Das Risiko von Hormonspiralen wird unterschätzt. Nur etwa die Hälfte der Anwenderinnen nutzen wegen der Nebenwirkungen die vorgeschriebene Liegezeit aus.
Von vielen FrauenärztInnen wird die Hormonspirale (Mirena oder Jaydess) als „der Mercedes“ unter den Verhütungsmitteln beworben. Diese wirke nur lokal und sei sehr niedrig dosiert. Außerdem sei sie gut verträglich und habe (fast) keine Nebenwirkungen. Frauen, die sich darauf einließen, haben schon böse Überraschungen erlebt. Denn alle diese Werbeargumente sind falsch.
- Eine lokale Wirkung ist physiologisch unmöglich.
- Niedrig dosiert? Die Mirena Hormonspirale gibt täglich so viel Gestagen ab wie 2-6 Minipillen.
Nicht verwunderlich, dass die Frauen daher mit einer großen Zahl an Nebenwirkungen rechnen müssen. Der Beipackzettel wird nur äußerst selten ausgehändigt (was eigentlich verpflichtend ist für die FrauenärztInnen), und daher kann der Zusammenhang oft zunächst nicht hergestellt werden.
Nebenwirkungen
Mirena Beipackzettel
Die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen zu Mirena reichen von Akne bis Zysten.
Sehr häufig sind:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, Veränderung des Blutungsmusters: verstärkte Blutung, zu seltene Monatsblutungen, verminderte Blutung, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen, Entzündung der Scheide und des äußeren Genitals, Ausfluss aus der Scheide.
Häufig treten auf:
Depressive Stimmung, Depression, Migräne, Übelkeit, Nervosität, verringerter Geschlechtstrieb (Libido), Akne, übermäßiger Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster, Rückenschmerzen, Eierstockzysten, schmerzhafte Monatsblutung, Brustschmerzen, Brustspannen, Ausstoßung der Mirena, Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme, Verfärbung der Haut, verstärkte Pigmentierung der Haut, Entzündungen im Beckenbereich, Entzündungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter, Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse II, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
Jaydess Beipackzettel
Der Beipackzettel der Hormonspirale Jaydess ist nahezu identisch.
Nicht aufgeführt sind bei beiden Varianten die psychischen Nebenwirkungen, wie Panikattacken, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe, vor denen bereits 2009 im Ärzteblatt gewarnt wurde.
So viel zur „guten Verträglichkeit“ der Hormonspirale.
Viele Frauen berichten auch über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Hashimoto Thyreoiditis, die sie unter der Hormonspirale entwickelt haben.
Die „lokale“ Wirkung
Glaubt man dem Hersteller, so wird das Gestagen Levonorgestrel lediglich in die Gebärmutter abgegeben. Ein Schaubild in der Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ suggeriert, dass andere hormonelle Verhütungsmethoden systemisch wirken, hingegen Mirena „lokal“ und eben nicht systemisch.
Ein leeres Werbeversprechen, denn das Gestagen wird bereits eine Stunde nach Einlage im Blut nachgewiesen.
Auch die systemischen Nebenwirkungen belegen diese Wirkung. Schließlich ist die Gebärmutter nicht aus Plastik. Eigentlich sollte jedem medizinisch bewanderten Menschen klar sein, dass eine „lokale“ Wirkung nicht möglich ist. Verwunderlich ist, dass sehr viele FrauenärztInnen ihren Patientinnen genau von dieser „lokalen“ Wirkung erzählen. Ob sie es selbst glauben?
Die „niedrige“ Dosierung
Bis mindestens 2006 kursierten Werbebroschüren des früheren Herstellers Schering, in denen behauptet wird, dass die im Blut messbaren Hormonspiegel unter Mirena 20-100mal geringer seien als bei der Pille.
Mit der Übernahme durch die Firma Bayer verschwand diese Information aus der Werbebroschüre.
Tatsächlich erzeugt die Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält, Hormonkonzentrationen, die mindestens doppelt so hoch sind wie die Konzentration bei einer Pille mit dem gleichen Wirkstoff. Wenn die Frau einen verlangsamten Stoffwechsel hat (z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion), kann diese Menge bis zu 6fach höher als eine Pille sein.
Progesteronmangel/Östrogendominanz
Der Großteil der Nebenwirkungen entspricht der Symptomatik eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz. Von Gestagenen ist bekannt, dass sie an die Rezeptoren des Progesterons andocken und einige Funktionen des Progesterons übernehmen. Folge ist, dass die Produktion von körpereigenem Progesteron heruntergefahren wird, denn laut Rezeptoren ist ja genügend Progesteron vorhanden. Das Ergebnis ist Progesteronmangel, der auch meist eine Östrogendominanz nach sich zieht.
Auch in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel. Das Beschwerdebild unter der Hormonspirale ähnelt deshalb Wechseljahresbeschwerden und kann leicht verwechselt werden. Dennoch sind auch verfrühte Wechseljahre möglich.
Hormonspirale für stillende Mütter?
Die Hormonspirale wird für stillende Mütter empfohlen. Im Beipackzettel steht dazu:
„Levonorgestrel wurde in der Muttermilch gefunden (ungefähr 0,1 % der Dosis werden vom Säugling aufgenommen); allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die von Mirena nach dem Einlegen in die Gebärmutterhöhle freigesetzte Dosis ein Risiko für das Kind mit sich bringt. Es scheint keine schädlichen Auswirkungen auf das Wachstum bzw. die Entwicklung des Kindes zu haben, wenn Mirena sechs Wochen nach der Geburt zur Anwendung kommt. Reine Gestagen-Methoden haben anscheinend keinen Einfluss auf die Quantität bzw. die Qualität der Muttermilch.“
Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Freisetzung des Hormons tatsächlich um ein Vielfaches höher ist als behauptet wird, so gilt dies auch für die Konzentration in der Muttermilch. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass sich das Hormon nicht negativ auf den gestillten Säugling auswirkt. Mit Hormonspirale stillende Mütter berichteten von Kindern, die viel schrien, unruhig waren und sich sehr an die Mutter klammerten. Zudem wurden in einer Studie aus Chile von 2002 bei Kindern, die unter einem Levonorgestrel-haltigen Implantat gestillt wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und Augenentzündungen festgestellt.
Jaydess, die bessere Alternative?
2012 kam eine neue, kleinere und niedrig dosiertere Hormonspirale auf den Markt, zugeschnitten auf junge Frauen, die noch nicht geboren haben. Die Jaydess soll nur 3 Jahre getragen werden und enthält 13,5 mg Levonorgestrel, im Gegensatz zu ihrer „großen Schwester“ Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält und 5 Jahre getragen wird. Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Mirena viel zu hoch dosiert ist. Theoretisch würden 22,5 mg des Gestagens – also weniger als die Hälfte – ausreichen, um für 5 Jahre verhütend zu wirken.
Die täglich abgegebene Menge reicht bei Jaydess aber dennoch aus, um genau die gleichen gravierenden Nebenwirkungen wie bei der Mirena auszulösen.
Infektionsrisiko
Laut Werbebroschüre böte die Hormonspirale Mirena vermutlich Schutz vor bestimmten Infektionen.
Darüber gibt es keine Nachweise. Im Gegensatz dazu wird in einer Dissertation von 2011 ein Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und einem erhöhten Risiko für chronisch-rezidivierende Vulvo-Vaginal-Infektionen festgestellt. Besonders Pilze können auf der Spirale einen Biofilm bilden, der bei den Frauen zu rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen führen kann.
Verträglichkeit / Zufriedenheit mit der Hormonspirale
Laut Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ ist die Verträglichkeit besonders gut. Es werden lediglich „unerwünschte Begleiterscheinungen“ in der Anpassungsphase aufgeführt. Laut einer Studie sollen diese später signifikant nachlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Studie von 1994 ist, also noch vor der Einführung der Hormonspirale auf dem deutschen Markt, Langzeitbeobachtungen und -nebenwirkungen können also nicht eingeflossen sein. Durch den langsam sinkenden Progesteronspiegel treten viele Nebenwirkungen erst schleichend mit den Jahren auf.
Auch ist die Rede von 95 % zufriedenen bis sehr zufriedenen Mirena-Anwenderinnen.
Doch laut einer finnischen Studie aus 2007 entschieden sich 43 % der Mirena-Anwenderinnen vor Ablauf der 5-Jahresfrist für ein anderes Verhütungsmittel. Eine britische Studie zu Jaydess von 2015 kommt zum gleichen Ergebnis. Dort hielten nur 57 % der Jaydess-Anwenderinnen die vollen drei Jahre durch.
Was Frauen von ihren FrauenärztInnen berichten
In Internetforen tauschen sich hunderte von Frauen aus, die nicht oder ungenügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. In den seltensten Fällen wurde umfassend aufgeklärt, fast nie der Beipackzettel ausgehändigt. Seit 2007 ist es verpflichtend für FrauenärztInnen, aufzuklären, den Beipackzettel auszuhändigen und die Frau dafür unterschreiben zu lassen.
Sehr viele Frauen wurden bei Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen. Diese Ärzte stritten die Nebenwirkungen ab, da die Hormonspirale ja angeblich nur lokal wirke, was wie gesagt falsch ist.
Immer wieder wird berichtet, dass ÄrztInnen sich weigerten, die Hormonspirale zu entfernen, als die Patientinnen von massiven Nebenwirkungen berichteten. Nicht selten mussten diese Frauen dann mehrere ÄrztInnen aufsuchen, um die krankmachende Untermieterin loszuwerden.
Bayer und die illegale Werbekampagne
Im Jahr 2011 gab der Hersteller Bayer einer österreichischen Agentur den Auftrag, positive Erfahrungsberichte über die Hormonspirale Mirena in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Diese Berichte sollten durch Rechtschreibfehler authentischer wirken. Die illegale Kampagne flog auf und 2015 wurde nicht nur die Agentur, sondern auch der Pharmakonzern Bayer vom österreichischen Ethikrat gerügt.
Fazit
Jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie verhüten möchte. Allerdings sollte sie vor ihrer Entscheidung von ihrer FrauenärztIn vollständig über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Die Realität zeigt, dass bezüglich Hormonspiralen diese Aufklärung in den seltensten Fällen stattfindet. Vielmehr hantieren FrauenärztInnen mit nachweislich falschen Werbeversprechen des Herstellers („lokale Wirkung“, „niedrig dosiert“).
Da die Frauen den Beipackzettel meist nicht bekommen, kommt es häufig vor, dass sie jahrelang von Arzt zu Arzt rennen auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Ein unhaltbarer Zustand.
Über die Autorin
Katharina Micada ist Musikerin und schreibt für diverse online-Medien über verschiedene Themen. Als Betroffene der Hormonspiralen-Problematik ist sie inzwischen Expertin auf diesem Gebiet.
Kontakt:
mail: info (at) risiko-hormonspirale.de
Web: www.risiko-hormonspirale.de
Aktuelles 2017 von der Redaktion
- Ein eindringliches kurzes Video über das Pro und Kontra der Hormonspirale von 2017 finden Sie in Youtube „Das Verhütungsschirmchen“.
- In Frontal 21 des ZDF wurde am 11.4.2017 ein Beitrag über Hormonimplantate gesendet, wobei auch auf die Hormonspirale eingegangen wurde, da sie dasselbe Gestagen enthält wie die Hormonstäbchen, die unter die Haut implantiert werden.
- Seit 27.4.2017 gibt es einen neuen Radiobeitrag von Bayern 2 auf youtube über die Hormonspirale.
- Niederländische Wissenschaftler führten hormonelle Stress-Tests unter standardisierten Bedingungen durch bei drei Gruppen von Frauen. Frauen mit einer Hormonspirale, Frauen mit einer Östrogen-Gestagen-Pille (die Levonorgestrel enthielt wie in der Hormonspirale) und Frauen mit natürlichem Zyklus ohne Verhütung. Gemessen wurden neben der Herzfrequenz Cortisol im Speichel zu verschiedenen Zeitpunkten während eines Stress-Tests, im But nach ACTH-Stimulation und im Haar. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hormonspirale zu einer signifikanten Veränderung der Aktivität des autonomen Nervensystems führt und die Reaktion der hypothalamisch-hypophysären Nebennierenrinden-Achse verändert. Aleknaviciute, J., et al. (2017). „The levonorgestrel-releasing intrauterine device potentiates stress reactivity.“ Psychoneuroendocrinology 80: 39-45.
- Stand Juni 2017: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit, ob die Angaben zu psychiatrischen Nebenwirkungen auf den Produktinformationen aktualisiert werden müssen. Bei dem Hersteller Bayer gibt es ein Portal zur Meldung von Nebenwirkungen.
Immer noch ist deshalb ganz wichtig, dass vermutete Nebenwirkungen beim BfArM gemeldet werden.
Hier können Sie einen aktuellen Artikel aus Frankreich herunterladen, den Katharina Micada für uns übersetzt hat. Und hier noch ein kritischer Fernseh-Bericht aus Österreich auf youtube - Am 7.11.17 sendet der NDR eine kurze Reportage über die Hormonspirale und die Leidensgeschichte zweier Frauen. Bis zum 7.11.18 kann sie in der Mediathek angesehen werden.
September 2017: BfArM ändert Angaben im Beipackzettel zur Hormonspirale Mirena
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachinformation zu Mirena für GynäkologInnen geändert::
- Der Satz „Diese Spiegel (gemeint sind die Serumkonzentrationen des Hormons Levonorgestrel d.V.) sind niedriger als bei anderen etablierten Anwendungen von Levonorgestrel. Deshalb sind nur geringe Wirkungen auf den Stoffwechsel zu verzeichnen.“ wurde gestrichen.
- Desweiteren wurde die bisher unterschlagene höchste Serumkonzentration kurz nach der Einlage der Hormonspirale eingefügt. Diese beträgt nach 14 Tagen 414 pg/ml, was weitaus höher ist als bisher angenommen.
- Auch wird die Aufnahme der bisher fehlenden (in anderssprachigen Beipackzetteln aufgeführten) Nebenwirkungen Nervosität, Libidoverlust und Gewichtszunahme im Beipackzettel für Deutschland angestrebt. Dazu wurde vom Hersteller eine Stellungnahme verlangt.
Aktuelles 2020 von der Redaktion
Inzwischen ist eine weitere Hormonspirale auf dem Markt, die Kyleena, die 19,5mg Levonorgestrel enthält. Da sie kleiner als die beiden anderen Hormonspiralen Mirena und Jaydess ist, außerdem die Ärmchen flexibeler sind, soll das Einlegen auch in kleinere Gebärmutterhöhlen schmerzloser sein. Durch einen Silberring kann sie gut im US lokalisiert werden. Sie kann bis zu 5 Jahre liegenbleiben. Sicherheitsprofil und Nebenwirkungsraten entsprechen im Wesentlichen den beiden anderen Hormonspiralen.
Im November 2020 erschien im Deutschen Ärzteblatt ein Fachartikel über Depressionen unter der Homonspirale. In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in den Arztpraxen immer noch zu wenig über die möglichen Nebenwirkungen der Levonorgestrel-haltigen Intrauterinspiralen aufgeklärt wird. Insbesondere die psychischen Nebenwirkungen werden häufig missverstanden. Inzwischen gibt es größere Studien, die zeigen, dass Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen und Selbstmord(versuche) unter hormoneller Kontrazeption einschließlich Hormonspiralen häufiger sind als in einer gleichaltrigen Gruppen von Frauen ohne Kontrazeptiva oder Kupferspiralen. Nach Entfernung der Hormonspirale lassen die auffallenden psychischen Veränderungen nach. In einem Rote-Hand-Brief wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2019 auf diese unterschätzten Nebenwirkungen hin. In diesem Zusammenhang sind auch Psychiater gefordert, in einer genauen Arzneimittelanamnese Hormonspiralen Aufmerksamkeit zu schenken.
Zu den weiteren wenig bekannten Befunden bei Hormonspiralen zählen (im Vergleich zu Kupferspiralen, laut Artikel im Ärzteblatt):
- reduzierte Libido
- im Endometrium Zeichen der Entzündung und Immunaktivierung
- HPV-Viren können schlechter bekämpft werden
- Risiko für zervikale Dysplasien erhöht
Haben Sie Erfahrungen mit der Hormonspirale? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.
Hallo Frau Dr. Gerhardt,
ich habe die Mirena 4,5 gehabt. Hab sie mir vor 8 Wochen entfernen lassen. Nun habe ich viele Probleme. Angstattacken, Schlafstörungen, Schwindel/Übelkeit. Das alles hatte ich noch nie im Leben. Was kann ich dagegen tun?? Ich dreh sonst noch durch wenn das längere Zeit anhält.
Liebe Aggi,
da scheint Ihr Hormonsystem ja außer Rand und Band geraten zu sein. Es gibt mehrere Möglichkeiten: Sie sprechen mit Ihrer FÄ darüber und bitten Sie um eine Hormonbestimmung, danach kann sie Sie gezielt behandeln (wie alt sind Sie? Hatten Sie eine Periode? Sind Sie schwanger?). Sie gehen zu einem Arzt für Naturheilkunde und lassen sich beraten und individuell behandeln. Sie nehmen Nahrungsergänzungen, die bei der raschen Wiederherstellung helfen können. Sie machen Yoga, um sich zu entspannen. Auch Kombination von allem möglich. Zum Durchdrehen ist es zu früh, Sie werden sich bald besser fühlen!
Hallo,
ich bin 34 Jahre alt. Und hab am Sonntag meine Periode bekommen. Schwanger bin ich nicht. War heute bei meine FÄ und Hormonarzt beide haben sie mir Blut abgenommen. Meine FÄ meinte das mein Körper wohl Hormon braucht und hat mir die kleodina gegeben. Aus Verzweiflung habe ich die jetzt mal genommen obwohl ich keine Hormone will. Die Hormonärztin konnte sich nicht vorstellen das es damit einen Zusammenhang gibt. Was meinen sie soll ich die Pille nehmen oder nicht? Hab das Gefühl sie sind die einzige die mich verstehen kann.
Liebe Aggi,
es kommt ganz darauf an, was sie selber wollen: entweder schnelle Besserung, die Symptome auf später verschieben, sicher verhüten, dann nehmen Sie die Hormonpille. Oder Sie wollen Ihren Körper kennenlernen und ins natürliche Gleichgewicht bringen, dann lassen Sie die Pille, lernen die natürliche Verhütung, nehmen Nahrungsergänzungen und geben dem Körper, was er braucht. Das dauert zwar etwas länger, macht sie aber normalerweise langfristig gesünder, vor allen Dingen dann, wenn Sie sich gleichzeitig vollwertig ernähren. Dass die Beschwerden vor der Periode so stark waren, spricht ja für ein PMS, das sehr oft eintritt, wenn künstliche Hormone abgesetzt werden. Alles Gute für Sie!
Hallo,
hab heute mit der Frauenärztin telefoniert. Meine Hormonwerte Östrogen, Progesteron alles normal meinte sie. Hab gesagt sie soll nochmal Kalium, Magnesium und die B Vitamine prüfen. Also so wie ich das verstehe mache ich sowas wie einen Entzug durch? Ich will keine Hormone mehr aber wie kann ich das ganze besser in den Griff bekommen. Hab angefangen Kalium, Magnesium und B Vitamine zu mir zu nehmen. Die Pille von ihr hat meinen Schwindel und Kreislauf wieder durcheinander gebracht es wurde eher schlimmer. Denke das war zu hoch dosiert es waren 125 Mikrogramm Lavgestang drin. Oder ich vertrag das nicht. Hab Angst wieder Panikattacken zu bekommen.
Liebe Aggi,
Nehmen Sie einfach mal Bonasanit plus, da ist alles drin, was Sie brauchen. Eventuell brauchen Sie auch noch mehr Vitamin D, Selen, Jod. Viele Grüße
Hallo Frau Dr. Gerhart,
Hab nun eine Heilpraktikerin. Hab die letzten zwei Wochen einiges genommen. Kalium 600 mg/Kapsel, Magnesium 2 x je 300 mg. Bonsanit, zusätzlich C Complete, D Vitamine und Aschmiller. Hab immernoch Kopfschmerzen und Schwindel. Jetzt wollte meine Heilpraktiker doch mit Hormone probieren. Nehme seit gestern hsc östrodiol und soll ab morgen noch hsc progestron nehmen. Hab aber trotzdem noch Kopfschmerzen und Schwindel. Hab seit zwei Tagen das Kalium Magnesium nicht genommen. Weil ich Magenprobleme bekommen habe. Meine Blutwerte waren bisher alle ok. Haben Sie noch einen Rat für mich?
Vg aggi
Liebe Aggi,
tut mir leid, Sie müssen sich jetzt auf einen Therapeuten verlassen, der Sie kennt und inividuell beraten kann. Mit irgendwelchen Tipps ist es nicht getan! Gute Besserung!
Hallo Frau Dr. Gerhard, ich bin 43 Jahre alt und leide seit fast einem Jahr unter sehr starken Blutungen und mein Eisenspiegel ist auch entsprechend zu niedrig. Mein Frauenarzt rät mir nun zum Einsetzen einer Hormonspirale. Gibt es aus Ihrer Sicht Alternativen für mich? Bzw. falls ich mich dazu entschließe, kann ich dem drohenden Progesteronmangel irgendwie entgegenwirken?
Liebe Anna,
wenn Sie schon alles versucht haben, Ihre zu starken Blutungen in den Griff zu bekommen, dann ist die Hormonspirale einen Versuch wert. Es leiden ja nicht alle Frauen darunter. Da das synthetische Gestagen an die Hormonrezeptoren bindet, vermute ich , dass die zusätzliche Gabe von natürlichem Progesteron nichts bringen wird. Auf jeden Fall tun Sie gut daran, Nahrungsergänzungen gleichzeitig einzunehmen, da die synthetischen Hormone Vitaminräuber sind. Viel Erfolg!
Hallo zusammen!
Habe den Artikel gelesen und leider festgestellt, dass es in meinem Fall genau so abgelaufen war. Die Mirena Spirale wurde mir als „nebenwirkungslos“ von meiner Frauenärztin angepriesen.
Auch ich habe keinen Packungsbeilagezettel gekriegt.
Vielleicht noch kurz zu meiner Person. Bin 36 Jahre und habe zwei Kinder.
Kurz nach dem einsetzen habe ich gemerkt, dass meine Scheide immer trocken ist. Sodass es auch teilweise beim Geschlechtsverkehr Schmerzen bereitet hat. Meine Frauenärztin hat mit kein einziges Mal ernst genommen. Es sei alles normal.
Seit ein paar Tagen ist es schlimmer geworden. Jetzt ist es nicht nur arg trocken, sondern auch sehr gerötet und brennt wie Glaswolle. Die Frauenärztin meinte, sie denkt es ist nichts schlimmes, weiß aber nicht was ich habe, irgendwie alles von allem, so Wort wörtlich. Sie hat mir Salbe mit Kortison verschrieben.
Die übrigens brennt und juckt.
Als ich dann zu Hause war, ist mir auf einmal in den Sinn gekommen, dass ich doch eine Hormonspirale drin habe. Habe dann die Nebenwirkungen gegoogelt und prompt als „sehr häufig „ meine Entzündung gefunden.
Übrigens, meine Frauenärztin hat dies mit keinem Wort erwähnt, ja nicht einmal in Erwägung gezogen!
Nun bin ich überzeugt den Grund für mein Leiden gefunden zu haben. Aber jetzt bin ich auf der Suche nach einer besseren Frauenärztin, die mich berät und die Spirale entfernt!
Liebe Frauen zweifelt nicht an euch! Ihr kennt euren Körper am besten, wenn was nicht stimmt, dann wird es so sein. Lasst euch nichts einreden!
Und vielen Dank für den tollen Bericht, der mir die Augen geöffnet hat!!!
liebe OliLo,
genauso ist es! Ich begreife auch nicht, dass die FÄ nicht dazu lernen! Es kann ja ruhig 80% der Frauen mit der Hormonspirale gut gehen, aber wenn dann Beschwerden sind, sollte der Arzt wenigstens auch mal die Spirale in Erwägung ziehen. Gut, dass es Internet gibt und frau sich selber schlau machen kann. Danke OliLo für die offenen und aufmunternden Worte!
Guten Tag
Ich bin 42 Jahre alt. Vor 10 Monaten trug ich eine Mirena-Hormonspirale und litt unter starken Wechseljahrbeschwerden. Mein damaliger Gynäkologe versicherte mir nach einem Hormonstatus, dass ich 100% in den Wechseljahren sei. Er wollte, dass ich die Spirale drin lasse und gleichzeitig Östrogenersatz nehme, da ich ja zu jung sei für solch tiefe Hormonwerte. Ich entschied mich gegen seinen Rat, liess die Hormonspirale entfernen( nach nur 1 Jahr Tragezeit), nahm Vitamine und Mineralien ein, Salbeitabletten von Dr. Vogel und strich eine Yamswurzelcreme ein. In diesem Forum habe ich guten Rat bekommen sowie auch von einer Apothekerin. Seit 7 Monaten habe ich wieder regelmässig meine Tag, wie vor dem Einsetzten der Hormonspirale. Alle Wechseljahrbeschwerden sind weg. Die Hormonspirale habe ich mir wegen erhöhten Mensblutungen einsetzen lassen. Leider sind die Mensblutungen immer noch überdurchschnittlich stark. Ich werde aber dieses Problem mit pflanzlichen Mitteln und Beckenbodentraining angehen. Ich habe schon eine grosse Bitte an alle Gynäkologen: Geht bitte nicht so sorglos mit Hormonen um. Ihr würdet vielen Frauen viel Leid, Kosten und Zeit ersparen.
Vielen Dank, liebe Monika, leider haben viele Ärzte keine Ahnung, was die Hormonwerte, die sie messen, bedeuten! Solche Geschichten höre ich so oft von meinen Leserinnen.
Liebe Frau Gerhard,
Ich bin 47 Jahre alt und hatte 7 Jahre die Mirena drin, seit 3,5 Monaten ist sie draußen. Ich bin beim Heilpraktiker in Behandlung und nehme fleißig Mineralien und Vitamine zu mir. Auch Agnus Castus und Frauenmantel -Tee. Weil es mir immer noch so schlecht ging, hat meine FÄ einen Hormonstatus gemacht. Am 8. Zyklustag war Progesteron bei 0,3 ng/ml, Östradiol bei 35 ng/ml und FSH bei 9,2 mE/ml.
Ich sollte in der 2.zyklushälfte Utrogest nehmen und ab dem ersten Tag der Blutung
FemoLoges.
Nun kommen und kommen meine Tage nicht, sie sind seit etwa 12 Tagen überfällig.
Viele Frauen berichten, dass sie nach der Spirale vorzeitig in die WJ geschickt werden. Stimmt das?
Vielleicht bin ich das auch? Vielleicht kommen einige der Symptome aus der WJ-Problematik?
Was würden Sie mir raten? Weiterhin das naturidentische Progesteron einnehmen? Aber Östrogen war ja auch niedrig…
Vielen Dank im Voraus
Lena
Liebe Lena,
Geben Sie Ihrem Körper Zeit. Progesteron am 8. Zyklustag sagt gar nichts. Östradiol ist normal, wenn noch kein Eisprung war. FSH deutet nicht auf vorzeitige Wechseljahre hin. Lassen Sie vom FA prüfen, ob Sie schwanger sind oder ob nur die Progesterondosis nicht ausreichend war. Es ist nicht sinnvoll, gleichzeitig Agnus castus etc. zu nehmen und zusätzlich Progesteron. Wie sollen sich da die Hormone einregulieren? viele grüße
Sehr geehrte Frau Gerhard, seit meinem 50 Lebensjahr nehme ich Hormone. Bin jetzt 65, habe bis vor einem Jahr Gynäkadin + Utrogest ohne Probleme eingenommen. Durch Zwischenblutungen und 2 Auschabungen (ohne Befund)
empfahl mir mein Gynägologeneben Gynäkadin Mirena. Seitdem plagt mich ständige Müdigkeit, Atriebslosigkeit, habe oft das GEfühl neben mir zu stehen. Sehstörungen sind jetzt noch hinzugekommen, meine Augenarzt konnte nicht feststellen. Möchte mir die Mirena ziehen lassen, aber was erwarten mich danach. Was empfehlen Sie mir?
Habe noch eine Frage: Wird der Gynägologe gesponsert von Bayer bezüglich des Verkauf/Einsetzen der Mirena ???
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Liebe Monika,
ich muss ehrlich sagen, dass ich ziemlich geschockt bin, dass Sie als 65-jährige Frau so mit Hormonen vollgestopft werden. Zu einem Sponsoring der Ärzte kann ich nichts sagen. Den Gynäkologen würde ich trotzdem wechseln, denn die gynäkologischen Fachgesellschaften sind sich einig, dass eine Hormontherapie in den Wechseljahren nur so kurz wie möglich und so niedrig dosiert wie möglich eingesetzt werden sollte. Ein künstliches Gelbkörperhormon, also ein Gestagen, ist in meinen Augen nicht zu vertreten. Bloß raus mit der Hormonspirale, weg von dem zu hoch dosierten Gynokadin und erstmal schauen, wie es Ihnen geht. Es gibt viele natürliche Methoden, um sich wieder gesund und aktiv zu fühlen. Lebensstil optimieren, Ernährung verbessern, Stress reduzieren und Achtsamkeit üben. Alles Gute!
Liebe Frau Gerhard,
ich bin 51 Jahre alt und trage die Spirale aufgrund starker Blutungen seit 2015.
Leider geht es mir körperlich und psychisch sehr schlecht, angefangen von Herzrasen, Panikattacken, Depressive Verstimmungen und und und.
Mein Frauenarzt hat jetzt einen Hormonstatus veranlasst und mir erklärt ich wäre voll in den Wechseljahren was meine Beschwerden erklären würde.
Es hat mir nun remifemin plus verordnet, ich frage mich nur macht es Sinn zusätzlich zur Spirale das Präparat einzunehmen?
Wie ist Ihre Meinung dazu?
Vielen Dank für Ihre Antwort im voraus.
Liebe Grüße
Christiane
Liebe Christiane,
wenn die Hormonwerte für Wechseljahre sprechen, brauchen Sie doch keine Hormonspirale mehr, denn dann sollten Sie ja auch nicht mehr bluten! Glaube nicht, dass Remifemin zusätzlich zur Spirale viel bringen kann. Viele Grüße
Hallo,
hatte 6 Monate nach der Geburt meines 3 Kindes mir die Mirena Spirale einsetzen lassen, hatte Sie 3,5 Jahre. Nun habe ich Brustkrebs, der Tumor ist mind. 1 Jahr alt, ich war längere Zeit nicht beim Frauenarzt.
Besteht hier ein Zusammenhang?
Liebe Sandra,
diese Frage kann ich Ihnen leider nicht beantworten. Bisher gibt es jedenfalls keine auffällige Häufung von Brustkrebs bei Frauen mit Hormonspirale. In einer großen Kohortenstudie mit über 100 Tausend norwegischen Frauen, die 2018 publiziert wurde, konnte kein erhöhtes Risiko für Brustkrebs, Eierstockkrebs oder Gebärmutterschleimhautkrebs nachgewiesen werden (Jareid et al. 2018). Alles Gute für Sie!
Welche Verhütungsmethode ist denn zu empfehlen wenn man keine Hormone zu sich nehmen will? Auf Sex verzichten möchte ich nicht und bin auch kein Freund mehr von der Kupferkette da ich sehr starke Blutungen und auch Schmerzen habe. Nun bin ich auf der Suche nach etwas gesundem und sicheren was meinen Körper nicht belastet.
Liebe Katrin,
dazu gibt es bereits einige Artikel auf der Webseite, von einer Frauenärztin und einer Verhütungsberaterin. Ein neuer Artikel zum Thema ist in der Pipeline und wird im Laufe der nächsten Woche erscheinen. Viel Erfolg und Freude an natürlichen Methoden!
Liebe Frau Gerhard,
Bei mir ist die Mirena seit 3 Monaten raus. Weil es mi trotz Vitamine / Mineralien immer noch sehr viel übel war, habe ich eine Magenspiegelung machen lassen. Es wurde eine Magenschleimhautentzündung durch den Befall von Helicobacter Bakterien nachgewiesen.
Gibt es da ihrer Erfahrung nach einen Zusammenhang mit der Hormonspirale? Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass die Bakterien sich jetzt so vermehrt haben?
Außerdem habe ich große Angst davor, Antibiotika zu mir zu nehmen. So geschwächt wie ich jetzt bin, kriege ich doch sicher alle Nebenwirkungen, die es gibt((
Gibt es verlässliche andere Methoden?
Vielen Dank im Voraus
Lene
Liebe Lena,
natürlich gibt es Naturheilmaßnahmen, die zum Teil sogar in Studien überprüft wurden. Kürzlich habe ich einen sehr ausführlichen Artikel dazu gelesen, habe aber selber keine Erfahrungen mit alternativen Therapien bie Helicobacter.
Hallo Frau Dr. Gerhard, ich trage die „kleine“ Jaydess jetzt seit 3 Monaten und habe seitdem die gleichen Probleme wie Lena beschrieben hat. Auch ich habe nun Probleme mit dem Magen und habe einen Termin für eine Magenspiegelung. Ich hatte früher nie Probleme mit dem Magen und bin gerade durch Zufall darauf gestoßen, das es mit der Spirale zusammenhängen könnte. Ich habe außerdem große Probleme mit meiner Haut im Gesicht. Das hatte ich vorher auch nicht. Könnte es tatsächlich sein, dass das mit der Spirale zusammen hängt? Hören Sie so etwas öfters? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort. Beste Grüße, Nadine
Liebe Nadine,
die Magenspiegelung können Sie sich schenken. Und auch die Haut wird sich nicht verbessern, solange sie die Hormonspirale haben. Höre ich häufiger, aber eben nicht von allen Frauen mit Hormonspirale, egal ob kleine oder große Hormonspirale.