Granatapfelsaft enthält natürliche Polyphenole, die entzündungs- und krebshemmend hemmend wirken und die Gefäße jung halten. Diese Qualitätsunterschiede müssen Sie kennen.

Wenn Sie durch die Einkaufsstraßen laufen, sehen Sie ständig Menschen, die am Essen sind: Eis, Hamburger, Salzbrezeln, süße Teilchen. In unserer Überfluss- Gesellschaft gibt es Nahrung in Hülle und Fülle. Das Problem ist nur, dass viele dieser Nahrungsmittel leere Hüllen für Geschmackstoffe und Kalorien sind. Es sind keine Lebensmittel mehr, die den Organismus mit Vitalstoffen und Bioenergie versorgen. Auch bei sogen. „gesunder Ernährung“ nimmt man in der Regel heute nicht mehr so viele Vitalstoffe auf, wie wir für unsere Gesunderhaltung brauchen. Deshalb kann es in vielen Lebensphasen wichtig sein, unsere Nahrung mit Nahrungsergänzungsmitteln aufzubessern.

Unter Nahrungsergänzungsmitteln versteht man auf der einen Seite Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und andere Pflanzeninhaltsstoffe, die einzeln oder in Kombination in hoch dosierter und konzentrierter Form angeboten werden, auf der anderen Seite aber auch konzentrierte und besonders verarbeitete Lebensmittel, die nachgewiesene positive gesundheitliche Auswirkungen haben.

In einer Serie von Artikeln möchte ich Ihnen einige davon vorstellen. Denn sie haben den Vorteil, dass Jede(r) sie anwenden kann, ohne Angst vor Nebenwirkungen haben zu müssen, und dass sie der Körper durch das natürliche Zusammenspiel der Pflanzeninhaltsstoffe optimal aufnehmen und verwerten kann. Eines dieser phanatastischen Lebensmittel ist der Granatapfelsaft.

Der Granatapfel

granatapfel_bearbeitet-1Der Granatapfel ist eine der ältesten Kultur- und Heilfrüchte der Menschheit. Manche Historiker sehen im Granatapfelbaum den „Baum des Lebens“, der im Garten Eden die Unsterblichkeit verliehen haben soll.

  • Im Christentum wurde der Granatapfel zum Symbol für die Reinheit und Jungfräulichkeit von Maria.
  • Bei den Griechen soll Aphrodite, die Göttin der Liebe, den Granatapfel auf Zypern als Baum des Lebens gepflanzt haben.
  • In Rom war der Granatapfel in der Hand der Göttin Juno ein Symbol der Ehe.
  • Im Orient bedeutet der Granatapfel schlicht „die Frucht des Paradieses“ und gilt seit jeher als Symbol der Unsterblichkeit und Sinnlichkeit.

Ursprünglich ist er in den Himalaya-Gebieten und Persien beheimatet, einem alten Kulturraum, wo er seit Jahrtausenden angebaut wird. Hierzulande erfreut er sich zunehmender Beliebtheit. In den USA gilt der aromatische Saft des Granatapfels inzwischen als Gesundheitssaft des Jahrzehntes. In den letzten Jahren zeigten nämlich über 250 wissenschaftliche Studien, dass Granatapfel-Inhaltsstoffe vor oxidativem Stress, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, überschießenden Entzündungsreaktionen und Krebs schützen können.

Inhaltsstoffe

Der Granatapfel besteht aus Schale, Fruchtfleisch, Früchten und Kernen. Die Schale der Frucht ist sehr derb, sie wurde als Anti-Parasitenmittel genutzt und sollte nicht in großen Mengen regelmäßig verzehrt werden. Im Fruchtfleisch und den Früchten liegen neben Vitaminen und Mineralstoffen wichtige sekundäre Pflanzenstoffe vor, wobei besonders der hohe Gehalt an Polyphenolen von Bedeutung ist. Dazu zählen:

granatapfelstückPhenolcarbonsäuren (vor allem Ellagsäure)

Ellagitannine (vor allem Punicalagine) und

Flavonoide.

In der Frucht und im Saft liegen die Polyphenole überwiegend an Zuckermoleküle gebunden vor. Um im Darm resorbiert zu werden und ihre Wirkung zu entfalten, müssen diese Zuckerbindungen gespalten und die großen Moleküle zu kleineren abgebaut werden. Hierbei kommt es vor allem auf Fermentationsprozesse durch die Dickdarmflora an. Anscheinend kann nicht jeder Mensch gleichermaßen von den gesundheitsfördernden Wirkungen des Granatapfelsafts profitieren, denn die individuelle Beschaffenheit der Dickdarmflora ist verantwortlich dafür, wie viele Wirkstoffe letztlich aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden können.

Schließlich gibt es noch die Kerne, die unverdaulich sind, aber aus denen ein besonders wertvolles Öl hergestellt wird, das mehrfach ungesättigte Fettsäuren und hormonähnliche Substanzen enthält, die sich positiv auf die Haut und den Hormonstoffwechsel auswirken können. Darüber werde ich aber in einem gesonderten Artikel berichten.

Granatapfelsaft als „Rostschutz“ für die Zellen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Alterungsprozesse sind u.a. eine Folge von oxidativem Stress, verursacht durch aggressive freie Radikale. Nicht nur Eisen oxidiert und „rostet“, sondern auch unsere Zellen. Granatapfel- Polyphenole haben sich in klinischen Studien als potenter „Rostschutz“ für die Zellen erwiesen, weil sie auf direktem und indirektem Weg den oxidativen Zellschäden entgegenwirken. Isolierte hoch dosierte Antioxidanzien wie zum Beispiel Vitamin E werden in Fachkreisen immer umstrittener. Dagegen ist die Vielfalt an Granatapfel-Polyphenolen ein natürlicher Weg, die antioxidativen Schutzsysteme des Körpers zu stärken.

Granatapfelsaft übertrifft die bisher potentesten Antioxidanzien aus Rotwein, Blaubeer-, Acai- und Cranberrysaft bei weitem. Er hat die 3-4-fache antioxidative Kraft von Rotwein oder Grüntee. Ein deutsches Granatapfelelixier mit fermentierten Granatapfel-Polyphenolen erreicht sogar die etwa 75-fache Stärke.

Entzündungshemmend

Rückenschmerzen

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Chronisch entzündliche Erkrankungen, wie bspw. Gelenkrheuma, und oxidativer Stress hängen eng miteinander zusammen: Bei Entzündungen entstehen freie Radikale, welche die Entzündungsreaktion zusätzlich verstärken. Die Granatapfel- Polyphenole können nicht nur oxidativen Stress reduzieren, sondern auch Entzündungsprozesse abmildern. Aktuelle Untersuchungen belegen, dass Granatapfel- Polyphenole die entzündliche Zerstörung des Gelenkknorpels bei Rheuma bremsen können.

Granatapfel-Polpyhenole verfügen über eine breite Wirkung gegen Viren, Bakterien und Parasiten. Sie können sogar Grippe-Viren abtöten und deren Vermehrung hemmen (lokale Anwendung im Mund- und Rachenraum). Granatapfelsaft kann jede antivirale und antibiotische Medikation sinnvoll unterstützen.

Gut für Herz und Gefäße

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In zahlreichen Studien haben Granatapfel-Wirkstoffe vielseitige Gefäß schützende Wirkungen bewiesen.

  • So kann Granatapfelsaft bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit die Durchblutung des Herzmuskels verbessern und die Häufigkeit von Angina-Pectoris-Anfällen halbieren.
  • Bei Patienten mit verengter Halsschlagader verminderten sich nach einem Jahr Granatapfelsaftverzehr die Ablagerungen an der Halsschlagader um 35%. Gleichzeitig wurde eine Senkung des Blutdrucks und des schlechten LDL-Cholesterins festgestellt.
  • Auch bei Zuckerkranken ergaben sich Gefäß schützende Effekte, so dass der Saft des Liebesapfels auch Potenz- und Erektionsstörungen besserte.

Gesundes Gehirn, gesunde Nerven

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Die antientzündlichen, antioxidativen Effekte von Granatapfel-Wirkstoffen entfalten sich auch im Gehirn und versprechen günstige Effekte bei Multipler Sklerose und Morbus Parkinson. Sie wirken dem geistigen Verfall, wie bspw. der Alzheimer-Demenz, entgegen. Auch gibt es Hinweise darauf, dass Granatapfelsaft Hirnschäden, die durch Sauerstoffmangel auftreten können, bessern kann, wie bspw. nach Schlaganfällen. Sogar die Folgen von leichteren Gehirnschäden, die Kinder durch schwierige Geburten erlitten haben, sollen sich durch regelmäßiges Trinken von Granatapfelsaft lindern lassen,

Granatapfel-Wirkstoffe hemmen Krebs

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Die Polyphenole des Granatapfels haben bei verschiedenen Krebsarten eine Tumor hemmende Wirkung. Für Frauen ist die antiöstrogene Wirkung interessant, die bei fermentierten Produkten offenbar doppelt so ausgeprägt ist wie bei frischem Saft. Sie ist ähnlich der Wirkung des Antihormons Tamoxifen, das in der Nachbehandlung von Brustkrebs eingesetzt wird. In Zellversuchen mit Östrogenrezeptor-positiven Brustkrebszellen hemmten fermentierte Granatapfelsaft- Polyphenole das Wachstum der Krebszellen um 80%, ohne das Wachstum der gesunden Zellen zu beeinträchtigen.

Die meisten klinischen Erfahrungen wurden inzwischen bei Prostatakrebspatienten gesammelt. Je langsamer der PSA-Wert im Blut nach einer Therapie ansteigt, desto länger ist normalerweise die Lebenserwartung. Die Polyphenole des Granatapfels bewirkten, dass im Schnitt viermal so viel Zeit verging, bis sich der PSA-Wert verdoppelte: in sechs Jahren stieg die PSA-Verdopplungszeit von 15,4 Monaten auf 60 Monate und damit natürlich auch die Überlebenszeit.

Weitere experimentelle Studien zeigten überzeugende Wirkungen gegen Darm-, Haut- und Lungenkrebszellen. Leukämiezellen konnten sich durch Granatapfel- Polyphenole wieder zu gesunden Zellen zurückbilden oder wurden in den programmierten Selbstmord getrieben. Die Neubildung von Gefäßen, die Krebsgeschwülsten die Metastasierung ermöglichen, wurde gebremst.

Granatapfelpolyphenole auch bei Brustkrebs

Da immer wieder verunsicherte Brustkrebs-Patientinnen schreiben, dass ihnen der Arzt vom Granatapfel während der Antihormontherapie abgeraten hätte, möchte ich die inzwischen vorliegenden Studienergebnisse kurz bewerten. Es klingt für meine Leserinnen vielleicht etwas zu wissenschaftlich, aber Sie können ja ihren Arzt darauf verweisen.

Granatapfel-Polyphenole wirken anti-östrogen und unterstützen die Tamoxifen-Wirkung. Der Wirkungsmechanismus von Granatapfel gegen Brustkrebs ist komplex. Granatapfel-Polyphenole zeigen u.a. eine milde anti-östrogene Wirksamkeit auf gleich mehreren Ebenen.

Mandal et al. (2015) wiesen nach, dass Granatapfelextrakt bei Versuchstieren die Bildung von Östrogenrezeptoren im Brustkrebsgewebe dosisabhängig senkt. Dabei wurde die Expression des alpha-Rezeptors stärker reduziert als die des beta-Rezeptors. Auch andere prokanzerogene Signalwege wurden gehemmt.

Außerdem wurde in einer Studie gezeigt, dass das Wachstum Östrogenrezeptor-positiver Brustkrebszellen durch Granatapfelextrakt unterdrückt wird (Sreeja et al., 2012). Auch die Wirkung des Medikamentes Tamoxifen, das unspezifisch an den ER-alpha bindet und diesen hemmt, konnte durch einen Granatapfelextrakt verbessert werden (Banerjee et al., 2011: Pomegranate sensitizes Tamoxifen action in ER-α positive breast cancer cells. J Cell Commun Signal; 5(4): 317-324.).

Also keine Angst vor einem natürlichen Lebensmittel mit Antikrebs-Aktivität! Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, ist auch dieser Artikel über Pflanzen, die die guten Östrogenrezeptoren fördern, lesenswert.

Das Gesamte ist mehr als die Summe seiner Teile

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© Pseudonomy

Auch wenn das Wissen über die Wirkungen der einzelnen Inhaltsstoffe des Granatapfels in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, ist es fraglich, ob es sinnvoll ist, einzelne Stoffe zu isolieren und damit Präparate herzustellen. Denn die einzelnen Stoffe und Stoffgruppen verstärken sich gegenseitig in ihrer Wirkung: Die Gesamtwirkung kommt durch die Synergie vieler Inhaltsstoffe zustande, so dass in Studien die Wirkung einzelner Komponenten der des ganzen Saftes meist unterlegen war, z.B. bei Entzündungen oder bei der Krebshemmung.

Worauf es ankommt:

Die Qualität von Granatapfelprodukten

Ausschlaggebend für die medizinische Wirkung ist, in welcher Form man Granatapfel zu sich nimmt. Ein Schuss Grenadinen-Sirup verfeinert zwar das Getränk, hat aber keinerlei Gesundheitswert. Man kann die Granatapfelfrucht schälen und die Früchte essen. Dabei sollte man aber die harten Kerne ausspucken, da sie nicht verdaut werden können und den Darm stark reizen. Und man muss sich im Klaren darüber sein, dass die meisten der wertvollen Inhaltsstoffe im Fruchtfleisch sind, das man nur in ganz geringen Mengen mitisst. Wer Saft selbst gewinnen will, kann einen Granatapfel wie eine Zitrone teilen und auspressen – aber Vorsicht: Die Flecken lassen sich nicht auswaschen.

granatapfel_bearbeitet-3kleinEin Problem bei Granatapfelsäften sind Verfälschungen: Ein großer Teil der Getränke, die nach eigener Angabe zu 100% aus Granatapfelsaft bestehen, enthalten Zusatz von Zucker, Farbstoffen und anderen minderwertigen Fruchtsäften. Das spart Produktionskosten, denn Granatäpfel sind teuer. Der echte Granatapfelsaft zeichnet sich durch einen aromatisch-fruchtig-herben Geschmack aus. Die Hauptwirkstoffe sind Gerbstoffe, und das schmeckt man auf der Zunge.

In den meisten klinischen Studien wurden täglich 570 mg Polyphenole (als Gallussäure-Äquivalent) in Form von Granatapfelsaft verzehrt. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Polyphenol-Antioxidanzien-Gehalt vom Hersteller angegeben und durch regelmäßige Analysen nachgewiesen wird. Die einzige mit den Studien vergleichbare Methode ist die Messung der Polyphenole als Gallussäure-Äquivalent nach Folin-Ciocalteu.

Auch bei echten Säften sind die Wirkstoffkonzentrationen aufgrund der Herstellungsverfahren sehr unterschiedlich. Manche Säfte schmecken zwar sehr gut, enthalten aber kaum Polyphenole. Denn sie werden mit Rinder- oder Fischgelatine geklärt, was die Wirkstoffe herausfiltert. Im sogen. Granatapfel-Vollfrucht-Saft, der aus fein vermahlenen Kernen besteht, fehlen die herben Polyphenole, die für die Wirkung entscheidend sind. In der bisher größten publizierten Reihenuntersuchung ergaben sich für den Verbraucher wichtige Ergebnisse: Die Säfte aus Konzentrat wiesen im Durchschnitt einen Polyphenol-Antioxidanzien-Gehalt von 2288 mg/l auf, (zwischen 897 bis 4265 mg/l Polyphenole).

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Bei sogen. Granatapfel-Muttersäften handelt es sich um Granatapfelsäfte, die nicht aus Konzentrat, sondern direkt aus der Frucht hergestellt werden. Ihr Gehalt an Polyphenolen ist je nach Herstellungsverfahren sehr unterschiedlich. So schwankte der Polyphenolgehalt in der gleichen Studie bei Frisch-/Direktsäften zwischen 904 bis 2067 mg/l (Median 1409 mg/l). Es gibt auch noch deutlich polyphenolreichere, sehr bittere Muttersäfte, die durch die Verarbeitung der ungeschälten Frucht hergestellt werden.

Hohe Temperaturen im Herstellungsverfahren von Granatapfelextraktpulvern zerstören vor allem die hitzeempfindlichen Polyphenole und führen zu oxidierten und hochpolymeren Polyphenolen, die schlechter vom Darm aufgenommen werden können. Die Extrakte werden überwiegend aus der Schale gewonnen.

Bei gefriergetrockneten Saftpulvern dagegen, die in Studien häufig verwendet werden, bleibt die Frischequalität der Pflanzenstoffe besser erhalten. Bei vielen Kapseln sind die Polyphenolangaben nicht korrekt und die Verzehrempfehlungen zu niedrig. Bei Granatapfel-Extrakten, die auf 40 % Ellagsäure standardisiert sind, wird zumeist Ellagsäure-Extrakt künstlich zugesetzt.

Bei der Herstellung verschiedener Granatapfelprodukte wird der Prozess der Lebendfermentation mit probiotischen Mikroorganismen eingesetzt: Dr. Jacob’s Granatapfel-Elixier enthält hochkonzentrierten Granatapfelsaft und Fruchtfleisch mit lebendfermentierten Granatapfel-Polyphenolen und erreicht eine Polyphenolkonzentration von 30.000 mg/l Polyphenole als Gallussäureäquivalent.

Wie man Granatapfelprodukte als natürliche Nahrungsergänzung einnimmt

Einnahmemenge: Zur Gesunderhaltung dürfte täglich ein halbes bis ein Glas hochwertiger Granatapfelsaft bzw. /10-20 ml Granatapfel-Elixier (ca. 300 – 600 mg/l Polyphenole, gemessen als Gallussäure-Äquivalent nach der Folin-Methode) ausreichen. Bei einer bestehenden Erkrankung sollten mindestens 570 mg/l Polyphenole als Gallussäure-Äquivalent verzehrt werden, wobei lebend fermentierte Polyphenole eine höhere Bioaktivität aufweisen, also besser vom Körper aufgenommen und verarbeitet werden können. Ob noch größere Mengen noch mehr bewirken könnten, ist zurzeit unklar.

Einnahmezeit: Die Bioverfügbarkeit von Polyphenolen ist am höchsten, wenn sie eine Stunde vor oder nach den Hauptmahlzeiten und dem Verzehr von Milchprodukten aufgenommen werden.

Einnahme mit welchen anderen Nahrungsmitteln: Polyphenole reagieren mit Proteinen und formen schlecht resorbierbare Polyphenol- Protein- Komplexe (Ausfällung). Eine aktuelle Studie (Yang et al., 2016) zeigt allerdings, dass auch die Polyphenol- Protein- Komplexe aufgenommen werden, wenn auch etwas verzögert. In einer Studie mit 18 gesunden Probanden wurde un­tersucht, ob durch die zeitgleiche Einnahme eines Sojaproteinisolates zusammen mit Granatapfelsaft die Bioverfügbarkeit der Polyphenole beeinflusst wird.

Die Probanden verzehrten entweder nur Granatapfel­saft oder Granatapfelsaft mit Sojaproteinisolat gemischt. Zwar erzielten die Probanden, die Granatapfelsaft mit Sojaproteinisolat zu sich nah­men, signifikant geringere Maximalwerte an Ellagsäure, allerdings wur­de die Ellagsäure langsamer ausgeschieden und verblieb damit länger im Blut. Die Urolithinwerte im Urin unterschieden sich nicht zwischen den beiden Gruppen. Die Bioverfügbarkeit von Granatapfelpolypheno­len wird durch den gemeinsamen Verzehr mit Sojaproteinisolat somit nicht beeinträchtigt.

granatapfel_bearbeitet-6Bioverfügbarkeit: Für Granatapfelsaft ist in Studien dokumentiert, dass er nicht bei jedem Menschen gleich gut wirkt. Denn die Bioverfügbarkeit von Granatapfelsaft- Polyphenolen hängt auch stark von der Beschaffenheit der Darmflora ab. Darmbakterien verwandeln die Granatapfel- Polyphenole in resorbierbare Substanzen. Die Fermentation mit probiotischen Mikroorganismen (Lebendfermentation) verbessert wie eine Art natürliche Vorverdauung die Bioverfügbarkeit und Bioaktivität. Zudem bauen die Mikroorganismen den fruchteigenen Zucker ab – ein Plus für Diabetiker (Patent nach Dr. med. L.M. Jacob).

Allergien: In der Literatur wird vereinzelt von allergischen Reaktionen auf Granatapfel berichtet.

Arzneimittelwechselwirkungen: Der sehr populäre Gesundheitstrank wird in den USA von hunderttausenden Personen mit Herz-Kreislauf- Erkrankungen und medikamentös behandelten erhöhten Blutfetten konsumiert. Bisher sind keine Arzneimittelinteraktionen beschrieben worden.

Und welche Erfahrungen haben Sie mit Granatapfelsaft gemacht? Schreiben Sie doch einen Kommentar!

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