Fast jede Frau leidet irgendwann einmal unter einer Scheideninfektion. Juckreiz, Ausfluss, Brennen und Schmerzen sind oft die typischen Anzeichen. Und viele Frauen schlagen sich immer wieder mit diesen quälenden Symptomen herum. Deshalb wurde ich von Frau Martina Seifen-Mahmoud für die Zeitschrift BIO zu dieser Erkrankung interviewed.Hier finden Sie das Interview mit einigen Ergänzungen und den Themen: Ursachen von Scheideninfektionen, Vorsorgemaßnahmen und Hilfen. In einem zweiten Artikel werde ich auf bestimmte Lebenslagen eingehen: Schwangerschaft, Stillzeit, Pille und die Probleme in den Wechseljahren.
Ursachen von Scheideninfektionen
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Sommer, Sonne, Badefreuden und Scheideninfektion?
Ja, den gibt es. Viele Haut- und Schleimhautbewohner lieben eine feucht-warme Umgebung. Synthetikunterwäsche, String-Tangas und hautenge Stretch-Jeans sorgen für dieses Hautklima, bei dem man im Sommer noch leichter ins Schwitzen kommt. Eine erhöhte Ansteckungsgefahr droht außerdem durch Schwimmbäder, nasse Badesachen und gemeinsam genutzte, feuchte Handtücher.
Im Urlaub kann die zu intensive Sonneneinstrahlung das Immunsystem schwächen. Auch ungewohnte Speisen oder ein Zuviel an bestimmten Nahrungsmitteln oder Alkohol belasten den Organismus vermehrt. Last but not least ist für viele im Urlaub endlich mal Zeit für häufigen Sex, der die Scheidenschleimhaut und das Scheidenmilieu verändert.
Was in der Scheidenhöhle wohnt
Warum kann es relativ schnell zu einer Infektion kommen?
In der weiblichen Scheide leben eine Vielzahl von Bakterien und Pilzen in Harmonie zusammen, sofern die Milchsäure produzierenden Döderleinbakterien überwiegen und die möglicherweise krank machenden Keime in Schach halten. Das schaffen sie, indem sie den Säuregrad der Scheide bei einem pH- Wert von etwa 4 halten. Die Milchsäurebakterien sind von den Östrogenen abhängig, deshalb schwankt ihre Zahl und Aktivität im Verlaufe des Zyklus.
Werden diese hilfreichen Bakterien abgetötet, beispielsweise durch Antibiotika oder gechlortes Schwimmbadwasser, dann vermehren sich die schädlichen Keime. Auch durch Reinigungsmittel, hormonelle Veränderungen, Samenflüssigkeit, Blut, kann sich der pH-Wert verändern. Rötung und Schwellung im Intimbereich, untypisch gefärbter oder übel riechender Ausfluss, Juckreiz, Brennen – all dies sind Zeichen einer Infektion.
Bakterien oder Pilze
Scheideninfektionen werden meistens durch Bakterien oder Pilze verursacht – worin liegt der Unterschied?
Pilze und Bakterien haben unterschiedliche Lebensbedingungen. Pilze lieben beispielsweise Zucker. Frauen mit Übergewicht und einer erhöhten Zuckerkonzentration im Gewebe erkranken deshalb häufiger an Pilzinfektionen. Hierbei handelt es sich um Hefepilze, sogen. Candida-Arten. Ganz typisch ist dabei der weiße bröckelige Ausfluss, starker Juckreiz, eine gerötete und geschwollene Schleimhaut. Wenn frau schon „Pilzerfahrung“ hat, kann sie bei den ersten Anzeichen drei Tage lang KadeFungin 3 (Dr. Kade) einführen, das rezeptfrei erhältlich ist und die Pilze abtötet. Anschließend empfiehlt es sich, mit KadeFungin Milchsäurekur den pH- Wert wieder zu stabilisieren. Inzwischen gibt es ein neues Produkt, Multi-Gyn FloraPlus, das durch die Förderung der eigenen Laktobazillen in vielen Fällen die Pilzbesiedelung verhindern oder stoppen kann.
Bei ernsteren Pilzinfektionen und geschwächtem Immunsystem kann es sein, dass die Pilzsporen, die sich tief ins Gewebe eingraben können, von einfachen Anti-Pilzmitteln nicht erreicht werden. Dann sind spezielle, verschreibungspflichtige Mittel nötig, wie bspw. Fluconazol, das Pilze und Sporen abtötet.
Steigt der Scheiden-pH-Wert an, so vermehren sich die krank machenden Bakterien. Sie können aus dem Darm in die Scheide überwandern, bspw. die Colibakterien, oder durch Schmierinfektionen schon bei kleinen Mädchen in die Scheide eingebracht werden, bspw. die Streptokokken. Seltenere Erreger wie Gonokokken oder Chlamydien werden beim Geschlechtsverkehr übertragen. Sie machen aber selten eine starke Scheidenentzündung, sondern viel mehr eine Eileiterentzündung.
Das Hämophilus vaginalis-Bakterium, das heute normalerweise Gardnerella vaginalis genannt wird, liebt basisches Milieu und vermehrt sich besonders auf mangelhaft aufgebauter Scheidenschleimhaut. Diese Infektion kommt häufig nach den Wechseljahren oder unter niedrig dosierten Verhütungs- Pillen vor. Der Ausfluss ist eher klar und dünnflüssig und riecht nach Fisch. Juckreiz kann, muss aber nicht auftreten. Manchmal reicht es dann schon, wenn man mit Vitamin C (Vagi-C, Taurus- Pharma) die Scheide ansäuert. Vitamin C hat auch antioxidative Eigenschaften und ist daher besser als Milchsäure. Unter dem Einfluss des Vitamin Cs kann sich die eigene Scheidenflora in kürzester Zeit wieder regenerieren. Oder Sie verbessern mit Milchsäurebakterien das Scheidenmilieu. Mitunter ist aber eine lokale Hormon- oder sogar Antibiotikatherapie (am besten mit Metronidazol oder Clindamycin) sinnvoller.
Da die unterschiedlichen Infektionsauslöser auch verschiedene Behandlungen brauchen, ist es wichtig, dass man in der Regel eine Scheidenentzündung nicht nach Schema F selber behandelt. Sondern dass zunächst der Frauenarzt die richtige Diagnose stellt.
Trichomonaden
Auch Trichomonaden, also einzellige Geißeltierchen, gelten als Auslöser. Was ist hier zu beachten?
Trichomonaden werden vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen, nur die Hälfte aller Frauen bekommt allerdings Symptome. Wenn bekannt ist, dass der Partner Trichomonaden hat, muss unbedingt mit einem speziellen Antibiotikum behandelt werden. Besonders gefährlich sind sie in der Schwangerschaft, da sie zu einer Frühgeburt führen können. Vor Trichomonaden schützt man sich am besten durch die Benutzung eines Kondoms bei jedem Geschlechtsverkehr.
Risiko: Geschlechtsverkehr
Wie reduziert man beim Geschlechtsverkehr das Risiko für eine Scheideninfektion?
Einen Schutz haben wir gerade schon genannt: das Kondom. Man verhindert damit nicht nur, dass krank machende Bakterien übertragen werden können, sondern gleichzeitig schützt man die Scheide vor der basischen Samenflüssigkeit. Es dauert nämlich bis zu vier Tage nach dem Geschlechtsverkehr, bis sich der normale saure pH- Wert wieder eingestellt hat. Deshalb empfehle ich Frauen, die zu Scheideninfektionen neigen, nach dem Geschlechtsverkehr prophylaktisch ein Scheidenzäpfchen mit biologisch aktiven Milchsäurebakterien einzuführen, bspw. Vagiflor (Chiesi), 4Vag (hypo-a, enthält noch „Futter“ für die Bakterien und Vitamine) oder SymbioVag (SymbioPharm, enthält noch Milchsäure und Inulin, einen Nährstoff für Milchsäurebakterien).
Auch bestimmte Sexualpraktiken erhöhen das Risiko für Infektionen. So zum Beispiel wenn nach dem Analverkehr direkt Vaginalverkehr ausgeführt wird, ohne das Kondom zu wechseln oder sich gründlich zu reinigen. Denn dann können sich die Darmbakterien richtig wohl in der Scheide fühlen.
Psyche schuld?
Wenn Frauen immer wieder unter einer Scheideninfektion leiden – welche Rolle spielt der psychische Aspekt dabei?
Stress und Überlastung beeinträchtigen das Immunsystem und damit auch das Ökosystem unserer Haut und Schleimhäute. Die einen Frauen reagieren auf Stress mit Magen- oder Darmbeschwerden, die anderen mit Asthma oder Neurodermitis und wieder andere mit ständig rezidivierenden Infektionen. Dahinter können Partnerprobleme stecken, Ängste, Erfolgsdruck bei Kinderwunsch usw. Den Einfluss von psychischen Faktoren und Umweltbelastungen auf wiederholte Scheideninfektionen hat meine Kollegin Dr. Ulrike Güdel-Banis in einem gesonderten Artikel dargestellt.
Aber bevor man die Ursache auf die Psyche schiebt, sollte man wirklich eine klare Diagnose stellen. Denn wie oft kommen Frauen in die Sprechstunde und wollen nur wieder „die Zäpfchen gegen meinen Pilz“, die überhaupt keinen Pilz haben. Oft ist die Schleimhaut durch Pilzbehandlungen geschädigt oder es steckt eine Hormonstörung dahinter. Dies alles kann behandelt werden und schon ist die „psychische Ursache“ aus dem Weg geräumt.
Übertriebene Hygiene meiden
Welches sind die häufigsten Fehler bei Hygienemaßnahmen, die immer wieder propagiert werden? Was kann man tun oder sollte man möglichst unterlassen?
Der häufigste Fehler ist sicher, dass man „untenrum“ besonders „rein“ sein und gut riechen will. Leider wird viel zu häufig, zu intensiv und mit zu vielen Waschmitteln und Deos gearbeitet. Das reizt die Haut, tötet die guten Hautbakterien ab und erleichtert den krank machenden Keimen, die beispielsweise aus dem Darm kommen, den Eintritt in die Scheide. Ganz wichtig: Der Intimbereich sollte immer von vorne nach hinten, also vom Scheidenausgang zum After gereinigt werden.
Man nimmt dafür am besten Einmalwaschlappen oder solche aus Baumwolle, die man nur einmal benutzt und dann bei mindestens 60 Grad wäscht. Benutzen Sie ein- zweimal am Tag eine Waschlotion mit einem pH-Wert unter 7, bspw. Deumavan sensitiv (Kaymogyn). Pflegende Salben, wie Deumavan Salbe (Kaymogyn) oder Asche Basis Creme (Chiesi) sind unbedingt nach dem Waschen zu empfehlen, da sie die Haut glätten, vor Austrocknung schützen, Beschädigungen verhindern und weniger Darmbakterien auf der Haut verbleiben.
Verzichten sollte man auf Scheidenduschen, die nur die normale Scheidenflora durcheinander bringen. Die Scheide kann sich selber reinigen. Zurückhaltung ist auch geboten bei der Benutzung von duftenden Feuchttüchern. Sie reizen unter Umständen die Haut und können allergische Reaktionen auslösen.
Welche Vorteile hat ein Bidet?
Wenn man richtig herum darauf sitzt, wird das Genitale von vorne nach hinten abgespült und man schmiert nicht mit einem Waschlappen in alle Richtungen. Auch kann man die Temperatur regeln und eine Art Kneippkur für den Unterleib machen, indem man zwischen warm und kalt wechselt. Manche haben einen integrierten Fön, so dass die Haut besonders schonend getrocknet wird.
Welche Maßnahmen gelten für den Partner?
Auch der Partner sollte sich vor dem Geschlechtsverkehr das gesamte Genitale waschen und dabei auch die Vorhaut zurückschieben. Anschließend ist gründliches Händewaschen angesagt. Damit reduziert er das Risiko von Scheideninfektionen bei der Partnerin. Leidet die Partnerin unter wiederholten Scheideninfektionen, muss unter Umständen beim Partner mal eine Spermaprobe untersucht werden, denn er kann unter einer Entzündung leiden, ohne es zu merken. Nur ein Abstrich vom Penis reicht normalerweise nicht aus.
Und nicht zu vergessen, das Kondom, das ihn selbst und die Partnerin vor Infektionen schützt. Übrigens gilt dasselbe, wenn frau eine Partnerin hat: durch den Austausch der Scheidensekrete kann sie sich infizieren, und zwar ist das Risiko umso höher, je häufiger die Partnerinnen wechseln.
Tabelle: Intimpflege: was ist richtig, was ist falsch?
Tipps zur Vorbeugung
Wie lässt sich einer Scheideninfektion am besten vorbeugen?
Das fängt im Alltag bei der Kleidung und der Hygiene an. Die Unterwäsche sollte aus atmungsaktivem Material und nach Möglichkeit bei 60 Grad waschbar sein, denn dann gehen auch Pilze kaputt. Tangas sind für anfällige Frauen nichts. Der Slip sollte täglich gewechselt werden, die Kleidung nicht zu eng sein. Superenge Jeans sehen zwar flott aus, wenn man aber den ganzen Tag darin sitzen muss, entsteht ein schlechtes Hautklima. Hat man eine sitzende Tätigkeit, dann ein Kissen oder eine Unterlage wählen, die nicht zum Schwitzen führen.
Piercing und Intimrasuren reizen die Haut, so dass sie besonders sorgfältig mit Pflegecremes nachbehandelt werden muss. Dafür bietet sich Sagella Sensitive Pflege-Balsam an (Rottapharm), in dem zusätzlich ein pflanzlicher Haarwuchshemmer enthalten ist. Über die vernünftige Hygiene hatten wir ja schon gesprochen.
Um Infektionen durch Schwimmbadbesuche vorzubeugen, führt man am besten vor dem Schwimmen einen nicht reizenden Spezialtampon in die Scheide ein, den Symbiofem protect (SymbioPharm). Und wenn man befürchten muss, dass durch Medikamente, wie bspw. Antibiotika oder Nebennierenrindenhormone, die Scheidenflora leiden könnte, führt man prophylaktisch aktive Milchsäurebakterien ein, wie bspw. 4Vag (hypo-a) oder Vagiflor (Chiesi).
Auch nach einer Untersuchung beim Frauenarzt, nach operativen Eingriffen am Muttermund oder einer Ausschabung können die vorsichtshalber benutzt werden. Für Frauen, die besonders nach der Periode oder nach dem Geschlechtsverkehr an Scheidenentzündungen erkranken, sind diese Zäpfchen oder Scheidencremes auch eine große Hilfe.
Wichtig ist, dass nicht nur äußerlich mit Salbe behandelt wird, sondern dass die Zäpfchen tief in die Scheide, am besten abends, eingeführt werden. Außerdem gibt es zahlreiche Feuchtmittel als Vaginalsalben, -gels und -zäpfchen mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen, wie Hyaluronsäure, Pflanzenextrakten (Aloe vera, Teebaumöl, Soja, Ringelblumen), die neben der Befeuchtung auch antientzündliche Eigenschaften haben. Sie sind aber wirklich nur zur Prophylaxe und als Gleitmittel geeignet. Informieren Sie sich vorher, ob sie mit Kondomen vereinbar sind.
Naturheilverfahren einsetzen
Welche naturheilkundlichen Maßnahmen empfehlen Sie?
In der Naturheilkunde wird ja weniger ein bestimmter Keim behandelt als das Terrain, der Boden, auf dem sich eine Erkrankung erst ausbilden kann. Deshalb kann man mit homöopathischen Mitteln behandeln, wenn der Ausfluss eine bestimmte Qualität hat, Besonderheiten bei der Monatsblutung bestehen und gleichzeitig typische Gemütssymptome auftreten.
Nur ein Beispiel: Calcium carbonicum, wenn die Patientin unter einem wund machenden milchigen Ausfluss leidet, die Blutungen zu stark und zu lang sind und sie ewig fröstelt. Homöopathische Komplexmittel können dann verschiedene Arten von Ausfluss abdecken. Mehr dazu finden Sie in meinem Frauengesundheitsbuch.
Oder man versucht es mit den Schüßlersalzen, bspw. Natrium chloratum D6 (Nr. 8) bei wässrig-klaren, wund machenden Absonderungen oder Natrium phosphoricum D6 (Nr. 9) bei sauer-käsigem Ausfluss. Auch Pflanzenmittel aus Sonnenhut, Lavendel oder der Kapuzinerkresse können helfen, die in Form von CERES Urtinkturen (Alcea) den Körper und die Seele bei der Selbstheilung unterstützen. Am besten wendet man sich an eine naturheilkundlich geschulte Therapeutin.
Aber Achtung: Wie größere Studien gezeigt haben, hilft bei immer wiederkehrenden Pilzinfektionen oft der wiederholte Einsatz eines bestimmten Anti-Pilzmittels besser als die Homöopathie, wie ich in einem anderen Artikel schon ausgeführt habe.
Ernährungsumstellung hilft
Kann sich frau auch durch die richtige Ernährung vor Scheideninfektionen mit Pilzen schützen?
Immer wieder tauchen neue Pilzdiäten auf. Letzten Endes wird man sein Immunsystem am besten stärken, wenn man wenig Industriezucker und Auszugsmehle zu sich nimmt, dafür reichlich Obst, Salat, Gemüse und Vollkornprodukte. Auch ein Zuviel an tierischen Nahrungsmitteln sollte vermieden werden, darunter fällt auch der reichliche Konsum von Milch und Käse.
Bei chronischen Pilzinfektionen sollte man auf jeden Fall beim Hausarzt einen Zuckerbelastungstest machen. Auch wenn er unauffällig sein sollte, ist vorübergehend der Konsum von süßem Obst und Kohlenhydraten einzuschränken.
Besteht der Verdacht, dass auch im Darm zu viele Pilze wohnen, was sich durch Blähungen und Durchfall bemerkbar machen kann, so sollte frau mit Ihrem Arzt besprechen, ob eine Stuhluntersuchung nötig ist. Werden darin viele Pilze nachgewiesen, muss der Darm behandelt werden, damit die Pilze nicht die Scheide besiedeln und das Immunsystem weiter schwächen. Frau kann auch auf eigene Faust rechtsdrehende Milchsäure schlucken, bspw. Mykocur (Asconex). Man rührt dreimal täglich 20 Tropfen dieser 20% igen Milchsäure in Wasser oder Tee ein (nicht in Milch!) und trinkt sie über mehrere Wochen regelmäßig. Dadurch wird wieder ein gesunder Darm-pH-Wert eingestellt, das Immunsystem wird aktiviert und der Stoffwechsel entlastet. So stellt sich dann auch wieder eine normale Scheidenflora ein.
Heute wissen wir, dass viele Frauen sogar im Sommer unter einem Vitamin D- Mangel leiden, auch dann droht eine verstärkte Anfälligkeit für Scheideninfektionen. Am besten den Vitamin D- Spiegel messen lassen und Abhilfe schaffen, was übrigens sehr gut mit Vitamin D- Öl über Scheidentampons oder –zäpfchen geht.
Weitere Hilfen
In der Apotheke gibt es Vitamin-C-Tabletten für die Scheide. Was ist davon zu halten?
Diese Tabletten säuern die Scheide an und ermöglichen dadurch den guten Scheidenbakterien bessere Überlebensbedingungen. Vitamin C hat antioxidative und immunmodulatorische Eigenschaften und ist daher mehr als eine Säure. Vitamin -C-Tabletten für die Scheide haben sich als Schutz vor bakteriellen Infektionen besonders in der Schwangerschaft bewährt. Voraussetzung ist natürlich, dass die eigenen Laktobazillen von guter Qualität und in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Seit einigen Jahren wissen wir erst, dass vollwertige Laktobazillen Wasserstoffsuperoxid bilden können, das H2O2, und damit die anderen Bakterien in Schach halten. Wenn die Laktobazillen diese Fähigkeit nicht haben, hilft auch das Vitamin C nicht weiter. Übrigens kann man im Labor durch einen Abstrich und eine spezielle Kultur testen lassen, ob die eigenen Milchsäurebakterien Wasserstoffsuperoxid bilden können.
Joghurt für die Scheide?
Eine positive Wirkung sagt man auch so genannten Milchsäure-Gels bei Scheidenpilzinfektionen nach? Mitunter hilft aber auch ganz einfach ein Naturjoghurt, mit dem man die Scheide behandelt. Welche Erfahrungen gibt es?
Die Milchsäure-Gels säuern nur an. Besser sind Milchsäurebakterien(s.o.). Die haben allerdings den Nachteil, dass sie im Kühlschrank aufbewahrt werden sollten. Für Reisen sind die Milchsäuregels deshalb praktischer. Von Naturjoghurt würde ich heute abraten. Diese Laktobazillen gehören nicht zu Vaginalflora! Joghurt hat zwar einen kühlenden Effekt, was manchmal schon hilfreich ist. Das kann aber höchstens mal ein Notbehelf sein, wenn alle Apotheken geschlossen sind.
Impfung gegen Scheideninfektionen
Man hört auch immer mal, dass man sich gegen Scheideninfektionen impfen lassen kann. Was ist davon zu halten?
Das kann eine sehr hilfreiche Sache sein. Es gibt eine spezielle Impfung gegen Candidapilze, aber auch eine zweite, die aus Milchsäurebakterien gemacht wird und das Immunsystem der Scheide verbessert, so dass sie auch anderen Entzündungserregern vorbeugen kann.
Text incl. Bildnutzung mit freundlicher Genehmigung des Bio Ritter Verlags.
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Sehr geehrte Frau Professor,
Ich bin sehr verzweifelt, da ich seit zwei Jahren an einer Pilzinfektion/bakteriellen Infektionen mit escheria Coli leide. Gegen die Pilzinfektion habe ich schon verschiedenste Cremes und Zäpfchen bekommen. Leider haben diese entweder kurzfristig oder gar nicht geholfen. Die bakterielle Infektion wurde am Anfang mit Antibiotika und hinterher wird Vagi Hex bekämpft. Auch dort hat sich nur ein kurzfristiger Erfolg gezeigt. Mittlerweile ist meine Scheide komplett entzündet und gerötet. Die Frauen Ärztin weiß leider auch keinen Rat mehr. Eine Stuhlprobe wurde Untersucht. Dort konnte man keine Pilzinfektion finden, jedoch ein bakterielles Ungleichgewicht. Deshalb nehme ich schon seit Monaten Coli Biogen und ein Milchsäurepräparat ein. Bisher hat sich jedoch keine Verbesserung gezeigt. Haben Sie noch einen Rat für mich?
Liebe Ninchen02,
dazu müsste ich wissen, wie alt Sie sind, womit Sie verhüten, ob Sie eine regelmäßige Periode haben und was vor 2 Jahren los war, bzw. sich geändert hat. Bis auf die nächste mail!
Sehr geehrte Frau Professor,
vielen Dank für Ihre Antwort. Trotz intensiver Überlegung kann ich keinen Grund für die Beschwerden finden. Ich bin 47. Jahre alt und habe ein Kind. In meiner Jugend hatte ich auch schon viele Jahre diese Beschwerden, die jedoch irgendwann verschwunden waren. Wir verhüten mit Kondom. Allerdings durch die Beschwerden ist Verkehr nicht möglich. Ein Hormonstatus ist im letzten Jahr gemacht worden. Dort war alles in Ordnung. Auch Blasenentzündungen treten jetzt wieder auf.
Viele Grüße
Liebe Ninchen2,
hatte schon vermutet, dass es ein Hormonproblem ist. Die Blutwerte können Sie bei den Beschwerden vergessen. Die nachlassende Eierstockaktivität und Mangel an Vitalstoffen spielen eine Rolle. Wenn Sie ganz rasch selber etwas versuchen wollen, tun Sie sich was Gutes für die Schleimhäute durch entweder Delima lokal und systemisch oder Femisanit . Auch Östriol schlucken und lokal kann helfen. Da es ein Hormon ist, das aber keine NW auf die Brust und die Gebärmutter hat, müssen Sie das mit Ihrem Frauenarzt besprechen und verschreiben lassen. Bei den Nahrungsergänzungen empfehle ich gerne die Kombipackungen von hypo-a, die gleichzeitig den Darm mitberücksichtigen und wo man zusätzlich 4Vag für die Scheide hat. Am besten suchen Sie sich einen Arzt für Naturheilkunde, der Erfahrung in Orthomolekularer Medizin hat und Sie auf dem Weg zu besserer Gesundheit begleiten kann. Denken Sie an Zink, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren! Berichten Sie mal, was Ihnen geholfen hat! Gute Besserung!
Sehr geehrte Frau Professor,
herzlichen Dank für Ihre wertvollen Hinweise. Gerne werde ich diese Präparate ausprobieren. Was wäre denn eine Argumentationsgrundlage für mich, dass meine Frauenärztin mir Östriol verschreibt? Gibt es auch eine gute Pflege für den äußeren Bereich?
Viele Grüße
Liebe Ninchen02,
Östriol gibt es als Scheidenzäpfchen oder Creme, baut „vorOrt“ die Schleimhaut auf. Lieben Gruß
Bitte um Hilfe!! Seit nun drei Monaten leide ich unter einen sehr üblen Geruch..nicht wirklich fischig sondern eher nach einen (bitte nicht lachen) scharfen stinkenden Käse. Bin eigentlich gleich zu meinem FA dieser meinte damals wir versuchen es mit Balance active. Geruch verschwand kurzfristig tagsüber, abends war er wieder da. Dann fluomezin, half auch nicht. Letztendlich Antibiotika Zäpfchen für 7 Tage obwohl ein Anstrich keine Bakterien zeigte. Geruch war sofort weg, kam aber nach vier Tage wieder zurück. Vagi c, Multi gyn, Döderlein,….alles probiert. Bin total verzweifelt. Meine Partnerschaft leider sehr da Sex für mich momentan kein Thema ist. Ärzte zucken alle mit den Schultern. Ich habe schreckliche Angst dass dieser eklige Geruch bleibt. Ich bin 39 habe zwei Kinder.
Liebe Niki,
was für eine Verhütung wenden Sie an? Und wie ist der Zyklus? Ist der Ausfluss auch an bestimmten Zyklustagen so stinkig? Unbedingt den Darm behandeln, bspw. mit Milchsäureprodukten
Guten Tag Frau Dr. Gerhard,
zunächst einmal danke ich Ihnen für diesen informativen Artikel. Dank der zahlreichen Kommentare weiß ich nun auch, dass ich bei weitem nicht die einzige bin mit dem Problem der bakteriellen Vaginose und der Antibiotikabehandlung durch die Frauenärztinnen.
Seit 3 1/2 Jahren habe ich eine Kupferkette (Gynefix), mit der ich an sich ganz zufrieden war. Häufig habe ich jedoch Ziwschenblutungen, die bis zu vier Wochen anhalten, und Schnierblutungen. Eine „normale“ Blutung dauert bei mir gern 10 Tage und ist an zwei Tagen für meine Verhältnisse sehr stark. (Ich habe aber auch schon zwei Kinder). Mein Hormonspiele sei normal, sagte mein Frauenarzt zu dem Thema, und Zwischenblutungen seien eben die häufigste Nebenwirkung der Kupferkette, dagegen könne ich ja Hormone nehmen. Haha.
Irgendwann bemerkte ich, dass sich mein Geruch verändert hatte, aber auf die Frage, ob die Kette auch den pH-Wert der Scheide verändere, meinte mein Arzt, eigentlich nicht.
Fakt ist, dass ich mindestens seit Juli eine bakterielle Vaginose, hervorgerufen durch Gardnerella-Bakterien habe, die bereits dreimal mit einem Antibiotikum (Arilinn) behandelt wurde. Erst beim letzten Mal wurde mir geraten, eine Aufbaukur mit Lactofem anzuschließen. Der Erfolg blieb bisher aus. Und meine Ärztin ist ratlos. Deswegen schrieb sie mir letztes Mal ein anderes Antibiotikum auf, welches ich nicht zu nehmen gedenke.
Wegen meiner Zyklusbeschwerden gehe ich seit fünf Wochen zur Akupunktur. Dort habe ich dir Infektion auch angesprochen. Sie wird jetzt mitbehandelt bzw. das Immunsystem gestärkt. Zudem wurden mir Vaginalzäpfchen mit Lemongrass-, Rosen- und Niauliöl empfohlen. Nach 10 Tagen der Anwendung ist der Geruch deutlich zurückgegangen, aber ganz weg ist er nicht.
Als ich mir Milchsäurebakterien (Vaginalkapseln) aus der Apotheke holte, schilderte ich kurz meine Problematik. Die Apothekerin empfahl mir Knoblauch. Davon hatte ich im Netz auch schon gelesen.
Wie ist Ihre Meinung zur Verwendung von Knoblauch? Wie lange sollte man ihn anwenden? Im Anschluss würde ich dann die Milchsäurekapseln verwenden.
Auch habe ich gelesen, dass man Brottrunk verwenden kann, aber mir ist nicht ganz klar, wie.
Zur Info: ich lebe seit knapp sieben Jahren vegan und versuche, mich möglichst gesund und abwechslungsreich zu ernähren. Kaffee und Süßes stellen für mich allerdings eine Versuchung dar, die ich einigermaßen maßvoll genieße. Ansonsten war ich in letzter Zeit zweimal erkältet, was schon lange nicht mehr vorgekommen ist, und was vermutlich am psychischen Stress auf der Arbeit liegt.
Liebe Pfingstrose,
wenn Sie vegan leben, kann auch ein Zinkmangel eine Rolle spielen, unbedingt einnehmen. Kupferkette raus ist eine gute Idee. In Ruhe die Ergebnisse der Akupunktur abwarten. Wenn sich der Zyklus stabilisiert und die kette raus ist, hört das mit der Vaginose von alleine auf. Alles Gute!
Hallo,
ich dachte ich probiere es jetzt auch einmal auf diesem Wege. Vielleicht fällt Ihnen oder einer der Leserinne ja ein Rat oder eine Erklärung für mich ein. Ich bin 19 Jahre alt und inzwischen bei meinem achten Frauenarzt angelangt… jedoch ist auch dieser zunehmend genervt von mir und nimmt mich nicht mehr ernst.
Deshalb hier die „Kurzfassung“ meines Problems. Vor etwas über einem Jahr habe ich mir die Kupferkette Gynefix einsetzen lassen, da ich meinem Körper nicht weiter mit den Hormonen der Pille belasten wollte (Einnahme von 3 1/2 Jahren). Jedoch fing es dann zwei Wochen später mit einem ungeheuerlichen Brennen in der Scheide an. Der Gynäkologe konnte jedoch bis auf eine leichte Rötung nichts finden. Im Februar hatte ich dann eine Eierstockentzündung, die mit Antibiotikum behandelt wurde. Das Brenne jedoch blieb. Ich ging weiterhin zum Arzt deswegen, es wurden Abstriche gemacht und immer wurde eine erhöhte Anzahl an Streptokokken gefunden. Teilweise bekam ich auch auf gut Glück Pilzmittel oder wieder Antibiotikum. Ich ließ die Kupferkette nach einem halben Jahr also wieder Ziehen, in der Hoffnung wieder ganz normal zu werden. Ein halbes Jahr später hatte ich immer noch mit den Beschwerden zu kämpfen und bekam zunehmend die Diagnose, dass das alles nur psychisch sein könnte. Ich behandelte mich also selbst mit Vagisan Creme, MultiGynActigel und Milchsäurezäpfchen. Immer mal wieder wurde es besser. Dann bekam ich jedoch im September eine Blasenetzündung mit starkem Brenne in der Harnröhre und wieder Antibiotikum, auf Toilette gehen wurde für mich zur Qual. Die BLasenetzündung wurde bahndelt und kehrte jedoch vier mal zurück und jedes mal habe ich sie mit Antibiotikum behandeln müssen. Das Brennen in der Hanrröhre blieb jedoch bis vor drei Wochen bestehen. Endlich hatte ich gedacht, doch mal Beschwerde frei zu sein, denn das Brennen verschwand in der Zeit. Jedoch habe ich nun eine bakterielle Vaginose, die wieder mit einem Antibiotikum behandelt wird (Metronidazol) und anschließend soll ich Gynoflor zum Aufbau anwenden.
Ich habe nun endlich die Pille wieder abgesetzt (eine Woche), nachdem ich sie mit Entfernung der Kuperkette wieder zu nehmen angefangen hatte. Denn ich habe zunehmend das Problem bekommen, dass mir Sex mit meinem Freund, den ich vor dem Einsatz der Kupferkette wirklich sehr genossen habe, keine Spaß mehr bringt und mir die Haut anschließend wieder extrem schmerzt oder brennt. Auch Oralsex tut mir inzwischen weh (ich habe das Gefühl, dass dieser kleine rosa Punkt an meiner Klitoris wie überentpfindlich oder extrem gereizt ist), was mich frustriert und mir insgesamt auch die Lust auf Sex nimmt. Ich verstehe nicht wie das sein kann und frage mich jedes mal, was nur mit mir nicht stimmen kann.
Nun habe ich wieder extrem schmerzempfindliche und gerötete und geschwollene Haut im Intimbereich, was ich mit der Antibiotikumeinnahme in Zusammenhang bringe, da ich dies im September so stark hatte und so verzweifelt war, dass ich überhaupt nicht mehr vor die Tür wollte…
Haben Sie vielleicht eine Idee, was ich machen kann und wie ich diese Probleme loswerden kann? Es tut mir leid, dass der Text so lang geworden ist, aber kein Frauenarzt hört mir vollständig zu und alle geben mir nun das Gefühl vollkommen bekloppt zu sein. Ich habe noch ein weiteres Problem, für das es keine ganz logische Erklärung gibt. Seit dem Einsetzen der Kupferkette und auch noch bis heute habe ich ein stechen im Unterbauch an der Stelle, an der ich glaube, wo die Kupferkette gesessen hat. Diese Stechen ist teilweise stärker und häufig bekomme ich dann Zwischenblutungen. Dies macht mir große Angst, dass vielleicht irgendwas an meiner Gebärmutter kaputt ist und ich vielleicht unfruchtbar werde… Doch kein Ultraschall hat bisher etwas ergeben und auch kein Abstrich.
Achso und meinen Darm baue ich auch wieder auf mit Kapseln zum Einnehmen, außerdem nehme ich auch Mineralien und Vitamine und mein Immunsystem wieder in Gang zu bringen.
Über jeden Tipp und jede Idee würde ich mich unglaublich freuen, vielen Dank für ihre Website und schönen Abend noch. Nochmals Entschuldigung für die Länge des Textes!
liebe Friederike,
da haben Sie ja schon Einiges ganz richtig gemacht! Das Stechen im Unterbauch und dann die Schmierblutung kann auch mit dem Eierstock zusammenhängen. Sie müssen sich jetzt erst wieder daran gewöhnen, einen eigenen Zyklus aufzubauen. Offenbar besteht ein Hormonmangel, aber das gibt sich wahrscheinlich im Laufe der Zeit, wenn Ihre Eierstöcke nach Absetzen der Pille wieder mit der eigenen Arbeit beginnen. Also keine Panik und in Ruhe abwarten. Gute Bioernährung und Entspannungsübungen helfen auch.
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard
Sie geben so viele interessante und hilfreiche Tipps, sodass ich mich heute auch einmal an Sie wenden möchte.
Ich leide seit einiger Zeit an bakterielle Vaginose. (Meiner Meinung nach hat es langsam vor 2,5 Jahren begonnen. Da würde ich nämlich massiv mit Antibiotika „beschossen“)
Einen darauffolgenden Pilz habe ich dann naturheilkundlich erfolgreich behandelt. Aber im Laufe der Zeit entstand dann jucken, brennen, starker Geruch…..
Der FA hat mir Tetracycin-Wolff aufgeschrieben, welches ich nicht einnehmen möchte.
Können Sie mir Alternativen nennen?
Ich möchte noch erwähnen, dass ich 58 Jahre bin und meine Hormone nicht ganz in Ordnung sind.
Östrogen erniedrigt
ein Wert ist erhöht … leider weiß ich momentan nicht welcher.
Vorab schon mal herzlichen Dank für Antwort.
Beste Grüße
Serendipity
Liebe Serendipity,
Bei bakterieller Vaginose besteht eigentlich immer ein Östrogenmangel. Sie können auch mit Fluomycin die Scheide behandeln, anschließend Östriol-Scheidenzäpfchen zum Aufbau einer gesunden Scheidenflora. Auch Multigyn Actigel kann hilfreich sein. Und die Scheide regelmäßig lüften, denn die Keime mögen keinen Sauerstoff: im Bett Beine spreizen und tief in den Bauch, die Scheide atmen. Alles Gute!
Vielen lieben Dank für Ihre Antwort, Frau Gerhard.
Ich werde die Mittel anwenden. Ausserdem nehme ich noch Rotkleekapseln um den Östrogenmangel zu regulieren. Ist das eine gute Idee?
Beste Grüße
Serendipity
Liebe Serendipity,
Rotklee können Sie gut ausprobieren. Viel Erfolg!
Hallo Frau Dr. Gerhard,
ich habe seit Jahren schmerzen während und nach dem Geschlechtsverkehr unzwar links an der Vulva. Die Abstriche seien in Ordnung. Kein FA der Welt hat aber mal nur einen Abstrich an der Stelle gemacht die schmerzt und die nach dem GV eingerissen ist. Der Schmerz fängt schon bei Erregung an und ist nur auf der linken Seite. Nach dem GV bin ich aufgeschürft und blute aber auch nur außen an den Schamlippen links. Beobachten kann ich auch weiße Krümel in meiner Hose. Auf meine Bitte hin, nur einen Abstrich von meiner Haut zu machen, oder die Krümel einzufangen, bekomme ich erzählt, man bräuchte Sekret. Selbst der Hautarzt den ich aufgesucht hatte, hat nur Sekret entnommen. Aber dann kommt wieder raus dass alles in Ordnung ist. Ich drehe mich im Kreis… Angefangen hat alles vor Jahren nach einer Antibiotikatherapie. Haben Sie einen Rat für mich?
liebe Charmin,
machen Sie doch einfach mal Sitzbäder mit Kanne Brottrunk. Oder nehmen Sie zur Pflege Colostrum oder informieren Sie sich über die Aromapflege. Und auf jeden Fall den Darm mit guten Darmbakterien behandeln, dann schützen die auch die Schleimhaut der Schamlippen. Leider müssen Sie offensichtlich selber herausbekommen, was Ihnen hilft. Viel Erfolg!
Sehr geehrte Frau Gerhard,
Ich bin 19 Jahre alt und leide nun schon seit einem Jahr an immer wieder kehrenden Scheideninfektionen. Meine Frauenärztin verschreibt mir immer wieder Arilin 2er pack oder Gyno-Mykotral und nachträglich 1 Woche die Einnahme von Milchsäure Zäpfchen. Leider hält die heilende Wirkung meist nur bis zur nächsten Periode an… danach schleicht sich die Infektion meist wieder an durch vermehrten quarkartigen Ausfluss, der allerdings geruchslos ist. Außerdem habe ich meist Juckreiz und es brennt beim GV beziehungsweise ist wund danach. Diese immer wieder kehrenden Infektionen belasten mich sehr und es ist mir unangenehm so häufig zum Frauenarzt zu gehen. Langfristig empfiehlt dieser mir lediglich die Milchsäurezäpfchen dauerthaft einmal die Woche einzunehmen als Prophylaxe, doch ich habe den Eindruck dass ich die Infektionen dadurch nur unterschwellig zurückhalte. Ich bin seit 6 Jahren Vegetarier doch es wurden noch keine Mangelerscheinungen bei Blutuntersuchungen gefunden. Außerdem nehme ich seit fast 1 1/2 Jahren die Pille (Kleodina) und habe durch die Schule und die Fernbeziehung häufig Stress. Dass jedoch der Stress die Infektionen hervorruft kann ich mir nicht so wirklich vorstellen. Mittlerweile habe ich den Glauben an eine Heilung durch die Antibiotika von meinem Frauenarzt verloren und bin ratlos. Über eine Antwprt würde ich mich so sehr freuen. Vielen Dank schon mal im Vorraus! MfG Feechen
Liebe Feechen,
dann sollten Sie sich mal eine Alternative zur Pille überlegen. Viele Mädchen/Frauen haben darunter dasselbe Problem. Wenn Sie das momentan noch nicht wollen (obwohl sich das natürlich bei einer Fernbeziehung besonders anbietet), versuchen Sie mal 4 Wochen hochdosiert Zink einzunehmen (40mg Zink pro Tag, bspw. als Acerola Zink von hypo-a oder Unizink von Köhler oder…), da bei Vegetarierinnen häufig ein Mangel besteht. Alles Gute
Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort Frau Gerhard!
Heute hatte ich nun wieder einen Termin bei meinem FA und habe wieder ein Antibiotikum und zwar Sobelin verschrieben bekommen. Auf mein Fragen nach der Ursache hieß es, es gäbe so viele verschiedene Gründe und man könne es nicht genau sagen woher es käme.. das Absetzen der Pille bringe bei vielen Frauen die Heilung, aber mir würde sie das nicht empfehlen, da ich keine zuverlässigere und flexible Verhütung haben könne als eben die Pille. Schlussendlich ging ich nun wieder aus der Praxis mit einem Antibiotikum aber leider keiner Hoffnung auf dauerhafte Besserung.
Nun habe ich noch eine Frage zu dem Acerola Zink. Kann ich das einfach einnehmen ohne genau zu wissen ob ich überhaupt einen Mangel habe oder sollte ich das lieber erstmal untersuchen lassen?
Nochmals vielen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüße!
Feechen
liebe Feechen,
könen Sie nehmen, schadet Ihnen nicht. Trotzdem sollten Sie sich das mit der Pille mal überlegen! Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
ich habe mit Begeisterung Ihren Artikel und vor allem Ihre Hilfestellungen gelesen- und wollte Sie daher auch um einen Rat bitten, da mein Problem nicht ganz eindeutig angesprochen wurde. Vielleicht haben Sie ja einen Rat.
Es ist so, dass ich immer wieder unter Problemen im Intimbereich leide- es brennt und sticht. Beim Arzt kommt nie was raus und vermeintliche Anti-Pilzmittel machen es einfach nicht besser, eher nur schlimmer.
Ich habe nun den Glauben an die ganze Chemie verloren und möchte es nun endgültig auf einen anderen Weg versuchen. Ich nehme aufgrund der Beschwerden täglich ein Kamillenbad, nehme Multigyn Flora-Plus-Gel ein und trinke wieder Kanne-Brottrunk, welcher mir schon einmal sehr sehr gut geholfen hat. Zusätzlich bin ich am Überlegen wegen Zäpfchen, damit ich das alles wieder aufbauen kann.
Ich muss dazu sagen, dass ich sehr stark auf meine Ernährung achte, komplett auf Industrieprodukte verzichte, alles selber herstelle und wirklich viel Obst und Gemüse zu mir nehme. Leider hatte ich viel Stress in den letzten Tagen und habe schweres Asthma, weshalb ich immer wieder Kortison und Antibiotika zu mir nehmen muss. Ich bin daher sehr verzweifelt und weis nicht, wie ich das Ganze wieder aufbauen soll, damit es dann auch keine weiteren Probleme mehr gibt.
Zudem habe ich aber auch noch das Problem, dass es immer wieder passiert, dass ich nach dem Sex mit meinem Partner die Probleme habe.
Nun habe ich gelesen, dass sie die Applikation von Scheidenzäpfchen empfehlen. Da wir aber gerade schwanger werden wollen, wollte ich wissen, ob die Applikation solcher Produkte trotz des bestehenden Kinderwunsches funktioniert und welches Produkt Sie mir empfehlen würden.
Ich bedanke mich herzlich für Ihre Hilfe und hoffe, dass ich nun bald eine Lösung finden werde, die dauerhaft ist.
Mit besten Grüßen,
Anna
Liebe Anna,
eine dauerhafte Lösung kann es für Sie nicht geben, so lange Sie mit dem Asthma kämpfen und immer wieder Cortison und AB nehmen müssen. Was ich nicht verstehe, ist Ihr Satz: „nehme Multigyn Flora-Plus-Gel ein“. Schlucken Sie das? Denn es ist für die Scheide gedacht und sollte eine mögliche Befruchtung nicht behindern. Kann Brottrunk ist sicher gut. Wenn Sie sich so gesund ernähren, könnte auch ein Zinkmangel vorliegen, der die Anfälligkeit und das Asthmarisiko erhöht. Haben Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel mal überprüfen lassen? Bei Kinderwunsch empfehle ich gerne die Nahrungsergänzungen von hypo-a, die sowohl dem Darm als auch der Scheide gut tun und Sie auf eine Schwangerschaft vorbereiten. Für die lokale Behandlung könnten Sie sich mal die Aromatherapie ansehen. Viel Erfolg!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Da war ein Missverständnis vorhanden, ich appliziere die natürlich wie gedacht. Ich werde mich mal schlau machen und schauen, ob die Probleme dann besser werden.
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps.
Mit besten Grüßen,
Anna
Hallo,
leider habe ich immer zwei Tage nach dem Verkehr mit meinen Mann Beschwerden. Es tut weh, fühlt sich wund an, brennt, sticht und juckt. Es ist vermehrt weißlicher, aber dünnflüssiger Ausfluss da, kein Geruch. Mehrere Abstriche bei mir ergaben nichts und auch bei meinem Mann kam nichts bei einer Spermauntersuchung heraus. Leider bekomme ich immer erst nach mehreren Tagen nach Dem Auftreten der Symptome einen Termin beim Gyn. Immer erst dann, wenn ich schon ein Pilzmittel ohne Erfolg genommen habe, bzw. es dann erstmal besser wird, danach wieder schlechter und dann oft auch minimale Blutungen auftreten. Ich habe beim letzten Mal dann Fluomicin verschrieben bekommen und sollte meine Scheidenflora aufbauen (Döderlein und Vagi C). Jetzt ist es aber leider wieder schlecht, obwohl ich auch gleich Döderlein eingeführt habe. Was können wir noch tun? Sollten wir vielleicht erst einen Termin beim Arzt vereinbaren und dann gezielt zwei Tage vorher miteinander schlafen?
Ich freue mich auf eine Antwort. Vielen Dank!
Liebe Franziska,
wahrscheinlich ist Ihre Scheidenflora zu empfindlich gegen Veränderungen des pH-Wertes der Scheide, da die Samenflüssigkeit sehr alkalisch ist. Wenn Sie die Darmflora stabilisieren, wird automatisch auch die Scheidenflora besser, z.B. mit 3-Symbiose plus oder Symbiolact comp. In ihrem Fall könnte auch eine Scheidendusche nach dem GV hilfreich sein. Anschließend dann gleich Milchsäurebakterien einführen, bspw. 4Vag. Eine weitere Untersuchung beim Frauenarzt könne Sie sich sparen, denn er wird nichts Gefährliches finden. Alles Gute!
Vielen Dank! An den Darm habe ich noch nicht gedacht! Das versuche ich jetzt mal!
Sehr geehrte Frau Gerhard,
ich bekomme seit zwei Monaten (48 J. noch regelmäßiger Zyklus, keine Trockenheit, aber Jucken nach GV) für ca 1 bis 1 1/2 Wochen nach meiner Regel Symptome (fischig riechender krümmeliger Ausfluss bzw innerhalb der Scheide) die auf eine bakterielle Infektion deuten würden.
Ich war heute beim Frauenarzt, aber die Probleme sind weg und er konnte erst mal nichts feststellen. Es wird eine Kultur angelegt. Falls hier keine bakterielle Infektion vorliegt was würden Sie mir raten? Sollte ich hier direkt nach der Periode ein Mittel zur Ansäuerung verwenden?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Freundliche Grüße
Michaela
Liebe Michaela,
das ist eine sehr gute Beobachtung. Wenn die Eierstockfunktion langsam nachlässt, sinken die durchschnittlichen Östrogenspiegel, so dass sich der Scheiden-pH verändert und die Scheide anfälliger für Bakterien wird. Ansäuern ist dann gut oder Scheidenzäpfchen, die Bakterien und deren Futter enthalten, wie bspw. 5-Vag, oder in schweren Fällen Östriol-Zäpfchen. Alles Gute!
Guten Morgen Fr.Gerhard
Habe eine Frage an Sie
Vor 2 Woche habe blasenenzundung,habe Antibiotika bekommen,Woche später Infektionen in scheide, soll ich 5 Tage 2 Tabletten Nemmen,Arzt hat Abstriche genommen zum krebsuntersuchung,soll ich mir Sorgen machen wegen Ergebnisse?
Dazu will ich sagen,Gebärmutter ist entfernt wegen Vorstufe von Krebs
Bei blasenenzundung habe zuwarme Flasche zwischen Beine gemacht,kann dazu führen zur infektion?
Vielen dank
Liebe lena,
keine Angst, eine warme Flasche zwischen den Beinen kann keine Infektion hervorrufen. Durch die Antibiotika ist offenbar Ihr Darm und die Scheidenflora etwas durcheinander geraten. Schlucken Sie gute Darmbakterien und nehmen Sie die Tabeltten für die Scheide, die Ihr Arzt Ihnen verschrieben hat. Alles Gute!