Die Stoffwechselstörung Hämopyrrollaktamurie (HPU) führt zu Verlusten an aktivem Vitamin B6, Zink und teilweise auch Mangan. Dadurch ist unsere körpereigene Entgiftung gestört. Dies kann zu gravierenden körperlichen Beschwerden führen.
Oft werden Frauen wegen Zyklusstörungen, prämenstruellem Syndrom, Schilddrüsenerkrankungen oder gar Unfruchtbarkeit behandelt, ohne dass erkannt wird, dass eine Störung des Stoffwechsels hinter diesen Beschwerden steht. Diese Stoffwechselstörung nennt man Hämopyrrollaktamurie, abgekürzt HPU.
In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, wie Sie herausfinden können, ob Sie unter einer HPU leiden. Und wenn das der Fall sein sollte, dann ist das kein Grund unglücklich zu sein, sondern im Gegenteil: dann finden Sie hier gleich Mittel und Wege, endgültig Ihre Beschwerden loszuwerden, auch wenn Sie unter Umständen regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel einnehmen müssen.
Was ist HPU?
Das Wort Hämopyrrollaktamurie besagt, dass bei der Synthese (= Zusammenfügung) des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin etwas nicht regelrecht abläuft. Dies zieht vier problematische Folgen nach sich:
- Es kommt zu einer Störung bei der Bildung von Häm, dem Zentrum des Hämoglobins. So wie das Hämoglobin für die Versorgung des Blutes mit Sauerstoff sorgt, ist das Häm u.a. für die Sauerstoffversorgung der Muskulatur zuständig. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel und wird für die Entgiftung benötigt.
- Bei der Stoffwechselstörung HPU entsteht neben „richtigem“ Häm auch eine gewisse Menge „falsches“ Häm, das schädlich ist, wenn es sich im Körper ablagert. Der Körper bindet dieses „falsche“ Häm an Vitamin B6 und Zink, teilweise auch an Mangan, um sie über den Urin ausscheiden zu können.
- So gehen diese wichtigen Vitalstoffe verloren, und das zum Teil über lange Zeit und in größerer Menge. Da diese Vitalstoffe für zahlreiche gesunde Körperabläufe benötigt werden, ist ein Mangel daran ein ernsthaftes Problem. Bedingt durch den Mangel an Zink, Vitamin B6 und Mangan können zahlreiche Vorgänge im Körper sowie die körpereigene Entgiftung nicht mehr richtig ablaufen.
- Die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu entgiften, wird durch den Mangel an wertvollen Mikronährstoffen beeinträchtigt. Und das kann enorme Konsequenzen haben. Gerade im gynäkologischen Bereich ist bekannt, dass Belastungen mit giftigen Schwermetallen die Ursache für zahlreiche Störungen und sogar Erkrankungen sein können. Eine Entgiftungsstörung als Folge der HPU kann zahlreiche Beschwerden nach sich ziehen.
Häufigkeit der HPU
Mindestens 10 % aller Frauen sind nach aktuellem Stand der Daten von der HPU betroffen, dagegen nur etwa 1 % der Männer. Bei (chronischen)Erkrankungen ist der Anteil wahrscheinlich viel höher.
Was sind die Folgen der HPU?
Der Körper muss fortwährend in der Lage sein, Substanzen zu entgiften, zum Beispiel Nahrungsbestandteile oder freie Radikale, Umweltgifte, Bausteine von Hormonen oder auch Medikamente. Die Fähigkeit zu entgiften ist ein wesentliches Element für die Gesundheit. Da durch die HPU wesentliche Faktoren für unsere tägliche Entgiftung fehlen, bewirkt sie eine Störung der Entgiftungsleistung. Das kann sehr problematisch sein und das betrifft natürlich nicht nur Frauen, sondern auch Männer sowie Kinder beiderlei Geschlechts.
Wir wissen heute, dass Belastungen durch Umweltgifte, wie zum Beispiel Quecksilber, zu zahlreichen Symptomen, Erbgutveränderungen, Enzymdefekten und sogar zu einer Schädigung der Mitochondrien führen können. Mitochondrien sind die Kraftwerke in unseren Zellen, die die wichtige Aufgabe haben, aus Nahrung Energie bereit zu stellen. Von HPU betroffene Patientinnen haben oft ein großes Defizit an Energie und sind psychisch wenig belastbar. Dies kann auch mit einer Schädigung der Mitochondrien zusammenhängen.
Diese Verluste an wichtigen Mikronährstoffen sowie die Entgiftungsstörung können nicht allein über die Nahrung ausgeglichen werden. Häufig bleibt das Problem unentdeckt und die Mängel werden im Laufe der Jahre immer gravierender. So kann die Grundlage für zahlreiche Beschwerden entstehen.
Gynäkologische Beschwerden bei HPU
- Zyklusstörungen
- Prämenstruelles Syndrom
- Menstruationsbeschwerden
- vaginale Infektionen
- Polycystische Ovarien
- Endometriose
- Störungen des sexuellen Empfindens
- Schwierigkeiten, schwanger zu werden
- Schwangerschaftsstreifen (auch bei jungen Mädchen ohne Schwangerschaft)
- Fehlgeburten
Allgemeine Beschwerden, die auf eine HPU hinweisen
- morgendliche Übelkeit mit und ohne Schwangerschaft
- blasses Gesicht
- weiße Flecken in den Fingernägeln
- Erschöpfung
- Anämie (Blutarmut)
- keine Erinnerung an Träume
- Stress wird schlecht vertragen
- schlechtes Kurzzeitgedächtnis
- Licht- und Geräusch-Überempfindlichkeit
- verminderte Muskelbildung
- Unterzuckerung (Hypoglykämien)
- Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Entzündungen des Magen-Darm-Traktes, Reizdarm
Beteiligung der HPU bei weiteren Krankheitsbildern
- Schilddrüsenüber- und Unterfunktion
- Ängste, Panikstörungen
- Abhängigkeiten von Substanzen
- Autismus
- Psychosen
- Gelenkbeschwerden und Bandscheibenerkrankungen
- Hashimoto-Thyreoiditis
- primäre biliäre Zirrhose (Autoimmunerkrankung der Leber)
Wie bekommt man eine HPU?
Die HPU ist eine Stoffwechselvariante, die familiär gehäuft auftritt und genetisch bedingt ist. Ein Hinweis auf das Vorliegen einer HPU in der Familie kann beispielsweise sein, dass die Mutter von einer Schilddrüsenerkrankung oder einer psychischen Problematik betroffen ist. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass es auch erworbene Formen gibt. So berichten Dr. med. Bodo Kuklinski über Halswirbelsäulen-Traumata und Prof. Dr. med. Armin E. Heufelder über Schwermetallbelastungen als Auslöser für eine HPU. Auffällig ist, dass zehnmal so viele Frauen von der HPU betroffen sind wie Männer, es scheint sich also um eine frauenspezifische Stoffwechselstörung zu handeln.
Schwermetallbelastung und HPU – eine unheilvolle Kombination
Schwermetalle sind dafür bekannt, dass sie Gen- und Enzymdefekte verursachen. Sie können daher an der Entstehung von HPU beteiligt sein. Umgekehrt führt HPU durch eine Verminderung der körpereigenen Entgiftungsleistung zur Anhäufung von Schwermetallen und anderen toxischen Stoffen im Körper. So blockieren Schwermetalle und HPU gemeinsam die Detoxifikation. In der Praxis ist es entscheidend, eine zuverlässige Diagnostik der HPU durchzuführen und diese mit den fehlenden Mikronährstoffen zu therapieren.
Wie stellt man eine HPU fest?
Bisher wurden toxische Belastungen anhand von Pyrrolverbindungen im Urin nachgewiesen. Der hierfür verwendete Kryptopyrroltest (KPU) ist jedoch als Testverfahren nicht gut geeignet, um spezifische Stoffwechselstörungen nachzuweisen. Der seit dem Jahr 2000 verfügbare und sehr viel genauere HPU-Test® wurde eigens dafür entwickelt, ganz spezifische HPL-Komplexe (Hydroxyhämopyrrol-2-1) zu messen, die nur und ausschließlich bei HPU gebildet werden. HPU ist also nicht identisch mit KPU, auch wenn die beiden Begriffe manchmal fälschlicherweise gleichgestellt werden.
Vorteil dieses neuartigen Testverfahrens ist, dass auch sogenannte Abendausscheider mit Hilfe des 24- Stunden-Urins gefunden werden können. Bei ihnen kommt es – bedingt durch den bestehenden Mangel an Mikronährstoffen – erst durch die mit der Hauptmahlzeit aufgenommenen kleinen Mengen Zink und Vitamin B6 zu einem kurzfristigen Ausscheiden der HPL-Komplexe ca. 2 Stunden nach dem Essen. Beim Erwachsenen sowie bei chronisch kranken Kindern sollte der 24-Stunden-HPU-Test® durchgeführt werden. Bei kleinen Kindern, die nicht chronisch krank sind, genügt der Test im Morgenurin. Wichtig ist, 10 Tage vor Durchführung des Tests keine B-Vitamine und kein Zink extra zuzuführen, das kann den Test verfälschen.
In Deutschland gibt es ein HPU Kompetenzzentrum, nämlich die Firma Heidelberger Chlorella GmbH. Von dort werden derzeit Bestellungen des HPU-Tests® an das Labor KEAC in den Niederlanden weitergeleitet. Es entstehen Versandkosten in Höhe von ca. 7,50 €, die vom Labor KEAC berechnet werden. Die Durchführung des HPU-Tests® im Labor kostet für den 24-Stunden-Test ca. 66 Euro, für den Morgenurin ca. 54 Euro.
Therapie der HPU
Therapiert wird die HPU ausschließlich mit Mikronährstoffen, also Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Die fehlenden Mikronährstoffe sollten ersetzt werden, allen voran die aktive Form des Vitamin B6 (P5P) mit ca. 50 mg pro Tag für einen Erwachsenen, zusätzlich Zink und bei Mangel auch Mangan. Die Erfahrung in der Praxis zeigt immer wieder, wie wichtig es ist, das aktive Vitamin B6 zu verwenden und nicht die inaktive Form. Auch die weiteren Vitamine der B-Familie sollten supplementiert werden, zusätzlich zu weiteren Mikronährstoffen, die im Mangel sind. Beim HPU-Patienten liegen oft Defizite von zahlreichen Mikronährstoffen vor.
Auch zusätzliche entgiftende Maßnahmen, zum Beispiel der Einsatz von Chlorella, sind eine wichtige Option.
In Deutschland gibt es ein Produkt zur Behandlung von HPU mit genau diesen Mikronährstoffen unter dem Namen B-Life Protect® für Erwachsene oder B-Life Protect Mini® für Kinder ohne Mangan. Die Mikronährstoffe müssen oft auf Dauer ersetzt werden, da sie fortwährend verloren gehen. Die genaue Dosis und Anwendung sollte individuell mit einem Therapeuten abgestimmt werden, der sich mit diesem speziellen Gebiet auskennt. Die Therapiekosten mit B-Life Protect® belaufen sich auf etwas weniger als 1 Euro pro Tag.
Bei bestehender HPU Diagnose lohnt es sich, den Alltag auf diese Stoffwechselbesonderheit abzustimmen: Nahrungsmittelunverträglichkeiten beachten, Zähne mit verträglichem Material sanieren, Vorsicht walten lassen bei Medikamenteneinnahme, kritisch umgehen mit Impfungen, überwiegend basische Kost und auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen achten.
Die HPU-Therapie ist oft ein wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit
Ich habe schon viele Menschen – vor allem Frauen – durch die HPU-Therapie begleitet. Immer wieder habe ich dabei gesehen, dass sich allein durch die Behandlung mit Mikronährstoffen schon sehr Vieles lösen lässt und Besserung zu erreichen ist. Das betrifft psychische Erkrankungen gleichermaßen wie frauenspezifische Probleme und chronische Erkrankungen. So ist die Diagnosestellung der HPU oft ein erster ganz wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit.
Seminare
HPU-Seminare für Therapeuten mit Frau Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch und Frau Dr. rer. nat. / Heilpraktikerin Tina Maria Ritter. Termine und Infos unter www.baumeister-jesch.de, www.naturheilpraxis-docritter.de
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Stoffwechselstörung HPU
Für Patienten und Therapeuten. Diagnose, Vitalstoffe und Entgiftung bei Hämopyrrollaktamurie
Dr. Tina Maria Ritter & Dr. Liutgard Baumeister-Jesch, VAK Verlag, Kirchzarten 2014, ISBN 978-3-86731-152-6.
In diesem Leitfaden werden biochemischer Hintergrund, Diagnostik und Therapie der HPU anschaulich und verständlich dargestellt. Auf Folgeerkrankungen, wie z.B. Störungen im gynäkologischen Bereich, Schilddrüsenerkrankungen, psychische Erkrankungen und viele weitere gehen die Autorinnen ausführlich ein. Vor allem aber werden die Zusammenhänge zwischen HPU und Entgiftungsvorgängen ausführlich erläutert. Dies ist auch von besonderer Bedeutung für die Therapie der HPU.
Über die Autorin
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch ist Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin und hat viele Jahre als ärztliche Psychotherapeutin in Institutionen und in eigener Praxis gearbeitet. Sie hat sich intensiv weitergebildet in den Bereichen orthomolekulare Medizin, mitochondriale Medizin sowie Entgiftung und Ausleitung und ist zudem zertifizierte Vitalstofftherapeutin. In dem von ihr gegründeten Privaten Institut für Biophysiologie (2010-2018) hat sie die Forschung und Lehre im Bereich HPU gebündelt. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt bei Heidelberg.
Kontakt
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
In der Heidelslach 6
69181 Leimen
E-Mail: info@baumeister-jesch.de
www.baumeister-jesch.de
Über die Künstlerin
*Frau Dr. Hilly Kessler ist Frauenärztin in Luxemburg und international bekannte Künstlerin. Ihre Frauenportraits machen betroffen und nachdenklich. Für dieses Webmagazin hat Frau Dr. Kessler mir ihre Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
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Sehr geehrte Frau Baumeister-Jesch,
Ich wurde vor ca. 4Jahren positiv in der 4. Stufe auf HPU getestet.
Trotz Substitution haben sich meine Speicher nicht aufgefüllt. Im letzten Jahr wurde ein Dünndarmkarzinom diagnostiziert und erfolgreich operiert.
In der Zwischenzeit lassen sich auch die verschiedenen Speicher ( Eisen, B12 etc. ) auffüllen.
Meine Ärztin will nun wieder einen HPU Test machen.
Meine Frage ist nun , ob dies Sinn macht ( „einmal HPU, immer HPU“) und wenn ja, wie lange darf ich die NEM‘s vor dem Test nicht nehmen. Fällt auch das L- Thyroxin darunter?
Ich danke Ihnen schon jetzt für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Jutta
Liebe Jutta,
einmal HPU immer HPU stimmt. Ein erneuter Test ist nicht sinnvoll, da der Nachweis der HPU, so es denn beim ersten Mal im Labor KEAC in Holland getestet wurde, genetisch ist.
Falls doch noch mal getestet werden sollte, wie in der Beschreibung erwähnt, die Nahrungsergänzungsmittel eine Woche vor dem Test weglassen, alle Schulmedizinischen Präparate bitte weiter nehmen.
„Speicher“ auffüllen gestaltet sich umso schwieriger je mehr Stress der Patient hat. In vielen Fällen geben wir quasi das, was tagtäglich verbraucht wird und erreichen damit für den Patienten viel.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Dr. Baumeister-Jesch,
vielleicht können Sie mir eine Frage beantworten:
Ich habe ein extremes Bedürfnis nach frischer Luft. Geschlossene Räume, verbrauchte Luft, Wärme machen mir Probleme. Teilweise habe ich das Gefühl zu atmen ohne wirklich Luft zu bekommen. Die Lungenfunktion und das Herz sind in Ordnung.
Kann das mit der Hpu zusammenhängen?
Liebe Christiane,
es ist schon richtig, dass (aus verschiedenen Gründen) die HPU eine gewisse Anfälligkeit für verschiedene Ängste verursacht. Ihren „Lufthunger“, der Sie auch unruhig macht, verstehe ich am ehesten im Sinne einer „chronischen latenten Hyperventilation“. Dies ist ein wenig bekannter, dennoch aber ganz gut untersuchter Effekt. Nähere Informationen dazu finden Sie beispielsweise auf der Webseite von Herrn Dr. Thomas Weiss in Mannheim http://www.weiss.de/ sowie unter dem Begriff Buteyko Atemtherapie. Kurz zusammengefasst besteht die Therapie darin, dem chronisch herabgesetzten CO²-Sollwert wieder auf normale Höhe anzuheben. Am besten belesen Sie sich selbständig darüber, im Internet sind durchaus auch kompetente Beiträge zu diesem Thema zu finden. Ich möchte Sie gern ermutigen, ein entsprechendes Atemtraining durchzuführen, da es eine einfache und wirklich effektive Therapiemethode ist. Selbstverständlich ist es wichtig, gleichzeitig die HPU mit den erforderlichen Mikronährstoffen zu behandeln, sei es mit Depyrrol oder auch mit B-Life Protect.
Mit besten Wünschen für Ihre Gesundheit
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Dr. Baumeister-Jesch,
sei Juni weiß ich auch, daß ich HPU leicht positiv bin und nehme seit 5 Wochen Depyrrol Basis ein und leide dadurch vermehrt unter Wassereinlagerungen und Gewichtszunahme. Ich werde die Einnahme vorerst unterbrechen. Woran kann das liegen? Was kann ich noch tun um die HPU in den Griff zu bekommen?
Viele Grüße von Nicole
Liebe Nicole,
bestehende Nahrungsmittelunverträglichkeiten können problematisch sein und Wasser „ziehen“. Ein HPU-Screening (Bluttest) wäre aus meiner Sicht sinnvoll. Möglich wäre auch eine Nebennierenschwäche. Dies lässt sich mit Hilfe eines Cortisol-Tagesprofils feststellen.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Guten Tag,
ich hätte gerne gewusst, was ich zur Entgiftung nehmen kann.
Lt. Recherche ist Chlorella nicht anzuwenden bei HPU. Ich bin allerdings sehr daran interessiert, meine Schwermetallbelastungen zu reduzieren.
Auf Zeolith, Silicium und Jod reagiere ich heftig mit Schlafstörungen und Schweißausbrüchen.
Vielen Dank.
Liebe Sepia,
selbstverständlich kann die Chlorella bei HPU genommen werden. Eine individuelle Verträglichkeit ist auszuprobieren. Die meisten Patienten vertragen die Chlorella sehr gut. Chlorella ist eine Süßwasseralge, man darf sie also auch bei Schilddrüsenproblemen verwenden. Patienten mit einem extrem hohen Histaminspiegel vertragen die Chlorella manchmal nicht gut, das lässt sich mit Hilfe eines HPU-Screening Tests herausfinden.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Dr. Luitgard Baumeister-Jesch,
haben Sie Erfahrung mit Präparaten und welche gut geeignet sind? Es gibt ja erhebliche Unterschiede wie viel von den Nährstoffen enthalten ist. Bei dem niederländischen Präparat Dyperrol ist z.b. erheblich mehr enthalten als im B-Protect von Heidelberger Chlorella.
Vielen Dank.
Luna Wolf
Liebe Frau Wolf,
Depyrrol und B-Life Protect entsprechen sich. Beide Präparate sind ganz prima zum HPU Ausgleich geeignet.
In dem deutschen Produkt B-Life Protect ist lediglich aus gesetzlichen Gründen die Tagesdosierung auf 3 Kapseln verteilt (dies darf allerdings nicht in der Form auf dem Etikett stehen). Das alles hat rein formale Gründe.
Wir geben gerne mittags einen aktiven Vitamin B-Komplex dazu bzw. ein Multivitamin ohne Kupfer am Abend.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Liebe Frau Dr. Baumeister-Jesch,
ich habe vor einigen Wochen einen HPU Test bei der KEAC gemacht und bin nun auf der Suche nach einem/er Therapeutin in Frankfurt am Main.
Auf der Keac Webseite habe ich nur die Heilpraktikerin Frau Patricia Peter gefunden. Da ich jedoch schon einmal negative Erfahrungen mit ihr gemacht habe, würde ich mich über ein oder zwei alternative Therapeutenvorschläge freuen.
Vielen Dank im Voraus und sommerliche Grüße
Marie
Sehr geehrte Frau Dr. Baumeister-Jesch,
ich habe seit 2015 durch das KEAC festgestellte HPU und nehme früh eine Depyrrol( 25 Zink, 25 P-5-P, 4,7 Mangan). Jetzt wurde bei mir noch vermindertes intrazell. ATP und ein erhöhter Stressindex festgestellt. Mir geht es auch überhaupt nicht gut. Schmerzen überall, Magen-Darm Proplematik, HWS, schwach und ausgebrannt. Jetzt hat mir mein Arzt noch hochdosiertes Vit. B 1(300mg) Vit. B 2 (200mg) Vit. B 3 1000mg, Ribose, Alpha liponsäure und Q 10 verordnet. Jetzt denke ich das meine Dosis
B 6(P-5-P) mit 25 mg tägl. einfach zu gering ist. Sollte ich diese erhöhen? Ich würde mich sehr über eine Antwort von Ihnen freuen. Liebe Grüße Heike
Liebe Heike,
es ist immer sehr schwierig, in eine laufende Therapie „hineinzureden“. Offenbar haben Sie das große Glück, bei einem Arzt zu sein, der sich mit Dingen auskennt, die man bei Ärzten ansonsten leider mit der Lupe suchen muss. Daher möchte ich Sie gern ermutigen, mit Ihrem Arzt selber die Dosierungen gemeinsam zu überlegen, unter Berücksichtigung Ihrer bestehenden Symptome. Ganz generell rate ich Ihnen dazu, bei den B-Vitaminen immer darauf zu achten, dass sie insbesondere Vitamin B2, Vitamin B6 und Vitamin B12 in der aktiven Form bekommen. Es schien mir ein wenig vermessen, aus der Ferne, ohne Sie selber zu kennen, eine „noch bessere“ Therapieempfehlung zu geben, als Sie sie von Ihrem Arzt erhalten. Bitte besprechen Sie all das vertrauensvoll mit ihm.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Dr. Baumeister-Jesch,
ich habe HPU und nehme den Multi von Heidelberger Chlorella und zusätzlich morgens 30 mg Zink, 5mg Mangan und 30 mg P5P. Leider steigen weder Zink noch Mangan (Im Vollblut gemessen) sondern fallen eher kontinuierlich ab. Was kann man tun, damit man Zink besser verwerten kann?
Schilddrüse im 24 Stunden Urin bei KEAC ok, auch Sono gut und Blutwerte.
Eisenmangel habe ich auch und nehme Abends 15 mg Eisen in Form von Eisenspirulina und Lactoferrin. Eisen und Mangan sind ja Gegenspieler. Aber kann das Eisen am Abend so sehr Zink und Mangan am Morgen stören? Das Eisen hat sich jetzt verdoppelt (von 20 auf 40 Ferritin) aber die beiden anderen sinken nur. Was kann ich tun um mehr Zink aufzunehmen? Ionisches/Kolloidales Zink zusätzlich bringt auch nichts. Auch keine Schüsslersalze. Herzlichen Dank.
LG Tina
Liebe Tina,
es kann zum Teil Jahre dauern, bis sich die Zinkspiegel unter HPU Therapie ausgleichen. Grundsätzlich behandeln wir nicht die Spiegel, sondern die Patienten. Also wenn Sie sich gut fühlen mit der Dosierung, ist das ok. Das ist dann quasi das, was Sie täglich „verbrauchen“. Mittlerweile sind wir in der HPU Therapie aufgrund der zunehmenden Umweltbelastung und dem Vorkommen von Kupfer in unserer Nahrung mit der Zinksupplementierung hoch gegangen. Eine adäquate Therapie wären 50 mg.
In der Regel sieht man damit, dass der Zinkspiegel sich doch verbessert und der Kupferspiegel zunächst im Serum ansteigt, da die Leber vermehrt Kupfer wieder entgiften kann.
Es gibt aber auch Patienten, die das Zink tatsächlich nur schwer aufnehmen. In diesem Fall ist die einzige Therapieoption regelmäßige Zinkinfusionen.
Mangan hemmt die Aufnahme von Eisen und Eisen die Aufnahme von Mangan. Man kann beide Mikronährstoffe sonst auch einfach intervallmäßig einzeln zuführen. Der Ferritinspiegel sollte in der Tat über 50 sein.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Vielen Dank Frau Dr. Baumeister Jesch, das hat mir sehr geholfen.
Eine Frage noch: Wenn nach einer Weile der Zinkeinnahme der Kupferspiegel im Vollblut sinkt(Minusbereich) , sollte man dann sogar Kupfer supplementieren?
Vielen Dank Gruß Tina
Liebe Tina,
der Vollblutspiegel ist leider nicht aussagekräftig. Kupfer kommt nicht so sehr in der Zelle vor, sondern eher außerhalb. Hier machen wir also Serumanalysen. Der Wert alleine sagt aber ebenfalls noch nichts aus. Auch das Transportprotein von Kupfer, das Coeruloplasmin, muss bestimmt werden. Und noch immer, weiß man eigentlich nichts. Nun muss mit Hilfe der beiden Werte errechnet werden, wie viel Kupfer gebunden ist, dann lässt sich anschließend ermitteln, wie viel Kupfer frei ist.
Zu viel freies Kupfer ist toxisch. Vorsicht damit bei HPU. Einige Labore rechnen das freie Kupfer aus, dann muss man es nicht selber machen.
Zu viel freies Kupfer kann sogar bei einem anscheinenden „Mangel“, also zu niedrigen Werten im Vollblut und auch Serum, vorkommen. Deswegen muss man rechnen.
Herzliche Grüße
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Hallo Frau Dr. L-J,
darf ein Allgemeinmediziner HPU feststellen? Ich habe für mich verstanden, dass es leider vertikal vererbt wird. Mir ist im Leben alles passiert, was einem dadurch nur genommen werden kann bis zur Bettlägerigkeit. 20 Jahre auf der Suche und nix half. Bei der Tochter haben wir selbiges festgestellt. Wohin schicke ich sie? (Wir wohnen nicht zusammen.)
Ich darf/muß B6 und Zink nehmen, Mangan nehme ich von mir aus manchmal, aber selten. Mein Vitalstoffmangel ist gravierend. Bezahlt bekommt man für die Gesundheit nichts. Meine Mutter starb an Sepsis. In vielen Alleingängen und zwanghafter Annäherung dies auf den Grund zu gehen, habe ich mich vor dem Rollstuhl u. dem Ableben in der Psychatrie gerettet.
Aber wie helfe ich meiner Tochter, sie ist doch noch jung?
Silvia
Liebe Silvia,
selbstverständlich kann ein Arzt einen HPU Test bei der KEAC in Auftrag geben. Es bleibt dennoch eine private Leistung, die nicht über die gesetzliche Kasse abgerechnet werden kann. Einige Private Versicherer zahlen den HPU Test.
Jeder Patient kann diesen Test aber auch alleine, ohne Therapeuten, ins Labor schicken. Das ist gar kein Problem.
Auf http://www.keac.de ist auch eine Therapeutenliste mit Behandlern (Ärzte und Heilpraktiker), die bei positivem Test weiterhelfen können.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Dr. Baumeister-Jesch,
Könnte es möglich sein, dass eine Stoffwechselstörung ggf. HPU zu einer Fußnagelfärbung (ähnlich wie ein Pilz ) nur am großen Zeh bds. führen kann?
Ich danke für Ihre Meinung.
Mit freundlichen Grüßen,
B. Lenhardt
Liebe Frau Lenhardt,
das ist mir nicht bekannt. Ich kann Ihre Frage bedauerlicherweise nicht beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch