Die Stoffwechselstörung Hämopyrrollaktamurie (HPU) führt zu Verlusten an aktivem Vitamin B6, Zink und teilweise auch Mangan. Dadurch ist unsere körpereigene Entgiftung gestört. Dies kann zu gravierenden körperlichen Beschwerden führen.
Oft werden Frauen wegen Zyklusstörungen, prämenstruellem Syndrom, Schilddrüsenerkrankungen oder gar Unfruchtbarkeit behandelt, ohne dass erkannt wird, dass eine Störung des Stoffwechsels hinter diesen Beschwerden steht. Diese Stoffwechselstörung nennt man Hämopyrrollaktamurie, abgekürzt HPU.
In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, wie Sie herausfinden können, ob Sie unter einer HPU leiden. Und wenn das der Fall sein sollte, dann ist das kein Grund unglücklich zu sein, sondern im Gegenteil: dann finden Sie hier gleich Mittel und Wege, endgültig Ihre Beschwerden loszuwerden, auch wenn Sie unter Umständen regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel einnehmen müssen.
Was ist HPU?
Das Wort Hämopyrrollaktamurie besagt, dass bei der Synthese (= Zusammenfügung) des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin etwas nicht regelrecht abläuft. Dies zieht vier problematische Folgen nach sich:
- Es kommt zu einer Störung bei der Bildung von Häm, dem Zentrum des Hämoglobins. So wie das Hämoglobin für die Versorgung des Blutes mit Sauerstoff sorgt, ist das Häm u.a. für die Sauerstoffversorgung der Muskulatur zuständig. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel und wird für die Entgiftung benötigt.
- Bei der Stoffwechselstörung HPU entsteht neben „richtigem“ Häm auch eine gewisse Menge „falsches“ Häm, das schädlich ist, wenn es sich im Körper ablagert. Der Körper bindet dieses „falsche“ Häm an Vitamin B6 und Zink, teilweise auch an Mangan, um sie über den Urin ausscheiden zu können.
- So gehen diese wichtigen Vitalstoffe verloren, und das zum Teil über lange Zeit und in größerer Menge. Da diese Vitalstoffe für zahlreiche gesunde Körperabläufe benötigt werden, ist ein Mangel daran ein ernsthaftes Problem. Bedingt durch den Mangel an Zink, Vitamin B6 und Mangan können zahlreiche Vorgänge im Körper sowie die körpereigene Entgiftung nicht mehr richtig ablaufen.
- Die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu entgiften, wird durch den Mangel an wertvollen Mikronährstoffen beeinträchtigt. Und das kann enorme Konsequenzen haben. Gerade im gynäkologischen Bereich ist bekannt, dass Belastungen mit giftigen Schwermetallen die Ursache für zahlreiche Störungen und sogar Erkrankungen sein können. Eine Entgiftungsstörung als Folge der HPU kann zahlreiche Beschwerden nach sich ziehen.
Häufigkeit der HPU
Mindestens 10 % aller Frauen sind nach aktuellem Stand der Daten von der HPU betroffen, dagegen nur etwa 1 % der Männer. Bei (chronischen)Erkrankungen ist der Anteil wahrscheinlich viel höher.
Was sind die Folgen der HPU?
Der Körper muss fortwährend in der Lage sein, Substanzen zu entgiften, zum Beispiel Nahrungsbestandteile oder freie Radikale, Umweltgifte, Bausteine von Hormonen oder auch Medikamente. Die Fähigkeit zu entgiften ist ein wesentliches Element für die Gesundheit. Da durch die HPU wesentliche Faktoren für unsere tägliche Entgiftung fehlen, bewirkt sie eine Störung der Entgiftungsleistung. Das kann sehr problematisch sein und das betrifft natürlich nicht nur Frauen, sondern auch Männer sowie Kinder beiderlei Geschlechts.
Wir wissen heute, dass Belastungen durch Umweltgifte, wie zum Beispiel Quecksilber, zu zahlreichen Symptomen, Erbgutveränderungen, Enzymdefekten und sogar zu einer Schädigung der Mitochondrien führen können. Mitochondrien sind die Kraftwerke in unseren Zellen, die die wichtige Aufgabe haben, aus Nahrung Energie bereit zu stellen. Von HPU betroffene Patientinnen haben oft ein großes Defizit an Energie und sind psychisch wenig belastbar. Dies kann auch mit einer Schädigung der Mitochondrien zusammenhängen.
Diese Verluste an wichtigen Mikronährstoffen sowie die Entgiftungsstörung können nicht allein über die Nahrung ausgeglichen werden. Häufig bleibt das Problem unentdeckt und die Mängel werden im Laufe der Jahre immer gravierender. So kann die Grundlage für zahlreiche Beschwerden entstehen.
Gynäkologische Beschwerden bei HPU
- Zyklusstörungen
- Prämenstruelles Syndrom
- Menstruationsbeschwerden
- vaginale Infektionen
- Polycystische Ovarien
- Endometriose
- Störungen des sexuellen Empfindens
- Schwierigkeiten, schwanger zu werden
- Schwangerschaftsstreifen (auch bei jungen Mädchen ohne Schwangerschaft)
- Fehlgeburten
Allgemeine Beschwerden, die auf eine HPU hinweisen
- morgendliche Übelkeit mit und ohne Schwangerschaft
- blasses Gesicht
- weiße Flecken in den Fingernägeln
- Erschöpfung
- Anämie (Blutarmut)
- keine Erinnerung an Träume
- Stress wird schlecht vertragen
- schlechtes Kurzzeitgedächtnis
- Licht- und Geräusch-Überempfindlichkeit
- verminderte Muskelbildung
- Unterzuckerung (Hypoglykämien)
- Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Entzündungen des Magen-Darm-Traktes, Reizdarm
Beteiligung der HPU bei weiteren Krankheitsbildern
- Schilddrüsenüber- und Unterfunktion
- Ängste, Panikstörungen
- Abhängigkeiten von Substanzen
- Autismus
- Psychosen
- Gelenkbeschwerden und Bandscheibenerkrankungen
- Hashimoto-Thyreoiditis
- primäre biliäre Zirrhose (Autoimmunerkrankung der Leber)
Wie bekommt man eine HPU?
Die HPU ist eine Stoffwechselvariante, die familiär gehäuft auftritt und genetisch bedingt ist. Ein Hinweis auf das Vorliegen einer HPU in der Familie kann beispielsweise sein, dass die Mutter von einer Schilddrüsenerkrankung oder einer psychischen Problematik betroffen ist. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass es auch erworbene Formen gibt. So berichten Dr. med. Bodo Kuklinski über Halswirbelsäulen-Traumata und Prof. Dr. med. Armin E. Heufelder über Schwermetallbelastungen als Auslöser für eine HPU. Auffällig ist, dass zehnmal so viele Frauen von der HPU betroffen sind wie Männer, es scheint sich also um eine frauenspezifische Stoffwechselstörung zu handeln.
Schwermetallbelastung und HPU – eine unheilvolle Kombination
Schwermetalle sind dafür bekannt, dass sie Gen- und Enzymdefekte verursachen. Sie können daher an der Entstehung von HPU beteiligt sein. Umgekehrt führt HPU durch eine Verminderung der körpereigenen Entgiftungsleistung zur Anhäufung von Schwermetallen und anderen toxischen Stoffen im Körper. So blockieren Schwermetalle und HPU gemeinsam die Detoxifikation. In der Praxis ist es entscheidend, eine zuverlässige Diagnostik der HPU durchzuführen und diese mit den fehlenden Mikronährstoffen zu therapieren.
Wie stellt man eine HPU fest?
Bisher wurden toxische Belastungen anhand von Pyrrolverbindungen im Urin nachgewiesen. Der hierfür verwendete Kryptopyrroltest (KPU) ist jedoch als Testverfahren nicht gut geeignet, um spezifische Stoffwechselstörungen nachzuweisen. Der seit dem Jahr 2000 verfügbare und sehr viel genauere HPU-Test® wurde eigens dafür entwickelt, ganz spezifische HPL-Komplexe (Hydroxyhämopyrrol-2-1) zu messen, die nur und ausschließlich bei HPU gebildet werden. HPU ist also nicht identisch mit KPU, auch wenn die beiden Begriffe manchmal fälschlicherweise gleichgestellt werden.
Vorteil dieses neuartigen Testverfahrens ist, dass auch sogenannte Abendausscheider mit Hilfe des 24- Stunden-Urins gefunden werden können. Bei ihnen kommt es – bedingt durch den bestehenden Mangel an Mikronährstoffen – erst durch die mit der Hauptmahlzeit aufgenommenen kleinen Mengen Zink und Vitamin B6 zu einem kurzfristigen Ausscheiden der HPL-Komplexe ca. 2 Stunden nach dem Essen. Beim Erwachsenen sowie bei chronisch kranken Kindern sollte der 24-Stunden-HPU-Test® durchgeführt werden. Bei kleinen Kindern, die nicht chronisch krank sind, genügt der Test im Morgenurin. Wichtig ist, 10 Tage vor Durchführung des Tests keine B-Vitamine und kein Zink extra zuzuführen, das kann den Test verfälschen.
In Deutschland gibt es ein HPU Kompetenzzentrum, nämlich die Firma Heidelberger Chlorella GmbH. Von dort werden derzeit Bestellungen des HPU-Tests® an das Labor KEAC in den Niederlanden weitergeleitet. Es entstehen Versandkosten in Höhe von ca. 7,50 €, die vom Labor KEAC berechnet werden. Die Durchführung des HPU-Tests® im Labor kostet für den 24-Stunden-Test ca. 66 Euro, für den Morgenurin ca. 54 Euro.
Therapie der HPU
Therapiert wird die HPU ausschließlich mit Mikronährstoffen, also Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Die fehlenden Mikronährstoffe sollten ersetzt werden, allen voran die aktive Form des Vitamin B6 (P5P) mit ca. 50 mg pro Tag für einen Erwachsenen, zusätzlich Zink und bei Mangel auch Mangan. Die Erfahrung in der Praxis zeigt immer wieder, wie wichtig es ist, das aktive Vitamin B6 zu verwenden und nicht die inaktive Form. Auch die weiteren Vitamine der B-Familie sollten supplementiert werden, zusätzlich zu weiteren Mikronährstoffen, die im Mangel sind. Beim HPU-Patienten liegen oft Defizite von zahlreichen Mikronährstoffen vor.
Auch zusätzliche entgiftende Maßnahmen, zum Beispiel der Einsatz von Chlorella, sind eine wichtige Option.
In Deutschland gibt es ein Produkt zur Behandlung von HPU mit genau diesen Mikronährstoffen unter dem Namen B-Life Protect® für Erwachsene oder B-Life Protect Mini® für Kinder ohne Mangan. Die Mikronährstoffe müssen oft auf Dauer ersetzt werden, da sie fortwährend verloren gehen. Die genaue Dosis und Anwendung sollte individuell mit einem Therapeuten abgestimmt werden, der sich mit diesem speziellen Gebiet auskennt. Die Therapiekosten mit B-Life Protect® belaufen sich auf etwas weniger als 1 Euro pro Tag.
Bei bestehender HPU Diagnose lohnt es sich, den Alltag auf diese Stoffwechselbesonderheit abzustimmen: Nahrungsmittelunverträglichkeiten beachten, Zähne mit verträglichem Material sanieren, Vorsicht walten lassen bei Medikamenteneinnahme, kritisch umgehen mit Impfungen, überwiegend basische Kost und auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen achten.
Die HPU-Therapie ist oft ein wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit
Ich habe schon viele Menschen – vor allem Frauen – durch die HPU-Therapie begleitet. Immer wieder habe ich dabei gesehen, dass sich allein durch die Behandlung mit Mikronährstoffen schon sehr Vieles lösen lässt und Besserung zu erreichen ist. Das betrifft psychische Erkrankungen gleichermaßen wie frauenspezifische Probleme und chronische Erkrankungen. So ist die Diagnosestellung der HPU oft ein erster ganz wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit.
Seminare
HPU-Seminare für Therapeuten mit Frau Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch und Frau Dr. rer. nat. / Heilpraktikerin Tina Maria Ritter. Termine und Infos unter www.baumeister-jesch.de, www.naturheilpraxis-docritter.de
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Stoffwechselstörung HPU
Für Patienten und Therapeuten. Diagnose, Vitalstoffe und Entgiftung bei Hämopyrrollaktamurie
Dr. Tina Maria Ritter & Dr. Liutgard Baumeister-Jesch, VAK Verlag, Kirchzarten 2014, ISBN 978-3-86731-152-6.
In diesem Leitfaden werden biochemischer Hintergrund, Diagnostik und Therapie der HPU anschaulich und verständlich dargestellt. Auf Folgeerkrankungen, wie z.B. Störungen im gynäkologischen Bereich, Schilddrüsenerkrankungen, psychische Erkrankungen und viele weitere gehen die Autorinnen ausführlich ein. Vor allem aber werden die Zusammenhänge zwischen HPU und Entgiftungsvorgängen ausführlich erläutert. Dies ist auch von besonderer Bedeutung für die Therapie der HPU.
Über die Autorin
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch ist Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin und hat viele Jahre als ärztliche Psychotherapeutin in Institutionen und in eigener Praxis gearbeitet. Sie hat sich intensiv weitergebildet in den Bereichen orthomolekulare Medizin, mitochondriale Medizin sowie Entgiftung und Ausleitung und ist zudem zertifizierte Vitalstofftherapeutin. In dem von ihr gegründeten Privaten Institut für Biophysiologie (2010-2018) hat sie die Forschung und Lehre im Bereich HPU gebündelt. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt bei Heidelberg.
Kontakt
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
In der Heidelslach 6
69181 Leimen
E-Mail: info@baumeister-jesch.de
www.baumeister-jesch.de
Über die Künstlerin
*Frau Dr. Hilly Kessler ist Frauenärztin in Luxemburg und international bekannte Künstlerin. Ihre Frauenportraits machen betroffen und nachdenklich. Für dieses Webmagazin hat Frau Dr. Kessler mir ihre Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
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Liebe Frau Dr. Baumeister-Jesch,
bei mir wurde über Keac eine HPU diagnostiziert und ich nahm B-LIfe Protect 1 x täglich ein. Bei meiner Blutuntersuchung(aktives B6) bei meinem Arzt wurde dann aber ein viel zu hoher Wert diagnostiziert und ich habe schon red uziert auf 4 x in der Woche. Nach erneuter Blutuntersuchung muss ich noch mehr reduzieren. Wie soll ich nun die HPU therapieren? Vielleicht können Sie mir weiterhelfen.
Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
Liebe Anke,
beim Durchsehen meiner Anfragen habe ich mit Schrecken festgestellt, dass mir Ihre durch die Maschen gefallen ist. Es tut mir leid. Ich hoffe, dass Sie mit meiner Antwort auch heute noch etwas anfangen können.
B-Vitamine im Blut sind nicht aussagekräftig. Das stellen wir immer wieder fest. Die Analysen sind einfach nicht verlässlich, auch nicht die der bioaktiven Formen. So kann der Vitamin B6 Wert im Blut erhöht sein (und eher ein Stauphänomen anzeigen) und das Cystathionin im Urin (DER Marker für einen Vitamin B6 Mangel) gleichzeitig erhöht.
Der HPU-Test inkludiert den Cystathionin-Test. Mit dem HPU-Test wurde der Mangel an Vitamin B6 festgestellt. HPU ist genetisch. Das bedeutet, Sie brauchen für Ihren Stoffwechsel lebenslang Vitamin B6. Das muss auch nicht dauernd überprüft werden.
Stauphänomene sind bei HPUlern die Regel und nicht die Ausnahme. Würden wir die HPU mit B6 Spiegel im Blut versuchen zu behandeln, wären wir nicht erfolgreich.
Bei nachgewiesener HPU durch das Labor KEAC ist die normale Dosierung für einen Erwachsenen 3 Kapseln B-Life Protect am Tag. Bitte langsam auf diese Menge steigern und immer mit dem Essen einnehmen, am besten morgens oder mittags.
Bitte überprüfen Sie den Vitamin B6 Wert im Blut nicht mehr, das irritiert Sie bloß und hilft nicht weiter.
Mit den besten Wünschen für ein gesundes 2024
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Liebe Frau Baumeister-Jesch,
vor kurzem wurde durch das Keac bei mir HPU diagnostiziert. Nun nehme ich seit 5 Tagen das empfohlene Kombipräparat von Heidelberger Chlorella und mein Stuhl hat sich komplett grün verfärbt. Magen-Darm-Beschwerden habe ich bislang keine.
Ist das normal oder bedenklich?
Vielen Dank für die Infos und viele Grüße
Sunny
Liebe Sunny,
eine Grünverfärbung von B-Life protect ist ungewöhnlich und kann eigentlich damit nicht in Zusammenhang stehen. Wenn Sie in derselben Zeit mit der Einnahme von Chlorella zur Entgiftungsunterstützung begonnen haben, ist das daher erklärbar und wäre dann normal.
Chlorella oder Spirulina färben den Stuhl grün.
Auch wenn Sie Ihre Ernährung auf Salat umgestellt hätten, wäre das eine Möglichkeit.
Aber nicht durch Zink, Vitamin B6 und Mangan.
Mit den besten Wünschen für ein gesundes 2023
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Hallo ich habe über das Labor KEAC in den Niederlanden ein (leicht) positives HPU Ergebnis erhalten.
Da ich schon psychische Probleme hatte (Panikattacken) und auch eine empfindliche Verdauung habe, habe ich eine vorsichtige Behandlung mit einer anfänglichen Gabe von p5p (Taurin), Zink und jetzt Deazol Kind (Teilmenge aus Kapsel entnommen und eventuell erstmal nur umtägig). Leider reagiere ich wahrscheinlich sehr empfindlich, habe wieder Probleme mit der Psyche, bin sehr unruhig und habe vermehrt Probleme mit Kopfschmerzen. Ist das normal und wie soll ich weiter verfahren?
Liebe Anne,
ein noch sanfterer Einstieg wären erst einmal nur Zink und Taurin für 4 Wochen, dann kann man nochmal probieren.
Wenn es Probleme gibt beim Einschleichen von P5P, dann kann das zwei Gründe haben.
1.) man bekommt Symptome, weil der Körper Altlasten entgiftet (Bsp. Schwermetalle)
2.) oder man hat ein Histaminproblem
Die Kopfschmerzen dazu können sowohl für das eine, als auch das andere passen. Ebenso die Unruhe. Wie geht man also vor?
Wenn Sie noch Amalgam Füllungen im Mund haben, dann handelt es sich sicherlich um ein Entgiftungsphänomen. Hier können Chlorella Algen beim Entgiften helfen.
Ansonsten würde ich einen Histamin-Test beim Labor KEAC empfehlen. Deutsche Labore können das leider nicht. So unglaublich sich das auch anhört, aber 80 % der HPU-Patienten tendieren eher zu einem zu niedrigen Histamin, der auch Probleme macht, labortechnisch aber ohne Kenntnis der HPU nicht gefunden wird.
Also bei der KEAC ein Testset bestellen für Histamin oder ein HPU-Screening (bestehend aus TSH für die Schilddrüse, Histamin und Fruktosamin wegen Blutzuckerproblemen und total IgA Gluten). Diese Anschlussdiagnostik ist absolut sinnvoll, gerade weil man dann Richtung für die Therapie bekommt, gerade in schwierigeren Fällen.
Histamin als Einzelwert kostet weniger, das wäre die Minimal-Variante.
Viel Erfolg und herzliche Grüße
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Guten Morgen,
Ich habe bereits heftige Krankheiten,
2 Stents im Herzen Bluthochdruck und 20 Jahre Depression, meine Mutter ist mit 47 Jahren verstorben an einer kompletten Arteriosklerose im ganzen Körper.
Das schlimmste ich vertrage fast keine Lebensmittel mehr, bin 53 Jahre alt und sonst sehr fit 170cm 62 kg war nie Übergewichtig, und esse seit 2 Jahren kein Fleisch,gluten oder Wurst, keine Eier,ich habe fast jede Nacht so krasse Histaminprobleme mit Hitzewallungen,
Wo finde ich in Deutschland im Ruhrgebiet einen Therapeuten der das mit mir schafft.
Meine eigenen Versuche mit einem HPU Ergänzungsmittel enden in einem unaushaltbaren Histamin Anfall.
Ich menstruiere jetzt gar nicht mehr, hatte jahrelang eine Östrogendominanz, bin Intensivkrankenschwester, und habe einen behinderten Chromosoml kranken Sohn.
Liebe Monica,
da haben Sie es ja wirklich schrecklich schwer! Ist Ihre Diagnose HPU denn wirklich gesichert? Nachts schreckliche Hitzewallungen können allein von den Hormonveränderungen in den Wechseljahren stammen. Wahrscheinlich fehlen Ihnen auch einige Mikronährstoffe. Nehmen Sie denn schon Vitamin D und K2 und Magnesium ein? Als Intensivkrankenschwester sind Sie ja erheblichem Stress ausgesetzt, nicht nur psychisch, sondern auch durch den Elektrosmog. Auf meiner webseite finden sie hier ganzheitlich arbeitende Ärzte und Therapeuten, die auch die HPU kennen. https://www.netzwerk-frauengesundheit.com/arzt-und-therapeutensuche/ Die im Artikel angegebenen Spezialisten haben auch eine Therapeutenliste, die Sie anfordern können. Viel Glück und gute Besserung!
Liebe Frau Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch, ich bin 30 Jahre alt und habe vor kurzem erfahren, dass ich HPU habe. Da ich einen Kinderwunsch habe, möchte ich Sie fragen, ob es sinnvoll ist, zu warten bis ich behandelt bin? Bisher bin ich noch unbehehandelt. Habe Hashimoto (vertrage aber kein L Thyroxin), einen Progesteronmangel und der Zinkwert geht trotz Einnahme von 30-60 mg täglich nicht hoch. Kann ich unbedenklich eine Progesteroncreme mit 10% nehmen? diese wurde mir schon verschrieben, aber ich hab etwas Bedenken, dass ich wieder reagiere. Was kann ich tun, damit der Zinkwert hoch geht? Zudem habe ich sehr viele Unverträglichkeiten. Reagiere fast auf alles. Haben Sie einen Tipp, wie man das angehen könnte?
Liebe Leni,
bei nachgewiesener HPU ist die tägliche Gabe von Zink sinnvoll. Das bedeutet aber nicht, dass der Wert durch die Einnahme automatisch steigt. Es ist eher wie ein „durchlaufender Posten“. Die normale Dosierung beträgt ca. 30 mg täglich.
Die Unverträglichkeiten kommen m.E durch eine Schwäche der Nebenniere. Diese bildet normalerweise das Enzym Histaminase, was viele Nahrungsmittel damit dann auch eben verträglich macht. Ein Cortsiol-Tagesprofil wäre ratsam. Das führen verschiedene Labore durch, z. B. Lab4more in München oder Biovis.
Progesteron unterstützt die Nebenniere und wirkt sich auch positiv auf die Hypophyse und die Schilddrüse aus. Man startet in der Dosierung in der Regel allerdings tiefer. 10 % sind viel. Vielleicht probieren Sie erst mal 3 %. Die Markt-Apotheke Greiff macht z.B. bioidentische Hormonsalben mit ärztlichem Rezept.
In der Regel wird man bei dieser Konstellation nicht so schnell schwanger. Eine gute Schilddrüsen-Einstellung ist daher wichtig. Dazu gehört selbstverständlich auch die Balancierung der HPU. Gehen Sie einfach alles eines nach dem anderen in Ruhe an. Manch eine Schilddrüse freut sich über die Mikronährstoffe und reagiert schon positiv. Denken Sie bei Hashimoto auch immer an Selen und Vitamin D3.
Zur Behandlung der HPU z.B. das B-Life Protect. Wenn Sie so wenig vertragen, nehmen Sie das neue B-Life Protect citratfrei. Steigern Sie langsam auf 3 Kapseln Tagesdosierung (z.B. zum Frühstück oder Mittagessen). Nicht nüchtern einnehmen. Eine gute Essensgrundlage ist wichtig.
Mir ist es wichtig, Ihnen mitzuteilen, dass meine Antwort auf Ihre sehr komplexe Frage nur eine ungefähre Richtung wiedergeben kann. Ich kenne selbstverständlich Ihren gesamten Kontext nicht. Insofern kann ich Ihnen nur Richtungen weisen, aber keine konkreten Therapievorschläge machen. Ich empfehle Ihnen, sich an einen kompetenten Therapeuten/eine kompetente Therapeutin zu wenden. Falls Sie Hilfe bei der Suche nach einer Adresse wünschen, können Sie über meine Webseite Ihre Anfrage stellen. https://www.baumeister-jesch.de/
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Ich habe über das Labor KEAC in den Niederlanden ein positives HPU Ergebnis erhalten.
Mein Kupferwert ist allerdings zu niedrig: Kupfer (PL/SE): 76,9
Daher wurde mir vom Arzt geraten Kupfer einzunehmen. Ich habe das abgelehnt, weil bei der HPU das nicht empfohlen wird. Habe ich da richtig gehandelt?
Weiterhin finde ich meinen Eisenwert im Vollblut mit dem Wert 224 seltsam. Der Eisen Kuper Quotient liegt bei 3,13. Die Erythrozytenanzahl im Vollblut liegt bei 3,84.
Ich verstehe den hohen Eisenwert nicht und warum das Kuper so niedrig ist.
Weiterhin habe ich eine instabile HWS. Da wird ja oft die Gabe von B12 empfohlen. Ich habe aber eine nachgewiesene Kobalt-Allergie. Verträgt sich das mit dem B12?
Bei der ersten Einnahme mit B-Life von Heidelberger Chlorella habe ich ziemlich heftig reagiert. Starke Kopfschmerzen, überwach durch die Nacht hindurch, beinahe Panik. Ich hätte zuerst mit Taurin beginnen sollen (danach war ich schlauer). Trotzdem habe ich es so empfunden, dass mein Köper wie eine Türe aufmacht, aber die Entgiftung nicht abführen kann, da ich massiv unter Verstopfung leide. Es fühlte sich an, als würde der Körper nicht mehr zur Ruhe kommen. Macht es dann Sinn mit Chlorella zu helfen, wenn so eine starke Verstopfung vorherrscht? Ich habe auch eine Nickel-Allergie. ist das verträglich mit der Chlorella-Alge? Und woher bekommt man die passende Chlorella-Alge ohne sich dabei gerade die Schwermetalle zuzufügen, weil die Alge selbst belastet ist?
Liebe Sarah,
Kupfer im Vollblut macht keine wirkliche Aussage, da Kupfer zum größeren Teil im Serum vorkommt. Wenn man herausfinden möchte, ob man tatsächlich einen Kupfermangel hat, sollte Kupfer im Serum gemessen werden und sein Transportprotein das Coeruloplasmin. Beide Werte müssen dann zueinander in Beziehung gesetzt werden um herauszufinden, wieviel Kupfer gebunden und wieviel Kupfer frei ist.
Freies Kupfer ist sehr reaktiv und fördert oxidativen Stress. Deshalb will man wirklich nur dann Kupfer einnehmen, wenn auch ein tatsächlicher Mangel besteht.
Es gibt auch deutsche Labore, die das freie Kupfer bestimmen. Das muss man vorher fragen. Ansonsten einfach das Blut zum Labor KEAC schicken bzw. vorher ein geeignetes Testset für die Blutentnahme anfordern.
Gerade zu Beginn der HPU Therapie kann die Einnahme von Kupfer mit großen Nebenwirkungen verbunden sein. Erst sollte man Zink zuführen.
B12 und Kobaltallergie kann in der Tat schwierig sein. Wir haben da die beste Verträglichkeit, wenn kleine Mengen intramuskulär gespritzt und nicht oral aufgenommen werden.
Chlorella kann helfen, massive Verstopfung zu lösen. Normalerweise würde man erst mit der Chlorella Einnahme beginnen und wenn das gut funktioniert, noch mal das B-Life protect probieren.
Kapseln lassen sich auch öffnen, um mit noch weniger anzufangen. Sollten unter Chlorella Einnahme wieder Probleme auftreten, so kann das ein Hinweis sein, dass das Thema nicht Entgiftung heißt, sondern Histamin. Histamin im Vollblut bitte beim Labor KEAC bestimmen lassen. Dieses Labor hat die notwendigen Referenzwerte.
Chlorella, die unbelastet ist, kann man z.B. bei der Firma Heidelberger Chlorella kaufen. Fragen Sie nach dem Analysezertifikat der aktuellen Charge. Firmen, die ihre Chlorella überprüfen lassen, werden es Ihnen mit dem aktuellen Datum gerne übermitteln.
Wenn der Eisenwert im Blut hochgeht, kann das ein Hinweis darauf sein, dass die Leber belastet ist.
Grundsätzlich haben wir oft „Berg und Tal“ im gleichen Patienten. Das heißt, das sind keine absoluten Werte, sondern geben eher eine Verteilungsstörung wieder.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Hallo Frau Dr. Baumeister-Jesch,
zunächst einmal Danke für die hilfreichen Informationen!
Im 24 Stunden-Test wurde von KEAC Pakstad ein HPL Wert von 2,87 bei mir festgestellt. Ich folge seit 5 Monaten den Empfehlungen. Erst Taurin, Zink, Dezazol Kind und jetzt tägl. 1 Kapsel Deazol Basis ( B6+Zink je 25mg, Mangang4,8 mg).
Grundsätzlich geht es mir nun wesentlich besser, jedoch fange ich bereits bei leichter körperlicher Bewegung/Tätigkeit sehr stark an zu schwitzen. (Eigentlich sind die Wechseljahre vorüber). Zudem bin dabei auch recht schnell erschöpft. Dieses war vor Deazol Basic nicht so. Sollte ich die Dosis verändern?
Kurzes Info wäre sehr freundlich. Besten Dank für Ihr Bemühen.
Gruß aus Nordhessen
Elke
Liebe Elke,
mir ist einiges liegen geblieben, darum antworte ich erst heute. Was ich aber trotzdem nicht versäumen möchte.
Wenn etwas mit der Einnahme von Zink und aktivem Vitamin B6 schlechter wird, dann liegt dem entweder eine vermehrte Entgiftung zugrunde oder ein Histaminproblem.
Histamin kann man im Blut untersuchen. Deutsche Labore führen diesen Test nur unzureichend aus, eine Histapenie kennen sie nicht. Diesen Histamin-Test (ein Bluttest) macht in Europa nur das Labor KEAC. Das Testkit ist beim Labor direkt anzufordern.
Chlorella oder Huminsäuren könnten hilfreich sein.
Mit den besten Wünschen
Vielen Dank für die vielen interessanten Berichte, Tipps und Antworten.
Gerne noch eine Frage in eigener Sache.
Wie kann es bei einer HPU zu einem überhöhten Zinkwert kommen? Bin total irritiert ob ich weiterhin Life Protect kann?
Liebe Rike,
das kann im Rahmen eines Infekts vorkommen. Dabei wird Zink aus den Zellen mobilisiert.
In ganz seltenen Fällen sehen wir auch mal eine dauerhafte Erhöhung. Um das abzuklären lohnt sich dann die Analyse des intrazellulären Anteils an Zink. Wenn der tatsächlich auch nicht vermindert ist, kann man auf die Einnahme von Zinkprodukten verzichten oder die Einnahme einfach phasenweise durchführen.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Ist eine Ausleitung immer zwingend notwendig und kann eine HPU auch ausheilen?
Was muss man bei Medikamenten, Impfungen beachten?
Beste Grüße
Liebe Maria,
eine HPU ist genetisch, d.h. sie bleibt zeitlebens bestehen. Doch sie kann mit den richtigen Mikronährstoffen ausgeglichen werden.
Phasen von Stress werden immer einen höheren Mikronährstoffbedarf nach sich ziehen.
Eine Ausleitung ist immer dann sinnvoll, wenn es eine Giftbelastung in der Geschichte gab, also z.B. Amalgam Füllungen oder Kontakt mit Schimmelpilzen über einen längeren Zeitraum in einer Wohnung oder bei nachgewiesenen Belastungen.
Zink und P5P fördern die Entgiftung innerhalb der Zelle. Das ist bereits für den HPUler die beste Entgiftung überhaupt, da das ja oft jahrelang mangelhaft verläuft. Es wird gerne vergessen, dass es eine Entgiftung ohne diese zwei Mikronährstoffe gar nicht gibt. Natürlich kann es sein, dass man dazu zusätzlich auch Bindemittel brauchen kann.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch