Das Risiko von Hormonspiralen wird unterschätzt. Nur etwa die Hälfte der Anwenderinnen nutzen wegen der Nebenwirkungen die vorgeschriebene Liegezeit aus.
Von vielen FrauenärztInnen wird die Hormonspirale (Mirena oder Jaydess) als „der Mercedes“ unter den Verhütungsmitteln beworben. Diese wirke nur lokal und sei sehr niedrig dosiert. Außerdem sei sie gut verträglich und habe (fast) keine Nebenwirkungen. Frauen, die sich darauf einließen, haben schon böse Überraschungen erlebt. Denn alle diese Werbeargumente sind falsch.
- Eine lokale Wirkung ist physiologisch unmöglich.
- Niedrig dosiert? Die Mirena Hormonspirale gibt täglich so viel Gestagen ab wie 2-6 Minipillen.
Nicht verwunderlich, dass die Frauen daher mit einer großen Zahl an Nebenwirkungen rechnen müssen. Der Beipackzettel wird nur äußerst selten ausgehändigt (was eigentlich verpflichtend ist für die FrauenärztInnen), und daher kann der Zusammenhang oft zunächst nicht hergestellt werden.
Nebenwirkungen
Mirena Beipackzettel
Die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen zu Mirena reichen von Akne bis Zysten.
Sehr häufig sind:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, Veränderung des Blutungsmusters: verstärkte Blutung, zu seltene Monatsblutungen, verminderte Blutung, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen, Entzündung der Scheide und des äußeren Genitals, Ausfluss aus der Scheide.
Häufig treten auf:
Depressive Stimmung, Depression, Migräne, Übelkeit, Nervosität, verringerter Geschlechtstrieb (Libido), Akne, übermäßiger Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster, Rückenschmerzen, Eierstockzysten, schmerzhafte Monatsblutung, Brustschmerzen, Brustspannen, Ausstoßung der Mirena, Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme, Verfärbung der Haut, verstärkte Pigmentierung der Haut, Entzündungen im Beckenbereich, Entzündungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter, Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse II, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
Jaydess Beipackzettel
Der Beipackzettel der Hormonspirale Jaydess ist nahezu identisch.
Nicht aufgeführt sind bei beiden Varianten die psychischen Nebenwirkungen, wie Panikattacken, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe, vor denen bereits 2009 im Ärzteblatt gewarnt wurde.
So viel zur „guten Verträglichkeit“ der Hormonspirale.
Viele Frauen berichten auch über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Hashimoto Thyreoiditis, die sie unter der Hormonspirale entwickelt haben.
Die „lokale“ Wirkung
Glaubt man dem Hersteller, so wird das Gestagen Levonorgestrel lediglich in die Gebärmutter abgegeben. Ein Schaubild in der Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ suggeriert, dass andere hormonelle Verhütungsmethoden systemisch wirken, hingegen Mirena „lokal“ und eben nicht systemisch.
Ein leeres Werbeversprechen, denn das Gestagen wird bereits eine Stunde nach Einlage im Blut nachgewiesen.
Auch die systemischen Nebenwirkungen belegen diese Wirkung. Schließlich ist die Gebärmutter nicht aus Plastik. Eigentlich sollte jedem medizinisch bewanderten Menschen klar sein, dass eine „lokale“ Wirkung nicht möglich ist. Verwunderlich ist, dass sehr viele FrauenärztInnen ihren Patientinnen genau von dieser „lokalen“ Wirkung erzählen. Ob sie es selbst glauben?
Die „niedrige“ Dosierung
Bis mindestens 2006 kursierten Werbebroschüren des früheren Herstellers Schering, in denen behauptet wird, dass die im Blut messbaren Hormonspiegel unter Mirena 20-100mal geringer seien als bei der Pille.
Mit der Übernahme durch die Firma Bayer verschwand diese Information aus der Werbebroschüre.
Tatsächlich erzeugt die Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält, Hormonkonzentrationen, die mindestens doppelt so hoch sind wie die Konzentration bei einer Pille mit dem gleichen Wirkstoff. Wenn die Frau einen verlangsamten Stoffwechsel hat (z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion), kann diese Menge bis zu 6fach höher als eine Pille sein.
Progesteronmangel/Östrogendominanz
Der Großteil der Nebenwirkungen entspricht der Symptomatik eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz. Von Gestagenen ist bekannt, dass sie an die Rezeptoren des Progesterons andocken und einige Funktionen des Progesterons übernehmen. Folge ist, dass die Produktion von körpereigenem Progesteron heruntergefahren wird, denn laut Rezeptoren ist ja genügend Progesteron vorhanden. Das Ergebnis ist Progesteronmangel, der auch meist eine Östrogendominanz nach sich zieht.
Auch in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel. Das Beschwerdebild unter der Hormonspirale ähnelt deshalb Wechseljahresbeschwerden und kann leicht verwechselt werden. Dennoch sind auch verfrühte Wechseljahre möglich.
Hormonspirale für stillende Mütter?
Die Hormonspirale wird für stillende Mütter empfohlen. Im Beipackzettel steht dazu:
„Levonorgestrel wurde in der Muttermilch gefunden (ungefähr 0,1 % der Dosis werden vom Säugling aufgenommen); allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die von Mirena nach dem Einlegen in die Gebärmutterhöhle freigesetzte Dosis ein Risiko für das Kind mit sich bringt. Es scheint keine schädlichen Auswirkungen auf das Wachstum bzw. die Entwicklung des Kindes zu haben, wenn Mirena sechs Wochen nach der Geburt zur Anwendung kommt. Reine Gestagen-Methoden haben anscheinend keinen Einfluss auf die Quantität bzw. die Qualität der Muttermilch.“
Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Freisetzung des Hormons tatsächlich um ein Vielfaches höher ist als behauptet wird, so gilt dies auch für die Konzentration in der Muttermilch. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass sich das Hormon nicht negativ auf den gestillten Säugling auswirkt. Mit Hormonspirale stillende Mütter berichteten von Kindern, die viel schrien, unruhig waren und sich sehr an die Mutter klammerten. Zudem wurden in einer Studie aus Chile von 2002 bei Kindern, die unter einem Levonorgestrel-haltigen Implantat gestillt wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und Augenentzündungen festgestellt.
Jaydess, die bessere Alternative?
2012 kam eine neue, kleinere und niedrig dosiertere Hormonspirale auf den Markt, zugeschnitten auf junge Frauen, die noch nicht geboren haben. Die Jaydess soll nur 3 Jahre getragen werden und enthält 13,5 mg Levonorgestrel, im Gegensatz zu ihrer „großen Schwester“ Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält und 5 Jahre getragen wird. Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Mirena viel zu hoch dosiert ist. Theoretisch würden 22,5 mg des Gestagens – also weniger als die Hälfte – ausreichen, um für 5 Jahre verhütend zu wirken.
Die täglich abgegebene Menge reicht bei Jaydess aber dennoch aus, um genau die gleichen gravierenden Nebenwirkungen wie bei der Mirena auszulösen.
Infektionsrisiko
Laut Werbebroschüre böte die Hormonspirale Mirena vermutlich Schutz vor bestimmten Infektionen.
Darüber gibt es keine Nachweise. Im Gegensatz dazu wird in einer Dissertation von 2011 ein Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und einem erhöhten Risiko für chronisch-rezidivierende Vulvo-Vaginal-Infektionen festgestellt. Besonders Pilze können auf der Spirale einen Biofilm bilden, der bei den Frauen zu rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen führen kann.
Verträglichkeit / Zufriedenheit mit der Hormonspirale
Laut Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ ist die Verträglichkeit besonders gut. Es werden lediglich „unerwünschte Begleiterscheinungen“ in der Anpassungsphase aufgeführt. Laut einer Studie sollen diese später signifikant nachlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Studie von 1994 ist, also noch vor der Einführung der Hormonspirale auf dem deutschen Markt, Langzeitbeobachtungen und -nebenwirkungen können also nicht eingeflossen sein. Durch den langsam sinkenden Progesteronspiegel treten viele Nebenwirkungen erst schleichend mit den Jahren auf.
Auch ist die Rede von 95 % zufriedenen bis sehr zufriedenen Mirena-Anwenderinnen.
Doch laut einer finnischen Studie aus 2007 entschieden sich 43 % der Mirena-Anwenderinnen vor Ablauf der 5-Jahresfrist für ein anderes Verhütungsmittel. Eine britische Studie zu Jaydess von 2015 kommt zum gleichen Ergebnis. Dort hielten nur 57 % der Jaydess-Anwenderinnen die vollen drei Jahre durch.
Was Frauen von ihren FrauenärztInnen berichten
In Internetforen tauschen sich hunderte von Frauen aus, die nicht oder ungenügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. In den seltensten Fällen wurde umfassend aufgeklärt, fast nie der Beipackzettel ausgehändigt. Seit 2007 ist es verpflichtend für FrauenärztInnen, aufzuklären, den Beipackzettel auszuhändigen und die Frau dafür unterschreiben zu lassen.
Sehr viele Frauen wurden bei Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen. Diese Ärzte stritten die Nebenwirkungen ab, da die Hormonspirale ja angeblich nur lokal wirke, was wie gesagt falsch ist.
Immer wieder wird berichtet, dass ÄrztInnen sich weigerten, die Hormonspirale zu entfernen, als die Patientinnen von massiven Nebenwirkungen berichteten. Nicht selten mussten diese Frauen dann mehrere ÄrztInnen aufsuchen, um die krankmachende Untermieterin loszuwerden.
Bayer und die illegale Werbekampagne
Im Jahr 2011 gab der Hersteller Bayer einer österreichischen Agentur den Auftrag, positive Erfahrungsberichte über die Hormonspirale Mirena in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Diese Berichte sollten durch Rechtschreibfehler authentischer wirken. Die illegale Kampagne flog auf und 2015 wurde nicht nur die Agentur, sondern auch der Pharmakonzern Bayer vom österreichischen Ethikrat gerügt.
Fazit
Jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie verhüten möchte. Allerdings sollte sie vor ihrer Entscheidung von ihrer FrauenärztIn vollständig über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Die Realität zeigt, dass bezüglich Hormonspiralen diese Aufklärung in den seltensten Fällen stattfindet. Vielmehr hantieren FrauenärztInnen mit nachweislich falschen Werbeversprechen des Herstellers („lokale Wirkung“, „niedrig dosiert“).
Da die Frauen den Beipackzettel meist nicht bekommen, kommt es häufig vor, dass sie jahrelang von Arzt zu Arzt rennen auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Ein unhaltbarer Zustand.
Über die Autorin
Katharina Micada ist Musikerin und schreibt für diverse online-Medien über verschiedene Themen. Als Betroffene der Hormonspiralen-Problematik ist sie inzwischen Expertin auf diesem Gebiet.
Kontakt:
mail: info (at) risiko-hormonspirale.de
Web: www.risiko-hormonspirale.de
Aktuelles 2017 von der Redaktion
- Ein eindringliches kurzes Video über das Pro und Kontra der Hormonspirale von 2017 finden Sie in Youtube „Das Verhütungsschirmchen“.
- In Frontal 21 des ZDF wurde am 11.4.2017 ein Beitrag über Hormonimplantate gesendet, wobei auch auf die Hormonspirale eingegangen wurde, da sie dasselbe Gestagen enthält wie die Hormonstäbchen, die unter die Haut implantiert werden.
- Seit 27.4.2017 gibt es einen neuen Radiobeitrag von Bayern 2 auf youtube über die Hormonspirale.
- Niederländische Wissenschaftler führten hormonelle Stress-Tests unter standardisierten Bedingungen durch bei drei Gruppen von Frauen. Frauen mit einer Hormonspirale, Frauen mit einer Östrogen-Gestagen-Pille (die Levonorgestrel enthielt wie in der Hormonspirale) und Frauen mit natürlichem Zyklus ohne Verhütung. Gemessen wurden neben der Herzfrequenz Cortisol im Speichel zu verschiedenen Zeitpunkten während eines Stress-Tests, im But nach ACTH-Stimulation und im Haar. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hormonspirale zu einer signifikanten Veränderung der Aktivität des autonomen Nervensystems führt und die Reaktion der hypothalamisch-hypophysären Nebennierenrinden-Achse verändert. Aleknaviciute, J., et al. (2017). „The levonorgestrel-releasing intrauterine device potentiates stress reactivity.“ Psychoneuroendocrinology 80: 39-45.
- Stand Juni 2017: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit, ob die Angaben zu psychiatrischen Nebenwirkungen auf den Produktinformationen aktualisiert werden müssen. Bei dem Hersteller Bayer gibt es ein Portal zur Meldung von Nebenwirkungen.
Immer noch ist deshalb ganz wichtig, dass vermutete Nebenwirkungen beim BfArM gemeldet werden.
Hier können Sie einen aktuellen Artikel aus Frankreich herunterladen, den Katharina Micada für uns übersetzt hat. Und hier noch ein kritischer Fernseh-Bericht aus Österreich auf youtube - Am 7.11.17 sendet der NDR eine kurze Reportage über die Hormonspirale und die Leidensgeschichte zweier Frauen. Bis zum 7.11.18 kann sie in der Mediathek angesehen werden.
September 2017: BfArM ändert Angaben im Beipackzettel zur Hormonspirale Mirena
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachinformation zu Mirena für GynäkologInnen geändert::
- Der Satz „Diese Spiegel (gemeint sind die Serumkonzentrationen des Hormons Levonorgestrel d.V.) sind niedriger als bei anderen etablierten Anwendungen von Levonorgestrel. Deshalb sind nur geringe Wirkungen auf den Stoffwechsel zu verzeichnen.“ wurde gestrichen.
- Desweiteren wurde die bisher unterschlagene höchste Serumkonzentration kurz nach der Einlage der Hormonspirale eingefügt. Diese beträgt nach 14 Tagen 414 pg/ml, was weitaus höher ist als bisher angenommen.
- Auch wird die Aufnahme der bisher fehlenden (in anderssprachigen Beipackzetteln aufgeführten) Nebenwirkungen Nervosität, Libidoverlust und Gewichtszunahme im Beipackzettel für Deutschland angestrebt. Dazu wurde vom Hersteller eine Stellungnahme verlangt.
Aktuelles 2020 von der Redaktion
Inzwischen ist eine weitere Hormonspirale auf dem Markt, die Kyleena, die 19,5mg Levonorgestrel enthält. Da sie kleiner als die beiden anderen Hormonspiralen Mirena und Jaydess ist, außerdem die Ärmchen flexibeler sind, soll das Einlegen auch in kleinere Gebärmutterhöhlen schmerzloser sein. Durch einen Silberring kann sie gut im US lokalisiert werden. Sie kann bis zu 5 Jahre liegenbleiben. Sicherheitsprofil und Nebenwirkungsraten entsprechen im Wesentlichen den beiden anderen Hormonspiralen.
Im November 2020 erschien im Deutschen Ärzteblatt ein Fachartikel über Depressionen unter der Homonspirale. In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in den Arztpraxen immer noch zu wenig über die möglichen Nebenwirkungen der Levonorgestrel-haltigen Intrauterinspiralen aufgeklärt wird. Insbesondere die psychischen Nebenwirkungen werden häufig missverstanden. Inzwischen gibt es größere Studien, die zeigen, dass Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen und Selbstmord(versuche) unter hormoneller Kontrazeption einschließlich Hormonspiralen häufiger sind als in einer gleichaltrigen Gruppen von Frauen ohne Kontrazeptiva oder Kupferspiralen. Nach Entfernung der Hormonspirale lassen die auffallenden psychischen Veränderungen nach. In einem Rote-Hand-Brief wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2019 auf diese unterschätzten Nebenwirkungen hin. In diesem Zusammenhang sind auch Psychiater gefordert, in einer genauen Arzneimittelanamnese Hormonspiralen Aufmerksamkeit zu schenken.
Zu den weiteren wenig bekannten Befunden bei Hormonspiralen zählen (im Vergleich zu Kupferspiralen, laut Artikel im Ärzteblatt):
- reduzierte Libido
- im Endometrium Zeichen der Entzündung und Immunaktivierung
- HPV-Viren können schlechter bekämpft werden
- Risiko für zervikale Dysplasien erhöht
Haben Sie Erfahrungen mit der Hormonspirale? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.
Hallo,
wie ist Ihre Meinung zur neueren Spirale Kyleena?
Ich habe sie seit circa einem Jahr und komme damit eigentlich ganz gut zu Recht, nur die Haut ist am Anfang sehr schlecht geworden. Das lag aber wohl eher am Absetzen meiner „hautfreundlichen“ Pille – vorher hatte ich auch häufig Hautprobleme.
Mir wurde die Spirale empfohlen, da bei mir eine heterozygote Prothrombinmutation festgestellt worden ist. Damit darf ich keine oralen Hormone mehr einnehmen, aber die Spirale sei angeblich in Ordnung .. Ich hab das einfach mal so hingenommen und mir die Spirale einsetzen lassen. Habe ich nun doch ein erhöhtes Thrombose-Risiko?
liebe Alexandra,
nach einer großen dänischen Studie erhöht die Hormonspirale das Thromboserisiko nicht. Wenn Sie sonst keine Probleme haben, ist die Spirale in Ordnung.
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich habe die Mirena Spirale seit April 2017. Bis August 2018 war alles gut, regelmässige leichte Blutung, dann hatte ich im 2 Wochen Rythmus sehr minimiale Blutungen. Seit November keine Blutung mehr, stattdessen Wechseljahre Symptome in Form von Hitzewallungen, werde sogar 2-3 Nachts davon wach. Ich werde 46J. und mein Arzt meinte es hätte nichts mit der Spirale zu tun. Meine Schilddrüse wurde gecheckt von Facharzt, ist alles ok. Zuvor hatte ich Jaydess 3 Jahre lang ohne irgendwelche Probleme. Bin nun am überlegen mir die Spirale entfernen zu lassen, oder verschwinden diese Hitzewallungen wieder? Da der Zyklus weg ist, befürchte ich das dies so bleibt die nächsten 3 Jahre, bis zum entfernen der Spirale. Vielen Dank für Ihre Zeit! Lieber Gruß
Sonnenschein
Liebe Sonnenschein,
gerade in Ihrem Alter wird das Hormonsystem empfindlicher gegenüber Hormonschwankungen, wie sie natürlich auch durch die Mirena, die ja noch mal deutlich stärker als die Jaydess ist, auftreten. Ob das jetzt bei Ihnen der natürliche Beginn der Wechseljahre ist oder ob die Spirale auch was damit zu tun hat, darüber streiten sich nicht nur die Gelehrten. Wenn Sie Ihrem Körper was Gutes tun wollen, raus damit und mit natürlichen Methoden den Beschwerden zu Leibe rücken. Alles Gute!
Vielen Dank, tendier6e stark dazu die Spirale zu entfernen und werde dies nun in Angriff nehmen.
Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
ich habe jetzt die Mirena seit knapp 10 Jahren. Meine derzeitige 2.te soll demnächst gezogen werden.
Ich habe die Spirale auf anraten meines damaligen Gyn genommen, da ich mit 42 Anzeichen der Wechseljahre hatte. Bis dato nahm ich die Pille. Allerdings vertragen sich Pille und evtl. Hormonpräparate ja nicht, darum auch die Spirale.
Ich hatte über die Jahr so gut wie nie Blutungen, was mich auch nie wirklich gestört hat.
Nun sollen wohl meine Wechseljahre so gut wie durch sein (Hormontest wurde noch keiner gemacht) aber ich habe jetzt das zweite Mal in Folge (Abstand dazwischen ca 5 Wochen) solche -ich nenn sie mal- Sturzblutungen gehabt, das ich echt gedacht habe jetzt passiert was schreckliches. Nach einem Tag war wieder alles vorbei.
Ich habe auch vor Jahren an einer mittelschweren Depression gelitten und bin über die Jahre immer dicker geworden. Dieses habe ich aber meiner nicht so tollen Ernährung zugeschrieben.
Wenn ich jetzt hier die ganzen Berichte lese, denke ich das es wohl besser ist die Spirale schnellstmöglich ziehen zu lassen, und auch keine mehr nachlegen zu lassen.
Habe mir wohl über die Jahre nichts gutes damit getan. Ein Termin bei meiner Gyn ist ausgemacht.
sehr kluge Entscheidung!!!!
Hallo
Ich habe seit 17 Monaten meine 3. Mirena Spirale. Bin 42 Jahre alt und habe keine Kinder.
Seit 6 Monaten leide ich unter akuten Rücken- oder Beckenbeschwerden.
Leider konnte der Arzt nach einem MRI nichts dramatisches finden. Physio und Bewegung-Therape haben auch keine Linderung gebracht.
Könnten diese Beschwerden von der Mirena kommen?
Andere Nebenwirkungen habe ich nicht.
Wäre da etwas in einem Blutbild zu erkennen? Haben ev. Noch andere dieses Problem?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Manu
Liebe Manu,
nach allem, was ich täglich höre, wundere ich mich über keine Beschwerden mehr, wenn eine Spirale, besonders eine Hormonspirale liegt. Dem Körper fehlt zunehmend natürliches Progesteron, das ein wichtiger Vorläufer für andere Hormone ist. Es gibt Hinweise darauf, dass auch der Knochenstoffwechsel gestört ist. An einem Blutbild ist nichts zu erkennen. Wie ist Ihr Vitamin-D-Spiegel? Mal von einem Osteologen auf Osteoporose untersuchen lassen. Und über alternative Verhütungsmethoden informieren!
Meine Tochter hat sich seit kurzem eine Hormonspirale einsetzen lassen. Nun leidet sie seit ca. 1 Woche an Schwindel, Übelkeit, flatternden Augen und Schweissausbrüchen. Kann diese Symptomatik mit der Spirale zusammenhängen da Untersuchungen nichts ergeben haben.
JAAAAAA!
Habe die Mirena seit Sept 2016, erst war alles super. Seit Mitte 2017 leide ich unter ständigen Pilzinfektionen, seit Ende 2017 Eierstockszysten, übelriechender Ausfluss, Unterleibsschmerzen, Akne bis hin zu Abszessen, Übelkeit, Depressionen, starken Stimmungsschwankungen bis hin zu Aggressivität.
War mehrmals beim Arzt, habe dann ein Medikament gegen den Ausfluss bekommen und der Rest wurde immer mit, „es ist alles in Ordnung „ abgetan. Jetzt ist es so schlimm, dass ich täglich Heulattacken bekomme. (Hab im Internet recherchiert -gut man soll nicht alles glauben- und bin auf ziemlich viel negatives gestoßen, was aber leider zutrifft) Werde sie jetzt rausnehmen lassen.
Liebe Tanja,
ja unbedingt raus damit und dann gute Nahrungsergänzungen nehmen, denn wie die Antibabypille ist auch das künstliche Hormon in der Spirale ein Vitaminräuber. Und Geduld haben. Aber Sie können sicher sein, dass Sie wieder ganz gesund werden. Alles Gute!
Hallo zusammen,
Ich habe die Mirena seit Dezember 2018 und leide seither pausenlos an Pilzinfektionen. Keine Behandlung schlägt an, weder die „harten“ Methoden mit Ginecanesten/ Blastoestimulina, noch Joghurt, Knoblauch oder Milchsäurekapseln. Ich habe alles probiert, nichts hilft, der Pilz verschwindet für wenige Tage und kommt wieder! Daneben habe ich sehr lästige Schmierblutungen, die sich über Wochen hinziehen. Ich lasse die Spirale jetzt entfernen, nach allem, was ich hier gelesen habe, und bin stocksauer. 1 Jahr leiden, viel Geld, und nur Ärger damit
Liebe Grüsse
Liebe Frau Dr. Gerhard,
seid dem 02.10.18 bin ich Trägerin der Mirena wegen akutem Eisenmagel durch die Regelblutung. Bereits am 12.10.18 (10 Tage später) war ich das erste Mal in der Notaufnahme wegen Herzrasen. Im EKG war alles bestens, der Blutdruck war zu hoch (eigentlich haben wir alle in der Familie eher niedrigen BD) und ein Jodmangel (Medikation Jodid 100) wurde festgestellt. Auf Anraten wurde ein LZ-EKG und Belastungs-EKG durchgeführt, sowie eine Herz-Sonographie – Alles ohne Befund, also i.O.-. Die innere Unruhe belastet mich etwas, dazu kommen Ängste an einer schlimmen Krankheit zu leiden. Nun wurde am 14.01.19 ein LZ-Blutdruck gemacht. Mit dem Ergebnis, dass der Puls zu schnell ist, als Medikamentation gibt es nun Betablocker. Am 15.01.18 erneut Notaufnahme, mit der selben Symptomatik wie im Oktober, nur dass dieses Mal alle Blutwerte und Blutdruck i.O. waren. Körperlich fühle ich mich nun gar nicht belastbar, ein kurzer Einkauf ist wie ein Marathon.
Können das in so kurzer Zeit schon Nebenwirkungen sein?
Liebe JS,
Gerade kurz nach Legen der Hormonspirale sind die Blutspiegel des künstlichen Gelbkörperhormons im Blut am höchsten. Da können durchaus Kreislaufstörungen auftreten. Wenn diese oder ähnliche Beschwerden bleiben (bitte vom Frauenarzt den Beipackzettel mit den möglichen Nebenwirkungen aushändigen lassen und eingehend lesen), informieren Sie sich bitte über alternative Verhütungsmethoden, die es genauso sicher gibt! Alles Gute!
Liebe Frau Prof.Dr Gerhard, ich habe seit siebzehn Monaten Mirena einsetzen lassen.Dann hatte ich fast monatlich zwei Wochen Blutung .deshalb habe ich Pille drei Woche ende September eingenommen.,um die dauer der Periode zu verkürzen.danach habe ich schon nur sieben Tage Periode im Monat.leider habe ich seit mehr als zwei Monaten brustschmerzen.Dabei habe ich Agnusfemina Tabletten eingenommen.Die brustschmerzen immer da. Gestern es wurde zysten im Brust festgestellt.aber Frauenärztin sagte nicht schlimmes und muss ich Agnusfemina Tagblatt weiternehmen. Jetzt weiß ich nicht ,was ich mache.lasse ich Mirena entfernen oder nehme die Agnusfemina Tagblatt. Mirena bringt brustschmerzen? Vielen Dank im Voraus
Viele Grüße
liebe Hawaa,
wenn Ihr Körper mit den Hormonen aus der Spirale fertig werden muss, kann er mit Agnusfemina überhaupt nichts anfangen. Wenn Sie etwas Geduld haben, wird das mit den Brustbeschwerden von alleine besser. Und wenn Sie dann ganz viel Glück haben, treten auch keine zusätzlichen Nebenwirkungen auf. In der Zwischenzeit können Sie sich in Ruhe nach hormonfreien Alternativen erkundigen. Alles Gute!
Seid ich die Mirena habe ca 2 Monate hat sich einiges an mir verändert. Ich habe zugenommen ( lag bei 1,65 zwischen 62 u 65kg, jetzt knapp 70) Rückenschmerzen und hatte gute 3 Wochen Blutungen, riechenden Ausfluss. Ich hatte mich für die Mirena entschieden da ich nach mehrfachen wechsel der Pille stets Schwierigkeiten hatte in den letzten Jahren. Alles ging seid der Geburt meines ersten Kindes 2000 drunter und drüber auch die nächsten 2 Schwangerschaften änderten nichts. Jetzt bin ich am überlegen diese Wieder zu entfernen oder fälle ich eine zu frühe Entscheidung?
Liebe Nekki,
die Entscheidung ist sicher nicht zu früh. Aber vorher sollten Sie sich genau informieren, welche hormonfreien Alternativen es für Sie gibt. bspw. hier.Alles Gute!