Das Risiko von Hormonspiralen wird unterschätzt. Nur etwa die Hälfte der Anwenderinnen nutzen wegen der Nebenwirkungen die vorgeschriebene Liegezeit aus.
Von vielen FrauenärztInnen wird die Hormonspirale (Mirena oder Jaydess) als „der Mercedes“ unter den Verhütungsmitteln beworben. Diese wirke nur lokal und sei sehr niedrig dosiert. Außerdem sei sie gut verträglich und habe (fast) keine Nebenwirkungen. Frauen, die sich darauf einließen, haben schon böse Überraschungen erlebt. Denn alle diese Werbeargumente sind falsch.
- Eine lokale Wirkung ist physiologisch unmöglich.
- Niedrig dosiert? Die Mirena Hormonspirale gibt täglich so viel Gestagen ab wie 2-6 Minipillen.
Nicht verwunderlich, dass die Frauen daher mit einer großen Zahl an Nebenwirkungen rechnen müssen. Der Beipackzettel wird nur äußerst selten ausgehändigt (was eigentlich verpflichtend ist für die FrauenärztInnen), und daher kann der Zusammenhang oft zunächst nicht hergestellt werden.
Nebenwirkungen
Mirena Beipackzettel
Die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen zu Mirena reichen von Akne bis Zysten.
Sehr häufig sind:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, Veränderung des Blutungsmusters: verstärkte Blutung, zu seltene Monatsblutungen, verminderte Blutung, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen, Entzündung der Scheide und des äußeren Genitals, Ausfluss aus der Scheide.
Häufig treten auf:
Depressive Stimmung, Depression, Migräne, Übelkeit, Nervosität, verringerter Geschlechtstrieb (Libido), Akne, übermäßiger Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster, Rückenschmerzen, Eierstockzysten, schmerzhafte Monatsblutung, Brustschmerzen, Brustspannen, Ausstoßung der Mirena, Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme, Verfärbung der Haut, verstärkte Pigmentierung der Haut, Entzündungen im Beckenbereich, Entzündungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter, Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse II, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
Jaydess Beipackzettel
Der Beipackzettel der Hormonspirale Jaydess ist nahezu identisch.
Nicht aufgeführt sind bei beiden Varianten die psychischen Nebenwirkungen, wie Panikattacken, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe, vor denen bereits 2009 im Ärzteblatt gewarnt wurde.
So viel zur „guten Verträglichkeit“ der Hormonspirale.
Viele Frauen berichten auch über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Hashimoto Thyreoiditis, die sie unter der Hormonspirale entwickelt haben.
Die „lokale“ Wirkung
Glaubt man dem Hersteller, so wird das Gestagen Levonorgestrel lediglich in die Gebärmutter abgegeben. Ein Schaubild in der Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ suggeriert, dass andere hormonelle Verhütungsmethoden systemisch wirken, hingegen Mirena „lokal“ und eben nicht systemisch.
Ein leeres Werbeversprechen, denn das Gestagen wird bereits eine Stunde nach Einlage im Blut nachgewiesen.
Auch die systemischen Nebenwirkungen belegen diese Wirkung. Schließlich ist die Gebärmutter nicht aus Plastik. Eigentlich sollte jedem medizinisch bewanderten Menschen klar sein, dass eine „lokale“ Wirkung nicht möglich ist. Verwunderlich ist, dass sehr viele FrauenärztInnen ihren Patientinnen genau von dieser „lokalen“ Wirkung erzählen. Ob sie es selbst glauben?
Die „niedrige“ Dosierung
Bis mindestens 2006 kursierten Werbebroschüren des früheren Herstellers Schering, in denen behauptet wird, dass die im Blut messbaren Hormonspiegel unter Mirena 20-100mal geringer seien als bei der Pille.
Mit der Übernahme durch die Firma Bayer verschwand diese Information aus der Werbebroschüre.
Tatsächlich erzeugt die Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält, Hormonkonzentrationen, die mindestens doppelt so hoch sind wie die Konzentration bei einer Pille mit dem gleichen Wirkstoff. Wenn die Frau einen verlangsamten Stoffwechsel hat (z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion), kann diese Menge bis zu 6fach höher als eine Pille sein.
Progesteronmangel/Östrogendominanz
Der Großteil der Nebenwirkungen entspricht der Symptomatik eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz. Von Gestagenen ist bekannt, dass sie an die Rezeptoren des Progesterons andocken und einige Funktionen des Progesterons übernehmen. Folge ist, dass die Produktion von körpereigenem Progesteron heruntergefahren wird, denn laut Rezeptoren ist ja genügend Progesteron vorhanden. Das Ergebnis ist Progesteronmangel, der auch meist eine Östrogendominanz nach sich zieht.
Auch in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel. Das Beschwerdebild unter der Hormonspirale ähnelt deshalb Wechseljahresbeschwerden und kann leicht verwechselt werden. Dennoch sind auch verfrühte Wechseljahre möglich.
Hormonspirale für stillende Mütter?
Die Hormonspirale wird für stillende Mütter empfohlen. Im Beipackzettel steht dazu:
„Levonorgestrel wurde in der Muttermilch gefunden (ungefähr 0,1 % der Dosis werden vom Säugling aufgenommen); allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die von Mirena nach dem Einlegen in die Gebärmutterhöhle freigesetzte Dosis ein Risiko für das Kind mit sich bringt. Es scheint keine schädlichen Auswirkungen auf das Wachstum bzw. die Entwicklung des Kindes zu haben, wenn Mirena sechs Wochen nach der Geburt zur Anwendung kommt. Reine Gestagen-Methoden haben anscheinend keinen Einfluss auf die Quantität bzw. die Qualität der Muttermilch.“
Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Freisetzung des Hormons tatsächlich um ein Vielfaches höher ist als behauptet wird, so gilt dies auch für die Konzentration in der Muttermilch. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass sich das Hormon nicht negativ auf den gestillten Säugling auswirkt. Mit Hormonspirale stillende Mütter berichteten von Kindern, die viel schrien, unruhig waren und sich sehr an die Mutter klammerten. Zudem wurden in einer Studie aus Chile von 2002 bei Kindern, die unter einem Levonorgestrel-haltigen Implantat gestillt wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und Augenentzündungen festgestellt.
Jaydess, die bessere Alternative?
2012 kam eine neue, kleinere und niedrig dosiertere Hormonspirale auf den Markt, zugeschnitten auf junge Frauen, die noch nicht geboren haben. Die Jaydess soll nur 3 Jahre getragen werden und enthält 13,5 mg Levonorgestrel, im Gegensatz zu ihrer „großen Schwester“ Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält und 5 Jahre getragen wird. Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Mirena viel zu hoch dosiert ist. Theoretisch würden 22,5 mg des Gestagens – also weniger als die Hälfte – ausreichen, um für 5 Jahre verhütend zu wirken.
Die täglich abgegebene Menge reicht bei Jaydess aber dennoch aus, um genau die gleichen gravierenden Nebenwirkungen wie bei der Mirena auszulösen.
Infektionsrisiko
Laut Werbebroschüre böte die Hormonspirale Mirena vermutlich Schutz vor bestimmten Infektionen.
Darüber gibt es keine Nachweise. Im Gegensatz dazu wird in einer Dissertation von 2011 ein Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und einem erhöhten Risiko für chronisch-rezidivierende Vulvo-Vaginal-Infektionen festgestellt. Besonders Pilze können auf der Spirale einen Biofilm bilden, der bei den Frauen zu rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen führen kann.
Verträglichkeit / Zufriedenheit mit der Hormonspirale
Laut Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ ist die Verträglichkeit besonders gut. Es werden lediglich „unerwünschte Begleiterscheinungen“ in der Anpassungsphase aufgeführt. Laut einer Studie sollen diese später signifikant nachlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Studie von 1994 ist, also noch vor der Einführung der Hormonspirale auf dem deutschen Markt, Langzeitbeobachtungen und -nebenwirkungen können also nicht eingeflossen sein. Durch den langsam sinkenden Progesteronspiegel treten viele Nebenwirkungen erst schleichend mit den Jahren auf.
Auch ist die Rede von 95 % zufriedenen bis sehr zufriedenen Mirena-Anwenderinnen.
Doch laut einer finnischen Studie aus 2007 entschieden sich 43 % der Mirena-Anwenderinnen vor Ablauf der 5-Jahresfrist für ein anderes Verhütungsmittel. Eine britische Studie zu Jaydess von 2015 kommt zum gleichen Ergebnis. Dort hielten nur 57 % der Jaydess-Anwenderinnen die vollen drei Jahre durch.
Was Frauen von ihren FrauenärztInnen berichten
In Internetforen tauschen sich hunderte von Frauen aus, die nicht oder ungenügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. In den seltensten Fällen wurde umfassend aufgeklärt, fast nie der Beipackzettel ausgehändigt. Seit 2007 ist es verpflichtend für FrauenärztInnen, aufzuklären, den Beipackzettel auszuhändigen und die Frau dafür unterschreiben zu lassen.
Sehr viele Frauen wurden bei Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen. Diese Ärzte stritten die Nebenwirkungen ab, da die Hormonspirale ja angeblich nur lokal wirke, was wie gesagt falsch ist.
Immer wieder wird berichtet, dass ÄrztInnen sich weigerten, die Hormonspirale zu entfernen, als die Patientinnen von massiven Nebenwirkungen berichteten. Nicht selten mussten diese Frauen dann mehrere ÄrztInnen aufsuchen, um die krankmachende Untermieterin loszuwerden.
Bayer und die illegale Werbekampagne
Im Jahr 2011 gab der Hersteller Bayer einer österreichischen Agentur den Auftrag, positive Erfahrungsberichte über die Hormonspirale Mirena in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Diese Berichte sollten durch Rechtschreibfehler authentischer wirken. Die illegale Kampagne flog auf und 2015 wurde nicht nur die Agentur, sondern auch der Pharmakonzern Bayer vom österreichischen Ethikrat gerügt.
Fazit
Jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie verhüten möchte. Allerdings sollte sie vor ihrer Entscheidung von ihrer FrauenärztIn vollständig über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Die Realität zeigt, dass bezüglich Hormonspiralen diese Aufklärung in den seltensten Fällen stattfindet. Vielmehr hantieren FrauenärztInnen mit nachweislich falschen Werbeversprechen des Herstellers („lokale Wirkung“, „niedrig dosiert“).
Da die Frauen den Beipackzettel meist nicht bekommen, kommt es häufig vor, dass sie jahrelang von Arzt zu Arzt rennen auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Ein unhaltbarer Zustand.
Über die Autorin
Katharina Micada ist Musikerin und schreibt für diverse online-Medien über verschiedene Themen. Als Betroffene der Hormonspiralen-Problematik ist sie inzwischen Expertin auf diesem Gebiet.
Kontakt:
mail: info (at) risiko-hormonspirale.de
Web: www.risiko-hormonspirale.de
Aktuelles 2017 von der Redaktion
- Ein eindringliches kurzes Video über das Pro und Kontra der Hormonspirale von 2017 finden Sie in Youtube „Das Verhütungsschirmchen“.
- In Frontal 21 des ZDF wurde am 11.4.2017 ein Beitrag über Hormonimplantate gesendet, wobei auch auf die Hormonspirale eingegangen wurde, da sie dasselbe Gestagen enthält wie die Hormonstäbchen, die unter die Haut implantiert werden.
- Seit 27.4.2017 gibt es einen neuen Radiobeitrag von Bayern 2 auf youtube über die Hormonspirale.
- Niederländische Wissenschaftler führten hormonelle Stress-Tests unter standardisierten Bedingungen durch bei drei Gruppen von Frauen. Frauen mit einer Hormonspirale, Frauen mit einer Östrogen-Gestagen-Pille (die Levonorgestrel enthielt wie in der Hormonspirale) und Frauen mit natürlichem Zyklus ohne Verhütung. Gemessen wurden neben der Herzfrequenz Cortisol im Speichel zu verschiedenen Zeitpunkten während eines Stress-Tests, im But nach ACTH-Stimulation und im Haar. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hormonspirale zu einer signifikanten Veränderung der Aktivität des autonomen Nervensystems führt und die Reaktion der hypothalamisch-hypophysären Nebennierenrinden-Achse verändert. Aleknaviciute, J., et al. (2017). „The levonorgestrel-releasing intrauterine device potentiates stress reactivity.“ Psychoneuroendocrinology 80: 39-45.
- Stand Juni 2017: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit, ob die Angaben zu psychiatrischen Nebenwirkungen auf den Produktinformationen aktualisiert werden müssen. Bei dem Hersteller Bayer gibt es ein Portal zur Meldung von Nebenwirkungen.
Immer noch ist deshalb ganz wichtig, dass vermutete Nebenwirkungen beim BfArM gemeldet werden.
Hier können Sie einen aktuellen Artikel aus Frankreich herunterladen, den Katharina Micada für uns übersetzt hat. Und hier noch ein kritischer Fernseh-Bericht aus Österreich auf youtube - Am 7.11.17 sendet der NDR eine kurze Reportage über die Hormonspirale und die Leidensgeschichte zweier Frauen. Bis zum 7.11.18 kann sie in der Mediathek angesehen werden.
September 2017: BfArM ändert Angaben im Beipackzettel zur Hormonspirale Mirena
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachinformation zu Mirena für GynäkologInnen geändert::
- Der Satz „Diese Spiegel (gemeint sind die Serumkonzentrationen des Hormons Levonorgestrel d.V.) sind niedriger als bei anderen etablierten Anwendungen von Levonorgestrel. Deshalb sind nur geringe Wirkungen auf den Stoffwechsel zu verzeichnen.“ wurde gestrichen.
- Desweiteren wurde die bisher unterschlagene höchste Serumkonzentration kurz nach der Einlage der Hormonspirale eingefügt. Diese beträgt nach 14 Tagen 414 pg/ml, was weitaus höher ist als bisher angenommen.
- Auch wird die Aufnahme der bisher fehlenden (in anderssprachigen Beipackzetteln aufgeführten) Nebenwirkungen Nervosität, Libidoverlust und Gewichtszunahme im Beipackzettel für Deutschland angestrebt. Dazu wurde vom Hersteller eine Stellungnahme verlangt.
Aktuelles 2020 von der Redaktion
Inzwischen ist eine weitere Hormonspirale auf dem Markt, die Kyleena, die 19,5mg Levonorgestrel enthält. Da sie kleiner als die beiden anderen Hormonspiralen Mirena und Jaydess ist, außerdem die Ärmchen flexibeler sind, soll das Einlegen auch in kleinere Gebärmutterhöhlen schmerzloser sein. Durch einen Silberring kann sie gut im US lokalisiert werden. Sie kann bis zu 5 Jahre liegenbleiben. Sicherheitsprofil und Nebenwirkungsraten entsprechen im Wesentlichen den beiden anderen Hormonspiralen.
Im November 2020 erschien im Deutschen Ärzteblatt ein Fachartikel über Depressionen unter der Homonspirale. In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in den Arztpraxen immer noch zu wenig über die möglichen Nebenwirkungen der Levonorgestrel-haltigen Intrauterinspiralen aufgeklärt wird. Insbesondere die psychischen Nebenwirkungen werden häufig missverstanden. Inzwischen gibt es größere Studien, die zeigen, dass Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen und Selbstmord(versuche) unter hormoneller Kontrazeption einschließlich Hormonspiralen häufiger sind als in einer gleichaltrigen Gruppen von Frauen ohne Kontrazeptiva oder Kupferspiralen. Nach Entfernung der Hormonspirale lassen die auffallenden psychischen Veränderungen nach. In einem Rote-Hand-Brief wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2019 auf diese unterschätzten Nebenwirkungen hin. In diesem Zusammenhang sind auch Psychiater gefordert, in einer genauen Arzneimittelanamnese Hormonspiralen Aufmerksamkeit zu schenken.
Zu den weiteren wenig bekannten Befunden bei Hormonspiralen zählen (im Vergleich zu Kupferspiralen, laut Artikel im Ärzteblatt):
- reduzierte Libido
- im Endometrium Zeichen der Entzündung und Immunaktivierung
- HPV-Viren können schlechter bekämpft werden
- Risiko für zervikale Dysplasien erhöht
Haben Sie Erfahrungen mit der Hormonspirale? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.
Hallo.
Ich bin 34 Jahre alt und habe mein Leben lang schon Hormone in mir. 16-19 Dreimonatsspritze. 19 bis 29 die Hormonspirale. Alles so gut wie ohne Beschwerden. Zumindest waren mir die nicht klar. Da meine Familienplanung unklar war, wollte ich nicht nahtlos zur nächsten Spirale übergehen. Wollte etwas was man schneller und kostengünstiger absetzen kann. Daraufhin wechselte ich auf die Pille. Dann begann der Alptraum. Ich bekam mega Akne und fettige Haare das ich mich fühlte wie in der Pubertät. Zurück zum Arzt meinte er das ich die Pille wohl nicht gut vertrage also stieg ich um auf die Dreimonatsspritze. Meine Haut wurde besser, dafür hab ich 15kg zugenommen und mir wuchsen schwarze Haare an Stellen wo keine hin gehören. Zudem hatte ich Stimmungsschwankungen und keinerlei Lust auf Sex. Depressive Zeiten hatte ich auch. Die „kleineren“ Problemchen lass ich jetzt Mal weg. Meine Beziehung litt sehr darunter. Wieder zurück zum Arzt, empfohl er mir wieder zurück zur Spirale, da ich sie ja vorher ja auch relativ gut vertragen habe. Mittlerweile hab ich sie wieder ein Jahr drin. Mir geht’s zwar besser als vorher aber irgendwie hab ich das Gefühl als wäre ich nicht in meinem Körper. Die Nebenwirkungen sind besser geworden aber nicht ganz weg. Aus Akne wurden Pickel, Haare fetten nicht mehr so stark aber immernoch, das zugenommen Gewicht ging nicht weg und der abnormale Haarwuchs ist auch geblieben. Ich bekomme das Gefühl nicht los das alles trotzdem an den Hormonen liegt und es mir hormonfrei vielleicht besser gehen könnte. Durch das ständige rumdoktern ist bei mir alles durcheinander denke ich. Allerdings hab ich auch Angst davor das alles wieder schlimmer wird und der Schuss nach hinten los geht. Ich will mein „altes“ Leben zurück. Bitte um einen Rat.
Liebe Tina,
ich bin auch sicher, dass es Ihnen langfristig ohne all die künstlichen Hormone besser gehen wird. Diese Hormone sind Vitaminräuber, so dass Sie gut daran tun, Ihre Ernährung zu optimieren und zusätzlich Nahrungsergänzungen zu nehmen. Dazu sollten sie allerdings einen Therapeuten suchen, der Sie genau beraten kann. Informieren Sie sich über hormonfreie Verhütung. Alles Gute!
Guten Tag,
ich verhüte schon sehr lange mit der Spirale. Früher Kupfer, aktuell mit der Mirena, die jetzt aber ausläuft. Meine Frauenärztin empfahl mir die o.g. „kleine Schwester“ Jaydess. Auch ich höre immer nur, dass sie lokal wirke und keine Nebenwirkungen habe. Die Sicherheit ist für mich das Wichtigste.
Zysten habe ich immer wieder, die aber auch wieder verschwinden. Außerdem habe ich schon jahrelang kreisrunden Haarausfall, „Professor-Ecken“ und kahle Stellen auf dem Kopf. Der Hautarzt diagnostizierte „Lichen Ruber“. Kann das vielleicht doch mit den Hormonen zusammenhängen.
Was raten Sie mir, wie ich in der Zukunft verhüten kann???
Die Kupferspirale ist weniger sicher….
Im Grunde möchte ich die Hormone aus dem Körper lassen. Meine Ärztin rät, dass die „nicht viel ausmachen“ und ich mit stärkeren Regelbeschwerden rechnen muss. Regelbeschwerden habe ich mit der Mirena keine, nur Schmierblutungen.
Bin sehr unsicher.
Vielen Dank!
Anja, 46 Jahre
Liebe Anja,
sehr gute Idee: weg mit jeglicher Spirale!!! Es gibt tolle Alternativen, mit denen Sie sich mal beschäftigen können. Keine Angst vor Regelbeschwerden machen lassen! Dann unbedingt den Darm behandeln lassen, die Ernährung optimieren und eventuell Nahrungsergänzungen schlucken. Wie ist Ihr Vitamin-D-Spiegel? Und der Omega-3-Index? LG
Sehr geehrte Fr.Dr.Gerhart,
ich hätte gerne nochmal Ihren Rat, zumal ich keinen Frauenarzt finde, der ganzheitlich arbeitet.
Ich bin 53 J.,hatte 5 jahre die Mirena. Nach dem entfernen 3 Minate keine Regel dann 2 Wochen leichte Blutungen und hoch aufgebaute Schleimhaut 15mm. Östrogen war bei155.
Dann 10 Tage Maitalan ,darauf nach 5Tagen Pause starke Abbruchblutung. am 7. Tag ab der Blutung gerechnet begann ich mit 200mg Utrogest vaginal. Daraufhin am 16.Tag wieder starke Blutung.
Jetzt nehme ich 10mg MPA Gyn , Blutung hat ziemlich aufgehört.
Ich soll dass jetzt mind.10 Tage einnehmen und dann abwechselnd mal 5mg und wieder 10mg nehmen, insgesamt 14 Tage.
und dann Schleimhautkontrolle.
In unserer Familie gibt es 3 Brustkrebsfälle.(Mutter,Schwester,Nichte).
Ich möchtes dieses Medikament auf keinen Fall auf Dauer nehmen.
Was kann ich tun ausser einer Ausschabung, könnten Sie mir einen Rat geben?
Ich danke Ihnen sehr für Ihre Antwort.
Herzliche Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
Es ist sicher gut, dass Ihre Frauenärztin Ihnen jetzt nur das Gestagen verschreibt. Ihr Zyklus ist noch nicht stabil, weil Sie die Hormonspirale hatten. Da braucht es bei vielen Frauen etwas Geduld. Eine Ausschabung ist in den meisten Fällen überflüssig. Angst vor Brustkrebs ist unbegründet, wenn Sie nur vorübergehend synthetische Hormone einnehmen. Sie können sich auch einen Therapeuten suchen, der zusätzlich Pflanzenheilmittel oder Homöopathie einsetzt. Auch mit einer Ernährungsumstellung auf biologische Vollwertkost ohne Milchprodukte und Fleisch (zumindest vorübergehend) können Sie erreichen, dass IHre Östrogene niedriger werden und damit auch die Gebärmutterschleimhaut nicht so hoch aufgebaut. Da die synthetischen Hormone in der Spirale genauso Vitaminfresser sind wie in der Verhütungspille, sollten Sie Ihre Ernährung besonders genau überprüfen und eventuell Nahrungsergänzungen einnehmen. Alles Gute!
guten Tag
ich habe eine Mirena seit bald 4 Jahren bin 49 Jahre alt, habe aber grosse Wechseljahr Beschwerden trotz Östrogengel.
Schweissausbrüche und stehe 5-8 mal in der Nacht auf schweissgebadet.
Was würden sie mir empfehlen?
Liebe Dana,
Hormonspirale raus, statt Östrogengel, das oft nicht gut von der Haut aufgenommen wird, etwas Pflanzliches. Gute Besserung!
Liebe Frau Professor Gerhard,
ich hatte die Mirena nun seit März letzten Jahres und nie richtig glücklich damit geworden. Das Setzen war extrem schmerzhaft, ich habe zugenommen, hatte monatelang Schmierblutungen und andere dubiose Symptome die ich an mir nicht kannte. Meine Gynäkologin meinte, dass es ein paar Monate dauert, bis mein Körper sich gewöhnt hat – ich solle geduldig sein. Dann bin ich zu einem anderen Gynäkologen gegangen, der mir auch erklärt hat, dass die Mirena nur lokal wirkt und meine Symptome davon nicht kommen können. Er meine Schmierblutungen aber mit der Einnahme der Maxim über drei Monate in den Griff bekommen könne. Das hat auch funktioniert, allerdings war ich nachwievor nicht glücklich mit meinem ‚Befinden‘. Nun hab ich endlich eine Gynäkologin gefunden, die mich ernst genommen und die Mirena vor ca. 6 Wochen gezogen hat. Viel besser geht es mir aber noch nicht und auch meine Periode ist bisher ausgeblieben. Wie lange dauert es in etwa, bis sich der Körper wieder normalisiert hat?
Ich bin übrigens 47 und hatte meine Periode auch während der Mirena, wenn auch in unterschiedlichen Abständen.
Ich freue mich auf Ihr Feedback dazu und bedanke mich im Voraus ganz herzlich!
Sabine V.
Liebe Sabine V.,
ich höre immer wieder, dass es bei Frauen in Ihrem Alter, also Richtung Wechseljahre, etwas länger dauern kann, bis sich der Zyklus und das normale Befinden wieder einstellen. Wichtig ist jetzt, die Ernährung zu optimieren und Nahrungsergänzungen einzunehmen, da die Hormonspirale genauso wie die Antibabypillen Vitaminräuber sind. Auch eine Fastenkur oder eine Leberkur zum Entgiften bieten sich an. Alles Gute!
Sehr geehrte Fr.Dr.Gerhart,
ich würde mich gerne nochmal an Sie wenden, mein Frauenarzt ist im Urlaub und die Vertretung hat keine Plan.
Ich fühle mich echt allein gelassen.
Die Mirena ist seit 13 Wochen draussen, eigentlich laut Blutuntersuchung auch in den Wechseljahren.
Deswegen habe ich mir die Mirena auch ziehen lassen.
Jetzt plötzlich war das Östrogen bei 155 und die Schleimhaut auf 15mm aufgebaut. Es blutete 14 Tage leicht vor sich .
Ich nahm jetzt 12 Tage Maitalan, dann am 5.Tag Pause setzte eine starke Abbruchblutung ein.
Jetzt blutet es den 3.Tag und ich weis nicht wann ich mit dem Uterogest beginnen soll. Der Plan war, dass sich dann die Schleimhaut evtl. nicht mehr so stark aufbaut.
Mach ich was verkehrt wenn ich jetzt mit dem Uterogest beginne?
Ich hoffe so sehr dass Sie mir helfen können und danke Ihnen herzlich für Ihre Zeit und Ihr Engagement.
Liebe Grüße
Barbara
liebe Barbara,
am besten warten Sie noch 3 Tage, dann fangen Sie mit Utrogest an. Wenn Ihre Frauenärztin aus dem Urlaub zurück ist, sollten Sie aber noch mal hingehen, denn sie muss entscheiden, ob 1 Utrogest 200 ausreichend ist und für wie lange Sie sie nehmen sollen. Das sollte sie gut im US sehen können. LG
Liebe Frau Dr. Gerhard,
ich bin 49 und habe seit 2 Jahren die Mirena, vertrage sie eigentlich gut. Habe aber seit 1,5 Jahren ein Fibroadenom in der Brust und auch mal Zysten am Eierstock, vorher nie. Ich vermute, dies kann davon kommen? Außerdem las ich, daß evt von der Mirena man auch chronische Sinusitis haben kann? Das war mir neu. Dies soll wohl nur im US-Beipackzettel stehen. Ich habe seit 6 Monaten circa. immer etwas gerötete Mandeln (auch drum rum und oft verstopfte Nase). Auch sind die Lymphknoten auf einer Seite am Hals etwas dicker, was mir Angst macht. Ich soll jetzt eine Serologie achen lassen. Aber könnte sowas evt von der Mirena kommen? Danke für eine Antwort.
Liebe Carina,
ja, das kann alles mit Mirena zusammenhängen. LG
Sehr geehrte Frau.Dr Gerhart,
ich bin mir nicht sicher ob meine mail raus ist, entschuldigung wenn diese zweimal kommt.
Ich war gestern bei meinem Frauenarzt, ich hätte gerne Ihren Rat.
Ich bin fast 53J,die Spirale ist nun seit 12 Wochen draussen.
Eigentlich sollte laut Blutuntersuchung keine Periode mehr kommen.Die neuete zeigt allerdings Östrogen bei 155 und FDH bei 50.
Jetzt blute ich seit fast 2 Wochen leicht vor mich hin, die schleimhaut ist auf 1,5cm aufgebaut.
Ich soll jetzt 12 Tage Maitalan 20 einnehmen um eine Abbruchblutung zu erzeugen,
Danach 5 Tage Pause und dann mit Uterogest 200 dauerhaft weitermachen.
Ich bin irgenwie verunsichert, wäre das ein guter Weg?
Ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre Bemühungungen.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
Ihr Östrogen ist sehr hoch und Ihre Schleimhaut hoch aufgebaut, da brauchen Sie nicht noch eine Pille mit Östrogen. Aber Sie brauchen sicher ein starkes Gestagen, damit die Schleimhaut umgebaut wird und nach Absetzen der Tabletten eine Abbruchblutung eintritt. Ob sie anschließend Uterogest dauerhaft brauchen werden, wird sich zeigen. LG
Guten Tag, ich leide seit einiger Zeit an unerklärlichen Panickattacken in der Nacht und dem Globusgefühl im Hals. Nach dem Besuch beim Gynäkologen, Hausarzt und HNO konnte mir bi jetzt niemand weiterhelfen – Der nächste Schritt wäre nun der Psychologe.
Ich bin 28 Jahre und seit ich 14 Jahre alt bin stehe ich unter der Einnahme von Hormonen (zuerst Pille Yasmin und seit 3 Jahren Spirale Mirena). Zu dieser Entschiedung bin ich mit 14 Jahren gekommen aufgrund meiner starken Akne und Regelschmerzen. Zurzeit leider ich immer wieder an starken(!) Regelschmerzen (2x monatlich), Zysten, Panickattacken, Unruhe, Globusgefühl, Libidoverlust. Zusätzlich bin ich regelmässig in der Akupunkut. Ich führe eine glückliche Beziehung, aber die „Symtome“ machen zu schaffen.
Mich lässt das Gefühl nicht los, dass diese Symtome mit der Mirena zusammenhangen könnten – mein Frauenarzt meint; Nebenwirkungen hätten sich früher bemerkbar gemacht? Würde es Sinn machen einen Hormonspiegel (Blut) zu machen oder währe es sinnvoller die Spirale einfach zu entfernen? Meine Angst das alles ohne Mirena noch schlimmer wird lässt mich nicht los.
Wie sind Eure Erfahrungen?
Liebe Grüsse
Liebe Hans Muster,
Die Wirkung der Akupunktur beruht daraf, dass sie die Selbstregulation des Körpers anregt. Aber wie soll der bei Ihnen selbst regulieren, wenn das synthetische Hormon aus der Hormonspirale alles bremst und durcheinander bringt? Ihr Gefühl ist ganz richtig, das hängt mit der Spirale zussammen. Solange die nicht raus ist, helfen auch andere Mittel dauerhaft nicht. Sowohl Akne, die Sie früher hatten, als auch Regelschmerzen können Sie durch Verbesserung der Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, Stress-Reduktion und Bewegung in den Griff bekommen. Kann es ohne Mirena denn noch schlimmer werden als jetzt??? Alles Gute! Vertrauen Sie auf sich und hören Sie auf Ihren Bauch!
Besten Dank für Ihre Rückmeldung.
Ich bin der theoretiker, also ja, schlimmer geht (leider) immer.
Kann man erklären warum ich diese Nebenwikungen erst jetzt nach 3 „erfolgreichen“ Mirena-Jahren (wo die Hormonausschüttung der Mirena ja bereits abnimmt) bekomme? Sollte ich vorab oder anschliessend einen Hormonspiegel machen lassen, um zu sehen ob und was mir fehlt oder wird sich das ohne Mirena selbstständig wieder regulieren?
Liebe Grüsse
Liebe Hans..
Hormone untersuchen ist sinnlos, erst mal in Ruhe abwarten, Sie sind ja keine Maschine! Mit der Menge an Hormon haben die NW wohl weniger zu tun als mit der Konstanz und der dadurch fehlenden Eigenproduktion an wichtigen (Vorläufer)hormonen. Geduld und alles Gute!
Liebe Frau Dr. Gerhard…
Anfang Mai wurde bei mir Blut im Urin festgestellt…Nach 2 darauffolgenden Urinkontrollen ist es immer noch so…Nun bin ich am Montag bei einer Urologin gewesen und sie sagte mir das die Hormonspirale eventuell dran schuld ist . Haben Sie da Erfahrungen ?Benutze Mirena seit 2011…Normalerweise hätte sie schon raus gemusst…Frauenärztin meint muss nicht raus. Nächste Woche neuer Termin bei der Urologin.
Liebe BiZa,
Haben Sie denn Blasenbeschwerden? Haben Sie trotz Mirena einen Zyklus oder Blutungen? Wenn nicht, kann es sein, dass durch einen Östrogenmangel die Blasenschleimhaut gereizt ist. Dann ist wirklich die Spirale schuld. Wie alt sind Sie denn, dass die Frauenärztin die Spirale so lange drin lassen will? LG
Guten Tag,
bei mir wurde vor einigen Tagen die Mirena (nach nur 2 1/2 Wochen Tragedauer) gezogen. Sie wurde wohl von meinem Körper abgestoßen (vermutlich, da ich noch nicht entbunden habe, lt. Ärztin). Ich hatte die gesamte Zeit, auch heute noch Blutungen und sehr starke Schmerzen. Angeblich ist meine Gebärmutter intakt und es hat sich nur eine kleine Zyste (1cm) gebildet. Trotz hochdosierter Schmerzmittel bin ich immer noch komplett außer Gefecht gesetzt. Fieber habe ich jedoch keines. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr wohin mit meinen Beschwerden, selbst in der Notaufnahme war ich schon. Auch da sagte man mir, dass das schon irgendwie von alleine wegginge. Die Schmerzen werden aber nicht weniger.
Liebe Hanna,
sind denn auch mal Blutuntersuchungen gemacht worden? Das kann doch manchmal eine Infektion oder Verletzung sein, die sich abgekapselt hat. Die kleine Zyste ist mir suspekt. Sollten Sie immer noch Schmerzen haben, bitte noch mal zum Arzt gehen. Gute Besserung!