Scheideninfektionen können in jedem Lebensalter auftreten: bei kleinen Mädchen, reifen Frauen und noch nach den Wechseljahren. In diesem Artikel, der Teil des Interviews mit BIO war, finden Sie nun weitere Besonderheiten zu den verschiedenen Lebensphasen. Neben den Entzündungen spielen auch zu trockene Schleimhäute eine Rolle. Die Hygiene- Tipps und Vorsorgemaßnahmen gelten, wie im ersten Teil beschrieben, immer und sollen hier noch einmal zusammengefasst werden.
Tipps zur Vorbeugung von Scheideninfektionen und Scheidentrockenheit
- Atmungsaktive Unterwäsche
- Vor dem Schwimmen im Pool Spezialscheidentampons benutzen, im Meer nicht erforderlich
- Nach dem Schwimmbad und nach dem GV Scheidenpflegezäpfchen
- Vor dem GV Hände und Intimbereich gründlich waschen, auch der Partner
- Immer gut abtrocknen, fönen, auch den Intimbereich
- Pflegende, unparfümierte Hautsalben, die speziell für den Intimbereich sind
- GV nur mit Kondom bei neuen Partnern
- Kondomwechsel nach Analverkehr
- Bei häufigem GV großzügig Gleitmittel benutzen, um die Haut zu schonen
- Sicherheitshalber bei den ersten Anzeichen einer Infektion Milchsäuregel dabei haben, muss nicht gekühlt aufbewahrt werden. Helfen allerdings nicht gegen Pilze, nur gegen eine gestörte Vaginalflora.
Scheideninfektion in der Schwangerschaft verhüten
Kann eine Infektion in der Schwangerschaft gefährlich werden? Wie kann Frau vorbeugen?
Bakterien und Trichomonaden können über den Gebärmutterhals zu einer Infektion des Fruchtwassers führen, was schlimmstenfalls einen vorzeitigen Blasensprung mit Frühgeburt auslösen kann. Pilze aus der Scheide können beim Geburtsvorgang das Baby anstecken.
Am besten kontrolliert die Schwangere selber regelmäßig den Säuregrad ihrer Scheide. Dafür gibt es spezielle Handschuhe mit pH-Messplättchen an der Fingerspitze. Sobald der pH-Wert über 4 ansteigt, muss sie den Frauenarzt aufsuchen, damit er unter dem Mikroskop oder durch einen speziellen Abstrich aus der Scheide die Ursache der Veränderung feststellen und gezielt behandeln kann.
Wenn keine Risikoschwangerschaft besteht, kann sie auch prophylaktisch jeden Abend ein Vagi-C-Ovulum (enthält 250mg Vitamin C, Taurus) tief in die Scheide einführen. Bei dieser Behandlung ist das tiefe Einlegen besonders wichtig, weil das Vitamin C sonst am äußeren Genitale brennen kann. Im Übrigen gelten dieselben Pflege- und Vorsorgetipps wie außerhalb der Schwangerschaft.
Scheidenentzündungen und trockene Scheide nach der Geburt
Immer wieder höre ich von Frauen, die nach einer Geburt über eine brennende oder trockene Scheide klagen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr haben. Seltsamerweise auch von Frauen, die einen Kaiserschnitt hatten, das kann doch eigentlich nicht mit dem Geburtsvorgang zusammenhängen?
Das ist richtig. Bei der normalen vaginalen Geburt wird natürlich das Gewebe stark belastet, aber durch die Schwangerschaftshormone ist es so gut vorbereitet, dass es sich schnell wieder erholt. Nach der Geburt und während der Stillzeit kommt es zu einer extremen Hormonumstellung, egal, wie die Geburt stattgefunden hat. Die Östrogene sind dann oft so niedrig wie in den Wechseljahren. Die Schleimhaut in der Scheide wird entsprechend dünn.
Je nach Schweregrad tut die junge Mutter gut daran, Feuchtmittel vor dem Geschlechtsverkehr zu benutzen. Von Hebammen habe ich den Tipp, dass die Frauen das Damm- Massageöl (enthält Mandel- und Weizenkeimöl, Weleda), das sie in der Schwangerschaft benutzen, um den Damm zu massieren und elastisch zu halten, auch nach der Entbindung nutzen können. Sie träufeln das Öl auf ein Schwämmchen und führen es tief in die Scheide ein. Eine einzige Behandlung soll oft über mehr als eine Woche wirksam sein.
In schwereren Fällen kann man auch ohne Einschränkung Hormonzäpfchen benutzen: Estriol-Scheidenovula und –Cremes. Östriol ist völlig ungefährlich für das Baby, denn es wirkt nur im Genitalbereich der Frau und kommt nicht in der Milch an. Im Übrigen können alle Maßnahmen erfolgreich sein, die ich weiter unten für die Frau nach 50 beschreibe.
Der Einfluss der Pille auf Scheidentrockenheit
Welchen Einfluss haben Hormone wie die Pille auf das Scheidenmilieu?
Frauen, die keine Pille einnehmen, merken an der Qualität des Scheidenschleims deutlich die Wirkung des Östrogens in der ersten Zyklushälfte und des Gelbkörperhormons in der zweiten. In den meisten Verhütungspillen sind aber während des ganzen Monats beide Hormone enthalten. Je nach Zusammensetzung überwiegt das Östrogen oder das Gelbkörperhormon, entsprechend verändert sich die Scheidenflora.
Da man im Laufe der letzen Jahre versucht hat, mit immer geringeren Hormondosen auszukommen, um die Nebenwirkungen der Pille zu verringern, gibt es inzwischen Frauen, die trotz Pille eine unterentwickelte Scheidenschleimhaut haben. Das Östrogen reicht einfach nicht aus. Sie sind dann natürlich besonders anfällig für Infektionen.
Der Frauenarzt kann diese Atrophie leicht feststellen. Oft reicht es aus, Zäpfchen oder Cremes mit einem speziellen Östrogen, dem Estriol, in die Scheide einzuführen. So gibt es bspw. eine ganze Produktpalette von OeKolp (verschreibungspflichtig, Dr. Kade). Oder der Gynäkologe wechselt auf eine andere Pille, die mehr Östrogen enthält, bzw. ein anderes Gelbkörperhormon. Sehr wirksam soll auch die Kombination von Hormonen mit Vitamin D in den Scheidenzäpfchen sein. Darüber hatte ich schon früher berichtet.
Tipps gegen Scheidentrockenheit für Frauen 50-plus
Es ist bekannt, dass es in den Wechseljahren zu einer Veränderung der Scheidenflora kommt. Was kann man hier tun?
Diese Veränderung beruht auf dem zunehmenden Hormonmangel, wodurch die Scheidenschleimhaut dünner wird. Für diese Situation ist Estriol ideal, denn es wirkt nur im Genitalbereich und auf die Schleimhaut der Blase. Sogar Frauen, die keine Hormone einnehmen dürfen, können es ohne Bedenken benutzen (bspw. Oekolp, Dr. Kade). Ich empfehle in den ersten 14 Tagen die tägliche Anwendung. Wenn dann die Schleimhaut wieder normal aufgebaut ist, reicht die Behandlung zweimal in der Woche.
Gibt es spezielle Maßnahmen für die 50-plus-Generation?
Wie schon erwähnt, gilt für diese Frauen, dass sie auf Grund der dünneren Scheidenschleimhaut anfälliger für Infektionen sein können. Wenn sie keine Probleme mit Entzündungen haben, sollten sie beim Intimverkehr großzügig Gleitmittel anwenden, um die dünne Schleimhaut zu schonen. Ideal ist Deumavan als Salbe oder Deumavan natur (Kaymogyn), da darauf keine Bakterien wachsen.
Zäpfchen mit Granatapfelextrakt, Delima (PEKANA), haben eine hormonähnliche und antientzündliche Wirkung, so dass sie für dieses Alter ideal sind. Von einigen Anwenderinnen bekam ich den Hinweis, dass sie ein halbes Delima-Zäpfchen direkt vor dem Geschlechtsverkehr einführen. Das ist angenehmer als die üblichen Gleitmittel, weil in der Konsistenz etwas fettiger.
Es gibt auch Vaginalgel, das Hopfenextrakt enthält, der ja eine hormonähnliche Wirkung hat. In Kombination mit Liposomen für mehr Feuchtigkeit und Hyaluronsäure, die einen flüssigen Film auf der Oberfläche bildet, sowie Vitamin E wird diese Zusammensetzung in Gynomunal Vaginalgel (Taurus) von der 50-plus-Generation geschätzt. Aber Vorsicht mit dem Einführungsstab, er ist etwas scharfkantig, am besten vorher etwas Gel auch an die Spitze des Stabes verteilen.
Besonderheit mit trockener Scheide nach Chemotherapie
Mit zunehmendem Alter leiden manche Frauen auch an einer Schrumpfung des äußeren Genitale mit Entzündungen und Juckreiz. Auch unter einer Chemotherapie können diese Entzündungen auftreten. Da kann man mit Erfolg ein Gel benutzen, das aus einer anthroposophischen Pflanzenmischung besteht: Rosmarinus/Prunus comp., Gelatum (WALA). Ein bis dreimal täglich wird das Gel dünn und ohne Druck aufgetragen. Anfangs kann es etwas brennen, aber nach einer Woche ist oft der Spuk schon vorbei.
Auch wenn keine Schwangerschaft mehr eintreten kann, sollten sich Frauen dieser Generation bei unbekannten Partnern unbedingt mit Kondomen schützen, denn das Ansteckungsrisiko ist vom Alter unabhängig. Bei Beschwerden wird der 50-plus- Generation primär weniger mit Ansäuern der Scheide und Milchsäurebakterien zu helfen sein als mit Östrogenen. Auch hier empfehle ich in erster Linie Estriol (s.o.).
Natürliches Estrogen bei Scheidentrockenheit und Wechseljahresbeschwerden
Wenn allerdings noch andere Beschwerden bestehen, wie Hitzewallungen, Depressionen usw., die nicht mit naturheilkundlichen Methoden zu bessern sind, dann empfehle ich natürliches Estradiol, das auf den ganzen Körper und nicht nur auf die Scheide wirkt. Am einfachsten, da am individuellsten dosierbar, ist das Gynokadin Dosiergel (Dr. Kade), das nicht geschluckt werden muss, sondern das über die Haut aufgenommen wird. Dadurch belastet es nicht die Leber. Diese Behandlung muss aber wegen der Einschränkungen und der möglichen Nebenwirkungen unbedingt mit dem Frauenarzt abgesprochen und von ihm rezeptiert werden. Bis eine Entscheidung gefallen ist, kann man aber ohne Risiko die lokale Behandlung einleiten.
Text incl. Bildnutzung mit freundlicher Genehmigung des Bio Ritter Verlags.
Liebe Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
Ich litt seit November letzten Jahres zuerst an Blasenentzündung, seit Januar nach einer Gürtelrose habe ich Probleme mit einer Vaginalinfektion. Der Keim der gefunden wurde heißt Ureaplasma urealytikum. Ich habe dagegen 7 Tage Azithromycin bekommen, aber der Keim ist weiterhin nachweisbar. Zudem habe ich ständig Pilzinfektionen.
Was könnte ich tun? Und muss man die Ureaplasmen komplett beseitigen? Können diese unfruchtbar machen?
Mein Arzt meinte ich hätte nur noch die Wahl 28 Tage Doxycyclin zu nehmen, oder ich lasse sie eben da.
VIelen lieben Dank im Voraus.
Theresa
Liebe Theresa,
Darmbehandlung und Immunsystem stabilisieren, dann geben irgendwann die Pilze und Ureaplasmen auf. Also ganzheitlich beraten und individuell behandeln lassen, Stress reduzieren, Ernährung optimieren etc. Finden Sie alles in meinem Frauengesundheitsbuch viel Geduld und Erfolg!
Hallo, ich habe seit einigen Monaten starke Probleme mit trockener Haut, besonders im Intimbereich. Wobei die Schamlippen besonders wund sind. Manchmal weiß ich nicht, wie ich noch sitzen soll. Die kleinste Naht im Baumwollslip führ zu Reizungen. Ich habe bereits sehr viel ausprobiert. Viele Produkte aus der Apotheke, Östrogensalbe vom Arzt, Hausmittel (Kamille, Kokosusw.) Babywundcreme, Schüssler, Yamswurzel, Probiotika, Vit-E-, B-, Nachtkerzenöl-, Omega7-, Hyaluron und Granatapfel-Kapseln. Meine langjährige Frauenärztin verschreibt mir nur Oekolp (die bei mir wochenlanges Brennen verursachte) oder Antibiotikasalbe. Ich habe zwar einen Termin bei einer anderen Ärztin, aber erst im Oktober. Ich bin ein wenig verzweifelt.
Liebe Ulrike,
wenn Ihre Frauenärztin Ihnen ein Östrogen aufschreibt, liegt ja offenbar ein Östrogenmangel vor. Es gibt Apotheken, die andere Salbengrundlagen für Östrogen haben, bspw. die Eisbärapotheke in Karlsruhe Durlach oder die Klösterl Apotheke in München. Wenden Sie sich einfach mal dorthin. Ansonsten fällt mir noch die oft sehr hilfreiche Therapie mit Colostrum ein. Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Prof. Gebhard,
ich leide trotz Hormonersatztherapie mit Gynokadiin-Gel und Duphaston regelmäßig unter Vaginalinfektionen. Daher riet mir meine Frauenärztin zusätzlich zu einer vaginalen Hormoncreme 2 x pro Woche. Nun brennen diese Produkte aber alle, denn sie enthalten meist ein antibakterielles Konservierungsmittel z.B. Dequaliniumchlorid oder Chlorhexidinhydrochlorid.
Frage 1: Machen diese denn nicht die wünschenswerten Lactobakterien zunichte?
Frage 2: Kennen Sie womöglich eine Vaginalcreme mit Estriol, die KEINE solchen bakteriziden Zusätze enthält?
Frage 3: Oder gibt es womöglich eine Rezeptur, die man sich auf Rezept in der Apotheke herstellen lassen könnte – ganz ohne bedenkliche Zusätze (z.B. auch ohne Duftstoffe, BHA/BHT oder andere „reizenden“ Zusätze, die leider in fast allen gängigen Produkten stecken).
Danke für eine Antwort!
Liebe Martina,
das Problem haben viele Frauen mit den gängigen Scheidencremes und -zäpfchen. Wenden Sie sich an die Eisbärapotheke in Karlsruhe Durlach. Die stellen selber Zäpfchen und Cremes auf Naturstoffbasis her und werden Sie gerne beraten. viel Erfolg!
Scheideninfektionen und Trockenheit können wirklich unangenehm sein. Aber es ist gut zu wissen, dass es Lösungen gibt, wie Gleitgele und Befeuchtungssprays. Dennoch sollte man bei anhaltenden Beschwerden einen Frauenarzt aufsuchen, um die genaue Ursache herauszufinden und gegebenenfalls eine gezielte Behandlung zu beginnen. Und natürlich spielen auch die Lebensphasen eine Rolle, denn mit zunehmendem Alter kann es zu Veränderungen kommen. Also immer auf den eigenen Körper hören und bei Bedarf Unterstützung suchen.
Liebe Kollegin aus Salzburg,
vielleicht haben Sie ja Zeit und Lust, an unserem Seminar „Jedefrauistanders“ im nächsten Juni in Karlsruhe teilzunehmen. Wetten dass Sie von Methoden hören werden, mit denen Sie noch nie zu tun hatten? Herzliche Grüße!
Liebe Frau Dr. Gerhard,
mich plagt schon seit längerer Zeit ein Ekzem am Scheideneingang, welches ich mit Medikamenten ganz gut im Griff hatte. Seit kurzem wurde bei mir Bluthochdruck festgestellt und ich nehme Medikamente (Beta Blocker) dagegen. Nach der Einnahme dieser Blutdrucksenker hat sich mein Ekzem auch wieder verschlechtert, es juckt wieder verstärkt. (so etwas kann laut Beipackzettel vorkommen) Durch meine Heilpraktikerin bekam ich Estriol-Creme empfohlen. Ich habe nun Ovestin 1 mg, die ich täglich in erbsengroßer Menge verwenden soll. Jetzt habe ich gelesen, dass man bei hohem Blutdruck kein Estriol verwenden soll, da es den Blutdruck erhöht. Nun habe ich Angst und bin verunsichert, deshalb die Frage ob ich Estriol Creme nehmen soll oder eher nicht.
Für eine kurze Info von Ihnen würde ich mich freuen und bedanke mich im Voraus herzlich
Helga
Liebe Helga,
lokal das Estriol anwenden ist überhaupt kein Problem! Ruhig versuchen! Aber Sie haben Recht, viele Menschen haben bei Betablockern das Hautproblem. Mit Colostrum habe ich gute Erfahrungen gemacht. LG
Liebe Frau Dr. Gerhard,
Ich bin 58 Jahre alt und habe seit über einem Jahr keine Periode mehr. Nun bemerke ich, dass meine Genitalschleimhaut besonders um die Klitoris herum empfindlicher wird. Sie sieht heller aus, manchmal hab ich kleine weißliche Krater und sie brennt zum Teil. Meine Frauenärztin meint, dass sei der Östrogenmangel und ich solle Oestro Gynaedronsalbe 0,5mg/g nehmen. Ich habe aber Angst vor Brustkrebs.. Was raten Sie und welche Art der Anwendung empfehlen Sie.
Vielen Dank für Ihr Bemühungen,
Mit freundlichen Grüßen
Maria
Liebe Maria,
bei dem Präparat handelt es sich um Estriol, deshalb brauchen Sie keine Angst vor Brustkrebs zu haben. Ihre Frauenärztin hat mit ihrer Diagnose und der Therapie sehr gewissenhaft gehandelt! Alles Gute!
Liebe Frau Dr. Gerhard
Ich, 49, habe erste Wechseljahressymptome (Schlaflosigkeit und sehr kurze oder unregelmässige Menstruationszyklen) und nehme deshalb seit letzten August Progesteronkapseln, welche mir den Schlaf zurückgaben und die Zyklen regulieren. Doch leider habe ich seit ca. Januar neue Beschwerden: vor und nach der Menstruation habe ich mehrere Tage, mal stark, mal nur wenig, einen rosawässrigen bis leicht blutigen Ausfluss. Früher zeigte sich das Ankünden und Ausklingen der Mens durch bräunlichen Ausfluss und war kürzer. Was mich irritiert: vor allem beim Sex merkt man dann einen fischigen Geruch. Habe gelesen das könnte mit einer trockenen Scheide zu tun haben. Gerade aber beim Sex habe ich wie immer das Gefühl sehr feucht zu sein. Der Geruch ist sehr unangenehm. Was ist das und was kann man dagegen tun?
Liebe Christine,
das ist eine Vaginose, das heißt nicht genügend Döderlein Bakterien, die den PH-Wert niedrig halten, deshalb fühlen sich andere Bakterien wohl.
Einige hormonfreie pflanzliche Vaginaltherapeutika, die Sie bei Vaginose benutzen können, möchte ich Ihnen hier vorstellen. Sie sind pflegend und heilend:
● Femisanit Intimcreme (Biokanol) mit Sanddornextrakt und Rosmarin
● Sagella Vaginalcreme (Sagella) mit Ringelblume und Hyaluronsäure
● Majorana Vaginalgel (Wala) mit Ringelblume und Sonnenhut
● Multi Gyn Liquigel (Ardo medical GmbH) Wirkkomplex 2QR aus dem Blattgel der Aloe vera
● Remifemin (Schaper und Brümmer) mit Hamamelis
● Gynomunal (Taurus) mit Hyaluronsäure und Hopfen
● Vicosan Intim Aufbaumilch (Medi Cine Akademie GmbH) mit Kolostrum
● 4vag (Hypo-a) mit Lactobazillen, Vitaminen und Spurenelementen
Viele grüße
Sehr geehrte Frau Professor Dr. Gerhard,
Ich habe eine Frage zu Nystatin. Auf Selbstzahlerbasis habe ich einen Abstich plus Antimykogramm Aromathogramm in ein Labor geschickt. Ergebnis: mäßig erhöhte C.glabrata. Resistent gegen Fluconazol/Itraconazol, Clotrimazol, Amphotericin B.
Ich kann also nicht systemisch behandeln was mir viel lieber ist. Ich habe große Angst, dass bei topischer Therapie nicht alles weggeht.
Ich behandel nun topisch mit Nystsatin, da der Pilz darauf sensibel reagiert. Laut Apothekerzeitung und Packungsbeilage soll eine Therapie 2-4 Wochen sein. Muss ich nun also 4 Wochen Zäpfchen und Salbe anwenden? Ich bin ratlos.
Und wie lange muss ich danach warten, bis ich einen Kontrollabstrich einsenden kann?
Vielen lieben Dank für Ihre Mühe!
Ich grüße herzlich!
Ihre Jana
Liebe Jana,
Zwei Wochen sollten Sie auf jeden Fall behandeln. Wichtig ist aber, dass Sie direkt mit dem Aufbau einer guten Darmflora beginnen, damit der Pilz nicht immer wieder kommt. Nur über eine gesunde Darmflora können sich auch wieder gute Milchsäurebakterien in der Scheide ansiedeln und unliebsame Bakterien und Pilze in Schach halten. Viele Grüße
Hallo nochmal liebe Frau Professor, ich glaube ich habe versehentlich meine Nachricht nicht abgeschickt.
Stuhlprobe auf Pilze habe ich veranlasst und werde nun mit nystatin drei Wochen Lokal behandeln. Danach mit Aromatherapie.
Meine Frage: wie lange soll ich nach beenden des Nystatin warten, bis ich einen Kontrollabstrich einsende?
Mit herzlichen Grüßen
Jana
Liebe Jana,
ein Kontrollabstrich hilft ihnen auch nicht weiter, es sei denn, Sie sind ein Kontrollfreak. Denn wenn wieder irgendwas (meist was anderes als bisher) gefunden wird, kommen Sie aus der Therapiespirale überhaupt nicht mehr raus. Geben Sie Ihrem Körper die Chance, sich selber zu helfen. alles Gute!
Liebe Frau Dr. Gerhard,
mir wurde 2013 die Gebärmutter entfernt, die Eierstöcke sind nicht mit entfernt worden. Seit zwei Jahren leide ich unter starker Scheidentrockenheit, mit regelmäßigen (2xmonatlichen) unangenehmen Pilzbefall in der Scheide. Der Geschlechtsverkehr ist so überhaupt nicht mehr möglich und ist sehr belastend für die Beziehung, trotz Gleitcreme und Milchsäurekuren. Der FA hat mir OeKolp Vaginalsalbe verschrieben, die ich nicht vertragen habe. Jetzt habe ich die OeKolp-Tabletten 2mg verschrieben bekommen. Gibt es noch andere Behandlungsmethoden, statt die orale Hormontherapie, da die Nebenwirkungen lt. Waschzettel schon erheblich sind.
Vielen lieben Dank im Voraus
Susanne
Liebe Susanne,
erstens müssen Sie den Darm behandeln, damit die guten Scheidenbakterien Ihre Pilze in Schach halten.
Zweitens muss natürlich die Scheidenschleimhaut gepflegt und widerstandsfähiger gemacht werden. Ökolp-Tabletten, die Östriol enthalten sind dazu geeignet, aber auch pflanzliche Alternativen wie bspw. Femisanit, delima, Aromatherapie u.a.Auch Colostrum ist oft sehr hilfreich, am besten zum Schlucken für den Aufbau des Immunsystems und lokal. Viel Erfolg!
Liebe Frau Dr. Gerhard,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort und Unterstützung. Eine Frage muss ich dennnoch stellen, lasse ich den Darm vom Hausarzt oder vom Heilpraktiker behandeln?
Lieben Gruß
Susanne
Liebe Susanne,
wenn Ihr Hausarzt sich auch damit auskennt oder vielleicht sogar Naturheilverfahren macht, wäre das prima. Sonst ruhig zum HP