Die Stoffwechselstörung Hämopyrrollaktamurie (HPU) führt zu Verlusten an aktivem Vitamin B6, Zink und teilweise auch Mangan. Dadurch ist unsere körpereigene Entgiftung gestört. Dies kann zu gravierenden körperlichen Beschwerden führen.

Geheimnisvolle Krankheit, Portrait der Frauenärztin und Künstlerin *Dr. Hilly Kessler
Oft werden Frauen wegen Zyklusstörungen, prämenstruellem Syndrom, Schilddrüsenerkrankungen oder gar Unfruchtbarkeit behandelt, ohne dass erkannt wird, dass eine Störung des Stoffwechsels hinter diesen Beschwerden steht. Diese Stoffwechselstörung nennt man Hämopyrrollaktamurie, abgekürzt HPU.
In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, wie Sie herausfinden können, ob Sie unter einer HPU leiden. Und wenn das der Fall sein sollte, dann ist das kein Grund unglücklich zu sein, sondern im Gegenteil: dann finden Sie hier gleich Mittel und Wege, endgültig Ihre Beschwerden loszuwerden, auch wenn Sie unter Umständen regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel einnehmen müssen.
Was ist HPU?
Das Wort Hämopyrrollaktamurie besagt, dass bei der Synthese (= Zusammenfügung) des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin etwas nicht regelrecht abläuft. Dies zieht vier problematische Folgen nach sich:
- Es kommt zu einer Störung bei der Bildung von Häm, dem Zentrum des Hämoglobins. So wie das Hämoglobin für die Versorgung des Blutes mit Sauerstoff sorgt, ist das Häm u.a. für die Sauerstoffversorgung der Muskulatur zuständig. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel und wird für die Entgiftung benötigt.
- Bei der Stoffwechselstörung HPU entsteht neben „richtigem“ Häm auch eine gewisse Menge „falsches“ Häm, das schädlich ist, wenn es sich im Körper ablagert. Der Körper bindet dieses „falsche“ Häm an Vitamin B6 und Zink, teilweise auch an Mangan, um sie über den Urin ausscheiden zu können.
- So gehen diese wichtigen Vitalstoffe verloren, und das zum Teil über lange Zeit und in größerer Menge. Da diese Vitalstoffe für zahlreiche gesunde Körperabläufe benötigt werden, ist ein Mangel daran ein ernsthaftes Problem. Bedingt durch den Mangel an Zink, Vitamin B6 und Mangan können zahlreiche Vorgänge im Körper sowie die körpereigene Entgiftung nicht mehr richtig ablaufen.
- Die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu entgiften, wird durch den Mangel an wertvollen Mikronährstoffen beeinträchtigt. Und das kann enorme Konsequenzen haben. Gerade im gynäkologischen Bereich ist bekannt, dass Belastungen mit giftigen Schwermetallen die Ursache für zahlreiche Störungen und sogar Erkrankungen sein können. Eine Entgiftungsstörung als Folge der HPU kann zahlreiche Beschwerden nach sich ziehen.
Häufigkeit der HPU
Mindestens 10 % aller Frauen sind nach aktuellem Stand der Daten von der HPU betroffen, dagegen nur etwa 1 % der Männer. Bei (chronischen)Erkrankungen ist der Anteil wahrscheinlich viel höher.
Was sind die Folgen der HPU?
Der Körper muss fortwährend in der Lage sein, Substanzen zu entgiften, zum Beispiel Nahrungsbestandteile oder freie Radikale, Umweltgifte, Bausteine von Hormonen oder auch Medikamente. Die Fähigkeit zu entgiften ist ein wesentliches Element für die Gesundheit. Da durch die HPU wesentliche Faktoren für unsere tägliche Entgiftung fehlen, bewirkt sie eine Störung der Entgiftungsleistung. Das kann sehr problematisch sein und das betrifft natürlich nicht nur Frauen, sondern auch Männer sowie Kinder beiderlei Geschlechts.
Wir wissen heute, dass Belastungen durch Umweltgifte, wie zum Beispiel Quecksilber, zu zahlreichen Symptomen, Erbgutveränderungen, Enzymdefekten und sogar zu einer Schädigung der Mitochondrien führen können. Mitochondrien sind die Kraftwerke in unseren Zellen, die die wichtige Aufgabe haben, aus Nahrung Energie bereit zu stellen. Von HPU betroffene Patientinnen haben oft ein großes Defizit an Energie und sind psychisch wenig belastbar. Dies kann auch mit einer Schädigung der Mitochondrien zusammenhängen.
Diese Verluste an wichtigen Mikronährstoffen sowie die Entgiftungsstörung können nicht allein über die Nahrung ausgeglichen werden. Häufig bleibt das Problem unentdeckt und die Mängel werden im Laufe der Jahre immer gravierender. So kann die Grundlage für zahlreiche Beschwerden entstehen.
Gynäkologische Beschwerden bei HPU
- Zyklusstörungen
- Prämenstruelles Syndrom
- Menstruationsbeschwerden
- vaginale Infektionen
- Polycystische Ovarien
- Endometriose
- Störungen des sexuellen Empfindens
- Schwierigkeiten, schwanger zu werden
- Schwangerschaftsstreifen (auch bei jungen Mädchen ohne Schwangerschaft)
- Fehlgeburten
Allgemeine Beschwerden, die auf eine HPU hinweisen
- morgendliche Übelkeit mit und ohne Schwangerschaft

Nägel mit weißen Flecken
- blasses Gesicht
- weiße Flecken in den Fingernägeln
- Erschöpfung
- Anämie (Blutarmut)
- keine Erinnerung an Träume
- Stress wird schlecht vertragen
- schlechtes Kurzzeitgedächtnis
- Licht- und Geräusch-Überempfindlichkeit
- verminderte Muskelbildung
- Unterzuckerung (Hypoglykämien)
- Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Entzündungen des Magen-Darm-Traktes, Reizdarm
Beteiligung der HPU bei weiteren Krankheitsbildern
- Schilddrüsenüber- und Unterfunktion
- Ängste, Panikstörungen
- Abhängigkeiten von Substanzen
- Autismus
- Psychosen
- Gelenkbeschwerden und Bandscheibenerkrankungen
- Hashimoto-Thyreoiditis
- primäre biliäre Zirrhose (Autoimmunerkrankung der Leber)
Wie bekommt man eine HPU?
Die HPU ist eine Stoffwechselvariante, die familiär gehäuft auftritt und genetisch bedingt ist. Ein Hinweis auf das Vorliegen einer HPU in der Familie kann beispielsweise sein, dass die Mutter von einer Schilddrüsenerkrankung oder einer psychischen Problematik betroffen ist. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass es auch erworbene Formen gibt. So berichten Dr. med. Bodo Kuklinski über Halswirbelsäulen-Traumata und Prof. Dr. med. Armin E. Heufelder über Schwermetallbelastungen als Auslöser für eine HPU. Auffällig ist, dass zehnmal so viele Frauen von der HPU betroffen sind wie Männer, es scheint sich also um eine frauenspezifische Stoffwechselstörung zu handeln.
Schwermetallbelastung und HPU – eine unheilvolle Kombination
Schwermetalle sind dafür bekannt, dass sie Gen- und Enzymdefekte verursachen. Sie können daher an der Entstehung von HPU beteiligt sein. Umgekehrt führt HPU durch eine Verminderung der körpereigenen Entgiftungsleistung zur Anhäufung von Schwermetallen und anderen toxischen Stoffen im Körper. So blockieren Schwermetalle und HPU gemeinsam die Detoxifikation. In der Praxis ist es entscheidend, eine zuverlässige Diagnostik der HPU durchzuführen und diese mit den fehlenden Mikronährstoffen zu therapieren.
Wie stellt man eine HPU fest?

24-Std.-Urin-Sammelbehälter, © Doris Heinrichs – Fotolia.com
Bisher wurden toxische Belastungen anhand von Pyrrolverbindungen im Urin nachgewiesen. Der hierfür verwendete Kryptopyrroltest (KPU) ist jedoch als Testverfahren nicht gut geeignet, um spezifische Stoffwechselstörungen nachzuweisen. Der seit dem Jahr 2000 verfügbare und sehr viel genauere HPU-Test® wurde eigens dafür entwickelt, ganz spezifische HPL-Komplexe (Hydroxyhämopyrrol-2-1) zu messen, die nur und ausschließlich bei HPU gebildet werden. HPU ist also nicht identisch mit KPU, auch wenn die beiden Begriffe manchmal fälschlicherweise gleichgestellt werden.
Vorteil dieses neuartigen Testverfahrens ist, dass auch sogenannte Abendausscheider mit Hilfe des 24- Stunden-Urins gefunden werden können. Bei ihnen kommt es – bedingt durch den bestehenden Mangel an Mikronährstoffen – erst durch die mit der Hauptmahlzeit aufgenommenen kleinen Mengen Zink und Vitamin B6 zu einem kurzfristigen Ausscheiden der HPL-Komplexe ca. 2 Stunden nach dem Essen. Beim Erwachsenen sowie bei chronisch kranken Kindern sollte der 24-Stunden-HPU-Test® durchgeführt werden. Bei kleinen Kindern, die nicht chronisch krank sind, genügt der Test im Morgenurin. Wichtig ist, 10 Tage vor Durchführung des Tests keine B-Vitamine und kein Zink extra zuzuführen, das kann den Test verfälschen.
In Deutschland gibt es ein HPU Kompetenzzentrum, nämlich die Firma Heidelberger Chlorella GmbH. Von dort werden derzeit Bestellungen des HPU-Tests® an das Labor KEAC in den Niederlanden weitergeleitet. Es entstehen Versandkosten in Höhe von ca. 7,50 €, die vom Labor KEAC berechnet werden. Die Durchführung des HPU-Tests® im Labor kostet für den 24-Stunden-Test ca. 66 Euro, für den Morgenurin ca. 54 Euro.
Therapie der HPU

Mikronährstoffe
Therapiert wird die HPU ausschließlich mit Mikronährstoffen, also Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Die fehlenden Mikronährstoffe sollten ersetzt werden, allen voran die aktive Form des Vitamin B6 (P5P) mit ca. 50 mg pro Tag für einen Erwachsenen, zusätzlich Zink und bei Mangel auch Mangan. Die Erfahrung in der Praxis zeigt immer wieder, wie wichtig es ist, das aktive Vitamin B6 zu verwenden und nicht die inaktive Form. Auch die weiteren Vitamine der B-Familie sollten supplementiert werden, zusätzlich zu weiteren Mikronährstoffen, die im Mangel sind. Beim HPU-Patienten liegen oft Defizite von zahlreichen Mikronährstoffen vor.
Auch zusätzliche entgiftende Maßnahmen, zum Beispiel der Einsatz von Chlorella, sind eine wichtige Option.
In Deutschland gibt es ein Produkt zur Behandlung von HPU mit genau diesen Mikronährstoffen unter dem Namen B-Life Protect® für Erwachsene oder B-Life Protect Mini® für Kinder ohne Mangan. Die Mikronährstoffe müssen oft auf Dauer ersetzt werden, da sie fortwährend verloren gehen. Die genaue Dosis und Anwendung sollte individuell mit einem Therapeuten abgestimmt werden, der sich mit diesem speziellen Gebiet auskennt. Die Therapiekosten mit B-Life Protect® belaufen sich auf etwas weniger als 1 Euro pro Tag.
Bei bestehender HPU Diagnose lohnt es sich, den Alltag auf diese Stoffwechselbesonderheit abzustimmen: Nahrungsmittelunverträglichkeiten beachten, Zähne mit verträglichem Material sanieren, Vorsicht walten lassen bei Medikamenteneinnahme, kritisch umgehen mit Impfungen, überwiegend basische Kost und auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen achten.
Die HPU-Therapie ist oft ein wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit
Ich habe schon viele Menschen – vor allem Frauen – durch die HPU-Therapie begleitet. Immer wieder habe ich dabei gesehen, dass sich allein durch die Behandlung mit Mikronährstoffen schon sehr Vieles lösen lässt und Besserung zu erreichen ist. Das betrifft psychische Erkrankungen gleichermaßen wie frauenspezifische Probleme und chronische Erkrankungen. So ist die Diagnosestellung der HPU oft ein erster ganz wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit.
Seminare
HPU-Seminare für Therapeuten mit Frau Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch und Frau Dr. rer. nat. / Heilpraktikerin Tina Maria Ritter. Termine und Infos unter www.baumeister-jesch.de, www.naturheilpraxis-docritter.de
Buchempfehlung
Stoffwechselstörung HPU
Für Patienten und Therapeuten. Diagnose, Vitalstoffe und Entgiftung bei Hämopyrrollaktamurie
Dr. Tina Maria Ritter & Dr. Liutgard Baumeister-Jesch, VAK Verlag, Kirchzarten 2014, ISBN 978-3-86731-152-6.
In diesem Leitfaden werden biochemischer Hintergrund, Diagnostik und Therapie der HPU anschaulich und verständlich dargestellt. Auf Folgeerkrankungen, wie z.B. Störungen im gynäkologischen Bereich, Schilddrüsenerkrankungen, psychische Erkrankungen und viele weitere gehen die Autorinnen ausführlich ein. Vor allem aber werden die Zusammenhänge zwischen HPU und Entgiftungsvorgängen ausführlich erläutert. Dies ist auch von besonderer Bedeutung für die Therapie der HPU.
Über die Autorin
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch ist Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin und hat viele Jahre als ärztliche Psychotherapeutin in Institutionen und in eigener Praxis gearbeitet. Sie hat sich intensiv weitergebildet in den Bereichen orthomolekulare Medizin, mitochondriale Medizin sowie Entgiftung und Ausleitung und ist zudem zertifizierte Vitalstofftherapeutin. In dem von ihr gegründeten Privaten Institut für Biophysiologie (2010-2018) hat sie die Forschung und Lehre im Bereich HPU gebündelt. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt bei Heidelberg.
Kontakt
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
In der Heidelslach 6
69181 Leimen
E-Mail: info@baumeister-jesch.de
www.baumeister-jesch.de
Über die Künstlerin
*Frau Dr. Hilly Kessler ist Frauenärztin in Luxemburg und international bekannte Künstlerin. Ihre Frauenportraits machen betroffen und nachdenklich. Für dieses Webmagazin hat Frau Dr. Kessler mir ihre Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
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Guten Frau Dr. Baumeister-Jesch,
mein HPU Test bei Keac war mit 2,97 mehr als positiv.
Im Vollbluttest ist Zink unterhalb der Normgrenze und Kupfer über hoch. Ein HPU Screening (Keac) bestätigte meine Befürchtung. Ich habe Histapenie.
Wieviele Kapseln Histaplus werden bei Histapenie in der Regel empfohlen?
Ich schleiche im Moment Niacinamid (100mg), Folat 500ug und P5P 20 mg ein.
Bekommt man hohe Kupferwerte mit Zink und Vitamin C und zeitversetzt Heidelberger Chlorella wieder runter?
Vielen vielen Dank Gruß Maria
Liebe Maria,
eine Kapsel Histaplus direkt vor dem Schlafengehen eingenommen ist völlig ausreichend.
Kupferausleitung findet statt mit P5P, Zink, Mangan (als Kombination im B-Life Protect enthalten, Erwachsenen Dosierung ist 3 Kapseln zum Frühstück, immer mit dem Essen), Molybdän 2 Kapseln.
Chlorella hilft bedauerlicherweise wenig. Kupfer wird nach und nach durch die HPU Therapie ausgeschieden. Das dauert bei hohen Werten mehrere Monate bis hin zu Jahren (wird aber stetig besser!).
Herzliche Grüße
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
vielen Dank für den sehr guten Artikel,
da man sich nur im Netz informieren kann.
Bei uns sind gute Ärzte Mangelware.
Mir ist jetzt klar das ich an HPU/KPU leide und das dies
die Ursache für meine epileptischen Anfälle ist.
1963 begann es vermutlich durch die 3-Fachimpfung und im gleichen Jahr mit Verdacht auf Gehirnhautentzündung und Nesselfieber (2 Jahre zuvor Masern).
Ich habe 5o Jahre Antiepileptika eingenommen und nach einem
Magengeschwür (2014) diese reduziert und ganz abgesetzt.
Danach ging es mir besser und auch durch die Einnahme von Thyronajod. Mein TSH lag 2010 bei 3,95 und heute bei 0,7.
Im Nov.2017 wurde ich am 13. gegen Grippe geimpft
15. MRT am Kopf mit Spritzung
eines Med.???
17. EEG Kontrolle
am Morgen des 18. dann einen Anfall.
Bei der Auswertung des EEG zeigte mir die Ärztin die Aus-
schläge am PC.
Nun soll ich wieder Tabl. schlucken! Seit dem 18.11.17
war nichts mehr.
Im Sept.17 hatte ich eine Untersuchung der SD(Ultraschall mit
Spritzung) und war danach sehr unruhig mit einem Anfall.
Jetzt nehme ich selbst folgende Mittel:
OMEGA 3, Zink 50, Vtamin D3 2000, Vitamin B6 200, Vitamin K2,
MG 800.
Meine Folsäurewerte lagen im oberen Bereich.
Kann das an zu wenig B12 (264) liegen? Meine Eisenwerte seien
Normal.
Durch die Einnahme von Vitamin D u. MG konnte ich mein Gewicht
um 10kg. reduzieren. MSM hilft mir bei der Verdauung, aber
auch Papajakerne sind gut.
Meine Frage lautet:
Kann ich p5p nehmen, da ich mich noch immer nicht an meine
Träume erinnern kann. Selen und Mangan auch?
Taurin soll bei Epilepie auch eine Rolle spielen?
HIT könnte auch sein!!!
Was mich aber ganz traurig macht ist, das Ärzte nichts
glauben.
Liebe Güße von
Angelika
VIELEN DANK!!!
Liebe Angelika,
viele Impfstoffe sind mit Metallen belastet.
Wissenschaftliche Informationen hierzu finden Sie in der aktuellen Ausgabe der „Hier und Jetzt“ des Instituts für Neurobiologie nach Klinghardt.
Machen Sie bitte als erstes tatsächlich einen HPU Test. Setzen Sie hierfür das Vitamin B6 ab und schreiben auf dem Anforderungsbogen, dass Sie es regelmäßig mit 200 mg täglich genommen haben. Dann können die Mitarbeiter im Labor das ausrechnen.
Sobald der Test unterwegs ist, können Sie mit Taurin zusätzlich zum Zink beginnen. 1 Kapsel zweimal täglich.
Selbstverständlich können Sie dann auch P5P einnehmen. Dosieren Sie einschleichend und langsam.
Vertragen Sie Chlorella? Etwas zum Binden von Giftstoffen könnte noch hilfreich sein.
Wenn Sie Verdacht auf eine HIT haben, machen Sie, wenn Sie ein positives HPU Ergebnis bekommen, das HPU-Screening im Anschluss. Histamin ist ein Teil des Tests.
Die erhöhte Folsäure kann auf ein weiteres genetisches Problem hinweisen. Ein 5 Methyl-Tetra-Hydrofolat-Reduktase Mangel (kurz 5MTHFR). Diesen Test kann man ebenfalls bei der KEAC auf spezielle Anfrage machen lassen oder beim Hausarzt.
Es spricht aus meiner Sicht nichts gegen eine Supplementation von Mangan und Selen. Allerdings sollte man bei Selen die Blutspiegel überprüfen, ebenso wie bei Vitamin D3.
Bei Seleneinnahme bitte 3 Stunden Abstand zur Zinkeinnahme beachten.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Hallo, ich hätte nochmal eine Frage. Ich habe nach einem kurzen Progesteron- Ausschleichversuch abgebrochen wegen Übelkeit, Appetitlosigkeit und Psyche. Da ich gerade erst die HPU Therapie begonnen habe. Zink seit 3 Monaten, war total im Keller und P5P seit ca. 3 Wochen. Bin gerad bei 10mg. Kann es sein das das Progesteron und andere Hormone erst steigen, wenn ich aus dem Mangel an Vitalstoffen raus komme? Kommt erst dann die bioidentische Hormongabe an? Aber wo geht dann jetzt das ganze Progesteron hin? Hab jetzt Bedenken das ich mir da was einhandel bzw. das ich am Ende überdosiert bin oder mir was anderes kaputt mache, wobei die Blutwerte ja im Keller sind. Vielleicht verkraftet der Körper das Absetzen besser, wenn er keine anderen Mängel mehr hat, sprich speziel Zink u b6, welche ja bei der eigenen Hormonbildung überaus wichtig sind?
Ist leider doch wieder länger geworden. Vielleicht kann Dr. Baumeister-Jesch noch etwas zu den Zusammenhängen erklären. Die ganze Sache mit dem Absetzen und mit den nicht höher gehenden Werten hat mich doch verunsichert.
Lieben Dank!
Liebe „Himbeere“,
aus meiner Sicht gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Sie nehmen zusätzlich zur bestehenden Hormontherapie Mikronährstoffe zum HPU Ausgleich ein (z.B. B-Life Protect, einschleichend dosieren, über 3 Wochen auf 3 Kapseln zum Frühstück erhöhen) und schauen, was passiert.
2. Sie setzen die Hormone ab und gehen, wie Frau Dr. Gerhard es beschreibt mutig durchs Hormonloch und versuchen neben der Mikronährstofftherapie Ihren Körper auch mit Phytotherapeutika zu unterstützen. Wir empfehlen hierzu bei Frauen vor den Wechseljahren Agnus Castus. Deutsche Präparate enthalten hier oft wenige Milligramm, wir haben gute Erfahrungen mit einem Präparat gemacht, dass man über die KEAC in Holland beziehen kann.
Es bleibt die Frage, warum Sie seit so langer Zeit so wenig Hormone haben und dabei so jung sind. Wir haben das bislang nur bei Patientinnen erlebt, die neben massiven Problemen mit dem Genick auch eine massive Dysbiose des Darmes aufwiesen.
Zink und P5P werden zur Hormonsynthese benötigt und können bei Einnahme die natürliche Produktion verbessern. Östrogene oral eingenommen fördern die Zink Ausscheidung und „verschärfen“ damit eine HPU.
Doch Hormone sind Lebensqualität. Ich würde zunächst einmal zur Version 1 tendieren.
Zu Ihrer zweiten Frage:
Progesteron ist ein Vorläufer-Hormon. Es stabilisiert die Nebenniere. Wenn das Absetzen die Symptome verschlechtert, so kann ich mir nur vorstellen, dass es hier auch um eine Nebennierenerschöpfung geht. Um das abzuklären, würde ich ein Cortisol-Tagesprofil machen lassen und auch DHEA bestimmen.
Wenn neben Progesteron auch Östrogen gegeben wurde, so kommt es neben einer vermehrten Ausscheidung von Zink auch zum Einlagern von Kupfer. Freies Kupfer ist rasch toxisch und wird in Leber und ZNS abgelagert. Durch die HPU Therapie (Zink) wird eingelagertes Kupfer frei. Bei erschöpfter Nebenniere, muss diese mit behandelt werden, vorsichtig und achtsam, damit es nicht zur Verschärfung der Symptomatik kommt.
Progesteron ist völlig unproblematisch bei HPU Therapie. Östrogene verschärfen eher das Problem, als dass sie nützen. Von einer Supplementation von Östrogenen würde ich also eher abraten.
Die Nebenniere kann man mit verschiedenen pflanzlichen Mitteln unterstützen oder mit Organextrakten (z.B. Cytozym AD).
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!
Eierstöcke und Gebärmutter ist alles noch vorhanden. Ich hatte damals als ersten die Hormonspirale in Verdacht. Habe mir diese Uiehen lassen und seitdem gehen die Hormone nicht mehr hoch, daher hatte ich mit bioidentischen Hormontherapie angefangen. Leider bisher ohne Erfolg. Kann man Progesteron einfach absetzen oder sollte ich lieber ausschleichen? Z. B. Nur noch alle zwei Tage eine Kapsel, dann alle drei? Ich nehme eine Kapsel jeden Abend vaginal 200mg. Mein Frauenarzt würde eher noch mehr steigern, dass möchte ich aber nicht mehr.
Grüße
Liebe Himbeere,
Von einer Progesteronsteigerung verspreche ich mir auch nichts. Besser absetzen und nicht ausschleichen.
Hallo liebes Ärzteteam,
ich habe nochmal eine Frage zu den Hormonen. Ich war jetzt bei einer HPU Ärztin, welche mir geraten hat mich von meinen bioidentischen Hormonen zu verabschieden ( Testosteron, Estradiol u Progesteron 200mg alles täglich), da ich mir damit gerade nichts gutes tue. Eine Hormonwerte sind seit 11/2 Jahren im Keller. Seit knapp einem Jahr nehme ich die Hormone immer weiter erhöht, weil sich die Werte überhaupt nicht bessern. Bei jeder Erhöhung bemerke ich eine anfängliche Verschlechterung. Erst jetzt bin ich zufällig auf HPU gekommen u positiv und denke das dies auch der Grund ist ,das die Hormone nicht stimmen und sich nicht bessern. Ist die Gabe tatsächlich kontraproduktiv und Zuviel für meinen gestörten Stoffwechsel? Wie kann ich am besten Absetzen ? Muss ich mit Nebenwirkungen rechnen? Ich bin 35 Jahre, keine Periode zur Zeit.
Noch einmal eine kurze Frage. Haben bioidentische Hormone auch einen negativen Einfluss auf die Mikronährstoffspiegel? Also ist der Bedarf an Mikronährstoffen bei Einnahme von bioidentischen Hormonen erhöht? Dann könnte das auch eine Erklärung sein, warum es mir nach jeder Erhöhung erstmal schlechter geht und langfristig auch nicht wirklich besser??
Liebe Grüße und eine besinnliche Weihnachtszeit!
Liebe Himbeere,
da können Sie mit Ihrer Vermutung durchaus richtig liegen. Ich weiß auch nicht, warum Sie mit 35 Jahren überhaupt so viele Hormone brauchen? Haben Sie keine Eierstöcke mehr? Hormone absetzen und mit Mut durch das Hormonloch gehen, eventuell unterstützt von einer Naturheilkundeärztin und Pflanzenheilmitteln. Da jetzt Weihnachtsferien sind, wird Ihnen Frau Dr. Baumeister-Jesch sicher später noch antworten. Alles Gute!
Welche Maßnahmen zur Senkund des Histaminspiegels empfehlen Sie?
Ich habe starke HI Probleme und chronische Müdigkeit.
Zink nehme ich, sättigt schwer auf. Bekomme nun auch Zinkinjektionen schon länger, damit steigt der Wert, normal ist er aber nich nicht. B Komplex nehme ich, allerdings wenig P5P drinnen – mein Arzt sagte normales B6 ist auch ok. Kyra Hoffman sagte auch, B6 geht auch. Bin sehr unsicher nun.
Ich habe seit längerem nun SD Unterfunktion (TSH war knapp 4) und nehme nun auch SD Hormone, 80cmg Thyroxin.
Ich nehme divere andere Vitamine, da ich mit dem Essen sehr eingeschränkt bin. Probiotika und Q10 sollte ich nehmen, da Q10 Mangel, leider vertrage ich beides nicht und bekomme HI Beschwerden. Kalium ist auch immer wieder im Mangel, ich habe gelesen Taurin kann da helfen. Bitte um Info, wie ich das Histamin senken kann, das scheint ein großes Problem zu sein. Danke
Liebe Babsi,
um Histamin zu senken, helfen Calcium Sandoz forte (Chelatiertes Calcium), Vitamin D und Methionin.
Antihistaminika helfen, um die Symptome zu lindern. Wenn diese nicht helfen, ist es in der Regel kein Histaminproblem.
Die Schilddrüse ist sehr wichtig für die Verdauung. Wenn die Schilddrüse nicht richtig eingestellt ist, kann es im Darm zu massiven Dysbiosen kommen, das bedeutet, dass Fehlgärungen die Histaminproblematik verschärfen können.
Wenn mit L-Thyroxin behandelt wird, sollte der TSH Wert gegen 1 streben.
Anschließend ist die Verdauung zu sanieren.
Wenn der Histamineintrag aus dem Darm reduziert werden kann, dann wird in der Regel auch wieder mehr normale Nahrung vertragen und eben auch P5P oder höhere Dosen Vitamin B6.
Ein Vitamin B-Komplex niedrig dosiert, öfter über den Tag verteilt, kann helfen.
Manchmal sind auch größere Mengen aktives Vitamin B2 möglich, was seinerseits Vitamin B6 aktiviert. Falls Sie von der Stoffwechselstörung HPU (Hämopyrrollaktamurie) betroffen sind, rate ich Ihnen, Vitamin B6 ausschließlich in der aktiven Form zuzuführen
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Hallo liebes Team des Netzwerks für Frauengesundheit,
vielen Dank für die guten Informationen auf dieser Website sowie den entsprechenden Büchern zu der noch so unbekannten Stoffwechselstörung HPU! Es ist für mich eine große Hilfe.
Ich selbst (26 J.) bin im Frühjahr dieses Jahres positiv auf HPU getestet worden (Wert des 24h-Urins: 2,3), zudem habe ich das PCO-Syndrom und es plagten mich Angst- und Panikattacken, die Werte der Schilddrüse waren in Ordnung. Ich habe im Anschluss an den HPU-Test über eine Therapeutin die Einnahme von Taurin gestartet über zwei Wochen jeden zweiten Tag morgens 1 Kapsel, danach eine Woche lang jeden Tag. Es folgten zu der täglichen Taurin-Einnahme zusätzlich die tägliche Einnahme von einer Kapsel Zink. Nach etwa vier Wochen dieser Medikation kam abends ein Multivitaminpräparat ohne Kupfer hinzu und die Einnahme von Zink wurde ersetzt durch Chlorella vulgaris. Die psychische sowie körperliche Befindlichkeit wurde zunehmend besser, innere Standhaftigkeit, keine Panik- oder Angstattacken mehr und ebenso die Periode kam regelmäßiger, zudem Erinnerung an Träume und guter Muskelaufbau bzw. Kraft in den Muskeln.
Ungefähr Mitte September fing ich an, P5P (im B-Life Protect Kombipräparat mit Magnesium, Mangan und Zink) morgens einzunehmen, zudem eine Kapsel Chlorella vulgaris und abends das Multivitaminpräparat ohne Kupfer. Nach recht kurzer Zeit bemerkte ich, dass die vorher verschwundenen Probleme psychisch sowie physisch wiederkehrten und sich steigerten, sodass aktuell wieder Panik- und Angstattacken, Unregelmäßigkeit in der Periode und innere Nervosität/Unruhe, Unsicherheit, Müdigkeit wieder vorhanden sind.
Ich habe daraufhin den Rat bekommen, Chlorella vulgaris abzusetzen und P5P sowie Multivitamin nur alle zwei Tage einzusetzen – bislang hat das jedoch wenig genützt.
Was kann ich tun? Wie sollte ich die Medikation verändern, um wieder in Balance zu kommen? Ich habe Sorge, Vitamin B6 wegzulassen, da es ja bei HPU sehr bedeutsam ist, mir jedoch scheinbar nicht bekommt (oder in der Menge nicht bekommt).
Vielen Dank im Voraus!
Freundliche Grüße und schöne Feiertage wünscht
Carolin
Liebe Carolin,
wenn aktives Vitamin B6 Nebenwirkungen verursacht,so gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten hierfür:
1. Der Körper fängt an effektiv zu entgiften und schickt z. B Schwermetalle auf den Weg, das kann dann unangenehm sein.
2. Es gibt ein unerkanntes Probleme mit dem Histaminstoffwechsel.
Mit 26 Jahren würde ich eher ein Problem im Histaminstoffwechsel denn eine Toxinbelastung vermuten.
Abhilfe kann hier NUR ein Bluttest auf Histamin geben, der von der KEAC durchgeführt wird. Deutsche Labore sind erstaunlicherweise zu diesem Test nicht fähig.
Ich vermute eine Histapenie, passend zum PCO-Syndrom, Zinkmangel und damit verbunden Kupfereinlagerung (das wäre allerdings auch eine Schwermetallthematik).
Die Behandlung einer Histapenie ist deutlich unterschiedlich zur Histadelie. Beides Probleme im Histaminstoffwechsel, die zu Problemen bei der P5P Einnahme führen können.
Zur Behandlung der Histapenie gibt es das Histaplus. In der Regel ist dann nach zwei Monaten die Einnahme von B-Life Protect möglich.
Mit den besten Wünschen
Dr. Liutgard Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Baumeister-Jesch,
herzlichen Dank für diese wertvollen Informationen! Den Test werde ich direkt im Januar durchführen, es würde sich tatsächlich wieder einiges ordnen.
Nach weiterer Beschäftigung mit der Thematik ist es neben der Angst- und Panikattacken (begleitet von Hyperventilation) auch so, dass ich vor gut 10 Jahren recht lang an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankt war – muss ich diesbezüglich mit Nährstoffen ergänzen?
Ist es möglich, weiterhin bis etwa 2 Wochen vor dem Histamintest möglich, Chlorella und/ oder Taurin morgens sowie abends Multivit ohne Kupfer und eine Kapsel Zink zu nehmen oder soll ich besser alles erstmal weglassen?
Vielen Dank im Voraus.
Herzliche Grüße und einen guten Rutsch in 2018 wünscht
Carolin
Hallo liebes Ärzte-Team,
der Zusammenhang zwischen Pfeifferschem Drüsenfieber/Eppstein-Barr-Virus und HPU würde auch mich sehr interessieren, da bei mir meine nun schon 16 Jahre dauernde Leidensgeschichte mit einer EBV-Infektion begann.
Mit vielen lieben Grüßen!
Liebe Bella,
die Stoffwechselstörung HPU ist genetisch bedingt und wird durch Stressereignisse getriggert. Dabei ist Stress sehr individuell. Zum Stoffwechselstress zählt man allerdings auch akute und chronische Infektionen.
Sicherlich wissen Sie, dass die HPU zum Verlust von Zink und Vitamin B6 über den Urin führt. Zink ist essentiell für das Immunsystem. Zinkmangel führt zu Infektanfälligkeit.
Der Körper braucht große Mengen an Coenzym Q10, um eine EBV Infektion heilen zu können. Das ist ein weiterer Mikronährstoff, der bei HPU leicht in eine Mangelsituation kommen kann, da er mit Hilfe von Vitamin B6 gebildet wird.
Aus dem Mikronährstoffmangelbildern ist also ersichtlich, dass gerade HPU Patienten sich mit EBV Infektionen zum Teil schwer tun.
Eine Chronische Infektion wiederum stresst das System und führt zur Verstärkung der HPU. So kann ein „Teufelskreis“ beginnen. Aus dem es aber durch die ursächliche Behandlung der HPU auch wieder hinausführen kann.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Liebe Carolin,
vor dem Histamintest (ein Bluttest) müssen Sie nichts weglassen oder beachten. Das ist völlig problemlos.
Wenn Sie allerdings den HPU-Test stattdessen meinen, dann müssten Sie bitte eine Woche vorher Zink und alle B-Vitamine sowie Eisen meiden.
Pfeiffersches Drüsenfieber: Um eine EBV-Infektion zu klären, braucht der Körper große Mengen an Coenzym Q10. Das dürften Sie dann also reichlich zu sich nehmen, mindestens 100 mg täglich gerne auch vom aktiven Ubiquinol.
Herzliche Grüße
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Es gibt inzwischen eine Petition
„HPU und KPU-Betroffene fordern Anerkennung der Stoffwechselstörungen durch die Krankenkassen!“
https://www.openpetition.de/petition/online/hpu-kpu-betroffene-fordern-anerkennung-der-stoffwechselstoerung-als-erkrankung
Bitte unterschreiben!
Liebes Ärzte-Team,
über einen 24h-Urintest bei KEAC in den Niederlanden wurde eine HPU bei mir diagnostiziert. Ich hatte zuvor eigentlich keine besonderen schweren Symptome, unter denen ich litt (ich träumte auch nachts). Ich hatte eine Heilpraktikerin aufgesucht, weil ich Hashimoto habe und viel zu viel wiege (104 kg bei 1,60 m). Ich war bereits mit 5 Jahren das erste Mal zu Kur und seitdem ist „DIE RICHTIGE“ Ernährung bei mir ein Dauerbrenner. Für mich ist es eigentlich wichtig, die Ernährung so umzustellen, dass ich ein Leben lang gut damit leben kann.
Und nun zu meinen eigentlichen Fragen:
1. Mir wurde empfohlen, aufgrund des HPUs, auf Milchprodukte und Eier zu verzichten. Was lösen diese Lebensmittel in meinem Körper aus?
2. Als ich den HPU-Test durchführte, war ich ziemlich stark an einer Sinusitis erkrankt – könnte das das Ergebnis verfälscht haben?
Besten Dank vorab für Ihre Rückmeldung
und viele Grüße aus dem Odenwald
Liebe Mariposa,
solange Sie während der Sinusitis kein Antibiotikum eingenommen haben, hat eine Sinusitis keinen Einfluss aufs Testergebnis.
Grundsätzlich kommen Nahrungsmittelunverträglichkeiten (NMU) bei HPU überdurchschnittlich häufig vor. Dazu zählen in erster Linie Weizen(Gluten), Kuhmilchprodukte und Eier.
In Ihrem Fall sollten Sie auch Schilddrüsenbremser meiden (Soja, Mais, Kohlarten, Hirse etc. Eine ausführliche Tabelle finden Sie in unserem Buch „Stoffwechselstörung HPU“). Empfehlenswert ist es auf Dinkel-, Schaf- und Ziegenprodukte umzusteigen.
NMU verlangsamen den Stoffwechsel, führen auf Dauer zur Nebennierenerschöpfung und ziehen Wasser (Übergewicht).
Dies sind die häufigsten NMU der HPU betroffenen (betrifft ca. 80 %). Natürlich gibt es noch weitere, die aber sehr individuell unterschiedlich sein können.
Es empfiehlt sich das HPU-Screening im Anschluss an den positiven HPU Test.
Wenn Sie noch Schilddrüsen-Unterfunktionssymptome haben, wäre ein T3/T4 Test (KEAC) im Urin u U. hilfreich, um zu schauen, ob Sie gut eingestellt sind. Viele übergewichtige Patienten weisen eine Konversionsstörung oder eine Hypophysenschwäche auf, die mit Bluttests nicht erkannt wird.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Liebe Frau Baumeister-Jesch,
besten Dank für Ihre Ausführungen, dadurch wird für mich schon einiges klarer.
Ich habe mir jetzt erstmal Ihr Buch bestellt, um noch mehr Licht ins Dunkel zu bringen.
Beste Grüße
Mariposa
Hallo Frau Dr.L.Baumeister-Jesch,
eine tolle und hilfreiche Seite ist das hier. Danke dafür!
Habe auch HPU und habe zunächst mit Krytosan forte behandelt, wo ich kaum eine Veränderung bemerkt habe und nun nehme ich täglich 1 Kapsel B-Life protect. Davon bekomme ich so ein Beklemmungsgefühl im Hals und leichten Schwindel bzw.Benommenheit. Ich werte das jetzt mal als gutes Zeichen, das sich etwas tut.Kann ich die Nebenwirkung abmildern durch Bentonit Einnahme 3 Stunden nach der Einnahme von B-Life protect? Oder was würden Sie mir empfehlen?
Ich möchte eigentlich ungern das B-Life runterdosieren…
Herzliche Grüße und lieben Dank
Verena
Liebe Verena,
ja das kann man so machen. 2-3 Stunden nach der Einnahme ist Bentonit völlig ok.
Grundsätzlich bitte das B-Life Protect NIE nüchtern nehmen, sondern immer zum Essen. Übelkeit oder Unwohlsein können durch Unterzuckertendenzen entstehen oder durch vermehrte Magensäurebildung.
Das ist gut und wird sich regulieren. aber unangenehm. Bitte versuchen Sie dann einfach eine Kleinigkeit zu essen (etwas Deftiges, keine Süßigkeiten oder Obst), ob das dann besser wird.
Wenn es Symptome gibt nach der Einnahme von B-Life Protect kann das ansonsten durch zu viel freiwerdende Gifte entstehen. Hierbei könnte sonst auch Chlorella hilfreich sein, da sie Gifte besser bindet als Bentonit.
Oder ein Problem im Histaminspiegel anzeigen. In diesem Fall wäre ein Bluttest richtig, Histamin bei der KEAC (Teil des HPU-Screenings). Der Wert kann zu hoch oder zu niedrig sein. Die Therapie ist unterschiedlich, deswegen ist der Test wichtig.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
hallo Frau Dr.Baumeister-Jesch,
habe auch sehr niedrige Schilddrüsenwerte inkl. dem TSH (was ja auch evtl vom HPU kommt) und nehme jetzt noch Selen 55 Mikrogramm.
Habe heute extreme Beschwerden ca. 2Std. nach B-Life protect. Extreme Benommenheit und Beklemmungsgefühl im Hals und Brust. Möchte es gerne mal mit Chlorella versuchen abzumildern. Wieviel empfehlen sie zur Ausleitung bei Entgiftung durch begonnene HPU-Therapie. Glauben Sie eher an Entgiftungserscheinungen oder Histaminproblematik?
Ehrlich gesagt, ist mir der KEAC-Histamintest im Moment zu teuer.
Liebe Grüße
Verena
Liebe Verena,
Benommenheit und Beklemmungsgefühl in Hals und Brust sollten immer auf dem direkten Weg zu einem Therapeuten vor Ort führen. Hier kann ich nicht verantwortlich aus der Ferne eine Einschätzung abgeben. Einen Zusammenhang mit der Einnahme von B-Life Protect kann ich mir nicht vorstellen. Chlorella zur Ausleitung geben wir häufig 3×5 bis 3×20 Presslinge.
Bitte wende Sie sich an Ihren Therapeuten/Ihre Therapeutin vor Ort.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch