Aromaöle können bei Scheideninfektionen erfolgreich eingesetzt werden, am besten nach individueller Austestung im Aromatogramm.
Viele Frauen haben immer wieder Probleme mit Entzündungen im Vaginalbereich. Oft treten Infektionen mit Juckreiz und Brennen nach dem Sex auf . Manchmal gibt es auch nur Beschwerden, wenn sie viel Süßes essen. Auch Stress kann bewirken, dass unser Immunsystem gestört ist und wir anfällig werden für immer wiederkehrende Infektionen.
Im Vaginalbereich haben wir oft Beschwerden, wenn das Gleichgewicht von guten und schlechten Bakterien gestört ist und die schlechten, krank machenden Bakterien überwiegen. Antibiotika bringen oft nur vorübergehend Linderung. Das Risiko, dass die Bakterien resistent werden, ist groß. Hier können ätherische Öle helfen. Diese Behandlung nennt man Aromamedizin oder oft nur Aromapflege.
Aromapflege versus Aromamedizin
In Deutschland unterscheidet man die Aromapflege und die Aromamedizin durch ihre Dosierung.
Aromapflege befindet sich im Bereich der ätherischen Öle von 1-2%, hier kann frau sehr wohl allein etwas ausprobieren.
Die Aromamedizin ist oft höher dosiert. Deshalb sollte die Einnahme von ätherischen Ölen nur mit erfahrenen Therapeuten zusammen praktiziert werden.
Diagnostik mit Aromatogramm
Bei immer wiederkehrenden Infekten im Vaginalbereich sind ätherische Öle im Zusammenhang mit einer ganzheitlichen Behandlung durchaus eine wertvolle Hilfe.
Hier ist es sinnvoll, ein Aromatogramm anzulegen und nach diesen Ergebnissen eine individuelle Zubereitung herzustellen. Für ein Aromatogramm wird ein Abstrich von der Vaginalschleimhaut in ein entsprechendes Labor geschickt. Das Labor streicht den Abstrich auf einer Platte aus und züchtet dann die Keime, die im Abstrich wachsen. Dann wird, wie bei einem Antibiogramm, getestet, welche ätherischen Öle den Keimrasen der Kultur hemmen. Der Abstrich sollte am besten vom Frauenarzt/ärztin durchgeführt werden.
Die ätherischen Öle, die gegen den Keim wirken, erzeugen ein „klar gefärbtes“ Loch im Keimrasen (der sonst trüb gefärbt ist). Dieses Loch nennt man „ Hemmhof“. Der Hemmhof wird gemessen, und nach der Hemmhofgröße wird die Wirksamkeit der ätherischen Öle auf diesen Keim bestimmt. Ein Aromatogramm ist immer spezifisch für eine Person und einen Keim.
Im Laufe der Jahre hat sich jedoch gezeigt, dass gewisse ätherische Öle auch einen Bezug zu bestimmten Keimen haben.
Individuelle Zubereitungen nach Aromatogrammen
Nach den Ergebnissen des Aromatogramms können individuelle Zubereitungen erstellt werden. Dazu gehören:
Vaginalzäpfchen,
eine Einreibung,
ein Sitzbad oder die intensivste Anwendung in Form von
Tropfen oder
Kapseln zum Einnehmen.
Bei rezidivierenden Infekten liegt der Verdacht nahe, dass es sich um einen „Ping-Pong- Effekt“ handelt. Dann ist es sinnvoll, den Partner mit zu behandeln. Sonst kann der Eine den Anderen immer wieder neu anstecken.
Therapiedauer
Die Behandlung mit ätherischen Ölen geht oft länger als eine 3-Tages-Kur mit Clotrimazol, hat aber meist einen dauerhafteren Erfolg. Sie eignet sich nicht für die ungeduldige Patientin, denn es kann durchaus ein paar Tage vergehen, vom Abstrich bis zum Ergebenis. Und dann muss auch noch eine individuelle Rezeptur erstellt wird.
Aromaöle mit Zusatznutzen
Nach den Ergebnissen der ätherischen Öle im Aromatogramm, kann man die Öle verwenden mit dem größten Hemmhof, aber auch die Öle einsetzen und ergänzen, die einen Zusatznutzen bringen: z.B.
- Lavendel, da er außer seiner antibiotischen Wirkung auch beruhigend wirkt und den Juckreiz stillt. Lavendel wird gar nicht immer mitgetestet, da er auch ohne Testung einen positiven Nutzen hat und immer dazu eingesetzt werden kann.
- Neroli und Muskatellersalbei haben zusätzlich eine antidepressive Wirkung,
- Rosengeranie und Muskatellersalbei haben eine hormonregulierende Wirkung.
- Zypresse wirkt stabilisierend auf Venen und Hämorrhoiden,
- Immortelle löst Blutergüsse auf.
So haben viele ätherische Öle, außer der Wirkung gegen Bakterien, Viren und Pilze, auch noch andere positive, erwünschte Wirkungen, die man zusätzlich nutzen kann.
Herstellung und Dosierung von Aromazäpfchen
Bei der Herstellung der Aromazäpfchen ist die richtige Dosierung wichtig.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine Dosierung bis zu 200 mg pro Zäpfchen möglich ist, das sind 3-4 Tropfen ätherisches Öl. Generell sollte bei empfindlichen Frauen die Dosis eher geringer sein, also nur 150 mg pro Zäpfchen.
Bei einigen ätherischen Ölen muss man aufpassen:
Thymian CT Thymol sollte nicht höher dosiert werden als 10 mg pro Zäpfchen, das ist 1 Tropfen auf 5 Zäpfchen verteilt. Dieses Öl sollte auch nicht in der Schwangerschaft angewandt werden.
Lemongrass nicht über 25 mg, (1 Tropfen für 2 Zäpfchen!), kann aber auch in der Schwangerschaft eingesetzt werden.
Zimtrinde bitte nie!!! im Vaginalbereich verwenden, sie brennt wie Feuer.
Zäpfchen Grundlage
Als Grundlage ist Kakaobutter besser geeignet als Hartfett (Adeps solidus), da manche Frauen das Hartfett nicht vertragen und es, wie der Name schon sagt, wirklich hart ist. Kakaobutter ist wesentlich weicher, schmilzt aber unter Umständen im Sommer beim Transport, wenn es zu lange mit der Post unterwegs ist.
Pflanzliche Emulgatoren
Es gibt auch einen pflanzlichen Emulgator, der „ Solubol“ heißt. Mit ihm lassen sich ätherische Öle leicht mischen. Sie sind dann in Wasser gelöst einzunehmen. Man mischt die ätherischen Öle im Verhältnis 1:4, so enthält die fertige Mischung in 10 Tropfen 2 Tropfen ätherisches Öl. Mit der Solubolmischung werden die ätherischen Öle im Organismus weiter transportiert, so dass sie im Darmbereich ankommen und besser aufgenommen werden.
Welches Öl bei welchem Keim? Ergebnisse aus der Datenbank
Im Laufe der Jahre haben wir in der Ok Apotheke in Karlsruhe über 2000 Aromatogramme bearbeitet und nach den Ergebnissen eine Datenbank aufgebaut. So kann man im Bedarfsfall auch mal eine Rezeptur ohne Aromatogramm erstellen.
Manche Mischungen sind auch schon vorrätig.
- So hat sich herausgestellt, dass bei Candida albicans bei über 160 Abstrichen folgende ätherischen Öle gut gewirkt haben: Neroli, Teebaum, Lemongrass, Rosengeranie, Palmarosa, Manuka, Niauli, Muskatellersalbei, Rosmarin verbenon, Lavendel fein.
- Bei Candida glabrata konnten wir nur 7 Abstriche auswerten, hier waren die besten Öle: Neroli, Thymian CT Thymol, Thymian kopfig, Palmarosa, Lavendel fein, Manuka, Rosengeranie, Teebaum, Muskatellersalbei, Thymian CT linalol.
- Bei Enterokokkus faecalis konnten wir wieder über 200 Abstriche auswerten: Manuka, Neroli, Muskatellersalbei, Teebaum, Rosengeranie, Palmarosa, Lemongrass, Lavendel fein, Thymian CT Thymol, Niauli, Cistrose und Weihrauch waren hier die besten Ergebnisse.
- Bei den ß-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe B, die oft in der Schwangerschaft ein Problem darstellen, konnten wir in 140 Abstrichen folgende Ergebnisse auswerten: Rosengeranie, Lemongrass, Teebaum, Palmarosa, Manuka, Niauli, Neroli, Muskatellersalbei, Rosmarin verbenon, Rose damascena.
- Bei Staphylokokkus aureus konnten wir wieder über 200 Abstriche auswerten mit folgenden Ergebnissen: Neroli, Manuka, Lavendel fein, Teebaum, Thymian CT Linalol, Ravintsara, Thymian kopfig, Rosengeranie, Cajeput, Koriander.
- Streptokokkus agalactiae zeigte in über 45 Abstrichen folgendes Ergebnis: Neroli, Manuka, Lavendel fein, Rosengeranie, Lemongrass, Muskatellersalbei, Teebaum, Palmarosa, Thymian CT Thymol, Niauli, Thymian Ct linalol.
Vorrätige Aromazäpfchen
Nach den Auswertungen der Aromatogramme gibt es in den OK-Apotheken in Karlsruhe einige Aromazäpfchen vorrätig, z. B.
- Vaginalzäpfchen bei Candida albicans mit Lemongrass, Palmarosa, Rosengeranie und Teebaum, oder
- bei ß-hämolysierenden Streptokokken B mit Lemongrass, Rosengeranie, Lavendel und Neroli oder bei
- Escherichia coli mit Lemongrass, Neroli, Teebaum und Thymian CT linalol.
- Bei anaeroben Keimen ist ein Aromatogramm nicht so einfach möglich. Bei Gardnerella Keimen, die den typischen Fischgeruch machen, hat das Labor in Herborn einige Öle ausgetestet und nach diesen Ergebnissen sind Zäpfchen vorrätig mit Lavendel, Lemongrass, Niauli und Rosengeranie.
Bei Gardnerella Infektionen gibt es auch noch eine naturheilkundliche Empfehlung: Täglich 5 Minuten die Vagina lüften. Da diese Keime den Sauerstoff nicht lieben, verabschieden sie sich von allein.
Vagina lüften heißt einfach die Beine unbekleidet in die Luft strecken und Luft in die Vagina reinlassen. Eine ganz uralte und einfache Methode.
Nicht zugelassene Arzneimittel
Alle diese Aromazäpfchen sind keine zugelassenen Arzneimittel, sondern Rezepturen, die immer wieder von naturheilkundlichen Frauenärzten verordnet wurden.
Wichtig ist auf jeden Fall eine Austestung der Keime, die eine Infektion verursachen, denn viele Vaginalinfektionen sind keine Pilzinfektionen, sondern werden durch andere Keime hervorgerufen.
Verhalten bei der Aromatherapie
Da die Zäpfchen nur wirken, wenn man sich hinterher hinlegen kann, ist es sinnvoll, für den Tag noch eine Einreibung der Vaginalschleimhaut mit den gleichen ätherischen Ölen in Mandelöl zu verwenden. Diese kann dann auch eventuell für einen Partner verwendet werden.
Auch ein Sitzbad mit den ausgetesteten Ölen kann schnell eine Erleichterung bringen.
Wenn Keime immer wiederkehren, ist es möglich, die Schleimhaut regelmäßig mit sehr milden Ölen zu pflegen, wie z.B. dem Larome Massageöl mit Ylang, oder dem Larome Sanddornbalsam. Damit können die Keime oft in Schach gehalten werden und wenn ein Infekt wieder aufflammt, kann frau erneut stärkere Öle verwenden.
Auch bei der Behandlung mit ätherischen Ölen ist hinterher ein Aufbau der Vaginalflora mit gesunden Bakterien notwendig.
Aromatherapie bei Harnwegsinfektionen
Bei Harnwegsinfekten können gut Vaginalzäpfchen, ein Massageöl zum Einreiben und Tropfen zum Einnehmen nach den Ergebnissen des Aromatogramms angefertigt werden. Auch ein Sitzbad entfaltet seine wohltuende Wirkung. Das Massageöl kann auf den Unterbauch eingerieben werde. Das Öl kann auch auf ein weiches Tuch gegeben und als Auflage mit einer Wärmflasche auf den Unterbauch gelegt werden.
Bei einer Einnahme sind bis zu 100 mg möglich, das entspricht ca. 2 Tropfen. Hierzu werden die ätherischen Öle in Honig oder Propolis gegeben oder in der Apotheke mit Olivenöl in Kapseln eingearbeitet.
Vorteile der Aromatherapie
Die Aromamedizin hat den Vorteil, dass sie wenige Resistenzen erzeugt. Resistente Keime sind heute ein großes Problem: immer mehr Bakterien reagieren nicht mehr auf Antibiotika und werden durch diese nicht mehr abgetötet. Resistente Bakterien entstehen, wenn sich die Bakterien doppelte Schutzhüllen zulegen. Die ätherischen Öle sind fettlöslich und lösen diese doppelten Umhüllungen auf, dann können die Antibiotika wieder angreifen. Bei hartnäckigen resistenten Keimen ist eine Kombination von ätherischen Ölen und Antibiotika also durchaus sinnvoll.
Die Aromapflege und Aromamedizin hilft Frauen, die durch ihre Erkrankung niedergeschlagen sind, wieder neuen Mut zu fassen und baut sie mental auf. Ätherische Öle mit ihren vielfältigen Spektren wirken u.a. antidepressiv, töten Bakterien, Viren und Pilze ab und riechen auch noch gut!
Aber Vorsicht! Die Aromamedizin ist nicht geeignet für Frauen, die auf alle ätherischen Öle allergisch reagieren. Individuelle Allergien oder Unverträglichkeiten können jedoch immer berücksichtigt werden.
Kontaktadressen
Auf die Aromatherapie müssen nicht nur die Therapeuten spezialisiert sein, sondern auch die Labore und die Apotheken. Hier kann ich Ihnen nur die nennen, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Es ist durchaus möglich, dass sich zwischenzeitlich auch andere darauf eingerichtet haben. Die Adressen sind nach aufsteigenden Postleitzahlen sortiert.
Labore für Aromatogramme
Labor Dres. Hauss, Kieler Straße 71, 24332 Eckernförde
Institut für Mikroökologie, Auf den Lüppen 8, 35745 Herborn
Ganzimmun Diagnostics AG, Hans-Böckler-Str. 109, 55128 Mainz
biovis´ Diagnostik MVZ GmbH, Justus-Staudt-Str. 2, 65555 Limburg-Offheim
Labor L & S Enterosan Stuhldiagnostik, Mangelsfeld 4, 97708 Bad Bocklet-Großenbach
Auf Aromatherapie spezialisierte Apotheken
Licht Apotheke, Kieler Straße 80, 24340 Eckernförde
Eisbär-Apotheke, An der RaumFabrik 6, 76227 Karlsruhe
Gesundbrunnen-Apotheke, Pasinger Bahnhofsplatz 4, 81241 München
Bahnhof-Apotheke, Bahnhofstr. 12, 87435 Kempten
Im März 2017 hat Frau Dorothea Hamm die Liste der auf Aromatherapie spezialisierten Labors und Apotheken akutalisiert. Hier können Sie sie sich als pdf herunterladen.
Buchempfehlungen
Die Bücherliste ist nicht vollständig. Es gibt zum Einarbeiten auch sehr gute ältere Bücher, sowohl für Laien als auch für Therapeuten. Gerade für Pflegeberufe und Hebammen eignet sich die Armomatherapie besonders.
2014 Monika Werner/ Ruth von Braunschweig: Praxis Aromatherapie. Dieses Buch bietet etwas für Laien und für Therapeuten und wird immer wieder überarbeitet. Es ist ein Fachbuch, das sich jeder Einsteiger in die Aromatherapie zulegen sollte.
2014 Irene Dalichow: Die Heilkraft ätherischer Öle. Erst im September erschien dieser Ratgeber, der dem Laien den Einstieg in die Aromatherapie erleichtert.
2013 Steflitsch/Wolz/Buchbaur: Aromatherapie in Wissenschaft und Praxis. Dieses Fachbuch ist für Laien zu kompliziert, für Therapeuten sehr gut geeignet als unentbehrliches Nachschlagewerk.
2013 Grasl/Deutsch/Buchmayr/Eberle: Aromapflegehandbuch. Von Krankenschwestern geschrieben, die die Aromamedizin in ihren pflegerischen Alltag integriert haben. Momentan schwierig zu bekommen, versuchen Sie es!
2012 Monika Werner: Mind-Maps. Klar strukturiertes und indikationsbezogen aufgebautes Buch. Die visuelle Verknüpfung von grafischer Darstellung und Abbildungen der Aromapflanzen erleichtert den Zugang zur Mittelfindung.
2012 Eliane Zimmermann: Aromatherapie: Die Heilkraft ätherischer Pflanzenöle. Das Buch ist leicht verständlich und spannend geschrieben. Es weckt Lust, sich mit der Heilkraft der Pflanzen zu beschäftigen und selber zu experimentieren.
Seminarangebote
1. Das Aromatogramm – für Ärzte, Apotheker und Heilpraktiker
In zwei Teilen siehe Aromatogramm Teil I+II als pdf zum Herunterladen
- 24.-26.April 2015
- 13.-14.Juni 2014
2. Bei Primavera bietet Frau Hamm im nächsten Jahr Workshops an, wo frau lernt, wie sie sich selbst Zäpfchen gießen kann.
Über die Autorin
Dorothea Hamm, Jahrgang 1951, war 25 Jahre selbständige Apothekerin in Karlsruhe mit verstärkter Beratungstätigkeit in Homöopathie, Phytotherapie und Aromatherapie.
Sie darf sich als Fachapothekerin für Offizinpharmazie und Fachapothekerin für Naturheilkunde bezeichnen.
Sie absolvierte ihre Ausbildung zur Aromaexpertin bei Forum Essenzia und Primavera-Life.
Frau Hamm hält Vorträge im Bereich Aromatherapie und Homöopathie. Sie ist Dozentin an der Uni Freiburg im Fachbereich Pharmazie, alternative Heilmethoden, Aromatherapie.
In Ihrer Apotheke wurden über 15 Jahre lang nach Aromatogrammen Individualrezepturen für Kunden erstellt.
Seit 2014 hat sie ihre Tätigkeit ganz in den Bereich der Weiterbildung verlagert.
Kontakt
e-mail: dorle.hamm51@gmail.com
Experten für Aromatherapie
Im Forum Essenzia finden Sie Adressen von Experten, die Sie beraten und therapieren können
Haben Sie schon Erfahrungen mit der Aromatherapie? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar!
Liebe Frau Hamm und liebe Frau Gerhard,
Danke für Ihre wunderbare Arbeit und all die tollen und hilfreichen Tipps!
Ich hab seit Jahren Probleme mit Vaginosen, damals wurden alle möglichen Keime festgestellt und nach ca 7 verschiedenen Antibiosen (vaginal oral) befürchte ich dass es einen Biofilm gibt?
Ich habe es relativ gut mit selbst gemachten Ovula (Teebaum, Lavendel und Weihrauch je 10 Tr auf 10x2g, Vit D und Nachtkerzensamenöl) im Griff. Auch schon 2x Darmsanierung…
Allerdings kippt die Flora immer wieder gerade während und nach den Tagen ins basische und ab und zu auch Geruch.
Ein letztes Aromatogramm (ist schon eine Weile her) ergab keine Keime..
Nun wurde beim Speicheltest festgestellt, dass das Estriol unter dem Normbereich ist.
Kann das der Grund sein, wieso die Flora sich nicht aufbaut und der pH immer wieder kippt?
Wären Ovula mit 15 Tr Teebaum und Lavendel und 10Tr Lemongrass 10x2g denkbar? Also stärker als meine bisherigen. Ich vertrage diese gut, die Schleimhaut ist nicht gereizt.
Die fertigen Ovula haben leider nicht geholfen.
Einen aktuellen Abstrich habe ich nicht, da die Ärztin meinte wenn dann ginge es eh nur mit Antibiose.
Und helfen zum Aufbau nur die Bakterien oder auch „nur“ das Milchsäure Gel?
Herzlichen Dank und liebe Grüße
Moe
Dorle antwortet:
Liebe Monika,
leider kann ich Ihre Fragen nicht alle beantworten, da ich auch nicht weiß, ob es jetzt wieder einen bakteriellen Befund gibt.
Meine Idee wäre : verwenden Sie regelmäßig das Primavera Frauenwohl Zyklus Balanceöl, das bringt den Hormonhaushalt wieder in Schwung, regelmäßig den Vaginalbereich und die Gegend des Kreuzbeins einreiben . Zusätzlich noch das Multigyn-Actigel einreiben, das verhindert das Andocken von Bakterien. ( Eine Einreibung morgens, eine abends)
Wenn sie sich Zäpfchen machen, würde ich noch unbedingt Rosengeranie und oder Muskatellersalbei dazumischen, da beide den Hormonhaushalt ausgleichen und wirksam sind gegen Pilze und Bakterien.
Für 10 Zäpfchen können sie ingesamt bis zu 60 Tropfen von sanften Ölen auf 28 g Kakaobutter verwenden.
Dann ist noch zu überlegen: wenn Sie bei der Menstruation zu lange Tampons verwenden, kann es zu Trockenheit führen (da die Tampons ja Feuchtigkeit aufnehmen) und es kann zu kleinen Schleimhautverletzungen kommen. Desahalb besser Vorlagen verwenden gegen Ende der Mens.
Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter
Herzliche Grüße
Dorle Hamm
Hallo, viele. Dank für die vielen tollen Infos. Bei mir wurde HPV 16 diagnostiziert. Da die Dispalsie Sprechstunde noch 1,5 Monate hin ist habe i h achon mal selbst mit hergestellten Zäpfchen gestartet. Bestehend aus Kokosöl, Myrte, Rosmarin, Palmarosa und Rosengeranie.( ingesammt 60 ätherische Tropfen auf 80 ml Öl , ergab 12 Zäpfchen) Es brennt immer ein kleinen wenig für 15 Minuten beim einführem, wenn es sich auflöst und tagsüber ist immer so ein ganzbleichtes jucken da. Mein Ausfluss ist braun und hat so Stückchen drin (Meine Periode kommt in 13 Tagen). Ist es normal dass es leicht brennt und dass es leicht juckt und der Ausfluss braun ist? der braune Ausfluss kann ja auch mit den HPV Symptomen zusammenhängen. oder hat es was mit den Zäpfchen zu tun? Dankeschön.
Liebe Marina,
braun sollte der Ausfluss nicht sein, und auch das Brennen und Jucken müsste nach den ersten Tagen aufgehört haben. Bei HPV16 reicht vermutlich die Therapie mit selbstgemachten Zäpfchen nicht aus. Ich empfehle bewährte Zäpfchen und zusätzlich Kräutermixturen zum Schlucken, um die Viren bis zur Dysplasie-Sprechstunde loszuwerden. Und natürlich den Vitamin-D-Spiegel hochfahren. Bei der Eisbärapotheke in Karlsruhe/Durlach wird man Sie nach meinen Vorschlägen beraten und versorgen. Viel Erfolg!
Hallo,
bei mir wurde ein Aromatogramm gemacht.
Meine Feacalis Bakterien reagieren nur auf Zimtrinde, Oregano und Bergbohnen. Also genau die 3 die man eigentlich nicht auf die Schleimhaut tun sollte. Alles andere hilft aber nicht.
Antibiotika helfen auch nicht mehr. Ich denke der Biofilm um die Bakterien ist einfach schon zu stark ausgeprägt.
Ich habe laut meinem Stuhltest wenig gute Bakterien im Darm, aber meine Vaginalflora ist eine der besten, die das Institut je im Labor hatte.
Ich bin 34.
Kann ich denn die Schleimhaut in der Vagina kaputtmachen, durch die Zäpchen? Ich tropfe 1-2 Tropfen ätherisches Orgenoöl auf die Milchsäure oder Teebaumlö Zäpchen. Brennt schon etwas, aber das brennen hört auch nach 10 Minuten auf. In der früh bin ich dann erst mal beschwerdefrei. Gegen Abend kommt das ungute Gefühl wieder.
Sollte ich während des Tages vielleicht eine Kokos/Oregano Mischung außen einreiben?
Was meint ihr?
Vielen dank für die unverbindliche Einschätzung.
Liebe Frau Hamm, liebe Frau Gerhard,
seit einem halben Jahr leide ich unter starken Beschwerden; zuerst ein leichtes Jucken, dann eine starke Blasenentzündung (daraufhin wurde mir das Antibiokikum Cefuroxim verschrieben). Nach der Einnahme des Antibiotikums wurden die Symptome schlimmer: ein Brennen, insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr, die Haut außenrum ist sehr trocken und rissig, die Scheide ist rötlich entzündet. Der Befund meines Abstrichs zeigt: E Coli Bakterien. Ich habe entsprechend die Antibiotikum Amoxicillin verschrieben bekommen, was aber überhaupt nicht geholfen hat. Danach habe ich das Antibiotikum Ciprofloxacin verschrieben bekommen – die Ärztin meinte, dass dieses Antibiotikum genau gegen diese E-Coli Bakterien seien. Für 2-3 Tage ab der letzten Antibiotika Pille hatte ich das Gefühl, ich bin wieder gesund, doch dann innerhalb einer Woche hatte ich wieder das Gefühl einer Blasenentzündung und die Symptome des Brennens sowie rissige Haut sind wieder zurück (nun seit 3 Monaten). Bei den unzähligen nächsten Besuchen bei der Ärztin wurden mir u. a. MultiGyn Actigel, Fluomizin, Vagiflor, OcteniSept, Vagi-C verordnet – nichts hat geholfen. Die mikroskopischen Untersuchungen zeigen auch, dass so gut wie keine Döderlein Stäbchen nachweisbar sind (trotz Vagiflor). Ich bin leider echt am Verzweifeln und würde es nun gerne mit ätherischen Ölen probieren. Was und welche Vorgehensweise würden Sie mir hierfür empfehlen? Ich verstehe, dass man sich die ätherischen Vaginalzäpfchen als Privatkunde einfach normal von einer Apotheke, die dieses Angebot hat, kreieren lassen und bestellen kann, oder? Vielen herzlichen Dank im Voraus für Ihre Rückmeldung.
Dorle antwortet:
Liebe Lisa,
das ist ja ein ziemliches Problem.
Du hast ja schon einiges an Antibiotika probiert und manches hat ja auch, kurzfristig geholfen.
Zuerst habe ich noch eine Frage, die man normal einer Frau nicht stellt: Wie alt bist du ? schon in den Wechseljahren oder vorher?
Denn das spielt eine Rolle auch in der Therapie mit ätherischen Ölen.
Herzliche Grüße
Dorle
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard und liebe Frau Hamm,
ich bin 34 Jahre und
leide seit knapp einem Jahr immer wieder an rezid. Blasenentzündungen E. colonwirde oft nachgewiesen laut Urologe,
darauf folgte ein Pilz oder eine Vaginose.
Ich weiß auch woher das kommt bzw die Ursache ist
Es war immer direkt nach dem Sex mit einem Mann.
Es sollte nicht sein mit ihm…bin über meine Grundwerte gegangen ect mein Körper hat mir dabei gezeigt so nicht, ich war so verliebt und somit habe ich es immer wieder verdrängt unbewusst, habe es behandelt mit zig Antibiotika Cremes und Zäpfchen es ging gut und sobald wir Sex hatten ging es von vorne los und das ja über mehrere Monate.
Habe richtige Resistenzen aufgebaut.😳
Wir hatten lange Pausen dazwischen also wenn es hoch kommt vielleicht 14 mal Sex!
Aber das hat ausgereicht – mein Körper ist durch – ich weiß nicht wie viel negative Energie er mir in mein System gebracht hat das ich es jetzt immer noch habe.
Obwohl wir seit 3 Monaten keinen Kontakt mehr haben.
Aktuell habe ich auch wieder sehr viel Stress und alle Symptome sind da.
Ich hatte noch nie Probleme mit meinem Intimbereich und auch vorher im Leben Stress aber seit diesem Mann kommen immer wieder diese Symptome auf.
Das macht mich fertig 😔und jetzt allein auch nur durch Stress.
Wenn das jetzt so mein Leben weiter geht Hilfe Mama mia das halte ich nicht aus bei geringsten Stress diese Infektionen im Intimbereich.😔
Ich kann oft schwer unterscheiden ob es eine Vaginose ist oder ein Pilz klar gibt paar Unterschiede aber manchmal hab ich das Gefühl das eine geht in das andere über wissen sie was ich meine ? Der Vaginose PH wert zeigt auf jeden Fall immer was nicht so gutes an.
Jetzt ist meine Frage was kann ich denn noch tun??.🙏
Der Mann ist weg wir hatten auch immer verhütet, den Stress hoffe ich kann ich langsam reduzieren – zu viel Ereignisse in sehr kurzer Zeit sind geschehen.
Aber das Jucken belastet mich sehr teilweise und auch manchmal der Geruch wo ich dann fluomezin genommen habe mal ist es da mal mehr mal weniger, ich spüre es ist was nicht in ordnung.
Welches Öl würde dann da am besten helfen ? Könnte ich Lavendel Öl benutzen und es mit Olivenöl vermischen und mich damit vaginal eincremen ?
Kann man sich von fluomizin resistent werden ?weil das ist ja kein Antibiotika meines achtens.
Ich wäre ihnen sehr dankbar auf paar Tipps.
Was noch zu empfehlen wäre.
Achso ich habe natürlich auch einiges ausprobiert
Omni Flora Kuren, Milchsäure Zäpfchen Kur dann diese ganzen Sachen, intim Duschbad, diese gele bei DM
Und und und aber es geht nicht weg aktuell
Liebe Lisa,
meines Erachtens ist dieses Problem sehr vielschichtig und kann nicht behoben werden, wenn wir einfach ätherische Öle gegen ein Antibiotikum austauschen.
es könnte durchaus sein, dass die Darmflora und Vaginalflora gestört ist auch die Einnahme der Antibiotika. Von Daher wäre es sinnvoll zuerst die Bakterienflora im Darm und im Vaginalbereich aufzubauen . Da gibt es viele verschiedene Präparat z.B. Symbiolact für den Darm und Vagiflor für den Vaginalbereich. Es könnte auch sein, dass die Bakterien sich im Genitalbereich festgesetzt haben, weil die Haut so rissig ist. Deshalb würde ich auch eine gute Pflege für den Vaginalbereich empfehlen. Der Aufbau der Bakterienflora kann durchaus länge gehen und es kann mehrere Packungen benötigen. Eine Ernährungsumstellung könnte auch helfen: Es könnte sein, dass der Urn zu sauer ist, deshalb wäre ein basische Ernährung für einige Zeit sinnvoll. ( wenig Eiweiß, viel Gemüse). Es gibt in der Apotheke auch Bullrich Salz Tabletten, mit denen man entsäuern kann. In der Packung liegt auch ein Ph Papier dabei, dann man den Ph des Urins kontrollieren kann; entsäuern kann man auch, indem man Fußbäder mit Natriumbicarbonat macht ( Kaiser Natron). Wenn der Urin nicht mehr so sauer ist, ist er auch nicht so aggressiv auf der Haut und andere Bakterien können sich ansiedeln.
Als Pflege könnte ich mir gut vorstellen, das Frauenwohl Zyklus Balance öl von primavera , es pflegt die Haut und bringt den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht, täglich in den Vaginalbereich und auch äußerlich auf den Unterbauch einreiben.
Zusätzlich gegen die Bakterien wären folgende Ovula sinnvoll :
Kakaobutter 2,7 g
Lemongrass 0,025 g
Neroli 0,050 g
Thymian linalol 0,050 g
Teebaum 0,025 g
Es kann sein, dass diese in der Eisbär apotheke oder in der rund-um-gesund Apotheke am ZKM in Karlsruhe vorrätig sind.
Falls nicht könnten Sie sich auch folgende Mischung selbst zubereiten:
Lemongrass 2 Tr
Palmarosa 5 Tr
Niauli 3 Tr
Teebaum 2 Tr
Rose 1 Tr
Cistrose 1 TR
Lavendel fein 5 T
Mandelöl 50 ml
oder eine Creme
Bienenwachs 10 g
Kokosfett 15 g
Mandelöl 73 g
Wildrosenöl 6 g
Sanddornöl 10 Tr
Leider verlangen mache Apotheken ein Rezept für die Herstellung einer Rezeptur.
Ylang-Ylang extra 10 Tr
Rosengeranie 8Tr
Lemongras 4 Tr.
Muskatellersalbei 5 Tr
Lavendel fein 10 Tr
Ich wünsche Ihnen gute Besserung und hoffe, dass die Tipps weiterhelfen. LG Dorle
Liebe Marie,
Die Zäpfchen halten ungefähr 3 Jahre im Kühlschrank.Die Kakaobutter schmilzt bei 30-35 °C , deshalb ist die Aufbewahrung im kühlen besser, Die Kakaobutter sollte auch nie heißer wie 39°C werden, da sie sonst eventuell nicht mehr fest wird.
Mit der Haltbarkeit der ätherischen Öle ist es unterschiedlich, das kommt auf die Inhaltsstoffe der ätherischen Öle an. Öle mit einem großen Anteil an Sesquiterpenverbindungen halten recht lange, Öle mit einem hohen Anteil an Monoterpenverbindungen altern schneller, da sie leichter oxidiert werden, vor allem , wenn sie häufig geöffnet werden. Am wichtigsten ist es beim Teebaumöl, das sollte nicht länger verwendet werden als 6 Monate ab dem 1. Öffnen des Fläschchens.
Auch sollte man darauf achten, keine Öle zu verwenden, die die Schleimhaut reizen, also keine Zimtrinde, kein Thymian thymol, kein Oregano, kein Bergbohnenkraut und keine Nelkenknospe .
Einige Rezepturen finden Sie auch in unserem neuen Buch”Aromapraxis heute”
Liebes Dorle,
Danke für Ihre Arbeit und ihre Bemühungen in jeglicher Art.
Leider wende ich mich mit einem Hilferuf an Sie:
MRSA.
Es betrifft 3 meiner Patienten.
Ist diese o. g. Rezeptur für Ovula-Zäpfchen ebenfalls MRSA (Rektal/vaginal?) empfehlenswert?
Sie erwähnten in einem Potcast auch ein Mund/Rachenspray (zusätzlich zum Raum beduften)
Wie ist die Zusammensetzung des Sprays, bzw. wo kann ich es erstehen?
Ich danke ihnen aufrichtig für Ihre Zeit und ihre Bemühungen.
Herzlichen Dank,
Guten Tag liebe Frau Hamm und liebe Frau Gerhard,
danke für diesen unglaublich hilfreichen Artikel. Ich benutze selber gern Aromaöle. Ich habe die Rezepturen von ihnen verfolgt und möchte mich gern selbst an die Zäpfchenherstellung wagen. Können sie mir sagen, wie lang die fertigen Zäpfchen in etwas halten? Müssen sie im Kühlschrank gelagert werden oder reicht Raumtemperatur. Muss man bei der Verwendung der ätherischen Öle auf ein bestimmtes Haltbarkeitsdatum achten ( einige Öle habe ich schon 1 Jahr offen im Gebrauch und würde sie dazu verwenden wollen oder muss ich vollkommen neue dazu kaufen ?)
Vielen Dank für ihre Auskunft, das hilft mir sehr weiter !