Wie der Morbus Basedow ist die Hashimoto-Thyreoiditis eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Beide Erkrankungen stehen in einem engen Zusammenhang und sind im Anfangsstadium zum Teil schwer voneinander zu unterscheiden. Menschen, die einen Morbus Basedow durchgemacht haben, können im Anschluss die Antikörperkonstellation einer Hashimoto-Thyreoiditis haben oder umgekehrt.
Während es beim Morbus Basedow bei ca. 60 % zu einer Spontanheilung kommen kann, soll die Hashimoto-Thyreoiditis oft ein Leben lang bestehen bleiben, wodurch letztendlich eine fortlaufende Substitution mit Schilddrüsenhormonen erforderlich sein kann. Die Aussicht, ein Leben lang Hormone einnehmen zu müssen, stößt bei vielen Frauen auf Abwehr und erzeugt ein hohes Informationsbedürfnis in Bezug auf ihre Erkrankung. Der nachfolgende Artikel gibt einen kurzen Überblick über den aktuellen Wissensstand.
Häufigkeit
Die Hashimoto-Thyreoiditis tritt in Ländern mit einem hohen Jodgehalt in der Nahrung wie USA und Japan deutlich häufiger auf als bei uns. In Deutschland sind je nach Untersuchung 4-12 % der Bevölkerung betroffen, wobei Frauen zehnmal häufiger erkranken als Männer.
Hashimoto: Immun-Attacke gegen die eigene Schilddrüse
Die eigene Schilddrüse wird plötzlich vom Immunsystem des Körpers als fremd angesehen. Abwehrzellen wandern in die Schilddrüse ein und fangen an, diese Zelle für Zelle zu zerstören. Durch diese Aktivität entsteht lokal eine Entzündung. Ein hitziger, schwelendem Feuer ähnlicher Prozess, der von manchen als Entzündungsschmerz direkt bemerkt wird.
Die bei der Zerstörung der Zellen und aus den Speichern freigesetzten Schilddrüsenhormone können vorübergehend die Symptomatik einer Schilddrüsenüberfunktion (Herzklopfen, innere Unruhe, Hitzewallungen) hervorrufen, bzw. eine Unterfunktion ausgleichen. Die zerstörten Drüsenzellen schrumpfen, und an ihrer Stelle lagert sich Bindegewebe ein. Die Folge ist eine sich schleichend entwickelnde und zunehmende Unterfunktion, bei der die Schilddrüse mit der Zeit immer kleiner wird, bis sie im Extrem kaum noch nachweisbar ist.
Ursachen
Es wird das Zusammenwirken mehrerer Faktoren angenommen, die dann, vielleicht in einer Schlüsselsituation, zum Ausbruch der Erkrankung führen.
- erhöhte Jodaufnahme
- genetische Disposition: in bis zu 50 % spielt dies eine Rolle, d.h. es gibt Familien, in denen diese Erkrankung häufiger auftritt.
- Pathologischer Stress und psychische Situation: sie können einen wichtigen Einfluss auf das Ausbrechen und den Verlauf der Thyreoiditis ausüben. Auch hier haben wir wieder eine Verbindung zum Morbus Basedow.
- chronische Entzündungen,
- Veränderungen der Sexualhormone: Progesteronmangel und Östrogendominanz sollen eine Rolle spielen. Auch kann die Erkrankung nach einer Schwangerschaft auftreten.
- Umweltgifte, Rauchen
- virale- bzw. bakterielle Infektionen der Schilddrüse
- Vitalstoffmangel: am Schilddrüsenstoffwechsel sind wichtige Spurenelemente, wie Zink und Selen beteiligt. Bei einem Mangel kann die Schilddrüse erkranken. Auch ein Mangel an Vitamin D und ein Eisenmangel werden heute mit dem Entstehen von Autoimmunerkrankungen in Zusammenhang gebracht.
- Medikamente: wie Amiodaron, ein jodhaltiges Herzmedikament, oder Interferone gegen chronische Hepatitis und Lithium können eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung auslösen.
Symptome
Die Hashimoto Thyreoiditis wird auch der Clown unter den Schilddrüsenerkrankungen genannt, da sie so unterschiedliche Gesichter zeigt und ihre Behandlungsweise viel Fingerspitzengefühl und Flexibilität erfordert. Frauen, die eine Immun-Thyreoiditis haben, können einer typischen Hypothyreose entsprechend müde, erschöpft, infektionsanfällig, depressiv und antriebsarm sein. Nicht selten sind sie aber eher agitiert und erinnern in Bezug auf ihre Aktivität und ihre Art zu reden eher an eine Frau mit einer Schilddrüsenüberfunktion, was zum Teil in auffälligem Kontrast zu ihren Laborwerten steht.
Ein Problem ist das schleichende Entstehen und die damit verbundene Schwierigkeit, die Erkrankung frühzeitig zu entdecken. Bestimmte zur Erkrankung gehörende Symptome und objektive Gesundheitsstörungen (erhöhtes Cholesterin, Gelenkschwellungen, Gewichtszunahme, Zyklusstörungen) können schon vor einem auf eine Unterfunktion deutenden erhöhten TSH-Wert auftreten. Die Symptome werden dann bei alleiniger Betrachtung der Laborwerte meist anderen Ursachen zugeordnet.
Progesteron- und Schilddrüsenhormonmangelsymptome
Im Anfangsstadium werden gelegentlich Überfunktionssymptome wahrgenommen. Später können sich Anzeichen eines Progesteron-Mangels (Wassereinlagerungen im Körper, Mastopathie, PMS, Endometriose, Wachstum von Myomen) zeigen, der in der Phase vor und um die Wechseljahre ohnehin oft vorhanden ist. Die Hashimoto bricht häufig in gerade dieser Lebensphase aus, kann aber auch Verursacherin früher Wechseljahre sein.
Spätestens wenn die Schilddrüse nicht mehr ausreichend Hormone bildet, treten typische Symptome einer Unterfunktion auf: Gewichtszunahme, langsamer Puls, leichtes Frieren, Verstopfung, Müdigkeit, Erschöpfung, Langsamkeit im Sprechen und Denken, Neigung zu Infektionen, spröde, trockene Haut und Haare, Haarausfall, Libidoverlust, Zyklusstörungen, deren Folge u.a. eine ungewollte Kinderlosigkeit sein kann.
Gelenkbeschwerden, Burnout und veränderter Stoffwechsel
Neben direkten Symptomen am Hals, wie Druck und Schmerzen in der Schilddrüse, kann es zum Anschwellen von Fingergelenken, Steifheit der Gelenke, Muskelschmerzen, starken Muskelverspannungen, Karpaltunnelsyndrom, Blähungen, chronisches Müdigkeits-Syndrom, und Übelkeit kommen. Es ist nicht möglich, alle Symptome aufzuführen, da sie ausgesprochen vielseitig und auch individuell sehr unterschiedlich sein können. Zum Teil sind sie paradoxerweise typische Symptome einer Überfunktion. Typisch ist auch ein Eisen- und Vitamin B12-Mangel. Ebenso erhöhte Cholesterinwerte mit einem erniedrigten HDL, welche sich bei der entsprechenden Einstellung mit Schilddrüsenhormonen jedoch relativ schnell wieder normalisieren. Unbehandelt haben Frauen schon mit latenter Hypothyreose ein doppelt so hohes Risiko, an Arteriosklerose zu erkranken.
Depression oder nur Schilddrüsenstörung ?
Depressive Verstimmungen können zu 15-20% das Symptom einer Schilddüsenerkrankung sein und nach einer Einstellung mit Schilddrüsenhormonen wieder vollkommen verschwinden. Dasselbe gilt für Angststörungen. Deshalb muss vor einer Verordnung von Psychopharmaka unbedingt die Schilddrüsenfunktion genau überprüft werden.
Hashimoto und andere Erkrankungen
Beim Auftreten atypischer Symptome sollte daran gedacht werden, dass neben der Schilddrüsenentzündung in bis zu 20% der Fälle noch eine weitere Autoimmunerkrankung auftreten kann, wie z.B. DiabetesTyp I, atrophische Gastritis, rheumathoide Arthritis, Morbus Crohn, Zöliakie, Vitiligo, Morbus Addison, Anämie, kreisrunder Haarausfall, Endometriose und Myalgieformen.
Diagnostik
Zu einer genauen Diagnostik gehören immer mindestens
- eine ausführliche Anamnese mit allen Symptomen,
- die körperliche Untersuchung,
- eine Sonographie,
- die Blutwerte.
Bei den Blutwerten beschreiben die freien Schilddrüsenhormone fT3 und fT4 sowie der Botenstoff TSH die Funktionslage der Schilddrüse. TSH wird von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet und regt die Schilddrüse zur Bildung von Thyroxin an. Arbeitet die Schilddrüse nicht genug, so sind fT3 und fT4 erniedrigt und TSH zu hoch, es liegt eine manifeste Hypothyreose (Unterfunktion) vor. Liegen fT3 und fT4 im Normbereich und nur das TSH ist erhöht, so wird von einer latenten Hypothyreose gesprochen. Diese drei Werte geben noch keinen Aufschluss darüber, um welche Unterfunktion es sich handelt und ob Jod gemieden (im Falle der Hashimoto) statt verordnet werden sollte.
Um eine Hashimoto zu diagnostizieren, müssen die für sie typischen Antikörper TPO AK und TGAK bestimmt und eine Sonographie und unter Umständen eine feingewebliche Untersuchung durchgeführt werden. Durch das schleichende Entstehen können im Anfangstadium noch alle Werte inklusive der Antikörper unauffällig sein, obwohl die Erkrankung im Ultraschall-Bild schon deutlich zu sehen ist.
Erhöhte TPO-AK Werte allein beweisen nicht das Vorliegen einer Hashimoto. Dies kommt in höherem Lebensalter gelegentlich und nach einer Schwangerschaft häufig vor. Bei 10% der Hashimoto-Erkrankungen sind gar keine Antikörper im Blut nachzuweisen. Hier ist es wichtig, die Sonographie/Szintigraphie und die Symptome mit zu berücksichtigen.
Diskussion um die Grenzwerte des TSH
Der Normbereich des TSH, der vorher zwischen 0,3 und 4 mU/l lag, wurde inzwischen stärker eingeengt (0,5-2,5mU/l). Die Diskussion diesbezüglich ist noch nicht abgeschlossen. Einerseits besteht bei den alten, weiten Grenzen die Gefahr, dass viele latente Unterfunktionen unerkannt bleiben und als normal eingestuft werden, andererseits erhöht sich durch den eingeschränkten Referenzbereich die Zahl der zu behandelnden Erkrankungen, was für die Pharmaindustrie nicht uninteressant sein dürfte. Die TSH-Werte von gesunden Erwachsenen liegen in der Regel in einem Bereich zwischen 0,25-2,56 mU/l.
Heute werden oft die alten Grenzwerte als Orientierung genommen, wenn eine Patientin keinerlei Beschwerden hat und sich keine Auffälligkeiten im Stoffwechsel zeigen. Hat sie Beschwerden, gelten die neuen Grenzwerte.
Behandlung
Substitution der fehlenden Schilddrüsen-Hormone
Die herkömmliche Behandlung besteht in der Substitution der fehlenden Schilddrüsenhormone, was jedoch die Autoimmunerkrankung nicht beseitigt.
Am häufigsten werden Monopräparate, die L-Thyroxin = T4 enthalten, verordnet. Sie sind im Allgemeinen gut verträglich, wenngleich mit der Thyroxin-Einnahme ein gewisses Osteoporose-Risiko bei älteren Menschen und sehr hoher Dosis verbunden ist. Bei Hashimoto soll die Einstellung auf einen TSH- Bereich zwischen 0,3-1mU/l optimal sein.
Manchmal ist es wichtiger, die Befindlichkeit der Patientin im Auge zu haben als den optimalen TSH-Wert, und die Einstellung muss sich daran orientieren. In diesem Falle müssen andere Kontrolluntersuchungen (z.B. Knochendichtemessung oder Muskelreflexe) hinzugezogen werden.
Da Studien nachwiesen, dass es schon bei einer latenten Hypothyreose zu einem leicht entgleisten Stoffwechselgeschehen (erhöhtes Cholesterin, Sklerose der Gefäße, Thromboseneigung, schlechtere Durchblutung des Gehirns, Abnahme der Herzmuskelkontraktilität, Herzinfarkt) kommen kann, sollte bereits die latente Hypothyreose behandelt werden.
Neben den Monopräparaten stehen Kombinationen aus beiden Schilddrüsenhormonen T4 und T3 zur Verfügung. Letztere wirken zum Teil besser bei einer Hashimoto-Thyreoiditis.
Wenn die herkömmlichen Präparate (ist selten der Fall) keine befriedigenden Ergebnisse zeigen oder nicht vertragen werden, gibt es noch Schilddrüsenhormone als Tropfen und Mittel aus so genannten „natürlichen“ Schilddrüsenhormonen, Extrakten aus Schweineschilddrüsen. Bei Extractum glandulae thyreoideae siccatae handelt es sich um einen geprüften Extrakt aus der getrockneten, pulverisierten und entfetteten Schilddrüse des Schweins. Dieses Mittel kann in Deutschland auf private Verordnung durch einen Arzt über die Apotheken bezogen werden.
Der Hormonbedarf kann sich durch das Abnehmen der Geschlechtshormone in den Wechseljahren, bei der Einnahme von Wechseljahreshormonen oder der Pille, durch Gewichtszunahme, Alter, Medikamente oder andere Erkrankungen verändern und muss dementsprechend angepasst werden. Wichtig ist es, die Schilddrüsenmedikamente immer morgens nüchtern einzunehmen, damit sie in ausreichender Menge vom Körper aufgenommen werden. Kaffee, Sojamilch und andere Medikamente dürfen Sie erst mindestens eine halbe Stunde später trinken/schlucken.
Die Einstellung braucht Geduld und erfolgt einschleichend, d.h. mit kontinuierlicher Erhöhung der Dosis. Sie dauert zum Teil 3 Monate, ein halbes Jahr und länger. Oft hinkt das subjektive Gefühl des Wohlbefindens oder des „sich normal Fühlens“ den Laborwerten bis zu drei Monate hinterher. Die Schilddrüsenwerte sollten nach erfolgreicher Einstellung einmal jährlich kontrolliert werden. Treten jedoch zwischenzeitlich wieder Symptome auf, bspw. zunehmende Ängste oder Depressionen, so sollte immer daran gedacht werden, dass sich der Hormonbedarf geändert haben könnte. Laborwertkontrollen können dann durchaus in kürzeren Abständen erforderlich sein.
Hashimoto und Umgang mit Jod
Jod sollte gemieden werden, da es einen deutlichen Zusammenhang zwischen erhöhter Jodaufnahme und dem Auftreten von autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen gibt. Vermutlich wird die Autoimmun-Reaktion verstärkt. Hier trägt eine Jodkarenz genau wie beim M. Basedow zu einer Beruhigung der Erkrankung bei.
Selen
Selen spielt zur Behandlung der Schilddrüsenentzündung eine wichtige Rolle.
In Studien konnte die tägliche Einnahme von 200-300ug Selenit den Entzündungsprozess und die TPO-Antikörperzahl der Behandelten deutlich senken. Es kam daneben zu einer klaren Befindlichkeitsverbesserung. Auch die Funktion der Schilddrüse kann sich im Frühstadium der Erkrankung wieder normalisieren. Bei schon lange bestehenden Entzündungen soll es nicht viel nützen.
Selen fängt wie alle Antioxidantien (Vitamin A, E, C etc.) freie Radikale ab, die den Immunprozess in der Schilddrüse anheizen. Es unterstützt ebenfalls die Umwandlung von T4 zu T3, dem eigentlichen stoffwechselaktiven Schilddrüsenhormon.
Der Selenbedarf liegt laut DGE bei 100-200ug/Tag. Selenreiche Nahrungsmittel sind Kokosnüsse, Paranüsse, Sesam, Soja und Eigelb. Schalentiere und Meeresfisch enthalten neben Selen Jod, welches bei Hashimoto zu meiden ist.
Eine Hashimoto-Thyreoiditis geht bekanntermaßen mit einem Selenmangel einher, daher kann Selen allein aufgrund der Diagnose auf Rezept verschrieben werden, bspw. selen-loges® NE mit 50, 100 oder 200 μg Selen. Die Dosierung sollte durch eine gelegentliche Laborkontrolle überprüft werden.
Weitere Nahrungsergänzungen
Weitere Nahrungsergänzungen, die bei Hashimoto-Thyreoiditis eine Rolle spielen sind Zink, Vitamin D, Folsäure und Vitamin B12.
Komplementärmedizinische Ansätze
Da gerade die Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse eng verbunden sind mit geistig seelischen Prozessen, haben naturheilkundliche Behandlungsstrategien, die auf eine umfassendere Art und Weise versuchen, das gesundheitliche Gleichgewicht wieder herzustellen, oft erstaunliche Erfolge. Das ist besonders bemerkenswert, da auf der Seite der herkömmlichen Medizin von einer Unheilbarkeit der Erkrankung ausgegangen wird. Natürlich ist nicht immer eine Heilung möglich. Zumindest sind eine eindeutige Symptomverbesserung und die Beruhigung der Autoimmunreaktion bis hin zum völligen Verschwinden der Erkrankung bekannt.
Neben der Phytotherapie, der Traditionellen Chinesischen Medizin und der Homöopathie, die durch die Methode der Visualisierung oder auch der Kinesiologie gut ergänzt werden können, bietet auch die anthroposophische Behandlung eine Ergänzung zur herkömmlichen Medizin.
Alle diese Behandlungsansätze bieten zusätzlich eine über das Gespräch entstehende Bearbeitung spezieller Problemfelder. Die Versöhnung mit ihnen und mit sich selbst kann eine große Erleichterung für die Betroffenen bringen, eine Voraussetzung für die erfolgreiche Therapie.
In einem Folgeartikel wird Ihnen ein Naturheilkundearzt noch ausführlicher über die Behandlung mit Naturheilverfahren und alternativen Methoden berichten.
Selbsthilfe
Leben mit Hashimoto
- Frauen mit Hashimoto dürfen kein Blut spenden.
- Sie sollten vorsichtig mit Extremsportarten sein.
- Nutzen und Risiko von Impfungen sind genau abzuwägen.
- Medikamente zur Anregung des Immunsystems können den Autoimmunprozess anfeuern.
Da die Hashimoto-Thyreoiditis so unterschiedliche Verläufe hat, von vollkommen harmlos und überhaupt nicht beeinträchtigend bis hin zu starken, das Leben in erheblichem Maße belastenden Symptomen, kann vielseitige Information wieder neue Ideen und Impulse geben.
Kur mit Schüßlersalzen
Ein interessanter, ein wenig kontroverser Ansatz, Hashimoto und Morbus Basedow Erkrankungen zu sehen und zu behandeln, der Hoffnung macht und der Anleitungen zur Therapie-begleitenden Selbstbehandlung enthält, schlägt die folgende Basis-Kur für Hashimoto Thyreoiditis mit Schüßler Salzen (z.B. von der Bio-Apo) vor:
- Nr. 3, Ferrum phosphoricum D12
- Nr.6, Kalium sulfuricum D6
- Nr.11, Silicea D12 und
- Nr.12, Calcium sulfuricum D6
Drei Wochen lang je 5 Tabletten täglich über den Tag verteilt unter der Zunge zergehen lassen. Danach drei Wochen Pause, um Bilanz zu ziehen und dann gegebenenfalls wiederholen.
Diese Kur behindert nicht die Arzneitherapie, sondern unterstützt sie, schadet nicht, kann die Befindlichkeit verbessern und die Krankheit in leichten Fällen vielleicht sogar zum Ausheilen bringen.
Weitere Informationen in kurzer, prägnanter Form zur Funktion der Schilddrüse und Umgangsweise mit ihren Erkrankungen kann der Schilddrüsenbroschüre des FFGZ e.V. Berlin entnommen werden. Neben der Beschreibung herkömmlicher und komplementärmedizinischer Behandlungsweisen finden sich hier eine Reihe nützlicher Tipps, wie Beschwerden gelindert werden können, welche Ernährung die Schilddrüse stärkt, Adressen von Selbsthilfegruppen und Vieles mehr.
Das Literaturverzeichnis kann bei der Autorin angefordert werden.
Ein Diskussionsforum für Hashimoto, das viele Fragen fachmännisch beantwortet und auch Erfahrungen von Betroffenen bietet, finden Sie hier: http://www.hashimotothyreoiditis.de/
Über die Autorin
Frau Christina Sachse ist Dipl. Biologin und Apothekerin. Seit 1983 arbeitet sie im Feministischen Frauen Gesundheitszentrums (FFGZ) in Berlin zu den Schwerpunkten Wechseljahre, Osteoporose, Schilddrüse, Stoffwechsel u.a. Sie ist Mitautorin der Broschüren „Wechseljahre“ und „Die Schilddrüse“ des FFGZ. Zusätzlich ist sie seit 1990 in einer öffentlichen Apotheke beschäftigt.
Kontakt
Christina Sachse
FFGZ e.V. Berlin,
Bamberger Str. 51,
10777 Berlin Schöneberg.
Tel.: 030/ 213 95 97,
Fax: 030/ 214 19 27
e-mail: c_sachse@gmx.de
www.ffgz.de
ffgzberlin@snafu.de,
www.facebook.com/ffgzberlin
Hallo Frau Gerhard,
lese mich immer mal wieder durch Ihre interessanten Artikel.
Meine Frage: in diesem Artikel wird gemeint, dass es einen Zusammenhang zwischen erhöhter Jodaufnahme und Hashimoto gibt.
In dem Jodbuch von Kyra Hoffmann steht aber, dass Hashimoto oftmals durch Jodmangel ausgelöst wird. Was stimmt denn nun?
Gibt es in Japan mehr Hashimotoerkrankungen als hierzulande?
Vielen Dank für die Rückmeldung und liebe Grüße
Anne
Liebe Anne,
eine übermäßige Jodaufnahme sollte auf jeden Fall verhindert werden, so lange die Schilddrüsenfunktion nicht bekannt ist. Mit 150-250 µgr pro Tag sollten Sie auf der sicheren Seite sein, aber bitte darauf achten, dass auch elementares Jod aufgenommen wird und nicht nur Kaliumjodid. Über die Häufigkeit von Hashimoto in Japan kann ich Ihnen nichts sagen, dazu sollten Sie einen Japan- oder Schilddrüsenspezialisten befragen. LG
Hallo, ich habe Hashimoto, seit ca. 17 Jahren die Hälfte meiner Schilddrüse ist schon zerstört. Nehme im Moment l-Thyrox 125. die schilddrüsenwerte sind ok. Seit Sommer hab ich 3 Kilo zugenommen leide an Schwindel, Klossgefühl im Hals und Ohrensausen. Vor allem das Ohrensausen ( auf beiden Seiten) raubt mir den letzten Nerv.
Kann das alles an der Schilddrüse liegen? Was hab ich sagen tun?
Liebe Steffi,
ich weiß auch nicht, was Sie tun können, denn SD-Werte okay sagt gar nichts, da müsste ich genau wissen, welche überhaupt überprüft wurden. Sind Sie vielleicht überarbeitet? Wie arbeiten Ihre Eierstöcke? Haben Sie denn Selen und Vitamin D? Ohrensausen gibt es auch bei Eisenmangel. Am besten mal Ihre Ärzte abklappern. LG
Hallo ! Bei mir wurde vor ca. 4 Jahren Hashimoto diagnostiziert . Bin angefangen mit 25 ET und bin mittlerweile bei 75. Seit Monaten habe ich mit Muskel und Gelenkschmerzen zu tun, die aber auch auch nicht kontinuierlich vorhanden sind . Vor ca. 4 Wochen bekam ich Halsweh mit Heiserkeit und hatte ganz leicht erhöhte Temperatur. Fühlte mich krank, zwischendurch stieg Wärme in mir hoch und ich hatte das Gefühl Fieber zu haben , hatte ich aber nicht. Kurz drauf stellten sich Unruhe Zustände ein ..wenn ich mich hinlegen wollte hatte ich enorme innerliche Unruhe . Ein Gefühl als würde der Körper innerlich beben. Begleitet von depressionsähnlichen Zuständen . Ich hätte weinen können ….weil ich nicht wusste was mit meinem Körper los war. Dann bin ich in den Urlaub gefahren und bis auf die Nackenverspannungen und schmerzen in den Beinen ging es mir gut. Im Moment leide ich wieder unter Unruhe, eine Nacht hatte ich leichtes Herzrasen . Da ich dies in der Vergangenheit schon hatte und dann immer das ET reduziert habe weil es mir dann besser ging . Handelt es sich um eine Unverträglichkeit oder leide ich vielleicht an über oder Unterfunktion? Ich habe demnächst Termine beim Gyn und beim Endikrinologen ..aber die gehen ja auch nur nach den Blutwerten . Beim Hausarzt lag der TSH bei 1,73. Ich bin 42 Jahre alt und hatte schon an Wechseljahre gedacht . Ich nehme die Pille ? Ich habe auch von Schweinehormonen gelesen und gehört aber eine normaler Endikrinologe wird mir diese wohl nicht verschreiben .
Liebe Pia,
wenn Sie eine Pille mit Östrogen und Gestagen schon seit längerer Zeit nehmen, können die Beschwerden nicht mit den Wechseljahren zu tun haben. Nehmen Sie denn Selen, Magnesium, Vitamin D? Wie hoch sind denn die SD-AK? Sicher gibt es verschiedene Ursachen für Ihre Beschwerden. Wenn Sie mit dem Endokrinologen nicht klar kommen, kann Ihnen vielleicht ein Arzt für Naturheilkunde weiterhelfen. LG
Hallo,
ich bin total verzweifelt, vielleicht können sie mir helfen.
Alles fing damit an das ich mich von Ende Dezember 2017 bis Anfang Februar 2018 krank gefühlt habe aber bis auf gelegentliche Halsschmerzen nichts hatte. Dann Konzentrationsprobleme, das Gefühl abwesend zu sein. Dann fing alles an mich zu nerven. Ich konnte nachts nicht schlafen und hatte Hitzewallungen. Das ging bis Anfang März 2018. Kurzzeitige Besserung im Urlaub. Das einzige was ich hatte war Müdigkeit und unkonzentriertheit. Im Anschluss war mir auf einmal alles zu viel, alles hat mich gestresst aber ich hatte auch so eine innere Unruhe das ich nicht abschalten und entspannen konnte. Immer Besserung im Urlaub und bei Dosis Steigerung, schlechter vor und während der Periode. Die Pille zu nehmen hat es erstmal schlimmer gemacht das Absetzen dann aber auch nochmal. Ich habe Sprachstörungen, extrem trockene Haut, extrem starke pms, Entweder es ist mir zu kalt oder zu warm, fühle mich wie benommen, sehe alles wie durch eine Glasscheibe. Außerdem habe ich absolut kein Zeitgefühl mehr (ich habe das Gefühl das die Zeit an mir vorbei rast). Aber am schlimmsten ist das Gefühl einfach nicht mehr ich selbst zu sein.
Liebe Tenija,
von was für einer Dosissteigerung sprechen Sie? Wie alt sind Sie? Wie verhüten Sie? Wie ernähren Sie sich? Ihre Beschwerden erscheinen ziemlich schlimm und vielseitig, deshalb ist es wichtig, dass Sie vor Ort einen guten Hormondoktor finden, der abklären kann, was mit Eierstöcken, Schilddrüse und Nebennieren los ist, und einen Arzt für Naturheilkunde, der Ihnen bei der Stress-Bewältigung, der Ernährungsumstellung und den Nahrungsergänzungen helfen kann. Wie ist Ihr Vitamin-D-Spiegel? Gute Besserung!
Interessant, dass sich Probleme mit der Schilddrüse auf so vielfältige Art und Weise äußern können. Von dieser Autoimmunkrankheit hatte ich noch nicht gehört. Immerhin kann das Leiden inzwischen zuverlässig bestimmt werden, sodass man hier die richtigen Behandlungsschritte einleiten kann.
Guten Tag?
So langsam bin ich am verzveifeln?, wer kann mir helfen?!
Ich bin 42,5 Jahre alt. Seit 2015 geht es mir zunehmender schlecht!
Das erste mal war ich 2015 beim Nueklearmediziner, TPO leicht erhöht, ft3, ft4 beide unten, TSH bei fast 3. Diagnose, passt zu Hashimoto Th. Im Dez 16 hatte ich auf einmal Konzentrations Probleme, Ängste, frieren, Schwindel, PMS, starke Übelkeit….das ganze zog sich ca 7 Wochen lang. Im Jan17 Kontrolle der SD. Diagnose Hashimoto Th, TPO stark erhöht, Freienwerte bei 20%. Nun bekam ich 50 LT verschrieben, der Zustand besserte sich! Ab Juni 17 hänge ich durch, extrem PMS, Histamin ! Der Arzt verschrieb mir Johanniskraut, die Laune wurde besser. Plötzlich ging es mir Anfang Sep schlecht….Angst, Panik. Klos im Hals, Übelkeit, frieren etc. Ich ging zum Hausarzt, der wollte mir gleich AD verschreiben! Blutentnahme ergab ein TSH von 2,23 ft3 bei 27% und ft4 bei 89%.Nun hatte ich das Johanniskraut in Verdacht und habe es weg gelassen.. TSH ging runter auf 1, 28 bei 68,75 LT. Da mich mein PMS sehr belastete, verschrieb mir meine Frauenärztin Progestogel. Die Symptome besserten sich! Im dritten Zyklus ging es aber wieder los!!! Angst, Panik, Apettitlosigkeit, schlaflose Nächte, frieren usw . Habe sofort das Progestogel weg gelassen.. . Angst, Panik.. wurde nach 2 Tagen besser.. Das ist jetzt 10 Tage her.. Gut geht es mir nicht.. Unruhe ist da, schlaflose Nächte, Gewichtsabnahme… Und extrem Histamin. Sowie das frieren ist da! Auch mein PMS ist da! Habe Angast das Progestogel von Dr Kade weiter zu schmieren!? Erhöht evtl das Progestogel den TSH Wert?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen??
liebe Angelika,
bei Ihnen passiert zweierlei: die Schilddrüse ist nicht gut eingestellt, wahrscheinlich haben Sie das Problem, nicht genug T4 in T3 umbauen zu können. Sie brauchen ein anderes SD-Präparat, vielleicht auch Schweineschilddrüse.
Ihr PMS spricht für einen erheblichen Vitalstoffmangel, eine Gute Ergänzungs-kombi ist Bonasanit, das Sie 3 Monate nehmen sollten.
Als nächster Schritt würde die Ursachensuche folgen: Stress, chronische Infektion, Elektrosmog, kranker Darm (IMMER!), usw. lassen sie sich von einem Arzt für Naturheilkunde helfen. wenn alles gut läuft, können Sie in einem halben Jahr wieder topfit sein! Viel Glück!
Ich nehme seid dreißig Jahren Schilddrüsetabletten von 50-125 hab ich schon alles durch.Bin in den Wechseljahren habe Übergewicht mit Wassereinlagerungen.Konnte Nachts nicht schlafen wegen Hitzewallungen hab jetzt für Abends Progestan bekommen und wenn ich meine Schilddrüsentabletten nicht nehme schlafe ich auch durch.Dass mache ich jetzt seid 6Wochen und außer dass ich zugenommen habe ohne meine Schilddrüsentabletten geht es mir besser.Jetzt war ich beim Arzt und meine Werte sind TSH 8,28 T3 2,78 T4 0,84 soll sofort 100L-Thyroxin nehmen.Dann geht alles wieder von vorne los,bitte bitte helft mir.
Liebe Klara,
Haben Sie denn Hashimoto mit Schilddrüsenantikörpern oder nur eine Schilddrüenunterfunktion? Vielleicht haben Sie nur einen Jodmangel oder vielleicht eine Störung des Schilddrüsen-Stoffwechsels, so dass Sie statt L-Thyroxin mal Novothyral einnehmen sollten? Was ist mit Vitamin D und Selen? Gehen Sie bitte zu einem Schilddrüsenspezialisten, denn so kann es wirklich nicht bleiben! Gute Besserung!
Hallo,
ich habe gerade auf der Suche nach T4 und Säureblockern diese Seite gefunden und hoffe, es gibt noch Antwort.
Ich nehme seit Jahren Säureblocker und muss nun T4 75 mg nehmen.
In welchem Zeitabstand soll ich die nehmen.
Und mein zweites Problem, ich frühstücke normalerweise Corn-Flakes mit Milch. Jetzt habe ich gelesen, dass man mindestens 4 Stunden dazwischen haben sollte. Können sie mir bitte einen Rat geben?
Herzlichen Dank
und viele Grüße Erika,59
Liebe Erika,
Schilddrüsenhormone immer als erstes morgens nüchtern nehmen. Säureblocker machen krank! Durch die fehlende Magensäure können Sie nicht richtig verdauen, die Mikroflora des Darms ändert sich, das Immunsystem des Darms arbeitet nicht mehr richtig. Lesen Sie mal diese Artikel und suchen Sie sich dann einen Arzt für Naturheilkunde, der Sie ganzheitlich berät und behandelt: http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/ich-bin-sauer-so-kann-ich-mir-helfen/
http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/der-darm-denkt-mit-interview-mit-umweltmediziner-runow/
http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/natuerlich-heilen-durch-entgiftung/ und besorgen Sie sich das darin besprochene Buch von Uwe Karstädt. Gute Besserung