Bei Hashimoto liegt häufig eine Östrogendominanz und ein Progesteronmangel vor. Ganzheitliche Ursachensuche erforderlich.
Die Hashimoto-Thyreoiditis könnte man fast eine typische Frauenkrankheit nennen, denn zehnmal mehr Frauen als Männer leiden daran. Diese Schilddrüsenstörung kann anfangs ganz untypische Symptome zeigen, wie Müdigkeit, Aggressivität, Schlafstörungen. Es können Zeichen der Schilddrüsenüberfunktion als auch der Schilddrüsenunterfunktion auftreten. Viele Frauen kennen sich selbst nicht wieder und glauben, nur überarbeitet zu sein oder schieben die Beschwerden auf eine Gelbkörperschwäche oder beginnende Wechseljahre.
Vor zwei Monaten hat Ihnen Christina Sachse ausführlich über diese Autoimmunerkrankung der Schilddrüse berichtet, die sie den Clown unter den Schilddrüsenkrankheiten nannte. Da bei kaum einer Erkrankung das hormonelle Gleichgewicht und gleichzeitig das Immunsystem so durcheinander sind wie bei Hashimoto, liegt es nahe, neben der Schilddrüsenhormontherapie auch ganzheitliche Behandlungen einzusetzen.
Interview mit Prof. Dr. Schulte-Übbing zur ganzheitlichen Therapie bei dieser Schilddrüsenerkrankung
Ein Kollege von mir, Prof. Dr. Schulte-Übbing, dessen Arbeit ich Ihnen schon in früheren Artikeln vorgestellt habe, weist Erfahrungen sowohl mit der Hormontherapie als auch mit verschiedenen alternativen Methoden auf. Mit Ihm führte ich ein Interview zu seinem Vorgehen bei Hashimoto-Thyroiditis.
Was Hashimoto bedeutet
Prof. G: Können Sie für unser Netzwerk kurz zusammenfassen, was M. Hashimoto bedeutet, und welche Auswirkungen die Krankheit haben kann?
Prof. SU: Sehr gern. Der M. Hashimoto, auch „autoimmune Thyreoiditis“ oder „chronisch lymphozytäre Thyreoiditis“ genannt, ist eine autoimmune Schilddrüsenentzündung, die Auswirkungen auf das gesamte Hormonsystem und den gesamten Organismus haben kann. Der Verlauf kann individuell sehr unterschiedlich sein. Zu den sogenannten Autoimmun- Thyreopathien gehört neben der Hashimoto- Thyreoiditis auch der Morbus Basedow. Zwischen beiden Krankheiten kann es auch diverse Übergänge geben.
Prof. G: Wann muss ein M. Hashimoto behandelt werden?
Prof. SU: Da gehen die Meinungen manchmal auseinander. Nach unserer Auffassung sollte ein M. Hashimoto behandelt werden, wenn entsprechende Symptome und/ oder auffällige Hormonwerte (z. B. fT3 und fT4 vermindert, TSH erhöht) vorliegen. Bei normalen fT3 und fT4 Werten kann u. U. auch ein erhöhter TSH Wert (als möglicher Hinweis auf eine bereits latente Unterfunktion) eine Indikation zur Behandlung darstellen. Genauere Angaben zur Diagnostik haben Sie ja schon in Ihrem Schilddrüsenartikel gemacht.
Progesteronmangel und Östrogendominanz bei Hashimoto
Prof. G: Was können wir gegen Hashimoto-Thyreoiditis tun? Und stimmt es wirklich, dass auch ein Progesteronmangel eine Rolle spielen kann?
Prof. SU: Wir betreuen viele Patientinnen mit M. Hashimoto. Bei sehr vielen sehen wir einen deutlichen Zusammenhang mit einem Progesteronmangel, oft gleichzeitig mit einer ausgeprägten Östrogendominanz.
Prof. G: Welche Konsequenzen haben diese Zusammenhänge?
Prof. SU: Wenn wir den Progesteronmangel ausgeglichen haben, können wir bei vielen Frauen bereits innerhalb weniger Monate beobachten, dass die Schilddrüsenantikörper sinken, z.B. die Anti- TPO um etwa dreißig bis fünfzig Prozent. Dies ist auch der Fall bei unseren sogenannten „therapieresistenten“ hypothyreoten Patientinnen. Hierbei handelt es sich um diejenigen Patientinnen, bei denen hohe Anti- TPO trotz Thyroxin- Substitution persistieren.
Prof. G: Wirkt die Therapie auch bei besonders hohen Antikörpern?
Prof. SU: Ja. Interessant ist, dass bei Patientinnen mit sehr hohen Antikörper- Ausgangswerten diese Therapie besonders wirksam zu sein scheint.
Prof. G: Viele Patientinnen mit M. Hashimoto sind schlechter belastbar, schlafen schlecht etc. Wirkt die Therapie auch in dieser Hinsicht?
Prof. SU: Ja. Die meisten Patientinnen geben an, dass sich durch die Therapie auch die körperliche und seelische Belastbarkeit, die Stimmung und der Schlaf bessern.
Prof. G: Sie erwähnen immer wieder mögliche Zusammenhänge zwischen M. Hashimoto, Progesteronmangel und Östrogendominanz. Welche Krankheiten gehen noch mit Progesteronmangel und Östrogendominanz einher?
Prof. SU: Viele unserer Patientinnen mit gynäkologischen und geburtshilflichen Erkrankungen (z. B. mit hormonabhängigen Tumoren (Brustkrebs, Eierstockkrebs, Gebärmutterkrebs), Endometriose, PMS (Prämenstruelles Syndrom), Uterus myomatosus, Blutungsstörungen, Dysmenorrhö, Habituelle Aborte) haben nicht nur eine Östrogendominanz und einen Progesteronmangel. Viele Frauen leiden gleichzeitig auch unter einer Schilddrüsen- Unterfunktion, sehr oft unter einer Hashimoto-Thyreoiditis.
Prof. G: Woher wissen Sie das? Gibt es dazu schon Studien?
Prof. SU: Nein, es gibt meines Wissens noch keine größeren Studien. Im Rahmen einer kleinen Praxis- Beobachtungsstudie achten wir besonders auf mögliche Zusammenhänge zwischen Progesteronmangel, Östrogendominanz und M. Hashimoto. Größere Zahlen liegen noch nicht vor.
Prof. G: M. Hashimoto ist ja bei Frauen viel häufiger als bei Männern. Warum? Sie behaupten, es läge vor allem am Progesteronstoffwechsel. Dann müsste sich ja in der Schwangerschaft, wo viel mehr Progesteron produziert wird, die Symptomatik eines M. Hashimoto deutlich bessern?
Prof. SU: Ja, in der Geburtshilfe sind Wechselwirkungen zwischen Ovarial- und Schilddrüsen- Hormonen schon seit Jahrzehnten bekannt. Wenn in der Schwangerschaft die Serum- Progesteronspiegel kontinuierlich zunehmen, erhöht sich üblicherweise gleichzeitig ebenfalls kontinuierlich die Sensibilität der Schilddrüsenzellen gegenüber TSH. In der Schwangerschaft geht es unseren Patientinnen mit M. Hashimoto oft deutlich besser: Stoffwechselwege, die M. Hashimoto direkt oder indirekt fördern können, werden bei Schwangeren vor allem durch das natürliche Progesteron geblockt, auch eine vormals bestehende übermäßige Östrogenproduktion.
Das in der Schwangerschaft kontinuierlich ansteigende, körpereigene Progesteron kann die Ausschüttung von SD- Antikörpern reduzieren und gleichzeitig auch die Bindungsfähigkeit der Schilddrüsenhormone erhöhen. Im Laufe der Schwangerschaft messen wir sehr oft geringere freie T3- und T4- Konzentrationen sowie steigende TSH- Werte. Bei vielen Schwangeren wächst die Schilddrüse.
Prof. G: Sie empfehlen bei M. Hashimoto und gleichzeitig nachgewiesenem Progesteronmangel eine Therapie mit sog. naturidentischem Progesteron?
Prof. SU: Ja. Das ist eine sehr einfache und oft sehr effektive Therapie. Man kann oft beobachten, dass – falls Symptome einer Hashimoto-Thyreoiditis bei gleichzeitig nachgewiesenem Progesteronmangel bestehen – auch bei normalen TSH- , T3- , T4- , Anti TPO- Werten eine Therapie mit naturidentischem Progesteron (z. B. als 3-, 5- oder 10 %-ige Creme aus der Yams- Wurzel) die Symptomatik bessern kann.
Prof. G: Mit welchen Nebenwirkungen muss gerechnet werden?
Prof. SU: Bei einer laborkontrollierten L- Thyroxin- plus Progesteron- Substitutionstherapie haben wir bisher keine nennenswerten Nebenwirkungen beobachtet. Wir kontrollieren, wenn möglich, fT3, fT4, TSH, Anti TPO, TAK im Abstand von vier Wochen. Bestehen keine Symptome mehr, bzw. liegen dann alle Werte im Zielbereich, können die Kontrollabstände verlängert werden. Eine halbjährliche oder jährliche Kontrolle kann bei guter Einstellung ausreichend sein.
Prof. G: Können Sie die Therapie mit einer naturidentischen Progesteronsalbe genauer erläutern?
Prof. SU: Bei nachgewiesenem Progesteronmangel therapieren wir, falls keine Gegenanzeigen bestehen, erfolgreich mit einer naturidentischen Progesteronsalbe (z. B. aus der Yams- Wurzel, je nach Serum- Laborwerten 3 %, 5 % oder 10 %). Diese kann z.B. abends (ein bis zwei Hübe) auf die Oberarm- Innenseite aufgetragen werden. Bei Hashimoto- Threoiditis kann sie auch direkt auf die Halsregion über der Schilddrüse aufgetragen werden.
Ein Fallbeispiel
L. S.-B., geb. 1967, 43 Jahre alt,
Patientin kommt im 3. Quartal 2010 in die Praxis.
Diagnosen: Uterus myomatosus, Dysmenorrhö, Metrorrhagien, bekannter therapieresistenter M. Hashimoto, chron. hohe Anti-TPO- Werte trotz normaler T3- , T4- Werte bei Thyroxin- Substitution, Leistungsverminderung, Müdigkeit.
Labor vor Therapie (14. und 21. Zyklustag): Östrogendominanz: Estron und Estradiol (14. ZT) massiv erhöht. Extremer Progesteronmangel (21.ZT) 1,22 ng/ml (Norm 25 – 27 ng/ ml), T3 und T4 normal, Anti- TPO 95,4 IU/ml (Norm: < 9 IU/ml), Serotonin 43,01 ng/ml (Norm altersentsprechend 200 – 450 ng/ml).
Therapie: Progesteronsalbe, 10%, abends in der 2. Zyklushälfte
Labor nach Therapie (1. Quartal 2011): Estron und Estradiol (14. ZT) im Normbereich, Progesteron (21.ZT) im Normbereich (25 ng/ml, Norm 25 – 27 ng/ ml), T3 und T4 normal, Anti- TPO erstmals halb so hoch (48,4 IU/ml, Norm: < 9 IU/ml). Serotonin besser (212,6 ng/ ml, Norm altersentsprechend 200 – 450 ng/ml).
Effekte: Myome sonographisch kleiner, dopplersonographisch weniger durchblutet, Zyklus normal. Keine Dysmenorrhö mehr. Leistung besser, voller Erfolg.
Follow up: 2. Quartal 2012: Zyklus regelmäßig, optimale Progesteronwerte (2. Zyklushälfte), T3, T4 normal, Dysmenorrhö minimal, Myome nach wie vor kleiner. Operation konnte vermieden werden. Patientin zufrieden.
Andere naturheilkundliche Ansätze
Prof. G: Gibt es auch noch andere naturheilkundliche Ansätze?
Prof. SU: Ja, eine Menge. In meinem Buch „Frauenheilkunde“ finden Sie eine Vielzahl naturheilkundlicher Rezepturen. Bewährt haben sich v. a. Heilpflanzen, die progesteronähnlich wirken können, z. B. Teemischungen, Tinkturmischungen oder Salben mit Extrakten u. a. aus Mönchspfeffer, Frauenmantel, Schwertlilie, Steinsamen, Rainfarn und Weinraute. Die genannten Heilpflanzen können die Ovarial-, Nebennieren- und Hypophysen- Funktionen günstig beeinflussen und ggf. auch beruhigend bzw. harmonisierend auf das Zentrale Nervensystem und Neurovegetativum wirken.
Das Wolfstrappkraut
Das Wolfstrappkraut (Lycopus europaeus, bspw. in thyreo-loges Tropfen) hilft bei leichten Formen der Schilddrüsenüberfunktion. Unterstützend setzte ich selbstverständlich auch gerne die Akupunktur, die Neuraltherapie und die Homöopathie ein. In diesem Webmagazin hat Ihnen eine Kollegin ein Beispiel der homöopathischen Therapie bei Hashimoto- Thyreoiditis gegeben.
Prof. G: Welche weiteren wichtigen Aspekte für die Therapie gibt es?
Prof. SU:
- Es gibt infektiologische Aspekte: Infektionen können hormonelle Störungen bewirken oder verstärken.
- Es gibt toxikologische Aspekte: Giftstoffe können M. Hashimoto, Progesteronmangel, Östrogendominanz bewirken oder verstärken.
- Wichtig sind auch diätetische Aspekte und
- immunologische Aspekte.
Infektionen bei Hashimoto
Prof. G: Welche infektiologischen Aspekte sind wichtig?
Prof. SU: Die Hashimoto- Thyreoiditis kann und muss als sogenannte „Silent inflammation“ (stille Infektion) gesehen werden. Immundefizite und/ oder andere Entzündungsherde im Organismus können die Hashimoto- Thyreoiditis fördern.
Umweltgifte bei Hashimoto
Prof. G: Welche toxikologischen Aspekte sind wichtig?
Prof. SU: Wir sehen immer wieder, dass gerade Patientinnen, die durch Giftstoffe mit Östrogenwirkung belastet sind, zu M. Hashimoto, Östrogendominanz und Progesteronmangel neigen. Möglicherweise stören Pestizide, Schwermetalle und viele vor allem fettlösliche Umweltschadstoffe, wie bspw. Weichmacher oder Polychorierte Biphenyle, das hormonelle Gleichgewicht, indem sie eine Östrogendominanz fördern und/ oder bewirken können, aber auch über direkte und indirekte toxische Effekte.
Auch Quecksilber aus Amalgamfüllungen kann an der Bildung der Schilddrüsenantikörper und dem Progesteronmangel beteiligt sein. Immer wieder sehe ich Patientinnen, deren Schilddrüsenantikörper nach einer vorsichtigen Amalgamsanierung und Amalgamausleitung, deutlich abfallen, ja, die sogar ganz verschwinden können.
Ernährung bei Hashimoto
Prof. G: Welche diätetischen Aspekte sind wichtig? Gibt es eine spezielle Anti- Hashimoto- Diät?
Prof. SU: Eine gezielte Ernährungs- Analyse und ggf. –Umstellung kann sehr sinnvoll sein. Aufgrund unserer Erfahrungen sind Genussgifte im Allgemeinen zu meiden (Alkohol, Tabak – passiv und aktiv inhaliert – und Koffein). Alkohol kann als Lösungsmittel wirken und ggf. die Effekte sog. Endokriner Disruptoren, vor allem von diversen Metall- Östrogenen, potenzieren. So wenig wie möglich tierische Fette (in diesen reichern sich Schwermetalle, Pestizide, Lösungsmittel etc. an). Am meisten Schwermetalle enthalten rote Fleischsorten: Schweine-, Kalb-, Rindfleisch und Wild. So viel wie möglich Lebensmittel verzehren, die reich an pflanzlichen Phenolsäuren sind, Getreide, Früchte (v. a. Birnen, Äpfel, Zitrusfrüchte), Gemüse, Nüsse, Kartoffeln (enthalten Gallussäure, Chlorogensäuren). Speziell Blumenkohl kann das Wachstum progesteron- und östrogenabhängiger Zellen bremsen.
Häufig findet sich bei Patientinnen mit Hashimoto auch eine Glutenunverträglichkeit. Die Abwehrstoffe gegen Gluten kann man im Stuhl und im Blut nachweisen. Ist das der Fall, müssen sämtliche glutenhaltigen Getreide weggelassen werden: Weizen, Dinkel, Roggen, Hafer und Gerste. bei manchen Frauen ist es lediglich eine Weizenunverträglichkeit. Machen Sie am besten selber den Versuch und lassen Sie mal zwei Wochen alle Weizenprodukte weg. Wenn Sie sich wie neugeboren fühlen, wird auch Ihre Schilddrüse wieder normaler arbeiten.
In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen ein Buch des amerikanischen Arztes Dr. William Davis empfehlen: „Weizenwampe: warum Weizen dick und krank macht„. Darin erklärt er, dass der heutige Weizen so genetisch verändert wurde, dass das viele Gluten darin zu ernsthaften Gesundheitsschäden führt. Er gibt Hilfestellung, wie man selber herausfinden kann, ob einem der Weizen schadet, und wie man wieder gesund werden kann.
Immunsystem bei Hashimoto
Prof. G: Welche immunologischen Aspekte sind wichtig?
Prof. SU: Immundefizite können die Effekte von Entzündungen und Östrogendominanz noch mal verstärken. Eine Lymphozytendifferenzierung kann zeigen, ob immunologische Schwachstellen bestehen. Ein Mangel an Natürlichen Killerzellen, T- Helfer, T- Suppressorzellen oder B- Lymphozyten sowie eine Interleukin- Verschiebung sollten behandelt werden, z. B. mit hochdosierten Antioxidantien. Bewährt haben sich Vitamin-C-Infusionen (Hochdosis), ggf. plus Folsäure, Vitamin-B-Komplex, reduziertem Glutathion etc. Der Therapieerfolg sollte dann mittels Lymphozyten- Differenzierung kontrolliert werden.
Glutathion bei Hashimoto
Prof. G: Sie haben das Glutathion erwähnt. Ich halte es für eine sehr wichtige Substanz und habe selbst einige Artikel darüber geschrieben. Können Sie dem Netzwerk kurz erklären, was Glutathion ist und wozu wir es brauchen?
Prof. SU: Sehr gern. Glutathion ist ein sogenanntes Tripeptid, d. h. eine Substanz, die aus drei wichtigen Aminosäuren besteht. Die Schilddrüsenrezeptoren sind – wie auch die Östrogen- und Progesteronrezeptoren – u. a. vom Glutathion- Stoffwechsel (bspw. von dem der sogenannten Glutathion-S-Transferase, GST, einem wichtigen Enzym) sowie von der Glutathionkonzentration abhängig. Ein Mangel an Glutathion-S-Transferase und an Glutathion kann M. Hashimoto, Östrogendominanz und Progesteronmangel- Effekte fördern. Die Glutathion- und GST- Serumspiegel sollten gemessen werden. Ggf. sollte Glutathion (GSH) substituiert werden. Wir haben bei Hashimoto- Patientinnen sehr gute Erfahrungen mit hochdosierten Glutathion- Infusionen gemacht. Wenn das nicht möglich ist, kann man auch das S-Acetylglutathion einnehmen. Vorher sollte aber eine Messung des reduzierten Glutathions in einem Speziallabor erfolgen.
Vitamin D bei Hashimoto
Prof. G: Sie haben das Vitamin D3 erwähnt. Wozu ist dieses wichtig?
Prof. SU: Patientinnen mit Hashimoto- Thyreoiditis haben oft deutlich niedrigere Vitamin-D3-Spiegel im Serum als gesunde Frauen. Vitamin D3 zeigt gute hormonregulierende, immunstärkende und antientzündliche Effekte. Die Vitamin D3- Serumspiegel sollten regelmäßig gemessen werden, und Vitamin D sollte bei Mangel substituiert werden.
Selen bei Hashimoto
Prof. G: Sie haben das Selen erwähnt. Wozu ist dieses wichtig?
Prof. SU: Selen ist zur Gesunderhaltung der Schilddrüse von Bedeutung. Die Funktion wichtiger Enzyme, wie z. B. die Aktivität der Glutathion-Peroxidase, ist selenabhängig. Bei Selenmangel kann das Gewebe durch H2O2 (=giftiges Wasserstoffperoxid) geschädigt werden. Auch die Aktivität eines anderen wichtigen Enzyms, der sogenannten Dejodase ist selenabhängig. Fehlt Selen, wird zu wenig T3 aus dem vorhandenen T4 hergestellt. Selen scheint generell bei einer Reihe von Entzündungsreaktionen vor allem von hormonellen Organen eine Schlüsselrolle zu spielen: Selen hat antientzündliche Effekte.
Psyche bei Hashimoto
Prof. G: Welche Rolle spielt die Psyche?
Prof. SU: Eine ganz große Rolle. Wir sehen immer wieder, wie wichtig es sein kann, bei der Therapie des M. Hashimoto seelische, psychische und psychosomatische Faktoren mit einzubeziehen.
Zusammenfassung
Prof. G: Können Sie noch mal die wichtigsten Zusammenhänge zusammenfassen?
Prof. SU: Sehr gerne. Wir sehen bei unseren Patientinnen immer wieder Zusammenhänge zwischen dem Auftreten einer Hashimoto- Thyreoiditis, Progesteronmangel und Östrogendominanz. Oft besteht auch ein gleichzeitiger Selen-, Zink- und Vitamin- D- Mangel. Wenn wir neben der Substitution der Schilddrüsenhormone sowie von Selen, Zink und Vitamin- D3 den Progesteronmangel behandeln, können wir immer wieder beobachten, dass dadurch die Schilddrüsenantikörper sinken, meist innerhalb von 2- 6 Monaten, um im Schnitt etwa um dreißig bis fünfzig Prozent. Dies gilt auch für sogenannte therapieresistente hypothyreote Patientinnen, bei denen hohe Anti- TPO trotz Thyroxin- Substitution bestehen bleiben. Wirksam scheint der beschriebene Effekt vor allem bei Patientinnen mit hohen Antikörper- Ausgangswerten zu sein. Viele Patientinnen äußern auf Befragen, dass sich durch die Therapie auch Schlaf, Stimmung sowie körperliche und seelische Belastbarkeit besserten. Für dauerhafte Besserung ist es natürlich erforderlich, dass Umweltbelastungen so weit wie möglich reduziert werden und dass die Ernährung angepasst wird.
Prof. G: Vielen Dank für das sehr interessante Interview.
Für alle, die weitere Informationen über Hormone und Hormonstörungen wünschen, weise ich auf Clio 75 hin. In dieser Broschüre des FFGZ Berlin geht es um Schilddrüsenhormone, männliche und weibliche Hormone und vieles mehr.
Zur Person: Prof. Dr. med. Claus Schulte-Übbing
Prof. Dr. med. Claus Schulte-Uebbing ist Frauenarzt mit der Spezialisierung Umweltmedizin, Endokrinologie, Onkologie und Immunologie. Er leitet das Umweltmedizinische Therapiezentrum am Dom in München. Schulte-Uebbing ist umweltmedizinischer Gutachter, Autor medizinischer Fach- und Lehrbücher und international gefragter Referent. Er hält regelmäßig Vorlesungen und hat seit 2007 eine Professur.
Prof. Dr. med. Claus Schulte-Uebbing
Umweltmedizinisches Therapiezentrum am Dom
Weinstr. 7A
80333 München
Tel.: 089/ 299655089/ 299655
Fax: 089/299672
E-Mail: info@prof-schulte-uebbing.de
Und welche Erfahrungen haben Sie mit der ganzheitlichen Behandlung der Hashimoto- Schilddrüsenerkrankung gemacht? Berichten Sie doch Ihren Leidensgenossinnen in einem Kommentar darüber.
Sehr geehrte Prof Dr Gerhard,
ich bin 40 Jahre alt mit unerfülltem Kinderwunsch seit 6 Jahren und in kiwu Behandlung seit 2015. 2015 wurde Endometriose diagnostiziert und operiert. Zyklus ist sehr regelmäßig, ca 27 Tage. Selten länger, manchmal auch 25 oder 26 Tage. Eisprung und Mens sehr schmerzhaft. Eine Schwangerschaft nach künstlicher Befruchtung mit Frühabort 8. Ssw in 2018. Hashimoto wurde jetzt auch festgestellt mit Knoten in SD. TSH werte von 1,7-2,3 und Ft3 und Frt4 normal. Antikörper tpo vorhanden. KEine SD Therapie verordnet. Kein Arzt oder Heilpraktiker hat Hormonungleichgewicht festgestellt, habe aber viele Symptome: zystische Brust , Migräne, infektanfällig. und o.g. hatte jodmangel.
Nehme Selen, vit D, Omega , jod. Bin ratlos . Haben Sie eine Empfehlung?
Vielen Dank und freundliche Grüße
Liebe Ina,
da haben Sie ja schon viel mitgemacht! Am ehesten würde ich Ihnen mal zur Stressreduktion und Entgiftung raten. Eine Ayurvedakur, eine Spezial-TCM-Therapie, bspw. SART) könnte Sie vielleicht wieder ins Gleichgewicht bringen. Auch der Einbezug der sprirituellen Seite des Kinderwunsches kann sehr hilfreich sein. Empfehlungen können sonst nur individuell sein, deshalb suchen Sie sich bitte einen Arzt für Naturheilkunde/TCM/ LG
Hallo liebe Frau Dr. Gerhard und Ärzte, kann man mit Hashimoto eine intensive Darmsanierung (3 Monate) machen. Bei allen Kuren wird immer darauf hingewiesen, dass man beu einer Autoimmunkrankheit keine machen soll/darf. Ich werde aktuell noch schulmedizinisch mit Lthyrox behandelt und nehme auch die Antibabypille – weniger aus Überzeugung, vielmehr deshalb, weil sonst alles komplett rebelliert. Was würde schlimmstenfalls bei der Darmsanierung passieren. Ich würde das so gerne machen. Vielen Dank für Ihre Antwort und herzliche Grüße! Sie machen eine tolle Arbeit!
Liebe NatureFirst,
Keine Ahnung, was da passieren soll. Suchen Sie sich einen Arzt, der Erfahrung damit hat, dann kann gar nichts passieren. wenn Sie unter „Sanierung“ aber nur „Abführen“ verstehen, dann ist das natürlich falsch. Am besten lesen Sie mal die Artikel über den Darm, bspw. diesen. Alles Gute!
Guten Morgen, liebe Frau Dr. Gerhard,
mein Hauptproblem: 30 kg Gewichtszunahme, Panikattacken und gänzlicher Libidoverlust.
ich habe neben Hashimoto noch andere Baustellen, die aber höchstwahrscheinlich alle miteinander zusammenhängen. Leider habe ich bisher keinen Arzt/Behandler gefunden, der sich in allen Bereichen auskennt, bzw. der eventuell Zusammenhänge in Betracht zieht UND ernst nimmt. Jeder behandelt nur „sein“ Gebiet.
Ich fange ‚mal an:
Ich bin 1963 geboren, habe jahrelang (bewusst) äusserst ungesund gelebt (Kettenraucher, viel zu viel Alkohol, anorektisch als Nebenerscheinung der Depression). Meine Periode bekam ich zum ersten Mal mit 13, danach blieb sie aus, bis mir ein Gynäkologe mit 16 Jahre die Pille verschrieb, nur damit ich meine Periode bekam. Als ich die Pille irgendwann wegen Kinderwunsch absetzt, blieb meine Periode wieder jahrelang aus.
1997 Scheidung – neue Liebe, regelmässiger Zyklus und: schwanger! 1999 kam unsere Tochter zur Welt! Mein Zyklus blieb regelmässig und mein Gewicht war zwar am unteren Level, aber im Rahmen (ca. 55kg bei 1,69m).
Seit 2004 nehme ich wegen Panikattacken und diverser Ängste Sertralin und ein Benzodiazepin (Alprazolam). Ich weiss: in Deutschland schlagen die Ärzte die Hände über dem Kopf zusammen, wenn sie hören, dass ich seit 14 Jahren Benzos nehme, aber in Frankreich ist die Psychotherapie erst im Kommen, das wird alles noch mit Medikamenten behandelt.
2008 dann die Diagnose Hashimoto! Seither habe ich etwa 30 kg zugenommen und komme nicht davon ‚runter.
Behandelt wird ausschliesslich mit Levothyrox (durchschnittlich 75µg), wobei ich das Gefühl habe, dass ich damit nie richtig eingestellt bin:.
– Ist der TSH zu niedrig (0.0xx), dann sind ft3 und ft4 zwar im unteren Bereich, aber immerhin in der Norm.
– Ist der TSH in der Norm, dann sind oft ft3 und/oder ft4 zu niedrig.
Mein Endokrinologe hat verschiedene Dosierungen ausprobiert und das Levothyrox auch ‚mal gänzlich weggelassen. Letztendlich hat er sich wegen der Ostheoporose-Gefahr dafür entschieden, die niedrigen, aber normgerechten ft3 und ft4-Werte zu akzeptieren, dafür aber einen guten TSH-Wert zu haben.
Wegen der Gewichtszunahme leidet mein Selbstbild, mein Selbstbewusstsein und auch zum Leidwesen meines Mannes sehr stark unser Sexualleben, da ich mich in meinem Körper nicht mehr wohlfühle.
Nun suche ich dringend Hilfe: um abzunehmen, aber auch um die sonstigen Beschwerden loszuwerden, die da wären:
– ständige Müdigkeit und Antriebslosigkeit
– starke Blähungen
– chronische Verstopfung (eigentlich schon seit der Kindheit ca. 1x pro Woche Stuhlgang)
Angeregt durch Ihre Seite suche ich nun einen ganzheitlichen „Behandler“, weiss aber nicht, nach welchen Kriterien/Spezialisierungen, etc. ich suchen soll.
Können Sie mir weiterhelfen?
Wie kann ich gesund abnehmen?
Wo finde ich Heilpflanzen, die geeignet sind?
Gibt es eine Ärzteliste?
Ich wohne in Frankreich, da in unserer Region die Ärzte aber noch sehr schulmedizinisch ausgerichtet sind, würde ich mir gerne einen „Behandler“ in Karlsruhe oder Umgebung suchen.
Bitte helfen Sie mir!
Liebe Schachmatt,
wahrscheinlich sind Sie mit Levothyroxin nicht gut eingestellt, das könnte mit natürlichem Schilddrüsenextrakt sicher viel besser werden. Haben Sie denn richtigen Hashimoto und wie hoch sind Ihre Antikörperwerte? Auf der Webseite des Schilddrüsen-Spezialisten Dr. med. Rieger gibt es eine Therapeutenliste von SchilddrüsenspezialistenDa müssten Sie mal anrufen. Mit dem Abnehmen kann man Ihnen erst helfen, wenn die SD-Werte in Ordnung sind. Und dann muss erst der Darm behandelt werden, der die Zentrale unseres Immunsystems ist. Dann werden fast alle anderen Beschwerden von alleine verschwinden! Gute Besserung!
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
bei mir wurde 2012 Hashimoto diagnostiziert und nehme seither in ansteigender Dosierung L-Thyrox (heute 88mg). Ich lasse jährlich meine Werte kontrollieren, das letzte Mal im April 2017. Bis dahin waren die Werte soweit okay, zumindest hatte ich mich damit recht wohl gefühlt. Nun nehme ich seit ca. einem Jahr zusätzlich eine Progesteron-Creme (beginnende Wechseljahre, 49J.) und habe irgendwie das Gefühl, daß die Symptome (innere Unruhe, Haarausfall, Zittern, Herzklopfen usw.) zurückkommen. Erst konnte ich mir keinen Reim darauf machen, bis ich auf einen Artikel stieß, der den Zusammenhang Progesteron und Hashimoto erklärte. Meine Frage wäre nun: kann es sein, daß die Dosis des L-Thyrox plötzlich zu hoch sein könnte, obwohl die Schilddrüse sich weiter verkleinert hat?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Susanne
Liebe Susanne,
es kann beides sein: zu viel SD-Hormon oder zu viel Progesteron bei Östrogenmangel. Hormonwerte überprüfen lassen! Alles Gute!
Liebe Frau Dr. Gerhard,
ich freue mich, dass ich über meines Situation berichten darf.
Ich bin vor 6 Jahren wegen meines Kinderwunsches zur Blutabnahme zu meinem Hausarzt gegangen, weil ich wissen wollte, ob bei mir alles in Ordnung ist. Mein TSH Wert lag nicht im Normbereich und der Arzt verschrieb mir L thyroxin. Ich hab eine unheilbare Krankheit und muss mein lebenslang diese Tabletten nehmen. Mit dieser Aussage war ich sehr überfordert und hab da auch nicht mehr nachgehakt.
Ich war schon immer ein Mensch, der etwas gefroren hat, müde war und schnell einen Schnupfen bekam aber durch die Hormontabletten wurde es nicht besser.
Schließlich wurde ich ein Monat nach meinem Arztbesuch Schwanger.
Mittlerweile habe ich zwei Kinder. In der zweiten Schwangerschaft fing ich an zu hinterfragen, wie es mir wirklich geht. Ich hab viel über mich erfahren und hatte bei meiner zweiten Tochter eine wunderschöne Hausgeburt. Ich versuche viel dafür zu tun, dass es mir gut geht. Ich habe eine Therapie gemacht, um meine traumatischen Erinnerungen aus meiner Kindheit zu heilen. Ich ernähre mich fast glutenfrei und achte sehr auf eine ausgewogene Ernährung. Außerdem nehme ich täglich Zink, Eisen, Selen, Omega 3 und Vitamin D. Mache 1-2 mal,die Woche Sport
Seit einem Monat nehme ich kein L thyroxin mehr und ich fühle mich gut. Ob die Laborwerte mir sagen können, ob es mir gut geht, glaube ich nicht.
Ich habe mich dazu entschlossen keine Hormontabletten mehr zu nehmen, weil es bei mir auch einige Nebenwirkungen gab und ich froh bin, dass ich die nicht mehr habe. Und ich bin nicht davon überzeugt, dass die Zufuhr von Hormontabletten die richtige Lösung für meine Herzensprobleme und für mein Immunsystem ist.
Ich hoffe, dass Sie mir bald antworten und hoffe, dass der ein oder andere Leser meine Gedanken teilen kann.
Viele Grüße
Elisabeth
Liebe Elisabeth,
das ist eine sehr erfreuliche Geschichte! Ich weiß nicht, ob Sie wirklich Hashimoto hatten, d.h. Schilddrüsenantikörper gebildet hatten. Leider verschreiben viele Ärzte bei erhöhtem TSH-Wert nur L-Thyroxin, obwohl die Jodtherapie viel sinnvoller gewesen wäre. Sicherheitshalber sollten Sie doch den TSH-Wert und die SD-AK überprüfen lassen, aber ohne sich hinterher gleich als möglicherweise lebenslang krank abstempeln zu lassen. Danach können Sie entscheiden, wie hoch oder niedrig Sie in die Jodernährung oder Substitution einsteigen sollten. Dazu lesen Sie am besten die beiden neuen Artikel über die Bedeutung von Jod und das Jod-Kochbuch. Lassen Sie bei der Gelegenheit am besten auch den Vitamin-D-Spiegel überprüfen, der ist leider bei vielen Frauen trotz Vitamin-D-Einnahme zu niedrig. Gerne können Sie sich dann noch mal melden. Ich bin sicher, dass Sie kerngesund werden. Viele Grüße!
Sehr geehrte Frau Dr. Gehard,
ich lebe seit 2000 in Deutschland und leide seit 2002 unter Schilddruesenunterfunktion. Ich hatte damals unregelmaesige Mensturation (teilweise 5 bis 8 Wochen abständen), PMS, Müdigkeit und Depressionen. Deswegen wurde meine Blutwerte kontrolliert. Ich war bei unterschiedlichen Ärzten und es war umstritten ob ich Hashimoto hatte oder nicht. Seit 2000 nehme ich täglich erst 75, nach meiner Schwangerschaften (2010 und 2014) 100 und 125 mg Lthyroxin. Ende 2015 wurde bei mir Schilddruesenkrebs diagnostiziert (Papilaeres Karzinom) ohne Metasthasen. Die gesamt Schildruesse und 14 umliegenden Lymphknoten wurden entfernt, danach folgte auch Radiojodtherapie. Erst nach der OP wurde 100% festgestellt dass ich Hashimoto hatte.
Seit der OP, nehme ich täglich abwechseln 150 und 175 mg Lthyroxin.
Obwohl meine Mensturationcyclus regelmassiger geworden ist, leide ich immer noch unter sehr starken PMS. Meine Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit hat sich während der letzten 15 Jahren stark abgenommen und nach der OP sich nicht verbessert.
Wie ist es mit Hashimoto-Erkrankung, wenn der Schilddruesse nicht da ist, und durch die Radiojodtherapie auch alle restliche Gewebe getötet ist, hat man weiterhin Hashimoto? Bleibt weiterhin die Risiko von hormonellen Krebsarten wie Brustkrebs oder Eierstockkrebs erhöht?
Wie sollte ich wegen meinen Beschwerden vorgehen?
Ich habe keine Gewichtszunahme, war immer um die 50 kg (165 cm Gross), und jetzt 55kg, knapp zwei Jahre nach der OP.
Nun mit der Vergesslichkeit, Konsantrationschwaeche, Müdigkeit und Reizbarkeit kämpfe ich immer noch. Dazu habe ich seit Jahren schmerzen an den Beinen, von Knien runter. Mal wird es besser mal schlechter.
Seit der Radiojodtherapie Magen schmerzen und starke Blaehungen, aber hatte neulich magendarmenspiegelung und dort war alles gut.
Besten Dank
AP
Liebe Anna,
gehen Sie bitte zu einem Arzt für Naturheilkunde, der Ihre angeschlagene Gesundheit mit Darm-, Ernährungs-, Immuntherapie und weiteren Methoden sicher bessern kann. Er wird auch feststellen, ob Sie Magnesium, B-Vitamine, Vitamin D, Selen, Jod, Progesteron usw benötigen. Gute Besserung!
Liebe Frau Dr. Gerhard,
Vielen Dank für Ihre Antwort, und dass Sie sich Zeit nehmen um unsere Fragen hier zu beantworten! Ich werde mir einen Arzt suchen für die von Ihnen empfohlene Untersuchungen zu machen.
Nur noch mal die Frage interessiert mich sehr und bislang habe ich in Internet keine Antwort gefunden:
„Wie ist es mit Hashimoto-Erkrankung, wenn der Schilddruesse nicht da ist, und durch die Radiojodtherapie auch alle restliche Gewebe getötet ist, hat man weiterhin Hashimoto? Bleibt weiterhin die Risiko von hormonellen Krebsarten wie Brustkrebs oder Eierstockkrebs erhöht?“
Was meinen Sie?
Besten Dank
Liebe Anna,
Haben Sie mal darüber nachgedacht, warum Sie Hashimoto bekommen haben, warum Sie Schilddrüsenkrebs bekommen haben? So lange Sie nicht wenigstens einige der Mitursachen angehen, wird die nächste Krankheit nicht lange auf sich warten lassen. Es gibt viele Gründe, warum Ihr Immunsystem aus dem Ruder gelaufen sein könnte (Umweltbelastungen, versteckte Emotionen, Stress, Nährstoffmängel, usw), deshalb ist eine grundlegende Behandlung wichtig. Ich glaube nicht, dass Hashimoto zu Brustkrebs führt, sondern ich glaube, dass beiden Erkrankungen eine Ursache zugrunde liegt, bspw. ein Jodmangel, ein gestörter Bettplatz, hormonaktive Umweltgifte. Nehmen Sie die Signale Ihres Körpers ernst aber verfallen Sie nicht in Ängste. Versuchen Sie, aktiv Ihr gesundes Leben zu erhalten und zu gestalten. Viel Erfolg bei den nicht leichten Projekt!
Hallo Frau Gerhard,
in meiner Verzweiflung bin ich über diesen interessanten Artikel gestolpert.
Ich bin 30 Jahre alt, habe Hashimoto, mein TSH ist aber recht gut eingestellt. Seit 08/2015 verfolgen wir aktiv unseren Kinderwunsch, 07/2016 hatte ich eine MA mit Ausschabung in der 11. SSW. Seitdem ist mein Zyklus ziemlich durcheinander. Vor und nach der Menstruation habe ich tagelang Schmierblutungen, der Zyklus ist kürzer als vor der Fehlgeburt. Alle Ärzte schauten bisher nur auf den TSH, der weitestgehend in der Norm ist. Die konstant hohen TPO-AK seien nicht relevant, Progesteron etc wurde bisher nur einmal am Zyklusbeginn kontrolliert. Ich fühle mich von den Ärzten wenig ernst genommen, bzw. wird nach einem Standard verfahren.
Ich hoffe, ich finde im Raum Unterfranken einen Arzt, der mich ganzheitlich betreut und nicht nur einen Laborparameter misst. Ihr Artikel macht mir Hoffnung, dass die richtige Behandlung der Schilddrüse vielleicht doch noch zu einer intakten Schwangerschaft führen kann.
Mit freundlichen Grüßen,
Banica Bee
Liebe Banica,
Vielleicht sollten Sie versuchen, einen guten Frauenarzt zu finden, der auch Naturheilkunde macht, eventuell unter http://www.natum.de, denn auch die Eierstockfunktion und der Progesteronwert müssen beurteilt werden. Nehmen Sie denn Vitamin D, Selen und andere wichtige Nahrungsergänzungen? Viele Grüße
Sehr geehrte Frau Gerhard,
vielen Dank, dass Sie mir geantwortet haben. Ich habe es tatsächlich versäumt Ihnen zu antworten. Danke für Ihre Empfehlung, ich werde eine Frauenärztin aus dieser Liste kontaktieren. Ich habe außerdem eine ganzheitlich arbeitenede Hausärztin gefunden, die schon eine Blutuntersuchung auf Glutenunverträglichkeit, sowie einen Speicheltest auf Progesteron und Östrogen (in der zweiten Zyklushälfte) durchgeführt hat. Progesteron sei zwar leicht erhöht (157,57pg/ml), wegen der vorliegenden Zyklusstörungen soll ich nun trotzdem eine Progesteroncreme in der 2. Zyklushälfte anwenden.
ich nehme derzeit Vitamin D und Selen ein.
Viele Grüße!
Liebe Banica,
dann sind Sie ja auf einem guten Weg. Gute Besserung! Und danke für die Benachrichtigung!
Hallo Banica…
zufällig habe ich deinen Beitrag gelesen, weil ich mich immer wieder informiere. Informationen und darüber findest du auch bei der Facebook Gruppe:Natürliche Schilddrüsenhormone (NDT) bei Hashimoto und SD-Unterfunktionmationen . Viele Betroffene tauschen sich hier aus. Alles Gute für Dich… Viele Grüße Feli
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
Ich bin 28 Jahre alt und habe eine hasimoto. Sie wurde leider erst spät, nach einem Arztwechsel festgestellt (2013).
Ich habe vor 2 Monaten die pille aufgrund eines Kinderwunsches abgesetzt. In dieser Zeit musste ich aber leider feststellen, dass meine Gynäkologin über die hashimoto so gut wie kein Wissen verfügt.
Ich wohne in Ostwestfalen und würde gerne wissen ob sich ihres Wissens empfehlenswerte Ärzte in dieser Gegend befinden. Können Sie mir Tipps geben?
P.s.: ich habe diesen morgen einen positiven schwangerschaftstest gehabt.
Liebe Zeynep,
erst mal Glückwunsch zum positiven Schwangerschaftstest. Wenn Sie Hashimoto haben und jetzt schwanger sind, müssen Sie unbedingt zusätzlich Jod nehmen. unter http://www.natum.de finden Sie eventuell in Ihrer Nähe Ärzte, die ganzheitlich behandeln. Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Dr.Gerhard,
seit dem letzten Jahr doktern diverse Ärzte an meinen Beschwerden rum… und keiner kann mir wirklich helfen? ich bin damals wegen extremen Extrasystolen zum Hausarzt gegangen mit der Bitte um Abnahme aller Schilddrüsenwerte. Siehe da, der TSH Wert lag bei 8, irgendwas…daraufhin schickte er mich weiter zum Nuklearmediziner auch wegen diverser Knoten an der Schilddrüse. Der Nuklearmediziner sprach zum ersten mal von einem „seronegativem Hashimoto und latente Unterfunktion“…was auch zu meinen ganzen Beschwerden passen würde. Ich habe daraufhin 7 Wochen L Thyroxin verordnet bekommen… leider wurden meine Beschwerden nur noch schlimmer und nach 7 Wochen habe ich den Kampf aufgegeben und die Tabletten abgesetzt. Seitdem ging es mir eigentlich recht gut damit. Vor 4 Wochen hatte ich dann in der UK Münster einen Termin um nochmal wegen den Knoten und dem Hashimoto zu schauen. Was soll ich sagen? Der Termin war enttäuschend. Schilddrüse funktioniert laut dem Endokrinologen aber der Verdacht auf Hashimoto besteht aufgrund der Sonographie immer noch!!!!
Seit Anfang der Woche geht es mir überhaupt nicht gut… Ich habe eine wahnsinnige, innere Unruhe die mich echt mürbe macht. Mein Hausarzt hat ein weiteres mal die SD Werte überprüft und er war selber ganz baff… der TSH Wert liegt plötzlich bei 1, irgendwas ( so niedrig war er noch nie)und das OHNE MEDIKAMENTE. Er hat jetzt die Vermutung, das diese extremen Schwankungen zu meinen Beschwerden führen…also von der Unterfunktion in eine „fast“ Überfunktion. Er spricht ganz klar von Hashimoto. Völlig ratlos sitze ich nun hier. Muss ich jetzt diesen „Schub“ wochenlang aussitzen? Was kann ich tun???
Liebe Kathrin,
Sie schreiben nicht, wie alt Sie sind, ob Sie Hormone einnehmen, ob irgendwelche Umweltbelastungen vorliegen könnten, wie Sie sich ernähren. Auf irgendetwas scheint Ihr Immunsystem ja zu reagieren. Am besten gehen Sie mal zu einem Arzt für Naturheilkunde /Homöopathie/TCM, der hoffentlich auf sanftem Weg wieder etwas Ruhe in Ihren Stoffwechsel bringen kann. Manchmal helfen schon die richtigen Schüßlersalze. Alles Gute!
Vielen lieben Dank für Ihre rasche Antwort. Ich bin 39 Jahre alt, nehme keinerlei Hormone und mein „Leiden“ begann 2009 mit fer Schwangerschaft meiner Tochter. Es wurde das erste mal ein erhöhter tsh wert festgestellt aber nachdem ich lthyrox ausprobiert habe und meine Beschwerden nur schlimmer wurden( Unruhe und Schlaflosigkeit) habe ich die Tabletten abgesetzt und die Gynäkologin hat nicht weiter nachgeschaut. Hashimoto ist definitiv bestätigt worden durch Sono und Szinitigraphie. Ca 1x im Jahr sitze ich über Wochen, ganz plötzlich von einem auf den anderen Tag da und erkenne mich nicht wieder. Diese Unruhe macht mich so wahnsinnig, das ich 2015 sogar wegen Depressionen im fer Psychiatrie behandelt wurde. Ich bin ratlos und hab das Gefühl, niemand kann mir helfen. Jetzt der TSH Wert bei 1,1 obwohl ich keine!! Tabletten nehme ( runter von über 8) mein Hausarzt ist ratlos…