Die Stoffwechselstörung Hämopyrrollaktamurie (HPU) führt zu Verlusten an aktivem Vitamin B6, Zink und teilweise auch Mangan. Dadurch ist unsere körpereigene Entgiftung gestört. Dies kann zu gravierenden körperlichen Beschwerden führen.
Oft werden Frauen wegen Zyklusstörungen, prämenstruellem Syndrom, Schilddrüsenerkrankungen oder gar Unfruchtbarkeit behandelt, ohne dass erkannt wird, dass eine Störung des Stoffwechsels hinter diesen Beschwerden steht. Diese Stoffwechselstörung nennt man Hämopyrrollaktamurie, abgekürzt HPU.
In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, wie Sie herausfinden können, ob Sie unter einer HPU leiden. Und wenn das der Fall sein sollte, dann ist das kein Grund unglücklich zu sein, sondern im Gegenteil: dann finden Sie hier gleich Mittel und Wege, endgültig Ihre Beschwerden loszuwerden, auch wenn Sie unter Umständen regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel einnehmen müssen.
Was ist HPU?
Das Wort Hämopyrrollaktamurie besagt, dass bei der Synthese (= Zusammenfügung) des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin etwas nicht regelrecht abläuft. Dies zieht vier problematische Folgen nach sich:
- Es kommt zu einer Störung bei der Bildung von Häm, dem Zentrum des Hämoglobins. So wie das Hämoglobin für die Versorgung des Blutes mit Sauerstoff sorgt, ist das Häm u.a. für die Sauerstoffversorgung der Muskulatur zuständig. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel und wird für die Entgiftung benötigt.
- Bei der Stoffwechselstörung HPU entsteht neben „richtigem“ Häm auch eine gewisse Menge „falsches“ Häm, das schädlich ist, wenn es sich im Körper ablagert. Der Körper bindet dieses „falsche“ Häm an Vitamin B6 und Zink, teilweise auch an Mangan, um sie über den Urin ausscheiden zu können.
- So gehen diese wichtigen Vitalstoffe verloren, und das zum Teil über lange Zeit und in größerer Menge. Da diese Vitalstoffe für zahlreiche gesunde Körperabläufe benötigt werden, ist ein Mangel daran ein ernsthaftes Problem. Bedingt durch den Mangel an Zink, Vitamin B6 und Mangan können zahlreiche Vorgänge im Körper sowie die körpereigene Entgiftung nicht mehr richtig ablaufen.
- Die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu entgiften, wird durch den Mangel an wertvollen Mikronährstoffen beeinträchtigt. Und das kann enorme Konsequenzen haben. Gerade im gynäkologischen Bereich ist bekannt, dass Belastungen mit giftigen Schwermetallen die Ursache für zahlreiche Störungen und sogar Erkrankungen sein können. Eine Entgiftungsstörung als Folge der HPU kann zahlreiche Beschwerden nach sich ziehen.
Häufigkeit der HPU
Mindestens 10 % aller Frauen sind nach aktuellem Stand der Daten von der HPU betroffen, dagegen nur etwa 1 % der Männer. Bei (chronischen)Erkrankungen ist der Anteil wahrscheinlich viel höher.
Was sind die Folgen der HPU?
Der Körper muss fortwährend in der Lage sein, Substanzen zu entgiften, zum Beispiel Nahrungsbestandteile oder freie Radikale, Umweltgifte, Bausteine von Hormonen oder auch Medikamente. Die Fähigkeit zu entgiften ist ein wesentliches Element für die Gesundheit. Da durch die HPU wesentliche Faktoren für unsere tägliche Entgiftung fehlen, bewirkt sie eine Störung der Entgiftungsleistung. Das kann sehr problematisch sein und das betrifft natürlich nicht nur Frauen, sondern auch Männer sowie Kinder beiderlei Geschlechts.
Wir wissen heute, dass Belastungen durch Umweltgifte, wie zum Beispiel Quecksilber, zu zahlreichen Symptomen, Erbgutveränderungen, Enzymdefekten und sogar zu einer Schädigung der Mitochondrien führen können. Mitochondrien sind die Kraftwerke in unseren Zellen, die die wichtige Aufgabe haben, aus Nahrung Energie bereit zu stellen. Von HPU betroffene Patientinnen haben oft ein großes Defizit an Energie und sind psychisch wenig belastbar. Dies kann auch mit einer Schädigung der Mitochondrien zusammenhängen.
Diese Verluste an wichtigen Mikronährstoffen sowie die Entgiftungsstörung können nicht allein über die Nahrung ausgeglichen werden. Häufig bleibt das Problem unentdeckt und die Mängel werden im Laufe der Jahre immer gravierender. So kann die Grundlage für zahlreiche Beschwerden entstehen.
Gynäkologische Beschwerden bei HPU
- Zyklusstörungen
- Prämenstruelles Syndrom
- Menstruationsbeschwerden
- vaginale Infektionen
- Polycystische Ovarien
- Endometriose
- Störungen des sexuellen Empfindens
- Schwierigkeiten, schwanger zu werden
- Schwangerschaftsstreifen (auch bei jungen Mädchen ohne Schwangerschaft)
- Fehlgeburten
Allgemeine Beschwerden, die auf eine HPU hinweisen
- morgendliche Übelkeit mit und ohne Schwangerschaft
- blasses Gesicht
- weiße Flecken in den Fingernägeln
- Erschöpfung
- Anämie (Blutarmut)
- keine Erinnerung an Träume
- Stress wird schlecht vertragen
- schlechtes Kurzzeitgedächtnis
- Licht- und Geräusch-Überempfindlichkeit
- verminderte Muskelbildung
- Unterzuckerung (Hypoglykämien)
- Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Entzündungen des Magen-Darm-Traktes, Reizdarm
Beteiligung der HPU bei weiteren Krankheitsbildern
- Schilddrüsenüber- und Unterfunktion
- Ängste, Panikstörungen
- Abhängigkeiten von Substanzen
- Autismus
- Psychosen
- Gelenkbeschwerden und Bandscheibenerkrankungen
- Hashimoto-Thyreoiditis
- primäre biliäre Zirrhose (Autoimmunerkrankung der Leber)
Wie bekommt man eine HPU?
Die HPU ist eine Stoffwechselvariante, die familiär gehäuft auftritt und genetisch bedingt ist. Ein Hinweis auf das Vorliegen einer HPU in der Familie kann beispielsweise sein, dass die Mutter von einer Schilddrüsenerkrankung oder einer psychischen Problematik betroffen ist. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass es auch erworbene Formen gibt. So berichten Dr. med. Bodo Kuklinski über Halswirbelsäulen-Traumata und Prof. Dr. med. Armin E. Heufelder über Schwermetallbelastungen als Auslöser für eine HPU. Auffällig ist, dass zehnmal so viele Frauen von der HPU betroffen sind wie Männer, es scheint sich also um eine frauenspezifische Stoffwechselstörung zu handeln.
Schwermetallbelastung und HPU – eine unheilvolle Kombination
Schwermetalle sind dafür bekannt, dass sie Gen- und Enzymdefekte verursachen. Sie können daher an der Entstehung von HPU beteiligt sein. Umgekehrt führt HPU durch eine Verminderung der körpereigenen Entgiftungsleistung zur Anhäufung von Schwermetallen und anderen toxischen Stoffen im Körper. So blockieren Schwermetalle und HPU gemeinsam die Detoxifikation. In der Praxis ist es entscheidend, eine zuverlässige Diagnostik der HPU durchzuführen und diese mit den fehlenden Mikronährstoffen zu therapieren.
Wie stellt man eine HPU fest?
Bisher wurden toxische Belastungen anhand von Pyrrolverbindungen im Urin nachgewiesen. Der hierfür verwendete Kryptopyrroltest (KPU) ist jedoch als Testverfahren nicht gut geeignet, um spezifische Stoffwechselstörungen nachzuweisen. Der seit dem Jahr 2000 verfügbare und sehr viel genauere HPU-Test® wurde eigens dafür entwickelt, ganz spezifische HPL-Komplexe (Hydroxyhämopyrrol-2-1) zu messen, die nur und ausschließlich bei HPU gebildet werden. HPU ist also nicht identisch mit KPU, auch wenn die beiden Begriffe manchmal fälschlicherweise gleichgestellt werden.
Vorteil dieses neuartigen Testverfahrens ist, dass auch sogenannte Abendausscheider mit Hilfe des 24- Stunden-Urins gefunden werden können. Bei ihnen kommt es – bedingt durch den bestehenden Mangel an Mikronährstoffen – erst durch die mit der Hauptmahlzeit aufgenommenen kleinen Mengen Zink und Vitamin B6 zu einem kurzfristigen Ausscheiden der HPL-Komplexe ca. 2 Stunden nach dem Essen. Beim Erwachsenen sowie bei chronisch kranken Kindern sollte der 24-Stunden-HPU-Test® durchgeführt werden. Bei kleinen Kindern, die nicht chronisch krank sind, genügt der Test im Morgenurin. Wichtig ist, 10 Tage vor Durchführung des Tests keine B-Vitamine und kein Zink extra zuzuführen, das kann den Test verfälschen.
In Deutschland gibt es ein HPU Kompetenzzentrum, nämlich die Firma Heidelberger Chlorella GmbH. Von dort werden derzeit Bestellungen des HPU-Tests® an das Labor KEAC in den Niederlanden weitergeleitet. Es entstehen Versandkosten in Höhe von ca. 7,50 €, die vom Labor KEAC berechnet werden. Die Durchführung des HPU-Tests® im Labor kostet für den 24-Stunden-Test ca. 66 Euro, für den Morgenurin ca. 54 Euro.
Therapie der HPU
Therapiert wird die HPU ausschließlich mit Mikronährstoffen, also Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Die fehlenden Mikronährstoffe sollten ersetzt werden, allen voran die aktive Form des Vitamin B6 (P5P) mit ca. 50 mg pro Tag für einen Erwachsenen, zusätzlich Zink und bei Mangel auch Mangan. Die Erfahrung in der Praxis zeigt immer wieder, wie wichtig es ist, das aktive Vitamin B6 zu verwenden und nicht die inaktive Form. Auch die weiteren Vitamine der B-Familie sollten supplementiert werden, zusätzlich zu weiteren Mikronährstoffen, die im Mangel sind. Beim HPU-Patienten liegen oft Defizite von zahlreichen Mikronährstoffen vor.
Auch zusätzliche entgiftende Maßnahmen, zum Beispiel der Einsatz von Chlorella, sind eine wichtige Option.
In Deutschland gibt es ein Produkt zur Behandlung von HPU mit genau diesen Mikronährstoffen unter dem Namen B-Life Protect® für Erwachsene oder B-Life Protect Mini® für Kinder ohne Mangan. Die Mikronährstoffe müssen oft auf Dauer ersetzt werden, da sie fortwährend verloren gehen. Die genaue Dosis und Anwendung sollte individuell mit einem Therapeuten abgestimmt werden, der sich mit diesem speziellen Gebiet auskennt. Die Therapiekosten mit B-Life Protect® belaufen sich auf etwas weniger als 1 Euro pro Tag.
Bei bestehender HPU Diagnose lohnt es sich, den Alltag auf diese Stoffwechselbesonderheit abzustimmen: Nahrungsmittelunverträglichkeiten beachten, Zähne mit verträglichem Material sanieren, Vorsicht walten lassen bei Medikamenteneinnahme, kritisch umgehen mit Impfungen, überwiegend basische Kost und auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen achten.
Die HPU-Therapie ist oft ein wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit
Ich habe schon viele Menschen – vor allem Frauen – durch die HPU-Therapie begleitet. Immer wieder habe ich dabei gesehen, dass sich allein durch die Behandlung mit Mikronährstoffen schon sehr Vieles lösen lässt und Besserung zu erreichen ist. Das betrifft psychische Erkrankungen gleichermaßen wie frauenspezifische Probleme und chronische Erkrankungen. So ist die Diagnosestellung der HPU oft ein erster ganz wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit.
Seminare
HPU-Seminare für Therapeuten mit Frau Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch und Frau Dr. rer. nat. / Heilpraktikerin Tina Maria Ritter. Termine und Infos unter www.baumeister-jesch.de, www.naturheilpraxis-docritter.de
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Stoffwechselstörung HPU
Für Patienten und Therapeuten. Diagnose, Vitalstoffe und Entgiftung bei Hämopyrrollaktamurie
Dr. Tina Maria Ritter & Dr. Liutgard Baumeister-Jesch, VAK Verlag, Kirchzarten 2014, ISBN 978-3-86731-152-6.
In diesem Leitfaden werden biochemischer Hintergrund, Diagnostik und Therapie der HPU anschaulich und verständlich dargestellt. Auf Folgeerkrankungen, wie z.B. Störungen im gynäkologischen Bereich, Schilddrüsenerkrankungen, psychische Erkrankungen und viele weitere gehen die Autorinnen ausführlich ein. Vor allem aber werden die Zusammenhänge zwischen HPU und Entgiftungsvorgängen ausführlich erläutert. Dies ist auch von besonderer Bedeutung für die Therapie der HPU.
Über die Autorin
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch ist Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin und hat viele Jahre als ärztliche Psychotherapeutin in Institutionen und in eigener Praxis gearbeitet. Sie hat sich intensiv weitergebildet in den Bereichen orthomolekulare Medizin, mitochondriale Medizin sowie Entgiftung und Ausleitung und ist zudem zertifizierte Vitalstofftherapeutin. In dem von ihr gegründeten Privaten Institut für Biophysiologie (2010-2018) hat sie die Forschung und Lehre im Bereich HPU gebündelt. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt bei Heidelberg.
Kontakt
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
In der Heidelslach 6
69181 Leimen
E-Mail: info@baumeister-jesch.de
www.baumeister-jesch.de
Über die Künstlerin
*Frau Dr. Hilly Kessler ist Frauenärztin in Luxemburg und international bekannte Künstlerin. Ihre Frauenportraits machen betroffen und nachdenklich. Für dieses Webmagazin hat Frau Dr. Kessler mir ihre Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
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Sehr geehrte Frau Dr. Baumeister-Jesch.
Lt. Urintest liegt HPU vor, die ganzen Symptome passen dazu.
Im Blut sind aber die Werte Zink und Mangan normal, B6 und Eisen erhöht.
Wie ist das zu verstehen?
Mit freundlichen Grüßen, B.S.
Liebe Frau Sonnhüter,
Mikronährstoffwerte im Blut machen nicht in jedem Fall Sinn. Die Werte können bei HPU abweichen, müssen aber nicht. Deswegen können Sie eine HPU auch nicht im BLUT erkennen, sondern nur über den Urin.
Beispiel Vitamin B6. Bei HPU-Patienten, die erhöhte Spiegel ohne Supplementation haben, kann entweder ein Rückstauphänomen vorliegen oder ein Energiemangel. Denn Vitamin B6 wird ATP, also Energie abhängig aus dem Blut in die Zelle aufgenommen. Chronisch kranke und müde Menschen besitzen nicht ausreichend Energie, um Vitamin B6 aus dem Blut aufzunehmen. Im Blut ist der Wert erhöht, die Zelle verhungert.
Oder Rückstau, wenn ein Zink, Magnesium oder Vitamin B2 Mangel vorliegt. Da diese Mikronährstoffe bei der Weiterprozessierung von Vitamin B6 in die aktive Form (das P5P) essentiell sind. Fehlt eines dieser Vitalstoffe, kann Vitamin B6 nur unzureichend aktiviert werden und die Weiterverarbeitung oder Nutzung stockt. Das sehen Sie dann im Blut. Auch hier: die Zelle verhungert an aktivem Vitamin B6 (P5P).
Eisen: Hier zählt der Eisenspeicherwert: das Ferritin. Der ist hoffentlich normal. Ein erhöhter Ferritinwert würde eine Leberbelastung anzeigen.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Liebe Frau Dr. Baumeister-Jesch,
ich habe einen HPU-Test mit Morgenurin gemacht. Das Ergebnis lag knapp über dem Normbereich bei 7,80mg/g und 0,94g/l. Halten Sie eine Therapie für nötig, oder sind die Werte noch O.K.?
Liebe Melanie,
die Einheiten, die Sie angeben, klingen eher nach einem KPU Test bzw. nach einem angeblichen „HPU“-Test aus einem deutschen Labor.
Der Test auf Hämopyrrollaktam ist sehr schwierig. In Deutschland wird der Test nicht angeboten. Es gibt Labore, die einen ähnlichen Test anbieten, in der Beschreibung findet man aber den Hinweis „…hierbei handelt es sich wohl um..“ es wird also angenommen. Der HPL-Komplex wird nicht wirklich nachgewiesen.
Ein HPU-Test bei der KEAC in Holland im Morgenurin ist ab 0,65 µmol/l positiv und auch behandlungsbedürftig.
Klarheit ist wichtig. Und ein HPU positiver Befund eine Weichenstellung für Ihre Gesundheit in der Zukunft.
Ich würde zur Abklärung und Sicherheit einen 24 Stunden Urin-Test bei der KEAC empfehlen.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Dr. Baumeister-Jesch,
nach positivem HPU-Test habe ich mit der Einnahme von Taurin und Zink begonnen. Später werde ich dann langsam das P5P-Vitamin B6 einschleichen.
Bzgl. der Supplementierung von Mangan bin ich in meinem Fall unsicher, da ich gelesen habe, dass man bei Morbus Meulengracht kein Mangan nehmen soll und eine Umweltmedizinerin bei mir „Hyperbilirubinämie bei Morbus Meulengracht“ festgestellt hatte.- Sollte/darf ich somit kein Mangan einnehmen?
Herzlichen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Jutta
Liebe Jutta,
es ist richtig, dass man mit der Supplementierung von Mangan bei Meulengracht vorsichtig sein sollte.
Es wird geraten, in diesem Fall „nur“ Zink und Vitamin P5P einzunehmen. Kombipräparate für HPU gehen demnach nur, wenn sie kein Mangan enthalten. Das ist im B-Life Protect mini der Fall.
Hier wäre die Erwachsenen Dosierung 3 Kapseln zum Frühstück. Einschleichend dosieren.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Liebe Frau Braumeister-Jesch,
beim mir wurde vor kurzem eine HPU festgestellt. Der Termin bis ich die genaue Dosierung mit meiner Ärztin klären kann, ist aber erst in 3-4 Wochen. Bis dahin würde ich gerne bereits das Produkt B-Life Protect nehmen. Könnten Sie mir sagen in welcher Dosierung ich das Produkt zu mir nehmen sollte, bis ich eine konkrete Einnahmeanweisung meiner Ärztin bekomme.
Ganz lieben Dank!
Liebe Jana,
B-Life Protect bitte immer einschleichen. In der ersten Woche jeden zweiten Tag eine halbe Kapsel (dazu die Kapsel auseinanderziehen und den Inhalt auf 2 Portionen aufteilen). In der zweiten Woche täglich eine halbe Kapsel, in der dritten Woche täglich 1 Kapsel, danach dann täglich zwei Kapseln für eine Woche und dann drei Kapseln täglich. Immer zum Essen einnehmen, nie nüchtern, morgens oder mittags, nicht abends. Falls es anfangs kurz nach der der Einnahme zu leichter Übelkeit kommen sollte, bitte nochmals eine Kleinigkeit essen.
Ich wünsche alles Gute
Freundliche Grüße
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Liebe Fr. Dr. Baumeister-Jesch,
ich nehme seit einem halben Jahr Vitamin B6, Zink, Magnesium und Mangan. Leider vertrage ich das P5P nicht, höchstens 1/2 Kapsel B-Life Protect. Könnte das an meiner Histaminunverträglichkeit liegen? Bei der Laboruntersuchung vor einem Jahr kam heraus, dass mein DAO-Wert vermindert ist, eine Histaminintoleranz wahrscheinlich (8,8 U/ml). Jetzt nehme ich seit 6 Wochen Johanniskraut 900, da es mir psychisch nicht wirklich besser geht. Ist die Einnahme von Johanniskraut und der HPU-Mikronährstoffe (im Speziellen Vitamin B6) sinnvoll und gut? Seit 6 Wochen nehme ich kein Vitamin B6 mehr. Vielen Dank für Ihr Bemühungen!
Liebe Grüße Mimi
Liebe Mimi,
ja das kann an einer Histadelie liegen. Ich würde das Histamin im Vollblut bei der KEAC bestimmen lassen, um Sicherheit zu haben. Die Therapie der Histadelie hat Priorität, damit man nebenwirkungsfrei dann den HPU-Ausgleich machen kann.
Auf eigene Faust ist das für einen Laien in der Regel nicht gut machbar. Ich würde zu therapeutischer Hilfe raten.
Wenn Ihnen Johanniskraut gut tut, ist das ok.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Hallo Frau Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch,
mein Sohn soll 50mg Vitamin B6 täglich zu sich nehmen. Nun habe ich ein Präparat gekauft, welches 50mg p5p enthält. Nach meinen Recherchen entspricht das ja gar nicht 50mg Vit B6.
Ich konnte aber leider nirgends in Erfahrung bringen, ob 50mg p5p nun mehr oder weniger sind. Ich möchte das Vitamin auf keinen Fall zu hoch dosieren.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
Chrissi H.
Liebe Chrissi,
bei der Supplementation kommt es nicht aufs Milligramm an. Da brauchen Sie keine Sorge haben und können auch nichts falsch machen.
Man beginnt mit einer niedrigen Dosierung (z. B 10 mg) und steigert dann auf bis zu 50 mg.
15 mg P5P entspricht 10 mg Pyridoxin
45 mg P5P sind dann 30 mg inaktives Vitamin B6
Vitamin B6 oder P5P sind wasserlöslich. Das bedeutet, dass bei Überdosierung das Vitamin ausgeschieden wird.
Fettlösliche Vitamine (die Vitamine EDEKA) sollte man nach Spiegel-Kontrolle supplementieren. Das ist für wasserlösliche Vitamine, die nur eine kurze Halbwertszeit besitzen oder nicht gut gespeichert werden können, nicht nötig (alle B-Vitamine).
Überdosierungen bei Vitamin B6 sind NUR bei NICHT-HPUlern bekannt, nach MONATELANGER Supplementation mit MEGA Dosierungen von mehr als 200 mg. Die aufgetretenen Beschwerden waren REVERSIBEL, also viel Lärm um nichts.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Dr. Baumeister-Jesch,
Vor ein paar Wochen hat mein Sohn einen HPU-Test durchgeführt. Er war positiv.
Daraufhin habe ich ebenfalls den 24-Sunden-Urin-Test gemacht und bei mir war dieser negativ.
Mein Mann kann sich nicht testen, da er schon 10 Jahre zur Dialyse geht.
Nun zu meinen Fragen:
Können auch Männer HPU vererben?
Besteht vielleicht ein Zusammenhang zwischen HPU und Chronischer Niereninsuffizienz (Terminales Nierenversagen) ? Der Bruder meines Mannes ist ebenfalls dialysepflichtig.
Wie kann mein Sohn vorbeugen?
Zur Zeit versucht er die Behandlung nach Ihren Empfehlungen in Ihrem Buch bzw. von Dr. Kamsteeg bis der Arzt und HPU-Thrapeut in unserer Nähe wieder Patienten aufnimmt.
Vielen lieben Dank
Liebe Elisabeth,
ja, Männer können auch HPU vererben.
Ich sehe keinen direkten Zusammenhang zwischen HPU und chronischer Niereninsuffizienz.
Allerdings erhöhen ein Vitamin B6- und Zinkmangel die Wahrscheinlichkeit für Nierensteine. Xanthurensäure kann dann auch die Blase reizen. Mehr ist mir in diesem Zusammenhang nicht bekannt.
Vitamin B6 ist allerdings in der Tat wichtig für zahlreiche Entgiftungsprozesse, die Leber und Niere betreffen. Die HPU mit Mikronährstoffen auszugleichen ist m.E. da auch Prophylaxe.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Dr. Baumeister-Jesch,
Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen HPU und einem Leaky-Gut-Syndrom, welcher bei mir diagnostiziert wurde? Mein Gesundheitszustand ist ziemlich schlecht. Ich habe sehr viele Symptome und weiß einfach nicht wo ich beginnen soll. Leider findet man auch schlecht Therapeuten, die sich mit mehreren Erkrankungen gleichzeitig beschäftigen und das erschwert die Therapie enorm. Ich werde wohl bald den HPU-Test machen, mache aber zurzeit eine Behandlung u.a. mit Vitaminen wegen des Leaky Guts. Soll ich die Therapie erstmal beenden (welche noch Monate bis zu einem Jahr dauern kann) oder macht die Behandlung keinen Sinn, wenn man HPU hat und dies nicht beachtet? Vielen Dank und liebe Grüße
Liebe Sveta,
HPU führt zu einem erhöhten Bedarf an Zink und Vitamin B6. Die meisten HPU Patienten weisen auch Mikronährstoffmängel dieser beiden wichtigen Nutrienten auf.
Zink und Vitamin B6 haben vielfältige Aufgaben bei der Verdauung. Das fängt bei der Bildung von Magensäure an und geht weiter zur Funktionstüchtigkeit von Pankreasenzymen, um nur zwei wichtige Dinge zu nennen.
Ein Leaky-Gut kann also die Folge davon sein und kommt im Rahmen der HPU sehr häufig vor. Eine Behandlung ohne die Ursache scheint mir nicht sinnvoll.
Ganz wichtig ist es auch, vorhandene Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit zu beachten, um Stress vom dauer-gereizten Darm zu nehmen.
Bei HPU sind das in der Regel Weizen/Gluten, Molkereiprodukte, Soja und Fruktose.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Dr. Liutgard Baumeister-Jesch,
vielen Dank für Ihre Antwort bezgl. der HPU in Verbindung mit Leaky-Gut. Noch eine Frage zu dem HPU-Test: Wenn ich diesen mache, reicht es aus 10 Tage zuvor die Vitamine abzusetzen oder muss ich auch auf andere Nahrungsergänzungsmittel verzichten, wie Probiotika, Heilerde, rechtsdrehende Milchsäure, Sanddornölkapseln?
weiterhin leide ich zurzeit an einer Blasenentzündung, die nicht abklingt. Ist es unproblematisch den HPU-Test trotz Keime trotzdem zu machen?
Liebe Sveta,
meines Wissens stören die Keime nicht. Dennoch würde man aber tendenziell den Test vielleicht doch eher machen, wenn die Blasenentzündung vorbei ist. Im Zweifelsfall bitte einfach beim Labor direkt anfragen.
Die angegebenen Mittel stören nicht und können weiter eingenommen werden. Bitte auf dem Probenbegleitschein einfach handschriftlich die Gesamtmenge an Vitamin B6 oder Vitamin P5P in mg notieren, die täglich (vor den 10 Tagen Pause eingenommen wurde). Das ist eine wichtige Kenngröße für das Labor.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Dr. Liutgard Baumeister-Jesch,
weiterhin leide ich zurzeit an einer Blasenentzündung, die nicht abklingt. Ist es unproblematisch den HPU-Test trotz Keime trotzdem zu machen?
Liebe Grüße
Sehr geehrte Frau Dr. Baumeister-Jesch,
ich habe HPU und meine Vollblutwerte bezüglich Zink, Mangan, Magnesium usw. sind nach Substituion mittlerweile im guten Normbereich. Leider geht es mir nicht besser sondern schlechter. Meine Schleimhäute im Darm und der Blase sind sehr leicht gereizt, teilweise gerötet und 2 Stunden nach B Komplex Einnahme nun auch regelmäßiges Brennen beim Wasserlassen. Lasse ich den B komplex, welchen ich bisher jahrelang problemlos vertrug weg, geht es wieder etwas besser. Ist natürlich keine Lösung, weil ich die aktiven Vitamine ja dringend brauche. Urologisch alles abgeklärt und keine Blasenentzündung. Meine Frage, gibt es bei HPU auch gehäuft Probleme mit den Schleimhäuten? Was könnte ich untersuchen lassen oder bei den NEMs noch beachten, dass dieses Brennen behandelt werden könnte? Antibiotika sind hier völlig sinnlos, da es sich eher wie eine „Stoffwechsel interne Problematik“ anfühlt. Viren und Bakterien sind ausgeschlossen.
Besten Dank Gruß Samu
Liebe Samu,
das könnte ein Histaminproblem sein. Zum Abklären würde ich den Histaminwert bei der KEAC bestimmen lassen (es gibt ein „zu niedrig“ (= Histapenie), was genauso Probleme verursachen kann wie ein „zu hoch“. Deutsche Labore erkennen nur eine sogenannte Histadelie, also einen zu hohen Histaminspiegel).
B-Vitamine haben Einfluss auf den Histaminspiegel, sodass es nach Einnahme zu Problemen kommen kann.
Beide Abweichungen im Histaminspiegel sind gut behandelbar. Allerdings muss man wissen, in welche Richtung man therapieren will. Deswegen wäre die Bestimmung des Wertes wichtig.
Mit freundlichen Grüßen und guten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Hallo Samu, ich habe auch Probleme mit den Schleimhäuten. Nase, Darmschleimhaut. Alles ist so ausgetrocknet. Ich habe aber auch sehr niedrige Estriol- und Estradiolwerte. Also weibliche Hormone, diese sind sehr wichtig für die Schleimhäute. Hpu kann zu Hormonstörungen führen also denke ich jdfs hängt das sehr wohl zusammen.
Sehr geehrte frau Dr
B.-J., seit 2 Monaten nehme ich wegen positiver hpu testung die Nahrungsergänzungsmittel.
Was ist davon zu halten, den Körper zeitgleich mit anorganischem Schwefel zu entgiften?
Danke für ihre Unterstützung. Susanne R.
Liebe Susanne,
da ist grundsätzlich auch bei HPU nichts dagegen einzuwenden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch