Die Stoffwechselstörung Hämopyrrollaktamurie (HPU) führt zu Verlusten an aktivem Vitamin B6, Zink und teilweise auch Mangan. Dadurch ist unsere körpereigene Entgiftung gestört. Dies kann zu gravierenden körperlichen Beschwerden führen.

Geheimnisvolle Krankheit, Portrait der Frauenärztin und Künstlerin *Dr. Hilly Kessler
Oft werden Frauen wegen Zyklusstörungen, prämenstruellem Syndrom, Schilddrüsenerkrankungen oder gar Unfruchtbarkeit behandelt, ohne dass erkannt wird, dass eine Störung des Stoffwechsels hinter diesen Beschwerden steht. Diese Stoffwechselstörung nennt man Hämopyrrollaktamurie, abgekürzt HPU.
In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, wie Sie herausfinden können, ob Sie unter einer HPU leiden. Und wenn das der Fall sein sollte, dann ist das kein Grund unglücklich zu sein, sondern im Gegenteil: dann finden Sie hier gleich Mittel und Wege, endgültig Ihre Beschwerden loszuwerden, auch wenn Sie unter Umständen regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel einnehmen müssen.
Was ist HPU?
Das Wort Hämopyrrollaktamurie besagt, dass bei der Synthese (= Zusammenfügung) des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin etwas nicht regelrecht abläuft. Dies zieht vier problematische Folgen nach sich:
- Es kommt zu einer Störung bei der Bildung von Häm, dem Zentrum des Hämoglobins. So wie das Hämoglobin für die Versorgung des Blutes mit Sauerstoff sorgt, ist das Häm u.a. für die Sauerstoffversorgung der Muskulatur zuständig. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel und wird für die Entgiftung benötigt.
- Bei der Stoffwechselstörung HPU entsteht neben „richtigem“ Häm auch eine gewisse Menge „falsches“ Häm, das schädlich ist, wenn es sich im Körper ablagert. Der Körper bindet dieses „falsche“ Häm an Vitamin B6 und Zink, teilweise auch an Mangan, um sie über den Urin ausscheiden zu können.
- So gehen diese wichtigen Vitalstoffe verloren, und das zum Teil über lange Zeit und in größerer Menge. Da diese Vitalstoffe für zahlreiche gesunde Körperabläufe benötigt werden, ist ein Mangel daran ein ernsthaftes Problem. Bedingt durch den Mangel an Zink, Vitamin B6 und Mangan können zahlreiche Vorgänge im Körper sowie die körpereigene Entgiftung nicht mehr richtig ablaufen.
- Die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu entgiften, wird durch den Mangel an wertvollen Mikronährstoffen beeinträchtigt. Und das kann enorme Konsequenzen haben. Gerade im gynäkologischen Bereich ist bekannt, dass Belastungen mit giftigen Schwermetallen die Ursache für zahlreiche Störungen und sogar Erkrankungen sein können. Eine Entgiftungsstörung als Folge der HPU kann zahlreiche Beschwerden nach sich ziehen.
Häufigkeit der HPU
Mindestens 10 % aller Frauen sind nach aktuellem Stand der Daten von der HPU betroffen, dagegen nur etwa 1 % der Männer. Bei (chronischen)Erkrankungen ist der Anteil wahrscheinlich viel höher.
Was sind die Folgen der HPU?
Der Körper muss fortwährend in der Lage sein, Substanzen zu entgiften, zum Beispiel Nahrungsbestandteile oder freie Radikale, Umweltgifte, Bausteine von Hormonen oder auch Medikamente. Die Fähigkeit zu entgiften ist ein wesentliches Element für die Gesundheit. Da durch die HPU wesentliche Faktoren für unsere tägliche Entgiftung fehlen, bewirkt sie eine Störung der Entgiftungsleistung. Das kann sehr problematisch sein und das betrifft natürlich nicht nur Frauen, sondern auch Männer sowie Kinder beiderlei Geschlechts.
Wir wissen heute, dass Belastungen durch Umweltgifte, wie zum Beispiel Quecksilber, zu zahlreichen Symptomen, Erbgutveränderungen, Enzymdefekten und sogar zu einer Schädigung der Mitochondrien führen können. Mitochondrien sind die Kraftwerke in unseren Zellen, die die wichtige Aufgabe haben, aus Nahrung Energie bereit zu stellen. Von HPU betroffene Patientinnen haben oft ein großes Defizit an Energie und sind psychisch wenig belastbar. Dies kann auch mit einer Schädigung der Mitochondrien zusammenhängen.
Diese Verluste an wichtigen Mikronährstoffen sowie die Entgiftungsstörung können nicht allein über die Nahrung ausgeglichen werden. Häufig bleibt das Problem unentdeckt und die Mängel werden im Laufe der Jahre immer gravierender. So kann die Grundlage für zahlreiche Beschwerden entstehen.
Gynäkologische Beschwerden bei HPU
- Zyklusstörungen
- Prämenstruelles Syndrom
- Menstruationsbeschwerden
- vaginale Infektionen
- Polycystische Ovarien
- Endometriose
- Störungen des sexuellen Empfindens
- Schwierigkeiten, schwanger zu werden
- Schwangerschaftsstreifen (auch bei jungen Mädchen ohne Schwangerschaft)
- Fehlgeburten
Allgemeine Beschwerden, die auf eine HPU hinweisen
- morgendliche Übelkeit mit und ohne Schwangerschaft

Nägel mit weißen Flecken
- blasses Gesicht
- weiße Flecken in den Fingernägeln
- Erschöpfung
- Anämie (Blutarmut)
- keine Erinnerung an Träume
- Stress wird schlecht vertragen
- schlechtes Kurzzeitgedächtnis
- Licht- und Geräusch-Überempfindlichkeit
- verminderte Muskelbildung
- Unterzuckerung (Hypoglykämien)
- Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Entzündungen des Magen-Darm-Traktes, Reizdarm
Beteiligung der HPU bei weiteren Krankheitsbildern
- Schilddrüsenüber- und Unterfunktion
- Ängste, Panikstörungen
- Abhängigkeiten von Substanzen
- Autismus
- Psychosen
- Gelenkbeschwerden und Bandscheibenerkrankungen
- Hashimoto-Thyreoiditis
- primäre biliäre Zirrhose (Autoimmunerkrankung der Leber)
Wie bekommt man eine HPU?
Die HPU ist eine Stoffwechselvariante, die familiär gehäuft auftritt und genetisch bedingt ist. Ein Hinweis auf das Vorliegen einer HPU in der Familie kann beispielsweise sein, dass die Mutter von einer Schilddrüsenerkrankung oder einer psychischen Problematik betroffen ist. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass es auch erworbene Formen gibt. So berichten Dr. med. Bodo Kuklinski über Halswirbelsäulen-Traumata und Prof. Dr. med. Armin E. Heufelder über Schwermetallbelastungen als Auslöser für eine HPU. Auffällig ist, dass zehnmal so viele Frauen von der HPU betroffen sind wie Männer, es scheint sich also um eine frauenspezifische Stoffwechselstörung zu handeln.
Schwermetallbelastung und HPU – eine unheilvolle Kombination
Schwermetalle sind dafür bekannt, dass sie Gen- und Enzymdefekte verursachen. Sie können daher an der Entstehung von HPU beteiligt sein. Umgekehrt führt HPU durch eine Verminderung der körpereigenen Entgiftungsleistung zur Anhäufung von Schwermetallen und anderen toxischen Stoffen im Körper. So blockieren Schwermetalle und HPU gemeinsam die Detoxifikation. In der Praxis ist es entscheidend, eine zuverlässige Diagnostik der HPU durchzuführen und diese mit den fehlenden Mikronährstoffen zu therapieren.
Wie stellt man eine HPU fest?

24-Std.-Urin-Sammelbehälter, © Doris Heinrichs – Fotolia.com
Bisher wurden toxische Belastungen anhand von Pyrrolverbindungen im Urin nachgewiesen. Der hierfür verwendete Kryptopyrroltest (KPU) ist jedoch als Testverfahren nicht gut geeignet, um spezifische Stoffwechselstörungen nachzuweisen. Der seit dem Jahr 2000 verfügbare und sehr viel genauere HPU-Test® wurde eigens dafür entwickelt, ganz spezifische HPL-Komplexe (Hydroxyhämopyrrol-2-1) zu messen, die nur und ausschließlich bei HPU gebildet werden. HPU ist also nicht identisch mit KPU, auch wenn die beiden Begriffe manchmal fälschlicherweise gleichgestellt werden.
Vorteil dieses neuartigen Testverfahrens ist, dass auch sogenannte Abendausscheider mit Hilfe des 24- Stunden-Urins gefunden werden können. Bei ihnen kommt es – bedingt durch den bestehenden Mangel an Mikronährstoffen – erst durch die mit der Hauptmahlzeit aufgenommenen kleinen Mengen Zink und Vitamin B6 zu einem kurzfristigen Ausscheiden der HPL-Komplexe ca. 2 Stunden nach dem Essen. Beim Erwachsenen sowie bei chronisch kranken Kindern sollte der 24-Stunden-HPU-Test® durchgeführt werden. Bei kleinen Kindern, die nicht chronisch krank sind, genügt der Test im Morgenurin. Wichtig ist, 10 Tage vor Durchführung des Tests keine B-Vitamine und kein Zink extra zuzuführen, das kann den Test verfälschen.
In Deutschland gibt es ein HPU Kompetenzzentrum, nämlich die Firma Heidelberger Chlorella GmbH. Von dort werden derzeit Bestellungen des HPU-Tests® an das Labor KEAC in den Niederlanden weitergeleitet. Es entstehen Versandkosten in Höhe von ca. 7,50 €, die vom Labor KEAC berechnet werden. Die Durchführung des HPU-Tests® im Labor kostet für den 24-Stunden-Test ca. 66 Euro, für den Morgenurin ca. 54 Euro.
Therapie der HPU

Mikronährstoffe
Therapiert wird die HPU ausschließlich mit Mikronährstoffen, also Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Die fehlenden Mikronährstoffe sollten ersetzt werden, allen voran die aktive Form des Vitamin B6 (P5P) mit ca. 50 mg pro Tag für einen Erwachsenen, zusätzlich Zink und bei Mangel auch Mangan. Die Erfahrung in der Praxis zeigt immer wieder, wie wichtig es ist, das aktive Vitamin B6 zu verwenden und nicht die inaktive Form. Auch die weiteren Vitamine der B-Familie sollten supplementiert werden, zusätzlich zu weiteren Mikronährstoffen, die im Mangel sind. Beim HPU-Patienten liegen oft Defizite von zahlreichen Mikronährstoffen vor.
Auch zusätzliche entgiftende Maßnahmen, zum Beispiel der Einsatz von Chlorella, sind eine wichtige Option.
In Deutschland gibt es ein Produkt zur Behandlung von HPU mit genau diesen Mikronährstoffen unter dem Namen B-Life Protect® für Erwachsene oder B-Life Protect Mini® für Kinder ohne Mangan. Die Mikronährstoffe müssen oft auf Dauer ersetzt werden, da sie fortwährend verloren gehen. Die genaue Dosis und Anwendung sollte individuell mit einem Therapeuten abgestimmt werden, der sich mit diesem speziellen Gebiet auskennt. Die Therapiekosten mit B-Life Protect® belaufen sich auf etwas weniger als 1 Euro pro Tag.
Bei bestehender HPU Diagnose lohnt es sich, den Alltag auf diese Stoffwechselbesonderheit abzustimmen: Nahrungsmittelunverträglichkeiten beachten, Zähne mit verträglichem Material sanieren, Vorsicht walten lassen bei Medikamenteneinnahme, kritisch umgehen mit Impfungen, überwiegend basische Kost und auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen achten.
Die HPU-Therapie ist oft ein wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit
Ich habe schon viele Menschen – vor allem Frauen – durch die HPU-Therapie begleitet. Immer wieder habe ich dabei gesehen, dass sich allein durch die Behandlung mit Mikronährstoffen schon sehr Vieles lösen lässt und Besserung zu erreichen ist. Das betrifft psychische Erkrankungen gleichermaßen wie frauenspezifische Probleme und chronische Erkrankungen. So ist die Diagnosestellung der HPU oft ein erster ganz wichtiger Schritt in Richtung Gesundheit.
Seminare
HPU-Seminare für Therapeuten mit Frau Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch und Frau Dr. rer. nat. / Heilpraktikerin Tina Maria Ritter. Termine und Infos unter www.baumeister-jesch.de, www.naturheilpraxis-docritter.de
Buchempfehlung
Stoffwechselstörung HPU
Für Patienten und Therapeuten. Diagnose, Vitalstoffe und Entgiftung bei Hämopyrrollaktamurie
Dr. Tina Maria Ritter & Dr. Liutgard Baumeister-Jesch, VAK Verlag, Kirchzarten 2014, ISBN 978-3-86731-152-6.
In diesem Leitfaden werden biochemischer Hintergrund, Diagnostik und Therapie der HPU anschaulich und verständlich dargestellt. Auf Folgeerkrankungen, wie z.B. Störungen im gynäkologischen Bereich, Schilddrüsenerkrankungen, psychische Erkrankungen und viele weitere gehen die Autorinnen ausführlich ein. Vor allem aber werden die Zusammenhänge zwischen HPU und Entgiftungsvorgängen ausführlich erläutert. Dies ist auch von besonderer Bedeutung für die Therapie der HPU.
Über die Autorin
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch ist Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin und hat viele Jahre als ärztliche Psychotherapeutin in Institutionen und in eigener Praxis gearbeitet. Sie hat sich intensiv weitergebildet in den Bereichen orthomolekulare Medizin, mitochondriale Medizin sowie Entgiftung und Ausleitung und ist zudem zertifizierte Vitalstofftherapeutin. In dem von ihr gegründeten Privaten Institut für Biophysiologie (2010-2018) hat sie die Forschung und Lehre im Bereich HPU gebündelt. Sie ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt bei Heidelberg.
Kontakt
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
In der Heidelslach 6
69181 Leimen
E-Mail: info@baumeister-jesch.de
www.baumeister-jesch.de
Über die Künstlerin
*Frau Dr. Hilly Kessler ist Frauenärztin in Luxemburg und international bekannte Künstlerin. Ihre Frauenportraits machen betroffen und nachdenklich. Für dieses Webmagazin hat Frau Dr. Kessler mir ihre Bilder zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
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Guten Tag Frau Baumeister-Jesch.
bei mir würde im Januar hpu diagnostiziert. Ich nehme Depyrol Basis u. Depyrol Multivitamin (je 1 pro Tag). Seit 4 Wochen sind meine Hände angeschwollenen. Nun habe Schwellungen an beiden Füßen. Kann hier ein Zusammenhang bestehen? Eine Bekannte meine mein Lymphsystem könnte überfordert sein. Haben Sie einen Tip? Einweitere Frage: ist es sinnvoll einen Test weg. Borreliose vorzunehmen? Vielen Dank
Liebe Christiane,
einen Zusammenhang mit einem überforderten Lymphsystem würde ich dann sehen, wenn es in direktem zeitlichen Zusammenhang zur Einnahme der Mittel steht. Das scheint mir hier nicht gegeben zu sein (Januar oder Februar Start der Einnahme, geschwollene Finger seit April/Mai).
Geschwollene Hände weisen in der Tat auf Wassereinlagerungen hin. Wir finden das häufig bei einer Störung in der Schilddrüsen/Nebennierenachse bzw. einer Unverträglichkeitsreaktion auf Nahrungsmittel. Ein HPU-Screening Test (Bluttest) wäre meines Erachtens sinnvoll, um das Thema zu untersuchen.
Beste Grüße
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Ich wollte mich erst einmal für die sehr hilfreich Website bedanken.ich bin 15 Jahre alt und leide seit 3 Jahren unter Hpu,dies habe ich erst letztes Jahr erfahren …. ich leide seit 3 Jahren fast unter täglicher (starken) Übelkeit (dies ist meine stärkste beschwerde).
Ich habe 6 Monate lang toxaprevent pure und Butyrate genommen,um die Darmflora aufzubauen,doch mir wurde nicht gesagt das die Tabletten Einnahme zu lange war. Momentan nehme ich Quercetine,Meda-Stim,Bio Vitaal und Depyrrol, doch ich kann das depyrrol nicht vertragen.
Ich weiß nicht welche Medikamente ich noch dazu nehmen muss damit es mir besser geht,leider habe ich kein Vertrauen mehr zu meiner Ärztin doch mir bleibt nichts anderes übrig,denn sie ist die einzige die Hpu behandelt.
Ich hoffe sie können mir irgendwie helfen,sie sind wirklich die letzte Hoffnung die ich habe
Liebe Melina,
das klingt ja nicht so schön. Übelkeit kommt allerdings sehr häufig vor bei HPU und kann verschiedene Ursachen haben. Wenn die Übelkeit nur nach Depyrrol Einnahme kommt: das passiert in der Regel bis zu 1 Stunde danach, dann verschwindet die Übelkeit sofort, wenn man eine Kleinigkeit isst (aber kein Obst).
Das Depyrrol bitte nie nüchtern einnehmen, dann wäre die Übelkeit sogar normal. Du kannst auch ausprobieren, für eine Zeitlang zwischendurch die Dosierung von Depyrrol zu halbieren. Dann achte doch mal darauf, ob sich an der Übelkeit etwas ändert. Das ist natürlich nicht als Dauerlösung gedacht, sondern nur für zwischendurch zum Ausprobieren.
Die Übelkeit kann auch ein Hinweis auf eine bestehende Glutenunverträglichkeit sein. Wurde das untersucht? Die KEAC bietet hierzu einen sogenannten Screening-Test an. Weizen würde ich aus der Ernährung sowieso komplett streichen. Nun kannst Du ausprobieren, ob die Übelkeit weniger wird, wenn Du komplett auf Dinkel z. B. umsteigst oder wenn Du Dich glutenfrei ernährst.
Last but not least kann eine Übelkeit auch durch Probleme mit dem Nacken ausgelöst werden. Auch das sollte therapeutisch abgeklärt werden über ein sogenanntes Nitrosatives Stress Profil (bieten mehrere deutsche Labore an).
Dann wäre die zusätzliche Einnahme von Vitamin B12 und anderen Mikronährstoffen angezeigt.
Alles Gute und herzliche Grüße
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
Hallo Frau Baumeister-Jesch,
nach meinem Kenntnisstand kann der HPU Test nur bei Dr. Kamsteeg gemacht werden und alle Tests in Deutschland sind KPU Tests. Es wird aber immer wieder das Gegenteil behauptet. Wenn ich richtig liege, gibt es dazu eine verlässliche Quelle/Aussage? Ich finde es insgesamt nicht hilfreich, dass nur ein Labor den Test durchführt, auch in Hinblick auf die Anerkennung von HPU, wenn es aber so ist, wäre eine verlässliche Quelle gut.
Vielen Dank für Ihren informativen Artikel. Zu dem empfohlenen Kombi-Produkt B-life habe ich eine Frage: Sollten Vitamine und Zink, bzw. Mangan nicht immer zeitversetzt eingenommen Werden? Und wie verhält sich das bei dem Chlorella Produkt, was muss hier bedacht werden? Vielen Dank für Ihre Antwort
Schönen guten Tag Sonja,
mit den therapeutisch eingesetzten Mikronährstoffen gehe ich immer möglichst pragmatisch um. Auch wenn es vielleicht noch besser wäre, Zink immer abends spät zu nehmen, gebe ich gerne alles gemeinsam (soweit irgend möglich). Komplizierte Einnahmekonstruktionen halten die wenigsten auf Dauer durch. Nach aller Erfahrung wird die Kombination aus aktivem Vitamin B6, Zink, Magnesium und ggf. Mangan ganz gut resorbiert. Daher verwende ich es als Kombimittel morgens und/oder mittags. Chlorella sollte tatsächlich am besten mit ca. 4 Stunden Abstand zu o.g. Mikronährstoffen und zu Medikamenten eingenommen werden.
Mit den besten Wünschen
Dr. med. Liutgard Baumeister-Jesch
P.s.
Ich will keinesfalls behaupten, daß diese Methode ein Allheilmittel ist.
In meinem Fall hat es jedoch geholfen und schaden kann es definitiv nicht.
Okay, es kostet am Anfang Selbstdisziplin, zusätzlich Zeit (tägliches Zubereiten der Nahrung macht allerdings auch Spaß) und Geld, das kosteten die Nahrungsergänzungsmittel meiner Supplementierung allerdings auch,da die PKV trotz med. Indikation keine Kosten übernahm….
Hallo
Bei mir wurde vor gut 2 Jahren ein schwerer Fall von HPU diagnostiziert, da ich schon lange unter Symptomen wie Erschöpfung, keinerlei Traumerinnerung, schlechtem Kurzzeitgedächtnis und extremen Zyklusstörungen litt.
Mein Arzt begann mit der üblichen Supplimentierung,jedoch nur mit geringem Erfolg, die regelmäßigen Blutkontrollen lieferten nicht die gewünschten Ergebnisse. Es hieß, ich solle u.U. meine vegetarisch/vegane Lebensweise aufgeben, da sie mich zusätzlich belasten könnte.
Vor 3 Monaten hatte ich dann, eigentlich aus einer Laune heraus, die Idee mein Leben zu ändern und seitdem verzichte ich auf Weizen, raffinierten Zucker, Soja (war vorher eine meiner größten Eiweißquellen) und vorverarbeitete Lebensmittel.
Meine letzte Blutuntersuchung von vor 3 Wochen konnte keinerlei Mangel an Nährstoffen und B-Vitamin mehr nachweisen, der HPU Test der letzten Woche war negativ…
Ich träume wieder, fühle mich gut und habe schon zum 2. Mal meine Periode nach exakt 29 Tagen bekommen.
Manchmal kann es so einfach sein.
Liebe Tigerlilly,
gratuliere! Die „Laune heraus“ war Dein Bauchgefühl, finde ich super! Unverarbeitete Lebensmittel, frische und regionale Lebensmittel, Alternativen zu Weizen und Soja, wenige einfache Kohlenhydrate und gute Fette und Öle, damit kann (fast) jeder gesund oder zumindest deutlich besser werden. Alles Gute und danke fürs Berichten!
Hallo Tigerlilly,
wurde bei dir ein HPU-Test durchgeführt oder nur nach Symptomen diagnostiziert? Ernährst du dich weiterhin vegetarisch oder sogar vegan?
Alles Gute dir weiterhin :)
Liebe Grüße
Anita
Hallo,
könnte vielleicht der Vitamin-B Komplex von Hauer Naturprodukte helfen?
Viele Grüße
Liebe Anda,
ich kenne das Produkt nicht und habe keine Erfahrungen damit. Lassen Sie sich von einem Therapeuten beraten. Viele Grüße
Erst einmal meinen herzlichen Dank für diese informative Seite.
Auch ich habe die vielfach beschriebene Arzt Odysse hinter mir…
Seit 10 Tagen weiß ich nun definitiv, dass ich unter HPU leide, nachdem bereits der Selbsttest der KEAC eine Offenbarung war. Außer der HPU ist seit ca. 15 Jahren eine Hashimotothyreoiditis bekannt, in der Zwischenanamnese ergab sich außerdem ein verfrühter Eintritt in die Perimenopause (Diagnose: kurz nach dem 40. Geburtstag). Allerdings kommen unter Progestan/Mönchspfeffer Kombitherapie monatliche Blutungen, so dass ein zweiter Gynäkologe meine Symptomatik als starke PMS mit dysphorischem Charakter interpretierte.
Zusätzlich habe ich bisweilen unter arger vaginaler Trockenheit und wiederkehrenden vaginalen Infekten gelitten. Nach einer Antibiose im letzten Jahr gab es sogar den Verdacht auf Lichen Ruber. Weder Vagisan, noch Deumavan o.ä. noch Kortison brachten dauerhafte Linderung. Seit einer Empfehlung von Pro Familia benutze ich eine östrogenhaltige Salbe – Sex ist nun wieder ein erfreuliches Ereignis.
Allerdings muss ich gestehen, dass meine Reizdarmsymptomatik seit der lokalen Estrioltherapie wieder sehr stark zugenommen hat.
Bei Kamsteeg habe ich den Verweis gefunden, dass sowohl Progestan(!) als auch Estriol porphyrinogene Substanzen sind, die man als HPU-Patientin meiden sollte.
Was tun?
Und was ist mit Eisenpräparaten? Nehme derzeit täglich die Ferrosanol mite, die ich relativ gut vertrage? Soll ich Eisen ganz absetzen und lediglich auf die kombinierte Pyridoxal-5-Phosphat, Zink und Mangantherapie bauen? Meine Blutungen dauern fast eine Woche an – Anämie war auch immer ein Thema, meine Ferritin Werte waren schon mal auf 11…
Und welche Untersuchungen sollte ich noch in Erwägung ziehen? IgA Gesamtgluten, Cortisol Speicheltest, Alpha-1-Antitrysin wegen meiner Nebenhöhlenprobleme, Vollbluthistamin, Fructosamin…
Vielen Dank
Hallo Anne,
das sind ja wichtige und kluge Fragen – die ich aber in diesem Rahmen nicht mit gutem Gewissen beantworten kann. Das benötigt einen richtigen therapeutischen Rahmen. Nur dann können angemessen alle Aspekte mit berücksichtigt werden, und die Therapie kann auch je nach den Reaktionen abgeändert werden. Bitte suchen Sie einen Therapeuten bzw. eine Therapeutin auf.
Mit guten Wünschen und freundlichen Grüßen
Dr. Lutgard Baumeister-Jesch
Hallo Frau Baumeister-Jesch,
vielen Dank erst mal für Ihre freundliche Antwort.
Ich muss gestehen, dass mich die HPU Diagnose mit all ihren vielfältigen Aspekten natürlich überfodert. Außerdem ist es ja nicht leicht einen geeigneten Therapeuten bzw. Therapeutin zu finden.
Daher noch diese eine Frage: Denken Sie, dass sich mit der Therapeutenseite auf der KEAC Homepage im Allgemeinen ein guter Therapeut bzw. Therapeutin finden lässt?
Oder allgemeiner formuliert: Wie finde ich einen guten Therapeuten/Therapeutin in meiner Gegend?
Ich wohne leider nicht in Ihrer Gegend…
Mit freundlichen Grüßen
Anne
Liebe Anne,
Frau Baumeister-Jesch ist zur Zeit nicht erreichbar, wird sich aber noch bei Ihnen melden. Viele Grüße
Danke :-)
Viele Grüße
Anne
Hallo Anne,
die Therapeutenfindung ist wirklich nicht einfach. Die Liste der KEAC beinhaltet auch etliche Adressen, die mir nicht bekannt sind. Wenn Sie möchten, können Sie direkt an meine E-Mail Adresse info@baumeister-jesch.de schreiben und mir Ihren Wohnort nennen. Dann kann ich Ihnen vielleicht eine Therapeutenadresse nennen, die für Sie in erreichbarer Nähe ist.
Freundliche Grüße
Dr. L. Baumeister-Jesch
Sehr geehrte Frau Doktoren,
vielen Dank für ihr Buch und diesen Artikel. Ich habe alles gut „studiert“ und nun trotz allem eine Frage:
Ganz kurz noch vorher zu mir:
– chronische Neuroborreliose
– viel Amalgam im Mund gehabt, seit Jahren durch Keramik ersetzt. lange Chlorella, Koriander, Bärlauch, Knoblauch zur Entgiftung genommen
– Hashimoto Thyreoiditis
– alle denkbaren Symptome inklusive chronische Magenschleimhautentzündung, chronische Verstopfung, Schmerzen sowieso…
– vor kurzem auf HPU testen lassen und positiv, was ich als Strohhalm und Chance sehe, mein Befinden zu verbessern
– es ging mal eine zeitlang recht annehmbar, vor Jahren mit der Zinkeinnahme und der Chlorellaaußleitung (ohne von HPU zu wissen)
Ich habe leider vergessen, wie ich das Chlorella damals in meinen Tagesplan (Speiseplan) eingetaktet hatte.
Wie nehme ich am besten Chlorella, Zink, Magnesium und die Mikronährstoffe/Vitamine ein, damit ich sicher gehen kann, dass alles ausgewogen ist und sich nichts behindert bei der Resorption usw.
Vor allem das Chlorella würde ja das Zink sofort wieder „wegsaugen“, würde man es zusammen einnehmen. Aber auch die anderen Sachen gilt es zu bedenken. Gute Stoffe aus der Nahrung z.B. (wie Nackhafersuppe am morgen)
Ich fange ganz vorsichtig an mit Zink und Taurin, Biotin, B5.
Q10 und Magnesium nehme ich schon sehr sehr lange.
Mit Cholin habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht bezüglich der Schlafstörungen. Das würde ich auch wieder mit einbauen wollen.
Leider gibt es keine Vitamin-Komplex-Präparate mehr ohne Folsäure, Vitamin D, Vitamin E. Diese Dinge vertrage ich leider überhaupt nicht (nicht mal als Lebertran oder Leinöl oder so), auch Selen war problematisch bei einem Versuch. Ich hätte so gern einfach nur die B-Vitamine ohne diese Dinge.
Können Sie mir da einen Tipp geben?
Guten Tag Mathea, das klingt in der Tat schwierig. Einen Vitamin B-Komplex ohne Folsäure kann ich leider auch nicht nennen. Als Lösung kann ich mir nur vorstellen, die einzelnen B-Vitamine zu beziehen, ganz ohne Zusatzstoffe allerdings. Für die Vitamine B2, B3, B5, B6 und B12 kann ich sagen, dass es sie in dieser Qualität bei der Firma Heidelberger Chlorella GmbH gibt, http://www.heidelberger-chlorella.de.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein bisschen weiterhelfen. Freundliche Grüße
Dr. Liutgard Baumeister-Jesch
Oh. Vielen Dank für Ihre Antwort :).
Dann werde ich mal zu den einzelnen B Vitaminen lesen.
Taurin musste ich absetzen wegen Magenproblemen.
Ist es normal, dass man mit B6 Kopfschmerzen bekommt?
Nicht stark, aber leise pràsent und unangenehm.
Ich musste trotz dem protect life mini kurz absetzen und nehme sie nun zunächst jeden 2.Tag.
Hallo Mathea, Kopfschmerzen auf die Gabe von Vitamin B6 und auch Zink sind nicht so selten. Am ehesten sehe ich das im Rahmen der Entgiftungsreaktionen. Also bitte weiter mit Chlorella unterstützen, evt. mehr Chlorella nehmen.
Freundliche Grüße
Dr. L. Baumeister-Jesch
Hallo, HPU wurde bei mir nach einer langen Odysse an Krankehiten, Hashimoto, Umwandlung in Basedow, jetzt normale SD Werte festgestellt. Danke auch für Ihr Buch, das mir sehr weitergeholfen hat. Ich habe jetzt die erste Dose B-Life Protect Mini eingenommen und seither massives Zungenbrennen mit metallischem Geschmack. Kann das von der Tehrapie kommen und was würden Sie mir anraten? Ich darf aufgrund meiner SD-Erkrankung ja kein Chlorella nehmen.
LG Petra
Hallo Petra, die Situation spricht meiner Meinung nach sehr für Chlorella. Oft ird vermutet, dass die Alge bei Schilddrüsen-Erkrankungen nicht genommen werden sollte wegen einer Jodproblematik. Chlorella als Süßwasseralge enthält aber gar kein Jod in irgendwie nennenswerter Menge. Gerade bei SD-Erkrankungen geben wir oft Chlorella bzw. auch Selen-Chlorella, da die SD besonders empfindlich gegenüber Schwermetallen ist.
Alles Gute und freundliche Grüße
Dr. Liutgard Baumeister-Jesch