Bei Hashimoto liegt häufig eine Östrogendominanz und ein Progesteronmangel vor. Ganzheitliche Ursachensuche erforderlich.
Die Hashimoto-Thyreoiditis könnte man fast eine typische Frauenkrankheit nennen, denn zehnmal mehr Frauen als Männer leiden daran. Diese Schilddrüsenstörung kann anfangs ganz untypische Symptome zeigen, wie Müdigkeit, Aggressivität, Schlafstörungen. Es können Zeichen der Schilddrüsenüberfunktion als auch der Schilddrüsenunterfunktion auftreten. Viele Frauen kennen sich selbst nicht wieder und glauben, nur überarbeitet zu sein oder schieben die Beschwerden auf eine Gelbkörperschwäche oder beginnende Wechseljahre.
Vor zwei Monaten hat Ihnen Christina Sachse ausführlich über diese Autoimmunerkrankung der Schilddrüse berichtet, die sie den Clown unter den Schilddrüsenkrankheiten nannte. Da bei kaum einer Erkrankung das hormonelle Gleichgewicht und gleichzeitig das Immunsystem so durcheinander sind wie bei Hashimoto, liegt es nahe, neben der Schilddrüsenhormontherapie auch ganzheitliche Behandlungen einzusetzen.
Interview mit Prof. Dr. Schulte-Übbing zur ganzheitlichen Therapie bei dieser Schilddrüsenerkrankung
Ein Kollege von mir, Prof. Dr. Schulte-Übbing, dessen Arbeit ich Ihnen schon in früheren Artikeln vorgestellt habe, weist Erfahrungen sowohl mit der Hormontherapie als auch mit verschiedenen alternativen Methoden auf. Mit Ihm führte ich ein Interview zu seinem Vorgehen bei Hashimoto-Thyroiditis.
Was Hashimoto bedeutet
Prof. G: Können Sie für unser Netzwerk kurz zusammenfassen, was M. Hashimoto bedeutet, und welche Auswirkungen die Krankheit haben kann?
Prof. SU: Sehr gern. Der M. Hashimoto, auch „autoimmune Thyreoiditis“ oder „chronisch lymphozytäre Thyreoiditis“ genannt, ist eine autoimmune Schilddrüsenentzündung, die Auswirkungen auf das gesamte Hormonsystem und den gesamten Organismus haben kann. Der Verlauf kann individuell sehr unterschiedlich sein. Zu den sogenannten Autoimmun- Thyreopathien gehört neben der Hashimoto- Thyreoiditis auch der Morbus Basedow. Zwischen beiden Krankheiten kann es auch diverse Übergänge geben.
Prof. G: Wann muss ein M. Hashimoto behandelt werden?
Prof. SU: Da gehen die Meinungen manchmal auseinander. Nach unserer Auffassung sollte ein M. Hashimoto behandelt werden, wenn entsprechende Symptome und/ oder auffällige Hormonwerte (z. B. fT3 und fT4 vermindert, TSH erhöht) vorliegen. Bei normalen fT3 und fT4 Werten kann u. U. auch ein erhöhter TSH Wert (als möglicher Hinweis auf eine bereits latente Unterfunktion) eine Indikation zur Behandlung darstellen. Genauere Angaben zur Diagnostik haben Sie ja schon in Ihrem Schilddrüsenartikel gemacht.
Progesteronmangel und Östrogendominanz bei Hashimoto
Prof. G: Was können wir gegen Hashimoto-Thyreoiditis tun? Und stimmt es wirklich, dass auch ein Progesteronmangel eine Rolle spielen kann?
Prof. SU: Wir betreuen viele Patientinnen mit M. Hashimoto. Bei sehr vielen sehen wir einen deutlichen Zusammenhang mit einem Progesteronmangel, oft gleichzeitig mit einer ausgeprägten Östrogendominanz.
Prof. G: Welche Konsequenzen haben diese Zusammenhänge?
Prof. SU: Wenn wir den Progesteronmangel ausgeglichen haben, können wir bei vielen Frauen bereits innerhalb weniger Monate beobachten, dass die Schilddrüsenantikörper sinken, z.B. die Anti- TPO um etwa dreißig bis fünfzig Prozent. Dies ist auch der Fall bei unseren sogenannten „therapieresistenten“ hypothyreoten Patientinnen. Hierbei handelt es sich um diejenigen Patientinnen, bei denen hohe Anti- TPO trotz Thyroxin- Substitution persistieren.
Prof. G: Wirkt die Therapie auch bei besonders hohen Antikörpern?
Prof. SU: Ja. Interessant ist, dass bei Patientinnen mit sehr hohen Antikörper- Ausgangswerten diese Therapie besonders wirksam zu sein scheint.
Prof. G: Viele Patientinnen mit M. Hashimoto sind schlechter belastbar, schlafen schlecht etc. Wirkt die Therapie auch in dieser Hinsicht?
Prof. SU: Ja. Die meisten Patientinnen geben an, dass sich durch die Therapie auch die körperliche und seelische Belastbarkeit, die Stimmung und der Schlaf bessern.
Prof. G: Sie erwähnen immer wieder mögliche Zusammenhänge zwischen M. Hashimoto, Progesteronmangel und Östrogendominanz. Welche Krankheiten gehen noch mit Progesteronmangel und Östrogendominanz einher?
Prof. SU: Viele unserer Patientinnen mit gynäkologischen und geburtshilflichen Erkrankungen (z. B. mit hormonabhängigen Tumoren (Brustkrebs, Eierstockkrebs, Gebärmutterkrebs), Endometriose, PMS (Prämenstruelles Syndrom), Uterus myomatosus, Blutungsstörungen, Dysmenorrhö, Habituelle Aborte) haben nicht nur eine Östrogendominanz und einen Progesteronmangel. Viele Frauen leiden gleichzeitig auch unter einer Schilddrüsen- Unterfunktion, sehr oft unter einer Hashimoto-Thyreoiditis.
Prof. G: Woher wissen Sie das? Gibt es dazu schon Studien?
Prof. SU: Nein, es gibt meines Wissens noch keine größeren Studien. Im Rahmen einer kleinen Praxis- Beobachtungsstudie achten wir besonders auf mögliche Zusammenhänge zwischen Progesteronmangel, Östrogendominanz und M. Hashimoto. Größere Zahlen liegen noch nicht vor.
Prof. G: M. Hashimoto ist ja bei Frauen viel häufiger als bei Männern. Warum? Sie behaupten, es läge vor allem am Progesteronstoffwechsel. Dann müsste sich ja in der Schwangerschaft, wo viel mehr Progesteron produziert wird, die Symptomatik eines M. Hashimoto deutlich bessern?
Prof. SU: Ja, in der Geburtshilfe sind Wechselwirkungen zwischen Ovarial- und Schilddrüsen- Hormonen schon seit Jahrzehnten bekannt. Wenn in der Schwangerschaft die Serum- Progesteronspiegel kontinuierlich zunehmen, erhöht sich üblicherweise gleichzeitig ebenfalls kontinuierlich die Sensibilität der Schilddrüsenzellen gegenüber TSH. In der Schwangerschaft geht es unseren Patientinnen mit M. Hashimoto oft deutlich besser: Stoffwechselwege, die M. Hashimoto direkt oder indirekt fördern können, werden bei Schwangeren vor allem durch das natürliche Progesteron geblockt, auch eine vormals bestehende übermäßige Östrogenproduktion.
Das in der Schwangerschaft kontinuierlich ansteigende, körpereigene Progesteron kann die Ausschüttung von SD- Antikörpern reduzieren und gleichzeitig auch die Bindungsfähigkeit der Schilddrüsenhormone erhöhen. Im Laufe der Schwangerschaft messen wir sehr oft geringere freie T3- und T4- Konzentrationen sowie steigende TSH- Werte. Bei vielen Schwangeren wächst die Schilddrüse.
Prof. G: Sie empfehlen bei M. Hashimoto und gleichzeitig nachgewiesenem Progesteronmangel eine Therapie mit sog. naturidentischem Progesteron?
Prof. SU: Ja. Das ist eine sehr einfache und oft sehr effektive Therapie. Man kann oft beobachten, dass – falls Symptome einer Hashimoto-Thyreoiditis bei gleichzeitig nachgewiesenem Progesteronmangel bestehen – auch bei normalen TSH- , T3- , T4- , Anti TPO- Werten eine Therapie mit naturidentischem Progesteron (z. B. als 3-, 5- oder 10 %-ige Creme aus der Yams- Wurzel) die Symptomatik bessern kann.
Prof. G: Mit welchen Nebenwirkungen muss gerechnet werden?
Prof. SU: Bei einer laborkontrollierten L- Thyroxin- plus Progesteron- Substitutionstherapie haben wir bisher keine nennenswerten Nebenwirkungen beobachtet. Wir kontrollieren, wenn möglich, fT3, fT4, TSH, Anti TPO, TAK im Abstand von vier Wochen. Bestehen keine Symptome mehr, bzw. liegen dann alle Werte im Zielbereich, können die Kontrollabstände verlängert werden. Eine halbjährliche oder jährliche Kontrolle kann bei guter Einstellung ausreichend sein.
Prof. G: Können Sie die Therapie mit einer naturidentischen Progesteronsalbe genauer erläutern?
Prof. SU: Bei nachgewiesenem Progesteronmangel therapieren wir, falls keine Gegenanzeigen bestehen, erfolgreich mit einer naturidentischen Progesteronsalbe (z. B. aus der Yams- Wurzel, je nach Serum- Laborwerten 3 %, 5 % oder 10 %). Diese kann z.B. abends (ein bis zwei Hübe) auf die Oberarm- Innenseite aufgetragen werden. Bei Hashimoto- Threoiditis kann sie auch direkt auf die Halsregion über der Schilddrüse aufgetragen werden.
Ein Fallbeispiel
L. S.-B., geb. 1967, 43 Jahre alt,
Patientin kommt im 3. Quartal 2010 in die Praxis.
Diagnosen: Uterus myomatosus, Dysmenorrhö, Metrorrhagien, bekannter therapieresistenter M. Hashimoto, chron. hohe Anti-TPO- Werte trotz normaler T3- , T4- Werte bei Thyroxin- Substitution, Leistungsverminderung, Müdigkeit.
Labor vor Therapie (14. und 21. Zyklustag): Östrogendominanz: Estron und Estradiol (14. ZT) massiv erhöht. Extremer Progesteronmangel (21.ZT) 1,22 ng/ml (Norm 25 – 27 ng/ ml), T3 und T4 normal, Anti- TPO 95,4 IU/ml (Norm: < 9 IU/ml), Serotonin 43,01 ng/ml (Norm altersentsprechend 200 – 450 ng/ml).
Therapie: Progesteronsalbe, 10%, abends in der 2. Zyklushälfte
Labor nach Therapie (1. Quartal 2011): Estron und Estradiol (14. ZT) im Normbereich, Progesteron (21.ZT) im Normbereich (25 ng/ml, Norm 25 – 27 ng/ ml), T3 und T4 normal, Anti- TPO erstmals halb so hoch (48,4 IU/ml, Norm: < 9 IU/ml). Serotonin besser (212,6 ng/ ml, Norm altersentsprechend 200 – 450 ng/ml).
Effekte: Myome sonographisch kleiner, dopplersonographisch weniger durchblutet, Zyklus normal. Keine Dysmenorrhö mehr. Leistung besser, voller Erfolg.
Follow up: 2. Quartal 2012: Zyklus regelmäßig, optimale Progesteronwerte (2. Zyklushälfte), T3, T4 normal, Dysmenorrhö minimal, Myome nach wie vor kleiner. Operation konnte vermieden werden. Patientin zufrieden.
Andere naturheilkundliche Ansätze
Prof. G: Gibt es auch noch andere naturheilkundliche Ansätze?
Prof. SU: Ja, eine Menge. In meinem Buch „Frauenheilkunde“ finden Sie eine Vielzahl naturheilkundlicher Rezepturen. Bewährt haben sich v. a. Heilpflanzen, die progesteronähnlich wirken können, z. B. Teemischungen, Tinkturmischungen oder Salben mit Extrakten u. a. aus Mönchspfeffer, Frauenmantel, Schwertlilie, Steinsamen, Rainfarn und Weinraute. Die genannten Heilpflanzen können die Ovarial-, Nebennieren- und Hypophysen- Funktionen günstig beeinflussen und ggf. auch beruhigend bzw. harmonisierend auf das Zentrale Nervensystem und Neurovegetativum wirken.
Das Wolfstrappkraut
Das Wolfstrappkraut (Lycopus europaeus, bspw. in thyreo-loges Tropfen) hilft bei leichten Formen der Schilddrüsenüberfunktion. Unterstützend setzte ich selbstverständlich auch gerne die Akupunktur, die Neuraltherapie und die Homöopathie ein. In diesem Webmagazin hat Ihnen eine Kollegin ein Beispiel der homöopathischen Therapie bei Hashimoto- Thyreoiditis gegeben.
Prof. G: Welche weiteren wichtigen Aspekte für die Therapie gibt es?
Prof. SU:
- Es gibt infektiologische Aspekte: Infektionen können hormonelle Störungen bewirken oder verstärken.
- Es gibt toxikologische Aspekte: Giftstoffe können M. Hashimoto, Progesteronmangel, Östrogendominanz bewirken oder verstärken.
- Wichtig sind auch diätetische Aspekte und
- immunologische Aspekte.
Infektionen bei Hashimoto
Prof. G: Welche infektiologischen Aspekte sind wichtig?
Prof. SU: Die Hashimoto- Thyreoiditis kann und muss als sogenannte „Silent inflammation“ (stille Infektion) gesehen werden. Immundefizite und/ oder andere Entzündungsherde im Organismus können die Hashimoto- Thyreoiditis fördern.
Umweltgifte bei Hashimoto
Prof. G: Welche toxikologischen Aspekte sind wichtig?
Prof. SU: Wir sehen immer wieder, dass gerade Patientinnen, die durch Giftstoffe mit Östrogenwirkung belastet sind, zu M. Hashimoto, Östrogendominanz und Progesteronmangel neigen. Möglicherweise stören Pestizide, Schwermetalle und viele vor allem fettlösliche Umweltschadstoffe, wie bspw. Weichmacher oder Polychorierte Biphenyle, das hormonelle Gleichgewicht, indem sie eine Östrogendominanz fördern und/ oder bewirken können, aber auch über direkte und indirekte toxische Effekte.
Auch Quecksilber aus Amalgamfüllungen kann an der Bildung der Schilddrüsenantikörper und dem Progesteronmangel beteiligt sein. Immer wieder sehe ich Patientinnen, deren Schilddrüsenantikörper nach einer vorsichtigen Amalgamsanierung und Amalgamausleitung, deutlich abfallen, ja, die sogar ganz verschwinden können.
Ernährung bei Hashimoto
Prof. G: Welche diätetischen Aspekte sind wichtig? Gibt es eine spezielle Anti- Hashimoto- Diät?
Prof. SU: Eine gezielte Ernährungs- Analyse und ggf. –Umstellung kann sehr sinnvoll sein. Aufgrund unserer Erfahrungen sind Genussgifte im Allgemeinen zu meiden (Alkohol, Tabak – passiv und aktiv inhaliert – und Koffein). Alkohol kann als Lösungsmittel wirken und ggf. die Effekte sog. Endokriner Disruptoren, vor allem von diversen Metall- Östrogenen, potenzieren. So wenig wie möglich tierische Fette (in diesen reichern sich Schwermetalle, Pestizide, Lösungsmittel etc. an). Am meisten Schwermetalle enthalten rote Fleischsorten: Schweine-, Kalb-, Rindfleisch und Wild. So viel wie möglich Lebensmittel verzehren, die reich an pflanzlichen Phenolsäuren sind, Getreide, Früchte (v. a. Birnen, Äpfel, Zitrusfrüchte), Gemüse, Nüsse, Kartoffeln (enthalten Gallussäure, Chlorogensäuren). Speziell Blumenkohl kann das Wachstum progesteron- und östrogenabhängiger Zellen bremsen.
Häufig findet sich bei Patientinnen mit Hashimoto auch eine Glutenunverträglichkeit. Die Abwehrstoffe gegen Gluten kann man im Stuhl und im Blut nachweisen. Ist das der Fall, müssen sämtliche glutenhaltigen Getreide weggelassen werden: Weizen, Dinkel, Roggen, Hafer und Gerste. bei manchen Frauen ist es lediglich eine Weizenunverträglichkeit. Machen Sie am besten selber den Versuch und lassen Sie mal zwei Wochen alle Weizenprodukte weg. Wenn Sie sich wie neugeboren fühlen, wird auch Ihre Schilddrüse wieder normaler arbeiten.
In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen ein Buch des amerikanischen Arztes Dr. William Davis empfehlen: „Weizenwampe: warum Weizen dick und krank macht„. Darin erklärt er, dass der heutige Weizen so genetisch verändert wurde, dass das viele Gluten darin zu ernsthaften Gesundheitsschäden führt. Er gibt Hilfestellung, wie man selber herausfinden kann, ob einem der Weizen schadet, und wie man wieder gesund werden kann.
Immunsystem bei Hashimoto
Prof. G: Welche immunologischen Aspekte sind wichtig?
Prof. SU: Immundefizite können die Effekte von Entzündungen und Östrogendominanz noch mal verstärken. Eine Lymphozytendifferenzierung kann zeigen, ob immunologische Schwachstellen bestehen. Ein Mangel an Natürlichen Killerzellen, T- Helfer, T- Suppressorzellen oder B- Lymphozyten sowie eine Interleukin- Verschiebung sollten behandelt werden, z. B. mit hochdosierten Antioxidantien. Bewährt haben sich Vitamin-C-Infusionen (Hochdosis), ggf. plus Folsäure, Vitamin-B-Komplex, reduziertem Glutathion etc. Der Therapieerfolg sollte dann mittels Lymphozyten- Differenzierung kontrolliert werden.
Glutathion bei Hashimoto
Prof. G: Sie haben das Glutathion erwähnt. Ich halte es für eine sehr wichtige Substanz und habe selbst einige Artikel darüber geschrieben. Können Sie dem Netzwerk kurz erklären, was Glutathion ist und wozu wir es brauchen?
Prof. SU: Sehr gern. Glutathion ist ein sogenanntes Tripeptid, d. h. eine Substanz, die aus drei wichtigen Aminosäuren besteht. Die Schilddrüsenrezeptoren sind – wie auch die Östrogen- und Progesteronrezeptoren – u. a. vom Glutathion- Stoffwechsel (bspw. von dem der sogenannten Glutathion-S-Transferase, GST, einem wichtigen Enzym) sowie von der Glutathionkonzentration abhängig. Ein Mangel an Glutathion-S-Transferase und an Glutathion kann M. Hashimoto, Östrogendominanz und Progesteronmangel- Effekte fördern. Die Glutathion- und GST- Serumspiegel sollten gemessen werden. Ggf. sollte Glutathion (GSH) substituiert werden. Wir haben bei Hashimoto- Patientinnen sehr gute Erfahrungen mit hochdosierten Glutathion- Infusionen gemacht. Wenn das nicht möglich ist, kann man auch das S-Acetylglutathion einnehmen. Vorher sollte aber eine Messung des reduzierten Glutathions in einem Speziallabor erfolgen.
Vitamin D bei Hashimoto
Prof. G: Sie haben das Vitamin D3 erwähnt. Wozu ist dieses wichtig?
Prof. SU: Patientinnen mit Hashimoto- Thyreoiditis haben oft deutlich niedrigere Vitamin-D3-Spiegel im Serum als gesunde Frauen. Vitamin D3 zeigt gute hormonregulierende, immunstärkende und antientzündliche Effekte. Die Vitamin D3- Serumspiegel sollten regelmäßig gemessen werden, und Vitamin D sollte bei Mangel substituiert werden.
Selen bei Hashimoto
Prof. G: Sie haben das Selen erwähnt. Wozu ist dieses wichtig?
Prof. SU: Selen ist zur Gesunderhaltung der Schilddrüse von Bedeutung. Die Funktion wichtiger Enzyme, wie z. B. die Aktivität der Glutathion-Peroxidase, ist selenabhängig. Bei Selenmangel kann das Gewebe durch H2O2 (=giftiges Wasserstoffperoxid) geschädigt werden. Auch die Aktivität eines anderen wichtigen Enzyms, der sogenannten Dejodase ist selenabhängig. Fehlt Selen, wird zu wenig T3 aus dem vorhandenen T4 hergestellt. Selen scheint generell bei einer Reihe von Entzündungsreaktionen vor allem von hormonellen Organen eine Schlüsselrolle zu spielen: Selen hat antientzündliche Effekte.
Psyche bei Hashimoto
Prof. G: Welche Rolle spielt die Psyche?
Prof. SU: Eine ganz große Rolle. Wir sehen immer wieder, wie wichtig es sein kann, bei der Therapie des M. Hashimoto seelische, psychische und psychosomatische Faktoren mit einzubeziehen.
Zusammenfassung
Prof. G: Können Sie noch mal die wichtigsten Zusammenhänge zusammenfassen?
Prof. SU: Sehr gerne. Wir sehen bei unseren Patientinnen immer wieder Zusammenhänge zwischen dem Auftreten einer Hashimoto- Thyreoiditis, Progesteronmangel und Östrogendominanz. Oft besteht auch ein gleichzeitiger Selen-, Zink- und Vitamin- D- Mangel. Wenn wir neben der Substitution der Schilddrüsenhormone sowie von Selen, Zink und Vitamin- D3 den Progesteronmangel behandeln, können wir immer wieder beobachten, dass dadurch die Schilddrüsenantikörper sinken, meist innerhalb von 2- 6 Monaten, um im Schnitt etwa um dreißig bis fünfzig Prozent. Dies gilt auch für sogenannte therapieresistente hypothyreote Patientinnen, bei denen hohe Anti- TPO trotz Thyroxin- Substitution bestehen bleiben. Wirksam scheint der beschriebene Effekt vor allem bei Patientinnen mit hohen Antikörper- Ausgangswerten zu sein. Viele Patientinnen äußern auf Befragen, dass sich durch die Therapie auch Schlaf, Stimmung sowie körperliche und seelische Belastbarkeit besserten. Für dauerhafte Besserung ist es natürlich erforderlich, dass Umweltbelastungen so weit wie möglich reduziert werden und dass die Ernährung angepasst wird.
Prof. G: Vielen Dank für das sehr interessante Interview.
Für alle, die weitere Informationen über Hormone und Hormonstörungen wünschen, weise ich auf Clio 75 hin. In dieser Broschüre des FFGZ Berlin geht es um Schilddrüsenhormone, männliche und weibliche Hormone und vieles mehr.
Zur Person: Prof. Dr. med. Claus Schulte-Übbing
Prof. Dr. med. Claus Schulte-Uebbing ist Frauenarzt mit der Spezialisierung Umweltmedizin, Endokrinologie, Onkologie und Immunologie. Er leitet das Umweltmedizinische Therapiezentrum am Dom in München. Schulte-Uebbing ist umweltmedizinischer Gutachter, Autor medizinischer Fach- und Lehrbücher und international gefragter Referent. Er hält regelmäßig Vorlesungen und hat seit 2007 eine Professur.
Prof. Dr. med. Claus Schulte-Uebbing
Umweltmedizinisches Therapiezentrum am Dom
Weinstr. 7A
80333 München
Tel.: 089/ 299655089/ 299655
Fax: 089/299672
E-Mail: info@prof-schulte-uebbing.de
Und welche Erfahrungen haben Sie mit der ganzheitlichen Behandlung der Hashimoto- Schilddrüsenerkrankung gemacht? Berichten Sie doch Ihren Leidensgenossinnen in einem Kommentar darüber.
Liebe Frau Gerhard,
meine Geschichte sieht wie folgt aus: bei mir (38 Jahre) wurde im Frühjahr 2014 ein erhöhter TSH Wert in der 6 SSW festgestellt, es wurde vom Labor die Einnahme von L- Thyroxin empfohlen. Leider endete die Schwangerschaft in einer Fehlgeburt und so kam es zu keiner Einnahme von L- Thyroxin. Im Herbst 2014 war ich dann wieder schwanger und der TSH Wert schoß wieder in die Höhe, diverse Internisten waren der Meinung, ich bräuchte wegen dem erhöhten TSH Wert nichts einnehmen. Mein neuer Frauenarzt hat mir daraufhin L- Thyroxin 50 verordnet (Die Dosis wurde in der Schwangerschaft nicht gesteigert). Im Sommer 2015 habe ich ein gesundes Kind geboren und bei der Nachsorgeuntersuchung Ende September hat mein Frauenarzt mir geraten das L- Thyroxin abzusetzen. Das habe ich dann auch gemacht und hier beginnt meine Odyssee. Nach dem Absetzen schoß der TSH Wert wieder in die Höhe und ich hatte mit vielen Unterfunktion Symptomen zu kämpfen, insbesondere im psychischen Bereich. Von zwei Internisten wurde alles als psychisch abgetan, erst Anfang 2016 habe ich eine Ärztin gefunden, die mir wieder L-Thyroxin Henning verordnet hat. Mir ging es langsam besser, jedoch war es meistens so, dass es mir nach den Steigerungen eine Zeit lang gut ging und dann wurde es wieder schlechter. Ich habe genau Buch geführt, wann es mir gut und wann es mir schlechter geht. Mein Befinden kippt eine Woche vor der Periode und während der Periode geht es mir schlecht. Ich habe mit PMS und psychischen UF Beschwerden zu kämpfen, ich bin dann ein ganz anderer Mensch. Sobald die Periode vorbei ist, geht es mir wieder gut. Könnte hier ein Progesteronmangel hinter stecken? Welche Hormone sollte ich bestimmen lassen? Ich möchte mich endlich wieder „normal“ fühlen.
Es besteht noch weiterer Kinderwunsch, mein Frauenarzt hat mir geraten außer Folsäure noch Jod zu einzunehmen, ist das empfehlenswert? Auch während der Stillzeit hatte man mir Jodid empfohlen.
Liebe Sandra77,
so wie Sie schreiben, scheint es sich ja nur um eine Schilddrüsenunterfunktion zu handeln, also kein Hinweis auf Entzündung oder SD-Antikörper. Man kann die Jodausscheidung im Urin prüfen, dann weiß man, ob ein Mangel besteht. Aber Sie können auch einfach wieder Jodid einnehmen, denn das hatten Sie ja vertragen. Außerdem sollte der Selenspiegel im Blut gemessen werden und 25OH-Vitamin D3. Vermutlich fehlt Ihnen auch Vitamin-B-Komplex. Ihre Symptome sprechen für PMS, aber mit Nahrungsergänzungen sollte Ihnen rasch geholfen werden. Es müssen nicht immer Hormone sein! Lassen Sie sich eventuell von einem Arzt für Orthomolekulare Medizin beraten: http://www.mikronaehrstoff.de/index.php oder https://preventnetwork.com/Praxisalltag/OM_Praktikerliste/Aerzte_Therapeuten/Aerzte_Therapeuten_Deutschland.php
Guten Tag,
die Diagnose Hashimoto Thyreoiditis begleitet mich schon viele Jahre. Anfänglicih habe ich einige Wehwehchen darauf geschoben, dann hatte ich die Diagnose PCOS wurde mit Metformin behandelt und fühlte mich OK. Irgendwie habe ich mich damit abgefunden, dass ich halt nicht so fit bin, wie die Menschen um mich herum.
Jetzt habe ich mein 2. Kind vor 4 Monaten bekommen und es geht mir deutlich schlechter. Da der TSH-Wert supprimiert war die freien Werte so bei 88% lagen, wurde reduziert um 12,5 µg. Eine Lösung war auf jeden Fall das LT am Abend zu nehmen, so kann ich nach vielen Jahren des „Morgenmuffeldaseins“ plötzlich wieder problemlos aufstehen. Ich hatte schon immer niedrige Progesteronwerte, die ich auch schonmal mit meinem Frauenarzt besprochen habe, der das aber alles für quatsch hielt.
Aktuell habe ich allerdings noch keinen Zyklus, da ich noch voll stille deshalb ist die Frage, wie stillverträglich z.B. die Progesteroncreme ist und ob z.B. Gluthation genommen werden kann.
Desweiteren stellt sich mir die Frage, ob die unbedingte Jodeinnahme in SS und Stillzeit (angeblich so wichtig für die Gehirnentwicklung meines Babys) nicht auch Teil des Problems sein kann (wobei es mir nach der ersten SS nicht so schlecht ging).
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Liebe Anni,
durch die Schwangerschaft und die Geburt kommt natürlich viel durcheinander. Progesteroncreme würde ich nicht nehmen, denn Ihnen fehlt ja während der Stillzeit auch Östrogen. Aber das ist ja seit Jahrhunderten normal. Eher sind Sie ausgelaugt und Ihnen fehlen Vitalstoffe. Glutathion, Vitamin D, B-Vitamine etc, das dürfen Sie alles ruhig nehmen. Oder auch die Ernährung aufwerten mit Gerstengrasssaft, Granatapfelelixier, usw. Alles Gute!
Hallo,
bei mir wurde im Okt 2015 Hashimoto festgestellt weiterhin bin ich seit 3 Jahren Histaminintolerant ( zzgl Fruktose und Laktoseintolerant) begann wohl mit einer Helicobakter Infektion in 2011/12. Hoher Zonulinwert, Leaky Gut wird vermutet.
Seit einigen Monaten kommt nach dem Essen (Kohlenhydrate) und je Menge richtig heftige Wassereinlagerungen an Bauch und Beinen dazu ( Hashi oder Histamin???)
Ich habe bei einem Hämatologen die Serum-Tryptase messen lassen. Mir wurde ein Wert von 11,9 mitgeteilt.
Ich ernährte mich bis vor 1 Woche fast ketogen oder sehr Low carb- aber auch dies half nichts mehr. Liegen die Wassereinlagerungen an Hashimoto???
Ich bin wirklich mehr als verzweifelt.
Was kann ich noch tun ?
Meine aktuellen Werte:
TSH 0.95
FT3 3,3
FT4 18,6
DEHAS 586
ACTH 23,6
Cortisol 163
L-Thyroxin 75
Liothyronin 2,5 zweimal am Tag
Danke
Liebe Mary,
ich nehme an, dass Sie durch Ihre sehr einseitige Ernährung (obwohl ich weiß, dass die von manchen so propagiert wird) einen Mangel an vielen lebenswichtigen Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen haben. Auch Hashimoto muss ja einen Grund haben. Lassen Sie sich von einem Arzt für Naturheilkunde sowohl ernährungsmedizinisch beraten, als auch ganzheitlich therapieren. Alles Gute!
Ich habe Hashimoto und Lipödem – nach Beginn der Einnahme des Euthyrox ist mein Lipödem explodiert… das ist auch verbunden mit seeeehr viel Wasser – zumindest in den Beinen. (Ob es am Bauch auch möglich weiß ich ehrlich gesagt nicht) solltest du stämmige Beine haben und dort nicht abnehmen können, würde ich auch das abklären lassen.
Alles Gute und LG,
Yvonne
Guten Tag,
ich habe gerade sehr aufmerksam Ihren Beitrag gelesen.
Ich habe eine diagnostizierte Schilddrüsenunterfunktion. Nachdem ich 2 Jahre lang Thyronajod eingenommen habe und der TSH-Wert (nach ursprünglich 8)noch bei 2,8 lag, wurde mir L-Thyroxin aufgeschrieben. Das nehme ich nun seit einem Jahr jeden Morgen. Seit etwa 9 Monaten habe ich das Gefühl starke Wassereinlagerungen am Bauch bekommen zu haben. Mein Bauch ist wie aufgequellt und passt nicht zu meinem restlichen Körper. Laut den Angaben meines Personal Trainers habe ich nur 16 % Körperfett, weshalb ich denke, dass es sich nicht um Fett, sondern um Wassereinlagerungen handelt. Ich nehme zusätzlich zu meinem L-Thyroxin die Pille Belara. Keiner meiner Ärzte hat mich je auf die Möglichkeit einer Östrogen-Dominanz angesprochen. Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass ich darunter leide und welche Vorgehensweise würde Sie mir empfehlen? Ich habe leider das Gefühl, dass die meisten Ärzte nicht in der Lage sind über den Horizont zu schauen.
Vielen Dank im Voraus!
Beste Grüße,
Anne
Liebe Anne,
es ist gut möglich, dass in Ihrem Fall Belara zu östrogenbetont ist. Sprechen Sie mit Ihrer Frauenärztin, damit Sie Ihnen eine Pille mit einem anderen Gestagen (bspw. Levonorgestrel) verschreiben kann, es sei denn, sie hat sie Ihnen bewusst verordnet, weil Sie unter Akne oder Hirsutismus gelitten haben? Viele Grüße
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
mein Hausarzt hat nach Ultraschall und Blutwerten „Hashimoto“ bei mir festgestellt und mir geraten, L-Thyroxin einzunehmen. Ich bin jedoch nicht für diese Art von Symptombehandlung. Würden Sie bitte einen Blick auf meine Blutwerte werfen und mir einen kurzen Kommentar schreiben, ob Sie ebenfalls zu dieser Diagnose tendieren würden? Ich würde mich sehr freuen.
Das Ergebnis des Ultraschalls weiß ich leider nicht mehr, es war aber auffällig.
TSH 10.83
Leukozyten 3800
T3 2,9
T4 1.02
TPO 227
Alle anderen Werte sind im Normalbereich.
Jod weiß ich leider nicht – sollte man das testen lassen?
Vielen Dank und freundliche Grüße,
Corinna
Liebe Corinna,
die Werte sprechen für Hashimoto und eine Schilddrüsenunterfunktion. Der Therapievorschlag Ihres Arztes ist richtig. Zusätzlich sollten Sie Ihren Selen- und Vitamin-D-Spiegel kontrollieren lassen und eventuell substituieren. Am besten suchen Sie sich einen Arzt für Naturheilkunde, damit die Ursache für Ihr gestörtes Immunsystem herausgefunden und gezielt behandelt werden kann. Alles Gute!
Liebe Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
ich bin auf Ihren Artikel gestossen! Sehr interessant für mich!
Ich bin 28 Jahre alt und Mutter eins 1.5 Jährigen Jungen.
Bei mir wurde per Zufall letztes Jahr zur Überweisung an ein Psychologen die Schilddrüsenwerte getestet und es kam dabei raus, dass ich an einer Unterfunktion leide. Mit dem Ultraschall diagnostiziert die Hausärztin: Hashimoto!
Ersteinmal war es ein Schock, weil ich mit der Autoimmunkrankheit nie befasst habe.
Ihr Artikel hat mir die Augen geöffnet und vorallem das Interview mit dem Professor!
Ich leide nämlich seit der Pubertät an Hirsutismus (vermehrte Behaarung). Damals mit 14 hat die Frauenärztin einen Hormonstatus gemacht und wegen Progesteronmangel und Östrogendominanz mir die Pille verschrieben, die ich jedoch 2010 absetzte, weil mir die jahrelange Einnahme keinen Erfolg brachte.
Nun sehe ich einn Zusammenhang zwischen Hirsutismus (Progestorenmangel und Östrogendominanz) mit Hashimoto und möchte mich naturheilkundlich neben der endokrinologischen Untersuchung betreeuuen lassen.
Ernährung möchte ich dann auch umstellen, weil anscheinen was mit meinen Hormonen insgesamr nicht stimmt.
Sehen Sie auch diesen Zusammenhang? Und könnt ich durch die Therapie von Progesteronmangel evtl von der Substitution durch L-Thyroxin wegkommen?
Herzliche Grüsse
Marlen
Liebe Marlen,
nur den Progesteronmangel therapieren wird Sie sicher nicht von der Substitution mit L-Thyroxin erlösen. Suchen Sie sich bitte einen Arzt für Naturheilkunde, damit die Ursache der immunologischen und hormonellen Störungen geklärt und behandelt werden kann. Nicht jede Schilddrüsenunterfunktion ist ein Hashimoto, das wird leider in der Praxis oft durcheinander geworfen. Außerdem gibt es verschiedene Schweregrade, und je rascher man die Entzündung der SD aufhalten kann, desto größer ist die Chance, dass noch funktionsfähiges SD-Gewebe bleibt, das auch genügend Thyroxin selber produzieren kann. Ernährungsumstellung und Darmbehandlung gehören mit zu den ersten Schritten. Alles Gute und gute Besserung auf dem manchmal etwas mühsamem Weg zu selbstbestimmter GEsundheit!
Hallo Frau Prof. Dr. Gerhard,
bedingt durch Endometriose habe ich jetzt keine Gebärmutter und keine Eierstöcke mehr.
Da nicht alle Herde entfernt werden konnten bringt eine Gabe von Östrogen (in welche Form auch immer – ich versuche es jetzt seit 6 Jahren) sofort einen Rezidiv – in meinem Fall Beschwerden am Darm wo die Endo bei mir auch saß bzw. Restherde sitzen, die nicht mehr entfernt werden können.
Ich nehme jetzt seit 6 Jahren die Progesteron-Creme aus der Klösterl-Apotheke und bin damit sehr zufrieden.
Parallel habe ich Hashimoto entwickelt (sonographisch festgestellt) und nehme hierfür 100 mg LT.
Seit geraumer Zeit geht es mir immer schlechter. Ich werde immer müder, antriebsloser, meine Augen werden schlechter, die Haut wird trockener und jetzt habe ich zu allem Überfluss auch noch einen leichten Perikarderguss bekommen.
Hier im Norden – rund um Hamburg – finde ich einfach keinen Arzt mit einem ganzheitlichen Ansatz. Ich würde aber auch weiter fahren bzw. fliegen.
Operiert wurde ich damals in München und das war eine gute Wahl.
Hätten Sie eine Idee wo ich mich behandeln lassen kann?
Ich bin selbstständig und habe so überhaupt keine Lebensqualität mehr geschweige denn die Kraft zum Arbeiten.
Ich überlege jetzt schon, ob ich auf die sogenannten „Schweinehormone“ gegen das Hashimoto wechseln soll…
Tausend Dank für eine Antwort.
Liebe Grüße aus dem Norden – Sandra
Liebe Sandra,
klingt ja so, als ob die Schilddrüse nicht richtig eingestellt ist. Das Hauptproblem scheint aber Ihr Immunsystem zu sein. Vielleicht finden Sie unter http://www.natum.de eine ganzheitlich arbeitende Ärztin in Ihrer Nähe. Sonst hören Sie sich mal um, und gehen Sie zu einem Arzt für Naturheilkunde, der Ihrem Beschwerdekomplex auf den Grund gehen kann. Gute Besserung!
Diese ganzheitliche Therapie ist eine wirklich gute Lösung! diese muss unbedingt weiterverbreitet werden !
LG Iolena
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
herzlichen Dank für Ihre tolle Seite!
Bei mir besteht ein Kinderwunsch. Mein TSH Wert liegt bei 0,6.
Eigentlich habe ich mich die letzten Monate ganz gut damit gefühlt. Im letzten Monat scheine ich in der 2. Zyklushälfte einen Schub gehabt zu haben (schlimme Symptome wie Migräne, völlige Unkonzentriertheit, Übelkeit und stechende Schilddrüse). Mein TSH Wert veränderte sich innerhalb eines Monats von 0,6 auf 1,7.
Jetzt geht es mir wieder etwas besser. Mir fällt auf, dass es mir in der 2. Zyklushälfte meist schlechter geht. Ich habe dann häufig innere Unruhe und ein Zittern wie vor einer Prüfung..und abends dann völlig erledigt. Ansonsten bin ich ein sehr hektischer Mensch, jeder denkt, ich habe eine Überfunktion, wenn er mich erlebt.
Woher kann diese Unruhe kommen? Bin icb doch zu „scharf“ eingestellt? Wie sollte der TSH Wert bei einem Kinderwunsch sein?
Ich habe seit langer Zeit auf den Tag genaue 30 tägige Zyklen und lebe seit 7 Jahren ohne hormonelle Verhütung. Ich habe immer mal wieder Zysten, die auch öfter mal platzen (das merke ich dann..). Ich bin 30 Jahre alt, schlank und bei mir wurde Hashimoto vor 10 Jahre diagnostiziert. Ich nehme 100 L-Thyroxin.
Herzlichen Dank!
Liebe Grüße aus Berlin.
Marie
Liebe Anna,
Es sieht wirklich so aus, als wären Sie mit 100 L-Thyroxin durchgehend zu hoch eingestellt. Lassen Sie sich von einem Schilddrüsenspezialisten beraten und eventuell auf ein anderes Präparat umstellen. Um die Aktivität des Hashimoto beurteilen zu können, wäre auch die Höhe der Antikörper wichtig. Außerdem sollten Sie Ihr Blut auf Nährstoffmängel untersuchen lassen, bspw. Vitamine D und B, Magnesium, Selen usw. Bestehen vielleicht auach Schwermetallbelastungen, Elektrosmog? Versuchen Sie, einen Arzt für Naturheilkunde zu finden, der die Ursache des Hashimoto und damit des entgleisten Immunsystems behandeln kann. Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Professor Dr. Gerhard,
bei mir wurde ebenfalls die Diagnose Hashimoto gestellt.
Ich habe keine Gebärmutter mehr und seit etwa 6 Jahren wurde mir auf Grund sehr starker Wechseljahrbeschwerden das Gel
Gynokadin von meiner Frauenärztin empfohlen.Kann es sein, dass sich bei mir eine Östrogendominanz entwickelt hat und ein Progesteronmangel vorliegen kann.Ich habe mich bisher mit dem Gynokadin sehr wohl gefühlt.
Da ich aber jetzt die Diagnose Hashimoto bekommen habe, bin ich doch sehr verunsichert.Habe ich deshalb Hashimoto bekommen?
Mein Hausarzt hat mir das Medikament Euthyrox 50 Mikrogramm verschrieben, jetzt aber die Dosis auf 75 Mikrogramm erhöht.
Ich würde mich sehr über eine Antwort von Ihnen freuen.
Herzliche Grüsse
Lisa
Liebe Lisa,
ich glaube nicht, dass durch das Gynokadingel Hashimoto ausgelöst werden kann. Wenn Sie sich damit wohlfühlen, sollten Sie es ruhig weiter nutzen. Ich würde Ihnen aber empfehlen, zusätzlich bioidentisches Progesteron zu cremen und dann mal die Hormone (Östradiol, Östron, Progesteron) kontrollieren zu lassen. Viele Grüße!
Sehr geehrte Frau Prof. Gerhard,
haben Sie eine Kollegenempfehlung für den sächsischen Raum? Ich möchte gern die Behandlung in einer Person bündeln, um meine Hashimoto (bekannt seit 1 1/2 Jahren) ganzheitlich und insbesondere ursächlich anzugehen, entsprechend dem Artikel oben. Im Moment doktort ein bißchen die Frauenärztin (ohne Kontrolle, hab ich bisher selbst veranlassen müssen) mit Progesteroncreme, der Heilpraktiker mit NEM’s und die Internistin im Endokrinologikum (nur Überwachung, auf Hormone verzichte ich derzeit noch)herum. Wobei bis jetzt auch noch niemand die immunologische/hämatologische Seite angeschaut hat. Probleme habe ich einen ganzen bunten Strauß…von Anämie, über Östrogendominanz, Verdauungsbeschwerden, Gelenks- und Muskelschmerzen, Migräne…hängt irgendwie sicher alles zusammen. Derzeit behandele ich vorrangig mit Spagyrik und Heilpilzen, Progesteroncreme 3% und zwei, drei anderen nützlichen Stoffen u.a. DIM. Das Befinden schwankt, ich kann aber nicht eindeutig feststellen, wieso.
Auf der Natumseite habe ich schon geschaut. Bei einem FArzt war ich die letzten 8 Jahre in gynäkologischer Betreuung, wobei ich dort von ganzheitlichen Aspekten wenig gemerkt habe. Trotz heftiger, zyklusabhängiger Migräne gab es da nur Triptane…keine Ursachenforschung.
Vielen Dank im Voraus.
Liebe Jenna,
wenn Sie schon auf der NATUM-Ärzteseite waren, kann ich Ihnen auch niemanden nennen. Leider ist Hashimoto für viele Ärzte noch ein Niemandsland. Vielleicht versuchen Sie es mal auf diesen Seiten mit Adressen von Ärzten, die ganzheitlich behandeln:
Ärztegesellschaft für Erfahrungsheilkunde e.V.
http://www.erfahrungsheilkunde.org/2.html
Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin e.V.
http://www.zaen.org/
Viele Grüße und viel Erfolg und natürlich gute Besserung!
Sehr geehrte Frau Prof. Gerhard,
Besteht eine Verbindung von Hashimoto und Intralipid-Infusionen?
Ich befinde mich in KiWU Behandlung und hatte im Zuge dessen viermal Infusionen. jedesmal hatte ich das Gefühl, dass ich viel mehr Energie hatte, wie vorher. obwohl ich gut eingestellt bin und mich gut fühle. Sollte es für Hashimoto hilfreich sein, kann man das Omega3 hochdosiert über Kapseln einnehmen, kann nicht jeden Monat die Infusionen machen lassen. Ich nehme täglich eine Kapsel Omega 3 bisher.
Herzlichen Dank für Ihre Auskunft,
MfG
Liebe Angelika,
sind Sie untergewichtig oder warum wurden die Intralipid-Infusionen gemacht? Die Inhaltsstoffe der Omega-3-Kapseln sind sicher anders. Wegen der häufigen Schwermetallbelastungen bei Fischöl rate ich inzwischen zu Krillöl. Über die Dosierung kann ich nichts sagen, da ich Ihre Ernährung nicht kenne.