Ab einem bestimmten Alter kommt leider keine Frau um irgendeine Form der Wechseljahresbeschwerden herum. Deshalb ist es sinnvoll, sich frühzeitig mit den Symptomen und den verschiedenen Therapieoptionen zu befassen. Das Feministische FrauenGesundheitsZentrum e.V. (ffgz) in Berlin hat in diesem Jahr eine neue Broschüre herausgegeben, die sich intensiv mit den Wechseljahren beschäftigt. Hier zunächst die Pressemitteilung, dann Auszüge aus der Broschüre und schließlich die Bezugsmöglichkeiten.
Pressemitteilung
Wie lange noch? Schluss mit dem Hormonwahnsinn!
Die schlechten Nachrichten zur Hormontherapie in den Wechseljahren reißen nicht ab.
Die neuesten Ergebnisse der von der Deutschen Krebshilfe geförderten MARIE-Studie an 10.000 Frauen belegen, dass 30 Prozent aller Fälle von Brustkrebs nach den Wechseljahren durch den Verzicht auf die Hormontherapie und mehr Bewegung zu vermeiden wären. 19,4% der Fälle von invasivem Brustkrebs gehen auf die Hormoneinnahme zurück, 12,8% auf den Mangel an körperlicher Aktivität. Wenn diese Zahlen zugrunde gelegt werden, würden jedes Jahr ca. 10.000 Frauen in Deutschland allein aufgrund der Hormoneinnahme erkranken, weitere 5000 Frauen aufgrund zu geringer Bewegung. Bei den Frauen, die an einem rezeptorpositiven Brustkrebs erkrankten, liegt der Wert für Hormontherapie und Bewegungsmangel sogar bei 37,9%.
Eine neue Auswertung aus der Nachbeobachtung der WHI Studie zeigt, dass Frauen, die die Östrogen-Gestagen-Kombination einnahmen, nicht nur ein erhöhtes Brustkrebsrisiko hatten, sondern der Brustkrebs auch weiter fortgeschritten und die Wahrscheinlichkeit, an ihm zu sterben, erhöht war. Die Folge war ein Anstieg der Brustkrebssterblichkeit von 1,3 auf 2,6 Todesfälle bei 10.000 Frauen pro Jahr. Und bei den Frauen, die Hormone nahmen, stieg die Gesamtsterblichkeit im Vergleich zur Placebo-Gruppe von 3,4 auf 5,3 Todesfälle pro 10.000 Frauen pro Jahr signifikant an. Der Herausgeber der Ergebnisse, Peter Bach, mahnt eine kritische Reflektion der gängigen Verschreibungspraxis bei Hormonen an. Die WHI-Studie habe gezeigt, dass ÄrztInnen zu wenig über die langfristigen Auswirkungen der Hormontherapie auf die Gesundheit wüssten.
Auch das Eierstockkrebsrisiko erhöht sich, so die European Prospective Investigation Into Cancer and Nutrition, in der u.a. der Zusammenhang zwischen Hormontherapie und Eierstockkrebs untersucht worden war. Bei 126.920 Frauen waren 424 Frauen im Lauf des neunjährigen Follow up an Eierstockkrebs erkrankt. Insbesondere eine aktuelle Hormoneinnahme war signifikant mit einem um 29% erhöhten Risiko an Eierstockkrebs verbunden, die Einnahme von Östrogenen war mit einem 63% erhöhten Risiko assoziiert. Das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, war für die Frauen, die fünf Jahre und länger eine Hormontherapie gemacht hatten, um 45% höher als für die Frauen, die nie Hormone genommen hatten.
Zwar gibt es seit September 2009 die S 3 Leitlinie zum Umgang mit der Hormontherapie, die Hormone nur bei starken Hitzewallungen und nur so kurz und niedrig dosiert wie möglich empfiehlt, doch die gesundheitlichen Risiken werden weiter bagatellisiert, verschwiegen und ignoriert. Nicht nur das, auch viele Frauen über 70 und auch 80 bekommen seit Jahrzehnten Hormone verordnet. Dies entspricht in keinster Weise den aktuellen Empfehlungen, die Langzeitanwendung ist spätestens seit dem Abbruch der WHI im Jahr 2002 obsolet.
Nach all diesen Jahren mit Studienergebnissen, die die gesundheitlichen Risiken für Frauen immer wieder belegen, ist es absolut an der Zeit, sich von der Hormontherapie in den Wechseljahren endgültig zu verabschieden. Es reicht!
Wechseljahresbeschwerden kann mit Lebensstiländerungen, wie ausgewogener Ernährung, mehr körperlicher Bewegung, Stressabbau und mit Hilfe der Komplementärmedizin gut begegnet werden. Gleichzeitig fördert dies die Gesundheit von Frauen in der Lebensmitte und darüber hinaus.
Die 104-seitige Broschüre zu den Wechseljahren ist ein gut verständlicher pharma-unabhängiger Ratgeber mit Literatur- und Adressenteil, der interessierten Frauen und Multiplikatorinnen kompakt das Wichtigste zu der Lebensphase Wechseljahre und Älterwerden unter ganzheitlichen Aspekten und der Selbsthilfe bietet – informativ, vielseitig und gut handhabbar, als Nachschlagewerk zu nutzen – auch für gut Informierte. Für viele Frauen gilt sie als das Beste, was auf dem vielfältigen Bücher- und Ratgeber-Markt zum Thema Wechseljahre zu bekommen ist.
Und hier eine Leseprobe:
Hitzewallungen
Diese auch als „fliegende Hitze“ bekannte Erscheinung gilt als das typische Merkmal der Wechseljahre. Aber nicht jede Frau hat dieses Anzeichen oder fühlt sich dadurch belastet. Verschiedene Faktoren beeinflussen ihr Auftreten: Die allgemeinen Lebensumstände, mangelnde Bewegung, Belastungen und Stress, die psychische Verfassung. Auch eine Schilddrüsenüberfunktion, vielleicht durch die hormonelle Umstellung provoziert, könnte eine Ursache für hartnäckige Hitzewallungen sein. Dies sollten Sie abklären lassen.
Hitzewallungen werden beschrieben als plötzliche Hitzewelle, die Frauen ohne äußeren Anlass überfällt und eventuell eine Rötung der Haut auf Gesicht, Brust und Nacken verursacht.
Es wird vermutet, dass Hitzewallungen von hormonellen Schwankungen, wie z.B. hohen Östrogenspiegeln, die abrupt auf normale Werte absinken, ausgelöst werden. Viele Frauen haben nämlich Hitzewallungen, während sie noch regelmäßig bluten. Raucherinnen sind meist stärker betroffen.
Die Nerven reagieren auf die stoßweise Ausschüttung der Hormone und veranlassen die Blutgefäße an der Hautoberfläche, sich abrupt zu weiten und wieder zusammenzuziehen. Die Hitzewelle kann auch von Schwitzen und einem anschließenden Frösteln begleitet sein. Ähnliches geschieht wahrscheinlich auch bei den häufig nachts vorkommenden Schweißausbrüchen.
All diese Erscheinungen werden meist, aber nicht immer, als unangenehm empfunden, sind jedoch in keiner Weise gefährlich. Die Tatsache, dass Frauen sie häufig als peinlich erleben – als deutliches Zeichen dafür, „in den Jahren“ zu sein – und zu verstecken suchen, macht sie sicher nicht erträglicher, im Gegenteil: Psychischer und körperlicher Stress verstärken sie nachgewiesenermaßen ebenso wie der Genuss von Kaffee, schwarzem Tee, Alkohol, Zigaretten und scharfen Gewürzen.
Alternative und unterstützende Maßnahmen
- Hitzewallungen lassen sich sicherlich am leichtesten ertragen, wenn Sie eine unverkrampfte und lockere Einstellung dazu entwickeln.
- Kleiden Sie sich nach dem Zwiebelprinzip, also mehrere Schichten übereinander, um bei Bedarf eine oder mehrere davon ablegen zu können.
- Lockere Kleidung aus Naturfasern sollten Sie gegenüber engen oder synthetischen Kleidungsstücken bevorzugen.
- Besorgen Sie sich einen schönen Fächer zum Luft zufächeln.
- Benutzen Sie beim Schlafen anstatt einer dicken Decke zwei dünne Decken aus Wolle oder Wildseide.
- Trinken Sie mehr als gewohnt (mind. 1,5 bis 2 Liter täglich)
- Treiben Sie mindestens 3x/Woche 30 Minuten Sport, der Sie zum Schwitzen bringt.
- Vitamin E, in kalt gepressten Ölen wie Leinöl, Weizenkeimöl und Nüssen, oder Nachtkerzenöl mit seinen ungesättigten Fettsäuren können helfen.
- Bei starkem Schwitzen können Sie Salbei-Tropfen (Salus®) nehmen, 3x täglich 15 Tropfen bei Bedarf oder 3x täglich eine Kapsel Salvisat® oder 2 Tassen Salbeitee tagsüber und eine Kapsel Salvisat® vor dem Schlafengehen. Er wirkt schweißhemmend und beruhigt die Schilddrüse.
- Machen Sie Autogenes Training.
- Entspannen Sie sich während der Hitzewallungen, das mindert deren Intensität; entwickeln Sie Phantasien, die Erinnerungen an Kälte wachrufen (kalte Mondnacht, die Farbe Violett, ich sitze nackt in einem Iglu).
- Tauchen Sie Ihre Arme bis zum halben Oberarm in ein kaltes Wasserbad (2-5 Min.), lassen Sie danach die Arme an der Luft trocknen, das stabilisiert den Kreislauf.
- Die Chinesische Medizin sieht in Hitzewallungen einen Energiestau im Kopf, der durch ein warmes bis heißes Fußbad mit 2 EL Lavendelblüten, 10-15 Minuten, aufgelöst wird.
- Sauna, Wechselduschen, Trockenbürsten und Schwitzen stabilisieren die Temperaturregulation (s.u.).
- Sehr wirksam gegen nächtliches Schwitzen ist ein kalter Fußwickel: Feuchte Baumwollsocken über die warmen Füße anziehen und darüber trockene Wollstrümpfe nachts im Bett, wirkt kräftigend und schlaffördernd. Dieser Wickel zieht die Hitze heraus und beruhigt das strapazierte Nervensystem. Wichtig: Sie sollten warme Füße haben.
Stärkende Maßnahmen für den Wechsel
Der Leberwickel
Er unterstützt den Leberstoffwechsel und die Entgiftung des Körpers. Legen Sie eine Wärmflasche, die erst in ein nasses Leinentuch und dann mit einem Handtuch umwickelt ist, unter den rechten Rippenbogen und ruhen Sie sich 20 Minuten aus. Der beste Zeitpunkt dafür ist zwischen 13 und 15 Uhr.
Bewegung und Entspannung
Sport und Bewegung stabilisieren den Kreislauf, stärken das Wohlbefinden und das Immunsystem. Speziell Joggen, Nordic Walking, Yoga, Schwimmen, Wandern, Radfahren, Gartenarbeit oder Tennis sind dabei zu empfehlen.
Trockenbürsten des Körpers, ähnlich anzuwenden wie der kalte Guss, bis auf das Gesicht.
Kneipp´sche Wasseranwendungen
Täglich kalte Körperwaschungen oder ein kalter Guss: Führen Sie die Brause mit kaltem Wasser an der Außenseite des Beines nach oben bis zum Po und an der Innenseite nach unten bis zum Fuß. Erst das rechte Bein, dann das linke Bein. Danach verfahren Sie genauso mit den Armen. Anschließend lassen Sie das kalte Wasser über ihren Nacken laufen und duschen dann das Gesicht mit offenem Mund. Der Kältereiz auf der Mundschleimhaut und das kalte Wasser in Leisten- und Achselbeugen erreichen in besonderem Maße das Immunsystem. Bei Wasseranwendungen bewirkt die Kälte einen Reiz und eine Aktivierung des vegetativen Nervensystems, dadurch kommt es zu einer Harmonisierung.
Gut zu beeinflussen sind insbesondere Schlafstörungen, Hitze, innere Unruhe und Herzrasen, Depressionen, trockene Schleimhäute, wie z.B. eine trockene Vagina und eine Reizblase. Um eine gute Wirkung zu erzielen, sollten die Anwendungen regelmäßig (täglich) morgens gleich nach dem Aufstehen erfolgen. Genauere Informationen erhalten Sie bei den Kneipp-Vereinen.
Bezug
Eine ausführliche Liste von empfehlenswerter Literatur ergänzt die Broschüre „Wechseljahre – Praktische Begleitung für diese Lebensphase“ des Feministischen FrauenGesundheitsZentrums e.V. Berlin. Sie ist zum Preis von 7 € (zzgl. Versandkosten 1,20 €) zu beziehen über den Buchhandel (ISBN: 978-3-930766-13-0) oder direkt über das Feministische FrauenGesundheitsZentrum e.V. Berlin, Bamberger Str. 51, 10777 Berlin, Tel. 030/213 95 97, Fax 030/214 19 27, E-Mail: ffgzberlin@snafu.de, www.ffgz.de
Und für alle diejenigen von Ihnen, die schon alles auprobiert haben und immer noch „im Wasser stehen“, werde ich in einem der nächsten Artikel die Vor-und Nachteile der individuellen Hormontherapie aufzeigen. Mein Credo ist: keine Frau muss unter Wechseljahresbeschwerden leiden, für jede ist ein Kraut oder eine Medizin gewachsen.
Die Fotos wurden von fotolia.com erworben oder entstammen dem eigenen Archiv.
Liebe Frau Dr. Gerhard,
ich bin im Internet auf die Therapie mit naturidentischen Hormonen nach Dr. Rimkus gestoßen. Das hört sich ja eigentlich ganz gut an. Was ist denn Ihre Meinung dazu?
Liebe Helene,
Ich arbeite selber nicht damait, da mich die Wirkungsweise, die angeblich dahinter steckt, nicht überzeugt. Da ich Frauenärztin und Hormonspezialistin bin, verlasse ich mich auf Produkte und Hormontherapien, die in Studien Wirksamkeit und vor allem Ungefährlichkeit bewiesen haben. Einige HInweise über die bioidentische transdermale Hormontherapie finde Sie im Progesteronartikel und in einem Krebsartikel. Viele Grüße
Hallo Frau Prof.Dr.Gerhard,
Ich bin 49 und gerade in den WJ angekommen. Mens unregelmäßig auch schon 3 Monate Pause.Schlechter Schlaf,Unruhe,häufige“ Hitze“,Wassereinlagerung.Mit Mönchspfeffer starke Kopfschmerzen, Klimaktoplant ebenso,nach Femiloges Schmierblutungen.Ich vermute zuviel Östrogen. Gibt es ein pflanzliches Mittel um die Östrogendominanz in der ersten Phase der WJ zu senken? (Progesteron) Und warum tun sich soviele Gyn’s mit einem Hormontest schwer?? Seufz..Danke und frdl.Gruß
Gitta
Liebe Gitta,
normalerweise sollte Mönchspfeffer gut helfen. Durch Bonasanit plus kann die eigene Progesteronproduktion wieder angekurbelt werden. Würde ich mal kontinuierlich über 3 Monate empfehlen. Auf regelmäßigen Stuhlgang achten, damit die Östrogen-Abbauprodukte nicht immer „recycelt“ werden. Am besten Leinsamen geschrotet 1-2 EL pro Tag. Sport!!! Viel Erfolg!
Sehr geehrte Frau Professor Gerhard,
zum Glück habe ich Ihre Seite entdeckt – ich hoffe, Sie können mir einen Rat geben: Seit etwa zwei Jahren ist bei mir (52) die Periode ausgeblieben. Seit gut einem Jahr leide ich unter Scheidentrockenheit. Beim Geschlechtsverkehr kommt es – auch mit Gleitmitteln – manchmal zum unkontrollierten Urinabgang. Mein Frauenarzt hat mir deshalb Ovestin 0,5mg Ovula verordnet. Ich habe die Packung jetzt seit Monaten zuhause, aber das Lesen des Beipackzettels war gruselig. Aus diesem Grund habe ich in den letzten Monaten lediglich regelmäßig Vagisan Creme verwendet, aber die Beschwerden sind immer noch da. Inzwischen schlägt sich die Situation auch auf mein Gemüt, daher bin ich jetzt (fast) bereit in den sauren Apfel zu beißen. Können Sie mir meine Vorbehalte gegenüber Ovestin Ovula nehmen, oder gibt es eine homöopathische Alternative (Sepia?).
Eine urologische Abklärung war ohne Befund.
Herzliche Grüße
Sandra
Liebe Sandra,
ich habe keinerlei Vorbehalte gegenüber Ovestin. Darin ist Estriol enthalten, ein völlig natürliches bioidentisches Estrogen, das Ihnen sehr gut tun wird, ohne dass Sie Nebenwirkungen befürchten müssen. Ist auch für die Blasenschleimhaut wichtig. Natürlich können Sie auch femisanit versuchen oder Homöopathie. Viel Erfolg beim weiteren Experimentieren! Und berichten Sie ruhig mal, wass dann am besten geholfen hat!
Sehr geehrte Frau Prof. Gerhard,
das erleichtert mir die Entscheidung sehr! Außerdem habe ich heute die in der Internetseite genannte Broschüre bestellt.
Nochmals herzlichen Dank
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard…
Ich bin 54 Jahre … seit drei Wochen nehme ich Gynokadin und Famentina… keine Besserung… seit 2 Tagen morgens und abends einen Hub Gynokadin ( anfänglich nur morgens)und eine Kapsel Famentina.
Ich habe starke Unruhe … Angst … viel weinen/ Traurigkeit.
Nachts hitzewallungen … am meisten morgens.
Außerdem nehme ich citalopram 40 mg.
Ich bin verzweifelt, weil es nicht besser wird … sind 3 Wochen noch keine Zeit … brauche ich Geduld oder hilft mir garnichts .??
Laut Frauenarzt sind meine Hormone im Keller … 2014 wurde mir die Gebärmutter entfernt ( Myome u. Starke Blutungen).
Weiß einfach nicht mehr wie weitergehen soll ???
Eigentlich wollte ich nie Hormone nehmen … aber ich bin wirklich verzweifelt und mit meinem Latein am Ende … können Sie mir einen Rat geben??
Vielen Dank und liebe Grüße
Jonna
Liebe Jonna,
es kann sein, dass Sie die Gynokadingel nicht ausreichend aufnehmen können. Lassen Sie von Ihrer Frauenärztin unter der Einnahme/Cremung die Hormonwerte kontrollieren: zumindest Estradiol, Progesteron, Testosteron. Dann muss eventuell auf ein Hormonpflaster und das Progesteron über die Haut umgestellt werden. Gleich 25OH-Vitamin D mitbestimmen lassen. Alles Gute!
Guten Abend, ich bin 57 Jahre und wiege 65 kg. Befinde mich in der Postmenopause. Nehme seid 4 Monaten Famenita 200. Konnte unter der Behandlung endlich wieder gut schlafen. Allerdings ist die innere Unruhe noch tagsüber vorhanden. Ich bin am überlegen ob Gynkadinon Gel helfen würde,und wenn wieviel Hub würden Sie mir empfehlen?
LG Regina
Liebe Regina,
Ein Östrogen zusätzlich würde Ihnen sicher helfen, aber bitte mit Frauenarzt besprechen. Ärzte haben in D Fernbehandlungsverbot! Falls die Reaktion nicht so wie erhofft ist, müssen die Hormone im Blut bestimmt werden. Manche Frauen nehmen das Gel über die Haut nicht so gut auf, da hilft dann u.U. ein Pflaster. Alles Gute!
Guten morgen Frau Professor Gerhard
Seit letzten Jahr Oktober leide ich. Hauptsächlich unter Brustkorbdruck und Rückenverspannungen. Mein Zyklus schwankt zwischen 18Tagen dann 35 Tage meisstens ist er sehr kurz.
Ich habe mich gründlich untersuchen lassen. Internistisch Labgzeit Blutdruck Langzeit EKG Belastungs EKG Schilddrüse Sonografie Bauchorgane Belastungs EKG Grosses Blutbild Stuhl probe…ich war die letuten Monate fast wöchentlich bei meiner Ärztin. Die sagt ich bin organisch gesund. Mein Hormonstatus zeigte einen Progesteronmangel. Sie sagt ich bin im Wechselmein vegetatives Nervensystem sei durcheinander. Ich habe eine Angst entwickelt weil ich diesen zustand diffus empfinde und mich gerade der Druck auf meiner Brust ängstigt. Kann das mit der Umstellung zusammen hängen . Ich habe Drei Ärzte, dann noch Einen Orthopäden meinen Gynäkologen konsultiert. Ich lasse mich massieren gehe zu craniosacrale Therapie. Ich erkenne mich nicht mehr wieder.
Vielen dank
Lieen Gruss Alice
Liebe Alice,
sicher hängt Ihr Zustand mit den Hormonen zusammen. Aber genauso sicher auch mit einer Übersäuerung und Vitalstoffmangel. Sie brauchen auf jeden Fall Magnesium, wahrscheinlich auch weitere Nahrungsergänzungsmittel. Kennen Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel? Stellen Sie Ihre Ernährung um auf viele Pflanzen und wenig tierische Produkte, einschließlich Käse. Am besten gehen Sie zu einer Heilpraktikerin oder einem Arzt für Naturheilkunde, die Ihren Stoffwechsel mit Nahrungsergänzungen und Pflanzenheilmitteln wieder normalisieren können. Kein grund zur Panik, das können Sie ganz schnell wieder hinbekommen!! Alles Gute!
Hatte Anfang 2015 eine Eierstockkrebsdiagnos.Vigo 3cOP Chemo Avasti n.h
Habe starke Probleme in der Nacht extremes Schwitzen mit Hitzewallungen.Was kann ich tun.Nehme bereits
Remifimin ohne Erfolg.
Liebe Rita,
das ist nicht einfach. Am besten wäre es, wenn Sie einen Arzt für Traditionelle Chinesische Medizin finden würden, der Sie mit Kräutermischungen behandeln kann. Eine einfache Tablette gegen diese Art der Hitzewallungen gibt es nicht. Gute Besserung!
Sehr geehrte Fr. Prof. Gerhard,
es tut so gut, Informationen wie diese im Netz zu finden!
Darf ich Sie auch um einen Rat bitten?
Ich bin 54 und leide seit meiner Jugend unter starken Wassereinlagerungen, später Hirsutismus und Gewichtszunahme. Vor einigen Jahren wurde Hashimoto diagnostiziert.
Eine Östrogendominanz wurde erst im letzten Jahr von meiner neuen Frauenärztin festgestellt, was auch meine vielfältigen Symptome zu erklären schien. Meine Ärztin empfahl mir eine 3%ige Progesteroncreme und eine Ernährungsumstellung auf Metabolic Balance, da ich einen HOMA-Index von 2,5 hatte. In den ersten Wochen fühlte ich mich sehr wohl, das Gewicht ging runter, das Wasser in den Beinen war fast ganz verschwunden.
Bis zu Behandlungsbeginn hatte ich eine regelmäßige Periode, seitdem keine mehr. Einige Wochen nach Behandlungsbeginn bekam ich außerdem starke Wechselbeschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche, die immer stärker wurden. Das Wasser kam wieder, das Gewicht ging wieder nach oben.
Im Januar 2016 (ein halbes Jahr nach Behandlungsbeginn) empfahl mir meine Frauenärztin, die Dosis zu verdoppeln (2 Hübe statt einem), da ihrer Meinung nach das Progesteron immer noch zu niedrig war. Daraufhin nahm ich nochmal drei Kilogramm in drei Wochen zu, die anderen Symptome blieben.
Ich setzte daraufhin die Progesteroncreme eigenmächtig ab, da dieser Zustand für mich unerträglich war. Auf der Suche nach Alternativen fand ich Mönchspfeffer, Traubensilberkerze, Vitamin B6 und Isoflavone aus Rotklee und Soja, die ich seit einigen Wochen nehme. Anfangs schien sich eine Besserung einzustellen, doch nun ist wieder alles beim Alten.
Meine Ärztin empfahl mir nun, doch nochmal einen Versuch mit Progesteron zu wagen (vaginal). Meine Östrogenwerte sind stark gesunken, ihrer Meinung nach hat dies jedoch nichts mit den Progesterongaben zu tun, sondern mit der Tatsache, dass ich unabhängig von der Behandlung im vorigen Jahr in einen plötzlichen Wechsel gekommen bin.
Mein Eindruck ist, dass das Progesteron diese Zustände verursacht hat, obwohl es ja eigentlich das Gegenteil bewirken sollte. Was ist der Grund für diesen plötzlichen Wechsel mit so starken Symptomen und hat der tatsächlich nichts mit den Progesterongaben zu tun? Würden Sie auch nochmal zu einem Versuch mit Progesteron raten?
Für einen Rate wäre ich sehr dankbar.
Liebe Grüße,
Sibylle
Liebe Sibylle,
ich stimme Ihrer Frauenärztin zu, dass der Abfall der Östrogene nichts mit dem Progesteron zu tun hat, sondern mit den Wechseljahren zusammenhängt. Wenn Sie Mönchspfeffer, Traubensilberkerze, Vitamin B6 und Isoflavone aus Rotklee und Soja auf einmal einnehmen, muss ja ein Chaos im Körper entstehen! Man kann auch zu viel tun! Bitte alles absetzen und lieber ein gutes Nahrungsergänzungsmittel auf Obst-, Gemüse- und Beerenbasis einnehmen, z.B. Plantazym. Und vor allen Dingen viel grünes Gemüse essen und sportlich werden. Dann erst mal abwarten. Je nach Ihren Hormonwerten können Sie ruhig noch mal einen Versuch mit Progesteron machen, wobei es aber durchaus möglich sein kann, dass Sie auch Östrogen dazu brauchen. Viel Erfolg!
Liebe Frau Prof. Gerhard,
vielen, vielen Dank für Ihren Rat! Ich werde vorerst einmal gar nichts einnehmen, auch keine Hormone, und meinen Körper zur Ruhe kommen lassen. Ich bin auch gerade dabei, Energieräuber und Stressauslöser aus meinem Alltag zu entfernen.
Grundsätzlich ernähre ich mich sehr gesund mit viel Biogemüse und -obst und mache seit einigen Monaten regelmäßig Yoga, was mir sehr gut tut.
Es ist schade, dass es um die Frauengesundheit immer noch so viele Fehlinformationen von seiten der Ärzte gibt und selten einen ganzheitlichen Ansatz. Erst gestern sagte mir ein Spezialist in der Hormonambulanz eines großes Krankenhauses: „Ihre Schilddrüse gehört medikamentös eingestellt, dann haben Sie auch keine Wechselbeschwerden mehr. Und diesen ganzen Pflanzenkram können Sie vergessen, der hilft überhaupt nicht.“
Meine Schilddrüse arbeitet aber trotz hoher Antikörper normal und selbst diese sind im letzten Jahr auf die Hälfte gesunken (ich habe mehrere Monate Selen genommen).
Von daher nochmal vielen Dank, dass Sie sich die Mühe machen, diese Informationen hier zusammenzustellen und Anfragen von Frauen zu beantworten, die nicht Ihre Patientinnen sind. Ich finde das ganz großartig und werde gerne auf Ihre Seite verweisen.
Mit lieben Grüßen,
Sibylle
…noch ein kleiner Nachtrag: das von Ihnen empfohlene Präparat habe ich mir angeschaut und bestellt. Es spricht mich sehr an, weil es auf einer viel tieferen Ebene ansetzt. Diesen Versuch möchte ich noch wagen, grünes Gemüse natürlich auch und Yoga mache ich wie gesagt schon. Bin sehr gespannt, wie mein Körper darauf reagieren wird! LG Sibylle
Liebe Frau Professor Gerhard,
ich bin 52 Jahre alt und habe einige Wechseljahrsbeschwerden. Ich hatte schon seit meiner Jugend, wie meine Mutti und auch meine Tochter, immer eine recht starke, lange Monatsblutung. In den letzten zwei Jahren, sind sie immer stärker, verbunden mit Abgang von großen Koageln, geworden. Vom Hausarzt wurde mir ein Eisenpräparat verschrieben, welches ich dauerhaft einnehmen muss.Abstriche und Ultraschalluntersuchungen beim Gyn. waren ohne Befund.Schilddrüse ist auch in Ordnung. Weitere Beschwerden sind Schlafstörungen und Hitzewallungen ohne Schweiss, mit denen ich aber ganz gut klarkomme. Gegen die starken Blutungen ( ca.6-8 Tage, auch Schmierblutungen im Anschluss ( nochmal 6-8 Tage) habe ich Cyklokapron bekommen, welches nicht merklich hilft. Danach folgte über 4 Monate die vaginale Gabe von 2X2 Progestan Tabletten. Gegen die Blutungen hat sie nur ein wenig geholfen, aber ich konnte super schlafen und mein Gemütszustand war sehr ausgeglichen, wie ein neuer Mensch! Da meine Oma an Brustkrebs verstarb,und ich über 50 bin, möchte meine Frauenärztin mir das nicht weiter verschreiben. Ich habe mir Hirtentäschelkrauttee, Misteltropfen und auch Styptysat plus gekauft, es hilft irgendwie nichts gegen die Blutungen ( immer noch regelmässig jeden Monat). Wechseljahre sehe ich als natürlichen Prozess, auch die starken Blutungen waren für mich erst natürlich, bis ich den Eisenmangel bekommen habe. Habe gehört, dass Dolormin für Frauen hilfreich sein kann. Können Sie mir das empfehlen oder gibt es noch andere Therapiealternativen, außer einer OP?
Liebe Grit,
Dolormin für Frauen hilft eher gegen Menstruationsschmerzen, weniger gegen die starke Blutung. Sie können ruhig die Progestan Tabletten nehmen, die schützen sogar vor Brustkrebs und verhindern, dass durch einen Östrogenüberschuss zu viel Schleimhaut in der Gebärmutter und zu viel Gewebe in der Brust aufgebaut wird. Bei zu starker Periode können normalerweise Hirtentäschel und Blutwurz helfen. Vielleicht ist die Dosierung im Tee zu gering. Informieren Sie sich mal über Tinkturen von Ceres. Alles Gute!
Liebe Frau Professor Gerhard,
Ich danke Ihnen ganz herzlich für die schnelle und aufschlussreiche Antwort !
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich bin 53 Jahre alt, 55 kg schwer und habe seit 15. Januar keine Regelblutung mehr. Seit 16. März leide ich zunehmend unter Hitzewallungen am Tag und in der Nacht, ca. stündlich mit anschließendem Frösteln,trotz Akupunktur und Homöpathie.
Nach einem Speicheltest der Fa. Censa, liegen meine Hormonwerte
Estradiol bei 2,1 pg/ml ( 3,5-4,5 Normalbereich ) Estriol bei
3,1 pg/ml ( 15-30 Normalbereich ), Progesteron bei 75,40 pg/ml
( 80-120 Normalbereich ), Testosteron 67,4 pg/ml ( 35-45 Normal-bereich ).
Mein Homöopath empfiehlt mir eine bioidentische Hormonbehandlung
mit Estradiol 0,01% Creme 1 ganzer Hub tgl., Estriol 0,1 % Creme 1 ganzer Hub tgl. und Progesteron 0,5 % Creme 1 mittleren Hub tgl.; Sonntags keine Creme-Anwendung.
Da ich außer den Hitzewallungen und migräneartigen Kopfschmerzen,
in der rechten Brust immer wieder mal eine Zyste habe, frage ich
mich, ob ich die bioidentische Hormontherapie anwenden soll oder
ob ich zunächst mal mit Femiloges, Menosan Salvia oder Remifemin
arbeiten soll.
Ich nehme momentan tgl. jeweils 1 Tl. Walnußöl, Leinöl und Kokosöl ein und creme meinen Körper mit Granatapfel Regenerationsöl, Fa. Weleda ein.
Außerdem gehe ich tgl. 2 x 45 Min Spazieren ( schnelles Gehen )
und trinke 1,5 -2 l Leitungswasser ( warm ). Ich ernähre mich
ausgewogen, wenig Fleisch, esse jedoch gerne Süßes.
Was würden Sie an meiner Stelle machen?
Für Ihre Nachricht ganz herzlichen Dank im Voraus.
Liebe E.A.,
sicher haben Sie auch diesen Artikel zu Progesteron gelesen und wissen deshalb schon, dass ich nichts von den Speichelhormontests halte. Die Dosierungen, die Ihr Homöopath verschrieben hat, sind niedrig. Aber ohne regelmäßige Hormonkontrolen aus dem Blut wird es meiner Meinung nach schwierig, die richtige Dosierung für Sie zu finden. Ich persönlich würde immer erst mit Pflanzen arbeiten, wie bspw. Femiloges oder Remifemin. Alles Gute!