Besonders beliebt sind die mobilen Haustelefone nach dem DECT-Standard. (DECT = Digital European Cordless Telecommunication Frequenz: 1880 – 1900 MHz mit 100 Hz gepulst, 250 mW Sendeleistung.) Mit einem solchen Telefon haben Sie einen Mobilfunksender im Haus, der 24 Stunden am Tag, also Tag und Nacht mit 100 Hz gepulste Mikrowellenstrahlung sendet, egal ob telefoniert wird oder nicht.
Ärzte beobachten, dass nicht nur Erwachsene, sondern besonders Kinder stark auf die gepulste hochfrequente Strahlung der DECT-Telefone reagieren. Beschwerden sind beispielsweise: Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Nervosität.
Es sind aber nicht nur die Basisstationen kritisch zu bewerten. Beim Telefonieren strahlt auch das DECT-Mobilteil wie ein Handy. Bis zu 300 m Abstand von der Basisstation kann telefoniert werden, also auch im Keller oder im Garten. Die Bequemlichkeit hat einen hohen Preis.
Neben der Mikrowellen-Strahlung baut das Netzgerät der Basisstation noch ein elektrisches Wechselfeld und ein magnetisches Wechselfeld wie andere Elektrogeräte auf.
Es gibt Alternativen!
Immer wieder werde ich gefragt, ob es Alternativen zum herkömmlichen mobilen DECT-Telefon gibt? Sehr wohl. Es gibt einige Hersteller von mobilen DECT-Telefonen, deren Telefone und Basisstationen nur dann senden, wenn telefoniert wird. Außerdem lässt sich die Sendeleistung beim Telefonieren im Nahbereich zur Basisstation noch verringern.
Bei längeren Telefonaten sollen grundsätzlich leitungsgebundene Telefone verwendet werden.
In Mehrfamilienhäusern kann es vorkommen, dass eine Familie, die selbst keine DECT-Telefonanlage besitzt von einem oder mehreren Nachbarn mit einer solchen Anlage „bestrahlt“ wird. Es können dann Strahlungsdichten S von weit über 1000 Mikrowatt je Quadratmeter in der Wohnung auftreten. Damit sind die aus baubiologischer Sicht als unauffällig bezeichneten Werte um das mehr als tausendfache überschritten. Dies hängt nicht nur von der Zahl der DECT-Mobilfunk-Stationen sondern auch vom Aufbau der Trennwände ab. Die hochfrequente Strahlung wird besonders gut durch dicke Lehmwände gedämpft, während sie durch normale Fertighauswände fast ungehindert dringt. Hier wird durch gezielte Hochfrequenz-Abschirmmaßnahmen versucht, niedrige Werte der Strahlungsdichte zu erreichen. Dies kann geschehen durch entsprechende Gewebe, Vliese, Tapeten, Folien, Netze.
Die Maßnahmen sind meist sehr kostenaufwändig. Vielleicht können auch die Nachbarn überzeugt werden, anstelle des herkömmlichen DECT-Telefons ein oben beschriebenes DECT-Telefon zu benutzen.
Bei Handys haben wir, wie auch beim DECT-Mobilteil, einen Sender mit gepulster Mikrowellenstrahlung. Beispielsweise E-Netz, Frequenz = 1800 MHz, digital mit 217 Hz gepulst, Sendeleistung = 1 W, E1: E-Plus, E2: O2. Die Antenne ist in unmittelbarer Kopfnähe.
Vorsichtsmaßnahmen bei der Benutzung von Handys:
· Handy nur einschalten, wenn man telefoniert oder unbedingt erreichbar sein muss. So wenig und so kurz wie möglich telefonieren.
· Längere Telefonate vom Festnetz oder VoIP führen. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten ein Handy nur für den Notfall haben.
· Während des Einwählens das Handy weit weg von Kopf und Körper halten, weil es dabei am meisten strahlt.
· Das Handy nachts nicht eingeschaltet auf dem Nachttisch liegen lassen.
· Beim Handykauf auf einen möglichst geringen SAR-Wert sowie einen externen Antennenanschluss achten.
· Eingeschaltetes Handy nicht ständig am Körper (Herzgegend, Gürtel, Hosentasche) tragen. Die Strahlung kann möglicherweise zu Herzrhythmusstörungen führen und die Fruchtbarkeit von Männern beeinträchtigen.
· Beim Versenden von SMS das Handy immer so weit als möglich vom Körper entfernt halten.
· Nur dort telefonieren, wo guter Empfang ist, denn bei schlechtem Empfang regelt das Handy automatisch seine Sendeleistung hoch, und damit ist die Belastung durch die gepulste elektromagnetische Strahlung viel größer.
· Im Auto immer die Freisprechanlage mit Außenantenne nutzen. Sonst ist man einer sehr hohen Strahlung ausgesetzt. (Die Metallkarosserie des Autos stellt einen Faradayschen Käfig dar, der die vom Mobilfunksendeturm ausgestrahlte Leistung stark dämpft. Deshalb muss das Handy mit voller Leistung senden, damit es mit dem Sendeturm kommunizieren kann. Außerdem wird ein großer Teil der Handystrahlung an der Innenseite der Karosserie reflektiert und trifft auf die Insassen.)
· Keine Spiele übers Handy führen.
· Werden Headsets verwendet, dann ist darauf zu achten, dass das Handy möglichst weit vom Körper aufbewahrt wird. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Handystrahlung nicht vom Handy über die Leitung direkt ins Ohr gelangt.
· Besonders Wireless LAN bzw. UMTS führen zu einer hohen Dauerbelastung.
Häufig erlebe ich, dass Familien kritisch gegenüber Mobilfunksendern eingestellt sind. Das Erstaunen ist groß, wenn ich folgende zwei Messungen mit einem Hochfrequenz Messgerät durchführe. Zuerst messe ich die Strahlungsdichte der gepulsten Hochfrequenz der DECT-Basisstation im Abstand von einigen Metern. Das Messgerät zeigt beispielsweise 1900 μW/m2 an. Dann wird das Steckernetzteil für die Versorgung der DECT-Basisstation aus der Schukosteckdose gezogen. Das Messgerät zeigt dann beispielsweise nur noch 2 μW/m2 an. Ergebnis: Der „hauseigene Sender“, nämlich die DECT-Basisstation brachte das rund Tausendfache an Strahlung gegenüber dem Mobilfunksender von außen.
Oft wird die Internetanbindung von Computern über W-LAN Router gemacht. Der W-LAN Router sendet ständig (24 h/Tag) niederfrequent gepulste Mikrowellenstrahlung aus. Günstiger und strahlungsarm ist es, wenn die Verbindung ins Internet mit einer Datenleitung vor sich geht.
Günter Engelhardt, Jahrgang 1940, Ing. (grad.) Feinwerktechnik, Direktor a. D. einer Gewerbeschule in Baden-Württemberg. Ist seit 1969 Mitglied und war jahrelang Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins „Forschungskreis für Geobiologie Dr. Hartmann e.V.“ Als Referent und Ausbilder wurde er von Dr. med. Ernst Hartmann seit Anfang der siebziger Jahre in Informations-, Einführungs- und Schulungsseminaren eingesetzt. Seit vielen Jahren macht er geo- und elektrobiologische Beratungen und hält öffentliche Vorträge zum Thema Geo- und Elektrobiologie.
Für Fragen: Tel.: 06271/1708, Email: g.engelhardt@web.de
Super interessanter Beitrag. Man fühlt sich defintiv schlecht, wenn man länger via Funk telefoniert. Deswegen verwende ich nur Freisprechen oder ein Headset, um die Belastung zu reduzieren. Ich denke, dass Mobilfunk in der jetzigen Form nur eine Übergangslösung ist. Mann kan zum Beispiel mit Licht viel mehr Daten viel schneller übertragen.
Dennoch ist es schade, dass wir wahrscheinlich noch Jahrzehnte belastet werden. Dennoch kann man ohne Handy leben. Einfach eine Rufumleitung aufs Festnetz, wann immer es geht. Und man muss nicht immer erreichbar sein. Einmal am Tag 10Minuten das Handy einschalten reicht. Mein Freundeskreis und ich machen es so. Whats App geht über Wlan das ist wesentlich weniger schädlich als Mobilfunk.
Anbei ein Hinweis auf eine Sendung im WDR, die man als Podcast derzeit noch ansehen kann (< 12 Minuten).
Er scheint mir insofern interessant, weil – wenn auch nicht ausführlich – gezeigt wird, dass es Nachweise über spontane physiologische Effekte (Herz- und Muskelfunktionen) bei akuter Strahlenbelastung (hier am Beispiel DECT) gibt.
Link:
http://www.wdr.de/tv/markt/sendungsbeitraege/2010/0118/01_elektrostrahlung.jsp
Auszug:
In den Forschungsräumen für umweltphysikalische Messungen in Wiesenthal bereitet Dr. Lebrecht von Klitzing einen Test vor. Die Testperson ist Heike Keuser. Sie ist an Multiple Sklerose erkrankt. Elektrosmog gilt als besonders problematisch bei Menschen mit Vorerkrankungen. „Also ich merke, wenn ich von meiner MS-Erkrankung her sage, es ist im Moment soweit alles im Lot und es läuft gut, dass Verschlechterungen ganz klar und deutlich da sind, wenn ich der Strahlung ausgesetzt bin in irgendeiner Form“, berichtet Heike Keuser.
Die Fragestellung für den Test von Dr. von Klitzing lautet: Leidet Heike Keuser tatsächlich unter Elektrosmog oder ist alles nur Einbildung? Für den Medizinphysiker zählen nicht Empfindungen, sondern nur das, was sich messen lässt. Reagiert das Herz auf Strahlen? Verändern sich Hautfunktionen?
Die Reizquelle ist die Basisstation eines schnurlosen Telefons. Heike Keuser weiß nicht, wann sie eingeschaltet wird. Die Strahlung beträgt 1.000 Mikrowatt pro Quadratmeter. Und tatsächlich zeigen sich auf den Monitoren schon bald deutliche Reaktionen. Dr. von Klitzing beschreibt sie so: „Die Veränderungen zeigten genau die Charakteristik von Spasmen – also krampfartige Zustände des Muskelsystems an der Hautoberfläche.“ Außerdem registriert er Veränderungen bei den Herzaktionen.
Sehr geehrter Herr Breunig,
haben Sie vielen Dank für Ihren wertvollen, zeitnahen Beitrag. Sowohl Herr
Dr. Lebrecht von Klitzing als auch Herr Dr. Moldan haben schon vor Jahren
auf Frühjahrstagungen des Forschungskreises für Geobiologie Dr. Hartmann e.V. in Eberbach auf die Auswirkungen des „Elektrosmogs“ hingewiesen.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Engelhardt