Das Risiko von Hormonspiralen wird unterschätzt. Nur etwa die Hälfte der Anwenderinnen nutzen wegen der Nebenwirkungen die vorgeschriebene Liegezeit aus.
Von vielen FrauenärztInnen wird die Hormonspirale (Mirena oder Jaydess) als „der Mercedes“ unter den Verhütungsmitteln beworben. Diese wirke nur lokal und sei sehr niedrig dosiert. Außerdem sei sie gut verträglich und habe (fast) keine Nebenwirkungen. Frauen, die sich darauf einließen, haben schon böse Überraschungen erlebt. Denn alle diese Werbeargumente sind falsch.
- Eine lokale Wirkung ist physiologisch unmöglich.
- Niedrig dosiert? Die Mirena Hormonspirale gibt täglich so viel Gestagen ab wie 2-6 Minipillen.
Nicht verwunderlich, dass die Frauen daher mit einer großen Zahl an Nebenwirkungen rechnen müssen. Der Beipackzettel wird nur äußerst selten ausgehändigt (was eigentlich verpflichtend ist für die FrauenärztInnen), und daher kann der Zusammenhang oft zunächst nicht hergestellt werden.
Nebenwirkungen
Mirena Beipackzettel
Die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen zu Mirena reichen von Akne bis Zysten.
Sehr häufig sind:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, Veränderung des Blutungsmusters: verstärkte Blutung, zu seltene Monatsblutungen, verminderte Blutung, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen, Entzündung der Scheide und des äußeren Genitals, Ausfluss aus der Scheide.
Häufig treten auf:
Depressive Stimmung, Depression, Migräne, Übelkeit, Nervosität, verringerter Geschlechtstrieb (Libido), Akne, übermäßiger Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster, Rückenschmerzen, Eierstockzysten, schmerzhafte Monatsblutung, Brustschmerzen, Brustspannen, Ausstoßung der Mirena, Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme, Verfärbung der Haut, verstärkte Pigmentierung der Haut, Entzündungen im Beckenbereich, Entzündungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter, Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse II, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
Jaydess Beipackzettel
Der Beipackzettel der Hormonspirale Jaydess ist nahezu identisch.
Nicht aufgeführt sind bei beiden Varianten die psychischen Nebenwirkungen, wie Panikattacken, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe, vor denen bereits 2009 im Ärzteblatt gewarnt wurde.
So viel zur „guten Verträglichkeit“ der Hormonspirale.
Viele Frauen berichten auch über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Hashimoto Thyreoiditis, die sie unter der Hormonspirale entwickelt haben.
Die „lokale“ Wirkung
Glaubt man dem Hersteller, so wird das Gestagen Levonorgestrel lediglich in die Gebärmutter abgegeben. Ein Schaubild in der Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ suggeriert, dass andere hormonelle Verhütungsmethoden systemisch wirken, hingegen Mirena „lokal“ und eben nicht systemisch.
Ein leeres Werbeversprechen, denn das Gestagen wird bereits eine Stunde nach Einlage im Blut nachgewiesen.
Auch die systemischen Nebenwirkungen belegen diese Wirkung. Schließlich ist die Gebärmutter nicht aus Plastik. Eigentlich sollte jedem medizinisch bewanderten Menschen klar sein, dass eine „lokale“ Wirkung nicht möglich ist. Verwunderlich ist, dass sehr viele FrauenärztInnen ihren Patientinnen genau von dieser „lokalen“ Wirkung erzählen. Ob sie es selbst glauben?
Die „niedrige“ Dosierung
Bis mindestens 2006 kursierten Werbebroschüren des früheren Herstellers Schering, in denen behauptet wird, dass die im Blut messbaren Hormonspiegel unter Mirena 20-100mal geringer seien als bei der Pille.
Mit der Übernahme durch die Firma Bayer verschwand diese Information aus der Werbebroschüre.
Tatsächlich erzeugt die Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält, Hormonkonzentrationen, die mindestens doppelt so hoch sind wie die Konzentration bei einer Pille mit dem gleichen Wirkstoff. Wenn die Frau einen verlangsamten Stoffwechsel hat (z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion), kann diese Menge bis zu 6fach höher als eine Pille sein.
Progesteronmangel/Östrogendominanz
Der Großteil der Nebenwirkungen entspricht der Symptomatik eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz. Von Gestagenen ist bekannt, dass sie an die Rezeptoren des Progesterons andocken und einige Funktionen des Progesterons übernehmen. Folge ist, dass die Produktion von körpereigenem Progesteron heruntergefahren wird, denn laut Rezeptoren ist ja genügend Progesteron vorhanden. Das Ergebnis ist Progesteronmangel, der auch meist eine Östrogendominanz nach sich zieht.
Auch in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel. Das Beschwerdebild unter der Hormonspirale ähnelt deshalb Wechseljahresbeschwerden und kann leicht verwechselt werden. Dennoch sind auch verfrühte Wechseljahre möglich.
Hormonspirale für stillende Mütter?
Die Hormonspirale wird für stillende Mütter empfohlen. Im Beipackzettel steht dazu:
„Levonorgestrel wurde in der Muttermilch gefunden (ungefähr 0,1 % der Dosis werden vom Säugling aufgenommen); allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die von Mirena nach dem Einlegen in die Gebärmutterhöhle freigesetzte Dosis ein Risiko für das Kind mit sich bringt. Es scheint keine schädlichen Auswirkungen auf das Wachstum bzw. die Entwicklung des Kindes zu haben, wenn Mirena sechs Wochen nach der Geburt zur Anwendung kommt. Reine Gestagen-Methoden haben anscheinend keinen Einfluss auf die Quantität bzw. die Qualität der Muttermilch.“
Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Freisetzung des Hormons tatsächlich um ein Vielfaches höher ist als behauptet wird, so gilt dies auch für die Konzentration in der Muttermilch. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass sich das Hormon nicht negativ auf den gestillten Säugling auswirkt. Mit Hormonspirale stillende Mütter berichteten von Kindern, die viel schrien, unruhig waren und sich sehr an die Mutter klammerten. Zudem wurden in einer Studie aus Chile von 2002 bei Kindern, die unter einem Levonorgestrel-haltigen Implantat gestillt wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und Augenentzündungen festgestellt.
Jaydess, die bessere Alternative?
2012 kam eine neue, kleinere und niedrig dosiertere Hormonspirale auf den Markt, zugeschnitten auf junge Frauen, die noch nicht geboren haben. Die Jaydess soll nur 3 Jahre getragen werden und enthält 13,5 mg Levonorgestrel, im Gegensatz zu ihrer „großen Schwester“ Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält und 5 Jahre getragen wird. Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Mirena viel zu hoch dosiert ist. Theoretisch würden 22,5 mg des Gestagens – also weniger als die Hälfte – ausreichen, um für 5 Jahre verhütend zu wirken.
Die täglich abgegebene Menge reicht bei Jaydess aber dennoch aus, um genau die gleichen gravierenden Nebenwirkungen wie bei der Mirena auszulösen.
Infektionsrisiko
Laut Werbebroschüre böte die Hormonspirale Mirena vermutlich Schutz vor bestimmten Infektionen.
Darüber gibt es keine Nachweise. Im Gegensatz dazu wird in einer Dissertation von 2011 ein Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und einem erhöhten Risiko für chronisch-rezidivierende Vulvo-Vaginal-Infektionen festgestellt. Besonders Pilze können auf der Spirale einen Biofilm bilden, der bei den Frauen zu rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen führen kann.
Verträglichkeit / Zufriedenheit mit der Hormonspirale
Laut Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ ist die Verträglichkeit besonders gut. Es werden lediglich „unerwünschte Begleiterscheinungen“ in der Anpassungsphase aufgeführt. Laut einer Studie sollen diese später signifikant nachlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Studie von 1994 ist, also noch vor der Einführung der Hormonspirale auf dem deutschen Markt, Langzeitbeobachtungen und -nebenwirkungen können also nicht eingeflossen sein. Durch den langsam sinkenden Progesteronspiegel treten viele Nebenwirkungen erst schleichend mit den Jahren auf.
Auch ist die Rede von 95 % zufriedenen bis sehr zufriedenen Mirena-Anwenderinnen.
Doch laut einer finnischen Studie aus 2007 entschieden sich 43 % der Mirena-Anwenderinnen vor Ablauf der 5-Jahresfrist für ein anderes Verhütungsmittel. Eine britische Studie zu Jaydess von 2015 kommt zum gleichen Ergebnis. Dort hielten nur 57 % der Jaydess-Anwenderinnen die vollen drei Jahre durch.
Was Frauen von ihren FrauenärztInnen berichten
In Internetforen tauschen sich hunderte von Frauen aus, die nicht oder ungenügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. In den seltensten Fällen wurde umfassend aufgeklärt, fast nie der Beipackzettel ausgehändigt. Seit 2007 ist es verpflichtend für FrauenärztInnen, aufzuklären, den Beipackzettel auszuhändigen und die Frau dafür unterschreiben zu lassen.
Sehr viele Frauen wurden bei Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen. Diese Ärzte stritten die Nebenwirkungen ab, da die Hormonspirale ja angeblich nur lokal wirke, was wie gesagt falsch ist.
Immer wieder wird berichtet, dass ÄrztInnen sich weigerten, die Hormonspirale zu entfernen, als die Patientinnen von massiven Nebenwirkungen berichteten. Nicht selten mussten diese Frauen dann mehrere ÄrztInnen aufsuchen, um die krankmachende Untermieterin loszuwerden.
Bayer und die illegale Werbekampagne
Im Jahr 2011 gab der Hersteller Bayer einer österreichischen Agentur den Auftrag, positive Erfahrungsberichte über die Hormonspirale Mirena in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Diese Berichte sollten durch Rechtschreibfehler authentischer wirken. Die illegale Kampagne flog auf und 2015 wurde nicht nur die Agentur, sondern auch der Pharmakonzern Bayer vom österreichischen Ethikrat gerügt.
Fazit
Jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie verhüten möchte. Allerdings sollte sie vor ihrer Entscheidung von ihrer FrauenärztIn vollständig über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Die Realität zeigt, dass bezüglich Hormonspiralen diese Aufklärung in den seltensten Fällen stattfindet. Vielmehr hantieren FrauenärztInnen mit nachweislich falschen Werbeversprechen des Herstellers („lokale Wirkung“, „niedrig dosiert“).
Da die Frauen den Beipackzettel meist nicht bekommen, kommt es häufig vor, dass sie jahrelang von Arzt zu Arzt rennen auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Ein unhaltbarer Zustand.
Über die Autorin
Katharina Micada ist Musikerin und schreibt für diverse online-Medien über verschiedene Themen. Als Betroffene der Hormonspiralen-Problematik ist sie inzwischen Expertin auf diesem Gebiet.
Kontakt:
mail: info (at) risiko-hormonspirale.de
Web: www.risiko-hormonspirale.de
Aktuelles 2017 von der Redaktion
- Ein eindringliches kurzes Video über das Pro und Kontra der Hormonspirale von 2017 finden Sie in Youtube „Das Verhütungsschirmchen“.
- In Frontal 21 des ZDF wurde am 11.4.2017 ein Beitrag über Hormonimplantate gesendet, wobei auch auf die Hormonspirale eingegangen wurde, da sie dasselbe Gestagen enthält wie die Hormonstäbchen, die unter die Haut implantiert werden.
- Seit 27.4.2017 gibt es einen neuen Radiobeitrag von Bayern 2 auf youtube über die Hormonspirale.
- Niederländische Wissenschaftler führten hormonelle Stress-Tests unter standardisierten Bedingungen durch bei drei Gruppen von Frauen. Frauen mit einer Hormonspirale, Frauen mit einer Östrogen-Gestagen-Pille (die Levonorgestrel enthielt wie in der Hormonspirale) und Frauen mit natürlichem Zyklus ohne Verhütung. Gemessen wurden neben der Herzfrequenz Cortisol im Speichel zu verschiedenen Zeitpunkten während eines Stress-Tests, im But nach ACTH-Stimulation und im Haar. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hormonspirale zu einer signifikanten Veränderung der Aktivität des autonomen Nervensystems führt und die Reaktion der hypothalamisch-hypophysären Nebennierenrinden-Achse verändert. Aleknaviciute, J., et al. (2017). „The levonorgestrel-releasing intrauterine device potentiates stress reactivity.“ Psychoneuroendocrinology 80: 39-45.
- Stand Juni 2017: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit, ob die Angaben zu psychiatrischen Nebenwirkungen auf den Produktinformationen aktualisiert werden müssen. Bei dem Hersteller Bayer gibt es ein Portal zur Meldung von Nebenwirkungen.
Immer noch ist deshalb ganz wichtig, dass vermutete Nebenwirkungen beim BfArM gemeldet werden.
Hier können Sie einen aktuellen Artikel aus Frankreich herunterladen, den Katharina Micada für uns übersetzt hat. Und hier noch ein kritischer Fernseh-Bericht aus Österreich auf youtube - Am 7.11.17 sendet der NDR eine kurze Reportage über die Hormonspirale und die Leidensgeschichte zweier Frauen. Bis zum 7.11.18 kann sie in der Mediathek angesehen werden.
September 2017: BfArM ändert Angaben im Beipackzettel zur Hormonspirale Mirena
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachinformation zu Mirena für GynäkologInnen geändert::
- Der Satz „Diese Spiegel (gemeint sind die Serumkonzentrationen des Hormons Levonorgestrel d.V.) sind niedriger als bei anderen etablierten Anwendungen von Levonorgestrel. Deshalb sind nur geringe Wirkungen auf den Stoffwechsel zu verzeichnen.“ wurde gestrichen.
- Desweiteren wurde die bisher unterschlagene höchste Serumkonzentration kurz nach der Einlage der Hormonspirale eingefügt. Diese beträgt nach 14 Tagen 414 pg/ml, was weitaus höher ist als bisher angenommen.
- Auch wird die Aufnahme der bisher fehlenden (in anderssprachigen Beipackzetteln aufgeführten) Nebenwirkungen Nervosität, Libidoverlust und Gewichtszunahme im Beipackzettel für Deutschland angestrebt. Dazu wurde vom Hersteller eine Stellungnahme verlangt.
Aktuelles 2020 von der Redaktion
Inzwischen ist eine weitere Hormonspirale auf dem Markt, die Kyleena, die 19,5mg Levonorgestrel enthält. Da sie kleiner als die beiden anderen Hormonspiralen Mirena und Jaydess ist, außerdem die Ärmchen flexibeler sind, soll das Einlegen auch in kleinere Gebärmutterhöhlen schmerzloser sein. Durch einen Silberring kann sie gut im US lokalisiert werden. Sie kann bis zu 5 Jahre liegenbleiben. Sicherheitsprofil und Nebenwirkungsraten entsprechen im Wesentlichen den beiden anderen Hormonspiralen.
Im November 2020 erschien im Deutschen Ärzteblatt ein Fachartikel über Depressionen unter der Homonspirale. In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in den Arztpraxen immer noch zu wenig über die möglichen Nebenwirkungen der Levonorgestrel-haltigen Intrauterinspiralen aufgeklärt wird. Insbesondere die psychischen Nebenwirkungen werden häufig missverstanden. Inzwischen gibt es größere Studien, die zeigen, dass Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen und Selbstmord(versuche) unter hormoneller Kontrazeption einschließlich Hormonspiralen häufiger sind als in einer gleichaltrigen Gruppen von Frauen ohne Kontrazeptiva oder Kupferspiralen. Nach Entfernung der Hormonspirale lassen die auffallenden psychischen Veränderungen nach. In einem Rote-Hand-Brief wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2019 auf diese unterschätzten Nebenwirkungen hin. In diesem Zusammenhang sind auch Psychiater gefordert, in einer genauen Arzneimittelanamnese Hormonspiralen Aufmerksamkeit zu schenken.
Zu den weiteren wenig bekannten Befunden bei Hormonspiralen zählen (im Vergleich zu Kupferspiralen, laut Artikel im Ärzteblatt):
- reduzierte Libido
- im Endometrium Zeichen der Entzündung und Immunaktivierung
- HPV-Viren können schlechter bekämpft werden
- Risiko für zervikale Dysplasien erhöht
Haben Sie Erfahrungen mit der Hormonspirale? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.
Guten Tag Frau Dr. Gerhard,
ich habe mir die Kyleena Ende November legen lassen und leide fast zeitgleich an Trockenekzemen. Welche sich immer mehr an beiden Beinen ausbreiten. Auch nicht die Cremes des Hautarztes helfen.
Kann die Kyleena dafür verantwortlich sein?
Grüßle Sarah
Liebe Sarah,
das kann durchaus möglich sein. Ob es sich dabei um eine Allergie oder um eine Störung des hormonellen Gleichgewichts handelt, müsste Ihr Frauenarzt auf Grund der Begleitsymptome genauer sagen können. LG
Hallo Frau Gerhard,
ich (22) habe mir im November letzten Jahres (2018) die Jaydess einsetzen lassen. Zuerst lief alles normal (starke Blutung, danach längerer Ausfluss usw.) das relativierte sich jedoch sehr schnell und nach 2 Monaten blieb meine Periode fast ganz aus. Super! dache ich mir, aber leider sollte sich das ganz schnell ins Gegenteil wandeln. Nach ca. 3 Monaten mit Jaydess bekam ich starke Migräneschübe und Schwindel, dann gesellten sich noch Herzrasen und Pickel hinzu. Aber das Schlimmste war der starke Haarausfall… bei jedem Bürstenstrich war ich den Tränen nahe, weil sich so viele Haare verabschiedeten. Im März 2019 fasste ich den Entschluss mir die Spirale entfernen zu lassen und meine Frauenärztin entfernte mir diese dann auch widerwillig. Seitdem nehme ich wieder die Pille Maxim. Jetzt sind knapp 5 Monate vergangen und die meisten Nebenwirkungen sind nur noch schwach oder fast weg, nur der Haarausfall ist noch da und jetzt habe ich mit Sicherheit die Hälfte meiner Haare verloren… Ich war auch schon beim Dermatologen: Kopfhaut, Blutwerte usw. alles in bester Ordnung. Können Sie mir sagen wann das aufhört und ob mein Körper alleine damit klar kommt oder ob ich weiter forschen muss? (Nehme derzeit Biotion und die üblichen Ergänzungsmittel für Haut und Haare)
Vielen Dank im Voraus
Susanne
Liebe Susanne,
manchmal hilft eine Pille mit einem anderen Gestagen darin, fragen Sie mal Ihre Frauenärztin. Manchmal bringt eine zusätzliche Darmbehandlung etwas. Auch eine höher dosierte Zinktherapie ist sinnvoll. Ist die Schilddrüse mal untersucht? Ist ein Eisenmangel ausgeschlossen? Alles Gute!
Danke habe nächste Woche gleich einen Termin bei meiner FA
Schilddrüse wurde mit einem Bluttest untersucht und keine Auffälligkeit festgestellt. Aber wenn ich so recht überlege könnte der Darm noch eine Möglichkeit sein. Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Hallo Frau Dr. Gerhard,
trage seit 6 Jahren die 2. Mirena. Ich bin 48 Jahre alt und leide seit Jahren unter Gewichtszunahme,Heißhungerattacken, Migräne etc. Seit einigen Monaten habe ich Gelenkschmerzen und bin extrem müde und erschöpft. Mein Gynäkologe hält nichts vom Entfernen der Spirale, da das Hormondepot doch sowieso aufgebraucht sei und ich sie als mechanische Verhütung noch ein paar Jahre belassen könne. Meine naturheilkundliche Hausärztin hat mittels Blutuntersuchung eine massive Östrogendominanz diagnostiziert und mir eine Salbe mit 10% naturidentischem Progesteron verschrieben, welche ich 2 Wochen im Monat schmiere, gefolgt von 2 Wochen Pause. Im ersten Monat der Anwendung verschlimmerten sich alle Beschwerden massiv. Was soll ich tun? Mirena entfernen? Salbe trotz Mirena weiter verwenden?
Vielen Dank im Voraus
Liebe Claudia,
Auch wenn es nur kleine Mengen sind, so gibt die Spirale doch noch synthetische Hormone in Ihren Körper ab. Dagegen kommt das natürliche Progesteron nicht an und wird zusätzlich in Östrogen umgebaut. Ich nehme mal an, dass Sie keine Blutungen mehr haben. Bei den Beschwerden, die Sie haben, würde ich mich an Ihrer Stelle möglichst rasch von der Mirena verabschieden. Das bedeutet aber nicht, dass Ihre Beschwerden Sie genauso schnell verlassen werden. Sie werden sicher Geduld brauchen und Ihren Körper mit Nahrungsergänzungen aufpäppeln müssen. Gute Besserung!
Hallo. Habe mir vor 3 Wochen eine hormonspirale einsetzen lassen unter Vollnarkose. Es ging nur mit der Narkose da meine Muttermund verengt und nicht so einfach denkbar gewesen ist. Nun musste die Spirale raus da die Gebärmutter entzündet ist. Bedeutet das jetzt das ich die Spirale nicht vertrage? Oder kann ich nochmal versuchen mit der Spirale? Die Spirale ist mir sehr wichtig da ich Blutverlust habe und starke Regelschmerzen. LG
Liebe Tanja,
bei der Manipulation sind wohl Bakterien nach oben geschoben worden. Wenn Sie später mal Kinder haben wollen, würde ich in Ihrem Fall auf die Spirale verzichten. Lesen Sie hier, was Sie bei Periodenschmerzen tun können. Lassen Sie sich wegen der Spirale oder Hormonen von Ihrem FA beraten. LG
Hallo Frau Gerhard,
ich habe mir die Mirena vor zwei Wochen einsetzen lassen. Habe seit einigen Tagen das Gefühl das meine Brüste heiss sind, bzw. sie schmerzen leicht. Sonst fühle ich mich wohl und habe zum ersten Mal nach jahrelanger Nutzung von Kondomen ein viel intensiveres Sexualerlebnis. Kupferspirale war keine Alternative, da ich starke Menstruationen habe. Welche Verhütungsmethode für die Frau können Sie empfehlen?
Liebe Sonnenschein,
Ich denke, Sie haben sich gerade die Miirena einsetzen lassen und fühlen sich wohl, dann warten Sie doch erstmal ab! Ansonsten lesen Sie mal diesen Artikel, mit dieser Methode bleiben Sie gesund und geschützt.
Hallo Frau Dr. Gerhard,
ich habe mir ein halbes Jahr nach meinem zweiten Kind die Mirena legen lassen.Die Nebenwirkungen stellten sich schleichend ein, so dass ich lange Zeit dachte ich werde verrückt. Tagelanger Schwindel, Herzrasen, Schmerzen im Becken,die in das rechte Bein zogen.Rückenschmerzen,unregelmässige Blutungen,unreine Haut auf dem Rücken und den Armen.Auch vertrug ich keinen Alkohol mehr.Wenn ich genau wie früher auch ab und an ein zwei Sekt trank,ging es mir am nächsten Tag richtig schlecht .Schwindel,Übelkeit und ich konnte das Bett nicht verlassen.
Tagelang Kopfschmerzen,die nicht wie sonst mit Schlaf weggingen,sondern nur durch Schmerzmittel einzudämmen waren.Ich war schnell auf 180,meckerte meine Kinder und meinen Partner an und zog mich immer mehr zurück.Ich habe vor meinem Zweiten und auch ersten Sohn jahrelang die Pille genommen und war immer sportlich schlank bzw habe schnell nach den Schwangerschaften abgenommen.Aber nachdem ich nach der zweiten Schwangerschaft abgenommen und die Mirena hab mir legen lassen, wurde mein Oberkörper immer stämmiger,mein sonst runder Po ziemlich platt.Ich nahm 10 Kilo zu.Meine Figur wurde männlicher, Haare an den Oberschenkeln wuchsen und zudem hatte ich einen Blähbauch bekommen.Durch diese Veränderung fühlte ich mich zusätzlich unwohl und meine Launen noch schlimmer.Meine Libido verschwand gänzlich, was unsere Partnerschaft ziemlich zusetzte.Und wenn es ab und an zum Sex kam,dann brannte es im Unterbleib,wenn ich zum Höhepunkt kam.Auch unangehnemer Scheidegeruch und Ausfluss sind mir geblieben.
Was mich aber im Nachhinein am meisten belastet ist,dass ich meinen Sohn unter der Mirena gestillt habe.Er ist ein unruhiges ,lautes und anhängliches Baby gewesen und kann bis heute schlecht ein -und durchschlafen .Es ist natürlich nur eine Vermutung dass es an der Hormonspirale liegen könnte.
Trotz Sport und Ernährungsumstellung habe ich unter der Mirena nach der Zunahme nicht abgenommen .Erst jetzt,nach fast zwei Jahren ohne Mirena,schlägt der Sport an und meine Figur wird wieder Fraulicher.Meine Psyche lidt damals sehr.Ich war kaum noch belastbar,habe zwei Monate lang weniger Std gearbeitet,da ich dem Stress nicht mehr standhalten konnte.Ich war richtig erschöpft.Auch nachdem mein Sohn in die Krippe ging und mir dadurch Entlastung zuteil kam,wurde die Erschöpfung nicht besser.Ich beantragte eine Mutter-Kind-Kur.Kurz vor unserem Kurantritt ließ ich mir unter Vollnarkose die Mirena ziehen.Der Faden wurde zu kurz geschnitten,als die Spirale gelegt wurde,daher die Narkose.Viele Nebenwirkungen wie der Blähbauch, Schmerzen im Rücken und meine Laune wurden besser.Fast zwei Jahre nach ziehen der Mirena geht es mir deutlich besser.Aber eine unregelmässige Periode, unterlegt mit starken tagelangen Kopfschmerzen und Pickeln ist geblieben.Meine Frauenärztin meint,dass ich PMS hätte. Auf Nachfrage wie ich mir Erleichterung verschaffen könnte,meinte sie dass sie mir Hormone verschreiben könne. Ich habe natürlich abgelehnt.Ich werde bestimnt nie wieder Hormone nehmen.Keuschlammtrockenextrakt habe ich 6 Monate genommen und allerhand Vitamine zusätzlich. Es hat meine Regel regelmässiger kommen lassen,aber die Kopfschmerzen blieben,leider!!
Ich kann nur eindringlich vor der Hormonspirale warnen.Ich vermute, nein ich weiss,wenn ich dies Ding mir nicht entfernen lassen hätte, wäre ich ganz Gewiss ein körperliches und seelisches Wrack.Ich bin leider noch immer nicht so belastbar wie vor der Mirena,aber ich bin auf einem guten Weg.Vielleicht haben sie noch einen Tip wie ich meinen und auch den Körper meines Sohnes (5 Jahre) „entmirenarisieren“ kann?!Ich danke ihnen für die Plattform und hoffe dass das viele Frauen lesen und sich gegen die Mirena entscheiden.Ich weiss garnicht ob das wirklich alle Nebenwirkungen waren,aber dass ist eigentlich auch schon genug.Das Schlimme finde daas meine Frauenärztin meinte,dass die Spirale lokal wirken würde und ich dumme Nuss habe das geglaubt. Alle angesprochenen Nebenwirkungen hat die Frauenärztin heruntergespielt und nicht mit der Mirena in Verbindung gebracht .Ich bin froh ,dass ich damals im Internet zufällig auf die Nebenwirkungen gestoßen bin und dadurch erst dazu gebracht wurde,mir die Spirale nach 2,5 Jahren ziehen zu lassen.
Liebe Nelli,
leider eine Geschichte, die viel zu viele Frauen erzählen. Wenn die Frauenärzte doch wenigstens mal einsehen würden, dass diese NW bei der Hormonspirale möglich sind und das Leben junger Familien zerstören können! Momentan empfehle ich gerne in so schweren Fällen die Regulatessenzen, durch Kaskadenfermentation aufgeschlossene Nahrungsergänzungen. Ich würde das Rechtsregulat bio nehmen (auch für Ihren Sohn!) und dazu regelmäßig Magnesiumbisglycinat 3×2 Kapseln (Heidelberger Chlorella). Berichten Sie mal nach 3 Monaten, wie es Ihnen geht, denn es gibt noch viele andere Möglichkeiten, Sie wieder ganz fit zu machen. Gute Besserung!
Hallo, ich schreibe heute obwohl ich jedes Vertrauen in Ärzte verloren habe und jede Frau einfach nur warnen möchte. Ich habe mir im Winter 2016 die 3.Milena legen lassen und fing das Übel an mit langsamen und schleichenden Unpässlichkeiten wie Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Kurzatmigkeit, Heulattacken, Angststörungen,Sehstörungen, Hörstörungen (das sind nur einige Ursachen und ich habe alles untersuchen lassen und es würde nichts gefunden) Nachdem mein Mann recherchiert hat, habe ich mir die Spirale Ende September 2018 ziehen lassen und leide immer noch unter den Symptomen. Aufgrund meiner Depression war ich über Weihnachten 2018 für sechs Wochen in einer psychosomatischen Klinik und bin seit nun einem Jahr krankgeschrieben. Von den Ärzten würde ich nur belächelt und habe schon geglaubt ich bilde mir alles nur ein. Ich habe Rente beantragt (ich bin 49) da ich mit meinen Beschwerden kein geregeltes Alltagsleben mehr führen kann. MfG Claudia Konrad
Liebe Claudia,
das ist natürlich sehr bitter! Ich weiß aber von vielen Frauen, dass sich der Körper auch wieder erholen kann. Die synthetischen Hormone sind Vitaminräuber und wenn dann noch Stress oder irgendwelche Stoffwechselstörungen oder Nährstoffmängel aufgrund einer nicht optimalen Ernährung oder Umweltgifte dazu kommen, dann kann das nicht mehr kompensiert werden. Ich empfehle Ihnen, einen Arzt für Naturheilkunde aufzusuchen, der sich mit der Darmbehandlung und der Orthomolekularen Medizin auskennt. Psychosomatische Klinik ist zwar schön und gut, aber Sie würden bei einem Auto, das aus Benzinmangel nicht mehr fahren kann, nicht einfach nur die Reifen ersetzen! Gute Besserung!
Hallo Frau Dr. Gerhard,
kurz zu mir: 24 Jahre noch keine Kinder.
ich hatte zuerst eine 3-jährige und seit einem dreiviertel Jahr eine 5 jährige Hormonspirale.
Ich habe allerdings seit meiner ersten Spirale extrem starke Unterleibsschmerzen besonders während der Periode, manchmal aber auch 2-3 Wochen am stück und fast täglich.
Ich habe vor 2 Jahren mal einen kompletten Ärztemarathon auf mich genommen und alles von Darmspiegelung bis MRT mit mir machen lassen, aber es wurde nie eine Ursache gefunden. Das es an der Spirale liegt hielten meine Ärzte für unwahrscheinlich. Zwischenzeitlich sind die Schmerzen etwas seltener aufgetreten. Seit ich nun aber die 2. Spirale habe, haben sie wieder extrem zugenommen und ich gehe gerade stark davon aus, dass sie dadurch verursacht werden. Auch habe ich immer mehr mit meiner psyche zu kämpfen was ich bisher aber immer auf einen stressigen Alltag geschoben habe. Am liebsten würde ich die Spirale sofort entfernen lassen, allerdings kommen in den nächsten Wochen einige Prüfungen auf mich zu und ich habe Angst, dass mich die Umstellung des Hormonspiegels komplett aus der Bahn wirft. Was würden Sie mir raten?
Liebe Mila,
die Spirale bewirkt ja gerade, dass Sie stressanfälliger sind, also besser raus damit. Anschließend gleich die richtigen Nahrungsergänzungen in Kombination nehmen, bspw. REha 1 von hypo-a oder Rechtsregulat bio von Dr. Niedermaier. Viel Glück!
Liebe Frau Dr.Gerhard
Ich bin 50 und hatte 15 Jahre lang die Mirena Spirale,aufgrund meiner Wechseljahre wurde festgestellt,das ich durch bin und nicht mehr schwanger werden kann,habe seit über einem jahr keine Periode mehr.Hatte die Spirale im Februar entfernen lassen,kann es sein,das ich dadurch nun,obwohl ich viel Sport mache und wenig esse,zunehme? Was kann ich dagegen tun?
liebe Grüsse Andrea
Liebe Andrea,
mal die Hormone überprüfen lassen und eventuell mit bioidentischen Hormonen vorsichtig ausgleichen. LG
Hallo Frau Dr. Gerhard,
Ich habe mir vor 1 1/2 Jahren die Hormonspirale Kyleena einsetzen lassen.
Seit etwa einigen Monaten nach dem Einlegen habe ich unangenehme Hitzewallungen und starke Wassereinlagerungen (vor allem an Händen und Beinen) sowie Stimmungsschwankungen. Erst jetzt bin ich darauf gekommen, dass dies erst mit der Kyleena angefangen hat.
Mein Frauenarzt hat einen Hormonstatus gemacht, der ziemlich schlecht ausgefallen ist. Seiner Meinung nach hat die Spirale keinen Einfluss darauf.
Ich habe meinen Endokrinologen zu Rate gezogen, der mir genau das Gegenteil gesagt hat – nämlich dass die Spirale sehr viel Einfluss auf das Hormonbild hat.
Ich werde mir die Spirale wahrscheinlich nun entfernen lassen.
Wie ist Ihre Meinung hierzu?
Vielen Dank im Voraus.
Liebe Grüße, Barbara
Liebe Barbara,
Frauenarzt wechseln, offenbar hat er keine Ahnung! Sicher hängt das mit der Hormonspirale zusammen. Alles Gute!