!
Guten Abend,
Im Februar 2016 habe ich Pille abgesetzt. Seitdem ging es mir immer sehr gut nur die Mens ließ auf sich warten. War dann im Mai beim FA weil immer noch keine Mens da war. Mir wurde dann Blut abgenommen. Ergebnis: FSH von über 60 und Diagnose frühzeitige Wechseljahre. Das war damals schon eine krasse Mitteilung. Ich gab die Hoffnung aber nicht auf und hoffte auf eine Erholung meines Zyklus.
Im Juli hatte ich dann einen Termin in einer Kinderwunschpraxis. Der Arzt dort fragte mich eingehend direkt, ob ich schon einmal über eine Eizellspende nachgedacht habe. Ich war sehr überrumpelt.
Im August war es dann auf einmal so weit. Ich habe ganz ohne Zutun von irgendwelchen Mitteln und Hormonen meine Mens bekommen. Seitdem pendelt sich mein Zyklus zwischen 23-26 Tagen ein. Ich kann im Laufe des Zyklus Veränderungen des Zervix erkennen.
Auch der Clearblue Ovulationstest hat mir schon einen feststehenden Smiley angezeigt.
Gestern allerdings waren mein Mann und ich in einer anderen Kiwupraxis. Dort machte der Arzt unmissverständlich klar, dass ich in den Wechseljahren bin und dass wir unser Leben ohne Kinder planen sollen. Eine Wahrscheinlichkeit von 5% schwanger zu werden, würde nicht durch irgendwelche Maßnahmen seitens der Kiwupraxis unterstützt. Jetzt soll ich cyclo progynova nehmen. Und zwar immer, um Osteoporose und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.
Seit einer Woche trinkeich einen Zyklustee.
Gibt es vielleicht Tipps und Ratschläge wie es möglicherweise doch zu einer natürlichen Schwangerschaft kommen könnte?
Viele liebe Grüße
Liebe Frances,
Irgendetwas stimmt mit den Aussagen Ihrer Ärzte und Ihren Beobachtungen nicht. Wenn Sie einen Zyklus von 23 bis 26 Tagen haben, ohne dass Sie Medikamente einnehmen, arbeiten auch die Eierstöcke. Ob sie genug arbeiten für eine Schwangerschaft, kann ich nicht beurteilen. Wie alt sind Sie denn? Es gibt durchaus Frauen, die vorübergehend hohe FSH-Spiegel haben oder auf Grund von Besonderheiten des FSH-Moleküls falsch hohe Werte. Ich schlage Ihnen vor, erstmal keine Hormone einzunehmen, Basaltemperatur zu messen, und wenn es bei dem Zyklus bleibt, Hormone am 2.-5. Zyklustag (FSH, LH, Estradiol, Testosteron, falls nicht schon gemacht, Schilddrüsenwerte) abnehmen zu lassen und erneut am 18.-20. Zyklustag (FSH, Estradiol und Progesteron). Eventuell an ein endokrinologisches Zentrum einer Uniklinik gehen. Falls keine Eisprünge sind, kann man mal 3 Monate Cycloprogynova einnehmen und abwarten, was nach dem Absetzen passiert. Die Tatsache, dass Sie keine Wechseljahresbeschwerden haben, spricht sehr dafür, dass eine andere Störung vorliegt. Viel Glück!
Ich bin 30 Jahre alt. Habe mir zur Beobachtung meines Zyklus zusätzlich den Clearblue advanced Fertilitätsmonitor zugelegt.
Danke für den Hinweis,dass ich zwei mal im Zyklus zur Blutabnahme gehen sollte. Bisher war ich immer nur an Zyklustag 22-24.
Bei einem Endokrinologen war ich bereits. Dieser vermutete zunächst das Vorhandensein anfänglicher Diabetes Typ 1. Bin 1.71m groß und 68kg schwer,treibe viel und regelmäßig Sport. Bis vor 1.5 Jahren 22 Jahre lang Handball. Diese anfängliche Vermutung bestätigte sich in einer KontrollUntersuchung jedoch nicht.
Wechseljahrsbeschwerden hatte nach dem Absetzen der Pille für ca. 8 Wochen. Damals war mir ständig heiß und ich hatte Schweissausbrüche. Diese waren aber vom einen auf den anderen Tag wieder weg.
Meine Temperatur messe ich seit August 2016. Aber so richtig schlau werde ich daraus nicht. Möglicherweise können „Profis“ der sympthothermalen Methode dieses besser deuten :)
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
mein Mann und ich (34) haben seit 2 Jahren Kinderwunsch. Wir fühlen uns bestens, wenngleich ich beruflich sehr gefordert bin und mein Mann ein sehr schlechtes Spermiogramm hat.
Wir waren schon einmal zu einem ersten Beratungstermin in einer Kinderwunschklinik. Der Arzt dort meinte, er sieht uns nicht als schwierigen Fall an. Ich solle nur aufgrund meines TSH Wertes (schwanken zwischen 2,8 und 3,1) L-Thyroxin 25 nehmen. Das habe ich dann getan, habe das Medikament nicht vertragen. Herzrasen und -schmerzen sowie Konzentrationsprobleme. Nach Absetzen war ich schnell wieder absolut fit. Mein Hausarzt (Internist) hat daraufhin meine Schilddrüse umfassend untersucht (Ultraschall, ausführliches Blutbild) und ist der Auffassung, dass ich keinesfalls das Medikament weiter nehmen sollte. (Vor zwei Jahren musste ich nach einem Migräneanfall mit Vorhofflimmern ins Krankenhaus.)
Ist es bei Kinderwunsch zwingend nötig, dass der TSH-Wert unter 2,5 liegt? Ich würde mir große Vorwürfe machen, wenn nur deshalb kein Nachwuchs kommt, weil ich das Medikament nicht nehmen möchte. Vor dem nächsten Termin in der Kinderwunschklinik habe ich etwas Angst, da ich mich nicht an die Anweisungen des dortigen Arztes gehalten habe.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Freundliche Grüße
Liebe Frau Pseudonym,
Ihr Internist hat sicher Recht, dass Sie keine SD-Medikamente brauchen. Das Wichtigste wäre „entstressen“ und das Spermiogramm verbessern. Dazu gibt es Nahrungsergänzungsmittel zusammen mit Lebensstil-Veränderungen. Gute englische Webseite Viel Erfolg!
Liebe Frau Prof. Gerhard,
vielen Dank für Ihre Einschätzung und vor allem dafür, dass Sie sicherlich vielen Paaren über Ihre Website so wissenschaftlich fundierte Informationen zu Verfügung stellen.
Ihre Antwort beruhigt mich doch sehr. Einfach mal „auf gut Glück“ ein paar Pillen einwerfen – mit vielleicht schlimmen Nebenwirkungen. Das möchte ich nicht. Und auch mein Mann nicht. Wir werden uns gerne die genannte Website genauer anschauen.
Freundliche Grüße
Liebe Frau Prof. Gerhard,
Mir ist nun noch in Sachen Entstressen eine Frage eingefallen:
Ich mache ca. dreimal die Woche Ballett, auf recht hohem Niveau. Mir tut das eigentlich sehr gut. (BMI 19-20)
Nur schreiben Sie ja auch, dass man es mit dem Sport auch nicht übertreiben sollte. Gibt es denn einen Blut- oder Hormonwert, an dem man ein Zuviel-des-Guten ablesen könnte?
Fruendliche Grüße
Liebe Frau Pseudonym,
dreimel die Woche Ballett auf hohem Niveau kann schon zu viel sein. Ihr BMI ist im unteren Bereich, d.h Ihre Fettmasse ist gering. Und unser weiblicher Organismus ist entwicklungsbiologisch noch so getaktet, dass bei Hungersnöten unsere Fettdepots ausreichen müssen, um das Heranwachsen eines Feten bis zur Geburt zu garantieren. Leider gibt es keine Tests, um diese Hypothese zu überprüfen. Meistens haben die Frauen zunächst eine Gelbkörperunterfunktion (Progesteron- und Östrogenbestimmung am ca. 21. Zyklustag), bei zunehmender Belastung Zyklusstörungen bis hin zur Amenorrhö. Vielleicht sollten Sie die körperliche Belastung etwas reduzieren und in der gewonnenen Zeit Yoga machen. Auch TCM und chinesische Kräuter können ausgleichen. Da aber Ihr Ehemann ein sehr schlechtes Spermiogramm hat, wie Sie schrieben, muss man auch bei ihm ansetzen. Warum nicht gemeinsam einen Arzt für Naturheilkunde oder TCM aufsuchen, damit Sie beide gleichzeitig mit Nahrungsergänzungen u.a. behandelt werden können? Viel Erfolg!
Sehr geehrte Frau Prof. Gerhard,
darf ich eine weitere Frage zu den eben gestellten Fragen ergänzen?
Kann man neben dem Estradiol auch Estriol ergänzen?
Das Estriol gilt ja als Schleimhauthormon?
Ich leide an trockenen Augen, trockenen Schleimhäuten, unklarer Verstopfung und lediglich 1 Tag spinnbaren Cervixschleim (1 d vor Eisprung, wenn überhaupt). Durch eine zusätzliche Substitution von Estriol(neben dem Estradiol) verspreche ich mir, dass die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit steigt. Ist das korrekt?
Vielen Dank schon mal im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen.
Liebe Pätt,
Östriol wirkt nicht auf die Augen, aber natürlich auf die Genitalorgane. Die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit wird dadurch wenig beeinflusst, die Eiersstockfunktion muss verbessert werden (s.u.)
Sehr geehrte Frau Prof. Gerhard,
darf ich mich mit folgender Frage an Sie wenden?
Ich (Ü40) wurde vor 3,5 Monaten aufgrund eines KiWu von meinem Alternativarzt auf 0,1%-Estradiol (5.-25.d)und Progeteron (15.-25.d) eingestellt (Hintergrund: Der Zyklus soll auf 28 Tage getaktet werden).
Jetzt stellte sich heraus: Mindestens einer der letzten 3 Zyklen war an-ovulatorisch (wie sich durch den US am 12.ZT durch die FÄ herausstellte, bei dem die Schleimhaut lediglich 3,7mm betrug). Meine FÄ sprach sich gegen die HRT aus (sie hält die 2 Hormone für Kontrazeptiva). Mein Alternativarzt schwört auf diese HRT (trotz der heutigen Mitteilung hinsichtlich des kürzlichen negativen US…meine Zyklen seien auch sonst vermutlich nicht ovulatorisch).
Meine 2 Fragen:
1) Kann ein vorangegangener „verunglückter HRT-Zyklus“ (Mens 3d zu früh) einen negativen Einfluss auf den Folge-HRT-Zyklus ausüben (untypisches Unterleibziepen und leichte Blutung am 5.ZT des Folge-Zyklus, Fehlen einer Follikelreifung am 12.ZT)?
2) Oder anders formuliert: Kann die externe Gabe von 0,1%-Estradiol eine Follikelreifung unterbinden (d.h. kann das 0,1%-ige Estradiol tatsächlich kontrazeptiv wirken)?
3) Welche naturheilkundliche Maßnahmen können Sie mir evtl. alternativ anraten, wenn ich bedrohlich nahe an die Wechseljahre rutsche (organisch ist alles i.O…..Schilddrüsenhormone evtl. leicht supprimiert…ICSI schließen wir aus)?
Vielen lieben, herzlichen Dank schon mal im Voraus für Ihre Mühe.
MfG
Liebe Pätt, Auch mit der TCM und Kräutermedizin kann die Ovarialfunktion verbessert werden. Viele Grüße
dieses Schema kann man mal ausprobieren, aber ich habe eher negative Erfahrungen damit gemacht, da externe Hormone immer die Hirnanhangsdrüse bremsen und die folgende Eireifung beeinträchtigen können. Im Internet habe ich eine englischsprachige Seite für Kinderwunsch gefunden und mir ein paar Newsletter angesehen: macht einen sehr guten Eindruck, indem mit Lebensstiländerung und individuell guter Ernährung die Fruchtbarkeit erhöht wird. Iva Keene MRMed. ND.
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
vielen Dank für Ihre hilfreichen Auskünfte wie auch den mitgeschickten Link.
Darf ich zwei kurze Frage nachschieben?
Wenngleich Sie auch von negativen Erfahrungen hinsichtlich einer HRT mit Estradiol und Progesteron berichten, werde ich aufgrund der vorgestrigen beharrlichen Empfehlung des Alternativarztes die HRT doch noch 3 weitere Monate testen (Estradiol 5.-25.d/ Progesteron15.-25.d…Unterstützend wurde gestern die Schilddrüsentablettendosis angehoben) und zeitgleich Ihre freundlichen Hinweise befolgen.
Meine Fragen:
Dieser Zyklus endete vorgestern anovulatorisch und verfrüht am 26-ten Zyklustag. Mit wenigen Stunden Blutung.
(1) Kann ich die HRT-Therapie denn ggf. „entschärfen“, indem ich mit der Estradiolgabe einfach einige Tage verspätet starte (also z.B. am 8. ZT starten, anstatt -wie vom Therapieplan vorgesehen – am 5.ZT), damit das FSH (d.h. die Hirnanhangsdrüse) in diesem neu beginnenden Folgedzyklus eine Chance (sozusagen einen Vorsprung) hat?….
(2) Macht in meinem Fall (Ü40/ kurz vor den Wechseljahren) die Ergänzung von „Phyto-L“, die Durchführung einer Thymus-Therapie, die Einnahmr von Zeolix zur Entgiftung (eine Chelattherapie wurde 1 Jahr durchgeführt) oder das tägliche Trinken eines „Kinderwunschtees“ Sinn?
(Sie empfehlen Kräuter. Verstehen Sie unter Kräuter z.B. ‚Kinderwunschtees‘)?
Verzeihen Sie bitte vielmals die enorme Textfülle.
Lieben herzlichen Dank für Ihre Mühe.
Mit freundlichen Grüßen,
Pätt
Liebe Pätt,
so individuell darf und will ich mich nicht einmischen. Bleiben Sie bei dem vom Arzt vorgeschlagenen Hormonschema, das viele alleine Rumbasteln bringt nichts. Mit Zeolix entgiften ist nie verkehrt. Alles Übrige ist unter Hormontherapie überflüssig! Vielleicht wäre für Sie Iva Keene, eine natural fertility Coach was. Viel Erfolg!
Sehr geehrte Frau Prof. Gerhard,
erneut vielen lieben herzlichen Dank für Ihre informativen wie die sehr hilfreichen Auskünfte, sowie den mitgeschickten Link (meine Englichkenntnisse sind leider eingerostet, mal schauen).
Ich werde mich an das von dem Komplementärmediziner vorgeschlagene Hormonschema – auch dank Ihrer beruhigenden Zeilen – für weitere Monate exakt halten.
Darf ich Sie abschließend fragen, ob ich prinzipiell davon ausgehen darf, dass es kein Risiko in sich birgt, im Takt der Hormonsubstitution zu bleiben, obschon der ureigene Takt irgendwie ein anderer zu sein scheint?
D.h. ist es z.B. risikolos in 2 Tagen wieder erneut mit der Estradiol-Substitution zu beginnen, obwohl die vor 3 Tagen einsetzende Blutung nur wenige Stunden(!?) dauerte?
(Ich befürchte bereits jetzt das Einsetzen eines unangenehmen Unterleibziehens mitten im Zyklus, ähnlich wie am 6. ZT des letzten Zyklus).
Die KiWu-Behandlung liegt dummer Weise nicht in einer Hand. Der verordnende Arzt ist Komplementärmediziner, leider kein Frauenarzt, der sich auf die Substitution von bioidentischen Hormonen spezialisiert hat.
Da ich aber bereits Ü40 bin, möchte ich die PKV nicht mit stetigem Zyklusmonitoring anlässlich eines KiWu belasten.
Ein potentielles Risiko einer HRT möchte ich natürlich auch meiden.
Ganz ganz lieben Dank nochmals für Ihre unablässigen Bemühungen.
Ich bin Ihnen sehr dankbar.
Herzliche Grüße,
Pätt
Liebe Pätt,
Sie sollten schon mit Ihrem Komplementärmediziner Rücksprache halten, wenn es wieder zu Ziehen und Zwischenblutungen kommt, dann stimmt einfach die Dosierung nicht. Auch halte ich Hormonwerte aus dem Blut für unabdingbar. Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Prof Gerhard,
herzlichen Dank.
Ich belästige Sie nur sehr ungerne erneut.
Der Komplementärmediziner startete an diesem Wochenende seinen 3 wöchigen Sommerurlaub.
Darf ich eine letzte Frage stellen: Kann ich es ausnahmsweise ohne eingehnde Rücksprache riskieren, das Hormonschema zu befolgen und morgen wieder mit der Estradiol-Substitution zu starten…obschon die Blutung vor 7 Tagen (am 22. ZT) und dann nochmals vor 5 Tagen (am 24. ZT) sehr ungewöhnlich für nur wenige Stunden einsetzte (hatte gehofft, dass sie bis spätestens morgen einsetzt)?
Verzeihen Sie bitte nochmals den mit der Nachfrage verbundenen Zeitaufwand.
Ganz herzlichen Dank.
Mit freundlichen Grüßen, Pätt
Liebe Pätt,
Keine Ahnung! Kenne Ihre Hormonwerte nicht. Was Lebensgefährliches kann nicht passieren. Vom Erfolg dieser Aktion bin ich sowieso nicht überzeugt! Sorry!
Guten Tag. Seit 12 Jahre wir haben Kinderwunsch. Ungefähr 2 Jahre waren in Kinderwunschklinik Nordwest Frankfurt am Main. 3 neg.IVF , 3 neg. Kryo. Eileiterdurchgängikeit und Gäbermutterspiegelung wurde gemacht, alles in Ordnung. Mein Mann hat gute Spermien Qualität. Embryonen haben auch sehr gute Qualität , entwicklen sich sehr gut , wie sein muss. Ich wurde komplett durch gecheckt. Seit mehrere Jahre nehme ich L- Thyroxin, Folsäure. , klar unter Kontrolle.Metformin 800 , Ass 100 und Dexamethason 0,25 wurde mir seit Februar 2016 von Transfusionmedizin Fr.Reichel- Fentz verschrieben bekommen. Wo liegt das Problem , wenn alles Ordnung ist ? Ich habe schon ein Kind von erste Ehe , ist schon 19 Jahre alt. Ich vertraue keine Kindewunschkinik mehr. Wenn alles in Ordnung ist , warum klappt das nicht. Ich bin schon 37 Jahre alt. Noch paar jahre und wird alles vorbei. ….
Liebe Anja,
manchmal weiß man wirklich nicht, woran es liegt. Wenn die Embryonen gut waren, kann es daran liegen, dass ihnen die Umgebung in der Gebärmutter nicht gefällt (warum nehmen Sie Metformin?) oder dass im Unbewussten Probleme liegen. Suchen Sie doch mal einen Arzt für Naturheilkunde oder Homöopathie auf, vielleicht können Ihnen die noch helfen. So könnte zum Beispiel eine Entgiftungskur mit Fasten etwas bringen, verschiedene Pflanzenheilmittel oder…Viel Glück!
Vielen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung. Leider nimmt Frau Kessler keine neuen Patientinnen mehr an. Ich habe mich auch auf der NATUM-Webseite umgesehen und so wie es aussieht gibt es keine weiteren Frauenärzte in Luxemburg die dort Mitglied sind :-(
Mit freundlichen Grüssen,
Claire
LIebe Claire,
vielleicht brauchen Sie ja gar keine ganzheitliche Frauenärztin, sondern einen ganzheitlich arbeitenden Arzt. Diese haben meist die Zusatzbezeichnungen: Naturheilkunde oder Homöopathie oder Akupunktur. Vielleicht finden Sie ja so einen Spezialisten in Ihrer Nähe.
Viele Grüße
Guten Tag,
Ich lebe in Luxemburg und wollte deswegen nachfragen, ob Frau Kessler ebenfalls nach den beschriebenen naturheilkundlichen Methoden arbeitet?
Vielen Dank,
Claire
Liebe Claire,
Ich denke ja, sie ist auch Mitglied der NATUM und sehr aufgeschlossen allen ganzheitlichen Methoden gegenüber. Da es aber eine große Anzahl von Therapiemethoden gibt, wird sie sich auf einige spezialisiert haben. Herzlichen Gruß an Frau Dr. Kessler!