Aus evolutions- und neurobiologischer Sicht ist Alzheimer weder unvermeidbares Schicksal noch unheilbar, sondern eine verhaltensbedingte Mangelerkrankung. Durch individualisierte ganzheitliche Therapie lässt sich der geistige Abbau aufhalten und rückgängig machen.

85-jährige Seniorin

85-jährige geistig und körperlich fitte Seniorin

Die eigentliche Ursache für Alzheimer ist nicht, dass wir älter werden, sondern wie. Und nur deshalb lässt sie sich auch kausal behandeln. In Deutschland gibt es nun erste Erfolge bei der Behandlung nach meinem daraus abgeleiteten Therapiekonzept – eine sensationelle Umkehr des geistigen Abbaus.

Die Alzheimer-Krankheit ist gekennzeichnet durch einen progressiven Verlust des episodischen Gedächtnisses und den Abbau der kognitiven und sozialen Leistungsfähigkeit. Viele Alzheimer-typische Veränderungen, wie zum Beispiel ein gestörter Energiestoffwechsel im Hippocampus (unserer Erinnerungszentrale für Erfahrungswissen, dem Ausgangsort des Alzheimer-Krankheitsprozesses), sind schon im mittleren Lebensalter erkennbar. Dennoch dauert es oft noch Jahrzehnte bis zum Ausbruch der Krankheit. Infolge dieser langen Entwicklungszeit ist Alzheimer in der Regel eine Krankheit des älteren Menschen.

Häufigkeit von Alzheimer

Vor etwa 100 Jahren war die Alzheimer-Krankheit noch sehr selten, obwohl damals schon sehr viele Menschen das heute für Alzheimer typische Lebensalter von über 65 Jahren erreichten. Erst aufgrund unserer moderneren Lebensweise hat sich das Erkrankungsrisiko inzwischen drastisch erhöht! So hat sich beispielsweise in Japan in dem kurzen Zeitraum von nur 2 Jahrzehnten (1961 bis etwa 1985) die Häufigkeit versiebenfacht, alleine durch eine Abkehr von der traditionellen Lebensweise.

Zudem erreichen aufgrund moderner Therapien der klassischen Zivilisationskrankheiten (Arteriosklerose, Diabetes mellitus, Krebs etc.) heutzutage immer mehr Menschen ein Alter, das es der über die vielen Jahre entwickelten Alzheimer-Krankheit erlaubt, auszubrechen. Mittlerweile ist diese Form der chronischen Demenz mit etwa 30 Millionen Fällen die häufigste weltweit, allein in Deutschland gibt es derzeit über eine Million Betroffene. In Ermangelung einer kurativen (heilenden) Therapie avancierte Alzheimer in den USA inzwischen sogar zur dritthäufigsten Todesursache, gleich nach Herzkreislauf- und Krebserkrankungen.

Warum geistige Fitness bis ins hohe Alter normal ist

Sowohl die Evolutionsbiologie als auch die moderne Hirnforschung geben uns überzeugende Erklärungen dafür, dass geistige Fitness bis ins hohe Alter nicht ein besonderes Privileg ist, sondern eigentlich von der Natur so gewollt ist.

Die Evolution der Großmutter

Urgroßmutter-Phänomen

Evolution der (Ur)Großmutter

Interessanterweise wurde aus evolutionsbiologischer Betrachtung heraus ein hohes Alter bei erhaltener geistiger Fitness sozusagen zum „Ziel“ der menschlichen Evolution. Danach sicherte über viele Jahrhunderttausende der Menschheitsgeschichte die Lebenserfahrung der Stammesältesten das Überleben der Sippe und damit deren Fortpflanzungserfolg.

Dieser Effekt konnte für die Zeit bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts eindeutig nachgewiesen werden. Unter der Bezeichnung „Evolution der Großmutter“ ist dieses Verständnis mittlerweile sogar gymnasialer Lehrstoff: Laut umfassenden Untersuchungen alter Geburtsregister erhöhte die Anwesenheit einer Großmutter in Großfamilien die Zahl ihrer Enkel und deren Chance, die Kindheit zu überleben. Jedes Lebensjahrzehnt, das die Großmutter nach den Wechseljahren noch lebte, bescherte ihr im Vergleich zu Familien, in denen die Großmutter früh verstarb, zwei Enkel mehr, die das Erwachsenenalter erreichten.

Langlebigkeit jenseits der Menopause kann jedoch nur dann ein evolutionsbiologisches Selektionskriterium sein, wenn neben der körperlichen Fitness auch die geistige Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter erhalten bleibt. Eine Alzheimer-Demenz würde diese von der Evolution entwickelte Fortpflanzungsstrategie unterlaufen, was im Umkehrschluss bedeutet, dass unser Erbgut darauf ausgelegt ist, uns vor Krankheiten wie Alzheimer zu schützen. (Eine Ausnahme bilden Erbgutveränderungen, wo selten auftretende Mutationen genau diesen genetischen Schutzmechanismus zerstören).

Lebenslanges Hirnwachstum

Damit wir ein Leben lang neue Erfahrungen sammeln, auswerten und als Einsichten und Wissen weitergeben können, benötigen wir vor allem einen funktionierenden Hippocampus. Im Einklang mit der Evolution-der-Großmutter-Theorie entstehen dort tagtäglich Tausende neuer Hirnzellen, und zwar, wie gezeigt werden konnte, beim 92-Jährigen noch genauso wie beim 18-Jährigen.

Interessanterweise beginnt die Alzheimer-Krankheit genau dort, wo im Hippocampus dieser als „adulte Neurogenese“ bezeichnete Prozess der Nervenzellneubildung stattfindet, und zwar dann, wenn diese durch unsere Lebensweise verhindert wird. Umgekehrt reduziert eine effiziente Nervenzellneubildung das Alzheimer-Risiko. Die Alzheimer-Demenz kann daher als Folge einer verhaltensbedingten Störung der adulten Neurogenese verstanden werden.

„Gesetz des Minimums“

Bei allen Wachstumsprozessen, auch bei dem Wachstum der Nervenzellen im Gehirn, gilt das Minimumgesetz, d.h. die knappste Ressource limitiert das Wachstum. Die Produktion, Reifung und letztendlich die überlebenswichtige Integration der neuen Nervenzellen sind entscheidende Vorgänge, die durch unsere Lebensweise beziehungsweise durch hormonelle Botenstoffe, lokale Wachstumsfaktoren, Nahrungsmittel und Mikronährstoffe reguliert werden. Jeder individuelle Mangel kann somit zu denselben Symptomen führen.

Die eigentlichen Ursachen von Alzheimer

Dicke Frau mit Chips und Fernbedienung auf der Couch © fotolia Picture factory

Dicke Frau mit Chips und Fernbedienung auf der Couch © fotolia Picture factory

Um eine Krankheit zu vermeiden oder tatsächlich heilen zu können, sollte man die Ursachen kennen, denn nur dann kann man sie beheben. Unzählige inter- und intrakulturelle Studien weisen eindeutig daraufhin, dass das Erkrankungsrisiko durch individuelles und gesellschaftliches Verhalten beeinflusst wird. Doch obwohl wir aufgrund dieser Studien mittlerweile die wesentlichen Risikofaktoren der Alzheimer-Krankheit (Mangel an Bewegung, Zeit, gesunder Ernährung etc.) kennen, wird dennoch das Lebensalter als die primäre Ursache hervorgehoben.

Diejenigen Risikofaktoren, die wir selbst durch unser Verhalten und durch ärztliche Maßnahmen beeinflussen können, werden hingegen als Ursache in Frage gestellt. Aber das Lebensalter ist nicht die Ursache für Alzheimer, sondern das Älterwerden gibt uns die Möglichkeit, die Konsequenzen unserer modernen Lebensweise, an die unser Organismus nicht angepasst ist, zu erleben.

Im ländlichen Okinawa beispielsweise leben derzeit noch die ältesten Menschen der Welt. Sie haben aber auch das weltweit geringste Alzheimer-Risiko. Deren „hirngerechten“ Lebensstil kann man jedoch nicht in eine Pille packen, den muss man schon leben! Deshalb scheitern auch sämtliche Versuche, die Krankheit medikamentös in den Griff zu bekommen. Schließlich kann kein Medikament einen verhaltensbedingten Mangel beseitigen, wie beispielsweise eine ungesunde Ernährung, einen Mangel an Bewegung, Schlaf oder sozialem Miteinander ausgleichen. Und dies erklärt auch, weshalb man Alzheimer als unvermeidbar erklärt und die wahren Ursachen kleinredet, schließlich soll weder unsere Lebensweise in Frage gestellt, noch die Hoffnungslosigkeit bei der Medikamentenentwicklung aufgedeckt werden. Aber ohne eine Änderung der Lebensweise wird Alzheimer weder vermeidbar noch therapierbar sein.

Zu diesem Schluss kamen auch kürzlich die Forscher der oben genannten Studie, die in Japan den enormen Risikozuwachs, an Alzheimer zu erkranken, untersuchten. Nach ihrer Aussage kann Japan nur durch eine Rückkehr zu den traditionellen Werten das hohe Erkrankungsrisiko wieder senken.

Mangel an Mikronährstoffen

Wie oben unter dem „Gesetz des Minimums“ beschrieben, limitiert der Nährstoff, der am wenigsten vorhanden ist, das Nervenzellwachstum. Bis heute lässt sich an einer Routine-Blutanalyse nicht ablesen, welcher das im Einzelfall ist. Das macht das Finden der einen, alles erklärenden Ursache unmöglich. Und das erklärt ebenso das Scheitern aller bisherigen monotherapeutischen Versuche, den Krankheitsprozess in den Griff zu bekommen. Schließlich kann kein Medikament einen krankheitsverursachenden Mangel ausgleichen, der durch eine bestimmte Ernährung oder Lebensführung entstanden ist.

In diesem Webmagazin wurden Ihnen schon verschiedene Teilaspekte einer Ernährung, die vor Alzheimer schützen kann, vorgestellt, wie bspw.:

Überfluss an Giftstoffen

Aber nicht nur Mängel sondern auch Giftstoffe, wie erhöhte Mengen an Alkohol oder Nikotin, hemmen die Neurogenese und erklären unter anderem so das erhöhte Alzheimer-Risiko bei Rauchern und Trinkern.

Mobilfunkstrahlung öffnet die Blut-Hirnschranke, so dass im Blut zirkulierende Giftstoffe, wie bspw. Pestizide, Schwermetalle und Weichmacher, im Gehirn ihre schädliche Wirkung entfalten können. Depressionen und Gedächtnisstörungen sind erst der Anfang.

Gestörte Stressregulation bei gestörter Nervenzellneubildung

Die neugebildeten Hirnzellen im Hippocampus sind verantwortlich für die erfahrungsabhängige Regulation unserer Gefühlslage beziehungsweise unserer Reaktion auf Stresssituationen. Menschen mit einer nicht produktiven Neurogenese sind deshalb stressempfindlicher. Jeder kleine Schreck, jeder potentiell unangenehme Gedanke führt bei ihnen zu einer übertriebenen Stressantwort. Sie fällt stärker aus als nötig und hält vor allem länger an. Infolgedessen drohen zunächst Depression und langfristig Alzheimer.

Um frühzeitig der Stressfalle zu entfliehen, finden Sie in diesem Webmagazin Vorschläge zur angepassten Bewegung und Sport sowie zu Entspannungstechniken.

Rolle des beta-Amyloid

Aufgrund des chronisch erhöhten Cortisol-Spiegels leidet der Hippocampus unter einer gestörten Energieversorgung, zudem wird in ihm vermehrt sogenanntes beta-Amyloid freigesetzt und zugleich schlechter abgebaut. Das beta-Amyloid, das in kleinen Mengen den Nervenzellen eigentlich als Schutz dient, beginnt durch diese chronische Konzentrationserhöhung zu verkleben („amyloid“ bedeutet „kleberähnlich“). Das verklebte beta-Amyloid wandelt sich nun vom Schutzfaktor zum Giftstoff.

Als Alzheimer-Toxin löscht es Erinnerungen aus und zerstört den Hippocampus auf vielfältige Weise. Beschleunigend wirken Infektionen, aber auch Giftstoffe (wie z.B. Aluminium, Blei oder Quecksilber). Darüber hinaus aktiviert das Alzheimer-Toxin seine eigene Biosynthese und wirkt wie ein Prion, also ein infektiöses Protein, das vom Hippocampus ausgehend nach und nach das restliche Gehirn infiziert und zerstört.

Rechtzeitig systemisch therapieren und tatsächlich heilen

Eine gestörte adulte Neurogenese führt somit über Depression (chronisch erhöhtes Cortisol) zu Alzheimer (chronisch erhöhtes Alzheimer-Toxin, gestörter Energiestoffwechsel etc.). Um erfolgreich diese schwerwiegenden Konsequenzen zu therapieren, ist ein systembiologischer Ansatz nötig. Dazu gehört eine auf den Patienten abgestimmte Umstellung der Lebensweise, die sämtliche individuellen Defizite (Ursachen der Alzheimer-Demenz) behebt, die die Nervenzellneubildung behindern. Dabei müssen die oben genannten „Brandbeschleuniger“ durch therapeutische Maßnahmen ausgeschaltet werden.

Körpereigene Wirkstoffe und Naturstoffe

Körpereigene Wirkstoffe sowie bestimmte Naturstoffe sind dazu in der Lage und in klinischen Studien als wirksam getestet worden. Beispielsweise empfehle ich:

  • Johanniskraut-Extrakt, um unter anderem die Neurogenese im Hippocampus zu stimulieren;
  • ferner die vom gesunden Körper auch selbst gebildete Alpha-Liponsäure, um das Gehirn von Giftstoffen zu befreien und den bei Alzheimer typischerweise gestörten Energiestoffwechsel des Hippocampus zu normalisieren;
  • lithiumhaltiges Heilwasser, da gezeigt werden konnte, dass Lithium als Spurenelement selbst in sehr niedriger Dosierung sehr effektiv die Bildung des Alzheimer-Toxins unterbindet.
  • Weitere Wirkstoffe sind ein Extrakt aus Ginkgo biloba, der unter anderem die Hirndurchblutung verbessert, und
  • PQQ, ein vitaminähnlicher Nahrungsstoff, der die Regeneration von Hirnzellen beschleunigt.
Ganzheitliche Alzheimertherapie

Abb. 1 Systembiologisches Konzept zur Prävention und Therapie von Alzheimer-Demenz

Wie in der Abbildung zu sehen, greift jeder dieser Wirkstoffe auf vielfältige Weise in die lebenswichtigen Stoffwechselwege des Gehirns ein, die bei Alzheimer gestört sind. Die Abbildung illustriert diesen systemischen Ansatz und verdeutlicht, warum die Behandlung mit einer Verhaltensänderung, wo nötig, einhergehen muss.

Einzeln angewandt und ohne eine gleichzeitige Anpassung an eine artgerechte Lebensweise, konnten diese Wirkstoffe den fortschreitenden Alzheimer-Prozess meist nur für eine gewisse Zeit aufhalten oder verzögern. Ein aus ihnen zusammengestelltes Wirkstoffpaket hingegen, eingebettet in ein ganzheitliches, systembiologisches Therapie-Schema, bei dem die verhaltensbedingten Defizite ebenfalls angegangen werden, kann, früh genug begonnen, den Krankheitsprozess umkehren.

Lebensstilfaktoren

Zu diesen Änderungen, die gleichzeitig präventive Maßnahmen darstellen, gehören, wie ebenfalls in der obigen Abbildung zu sehen, beispielsweise auch

  • ein Mehr an körperlicher Aktivität,
  • ein Mehr an sozialem Miteinander,
  • sowie eine hirngerechte Ernährung
  • und intermittierendes Fasten.
  • Dazu ausreichend Tiefschlaf, währenddessen das Alzheimer-Toxin auf natürliche Weise abgebaut wird und zugleich die Neurogenese ablaufen kann.

Alle diese Maßnahmen wirken nachgewiesenermaßen vielfältig. Der systemische Ansatz bringt die Chance mit sich, eine vermeintlich als unheilbar geltende Krankheit erfolgreich zu bekämpfen, anstatt sich dem vermeintlich unabwendbaren Schicksal hinzugeben und nebenwirkungsreiche Pillen zu schlucken.

Ergebnisse erster Fallstudien

Eine erste Fallstudie aus den USA war erfolgreich, weil sie diese Prinzipien mehr oder weniger zufällig, ohne eine zugrundeliegende evolutionsbiologische Erklärung der Alzheimer-Entstehung, anwandte: Alle acht teilnehmenden Patienten, die sich noch in der Alzheimer-Frühphase befanden, wurden geheilt.

Das Alzheimer-Therapiekonzept nach Nehls (ATnN), das sich allerdings aufgrund meiner systembiologischen Theorie von dem US-amerikanischen in einigen Aspekten unterscheidet, wird mittlerweile von verschiedenen Ärzten deutschlandweit umgesetzt. Eine ständig aktualisierte Ärzteliste finden Sie hier.

Die erste Patientin, bei der durch bildgebende Verfahren und eine ganze Reihe neuropsychologischer Tests mehrerer unabhängiger Experten die Diagnose Alzheimer gestellt bzw. bestätigt wurde, hat mittlerweile das sechsmonatige Therapieprogramm absolviert. Dabei regenerierte sich ihre Erinnerungsfähigkeit. Beim MMSE (Mini Mental Status Examination), einem Test, der geistige Leistungs- und Erinnerungsfähigkeit misst, wurde bei ihr anstatt eines etwa 10-prozentigen Abbaus, der bei Alzheimer in diesem Zeitraum zu erwarten gewesen wäre, ein über 30-prozentiger Zuwachs gemessen.

Ihr Neurologe, der sie ein Jahr zuvor untersucht und überwiesen hatte, hatte eine solche Umkehr des geistigen Abbaus noch nie erlebt. Schließlich ist dies ein Erfolg, der bisher mit keinem Medikament erreicht wurde (und sehr wahrscheinlich in absehbarer Zeit auch nicht erreicht werden wird). Und das ist mittlerweile kein Einzelfall. Auch die anderen Patienten, die in Freiburg in Behandlung sind, zeigen denselben positiven Trend.

Die Zukunft der Alzheimer-Therapie

Aufgrund der positiven Ergebnisse des Freiburger Therapiezentrums, die die Fallstudien aus den USA zu bestätigen scheinen, ist es meiner Ansicht nach nun höchste Zeit, eine neue Ära der Alzheimer-Therapie einzuläuten.

Wir planen deshalb eine wissenschaftliche Veröffentlichung der ersten Therapieerfolge, ebenfalls in Form von Fallstudien. Diese soll dann dazu dienen, die entsprechenden Ethikkommissionen zu überzeugen, uns grünes Licht für eine groß angelegte multizentrische Studie zu geben.

Durch die Erfolge des Freiburger Zentrums für ganzheitliche Medizin sind wir aber auch sicher, dass wir das Konzept nun auch vielen Ärzten näherbringen können, die bisher noch skeptisch waren. Wenn uns das gelingen sollte, würden wir deutschlandweit nicht nur Anlaufzentren für Betroffene schaffen. Das langfristige Ziel wäre auch, dadurch die Verlaufsdaten von so vielen Patienten wie möglich zu erhalten.

Viele wichtige Fragen müssen beantwortet werden

Diese sollen nicht nur die Einzelfallstudien bestätigen, sondern uns wertvolle Antworten auf viele wichtige Fragen geben. Beispielsweise:

  • Bis zu welchem klinischen Stadium der Erkrankung ist der Alzheimer-Prozess noch umkehrbar?
  • Inwieweit beeinflussen die individuelle Einhaltung bzw. Umsetzung bestimmter Verhaltensweisen (Schlaf, Ernährung, Bewegung etc.) den Krankheitsverlauf?
  • Welchen Einfluss haben das genetische Profil oder bestimmte Vorerkrankungen auf den Behandlungserfolg?
  • Da Patienten aufgrund der häufigen und starken Nebenwirkungen durch die Einnahme von Standardtherapeutika (Donezepil etc.) auf diese verzichten müssen, wäre eine weitere wichtige Frage, ob sich deren Behandlungserfolg von dem derjenigen Patienten unterscheidet, die diese Medikamente zusätzlich zum systembiologischen Verfahren weiter einnehmen.

Prospektive klinische Studie ohne Kontrollgruppe aus ethischen Gründen

Im Rahmen der prospektiven klinischen Studie möchten wir aus ethischen Gründen auf eine Kontrollgruppe verzichten, die man, wie sonst bei klinischen Studien unheilbar geltender Krankheiten, unbehandelt lässt. Eine solche Kontrollgruppe ist meines Erachtens in diesem Fall auch nicht nötig, denn schließlich ist ja hinreichend bekannt, dass Alzheimer bisher ohne Intervention nicht umkehrbar war, somit trotz Behandlung fortschreitet und tödlich endet.

Entscheidend für die Qualität der Daten wird jedoch sein,

  • dass wie bisher auch in Freiburg eine unabhängige, von Experten durchgeführte Diagnostik vor und nach der Behandlung stattfindet und
  • das Therapiekonzept unter ärztlicher Aufsicht so vollständig wie möglich umgesetzt wird.

Fazit

alte frau schüttelt sich vor lachen

glücklich lachende Großmutter © fotolia Picture factory

Die Natur hat die Alzheimer-Demenz nicht vorgesehen, vielmehr hat sich unser genetischer Bauplan dahingehend entwickelt, uns bis ins höchste Alter geistig fit zu halten, um ein Leben lang Erfahrungswissen sammeln zu können und dieses zum Schutz der nächsten Generationen weiterzugeben. Die drei Schlüsselbegriffe, die diesen Umstand erklären, sind

  • die „Evolution der Großmutter“,
  • die lebenslange Nervenzellneubildung in unserem Erfahrungsgedächtnis, genannt „adulte Neurogenese“ und damit verbunden
  • das „Gesetz des Minimums“, das schon 1828 für das Pflanzenwachstum entdeckt wurde.

Die ersten beiden Aspekte bilden die Grundlage für den lebenslangen Schutz vor Alzheimer. Letzterer hilft zu erklären, weshalb Alzheimer zu einer logischen Konsequenz unserer heutigen Lebensweise wird, da wir wesentliche Bedürfnisse unseres Gehirns nicht mehr befriedigen. Das Gesetz des Minimums macht aber auch verständlich, weshalb Einzelmaßnahmen wenig Wirkung zeigen und deshalb fälschlicherweise als irrelevant abgetan werden.

Werden die entscheidenden Mängel jedoch individuell behoben, kann sich das natürliche Regenerationspotential unseres Erfahrungsgedächtnisses aufgrund seiner Fähigkeit zur lebenslangen Nervenzellneubildung voll entfalten. Diese Erkenntnis erlaubte mir die Entwicklung eines ganzheitlichen Programms, das es nicht nur unwahrscheinlich macht, an Alzheimer zu erkranken, sondern die Krankheit sogar heilt, vorausgesetzt, sie ist noch nicht allzu weit fortgeschritten.

Wie finde ich einen Therapeuten?

Das ist aus verschiedenen Gründen noch schwierig. Der Glaube, Alzheimer sei unvermeidbar und unheilbar, ist tief im ärztlichen Denken verankert. Viele Experten, die ihre gesamte Karriere auf die Entdeckung eines Monotherapeutikums setzten, schüren weiterhin medienwirksam den Zweifel an den Erfolgen einer systembiologischen Therapie. Und viele Ärzte, selbst wenn sie von meinem systembiologischen Therapiekonzept überzeugt sind, haben Sorge vor Sanktionen, wenn sie durch mein Therapiekonzept von den offiziellen Therapie-Leitlinien abweichen. Wir sind dabei, diesen Fehleinschätzungen entgegenzuarbeiten.

Leitlinien sind  nur Vorgaben. Ärzte sollten wissen, dass sie Patienten weiterhin nach Leitlinien symptomatisch behandeln können, bzw. diese Behandlung nicht beenden müssen, wenn sie sich entschließen, meinen systembiologischen Therapieplan umzusetzen. Voraussetzung ist nur, dass der Patient durch mögliche Nebenwirkungen der klassischen Alzheimer-Medikamente nicht davon abgehalten wird, eine auf die individuellen Ursachen der Erkrankung abzielende Therapie so effektiv wie möglich umzusetzen.

Da ein wichtiger Teil meines Therapiekonzepts das Aufdecken und Behandeln kausaler Defizite ist und weder die dafür notwendige Labordiagnostik (z.B. Mangel an Vitaminen oder Spurenelementen) noch die Beratungsleitung (z.B. Ernährung, Therapieplan) leitlinienkonform und damit kassenärztlich abrechenbar sind, bleibt oft nur die Eigenleistung des Patienten. Das kann zu Konflikten in der Arzt-Patient-Beziehung führen, was ebenso viele Therapeuten abschrecken mag, dieses neue Therapieverfahren anzuwenden. Ich hoffe, dass mit immer mehr Therapieerfolgen sich die kassenärztliche Leistung und damit auch das Angebot für Patienten verbessern.

Patienten bzw. deren Angehörige, die heute schon einen Therapeuten suchen, sollten zunächst ihren Hausarzt oder Neurologen fragen. Zum Zeitpunkt dieses Schreibens (6. Juni 2016) kenne ich jedoch nur eine Praxis in Deutschland, die das Konzept derzeit umsetzt und das mit Erfolg: www.biologische-alzheimertherapie.de

Weitere Praxen haben angekündigt, das systembiologische Therapiekonzept anzubieten. Auf meiner Homepage werde ich in Zukunft weitere Therapeuten listen, sobald Sie mein Therapiekonzept anwenden und gelistet werden möchten. Ich bitte diese Kollegen, sich bei mir zu melden.

Wir sind im Aufbau einer Gesellschaft für systembiologische Alzheimer-Therapie, die es sich zur Aufgabe machen wird, Therapeuten zu beraten und mit der in der Praxis gesammelten Erfahrung das Therapiekonzept ständig weiter zu entwickeln.

Ein ganz aktueller wissenschaftlicher Artikel von mir zu diesem Thema „Unified theory of Alzheimer´s disease (UTAD): implication for prevention and curative Therapy“ wurde am 15.7.2016 in der Zeitschrift Journal of Molecular Psychiatry publiziert. Interessierte können sich ihn hier kostenfrei herunterladen.

Über den Autor

Dr. Michael NehlsDer Arzt und Molekulargenetiker PD. Dr. med. Michael Nehls entschlüsselte die Ursachen verschiedener Erbkrankheiten. Seine richtungsweisenden Entdeckungen publizierte er u.a. mit zwei Nobelpreisträgern. Er war leitender Genomforscher einer US-Firma, danach Forschungsleiter und Vorstandsvorsitzender eines Münchner Biotech-Unternehmens.

Mittlerweile arbeitet er als selbstständiger Wissenschafts-Theoretiker, Dozent und Autor. Für seine bahnbrechenden Erkenntnisse zur Alzheimer-Entstehung, Prävention und Therapie, die er in seinen Spiegelbestsellern „Die Alzheimer-Lüge: Die Wahrheit über eine vermeidbare KrankheitDie Alzheimer-Lüge“ und „Alzheimer ist heilbar“ präsentiert, wurde Dr. Nehls mit dem Hanse-Preis für Psychiatrie 2015 ausgezeichnet.

Kontakt

PD. Dr. med. Michael Nehls
Email: michaelnehls@yahoo.de
Homepage: www.michael-nehls.de

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Inzwischen berichten in Amazon Angehörige zweier Patienten, die in Freiburg systembiologisch behandelt wurden, von den erstaunlichen Besserungen ihrer Erkrankten:

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Nehls die Alzheimer LügeSeit Jahren wird uns weisgemacht, diese neue Volkskrankheit sei eine Begleiterscheinung der steigenden Lebenserwartung. Hinter dieser Irreführung verbergen sich jedoch milliardenschwere Interessen. Viele Experten bauten sich mit Hilfe der Pharmaindustrie ihre Karriere damit auf, dass sie Alzheimer als unvermeidbar erklärten. Nur durch intensive Forschung an dem einen neuen Medikament, das den zugrunde gehenden Verstand retten sollte, wären sie selbst die Retter für Millionen geworden.

Dr. med. Michael Nehls zeigt jedoch, wie Alzheimer wirklich entsteht und dass uns nicht Medikamente, sondern nur gezielte Vorbeugung und gesunde Lebensführung vor dieser furchtbaren Zivilisationskrankheit schützen können. Was unsere Naturheilkundeärzte schon seit Jahrzehnten postulieren, kann hier wissenschaftlich nachvollzogen werden. Sie müssen schon selber etwas für Ihre (geistige) Gesundheit tun! Mit zahlreichen konkreten Tipps und Ratschlägen. Fundiert, aufklärend und aufrüttelnd!

Können Sie das alles glauben? Würden Sie Ihr Leben auch ändern, wenn Sie damit einer möglichen Alzheimer-Demenz entgehen könnten? Schreiben Sie doch einen Kommentar!

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