Bei Blasenentzündungen müssen nicht gleich Antibiotika sein, die neben den unerwünschten Bakterien meist auch die guten zerstören. Lernen Sie Alternativen kennen.
An einer Blasenentzündung leidet jede zweite Frau mindestens einmal in ihrem Leben, zahlreiche Frauen erkranken wiederholt daran. Oft erhalten sie Antibiotika dagegen. Doch damit sind die meisten nicht glücklich – und das zu Recht. Denn Antibiotika töten nicht nur Krankheitserreger ab, sondern auch immer körpereigene, nützliche Bakterien. Inzwischen warnen viele Ärzte vor dem häufigen Verschreiben von Antibiotika, da sich resistente Bakterien bilden können, denen irgendwann mit keinem Antibiotikum mehr beizukommen ist. Eine unkomplizierte Blasenentzündung mag zwar sehr schmerzhaft sein, muss aber nicht zwangsläufig eine antibiotische Behandlung bedeuten. Die bleibt schweren Fällen, wie beispielsweise einer Nierenbeckenentzündung, vorbehalten.
Mensch und Bakterien
Viele Menschen verbinden Bakterien mit Krankheiten und Schmutz. Doch die meisten Bakterien sind harmlos oder sogar nützlich für uns. Denn nicht nur unsere Umgebung, auch wir Menschen sind natürlicherweise dicht mit Bakterien besiedelt: Sie leben auf unserer Haut und auf unseren Schleimhäuten im Körperinneren – so im gesamten Verdauungstrakt, in der Scheide und in den Atemwegen wie Nase, Rachen und sogar in der Lunge. Ebenso kommen Bakterien in den Milchdrüsen vor und möglicherweise in der Plazenta. Die meisten Arten leben friedlich mit dem Menschen zusammen und können ihn sogar vor Krankheiten schützen.
Der Mythos vom sterilen Urin
Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, die menschliche Harnblase und somit auch der Urin sind steril, enthalten also bei gesunden Menschen keinerlei Bakterien. Sobald Bakterien zu finden sind, ist das krankhaft. Doch mit modernen Untersuchungsmethoden konnten Forscher nun auch in der Harnblase gesunder Personen Bakterien nachweisen.
Inwieweit die Bakterien für Blasenschwäche und Harnsteine verantwortlich sind oder ob sie die Blase sogar vor Krankheitserregern schützen können, ist bisher unbekannt. Das Wissen über die Wirkungen von Antibiotika auf die Bakterien im Darm – die sogenannte Darmflora – zeigt uns jedoch: wir sollten sie nur dann einnehmen, wenn es wirklich notwendig ist.
Individuelle Darmflora
In unserem Darm leben Billionen von Bakterien. Bekannt sind 800 – 1000 Arten, wobei jeder Mensch seine individuelle Darmflora besitzt. Die Bakterien haben sich im Laufe der Evolution an ihren speziellen Lebensraum angepasst und zum Teil für uns nützliche Fähigkeiten entwickelt: So helfen sie uns bei der Verdauung, stellen lebenswichtige Vitamine her, versorgen unsere Darmschleimhaut, bekämpfen Krankheitserreger und trainieren sogar unser Immunsystem.
Die Bakterien lösen im Darm eine Immunantwort aus, die sich positiv an allen Schleimhäute auswirkt, zum Beispiel auch in den oberen und unteren Atemwegen. Zusätzlich leben in den Atemwegen ebenfalls „gute“ Bakterien, die „schlechte“ Bakterien hemmen können.
Das gleiche ist von der Blase anzunehmen. Auch hier könnten ungefährliche Arten vor schädlichen Keimen schützen.
Die Entwicklung der Darmflora beginnt mit der Geburt
Inzwischen gehen wir sogar davon aus, dass das Ungeborene bereits im Mutterleib mit mütterlichen Bakterien in Kontakt kommt. Gesichert ist, dass die Entwicklung der eigenen Darmflora von vielen Faktoren abhängt:
- natürliche Geburt oder Kaiserschnitt
- Stillkind oder Flaschenkind
- spätere Ernährung
- Medikamente
- Umgebung
- soziale Kontakte
- Lebensstil
Natürliche Geburt und Stillen gut für die Darmflora
Bei einer natürlichen Geburt kommt das Kind mit den mütterlichen Bakterien aus der Scheide und dem Darm in Kontakt. Das klingt für die meisten Menschen unhygienisch, legt aber den natürlichen Grundstein für die Darmflora des Neugeborenen. Die ersten Bakterien-Arten sind milchsäurebildende Bakterien, wie Laktobazillen und Bifidobakterien, und auch Arten aus der Gruppe der Bacteroides.
Kaiserschnitt-Kinder weisen die genannten Bakterienarten erst später in ihrem Darm auf. Bei ihnen besiedeln den Darm zuerst Hautbakterien der Mutter und Bakterien aus der Krankenhausumgebung. Gleichzeitig sind per Kaiserschnitt geborene Kinder anfälliger für Asthma und allergische Erkrankungen.
Gestillte Babys besitzen in ihrer Darmflora vorwiegend Milchsäurebakterien, die Krankheitserreger besonders gut abwehren können. Die Darmflora von Flaschenkindern ähnelt bereits der von Erwachsenen.
Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung fördert eine vielfältige Bakteriengemeinschaft im Darm mit zahlreichen nützlichen Vertretern, während Stress die Darmbakterien beeinträchtigt.
Antibiotika-Einnahmen und Auswirkungen auf die Darmflora
Ein sehr wichtiger Faktor für die Zusammensetzung der Darmflora ist der Einfluss von Antibiotika. Denn sie töten nicht nur Krankheitserreger ab, sondern immer auch nützliche Bakterien. Dabei hängen die Auswirkungen von der Art des Antibiotikums, der Dosis, der Einnahmedauer und der Einnahmeform (Tablette oder Saft) ab.
Viele Untersuchungen haben gezeigt: Je vielfältiger die natürliche Bakteriengemeinschaft in unserem Darm ist, desto besser ist das für die Gesundheit. Und umgekehrt: Je geringer die Bakterienvielfalt ist, desto anfälliger sind wir für zahlreiche Erkrankungen.
Haben die Bakterienzahlen nach der Einnahme eines Antibiotikums abgenommen, kann es bis zu zwölf Monate oder sogar noch länger dauern, bis sich die Darmflora wieder erholt hat. Wiederholte Antibiotika-Einnahmen können ihre Zusammensetzung dauerhaft verändern – in der Regel verarmt sie an Arten.
Antibiotika stören Bakterienstoffwechsel
Wie bereits oben erwähnt, helfen uns die nützlichen Darmbakterien bei der Verdauung und stellen wichtige Nährstoffe für den Menschen her, wie Vitamine. Andere scheiden kurzkettige Fettsäuren aus, wie zum Beispiel Buttersäure. Damit ernähren sie unsere Darmschleimhaut und erhalten sie gesund. Fehlen die Buttersäure-Produzenten verkümmert die Darmschleimhaut.
Ballaststoffe, wie zum Beispiel das Inulin aus Chicoreeoder Topinambur, kann der Mensch selbst nicht verdauen. Sie dienen aber den „guten“ Bakterien als Nahrungsgrundlage. Dabei verläuft der Abbau komplex: einige Bakterien bauen das Ausgangsprodukt ab und stellen Zwischenprodukte her, die wiederum von anderen Bakterienarten verwertet werden.
Fallen die Bakterien weg, die für das Aufschließen der Ballaststoffe nötig sind, betrifft das auch alle nachfolgenden Arten. Tötet das Antibiotikum Bakterien, die für den weiteren Abbau verantwortlich sind, reichern sich die Zwischenprodukte an und können das Milieu im Darm stören. Außerdem fehlen dann wichtige Endprodukte wie beispielsweise die Buttersäure.
Auslese resistenter Bakterien
Antibiotika töten schädliche wie nützliche Bakterien ab. Es überleben Stämme, die gegen Antibiotika resistent sind. Oder sie sitzen gut geschützt in einem Biofilm – einer Schleimschicht – und können so von dem jeweiligen Antibiotikum nicht angegriffen werden. Die überlebenden Bakterienstämme können sich jetzt gut vermehren, da sie mehr Platz und Nahrung haben. Sind darunter Krankheitserreger, kann das sehr unangenehm, ja sogar gefährlich werden. Weltweit breiten sich resistente Krankheitserreger aus, gegen die kaum noch ein Antibiotikum hilft.
Oft sind Krankheitserreger – resistent oder nicht – auch beim gesunden Menschen in geringer Zahl vorhanden. Aber nützliche Bakterien halten die gefährlichen Keime unter Kontrolle und hindern sie an der Vermehrung. Das können sie beispielsweise durch ihre Ausscheidungsprodukte. So säuern Milchsäurebakterien die Umgebung an und machen den Krankheitserregern im wahrsten Sinne des Wortes das Leben sauer. Oder sie scheiden Stoffe aus, die auf andere Bakterien giftig wirken.
Fallen die kontrollierenden Arten weg, können sich die schädlichen Keime vermehren und uns krank machen.
Antibiotika können Durchfall verursachen
Gefürchtet ist zum Beispiel der Keim Clostridium difficile. Vermehrt er sich nach einer Antibiotika-Einnahme explosionsartig, löst er gefährliche Durchfälle aus. Oft ist das der Beginn eines Teufelskreises: Gegen den Keim hilft wieder nur ein Antibiotikum, das ihn aber nicht komplett bekämpft, sondern nur verringert. Obendrein schwächt es die Darmflora weiter. Dann hat Clostridium difficile viel Platz und kann sich wieder vermehren und erneut schwere Durchfälle verursachen.
Die einzige wirksame Therapie ist oft eine Übertragung einer gesunden Darmflora in Form einer Stuhltransplantation. Dabei werden Darmbakterien aus dem gereinigten Stuhl eines gesunden Spenders über Einläufe oder als Kapsel zum Schlucken in den Darm des Patienten eingebracht.
Auch andere Bakterien können Durchfall verursachen, wenn sie sich unkontrolliert vermehren können. Eine verkümmerte Darmschleimhaut ist durchlässiger für Wasser und Mineralstoffe und kann so ebenfalls Durchfall bedingen.
Wann keine Antibiotika bei Blasenentzündungen?
Auf keinen Fall dürfen wir Antibiotika verteufeln, denn sie retten viele Menschenleben. Nur sollten wir sie mit Bedacht einsetzen. Dr. Folke Schmidt, Urologe aus Obertshausen, sagte in seinem Vortrag auf der 4. Fachtagung des MVZ Institut für Mikroökologie in Herborn: „Unsere Strategie sollte nicht nur sein, schädliche Bakterien zu bekämpfen, sondern das Immunsystem zu stärken.“ Und dazu gehört eine vielfältige, natürliche Bakteriengemeinschaft.
Doch wann können wir auf eine antibiotische Behandlung verzichten?
Scheiden Patienten mit dem Urin Bakterien aus, nennen Ärzte das Bakteriurie. Dabei unterscheiden sie zwischen einer Bakteriurie ohne Symptome und einem Harnwegsinfekt mit Symptomen, wie Brennen beim Wasserlassen oder sogar Fieber. Das Fieber ist eine Reaktion auf die Entzündung, wenn das Immunsystem die Bakterien bekämpft.
Bei einer symptomlosen Bakterienausscheidung bringt eine Antibiotika-Einnahme keine Vorteile, wie eine Studie an 673 Patientinnen zeigte: Ein Teil der Frauen erhielt eine Antibiotika-Behandlung, ein anderer Teil diente als Kontrollgruppe ohne Antibiotika-Kur. Nach drei Monaten hatte sich bei 8,8 Prozent der Frauen mit Antibiotikum ein Harnwegsinfekt mit Symptomen entwickelt. Dagegen waren in der Kontrollgruppe nur 3,5 Prozent der Frauen von einem Harnwegsinfekt betroffen.
Patientinnen sollten bei Verzicht auf eine antibiotische Behandlung engmaschig überwacht werden, damit keine aufsteigende Infektion mit Nierenbeckenentzündung folgt. Allerdings trat eine Nierenbeckenentzündung bei den unbehandelten Frauen nur einmal auf, in der behandelten Gruppe zweimal. Auch erlitten die antibiotisch behandelten Studienteilnehmerinnen eher Rückfälle als die ohne Antibiotika.
Alternativen zu Antibiotika
Eine gesunde Darmflora bedeutet in der Regel auch ein gutes Immunsystem. Seine Darmflora stärken kann jeder mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung. Zusätzlich helfen Probiotika – das sind Mittel, die natürliche Bakterien in großer Zahl enthalten.
Gerade Frauen sind für Harnwegsinfekte sehr anfällig, da sie nur eine kurze Harnröhre besitzen. Außerdem sind After und Scheide eng benachbart. So kommen Bakterien aus dem Darm über eine Schmierinfektion in den Scheidenbereich und können darüber in die Harnröhre und Blase gelangen. Frauen mit einer gesunden Scheidenflora sind weniger anfällig für Harnwegsinfekte.
Bei geschlechtsreifen Frauen herrschen in der Scheide Laktobazillen vor, die Krankheitserreger bekämpfen. Fehlen die Laktobazillen können sich schädliche Keime vermehren und auch in die Blase eindringen. Scheidenzäpfchen mit Milchsäurebakterien wie zum Beispiel SymbioVag® oder 4Vag können helfen, eine gesunde Scheidenflora wieder herzustellen.
Leidet eine Frau an einer Blasenentzündung, hilft es, viel zu trinken und so die Erreger aus der Blase zu spülen. Jetzt tun Wärme und Ruhe gut – manchmal auch ein Schmerzmittel. Halten die Schmerzen allerdings an, verstärken sie sich sogar oder ist Blut im Urin, dann ist ein Arztbesuch (und eventuell ein Antibiotikum) dringend notwendig.
Weitere vorbeugende und naturheilkundliche Maßnahmen bei Blasenentzündungen finden Sie hier.
Quelle
Vortrag von Dr. Folke Schmidt, Urologe aus Obertshausen, auf der 4. Fachtagung des MVZ Institut für Mikroökologie in Herborn am 15. Oktober 2016 zum Thema „Antibiotika – Der Tod der Mikrobiota?“
Literaturverzeichnis
- Lewis DA et al. The human urinary microbiome; bacterial DNA in voided urine of asymptomatic adults. Front Cell Infect Microbiol. 2013 Aug 15;3:41.
- Jernberg C et al. Long-term impacts of antibiotic exposure on the human intestinal microbiota. Microbiology. 2010 Nov;156(Pt 11):3216-23.
- Jernberg C et al. Long-term ecological impacts of antibiotic administration on the human intestinal microbiota. ISME J. 2007 May;1(1):56-66.
- Cai T et al. The role of asymptomatic bacteriuria in young women with recurrent urinary tract infections: to treat or not to treat? Clin Infect Dis. 2012 Sep;55(6):771-7.
Über die Autorin
Angelika Hecht hat in Marburg Biologie mit dem Schwerpunkt Ökologie studiert und Mikrobiologie als Nebenfach belegt. Danach absolvierte sie eine Ausbildung als Kauffrau im Einzelhandel und arbeitete anschließend im pharmazeutischen Außendienst. Seit 2013 ist sie bei der Firma SymbioPharm GmbH in Herborn tätig.
Kontakt
Angelika Hecht
Am Sonnenblick 10
35745 Herborn
E-Mail: Angelika.Hecht@symbio.de
www.symbiopharm.de
Weitere Therapie -Tipps der Redaktion
In diesem Artikel wird klar herausgestellt, dass bei allen Blasenentzündungen besonderes Augenmerk auf die Heilung des sogen. „darmassoziierten Immunsystems“ gerichtet werden muss. Dies beinhaltet eine angepasste Ernährung, Ergänzung mit Prä- und Probiotika und nach Möglichkeit Reduzierung von Stressfaktoren. Berücksichtigen Sie, dass die Blasenentzündung auch ein emotionales Ventil sein kann, das bekannte „Weinen über die Blase“.
Da solche Umstellungen Zeit brauchen, möchte ich Ihnen noch einmal zusammenfassen, wie Sie sich im akuten oder chronischen Fall am besten rasch helfen können.
Akute Blasenentzündung
Hier helfen eine ganze Reihe von Pflanzenheilmitteln, die in standardisierten Produkten in der Apotheke erworben werden können. Sie wirken antientzündlich, antibakteriell und entkrampfend, bspw.
- Canephron N (Tausendgüldenkraut, Liebstöckel und Rosmarin),
- Angocin Anti.Infekt N (Kapuzinerkresse und Merrettichwurzel)
- Cystinol (Bärentraubenblätter): nur kurzzeitig und nicht geeignet in Schwangerschaft und Stillzeit und für Kinder unter 12 Jahren.
- Spezialtinktur – Kombination (Birkenblätter, Hauhechel, Liebstöckel, Goldrute und Schachtelhalm) zum Einnehmen, angeboten von der Eisbärapotheke in Karlsruhe. Es handelt sich um einen hochdosierten Extrakt, der dann auch als Tee getrunken werden kann: 1 TL in einer Tasse heißem Wasser.
Rezidivierende Blasenentzündungen
In diesen Fällen ist es besonders wichtig, die eigentliche Ursache herauszufinden.
- Hormonstörungen liegen oft vor, bspw. in den Wechseljahren, bei zu niedrig dosierter Pille zur Verhütung, bei Minipille oder Hormonspirale. Helfen kann man durch einen Wechsel der Verhütungsmethode oder Gabe von natürlichem Östrogen. In den Wechseljahren Östriol als Scheidensalbe oder Ovula.
- Auch die Kupferspirale kann zu häufigeren Blasen-und Scheideninfektionen führen.
- Die Honeymoon-Cystitis tritt bei manchen Frauen nach zu häufigem Geschlechtsverkehr auf. In solchen Fällen kann man ein Aromatogramm machen lassen und Zäpfchen mit Aromaölen in die Scheide einführen.
Prophylaxe von Blasenentzündungen
Hier kommen Produkte zum Einsatz, die den Harn ansäuern und die das Anheften der krankmachenden Bakterien an der Blasenwand verhindern:
- Vitamin C
- D-Mannose
- Preiselbeerextrakt oder Cranberryextrakt. Aber Achtung, die wirksamen Proanthocyane müssen wirklich in hoher Konzentration vorliegen!
In allen Fällen gilt
- genügend trinken
- Verzicht auf Alkohol und Kaffee
- Immer warme Füße
- Nicht auf kalten Steinen/Stühlen sitzen
- Wärmflasche auf die Blase,
- Hygienemaßnahmen einhalten,
- Spezielle Blasentees trinken. Rezepte finden Sie u.a. in meinem Pflanzenheilkundebuch für Frauen.
Und wie gehen Sie bei einer Blasenentzündung vor? Schreiben Sie doch von Ihren Erfahrungen in einem Kommentar!
Am schlimmsten ist das Gefühl, dass die Urologen mich nach 7 Wochen BE nicht mehr ernst nehmen! 5 verschiedene Antibiotika wurden mir verschrieben, alle Beschwerden fingen exakt 1,5 Tagen nach Beendigung der Packung wieder an und bei Ciprofloxacin habe ich mich dann geweigert, es zu nehmen. Da habe ich wirklich Angst davor ! So ein gefährliches Zeug! Leider kannte sich bisher kein Urologe mit der richtigen Dosierung von Forskolin aus. Ich habe eines gekauft, das pro Kapsel 80mg reines Forskolin enthält. Im Moment nehme ich 1 Morgens, plus, eine Stunde später, 1 Tl D- Mannose. Abends einen Tee aus Maisbart, Frauenmantel und Mariendistel und 2 Mal wöchentlich 1 Zäpfchen Oekolb forte. Urin zeigt E.Coli und Enterokken. Die Beschwerden sind fast weg. trotzdem soll ich jetzt Ampicillin oder wahlweise Levofloxacin nehmen. Ich will nicht! Ich bin 57 Jahre alt und in der Menopause. Haben Sie noch eine Idee für mich?
Liebe Peggy-Sue,
bleiben Sie hart und nehmen Sie keine Antibiotika mehr. Suchen Sie sich einen Arzt für nNaturheilverfahren, der Ihren Darm endlich richtig behandelt, damit sich die guten Darmbakterien auch in der Scheide ausbreiten und die Blase schützen. Bis Sie einen gefunden haben, nehmen Sie schon mal Symbiolact comp 1-2 mal täglich einen Beutel in Wasser. Auch Angocin antiinfect hilft gut gegen coli. Gute Besserung!
Liebe Frau Gerhard, danke für die tolle Seite und den wertvollen Tipps! Ich habe immer viel gelesen, heute wende ich mich direkt an Sie. Ich lebe mein ganzes Leben schon mit Blasenentzündung, einmal im Jahr normal. Manchmal konnte ich es selber wieder regeln, oft auch nur mit Antibiotika. So auch dieses Jahr, zur Zeit habe ich die dritte Entzündung u werde zum 3. Mal mit AB behandelt, leider! Bei den letzen wurden auch Kulturen angelegt und es waren immer die üblichen Bakterien (Ecoli, oder so ähnlich). Mein Urologe will eine Blasenspiegelung machen um nach der Harnröhre etc. zu schauen und dann hat er mich auf die Impfung angesprochen. Für mich völlig neu, was ist Ihre Meinung zum Thema Imfpung? Wie kann ich meinen Darmflora aufbauen, ernähre mich überwiegend nach TCM, wobei ich in letzten Monaten viel Süsses zu mir nahm. Ich bin in eine neue Stadt gezogen, neuer Job, komplett neues Umfeld. So hatte ich die beiden letzen BE innerhalb von 6 Wochen. Ich schiebe es auch bischen auf den emotionalen „Stress“. Es ist doch sehr anstrengend, mit 48 Jahr nochmal von vorne anzufangen! Vielen Dank für Ihr Hilfe. Machen Sie unbedingt weiter. Es ist so toll! DANKE!
Viele Grüße aus Regensburg
Liebe Katja,
in diesem Artikel wird erklärt, warum es immer wieder zu Blasenentzündungen kommt. Hier erfahren Sie, wie Sie die Darmflora aufbauen können. Viel Süßes und Stress sind natürlich die Hauptursachen bei Ihnen. Blasenspiegelung ist überflüssig. Die Impfung bringt bei manchen Frauen was, allerdings enthält sie das giftige Quecksilber (Thiomersal) und Aluminium, deshalb würde ich erstmal die anderen Optionen ausreizen. Aus Regensburg war gerade ein sehr versierter Heilpraktiker bei mir auf dem Seminar, schicke IHnen mal mit getrennter mail seine Adresse. Alles Gute und berichten Sie doch mal!
sonni 11.05,2029
habe seit 5 Monaten eine dauernde BE, nach einer 4maligen Antibiotoka behandlung wegen eines Katzenbisses mit Blutvergiftung,zuerst waren es Ecoli Keime die ich gut mit indischer Buntnessel und D manose und Goldrute eliminierte, jetzt hat meine Urologin Staphylokokken Aureus festgestellt soll es einfach ignorieren war die Aussage,habe keine Schmerzen aber ständiger Harndrang bin schon ganz verzweifelt,,Darmaufbau und Scheidenaufbau mit Milchsäurebakterien bin ich dabei.Meine Frage wie bekomme ich die Staphylokokken wieder weg und sind die vielleicht die Ursache?
Liebe Sonja,
nicht verzweifeln! Staphylokokken müssen Sie wirklich nicht ernst nehmen. Haben Sie denn einen regelmäßigen Zyklus ohne Hormoneinnahme? Sonst lesen Sie mal diesen Artikel zu wiederkehrenden Blasenentzündungen. Vielleicht müssen Sie mit Estriol-Scheidenzäpfchen die Scheiden- und Blasenschleimhaut aufbauen. LG
Liebe Frau Gerhard,
herzlichen Dank für diese wirklich sehr hilfreiche Seite. Zu meiner Situation: Ich werde im Dezember 36 Jahre alt, habe im Mai 2015 und im August 2017 meine beiden Kinder auf die Welt gebracht und habe der hormonellen Verhütung schon vor Jahren abgeschworen. Ich hatte insbesondere nach den Schwangerschaften immer wieder massive Probleme mit bakteriellen Blasenentzündungen. Zwischen den beiden Schwangerschaften kam es zur Einnahme von sechs Antibiotika. Seit der letzten Schwangerschaft waren es bisher drei, ich denke in Kürze wird ein weiteres dazu kommen, weil ich aktuell wieder massive Schmerzen habe. Ich habe nach dem sechs Antibiotika zwischen den Schwangerschaften den Darm unter Anleitung einer darauf spezialisierten Apothekerin wieder aufgebaut und bin von der Wirkung auch überzeugt. Seitdem nehme ich zu jedem Antibiotikum (wenn möglich mit Antibiogramm) auch ein Probiotikum. Allerdings ist mir bei den letzten drei Infekten (und auch jetzt gerade wieder) bewusst geworden, dass sie tatsächlich immer während meiner Zyklusblutung auftreten. Daher die Frage: könnten sie durch einen Östrogenmangel verursacht sein? Und falls ja, wie kann man das testen. Und was kann man dagegen tun?
Vielen Dank im Voraus
Hanni
Liebe Hanni,
es kann durchaus sein, dass Sie in der Phase am empfindlichsten sind. Sie könnten versuchen, mal eine Woche vor der Periode 14 Tage lang Estriol zu schlucken, was Ihnen die Frauenärztin verschreiben kann. Das ist ein Östrogen, das den Zyklus nicht beeinflusst, sondern nur günstig auf die Schleimhäute wirkt. Während der Periode keinen Kaffee und Alkohol trinken und viel Kräutertee, am besten gleich Nierentee zum Durchspülen trinken. Alles Gute!
Hallo Frau Dr. Gerhard,
dieser Artikel ist wirklich hilfreich, vielen Dank und auch die Website an sich eine sehr gute Informationsquelle.
Vor 4 Jahren hatte ich das erste Mal eine Blasenentzündung, danach immer wieder. Ich hatte auch schon 2 Behandlungen mit Breitbandantbiotika. Ich bin auch recht kälteempfindlich geworden.
Ich habe meinen Darmflorastatus testen lassen, um die Ursache der Blasenentzündungen herauszufinden. Mir fehlen in erheblichen Maß Laktobazillen, was wohl auch meine Scheidenfloraabwehr sehr einschränkt.
Ich nehme bereits auf ärztliche Anordnung die passenden Probiotika (Lactobazillen zum Auflösen in Wasser). Vor 2 Jahren habe ich angefangen, immer wieder monatelang Probiotika unter ärztlicher Anordnung zu nehmen. Dieses Jahr wieder.
Dennoch verbessert sich meine Laktobazillen-Anzahl nicht und ich bin immernoch kälteempfindlich, habe derzeit einen hartnäckigen Scheidenpilz, der auch Blasenreizungen hervorruft etc.
Ich würde gerne meine Lebensqualität, die ich vor den beginnenden Blasenentzündungen vor 4 Jahren hatte, wiederbekommen.
Daher frage ich mich, ob nicht vielleicht eine Stuhltransplantation mir helfen könnte, meine Darmflora und meine Immunabwehr wieder intakt werden zu lassen und aus dem ganzen Schlamassel mit den Entzündungen herauszukommen??
Vielleicht können Sie mir einen Rat geben?
Vielen Dank im Voraus.
Liebe Mary C.
Wie verhüten Sie denn? Wie alt sind Sie? Wie ist der Zyklus? Nur durch eine eingehende Anamneseerhebung kann man in Ihrem Fall herausfinden, warum Ihr Genitale so eine Schwachstelle ist. Da Sie auch so kälteempfindlich geworden sind, raubt ihnen irgendetwas Ihre Energie. Das kann ein Störfeld sein, Umweltbelastung, falscher Schlafplatz, Elektrosmog etc. Außerdem ist offenbar die Ernährung nicht richtig, mit der Sie einerseits Ihre Kälteempfindlichkeit verbessern könnten, andererseits den guten Darmbakterien genügend Futter anbieten, damit sie sich vermehren und Sie schützen. Die Ernährung nach den 5 Elementen könnte hilfreich sein und die TCM. Eine Stuhltransplantation kann nicht die Lösung sein. Im Zweifelsfalle mal an das Institut für Mikroökologie wenden und diesen Artikel zur Darmflora lesen. Alles Gute!
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich bin 27 Jahre alt und verhüte mit der Mikropille Lamuna 30. Diese Pille habe ich schon seit 10 Jahren. Und die erste Blasenentzündung erst vor 4 Jahren. Die Pille sollte dann vermutlich nicht der Auslöser für die häufigeren BE sein.
Der Zyklus ist durch die Pille kürzer geworden und regelmäßiger. Dafür aber ziemlich schwach seit 2-3 Jahren.
Ich werde die zwei Artikel, die Sie empfohlen haben gleich lesen.
Liebe Mary C.
da auch die Periodenblutung so schwach geworden ist, könnte es durchaus sein, dass die Pille in ihrer Zusammensetzung mit dem Östrogen für Sie inzwischen zu niedrig dosiert ist, bzw. dass sie ein anderes Gestagen brauchen. Denn die Hormone darin wirken sich nicht nur auf die Gebärmutterschleimhaut aus (die ja offenbar nur wenig aufgebaut wird), sondern auch auf die Blasenschleimhaut. Sprechen Sie mal mit Ihrer Frauenärztin darüber. Alles Gute!
Sehr geehrte Prof.Dr Ingrid Gerhard,
meine Frau leidet seit 1 Jahr schon immer wieder an einer wiederkehrenden Blasenentzündung.
Die Urin Proben weisen immer die gleichen Darmbakterien abwechselnd auf ( Escherichia coli B96.2 ,Enterococcus faecalis B95.2, Proteus mirabilis)
Symptome meist Schmerzen beim Wasserlassen, Gefühl wie als ob die Blase nach untenzieht,Jucken, Schmerzen in der Blase, Ziehende Schmerzen als ob die Periode einsetzen würde. Desweiteren ist eine leichte Inkontinenz festzustellen.
Hausarzt wie Urologen arbeiten immer nur mir Antibiotika Therapien es wurde Ciprofloxacin bereits Resistenz gebildet,Trimeth.-Sulfameth bereits Enterococcus nur noch mäßig empfangbar, Aktuell wurde Amoxicillin/Clavulansäure 875/125mg.verschrieben.
Das seltsame an der Sache oder es fühlt sich so an das die BE immer nach Absetzen der Pille Auftritt. Alle Ärzte sagen uns daran liegt es nicht.
Durch den vielen Antibiotika kam aus auch schon zum Ausbruch von Clostridien difficile.
Da ein Kinderwunsch besteht wird dieses durch die BE sehr gestört .
Wir wissen mittlerweile nicht mehr weiter vielleicht können sie uns einen Rat geben.
Vielen Dank im voraus.
Liebe Sandra,
Ernährung umstellen und Darm-Darm-Darm! Dazu sinnvolle Nahrungsergänzungen, die ich immer wieder propagiere. Lesen Sie meine Antworten auf ähnliche Anfragen. Alles Gute!
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
auch ich leide an immer wiederkehrende BE, besonders nach GV. Ich bin 54 Jahre alt und in den Wechseljahren. Meine FA hat mir nun Lenzetto verschrieben da sie glaubt das es am Östrogenmangel liegt, diese nehme ich jetzt seit 3 Wochen, täglich 1 HUB. Da ich keine Gebärmutter mehr habe hat mir die FA auch nur Östrogene verschrieben. Meine Frage ist, sollte ich auch zusätzlich Östrogesalbe nehmen ? Meine Scheide ist immer noch etwas trocken. Auch mache ich eine Probiotikakur.
Liebe Brigitte,
Erst mal die Wirkung abwarten und eventuell die Dosis von Lenzetto steigern. U.U. auch eine Hormonbestimmung aus dem Blut machen lassen, um zu sehen, ob Sie überhaupt genügend Östrogen aufnehmen. Nicht zu viel auf einmal machen. Viele Grüße
Nachtrag
habe in den letzten 11/2 jedesmal Antibiotikum gegen meine immer wiederkehrenden Blasenentzündungen verschrieben bekommen. Bis kein Antibiotikum mehr richtig geholfen hat. Es waren jedesmal nach Ende der Einnahme noch Keime zu finden. Habe mir selber diese Teststreifen von Combur besorgt. Meine Darmflora war total hinüber. Habe nur noch Durchfälle gehabt. Habe sie dann mit Paido- und Mutaflor wieder aufgebaut.
Daraufhin habe ich die letzte Blasenentzündung (vor der regelmäßigen Einnahme von Cranberries) selber mit „Angocin Anti-Infekt“ (Wirkstoff: „Kapuzinerkresse“) behandelt. Dank der Infos auf diesen Seiten. Siehe da, nach einer Woche war ich beschwerdefrei, keine Keime mehr im Urin vorhanden. Wieso bekomme ich solche Informationen nicht von meinem Hausarzt, Urologen, … .???
Sehr geehrte Frau Dr. Ingrid Gerhard, ich bin ihnen für ihre ins Leben gerufene „netzwerk-frauengesundheit.com Plattform und ihren Austausch bzw. unentgeldlichen W e i t e r g a b e an gesammelten Wissen und Erfahrungen so dankbar und wünsche mir, das auch zukünftig sich hier viele Nutzerinnen austauschen bzw. beteiligen und werden.
Herzensgrüße
Sternenfrau
Liebe Sternenfrau,
super, dass Sie bestätigen können, wie gut Naturprodukte und die Darmbehandlung bei immer wiederkehrenden Blasenentzündungen helfen können. Sie motivieren mich ja richtig, mit dem Blog weiterzumachen! Herzlichen Dank!
An alle Leidensgenossinnen,
ich nehme seit ein paar Monaten jeden Morgen 1 x Kapsel Cranberryextrakt (600mg Trockenextrakt + Vitamin C). Das reicht bei mir schon aus. Auf der Packung steht morgens und abends jeweils eine Kapsel.
Die gibt es im Drogeriemarkt „DM“. Seit dem habe ich Ruhe. Habe in den letzten 1-2 Jahren ständig damit zu tun gehabt. Besonders nach dem GV. Ich bin 52 jahre alt und befinde mich in der Menopause.
Bin so happy :)
LG
Sternenfrau
Ich esse seit Jahren Cranberries, führe ich meinem täglichen Müsli zu. 10-20 Stück reichen bei mir. Seit dem keine Beschwerden mehr.
Bei unserer Mutter haben wir festgestellt, wenn sie sich nicht so geliebt fühlte, bekam sie im hohen Alter immer eine Blasenentzündung. Habe in einigen Büchern nachgelesen und es bestätigt bekommen.
Liebe Sherina,
war bei der Mutter einer Freundin genauso.