Das Risiko von Hormonspiralen wird unterschätzt. Nur etwa die Hälfte der Anwenderinnen nutzen wegen der Nebenwirkungen die vorgeschriebene Liegezeit aus.
Von vielen FrauenärztInnen wird die Hormonspirale (Mirena oder Jaydess) als „der Mercedes“ unter den Verhütungsmitteln beworben. Diese wirke nur lokal und sei sehr niedrig dosiert. Außerdem sei sie gut verträglich und habe (fast) keine Nebenwirkungen. Frauen, die sich darauf einließen, haben schon böse Überraschungen erlebt. Denn alle diese Werbeargumente sind falsch.
- Eine lokale Wirkung ist physiologisch unmöglich.
- Niedrig dosiert? Die Mirena Hormonspirale gibt täglich so viel Gestagen ab wie 2-6 Minipillen.
Nicht verwunderlich, dass die Frauen daher mit einer großen Zahl an Nebenwirkungen rechnen müssen. Der Beipackzettel wird nur äußerst selten ausgehändigt (was eigentlich verpflichtend ist für die FrauenärztInnen), und daher kann der Zusammenhang oft zunächst nicht hergestellt werden.
Nebenwirkungen
Mirena Beipackzettel
Die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen zu Mirena reichen von Akne bis Zysten.
Sehr häufig sind:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, Veränderung des Blutungsmusters: verstärkte Blutung, zu seltene Monatsblutungen, verminderte Blutung, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen, Entzündung der Scheide und des äußeren Genitals, Ausfluss aus der Scheide.
Häufig treten auf:
Depressive Stimmung, Depression, Migräne, Übelkeit, Nervosität, verringerter Geschlechtstrieb (Libido), Akne, übermäßiger Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster, Rückenschmerzen, Eierstockzysten, schmerzhafte Monatsblutung, Brustschmerzen, Brustspannen, Ausstoßung der Mirena, Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme, Verfärbung der Haut, verstärkte Pigmentierung der Haut, Entzündungen im Beckenbereich, Entzündungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter, Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse II, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
Jaydess Beipackzettel
Der Beipackzettel der Hormonspirale Jaydess ist nahezu identisch.
Nicht aufgeführt sind bei beiden Varianten die psychischen Nebenwirkungen, wie Panikattacken, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe, vor denen bereits 2009 im Ärzteblatt gewarnt wurde.
So viel zur „guten Verträglichkeit“ der Hormonspirale.
Viele Frauen berichten auch über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Hashimoto Thyreoiditis, die sie unter der Hormonspirale entwickelt haben.
Die „lokale“ Wirkung

Ausschnitt Werbebroschüre
Glaubt man dem Hersteller, so wird das Gestagen Levonorgestrel lediglich in die Gebärmutter abgegeben. Ein Schaubild in der Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ suggeriert, dass andere hormonelle Verhütungsmethoden systemisch wirken, hingegen Mirena „lokal“ und eben nicht systemisch.
Ein leeres Werbeversprechen, denn das Gestagen wird bereits eine Stunde nach Einlage im Blut nachgewiesen.
Auch die systemischen Nebenwirkungen belegen diese Wirkung. Schließlich ist die Gebärmutter nicht aus Plastik. Eigentlich sollte jedem medizinisch bewanderten Menschen klar sein, dass eine „lokale“ Wirkung nicht möglich ist. Verwunderlich ist, dass sehr viele FrauenärztInnen ihren Patientinnen genau von dieser „lokalen“ Wirkung erzählen. Ob sie es selbst glauben?
Die „niedrige“ Dosierung
Bis mindestens 2006 kursierten Werbebroschüren des früheren Herstellers Schering, in denen behauptet wird, dass die im Blut messbaren Hormonspiegel unter Mirena 20-100mal geringer seien als bei der Pille.
Mit der Übernahme durch die Firma Bayer verschwand diese Information aus der Werbebroschüre.
Tatsächlich erzeugt die Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält, Hormonkonzentrationen, die mindestens doppelt so hoch sind wie die Konzentration bei einer Pille mit dem gleichen Wirkstoff. Wenn die Frau einen verlangsamten Stoffwechsel hat (z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion), kann diese Menge bis zu 6fach höher als eine Pille sein.
Progesteronmangel/Östrogendominanz
Der Großteil der Nebenwirkungen entspricht der Symptomatik eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz. Von Gestagenen ist bekannt, dass sie an die Rezeptoren des Progesterons andocken und einige Funktionen des Progesterons übernehmen. Folge ist, dass die Produktion von körpereigenem Progesteron heruntergefahren wird, denn laut Rezeptoren ist ja genügend Progesteron vorhanden. Das Ergebnis ist Progesteronmangel, der auch meist eine Östrogendominanz nach sich zieht.
Auch in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel. Das Beschwerdebild unter der Hormonspirale ähnelt deshalb Wechseljahresbeschwerden und kann leicht verwechselt werden. Dennoch sind auch verfrühte Wechseljahre möglich.
Hormonspirale für stillende Mütter?
Die Hormonspirale wird für stillende Mütter empfohlen. Im Beipackzettel steht dazu:
„Levonorgestrel wurde in der Muttermilch gefunden (ungefähr 0,1 % der Dosis werden vom Säugling aufgenommen); allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die von Mirena nach dem Einlegen in die Gebärmutterhöhle freigesetzte Dosis ein Risiko für das Kind mit sich bringt. Es scheint keine schädlichen Auswirkungen auf das Wachstum bzw. die Entwicklung des Kindes zu haben, wenn Mirena sechs Wochen nach der Geburt zur Anwendung kommt. Reine Gestagen-Methoden haben anscheinend keinen Einfluss auf die Quantität bzw. die Qualität der Muttermilch.“
Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Freisetzung des Hormons tatsächlich um ein Vielfaches höher ist als behauptet wird, so gilt dies auch für die Konzentration in der Muttermilch. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass sich das Hormon nicht negativ auf den gestillten Säugling auswirkt. Mit Hormonspirale stillende Mütter berichteten von Kindern, die viel schrien, unruhig waren und sich sehr an die Mutter klammerten. Zudem wurden in einer Studie aus Chile von 2002 bei Kindern, die unter einem Levonorgestrel-haltigen Implantat gestillt wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und Augenentzündungen festgestellt.
Jaydess, die bessere Alternative?
2012 kam eine neue, kleinere und niedrig dosiertere Hormonspirale auf den Markt, zugeschnitten auf junge Frauen, die noch nicht geboren haben. Die Jaydess soll nur 3 Jahre getragen werden und enthält 13,5 mg Levonorgestrel, im Gegensatz zu ihrer „großen Schwester“ Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält und 5 Jahre getragen wird. Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Mirena viel zu hoch dosiert ist. Theoretisch würden 22,5 mg des Gestagens – also weniger als die Hälfte – ausreichen, um für 5 Jahre verhütend zu wirken.
Die täglich abgegebene Menge reicht bei Jaydess aber dennoch aus, um genau die gleichen gravierenden Nebenwirkungen wie bei der Mirena auszulösen.
Infektionsrisiko
Laut Werbebroschüre böte die Hormonspirale Mirena vermutlich Schutz vor bestimmten Infektionen.
Darüber gibt es keine Nachweise. Im Gegensatz dazu wird in einer Dissertation von 2011 ein Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und einem erhöhten Risiko für chronisch-rezidivierende Vulvo-Vaginal-Infektionen festgestellt. Besonders Pilze können auf der Spirale einen Biofilm bilden, der bei den Frauen zu rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen führen kann.
Verträglichkeit / Zufriedenheit mit der Hormonspirale
Laut Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ ist die Verträglichkeit besonders gut. Es werden lediglich „unerwünschte Begleiterscheinungen“ in der Anpassungsphase aufgeführt. Laut einer Studie sollen diese später signifikant nachlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Studie von 1994 ist, also noch vor der Einführung der Hormonspirale auf dem deutschen Markt, Langzeitbeobachtungen und -nebenwirkungen können also nicht eingeflossen sein. Durch den langsam sinkenden Progesteronspiegel treten viele Nebenwirkungen erst schleichend mit den Jahren auf.
Auch ist die Rede von 95 % zufriedenen bis sehr zufriedenen Mirena-Anwenderinnen.
Doch laut einer finnischen Studie aus 2007 entschieden sich 43 % der Mirena-Anwenderinnen vor Ablauf der 5-Jahresfrist für ein anderes Verhütungsmittel. Eine britische Studie zu Jaydess von 2015 kommt zum gleichen Ergebnis. Dort hielten nur 57 % der Jaydess-Anwenderinnen die vollen drei Jahre durch.
Was Frauen von ihren FrauenärztInnen berichten
In Internetforen tauschen sich hunderte von Frauen aus, die nicht oder ungenügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. In den seltensten Fällen wurde umfassend aufgeklärt, fast nie der Beipackzettel ausgehändigt. Seit 2007 ist es verpflichtend für FrauenärztInnen, aufzuklären, den Beipackzettel auszuhändigen und die Frau dafür unterschreiben zu lassen.
Sehr viele Frauen wurden bei Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen. Diese Ärzte stritten die Nebenwirkungen ab, da die Hormonspirale ja angeblich nur lokal wirke, was wie gesagt falsch ist.
Immer wieder wird berichtet, dass ÄrztInnen sich weigerten, die Hormonspirale zu entfernen, als die Patientinnen von massiven Nebenwirkungen berichteten. Nicht selten mussten diese Frauen dann mehrere ÄrztInnen aufsuchen, um die krankmachende Untermieterin loszuwerden.
Bayer und die illegale Werbekampagne
Im Jahr 2011 gab der Hersteller Bayer einer österreichischen Agentur den Auftrag, positive Erfahrungsberichte über die Hormonspirale Mirena in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Diese Berichte sollten durch Rechtschreibfehler authentischer wirken. Die illegale Kampagne flog auf und 2015 wurde nicht nur die Agentur, sondern auch der Pharmakonzern Bayer vom österreichischen Ethikrat gerügt.
Fazit
Jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie verhüten möchte. Allerdings sollte sie vor ihrer Entscheidung von ihrer FrauenärztIn vollständig über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Die Realität zeigt, dass bezüglich Hormonspiralen diese Aufklärung in den seltensten Fällen stattfindet. Vielmehr hantieren FrauenärztInnen mit nachweislich falschen Werbeversprechen des Herstellers („lokale Wirkung“, „niedrig dosiert“).
Da die Frauen den Beipackzettel meist nicht bekommen, kommt es häufig vor, dass sie jahrelang von Arzt zu Arzt rennen auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Ein unhaltbarer Zustand.
Über die Autorin
Katharina Micada ist Musikerin und schreibt für diverse online-Medien über verschiedene Themen. Als Betroffene der Hormonspiralen-Problematik ist sie inzwischen Expertin auf diesem Gebiet.
Kontakt:
mail: info (at) risiko-hormonspirale.de
Web: www.risiko-hormonspirale.de
Aktuelles 2017 von der Redaktion
- Ein eindringliches kurzes Video über das Pro und Kontra der Hormonspirale von 2017 finden Sie in Youtube „Das Verhütungsschirmchen“.
- In Frontal 21 des ZDF wurde am 11.4.2017 ein Beitrag über Hormonimplantate gesendet, wobei auch auf die Hormonspirale eingegangen wurde, da sie dasselbe Gestagen enthält wie die Hormonstäbchen, die unter die Haut implantiert werden.
- Seit 27.4.2017 gibt es einen neuen Radiobeitrag von Bayern 2 auf youtube über die Hormonspirale.
- Niederländische Wissenschaftler führten hormonelle Stress-Tests unter standardisierten Bedingungen durch bei drei Gruppen von Frauen. Frauen mit einer Hormonspirale, Frauen mit einer Östrogen-Gestagen-Pille (die Levonorgestrel enthielt wie in der Hormonspirale) und Frauen mit natürlichem Zyklus ohne Verhütung. Gemessen wurden neben der Herzfrequenz Cortisol im Speichel zu verschiedenen Zeitpunkten während eines Stress-Tests, im But nach ACTH-Stimulation und im Haar. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hormonspirale zu einer signifikanten Veränderung der Aktivität des autonomen Nervensystems führt und die Reaktion der hypothalamisch-hypophysären Nebennierenrinden-Achse verändert. Aleknaviciute, J., et al. (2017). „The levonorgestrel-releasing intrauterine device potentiates stress reactivity.“ Psychoneuroendocrinology 80: 39-45.
- Stand Juni 2017: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit, ob die Angaben zu psychiatrischen Nebenwirkungen auf den Produktinformationen aktualisiert werden müssen. Bei dem Hersteller Bayer gibt es ein Portal zur Meldung von Nebenwirkungen.
Immer noch ist deshalb ganz wichtig, dass vermutete Nebenwirkungen beim BfArM gemeldet werden.
Hier können Sie einen aktuellen Artikel aus Frankreich herunterladen, den Katharina Micada für uns übersetzt hat. Und hier noch ein kritischer Fernseh-Bericht aus Österreich auf youtube - Am 7.11.17 sendet der NDR eine kurze Reportage über die Hormonspirale und die Leidensgeschichte zweier Frauen. Bis zum 7.11.18 kann sie in der Mediathek angesehen werden.
September 2017: BfArM ändert Angaben im Beipackzettel zur Hormonspirale Mirena
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachinformation zu Mirena für GynäkologInnen geändert::
- Der Satz „Diese Spiegel (gemeint sind die Serumkonzentrationen des Hormons Levonorgestrel d.V.) sind niedriger als bei anderen etablierten Anwendungen von Levonorgestrel. Deshalb sind nur geringe Wirkungen auf den Stoffwechsel zu verzeichnen.“ wurde gestrichen.
- Desweiteren wurde die bisher unterschlagene höchste Serumkonzentration kurz nach der Einlage der Hormonspirale eingefügt. Diese beträgt nach 14 Tagen 414 pg/ml, was weitaus höher ist als bisher angenommen.
- Auch wird die Aufnahme der bisher fehlenden (in anderssprachigen Beipackzetteln aufgeführten) Nebenwirkungen Nervosität, Libidoverlust und Gewichtszunahme im Beipackzettel für Deutschland angestrebt. Dazu wurde vom Hersteller eine Stellungnahme verlangt.
Aktuelles 2020 von der Redaktion
Inzwischen ist eine weitere Hormonspirale auf dem Markt, die Kyleena, die 19,5mg Levonorgestrel enthält. Da sie kleiner als die beiden anderen Hormonspiralen Mirena und Jaydess ist, außerdem die Ärmchen flexibeler sind, soll das Einlegen auch in kleinere Gebärmutterhöhlen schmerzloser sein. Durch einen Silberring kann sie gut im US lokalisiert werden. Sie kann bis zu 5 Jahre liegenbleiben. Sicherheitsprofil und Nebenwirkungsraten entsprechen im Wesentlichen den beiden anderen Hormonspiralen.
Im November 2020 erschien im Deutschen Ärzteblatt ein Fachartikel über Depressionen unter der Homonspirale. In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in den Arztpraxen immer noch zu wenig über die möglichen Nebenwirkungen der Levonorgestrel-haltigen Intrauterinspiralen aufgeklärt wird. Insbesondere die psychischen Nebenwirkungen werden häufig missverstanden. Inzwischen gibt es größere Studien, die zeigen, dass Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen und Selbstmord(versuche) unter hormoneller Kontrazeption einschließlich Hormonspiralen häufiger sind als in einer gleichaltrigen Gruppen von Frauen ohne Kontrazeptiva oder Kupferspiralen. Nach Entfernung der Hormonspirale lassen die auffallenden psychischen Veränderungen nach. In einem Rote-Hand-Brief wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2019 auf diese unterschätzten Nebenwirkungen hin. In diesem Zusammenhang sind auch Psychiater gefordert, in einer genauen Arzneimittelanamnese Hormonspiralen Aufmerksamkeit zu schenken.
Zu den weiteren wenig bekannten Befunden bei Hormonspiralen zählen (im Vergleich zu Kupferspiralen, laut Artikel im Ärzteblatt):
- reduzierte Libido
- im Endometrium Zeichen der Entzündung und Immunaktivierung
- HPV-Viren können schlechter bekämpft werden
- Risiko für zervikale Dysplasien erhöht
Haben Sie Erfahrungen mit der Hormonspirale? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.

Guten Tag! Ich möchte meine Erfahrung mit der Spirale ebenfalls teilen. Ich bin 38 und habe mir kyleena 2020 einsetzen lassen, eigentlich ohne Probleme. Die ersten Monate waren gut und ich konnte keine NW feststellen, bis ich 1,5 später eine heftige Panikattake bekam, einfach so, aus nichts. Dabei bin ich ein ausgeglichener Mensch und habe keine Ängste oder Phobien, ernähre mich bewusst und achte auf meine Gesundheit. Diese Zustände (wie auch immer ich sie betiteln soll) kamen immer wieder. Ich litt fast jede Woche unter Herzrasen, völliger Erschöpfung, Unruhe, ich konnte nicht vernünftig schlafen, war immer müde. Ich habe natürlich sofort den Arzt aufgesucht: mein Blutbild war gut, Schilddrüse und Herz auch ohne Auffälligkeiten. Dann hatte ich einen Termin bei meiner Frauenärztin und sie meinte auch, die Beschwerden hätten keinen gynäkologischen Hintergrund. Daraufhin habe ich sie trotzdem gebeten, die Spirale zu entfernen, weil ich einiges im Netz darüber gelesen habe, worauf sie fast schon patzig reagiert hat und meinte, sie schließe die Spirale als Ursache komplett aus. Ich musste tatsächlich auf das Entfernen der spirale bestehen.
Wenige Tage nach dem Entfernen konnte ich durchschlafen! und habe mich sonst auch viel fitter und lebendiger gefühlt, die ständige Müdigkeit war plötzlich weg. Was sich verändert hat, ist meine Blutung (Mit der Spirale hatte ich fast gar keine periode mehr). Es kommt zwar regelmäßig, aber anders, sehr wässerig und dauert nur 2 Tage. Außerdem habe ich sehr ausgeprägte PMS, zumindest denke ich dass das PMS ist, ca. eine Woche vor der Periode Hitzewallungen, Erschöpfung, Übelkeit, Konzentrationsschwäche. Ich habe bald (ein halbes Jahr nach dem Entfernen der spirale) einen Termin bei diesmal einer anderen FA und werde das ganze noch mal ansprechen.
Ich finde es wirklich schade, dass die Ärzte auf das Thema hormonelle Verhütung bei Beschwerden gar nicht eingehen, nicht mal die Frauenärzte!! Niemand hat bei mir Hormone getestet oder Mineral/vitaminspiegel überprüft. Ich nehme jetzt auf eigene Faust B-Complex ein und werde mir wahrscheinlich demnächst resilovit bestellen. Ich merke, dass ich noch nicht durch bin mit der Hormon-Achterbahnfahrt, oder was auch immer in mir aus dem Gleichgewicht geraten ist, vielleicht bleibt es auch so, aber ich fühle mich 100fach besser und vitaler als mit Spirale.
Danke an alle, die diese Seite mit Informationen füllen! Wenigstens auf diese Art kommt man an Infos heran, die von den Ärzten leider vorenthalten werden!
Lieben Gruß
Lisa
Liebe Lisa,
Vielen Dank für die persönliche Schilderung. Sie zeigt mal wieder, dass auch die niedriger dosierten Hormonspiralen dieselben Nebenwirkungen wie die hoch dosierten haben können. Gut, dass Sie so konsequent waren! Sie haben sicher noch eine Hormonstörung und könnten parallel zu den Nahrungsergänzungen ein homöopathisches Komplexmittel nehmen, wie bspw. Phyto L. Alles Gute!
Hallo, ich bin 25 Jahre alt und hatte 4 Jahre lang eine Spirale.
Das die Hormonspirale einem das Leben zur Hölle machen kann musste ich selbst erfahren.
2017 wurde mir die Kyleena eingesetzt.
Es hieß sie wirkt nur lokal und Nebenwirkungen seien so gut wie gar nicht vorhanden.
So weit so gut dachte ich. Ca 6 Monate später begann das Ganze dann… ich muss dazu sagen ich hatte noch nie Panikattacken oder eine Angststörung, das sollte sich nun ändern. Anfangs dachte ich, ich habe Herzprobleme oder Lungenprobleme… es stellte sich raus, Panikstörung/Angststörung. Ich war schockiert. In meinen Spitzenzeiten hatte ich jeden Abend Panikattacken… ich wollte so nicht mehr leben. Ich bekam Medikamente die das ganze zumindest etwas eindämmen konnten. Leider erfuhr ich erst 4 Jahre später das es mit der Spirale zusammenhängt. Ich war so schockiert und hab so sehr geweint weil ich nicht fassen konnte das mir meine Frauenärztin solche möglichen Nebenwirkungen verschwiegen hat.. ich gehe dort heute auch nicht mehr hin, der Hass und die Unverständnis sitzt tief. Mittlerweile verhüte ich gar nicht mehr hormonell. Nach dieser Erfahrung, nie nie wieder !!!!!!
Liebe Fr. Prof. Dr. Gerhardt,
ich bin 34 Jahre alt und habe eine dreijährige Tochter. Da ich seit einer Ewigkeit und einer sehr, sehr starken und langanhaltenden Periode leide und einem daraus resultierenden Eisenmangel (welcher oft durch eine Eiseninfusion verbessert wird), hat meine Gynäkologin mir nun die Hormonspirale Kyleena empfohlen. Da ich aber seit 2015 an einer bekannten Angststörung mit Depressionen leide, habe ich sie gefragt, ob ich mir darum Gedanken machen sollte, auch wenn ich auch seit sieben Jahren medikamentös auf Antidepressiva eingestellt bin. Sie sagte, dass ich mir keine Gedanken machen solle und ich ja stabil wäre, durch mein Antidepressiva. Ihrer Meinung nach bekommen auch nur Frauen da hinsichtlich Probleme, die sich da reinsteigern oder darauf warten. Naja, ich habe mir alles mitgeben lassen zur Info für die Einlage der Kyleena. Ende Oktober habe ich einen Termin bekommen zum Legen, aber nun bin ich stark verunsichert was diesen ganzen Prozess angeht, gerade wegen meiner Angststörung. Ich möchte nicht, dass es mir wieder schlechter geht und habe jetzt Angst vor den Nebenwirkungen. Was würden Sie mir empfehlen hinsichtlich dieser Angelegenheit?
Vielen herzlichen Dank im voraus.
Und liebe Grüße.
Liebe Kristin,
das ist schwer zu beantworten. Sie könnten mit ihr besprechen, dass Sie mal einen Monat eine Minipille nehmen, die das Hormon wie in der Kyleena enthält. Wenn Sie die gut vertragen, haben Sie sicher weniger Angst vor der Hormonspirale. Noch besser wäre es natürlich, wenn Sie eine naturheilkundlich arbeitende Ärztin oder Therapeutin fänden, die die Blutungsstörung anders behandeln könnte. LG
Liebe Frau Dr. Gerhard,
meine Frauenärztin hat mir als Alternative zur Gebärmutterentfernung auch die Mirena Hormonspirale vorgeschlagen. Hintergrund ist, das ich (51 Jahre, 1 Kind /Kaiserschnitt) nun zum zweiten Mal in diesem Jahr (erstmals Februar, damals haben wir Chlormadion und Famenita probiert, allerdings bekam ich Atemnot und thromboseartige Schmerzen im Bein) sehr sehr starke und lange Monatsblutungen gehabt habe, dabei sackte der Hb auf 8,9 ab. Das zweite Mal war am 12. Juli 22. Am 29. Juli wurde bei mir eine Ausschabung gemacht, im Anschluss hatte ich zwei Wochen bräunliche Nachblutungen, leider habe ich mir dann Corona eingefangen und musste Heparin für 6 Tage spritzen (Faktor V Leiden Mutation) was zu leichten Blutungen führte. Allerdings hörte es nicht auf mit leichten Blutungen und nun sind 4 Wochen rum und die leichte Blutung wird von Tag zu Tag mehr. Meine Frauenärztin hat mich jetzt wieder aufgefordert mir Gedanken über die Gebärmutterentfernung zu machen oder es mit der Hormonspirale zu versuchen. Da ich schon die Pille nie gut vertragen haben und gefühlt schwere Beine davon hatte (damals wusste ich noch nichts von meiner Gerinnungsstörung). Dazu muss ich immer mal wieder die Schilddrüse kontrollieren lassen (in der Schwangerschaft hatte ich low ft3 ). Jetzt weiß ich nicht was ich machen soll, im Krankenhaus wird man mir wahrscheinlich einen Termin zur Gebärmutterentfernung geben. Vielen Dank für Ihre Antwort. Freundliche Grüße
Liebe Pema,
offenbar haben Sie ja keine Myome, sondern im Rahmen der Wechseljahre eine Hormonstörung, die zu diesen verstärkten und unregelmäßigen Blutungen führt. Die Idee mit der Hormonspirale ist nicht schlecht, ansonsten kann man auch die Gebärmutterschleimhaut veröden lassen. Vielleicht lernen Sie auch über Mundpropgande eine Ärztin oder Therapeutin kennen, die Ihr hormonelles Gleichgewicht mit pflanzlichen oder homöopathischen Mitteln verbessern kann. LG
Liebe Frau Dr. Gerhard,
Wenn so schlecht über die Hormonspirale geredet wird, ist denn dann eine Gestagenpille besser?
Ich (46 J) leide seit ein paar Jahren unter immer stärkeren Menstruationsbeschwerden aufgrund eines Myoms in der Vorderwand meiner Gebärmutter. Zwei Tage heftigste Blutungen unter schlimmsten Schmerzen, das ich an den beiden Tagen das Haus kaum verlassen kann. Ich möchte und kann das so nicht mehr.
Ich bin sehr zufrieden mit meiner Frauenärztin. Sie riet mir von der Mirena ab, wegen der möglichen Nebenwirkungen, sondern riet mir zur kleinen Schwester Kyleena. Diese wurde im April gelegt, rutschte bei der ersten Blutung nach unten und drei Monate später hatte ich einen Blutsturz mitten im Zyklus. Die Spirale war ausgestoßen, und ich blutete immer weiter in Strömen. Nachdem HB immer mehr fiel, wurde eine Ausschabung gemacht. So etwas möchte ich nie wieder erleben. Gestern saß ich also wieder bei meiner Gyn, um neue Lösung zu finden. Das Myom kann man nicht einfach entfernen. Sie riet mir nun zu einer Gestagenpille.
Meine Frage: Sind denn hier weniger Nebenwirkungen zu erwarten, als bei der Spirale? Irgendeine Lösung muss ich ja finden…
Viele Grüße, KB
Liebe KB,
die Gestagenpille kann man wenigstens absetzen, wann man will. Sie wird meistens gut vertragen. Sie können aber selber versuchen, etwas gegen Ihr Myom zu tun:
1. Vitamin D in richtiger Dosierung nach Bluttest und Körpergewicht
2. dazu den Grünteeextrakt Tigovit, 3×1 kontinuierlich mit Abstand zu den Mahlzeiten
Ernährung optimieren, Bewegung verbessern, Entstressen. Alles Gute!
Sg Fr. Prof. Gerhard,
ich habe seit letzten Okt. aufgrund einer atyp. Endometriumhyperplasie die Mirena erhalten, obwohl ich eigentlich absoluter Gegner von künstlichen Hormonen bin. Unter der Hormontherapie sind die Veränderungen verschwunden. Allerdings werde ich von den Ärzten trotzdem zur HE gedrängt. Haben Sie zu der Diagnose Erfahrungswerte? Was würden Sie mir raten? Mfg
Liebe Andrea,
bei ungefähr 30% der Frauen mit atypischer Endometriumhyperplasie kann sich Krebs entwickeln. Wenn Sie so gut auf das Gestagen angesprochen haben und unter regelmäßiger Kontrolle bleiben, hängt es von Ihrem Alter, der gesamten Lebenssituation und Lebensplanung ab, ob Sie einfach mal zuwarten. Falls Sie übergewichtig sind und eine Östrogendominanz haben, können Sie selber was dafür tun, dass sich das Krebsrisiko vermindert: Ernährung, Bewegung, sekundäre Pflanzenstoffe etc. Alles Gute!
Hallo, ich habe im März mir die Mirena legen lassen, um meine extremen Blutungen in den Griff zu bekommen. Mir wurde zugesichert, dass es ca. 6 Monate dauern würde, bis ein endgültiges Blutungsmuster eintritt, da ich weiterhin unter starken Blutungen litt. Zusätzlich muss ich nun jeden Tag 2 Famenita Tabletten einnehmen, um eine Besserung zu erzielen. Die Blutungen sind etwas schwächer geworden, aber ich habe trotz sehr gesunder Ernährung und sportlicher Betätigung extrem am Bauch zugenommen und fühle mich nicht mehr wohl. Zudem ist meine Libido auch verschwunden…Es ist tatsächlich ein Teufelskreis. Sollte ich mir die Mirena wieder ziehen lassen, um einer vermutlichen Östrogendominanz zu entgehen? Eine Teilentnahme der Gebärmutter steht noch immer im Raum. Ich bin absolut hilflos! Ich wäre Ihnen sehr dankbar für einen Rat.
Liebe Lotte,
Kennen Sie denn die Ursache der Blutungen? Sind es Myome? Wie alt sind Sie? Besteht eventuell noch Kinderwunsch? Ist eine Störung der blutgerinnung ausgeschlossen? Ohne Kenntnis dieser Angaben kann ich mir kein Urteil erlauben. Es ist jedenfalls nicht zu erwarten, dass sich mit Mirena und Famenita Ihr Zustand wesentlich verbessern wird. Dazu werden Ihre Hormone viel zu sehr durcheinander gewirbelt! LG
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
ich habe mir nach 3 Jahren Tragezeit im letzten Dezember (2021) die Spirale ziehen lassen, da ich so gut wie keinerlei Libido mehr hatte. Des Weiteren habe ich an beiden Oberarmen stark juckende Ekzeme bekommen, gegen die ich mit nichts ancremen konnte. Diese Beschwerden wurden halt auf trockene Haut geschoben. Ich hatte nie vorher Probleme damit.
Im Dezember letzten Jahres hat es mir dann gereicht und ich habe mir die Mirena ziehen lassen. Vorher wurde ich von der Frauenärztin darauf hingewiesen, dass meine Probleme mit der Libido nicht bei der Spirale sondern in meiner Beziehung zu suchen seien. Das empfand ich als extrem übergriffig.
Und siehe da, keinen Monat nachdem die Spirale raus war, setzte auch die Libido wieder ein. Auch die Hautprobleme gehen zurück bzw. sind zum Teil ganz verschwunden.
Während der Einlegezeit habe ich keine Menstruationsblutung gehabt und habe sie nun auch nach dem Ziehen nicht mehr. Seit 6 Monaten passiert da gar nichts.
Heute war ich bei meiner Frauenärztin, die einen Zusammenhang verneint und mir einreden will, ich sei in den Wechseljahren. Ich bin 43 und ja, es kann sein, dass ich in dieses Lebensstadium eingetreten bin. Eine Blutuntersuchung wurde erst genehmigt, nachdem ich mir den „Mund fusselig“ geredet habe, dass ich es genau wissen und nicht auf eine vehemente Vermutung seitens der Ärztin vertrauen möchte.
Beim Hinausgehen aus der Praxis fiel mir heute zum ersten mal auf, dass dort ganz viele Plakate, Kissen und andere Utensilien mit dem Logo „Mirena“ versehen waren und da gingen mir die Augen auf. Ich finde es einfach schrecklich, dass die Ärztin vom Hersteller dieser Hormonspriale „gekauft“ ist und sämtliche Nebenwirkungen verleugnet. Als ich erwähnte, dass es ja diverse Internetforen gäbe, in denen Nebenwirkungen während der Einlegezeit der Mirena besprochen werden, wurde ich belächelt.
Ich finde einfach, Ärzte, die sich so kaufen lassen, sollten nicht praktizieren dürfen.
Ich habe im übrigen auch nie einen Beipackzettel erhalten.
Ich habe mir direkt nach dem heutigen Besuch meiner Ärztin einen neuen Arzt gesucht.
Meine Frage an Sie: Kann es sein, dass das Ausbleiben der Menstruation auch 6 Monate nach der Entfernung der Spirale mit der Spirale zusammenhängt?
Liebe Babsi,
das kann durchaus noch sein. Sie können versuchen, mit einem Mönchspfeffer-Präparat oder einem homöopathischen Mittel (bspw. Phyto-L (Steierl) 3×20 Tropfen) Ihr Hormonsystem etwas anzuschubsen. In diesem Artikel zu Kinderwunsch wird auch das Thema Zyklusstörung behandelt, sonst ausführlich im Buch Frauengesundheit.
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
herzlichen Dank an Sie und Ihr Team für die beeindruckende Aufklärungsarbeit. Ich bin 48 Jahre alt, habe einen lieben und verständnisvollen Mann und zwei wunderbare Söhne (22 und 15 Jahre). Ich habe seit knapp 15 Jahren die Mirena getragen. Warum, das frage ich mich heute auch, weil die Pille hatte ich aufgrund der bekannten Nebenwirkungen abgelehnt. Die Verführung war vermutlich die sogenannte lokale Wirkung und die versprochene geringe Dosierung des künstlichen Gestagens. Einen Beipackzettel habe auch ich nie erhalten. Im Rückblick stelle ich fest, dass bei mir die Beschwerden schleichend mit der 3. Spirale kamen. Es begann mit Eierstockzysten, die unproblematisch waren und sich wieder zurückbildeten. Im dritten Jahr hatte ich zeitweise starke Emotionsschwankungen. Das führte ich auf meine aktive Gremienarbeit u.a. war ich 12 Jahre stellv. Vorsitzende im Personalrat zurück. Da gab es Erlebnisse, die ich früher gelassener und sachlicher angegangen war. Diese Tätigkeiten habe ich im vergangenen Jahr mit der Neuwahl beendet. Im Juni vergangenen Jahres bekam ich an einem sonnigen Sonntagmorgen meine erste Panikattacke. Die zweite folgte am Wochenende darauf. Hinzu kamen Schlafstörungen, ich war nachts um zwei Uhr hellwach und bin durch die Gegend gewandert und die Ausbildung einer Angststörung. Die Diagnose war psychosomatische Erschöpfung mit Angststörung. Am unangenehmsten waren die körperlichen Begleitsymptome. Ich hatte das Gefühl eines leichten Brennens und Kribbelns unter der Haut in den Armen und manchmal in den Beinen. Ich bekam Mirtazapin verschrieben, wovon 7,5 mg ausreichend waren. Die körperlichen Beschwerden traten dennoch immer mal wieder auf. Ich habe mir da selbst wieder herausgeholfen. Ich praktiziere seit 7 Jahren Yoga mit Meditationen und Achtsamkeitsübungen, fahre Fahrrad, gehe wandern und spazieren und im Sommer schwimmen. Ich habe aktiv meine sozialen Kontakte gepflegt und habe viel Unterstützung durch meine Familie und meinen Freundeskreis erfahren. Gesundheitlich (organisch) ist bei mir alles in Ordnung und mit meinem Gewicht hatte ich bisher keine Probleme (ich bin 1,62 und wiege 53 kg). Im April diesen Jahres ging die Odyssee wieder los, die körperlichen Beschwerden setzen wieder massiv ein und ich war depressiv verstimmt (Panikattacken hatte ich keine mehr). Ich hatte jedoch vorher keinen Stress. Ich bekam wieder Mirtazapin verschrieben (7,5 mg). Danach wurde es etwas besser, zu Pfingsten kamen die Symptome wieder. Ich war zwischendurch bei einem Psychologen, der mir sagte, dass mit mir psychisch alles in Ordnung ist und das ich auf mein Stresslevel achten soll. Er erklärte mir dabei den Zusammenhang mit dem Hormon Kortisol. Ich habe mich dann mit mir und meinem bisherigen Leben beschäftigt und habe anhand einer „Transformationsreise“ viel über mich gelernt. In diesem Zusammenhang bin ich auf die Wechseljahre gekommen und wie Sie in verschiedenen Beiträgen schildern, ist es bei mir sicherlich an der Zeit. Durch die Mirena hatte ich jedoch keine Blutungen mehr (früher hatte ich einen regelmäßigen Zyklus mit normalen Blutungen und manchmal Unterleibsbeschwerden). Über diese Recherchen bin ich auf Ihre Website gekommen und nach den Berichten sind mir die Zusammenhänge deutlich geworden. Mein Frauenarzt meinte, ich hätte noch genügend Eizellen, er schätzt das nicht so ein und die Mirena vertrage ich doch schon so lange. Dank dieser Seite habe ich mir sofort (ohne Termin) vor knapp 14 Tagen die Mirena ziehen lassen. Das Mirtazapin habe ich auch nach Rücksprache mit meiner Hauärztin abgesetzt. Ich fühle, das etwas passiert. Ich nehme es häufiger als „Schübe“ wahr – mal angenehm, mal unangenehm mit körperlichen Beschwerden (die sind aber deutlich anders als vorher) – mal ein leichtes Zittern oder ein leichtes verkrampfen der oberen Muskulatur, mal ziehen in der Gebärmutter – es ist an machen Tagen schon sehr anstrengend. Etwas positives ist mir aufgefallen. Ich hatte seit November 2021 in jeder Brust eine Zyste. Diese wurden sonographisch genauestens untersucht. Sie bereiteten mir keine Probleme. Gestern habe ich meine Brüste untersucht und die Zysten sind weg. Das kann doch nur in Zusammenhang gestanden haben. Ich habe mir Resilovit bestellt, weil ich denke, dass einige körperliche Beschwerden mit einem Mangel zu tun haben könnten. In der vergangenen Woche litt ich an Appetitlosigkeit, habe aber dennoch regelmäßig gegessen. Ich achte schon lange auf eine ausgewogene Ernährung für mich und meine Familie. Hier und da kann ich noch etwas verbessern. Ich hoffe sehr, dass sich die körperlichen Symptome bald etwas ebenen und vielleicht bekomme ich irgendwann nochmal meine Menstruation. Ich habe hier etwas ausführlicher berichtet, mit dem Gedanken, mir und anderen betroffenen Frauen Mut zu machen. Vielen Dank noch mal an Sie Frau Dr. Gerhard und vielen Dank an Katharina Micada.
Liebe Jeanette H.,
Ihre Lebensgeschichte, oder doch vielleicht besser Leidensgeschichte, hat mich sehr berührt. Viele Frauen ordnen ihre Beschwerden erst dann der Hormonspirale zu, wenn sie Richtung Wechseljahre gehen, das eigene Hormongleichgewicht sich also verändert. Ich glaube, wenn Sie nicht so gesund leben würden, mit Bewegung, Yoga, Meditation etc., dann wäre es Ihnen schon viel früher noch schlechter gegangen. Ich wünsche Ihnen sehr, dass ihre Eierstöcke sich wieder erholen und Sie wieder Ihre Periode bekommen. Bei Problemen denken Sie daran, dass auch die Schilddrüse und die Nebennieren in Mitleidenschaft gezogen sein können, was man alles durch einfache Blutuntersuchungen feststellen kann. Prima, dass Sie schon mit Resilovit angefangen haben. Möglicherweise brauchen Sie auch mehr Magnesium, Vitamin D und eventuell B-Vitamine, damit die eigenen Hormone besser arbeiten können. Alles Gute für Sie!!
Guten Tag. Ich hatte letztes Jahr anfangs Juli die Jaydess einlegen lassen. Schon von 2015-2018 hatte ich die Jaydess und ich hatte absolut keine Probleme. Nun vor 1 Jahr kam es relativ bald nach der Einlage zu einer massiven Gewichtszunahme (in 4-5 Monaten rund 10kg). Ich entschied mich dann im Januar 2022 die Jaydess vorzeitig zu ziehen wegen der Gewichtszunahme. Die Frauenärztin bestreitet, dass die Zunahme von der Jaydess kam/kommt. Obwohl die Spirale draussen ist geht mein Gewicht nicht runter, egal was ich mache. Ich bin 42 Jahre alt und hatte mein ganzes Leben lang noch nie Gewichtsprobleme. Ich bin 1,68m gross und war stets ca. 59/60/max 62kg schwer. Seit der Jaydesseinlage letztes Jahr sind es nun 72/73kg. Was raten Sie mir? Was soll ich machen? Und kann die Zunahme von der Jaydess sein? Denn anfangs Juli 2021, VOR der Einlage hatte ich noch „meine“ tolle normale Figur und ich hatte nichts an meinen Ess- oder Bewegungsgewohnheiten geändert, nur die Jaydess war neu. Vielen Dank.
Liebe Cornelia,
leider erleben wir das häufiger, dass im Zusammenhang mit beginnenden Wechseljahren die Nebenwirkungen der künstlichen Hormone verstärkt sind und auch länger nach Entfernung anhalten. Am besten versuchen Sie einen Arzt oder Therapeuten zu finden, der sich mit bioidentischer Hormontherapie auskennt und Sie nach genauer Bestimmung Ihrer hormonellen Situation individuell gezielt behandeln kann. Vielleicht liegt ja auch nur ein Jodmangel vor. Alles Gute!
Hallo!
Ich habe vor 3,5 Wochen die Kyleena eingelegt bekommen, nachdem ich vor einem Jahr mein 2. Kind bekommen habe.
Ich hatte seit Anfang 20 3 Mirena und zwischen den Kindern bereits die Kyleena (ich bin 38). Ich hatte nie Probleme mit den Spiralen!
Nun habe ich seit der Einlage leichte bis mäßige Unterleibsschmerzen, habe aber auch gerade eine Blutung gehabt. Seit rund 2 Wochen habe ich nun aber auch stetig stärkere Rückenschmerzen im Bereich der LWS. Heute war es so schlimm, dass ich meinen Sohn nur unter Tränen heben konnte. Kann dies eine Unterleibsentzündung durch die Spirale sein, oder dass sie evt. verrutscht ist? Oder ist es doch eher ein Bandscheibenvorfall?
Seit dem WE habe ichbezogen Hitzewellen… versuche ich zu leichtfertig das Problem bei der Spirale zu finden?
Liebe Barbs,
gehen Sie bitte zu Ihrer Frauenärztin, die durch Blutuntersuchungen und US feststellen kann, ob eine Entzündung oder Verrutschung besteht. Nicht abwarten!!! LG