Ab einem bestimmten Alter kommt leider keine Frau um irgendeine Form der Wechseljahresbeschwerden herum. Deshalb ist es sinnvoll, sich frühzeitig mit den Symptomen und den verschiedenen Therapieoptionen zu befassen. Das Feministische FrauenGesundheitsZentrum e.V. (ffgz) in Berlin hat in diesem Jahr eine neue Broschüre herausgegeben, die sich intensiv mit den Wechseljahren beschäftigt. Hier zunächst die Pressemitteilung, dann Auszüge aus der Broschüre und schließlich die Bezugsmöglichkeiten.
Pressemitteilung
Wie lange noch? Schluss mit dem Hormonwahnsinn!
Die schlechten Nachrichten zur Hormontherapie in den Wechseljahren reißen nicht ab.
Die neuesten Ergebnisse der von der Deutschen Krebshilfe geförderten MARIE-Studie an 10.000 Frauen belegen, dass 30 Prozent aller Fälle von Brustkrebs nach den Wechseljahren durch den Verzicht auf die Hormontherapie und mehr Bewegung zu vermeiden wären. 19,4% der Fälle von invasivem Brustkrebs gehen auf die Hormoneinnahme zurück, 12,8% auf den Mangel an körperlicher Aktivität. Wenn diese Zahlen zugrunde gelegt werden, würden jedes Jahr ca. 10.000 Frauen in Deutschland allein aufgrund der Hormoneinnahme erkranken, weitere 5000 Frauen aufgrund zu geringer Bewegung. Bei den Frauen, die an einem rezeptorpositiven Brustkrebs erkrankten, liegt der Wert für Hormontherapie und Bewegungsmangel sogar bei 37,9%.
Eine neue Auswertung aus der Nachbeobachtung der WHI Studie zeigt, dass Frauen, die die Östrogen-Gestagen-Kombination einnahmen, nicht nur ein erhöhtes Brustkrebsrisiko hatten, sondern der Brustkrebs auch weiter fortgeschritten und die Wahrscheinlichkeit, an ihm zu sterben, erhöht war. Die Folge war ein Anstieg der Brustkrebssterblichkeit von 1,3 auf 2,6 Todesfälle bei 10.000 Frauen pro Jahr. Und bei den Frauen, die Hormone nahmen, stieg die Gesamtsterblichkeit im Vergleich zur Placebo-Gruppe von 3,4 auf 5,3 Todesfälle pro 10.000 Frauen pro Jahr signifikant an. Der Herausgeber der Ergebnisse, Peter Bach, mahnt eine kritische Reflektion der gängigen Verschreibungspraxis bei Hormonen an. Die WHI-Studie habe gezeigt, dass ÄrztInnen zu wenig über die langfristigen Auswirkungen der Hormontherapie auf die Gesundheit wüssten.
Auch das Eierstockkrebsrisiko erhöht sich, so die European Prospective Investigation Into Cancer and Nutrition, in der u.a. der Zusammenhang zwischen Hormontherapie und Eierstockkrebs untersucht worden war. Bei 126.920 Frauen waren 424 Frauen im Lauf des neunjährigen Follow up an Eierstockkrebs erkrankt. Insbesondere eine aktuelle Hormoneinnahme war signifikant mit einem um 29% erhöhten Risiko an Eierstockkrebs verbunden, die Einnahme von Östrogenen war mit einem 63% erhöhten Risiko assoziiert. Das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, war für die Frauen, die fünf Jahre und länger eine Hormontherapie gemacht hatten, um 45% höher als für die Frauen, die nie Hormone genommen hatten.
Zwar gibt es seit September 2009 die S 3 Leitlinie zum Umgang mit der Hormontherapie, die Hormone nur bei starken Hitzewallungen und nur so kurz und niedrig dosiert wie möglich empfiehlt, doch die gesundheitlichen Risiken werden weiter bagatellisiert, verschwiegen und ignoriert. Nicht nur das, auch viele Frauen über 70 und auch 80 bekommen seit Jahrzehnten Hormone verordnet. Dies entspricht in keinster Weise den aktuellen Empfehlungen, die Langzeitanwendung ist spätestens seit dem Abbruch der WHI im Jahr 2002 obsolet.
Nach all diesen Jahren mit Studienergebnissen, die die gesundheitlichen Risiken für Frauen immer wieder belegen, ist es absolut an der Zeit, sich von der Hormontherapie in den Wechseljahren endgültig zu verabschieden. Es reicht!
Wechseljahresbeschwerden kann mit Lebensstiländerungen, wie ausgewogener Ernährung, mehr körperlicher Bewegung, Stressabbau und mit Hilfe der Komplementärmedizin gut begegnet werden. Gleichzeitig fördert dies die Gesundheit von Frauen in der Lebensmitte und darüber hinaus.
Die 104-seitige Broschüre zu den Wechseljahren ist ein gut verständlicher pharma-unabhängiger Ratgeber mit Literatur- und Adressenteil, der interessierten Frauen und Multiplikatorinnen kompakt das Wichtigste zu der Lebensphase Wechseljahre und Älterwerden unter ganzheitlichen Aspekten und der Selbsthilfe bietet – informativ, vielseitig und gut handhabbar, als Nachschlagewerk zu nutzen – auch für gut Informierte. Für viele Frauen gilt sie als das Beste, was auf dem vielfältigen Bücher- und Ratgeber-Markt zum Thema Wechseljahre zu bekommen ist.
Und hier eine Leseprobe:
Hitzewallungen
Diese auch als „fliegende Hitze“ bekannte Erscheinung gilt als das typische Merkmal der Wechseljahre. Aber nicht jede Frau hat dieses Anzeichen oder fühlt sich dadurch belastet. Verschiedene Faktoren beeinflussen ihr Auftreten: Die allgemeinen Lebensumstände, mangelnde Bewegung, Belastungen und Stress, die psychische Verfassung. Auch eine Schilddrüsenüberfunktion, vielleicht durch die hormonelle Umstellung provoziert, könnte eine Ursache für hartnäckige Hitzewallungen sein. Dies sollten Sie abklären lassen.
Hitzewallungen werden beschrieben als plötzliche Hitzewelle, die Frauen ohne äußeren Anlass überfällt und eventuell eine Rötung der Haut auf Gesicht, Brust und Nacken verursacht.
Es wird vermutet, dass Hitzewallungen von hormonellen Schwankungen, wie z.B. hohen Östrogenspiegeln, die abrupt auf normale Werte absinken, ausgelöst werden. Viele Frauen haben nämlich Hitzewallungen, während sie noch regelmäßig bluten. Raucherinnen sind meist stärker betroffen.
Die Nerven reagieren auf die stoßweise Ausschüttung der Hormone und veranlassen die Blutgefäße an der Hautoberfläche, sich abrupt zu weiten und wieder zusammenzuziehen. Die Hitzewelle kann auch von Schwitzen und einem anschließenden Frösteln begleitet sein. Ähnliches geschieht wahrscheinlich auch bei den häufig nachts vorkommenden Schweißausbrüchen.
All diese Erscheinungen werden meist, aber nicht immer, als unangenehm empfunden, sind jedoch in keiner Weise gefährlich. Die Tatsache, dass Frauen sie häufig als peinlich erleben – als deutliches Zeichen dafür, „in den Jahren“ zu sein – und zu verstecken suchen, macht sie sicher nicht erträglicher, im Gegenteil: Psychischer und körperlicher Stress verstärken sie nachgewiesenermaßen ebenso wie der Genuss von Kaffee, schwarzem Tee, Alkohol, Zigaretten und scharfen Gewürzen.
Alternative und unterstützende Maßnahmen
- Hitzewallungen lassen sich sicherlich am leichtesten ertragen, wenn Sie eine unverkrampfte und lockere Einstellung dazu entwickeln.
- Kleiden Sie sich nach dem Zwiebelprinzip, also mehrere Schichten übereinander, um bei Bedarf eine oder mehrere davon ablegen zu können.
- Lockere Kleidung aus Naturfasern sollten Sie gegenüber engen oder synthetischen Kleidungsstücken bevorzugen.
Besorgen Sie sich einen schönen Fächer zum Luft zufächeln.
- Benutzen Sie beim Schlafen anstatt einer dicken Decke zwei dünne Decken aus Wolle oder Wildseide.
- Trinken Sie mehr als gewohnt (mind. 1,5 bis 2 Liter täglich)
- Treiben Sie mindestens 3x/Woche 30 Minuten Sport, der Sie zum Schwitzen bringt.
- Vitamin E, in kalt gepressten Ölen wie Leinöl, Weizenkeimöl und Nüssen, oder Nachtkerzenöl mit seinen ungesättigten Fettsäuren können helfen.
- Bei starkem Schwitzen können Sie Salbei-Tropfen (Salus®) nehmen, 3x täglich 15 Tropfen bei Bedarf oder 3x täglich eine Kapsel Salvisat® oder 2 Tassen Salbeitee tagsüber und eine Kapsel Salvisat® vor dem Schlafengehen. Er wirkt schweißhemmend und beruhigt die Schilddrüse.
- Machen Sie Autogenes Training.
- Entspannen Sie sich während der Hitzewallungen, das mindert deren Intensität; entwickeln Sie Phantasien, die Erinnerungen an Kälte wachrufen (kalte Mondnacht, die Farbe Violett, ich sitze nackt in einem Iglu).
- Tauchen Sie Ihre Arme bis zum halben Oberarm in ein kaltes Wasserbad (2-5 Min.), lassen Sie danach die Arme an der Luft trocknen, das stabilisiert den Kreislauf.
Die Chinesische Medizin sieht in Hitzewallungen einen Energiestau im Kopf, der durch ein warmes bis heißes Fußbad mit 2 EL Lavendelblüten, 10-15 Minuten, aufgelöst wird.
- Sauna, Wechselduschen, Trockenbürsten und Schwitzen stabilisieren die Temperaturregulation (s.u.).
- Sehr wirksam gegen nächtliches Schwitzen ist ein kalter Fußwickel: Feuchte Baumwollsocken über die warmen Füße anziehen und darüber trockene Wollstrümpfe nachts im Bett, wirkt kräftigend und schlaffördernd. Dieser Wickel zieht die Hitze heraus und beruhigt das strapazierte Nervensystem. Wichtig: Sie sollten warme Füße haben.
Stärkende Maßnahmen für den Wechsel
Der Leberwickel
Er unterstützt den Leberstoffwechsel und die Entgiftung des Körpers. Legen Sie eine Wärmflasche, die erst in ein nasses Leinentuch und dann mit einem Handtuch umwickelt ist, unter den rechten Rippenbogen und ruhen Sie sich 20 Minuten aus. Der beste Zeitpunkt dafür ist zwischen 13 und 15 Uhr.
Bewegung und Entspannung
Sport und Bewegung stabilisieren den Kreislauf, stärken das Wohlbefinden und das Immunsystem. Speziell Joggen, Nordic Walking, Yoga, Schwimmen, Wandern, Radfahren, Gartenarbeit oder Tennis sind dabei zu empfehlen.
Trockenbürsten des Körpers, ähnlich anzuwenden wie der kalte Guss, bis auf das Gesicht.
Kneipp´sche Wasseranwendungen
Täglich kalte Körperwaschungen oder ein kalter Guss: Führen Sie die Brause mit kaltem Wasser an der Außenseite des Beines nach oben bis zum Po und an der Innenseite nach unten bis zum Fuß. Erst das rechte Bein, dann das linke Bein. Danach verfahren Sie genauso mit den Armen. Anschließend lassen Sie das kalte Wasser über ihren Nacken laufen und duschen dann das Gesicht mit offenem Mund. Der Kältereiz auf der Mundschleimhaut und das kalte Wasser in Leisten- und Achselbeugen erreichen in besonderem Maße das Immunsystem. Bei Wasseranwendungen bewirkt die Kälte einen Reiz und eine Aktivierung des vegetativen Nervensystems, dadurch kommt es zu einer Harmonisierung.
Gut zu beeinflussen sind insbesondere Schlafstörungen, Hitze, innere Unruhe und Herzrasen, Depressionen, trockene Schleimhäute, wie z.B. eine trockene Vagina und eine Reizblase. Um eine gute Wirkung zu erzielen, sollten die Anwendungen regelmäßig (täglich) morgens gleich nach dem Aufstehen erfolgen. Genauere Informationen erhalten Sie bei den Kneipp-Vereinen.
Bezug
Eine ausführliche Liste von empfehlenswerter Literatur ergänzt die Broschüre „Wechseljahre – Praktische Begleitung für diese Lebensphase“ des Feministischen FrauenGesundheitsZentrums e.V. Berlin. Sie ist zum Preis von 7 € (zzgl. Versandkosten 1,20 €) zu beziehen über den Buchhandel (ISBN: 978-3-930766-13-0) oder direkt über das Feministische FrauenGesundheitsZentrum e.V. Berlin, Bamberger Str. 51, 10777 Berlin, Tel. 030/213 95 97, Fax 030/214 19 27, E-Mail: ffgzberlin@snafu.de, www.ffgz.de
Und für alle diejenigen von Ihnen, die schon alles auprobiert haben und immer noch „im Wasser stehen“, werde ich in einem der nächsten Artikel die Vor-und Nachteile der individuellen Hormontherapie aufzeigen. Mein Credo ist: keine Frau muss unter Wechseljahresbeschwerden leiden, für jede ist ein Kraut oder eine Medizin gewachsen.
Die Fotos wurden von fotolia.com erworben oder entstammen dem eigenen Archiv.

Sehr geehrte Frau Prof. Dr.Gerhard,
vor etwa fünf Monaten hatte ich eine Gebärmutterentfernung. Bisher hatte ich mit Progesteron und Delima Kapseln alles gut im Griff.
Nun stellen sich extreme Schlafprobleme und Hitzewallungen, sowie häufige Kopfschmerzen ein. Der Östrogenspiegel liegt unter 5. Seit einigen Tagen schmiere ich das Gynokardin Gel, mit einem Hub. Kann ich das Gel auf den unteren Bauch auftragen, wegen der Op vor 5Monaten und muß ich die Delima Kapseln besser weglassen?
Vielen Dank – Nina
Liebe Nina,
Sie können das Gel ruhig auf dem Bauch auftragen.Delima können Sie dann weglassen. Am besten dann über Speichelmessungen feststellen, ob das Verhältnis zwischen Progesteron und Östrogen stimmt.Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
ich bin 51 Jahre alt, habe eine schlanke Statur und betreibe seit 18 Jahren Yoga. Meine Regel ist seit Anfang des Jahres quasi nicht mehr wirklich existent. Perioden von Hitzewallungen und leichten Stimmungsverschiebungen konnte ich generell mit der Naturheilkunde gut behandeln. Nun treten seit neuestem diffuse Muskelschmerzen und Verspannungen auf, die ich mit Franzbranntwein und Magnesiumölspray behandele. Leider nur mit sehr mäßigem Erfolg. Haben Sie ggf. einen guten Tipp? Hilft auch hier das so hoch gelobte Progesteron? Sind Muskelschmerzen ein Thema in den Wechseljahren? Ansonsten fühle ich mich recht gut, aber mein Körper fühlt sich gerade an, als sei ich 80 geworden. Ich würde mich über Ihren guten Rat sehr freuen.
Herzlichen Dank!
Liebe Beate,
auf jeden Fall Magnesium als Nahrungsergänzung einnehmen, etwa 400mg/Tag. Säure-Basen-Haushalt stabilisieren. Nehmen Sie Medikamente ein? Trinken Sie Alkohol? Schilddrüse mal überprüfen lassen. Wenn Sie schlank sind, ist Progesteron meist nicht das Mittel der ersten Wahl. Was heißt „die Regel ist quasi nicht existent“? Kommt die Regel oder nicht? Haben Sie nur gelegentlich unregelmäßige Schmierblutungen, dann vom FA untersuchen lassen und bei der Gelgenheit mal die Hormone prüfen lassen. Auf gut Glück bitte keine Hormone ausprobieren. Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhardt,
ich bin 49 J. und habe in längeren Abständen als sonst meine Periode (schwankt zw. 4 – 6 KW). Allerdings verlängern sich die Blutungen deutlich – sie sind nicht extrem start doch im Moment blute ich seit 3 Wochen. Leichte Schmierblut. für 1 KW, dann einige Tage Pause nun wieder alles von vorn mit leichten Blut., nun nach knapp 3 Wochen etwas stärker. Vor einigen Monaten sprach ich meinen Gyn. dazu an, er meinte das sei normal. (Ich habe seit Jahren an der Gebärm. ein kleines Myom außen.) Was raten Sie mir alternativ zur Schulmedizin? Ich habe über Misteltropfen gelesen – wäre das eine gute Möglichkeit?
Vielen Dank im voraus!
Liebe Vanessa,
wenn Sie vor einigen Monaten mit Ihrem Arzt darüber gesprochen haben, ist das etwas lange her. Er müsste im Ultrasschall schauen, wie hoch die Schleimhaut in der Gebärmutter aufgebaut ist und dann entscheiden, ob sie nicht besser einmal für 2 Wochen ein Gelbkörperhormon einnehmen sollten. Ich möchte nicht, dass Sie jetzt mit etwas Pflanzlichem rumprobieren, was sicher nicht schnell hilft, und Sie zu viel Blut verlieren. Es macht sehr viel Mühe, dann wieder einen vernünftigen Eisenspiegel aufzubauen. Von Misteltropfen, nur wegen der Blutungsstörung, bin ich nicht überzeugt. Um vernünftige Vorschläge machen zu können, müsste man mehr über Sie wissen, aber so individuell darf ich sowieso per Internet nicht beraten. Viele Grüße!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhardt,
ich bin 43 Jahre alt und habe seit ca 1,5 Jahren starke Probleme mit intervallmäßig extrem vielen Extrasytolen und gelegentlichen Attacken von Herzrasen, beides wurde bereits kardiologisch abgeklärt. Können diese Herzrhytmusstörungen hormonell bedingt und ggf. schon beginnende Wechseljahre sein? Ich nehme gelegentlich Magnesiumdragees von Verla ein und bedarfsweise (selten? einen Betablocker, wenn ich eine sehr hartnäckige Attacke von Herzrasen habe. Eine regelmäßige Einnahme zur rein symptombedingten Behandlung scheidet für mich aus ! Es ist wirklich sehr quälend für mich und meine Lebensqualität ist stark eingeschränkt. Beobachtet habe ich, dass ich phasenweise kaum Extrasystolen verspüre und dann wieder extrem viele (was auch durch 24-Stunden-EKGs belegt wurde),leider hat der Kardiologe meine Hormonursachenvermutung sofort als Unsinn von der Hand gewiesen. Kann es sein, dass die Herzrhytmusstörungen zyklusbedingt in Phasen von verstärkten Östrogenmangel auftreten?Könnte man ggf. mit einem Progesterongel gegensteuern oder in diesen Phasen vermehrt Soja zu sich nehmen? Oder wäre ggf. die John Lee beschriebene Rezeptur einer drei prozentigen Progesteronsalbe eine Lösung? Ich wäre Ihnen wirklich für jeden kleinen Tipp von Herzen dankbar, da ich mittlerweile schon sehr verzweifelt bin.
Vielen Dank bereits im Voraus und herzlichen Gruß
Susanne
Liebe Susanne,
warum nicht erstmal an das Naheliegendste denken, und das ist der Magnesiummangel! Ich weiß nicht, wie Ihr Zyklus ist, ob Sie hormonell verhüten, ob Sie viel Stress haben, wie Sie sich ernähren, wie Sie mit Elektrosmog belastet sind usw. Was ich aber weiß, ist, dass wir ALLE heutzutage Magnesiummangel haben und dass es Ihnen ganz schnell besser gehen wird, wenn Sie REGELMÄßIG täglich 450mg Magnesium einnehmen. Die transdermale Anwendung, wie sie in diesem Artikel beschreiben wird, ist sicher nicht ausreichend, es sei denn, Sie haben täglich Zeit für lange Magnesiumbäder. Schlucken Sie aber bitte nicht irgendein Magnesium, vor allen Dingen besser nicht Brausetabletten, weil die zu viele Zusatzstoffe haben. Ich empfehle gerne organische Magnesiumverbindungen in Kapseln als Magnesiumcitrat oder in Ihrem Fall Magnesiumbisglycinat (beruhigend, Heidelberger Chlorella) oder Magnesiumorotat. Außerdem hilft es sicher, den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren.
Und noch etwas: auch bei einem Omega-3-Mangel kann es zu Rhythmusstörungen kommen, laden Sie sich mal hier den neusten Artikel dazu runter. Von Progesteron halte ich in Ihrem Fall nichts, denn die Ursache liegt sicher woanders. Gute Besserung und berichten Sie mal wieder!
Sehr geehrte Frau Dr Gerhard,
vielen lieben Dank für Ihre Antwort.Mein Zyklus ist mehr oder weniger normal, ca 23-28 Tage. Ich verhüte nicht hormonell. Stress habe ich häufig, zumal ich ein innerlich hypersensibeler Mensch bin und nur schwer abschalten kann. Mein Ferrentinwert ist sehr niedrig (16),mein Hämoglobinwert ist aber noch normal. Ich fühle mich ständig geschlaucht und schlapp, vertrage aber leider keine herkömmlichen Eisentabletten. Können Sie evtl ein gutes Eisenprodukt empfehlen?Sie halten aber einen Zusammenhang zwischen meiner Herzrhytmusstörungen und den Hormonen für eher nicht wahrscheinlich,oder?Wie kann man die Elektrosmog Belastung feststellen lassen?Bislang hatte ich eher maximal 360 mg Magnesium (9 Verla Dragees ) eingenommen, wären 450 mg nach den neusten Empfehlungen Anfang des Jahres nicht zu hoch? Ich habe immer Bedenken hinsichtlich einer Überdosierung. Würden Sie mir von dem Heidelberger Chlorella eher das Pulver oder die Dragees empfehlen?Kennen Sie evtl auch ein Magnesiumorotat Produkt ?(ich hatte schon oft gelesen, dass Magnesiumorotat sozusagen ein spezifisches Herzmagnesium ist).Gibt es einen guten Ratgeber zur Regulation des Säure-Basen-Haushaltes?Das mit dem Omega-3-Mangel ist komplett neu für mich und extrem interessant. Ich habe schon einmal von Norsan Produkten gehört und das man den Omega 3 Index speziell im Blut bestimmen lassen kann. Oder gibt es evtl noch ein weiteres gutes Produkt? Bitte entschuldigen Sie die vielen Fragen, aber das waren auch definitiv alle !!
Ich werde Ihnen gerne berichten,herzlichen Gruß
Susanne
Liebe Susanne,
eigentlich wirklich etwas viele Fragen, werde mich kurz fassen.
1. Eisen: Floradix Eisen von Salus, super und gut verträglich
2. Magnesium: man muss seine individuelle Menge finden und die ist entweder bei Ihnen höher, als Sie denken oder das Produkt, das Sie nehmen, ist nicht optimal für Sie. Das Orotat ist für Sie nicht so wichtig, denn Sie haben keine Herzinsuffizienz, Sie sind zu leicht übererregbar und da ist das Glycin genau richtig. Ob Pulver oder Kapsel ist egal.
3. Elektrosmog: bitte mal alle Artikel dazu lesen (in Suchfunktiom Elektrosmog eingeben), eventuell müssen Sie einen Spezialisten kommen und Ihren Bettplatz/Arbeitsplatz überprüfen lassen. Hätte ich das bei mir nicht vor ein paar Jahren gemacht, wäre ich schon lange in der Psychiatrie!
4. Omega-3-Fettsäuren: wie man den Selbsttest machen kann, steht in diesem Artikel. Gibt viele Fischölprodukte, Sie lesen ja im Artikel, woran man ein gutes Omega-3-Öl erkennt. Wichtig auch die Dosis!
5. Säure-Basen: in diesem Artikel steht viel Wichtiges zu Übersäuerung. Meine Empfehlungen gehen klar zu Dr. Jacob´s Basensalzen als Pulver oder Tabletten, weil sie die ideale Kombination aus Kalium, Calcium und Magnesium enthalten.
6. Haben Sie an Vitamin D gedacht? Unbedingt im Blut messen lassen und so einnehmen, dass Ihr Blutwert irgendwann konstant über 40ng/ml Serum liegt.
7. Last not least: an den Darm denken, kann sein, dass Sie eine Resoprptionsstörung haben, dann helfen auch alle Nahrungsergänzungen nicht.
8. am besten an einen Arzt für Naturheilkunde oder guten HP wenden.
Gute Besserung!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
ich habe nun meinen Vitamin D Wert bestimmen lassen,der aktuell nur bei 13 liegt.Meine Ärztin empfahl mir nur Vitamin D einzunehmen und meinte,dass Produkt sei dabei egal.Nun habe ich mir von Dr Jacobs das Vitamin D3 K2 Öl gekauft.Wieviel Tropfen sollte ich täglich einnehmen, um auf den Wert von 40 zu kommen,reichen 2-3 Tropfen täglich ?Ich möchte nicht zu hoch dosieren.
Mit freundlichen Grüßen
Susanne
Liebe Susanne,
Bei so einem niedrigen Wert brauchen Sie ja Monate, um in einen vernünftigen Bereich zu kommen, wenn Sie so vorsichtig dosieren wollen. Lesen Sie bitte diesen Artikel , dann können Sie sich Ihre Dosierungen ausrechnen. Kann sein, dass Sie dann zunächst noch mehr Magnesium brauchen. LG
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
ich danke Ihnen von ganzen Herzen ! Eine allerletzte Frage: Ich wollte gerade die von Ihnen empfohlenen Magnesiumbisglycinat Kapseln von Heidelberger Chlorella bestellen und
las gerade, dass jede Kapsel 500 mg Magnesiumbisglycinat enthält, was 50 mg Magnesium und 355 mg Glycin entspricht. Müsste ich dann für die anempfohlenen 450 mg Magnesium 9 Kapseln täglich einnehmen?
Herzlichen Gruß
Susanne
Liebe Susanne,
theoretisch ja, aber prüfen Sie erstmal, ob Sie nicht auch noch in anderen NEMs magnesium einnehmen. gruß
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
ganz ganz herzlichen Dank. Es sollte aber zwingend Vitamin D2 in Kombi mit K3 sein, oder reicht auch das pure Vitamin D Öl von Heidelberger Chlorella aus?Gerade Vitamin K darf man ja auch nicht überdosieren ! Habe gerade recherchiert, dass maximal eine Dosierung von 4000 IE empfohlen wird, sowie 100 mg K2 , das wären dann 5 Tropfen des Jacobs Öls täglich. Das wäre in Ordnung, oder gibt es ein besseres Produkt?Mein Ferrentinwert ist aktuell leider nur bei 13, so dass ich das empfohlene Floradix zusätzlich täglich (14 mg) einnehmen werde. Gibt es evtl ein Magnesiumbisglycinatprodukt außer dem Heidelberger Chlorella, wo man nicht 8 Kapseln täglich schlucken muss, um die 450 mg Magnesium zu erreichen?Tabletten
LG
Susanne
Liebe Susanne,
gibt es wahrscheinlich. Mal googeln und selber suchen nach: Magnesiumchelat oder -glycinat oder -bisglycinat. geht alles. Viele grüße
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard, könnten Sie mir gute Fachliteratur zum Thema Wechseljahre empfehlen. Ich denke an allgemeine Informationen zum Thema .
Für eine Antwort wäre ich Ihnen dankbar,
herzliche Grüße Claudia
Liebe Claudia,
vom ffgz in Berlin werden sehr gute Broschüren zu Frauenthemen herausgegeben. Außerdem können Sie mal im Büchershop stöbern. Alles Gute!
Hallo Frau Dr. Gerhard,
Ich bin seit einem Jahr im Wechsel und 56 Jahre alt.
Ich leide darunter, dass der Geschlechsverkehr mir im Zuge der körperlichen Veränderungen nun Schmerzen bereitet. Meine Frauenärztin verschrieb mir Estriolpräparate, Ovula zu 0,03 mg und zuletzt zu 0,5 mg. Das Präparat von Ökolp verursacht ein Brennen und Jucken, wodurch mein Vertrauen in diese Methode leider getrübt wird, auch in Anbetracht des etwas gruselig zu lesenden Beipackzettels mit seinen Warnhinweisen. Nach einer Kur von 7 Tagen 0,5mg und der anschließenden Erhaltungsdosis von einem Ovulum pro Woche fühlt sich meine Vagina etwas geschwollen und gereizt an. Muss ich mir Sorgen machen? Soll ich das Mittel weiter nehmen?
Ich würde mich sehr über Ihren Rat freuen.
Mit freundlichem Gruß,
Sara
Liebe Sara,
es klingt wirklich so, als ob Sie die Trägerstoffe nicht vertragen. Sie könnten versuchen, Östriol-Scheidenzäpfchen von einer anderen Firma mit anderer Galenik zu bekommen. Östriol an sich ist ein Östrogen, vor dem frau keine Angst haben muss. Die Beipackzettel müssen so geschrieben werden, obwohl damit alle Östrogene in einen Topf geworfen werden, was einfach falsch ist. Alternativ können Sie was Pflanzliches versuchen, aber natürlich kann es auch dabei Unverträglichkeiten geben. Ich empfehle gerne Delima oder femisanit Intimcreme mit pflegenden Effekten, das eher befeuchtende Multigyn liquigel oder Aromazäpfchen, die allerdings nur bestimmte Apotheken herstellen. Alles Gute! Und berichten Sie mal, was Ihnen am besten geholfen hat!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
heute möchte ich Ihnen darüber Mitteilung geben, welche Mittel ich angewandt habe, um mein Problem, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, schließlich zu lösen:
1. Ich habe mir das stärkere Estriolpräparat Ovestin 1 mg als Scheidenzäpfchen und als Vaginalcreme verschreiben lassen und mir 16 Tage als Kur, bzw. 1x wöchentlich als Erhaltungsdosis verabreicht. Ich konnte beides gut vertragen.
2. Zusätzlich habe ich eine Kur mit Femisanit Sanddornkapseln begonnen, um meine Schleimhäute zu stärken.
In der von ihnen empfohlenen Wechseljahre-Broschüre des feministischen Frauengesundheitszentrums e. V. Berlin steht leider auf Seite 75 der grau unterlegte Hinweis, auch Vaginalcremes möglichst nur 6 Monate bis höchstens zwei Jahre anzuwenden. Hier würde mich nun noch einmal Ihre Empfehlung als Hormonspezialistin interessieren, denn diese zwei Jahre habe ich schon gebraucht um mit verschiedenen Estriolprodukten erfolglos zu experimentieren. Die nun endlich neu zurückgewonnene Lebensqualität würde ich jedoch samt Medikation gerne weiterhin behalten. Wie lange darf ich wohl Ovestin 1mg 1x wöchentlich anwenden?
Vielen Dank für Ihren Rat und dafür, dass Sie uns Frauen das Gesundheitsnetzwerk zur Verfügung stellen.
Sara
Liebe Sara,
vielen Dank für die erfreuliche Rückmeldung! Ovestin 1 mg dürfen Sie lebenslang anwenden, wenn nötig, auch mehr als einmal in der Woche. Es handelt sich dabei ja um Estriol, ein gutes Östrogen, nur verstehen das die Zulassungsstellen nicht und verdonnern die Firmen zu diesen Beipackzetteln, die wenig mit der Wirklichkeit und Wirkung zu tun haben. Meine Schwiegermutter hat Estriol 25 Jahre lang bis zu ihrem Tod mit 96 Jahren benutzt! Alles Gute und ein ebenso langes gesundes Leben!
Herzlichen Dank für Ihre Antwort und für Ihre Geduld.
Alles Gute Ihnen!
Sara
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
nochmal eine kleine Nachfrage:
Falls ich merke, dass die Wirkung der Estriolvaginalcreme 1,0 mg nachlässt, dürfte ich dann nochmals für einen Zeitraum von 1-2 Wochen auf die Dosis von täglich 0,5mg gehen? Als Erhaltungsdosis werden bei diesem Mittel (ovestin 1,0mg) 2x wöchentlich 0,5 mg empfohlen. Bei der gynäkologischen Routineuntersuchung letzte Woche mit Vaginal- und Brustultraschall war alles bestens.
Liebe Sara,
Estriol ist ein gutes Östrogen, dürfen Sie jederzeit machen!
Hallo,
ich bin jetzt 42 Jahre alt. Seit ca. 1 Jahr habe ich eine sehr unregelmäßige Menstruation. Meine FÄ’in hat mir jetzt angeboten, die Pille (Luisa) zu nehmen. Damit würde meine Periode wieder zuverlässig regelmäßig kommen. Ich habe hinsichtlich der Einnahme von Hormonen Bedenken. Die Pille habe ich früher nicht gut vertragen und deshalb seit Jahren nicht mehr genommen. Ich brauche eine kleine Entscheidungshilfe…Vielen Dank!
Liebe Leonie,
dann halte ich eine Behandlung mit synthetischen Hormonen auch nicht für sinnvoll. Alternativ gibt es Pflanzenheilmittel, die individuelle Homöopathie oder den Versuch mit bioidentischem Progesteron, z.B. Utrogest oder eine Progesteroncreme. Sprechen Sie Ihre Ärztin mal darauf an. Viele Grüße
Hallo
Ich habe wegen zyklusströrungen /Migräne/ Herzrasen Herzstolpern / Stimmungsschwankungen …Agnus Castus Al verschrieben bekommen.
Jetzt nehme ich es seit drei Wochen.
Von der Stimmung her geht es mir besser ,Kopfschmerzen waren während Periode extrem schlimm ..
Jetzt habe ich was gelesen wegen Brustkrebs und mache mir sorgen das ich Krebs durch die Einnahme bekommen könnte. Könnte Agnus Castus Krebs auslösen habe aus diesem Grund extra auf
Hormone verzichtet verstehe nun den Zusammenhang nicht und überlege es wieder anzusetzen.
LG
Liebe Sandra,
Agnus castus ist völlig ungefährlich und kann keinen Krebs auslösen. IN Ruhe weiter einnehmen!
Hallo bin 48 Jahre alt und habe schlimme Beschwerden. An manchen Tagen ist an aufstehen nicht zu denken. .Jetzt sind auch noch Herzprobleme hinzu gekommen. Angst ist mein ständiger Begleiter. Hat von euch auch jemand so dolle Wechseljahre Beschwerden?
Liebe Ramona,
Sie sind da sicher keine Ausnahme. Lassen Sie sich von Ihrer Frauenärztin oder einem naturheilkundlich versierten Therapeuten beraten. Gute Besserung!
Hallo
Ich bin 54 Jahre alt und befinde mich am Anfang der Wechseljahre. Ich habe von meiner Fa cyclo Progynova verschrieben bekommen und musste sie leider absetzen da ich viele Nebenwirkungen bekam.ich habe dann zu remifemin plus gewechselt und bekam such noch Sedariston dazu.da der johanneskraut Anteil wohl zu hoch war bekam ich starke Magen Darm Beschwerden.ich nehme jetzt nur noch remifemin plus und leide zunehmend und hitzewellen gewichtsabnahme und schlafstörung. Ich habe jetzt auch noch brustspannungen und fühle leichte Versuchungen in der Brust.ich würde gerne zu Klimaktoplant wechseln.kann ich das bedenkenlos?ich habe mit 47 Jahren nochmal Nachwuchs bekommen. Hat die späte Schwangerschaft etwas mit so ausgeprägtem wechseljahrsbeschwerden zu tun?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Lieben Gruß Heike
liebe Heike,
Sie können problemlos auf Klimaktoplant wechseln. Die späte Schwangerschaft hat nichts mit den Wechseljahresbeschwerden zu tun. Aber vielleicht sollten Sie die Ernährung verbessern und Nahrungsergänzungen einnehmen, da Ihr Körper sicher durch die späte Schwangerschaft sehr viel kompensieren musste. Wenig Fleisch und Milchprodukte und viel Gemüse/Obst/Kräuter, damit die Östrogendominanz nicht schlimmer wird, eventuell etwas Mönchspfeffer oder bioidentisches Progesteron. Alles Gute!
Ich habe seit letzter Woche cliovelle eingenommen.die ganzen Symptome sind noch schlimmer geworden mein östridiolwert wert lag vor der ersten Einnahme bei 80 ,0 Mein FSH LIEGT bei 45,27
Ich komme mit der Tablette überhaupt nicht klar. Habe mur jetzt femiloges geholt. Kann ich einfach heute Abend mit cliovelle aufhören und mit femiloges anfangen
Liebe HeikeMoni,
ja, das können Sie. Gute Besserung!
Dankeschön.Versuche aber erstmal ohne was auszukommen. Ich habe heute eine ziemlich starke blutung bekommen. Warte jetzt erstmal ab.
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhardt,
ich bin bald 54 Jahre alt und habe seit 21 Monaten keine Regelblutung mehr. Seit Mitte Juni 2017 wende ich abends etwa 30 – 60 min. vor dem SChlafengehen eine gut haselnussgroße Menge Progesteroncreme 3 % in den Kniekehlen und an den Unterarmen an, nie die gleiche Stelle, immer im Wechsel. SEitdem schlafe ich besser, das Schwitzen ist seltener und weniger stark. Psychisch fühle ich mich stabiler. Durchgängig dauerhaft stabil ist die Situation aber nicht. Richtig wohl und gut fühle ich mich nicht. Wenn ich mich an einem Tag entspannt und motiviert fühle, kämpfe ich am nächsten wieder mit häufigem, starken Schwitzen, depressiven GEdanken, Kopfschmerzen, Ein- und Durchschlafstörungen, Lustlosigkeit, Muskel – und Gelenkschmerzen, und noch anderes. Es ist ein Auf und Ab.
Ich nehme täglich 1 EL Leinöl zu mir, esse tägl. Obst und Gemüse, trinke tgl. bis zu 2 Liter Wasser zusätzlich zu ayurvedischen Kräutertees. Ich bewege mich tgl. 30 min. zu Fuß oder mit dem Rad. Ich verzichte auf Kaffee, gönne mir aber am Wochenende einen Milchkaffee und ein Stück Kuchen. Zucker versuche ich weitgehend zu vermeiden und verwende in der Küche einen Zuckerersatzstoff.
Seit ca. 3 Wochen habe ich mit sehr starkem Herzrasen und Herzstolpern zu tun. Teilweise halten diese heftigen Anfälle bis zu einer Stunde und länger an. Manchmal kommen sie täglich, manchmal einige Tage nicht. Eine Zeit lang kamen diese Symptome als Begleiterscheinung eines Schwitzanfalles. Jetzt aber unabhängig davon. Da die Anfälle sehr massiv sind, bekomme ich Angst, es könnte eine ernsthafte Herzerkrankung sein. Während eines solchen Anfalls fühle ich mich Jahrzehnte älter und herzkrank. Sie sind sehr anstrengend und ich bin danach total erschöpft und kraftlos und habe nur noch das Bedürfnis, mich hinzulegen, auszuruhen und zu hoffen, das der Anfall schnell vorbeigeht. Da ich ganztägig berufstätig bin, ist das natürlich kaum möglich.
Ende August wurde nach 3-monatiger Anwendung der Progesteroncreme im Endokrinologikum eine sehr umfassende Blutkontrolle gemacht aller Hormonparameter bis hin zu Vitamin D, Schilddrüse, und noch andere Werte.
Ergebnis:
Östradiol E2 < 5
Östron E 1 42
Progesteron 0,9
Mir wurde von der dortigen Frauenärztin empfohlen, zusätzlich Östrogen-Gel Estrevia 0,1 % morgens zu verwenden und abends die Progesteron-Creme, um diese Herzrhytmusstörungen, den Leistungsabfall und alle o.g. Symptome besser einzustellen und eine dauerhafte Entspannung der Symptome zu bewirken. Oder das Östrogen-Gel und abends Progestan Kapseln 100 mg bzw. Famenita 200 mg/Kapsel.
Parallel hat mich meine Hausärztin zum Kardiologen überwiesen. Dort wird (allerdings erst Mitte November) ein Langzeit-EKG gemacht.
Ich weiß gerade nicht, ob ich den Empfehlungen folgen soll und das gesamte Beschwerdebild dann ganz weg ist und vor allem die Herzprobleme aufhören? Immerhin bin ich bereits in der Postmenopause, macht dann eine Östrogen-Gel überhaupt noch Sinn? Sind solch massive Herzrhytmusstörungen normal in den Wechseljahren bzw. in der Postmenopause? Hilft das Ö-GEl gegen diese Beschwerden? Mir wurde gesagt, Ö-Gel nur mit Progesteronkapseln zu kombinieren, die 3%-ige Creme wäre zu schwach als Ausgleich für das Ö-Gel?
Was empfehlen Sie mir?
Ich hoffe sehr auf Ihre Antwort und würde mich darüber freuen.
Herzliche Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
es ist sicher sinnvoll, Östrogen zu geben, das bessert in der Regel die Herzbeschwerden. Das Östrogengel wird unterschiedlich gut aufgenommen. Wenn Sie gut darauf reagieren, ist es richtig, dass die 3%ige Progesteroncreme keinen ausreichenden Schutz für die Gebärmutterschleimhaut darstellt. Wenn Sie die Progesteron Kapseln nicht schlucken wollen, können Sie sie auch in die Scheide einführen oder aufstechen und über die Haut aufnehmen. Die richtige Dosierung bekommen Sie nur raus über die Beobachtung Ihrer Beschwerden, US von der Gebärmutterschleimhaut und Hormontests aus Blut, eventuell Speichel. Alles Gute!