Mit gesunder, genussreicher Ernährung können Sie sich nicht nur vor Krebs und Rheuma schützen, sondern auch Depressionen, Ängste und Demenz vermeiden.
Wie spürbar gesundheitsaktiver Genuss helfen kann, wissen Menschen mit Akne, Rheuma und auch von Krebs Betroffene schon länger. Inzwischen mehren sich die Hinweise, dass auch unser Gehirn davon profitieren kann.
Schon verschiedentlich wurde Ihnen an dieser Stelle aufgezeigt, wie direkt die Informationen aus unserem Darm ins Gehirn gelangen. Für die richtigen Informationen ist die richtige Darmflora und damit das richtige Essen verantwortlich, mit dem wir unsere eigenen Darmbewohner bei Laune halten.
Können wir also vielleicht sogar unser Gehirn mit Messer und Gabel beeinflussen? Wie sieht es aus bei Depression oder gar Demenz? Neueste Forschungsergebnisse lassen graue Zellen staunen und den Gaumen raunen.
Hier ein paar wissenschaftliche Aha-Effekte fürs Gehirn und gleich dazu hirnfitte Schlemmer-Tipps für den Gaumen.
Depression von Donuts?
Fühlen Sie sich öfters niedergeschlagen und antriebsschwach?
Studie
Nachdem die spanische Forscherin Professor Sanchez-Villagas 9000 Personen untersucht hat, warnt sie vor Hamburgern, Pommes, Croissants, Donuts, Keksen und ähnlichen Weißmehlprodukten. Die Forscherin fand heraus, dass diejenigen, die mehr industriell verarbeitete Weißmehlprodukte aßen, ein um, sage und schreibe, 51% höheres Risiko haben, an Depression zu erkranken.
Also ran an Vollwertkost mit seinen Ballaststoffen, d.h. Vollkornbrot, Vollwertreis, Vollwertnudeln- damit die Seele lacht.
Junkfood-Blues
Wer generell öfter zu Fastfood greift, scheint dunkle Wolken im Hirn und damit Depression regelrecht anzuziehen.
Studie
Gleich mehrere Wissenschaftler (Beezhold, Lucas oder Sanchez-Villagas) zeigen unabhängig voneinander, dass sich Vegetarier und Veganer messbar glücklicher fühlen, als Fertigprodukt-liebende Gemischtköstler.
Geben Sie der Depression (und Fastfood) einen Korb und füllen Sie Ihren Einkaufskorb mit Gemüse und guter Laune vom Wochenmarkt!
Einparken ist Gemüsesache
Fast schon zum Schmunzeln bringen uns Londoner Wissenschaftler.
Studie
In einer weiteren Studie fanden die Londoner Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Hirnleistung bei Frauen. Wenn frau mehr tierische Fette isst, also Wurst, Fleisch, Käse, so verschlechtert sich ihre räumliche Orientierung. Können demnach Fastfood-Frauen schlechter einparken als Vollwert-Obst-und Gemüse-Genießerinnen?
Na, dann ran ans Olivenöl, an Gemüse und Obst! Grün Parken statt rot ärgern!
Nährt Zucker Depression und Aggression, Angst und Schlafstörungen?
Gleich mehrfach geben uns ausgerechnet schwere Jungs hinter Gittern wirksame Tipps fürs Gehirn.
Studien
- Bernd Gesch und Christine Galloway von der Universität Oxford änderten den Gefängnis-Speiseplan weg von Fastfood und Softdrinks hin zu mehr Vitaminen, Mineralien und pflanzlichen Ölen. Und staunten nicht schlecht, denn die Jungs wurden friedfertiger!
- Diana Fishbein, Professorin für Kriminalität der Universität Baltimore, reduzierte in einer Gruppe der Lantana Besserungsanstalt Florida die in den USA übliche kohlenhydratreiche Kost mit Pommes und Burgern, Donuts und Zucker-Limonaden. Sogar die Aufsichtsbeamten bestätigten, dass die Gewalttätigkeit messbar abnahm. Die Gefangenen konnten sogar besser schlafen und hatten weniger mit Ängsten zu kämpfen.
- Stephen Schoenthaler, Professor für Soziologie der Universität Süd Mississippi, toppte diese Ergebnisse in seiner 7-monatigen Doppelblind-Studie rund um Zucker bei jugendlichen männlichen Straftätern. Die Zahl der Verhaltensstörungen sank um sage und schreibe 80%!
Make Peas, not war? Erbsen statt Ärgern? Vielleicht sollte man ja Politikern, Chefs, den Nachbarn oder der Erbtante öfters mal Obst und Gemüse schenken statt Kuchen…
Liebt Alzheimer Süßes?
Bei Alzheimer gibt es die ersten Hinweise, wonach Nahrungs-Zucker mit zur Demenz beitragen könnte.
Studie
Bei einem hohen Zuckerverzehr gelangen giftige Abbauprodukte der Zuckerverarbeitung, (AGEs, Advanced Glycation Endproducts) ins Hirn.
Wer das „süße Hirngift“ vermeiden möchte, greift zu den vollwertigen Kohlenhydraten mit seinen hohen Ballaststoff-Anteilen, sprich, Vollkornbrot, Vollwertnudeln, Vollwertreis.
Macht Milch dumm und vergesslich?
Am blütenweißen Image der Kuhmilch kratzt bereits, dass uns Käse weniger verwertbares, knochenstärkendes Kalzium schenkt als z.B. Sesam (siehe Rezept für Sesamsalz (Gomasio) in „Tomatenrot+Drachengrün“). Jetzt scheint es auch noch Zusammenhänge zu geben zu Vergesslichkeit, zu schlechtem Gedächtnis.
Studien
- Amerikanische Forscher beobachteten 6200 gesunde Frauen über 5 Jahre lang. Diejenigen, die viel Milch und Käse aßen, hatten schlechtere Ergebnisse bei Gedächtnistests.
- Tübinger Wissenschaftler berichteten 2014, dass Milchfett den Blutzucker hochtreibt und das Denken verlangsamt.
Hirn-Tipp: halten Sie Ihr Gedächtnis fit mit kaltgepressten Pflanzenölen und veganen Aufstrichen oder Gemüsepfanne statt Wurst und Käse.
Denken Sie auch an regionales Leinöl! Das ist zudem frei von der Giftbelastung der Fische, wie Quecksilber und PCB, und erspart einem das fischige Aufstoßen bei Fischölkapseln.
Weitere Pluspunkte für kaltgepresste Pflanzenöle und pflanzliche Vollwertkost
- Wer viele industriell verarbeitete, tierische Produkte isst (Wurst, Fleisch, aber auch Käse, d.h. Milchprodukte), bekommt damit mehr der (bereits körperlich ungesunden) mehrfach gesättigten Fettsäuren und industriell gehärteten Fette ab, die sogenannten Transfette.
- Auch findet sich der entzündungsfördernde Stoff Arachidonsäure nur in tierischen Produkten. Die Arachidonsäure fördert aber nicht nur Entzündungen im Körper. Die entstehenden Entzündungsstoffe können auch Botenstoffe im Hirn stören und die Stimmung beeinflussen, so Keller, wissenschaftlicher Beirat des Vegetarierbundes.
- Aufschlussreich ist auch ein Nord-Südgefälle: Je südlicher und damit mediterran-gemüsiger die Ernährung, desto weniger Depressionen. Je nördlicher und je höher der Fleisch- und Kuhmilchkonsum, desto mehr Depressionen- wobei hier selbstverständlich auch die Sonneneinwirkung mitspielt. Dennoch greifen Dänemark und Island hart durch und verbieten einen Transfett-Gehalt über 2%. In Deutschland, Österreich oder Spanien existiert noch nicht einmal eine Kennzeichnungspflicht für Transfette!
Weniger Industrie-Kuhmilch und Billig-Käse: Kühe wie Menschen könnten glücklicher sein, siehe „Brainfood“.
Superfood für Superhirn: Brainfood
Unser Körper ist (u.a.) eine beeindruckende Chemiefabrik.
- Um z.B. das Glückshormon Serotonin herzustellen, benötigen wir den Wirkstoff Tryptophan. Den kennen Sie sicherlich schon von der dunklen Schokolade. Weitere leckere Quellen für Glücks-Tryptophan sind Datteln, Feigen und Cashewkerne.
- Auch die bekannten Omega-3-Fettsäuren wirken stimmungsaufhellend.
Sie finden sich in Leinöl, Leinsamen, Walnüssen und in echtem(!) Biofleisch und echter Biomilch, beides nur von Weiderindern.
- Nervenstützende B-Vitamine gibt es reichlich in Vollkornprodukten (Vollkornbrot, Vollkornnudeln), in Spinat, Eigelb aus Bio-Ei, Brokkoli, rote Beete, Bierhefe.
- Unser Glückshormon Dopamin benötigt als Baustein auch den Stoff Tyrosin, welches geliefert wird von Linsen, Cashews, aber auch (echtem) Parmesan, Bio-Weidenrindfleisch, Bio-Freilandhuhn.
Mediterraner Genuss gegen Seelen-Verdruss
Freuen Sie sich: Gaumen- und Seelenfreude kann man schlemmen! Bunt und mediterran ist die Devise. „Brainfood“ gibt es auf dem Wochenmarkt, netten Plausch inklusive. Ein Schelm, wer dabei nur an Pizza, Pasta und Pastis denkt. Gemeint ist die einfache, naturnahe Ernährung, z.B. griechischer Inseln, mit Oliven, Olivenöl, Hülsenfrüchten, wie Linsen, Bohnen, viel frischem Gemüse von Tomaten bis Kohl, reichlich Kräutern und Gewürzen und ein klein wenig Ziegenkäse und ein Schlückchen Rotwein, vielleicht noch gelegentlich etwas Huhn.
Ganzheitsmedizinisch interessant ist dabei, dass pflanzliche Vollwertkost auch unserer antikrebs-aktiven Immunabwehr am besten mundet.
Naschen erlaubt- aber richtig! Wie wär’s zum Nachtisch mit einer Charity-Praline, mit der Sie nicht nur Gaumen und Gesundheit Gutes gönnen, sondern auch den Kindern der Kinderkrebsklinik Tannheim: „Drachensplitter“. Die Schell Schokoladenmanufaktur hat nach meinen Vorschlägen diese leckere Köstlichkeit entwickelt. Versprüht Funken im Gaumen und macht schokoladig glücklich, ganz ohne Milch und Mega-Portionen Zucker, stattdessen mit vitaminreichen Gojibeeren und hallo-wach Gewürzen wie Ingwer und Chili.Über die Autorin
Dr. Susanne Bihlmaier ist examinierte Kinderkrankenschwester und hat sich schon ab dem 2. Semester ihres universitären Medizinstudiums parallel (und privat) weitergebildet in Naturheilverfahren. Mit Ihrer Doktorarbeit erarbeitete sie sich einen Wissenschaftspreis für ihren Brückenschlag zwischen Universität und Akupunktur. Sie ist gern gesehene Dozentin an Universitäten, Volkshochschulen und Selbsthilfegruppen.
In ihrer Praxis hat sie sich ganz spezialisiert auf Traditionelle Chinesische und Traditionelle Europäische Medizin. Zusätzlich baut sie am Brustzentrum Coburg eine komplementär-onkologische Sprechstunde auf. Wer einen ihrer lebendigen und kurzweiligen Vorträge miterleben möchte, findet eine Übersicht auf Ihrer Homepage, www.bihlmaier-tcm.de
Buchempfehlung von der Redaktion
Tomatenrot und Drachengrün
Als ich Ihnen 2012 den Ernährungsratgeber „Tomatenrot und Drachengrün“ von Frau Dr. Susanne Bihlmaier vorstellte, ahnte ich nicht, wie rasant dieses Buch einschlagen würde, denn inzwischen gibt es schon die 5. aktualisierte und überarbeitete Auflage! Dank der lockeren und oft sehr amüsanten Form, in der das Buch daherkommt, hebt es sich weit von den üblichen Kochbüchern ab.
Die Ärztin vermittelt viel Hintergrundwissen zu unserer üblichen Industrienahrung und befragt Ernährungs-Experten. Ihre Vorschläge zur Nahrungszusammenstellung sind praktisch, leicht nachvollziehbar und gut umsetzbar. Damit kann jeder auf gesunde, vielseitige und schmackhafte Ernährung umsteigen, ohne gleich Vegetarier oder Veganer werden zu müssen.
Eine weitere Besonderheit dieses Buches sind die Ernährungslehren aus der traditionellen Chinesischen Medizin, die die TCM-Ärztin Bihlmaier mit dem Leser teilt. Damit ergeben sich viele Ansatzpunkte für einen individuellen Ernährungsplan, der zum Schutz vor chronischen Erkrankungen, wie Rheuma, Krebs oder Infektionen herangezogen werden kann.
Alzheimer ist heilbar
Endlich sagt uns ein gestandener Wissenschaftler, dass Alzheimer eine Mangelerkrankung ist, dass Alzheimer vermeidbar ist, dass Alzheimer in frühen Stadien sogar heilbar ist! Als ich von dem Spiegel-Bestseller „Alzheimer ist heilbar“ von Dr. Michael Nehls las, dachte ich erst, dass sich da jemand wichtigtun und eine teure neue Medizintechnik anbieten will.
Aber dann erfuhr ich, dass der Autor ein vielfach ausgezeichneter Molekulargenetiker ist, der auf der Grundlage seiner wissenschaftlichen Entdeckungen und evolutionsbiologischer Überlegungen eine überzeugende Theorie zur Alzheimer Entstehung und Verhinderung liefern konnte.
Wussten Sie bspw., dass das ganze Leben lang neue Nervenzellen gebildet werden können? Oder dass in früheren Jahrhunderten die Anwesenheit einer Großmutter in der Großfamilie die Chancen für das Überleben ihrer Enkelkinder erhöhte? Und diese Großmütter waren durchaus über 65 und geistig topfit!
Aber nicht nur Theorien werden geliefert, sondern handfeste Therapievorschläge gemacht. Es reicht eben nicht, nur ein Nahrungsergänzungsmittel zu schlucken, sondern der gesamte Lebensstil muss neu ausgerichtet werden. Dazu passen hervorragend die Ernährungstipps von Frau Dr. Bihlmaier. Für alle ganzheitlich denkende und an Gesundheit interessierte Menschen ist dieses Buch ein MUSS!
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Ich bin begeisterte Leserin von Frau Dr. Susanne Bihlmaiers Kochbücher, Ernährungstipps und ihren Hintergrundinformationen!!
Seitver gibt es täglich einen Shake mit Ingwer, Zimt und Chilli; ach und Leinöl…
VG Carmen Steffan
Ich freue mich auf Ihren Newsletter, da er informativ und interessant ist und gute Anregungen enthält. Seit 2009 habe ich ein Hirntumor (Glioblastom)und bin ohne Anstellung. Mein Mann unterstützt mich, ich hatte einen 400 Euro Job und er riet mir, mich auf meine Genesung zu konzentrieren. Mit 7 Jahren, auch mit noch 2 Operationen, zähle ich zu den Langzeitüberlebenden, lasse mich alle 3 Monate für 10 Tage in eine Hyperthermieklinik einweisen und vor der 3. OP war 1 Jahr lang kein Tumorgewebe auf den MRTs zu sehen. Inzwischen würde ich gerne wieder auf 450 Euro Basis arbeiten, finde nur nichts. Morgens lese ich beim Kaffee im Bett auf meinem Notebook emails und Newsletter, bevor ich in den Tag starte.
Liebe Kim,
da haben Sie wirklich Glück gehabt. Die regelmäßige Hyperthermie war bei Ihnen sicher eine gute Sache. Alles Gute weiterhin und viel Kraft!