Das Risiko von Hormonspiralen wird unterschätzt. Nur etwa die Hälfte der Anwenderinnen nutzen wegen der Nebenwirkungen die vorgeschriebene Liegezeit aus.
Von vielen FrauenärztInnen wird die Hormonspirale (Mirena oder Jaydess) als „der Mercedes“ unter den Verhütungsmitteln beworben. Diese wirke nur lokal und sei sehr niedrig dosiert. Außerdem sei sie gut verträglich und habe (fast) keine Nebenwirkungen. Frauen, die sich darauf einließen, haben schon böse Überraschungen erlebt. Denn alle diese Werbeargumente sind falsch.
- Eine lokale Wirkung ist physiologisch unmöglich.
- Niedrig dosiert? Die Mirena Hormonspirale gibt täglich so viel Gestagen ab wie 2-6 Minipillen.
Nicht verwunderlich, dass die Frauen daher mit einer großen Zahl an Nebenwirkungen rechnen müssen. Der Beipackzettel wird nur äußerst selten ausgehändigt (was eigentlich verpflichtend ist für die FrauenärztInnen), und daher kann der Zusammenhang oft zunächst nicht hergestellt werden.
Nebenwirkungen
Mirena Beipackzettel
Die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen zu Mirena reichen von Akne bis Zysten.
Sehr häufig sind:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, Veränderung des Blutungsmusters: verstärkte Blutung, zu seltene Monatsblutungen, verminderte Blutung, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen, Entzündung der Scheide und des äußeren Genitals, Ausfluss aus der Scheide.
Häufig treten auf:
Depressive Stimmung, Depression, Migräne, Übelkeit, Nervosität, verringerter Geschlechtstrieb (Libido), Akne, übermäßiger Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster, Rückenschmerzen, Eierstockzysten, schmerzhafte Monatsblutung, Brustschmerzen, Brustspannen, Ausstoßung der Mirena, Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme, Verfärbung der Haut, verstärkte Pigmentierung der Haut, Entzündungen im Beckenbereich, Entzündungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter, Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse II, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
Jaydess Beipackzettel
Der Beipackzettel der Hormonspirale Jaydess ist nahezu identisch.
Nicht aufgeführt sind bei beiden Varianten die psychischen Nebenwirkungen, wie Panikattacken, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe, vor denen bereits 2009 im Ärzteblatt gewarnt wurde.
So viel zur „guten Verträglichkeit“ der Hormonspirale.
Viele Frauen berichten auch über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Hashimoto Thyreoiditis, die sie unter der Hormonspirale entwickelt haben.
Die „lokale“ Wirkung
Glaubt man dem Hersteller, so wird das Gestagen Levonorgestrel lediglich in die Gebärmutter abgegeben. Ein Schaubild in der Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ suggeriert, dass andere hormonelle Verhütungsmethoden systemisch wirken, hingegen Mirena „lokal“ und eben nicht systemisch.
Ein leeres Werbeversprechen, denn das Gestagen wird bereits eine Stunde nach Einlage im Blut nachgewiesen.
Auch die systemischen Nebenwirkungen belegen diese Wirkung. Schließlich ist die Gebärmutter nicht aus Plastik. Eigentlich sollte jedem medizinisch bewanderten Menschen klar sein, dass eine „lokale“ Wirkung nicht möglich ist. Verwunderlich ist, dass sehr viele FrauenärztInnen ihren Patientinnen genau von dieser „lokalen“ Wirkung erzählen. Ob sie es selbst glauben?
Die „niedrige“ Dosierung
Bis mindestens 2006 kursierten Werbebroschüren des früheren Herstellers Schering, in denen behauptet wird, dass die im Blut messbaren Hormonspiegel unter Mirena 20-100mal geringer seien als bei der Pille.
Mit der Übernahme durch die Firma Bayer verschwand diese Information aus der Werbebroschüre.
Tatsächlich erzeugt die Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält, Hormonkonzentrationen, die mindestens doppelt so hoch sind wie die Konzentration bei einer Pille mit dem gleichen Wirkstoff. Wenn die Frau einen verlangsamten Stoffwechsel hat (z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion), kann diese Menge bis zu 6fach höher als eine Pille sein.
Progesteronmangel/Östrogendominanz
Der Großteil der Nebenwirkungen entspricht der Symptomatik eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz. Von Gestagenen ist bekannt, dass sie an die Rezeptoren des Progesterons andocken und einige Funktionen des Progesterons übernehmen. Folge ist, dass die Produktion von körpereigenem Progesteron heruntergefahren wird, denn laut Rezeptoren ist ja genügend Progesteron vorhanden. Das Ergebnis ist Progesteronmangel, der auch meist eine Östrogendominanz nach sich zieht.
Auch in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel. Das Beschwerdebild unter der Hormonspirale ähnelt deshalb Wechseljahresbeschwerden und kann leicht verwechselt werden. Dennoch sind auch verfrühte Wechseljahre möglich.
Hormonspirale für stillende Mütter?
Die Hormonspirale wird für stillende Mütter empfohlen. Im Beipackzettel steht dazu:
„Levonorgestrel wurde in der Muttermilch gefunden (ungefähr 0,1 % der Dosis werden vom Säugling aufgenommen); allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die von Mirena nach dem Einlegen in die Gebärmutterhöhle freigesetzte Dosis ein Risiko für das Kind mit sich bringt. Es scheint keine schädlichen Auswirkungen auf das Wachstum bzw. die Entwicklung des Kindes zu haben, wenn Mirena sechs Wochen nach der Geburt zur Anwendung kommt. Reine Gestagen-Methoden haben anscheinend keinen Einfluss auf die Quantität bzw. die Qualität der Muttermilch.“
Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Freisetzung des Hormons tatsächlich um ein Vielfaches höher ist als behauptet wird, so gilt dies auch für die Konzentration in der Muttermilch. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass sich das Hormon nicht negativ auf den gestillten Säugling auswirkt. Mit Hormonspirale stillende Mütter berichteten von Kindern, die viel schrien, unruhig waren und sich sehr an die Mutter klammerten. Zudem wurden in einer Studie aus Chile von 2002 bei Kindern, die unter einem Levonorgestrel-haltigen Implantat gestillt wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und Augenentzündungen festgestellt.
Jaydess, die bessere Alternative?
2012 kam eine neue, kleinere und niedrig dosiertere Hormonspirale auf den Markt, zugeschnitten auf junge Frauen, die noch nicht geboren haben. Die Jaydess soll nur 3 Jahre getragen werden und enthält 13,5 mg Levonorgestrel, im Gegensatz zu ihrer „großen Schwester“ Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält und 5 Jahre getragen wird. Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Mirena viel zu hoch dosiert ist. Theoretisch würden 22,5 mg des Gestagens – also weniger als die Hälfte – ausreichen, um für 5 Jahre verhütend zu wirken.
Die täglich abgegebene Menge reicht bei Jaydess aber dennoch aus, um genau die gleichen gravierenden Nebenwirkungen wie bei der Mirena auszulösen.
Infektionsrisiko
Laut Werbebroschüre böte die Hormonspirale Mirena vermutlich Schutz vor bestimmten Infektionen.
Darüber gibt es keine Nachweise. Im Gegensatz dazu wird in einer Dissertation von 2011 ein Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und einem erhöhten Risiko für chronisch-rezidivierende Vulvo-Vaginal-Infektionen festgestellt. Besonders Pilze können auf der Spirale einen Biofilm bilden, der bei den Frauen zu rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen führen kann.
Verträglichkeit / Zufriedenheit mit der Hormonspirale
Laut Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ ist die Verträglichkeit besonders gut. Es werden lediglich „unerwünschte Begleiterscheinungen“ in der Anpassungsphase aufgeführt. Laut einer Studie sollen diese später signifikant nachlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Studie von 1994 ist, also noch vor der Einführung der Hormonspirale auf dem deutschen Markt, Langzeitbeobachtungen und -nebenwirkungen können also nicht eingeflossen sein. Durch den langsam sinkenden Progesteronspiegel treten viele Nebenwirkungen erst schleichend mit den Jahren auf.
Auch ist die Rede von 95 % zufriedenen bis sehr zufriedenen Mirena-Anwenderinnen.
Doch laut einer finnischen Studie aus 2007 entschieden sich 43 % der Mirena-Anwenderinnen vor Ablauf der 5-Jahresfrist für ein anderes Verhütungsmittel. Eine britische Studie zu Jaydess von 2015 kommt zum gleichen Ergebnis. Dort hielten nur 57 % der Jaydess-Anwenderinnen die vollen drei Jahre durch.
Was Frauen von ihren FrauenärztInnen berichten
In Internetforen tauschen sich hunderte von Frauen aus, die nicht oder ungenügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. In den seltensten Fällen wurde umfassend aufgeklärt, fast nie der Beipackzettel ausgehändigt. Seit 2007 ist es verpflichtend für FrauenärztInnen, aufzuklären, den Beipackzettel auszuhändigen und die Frau dafür unterschreiben zu lassen.
Sehr viele Frauen wurden bei Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen. Diese Ärzte stritten die Nebenwirkungen ab, da die Hormonspirale ja angeblich nur lokal wirke, was wie gesagt falsch ist.
Immer wieder wird berichtet, dass ÄrztInnen sich weigerten, die Hormonspirale zu entfernen, als die Patientinnen von massiven Nebenwirkungen berichteten. Nicht selten mussten diese Frauen dann mehrere ÄrztInnen aufsuchen, um die krankmachende Untermieterin loszuwerden.
Bayer und die illegale Werbekampagne
Im Jahr 2011 gab der Hersteller Bayer einer österreichischen Agentur den Auftrag, positive Erfahrungsberichte über die Hormonspirale Mirena in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Diese Berichte sollten durch Rechtschreibfehler authentischer wirken. Die illegale Kampagne flog auf und 2015 wurde nicht nur die Agentur, sondern auch der Pharmakonzern Bayer vom österreichischen Ethikrat gerügt.
Fazit
Jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie verhüten möchte. Allerdings sollte sie vor ihrer Entscheidung von ihrer FrauenärztIn vollständig über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Die Realität zeigt, dass bezüglich Hormonspiralen diese Aufklärung in den seltensten Fällen stattfindet. Vielmehr hantieren FrauenärztInnen mit nachweislich falschen Werbeversprechen des Herstellers („lokale Wirkung“, „niedrig dosiert“).
Da die Frauen den Beipackzettel meist nicht bekommen, kommt es häufig vor, dass sie jahrelang von Arzt zu Arzt rennen auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Ein unhaltbarer Zustand.
Über die Autorin
Katharina Micada ist Musikerin und schreibt für diverse online-Medien über verschiedene Themen. Als Betroffene der Hormonspiralen-Problematik ist sie inzwischen Expertin auf diesem Gebiet.
Kontakt:
mail: info (at) risiko-hormonspirale.de
Web: www.risiko-hormonspirale.de
Aktuelles 2017 von der Redaktion
- Ein eindringliches kurzes Video über das Pro und Kontra der Hormonspirale von 2017 finden Sie in Youtube „Das Verhütungsschirmchen“.
- In Frontal 21 des ZDF wurde am 11.4.2017 ein Beitrag über Hormonimplantate gesendet, wobei auch auf die Hormonspirale eingegangen wurde, da sie dasselbe Gestagen enthält wie die Hormonstäbchen, die unter die Haut implantiert werden.
- Seit 27.4.2017 gibt es einen neuen Radiobeitrag von Bayern 2 auf youtube über die Hormonspirale.
- Niederländische Wissenschaftler führten hormonelle Stress-Tests unter standardisierten Bedingungen durch bei drei Gruppen von Frauen. Frauen mit einer Hormonspirale, Frauen mit einer Östrogen-Gestagen-Pille (die Levonorgestrel enthielt wie in der Hormonspirale) und Frauen mit natürlichem Zyklus ohne Verhütung. Gemessen wurden neben der Herzfrequenz Cortisol im Speichel zu verschiedenen Zeitpunkten während eines Stress-Tests, im But nach ACTH-Stimulation und im Haar. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hormonspirale zu einer signifikanten Veränderung der Aktivität des autonomen Nervensystems führt und die Reaktion der hypothalamisch-hypophysären Nebennierenrinden-Achse verändert. Aleknaviciute, J., et al. (2017). „The levonorgestrel-releasing intrauterine device potentiates stress reactivity.“ Psychoneuroendocrinology 80: 39-45.
- Stand Juni 2017: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit, ob die Angaben zu psychiatrischen Nebenwirkungen auf den Produktinformationen aktualisiert werden müssen. Bei dem Hersteller Bayer gibt es ein Portal zur Meldung von Nebenwirkungen.
Immer noch ist deshalb ganz wichtig, dass vermutete Nebenwirkungen beim BfArM gemeldet werden.
Hier können Sie einen aktuellen Artikel aus Frankreich herunterladen, den Katharina Micada für uns übersetzt hat. Und hier noch ein kritischer Fernseh-Bericht aus Österreich auf youtube - Am 7.11.17 sendet der NDR eine kurze Reportage über die Hormonspirale und die Leidensgeschichte zweier Frauen. Bis zum 7.11.18 kann sie in der Mediathek angesehen werden.
September 2017: BfArM ändert Angaben im Beipackzettel zur Hormonspirale Mirena
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachinformation zu Mirena für GynäkologInnen geändert::
- Der Satz „Diese Spiegel (gemeint sind die Serumkonzentrationen des Hormons Levonorgestrel d.V.) sind niedriger als bei anderen etablierten Anwendungen von Levonorgestrel. Deshalb sind nur geringe Wirkungen auf den Stoffwechsel zu verzeichnen.“ wurde gestrichen.
- Desweiteren wurde die bisher unterschlagene höchste Serumkonzentration kurz nach der Einlage der Hormonspirale eingefügt. Diese beträgt nach 14 Tagen 414 pg/ml, was weitaus höher ist als bisher angenommen.
- Auch wird die Aufnahme der bisher fehlenden (in anderssprachigen Beipackzetteln aufgeführten) Nebenwirkungen Nervosität, Libidoverlust und Gewichtszunahme im Beipackzettel für Deutschland angestrebt. Dazu wurde vom Hersteller eine Stellungnahme verlangt.
Aktuelles 2020 von der Redaktion
Inzwischen ist eine weitere Hormonspirale auf dem Markt, die Kyleena, die 19,5mg Levonorgestrel enthält. Da sie kleiner als die beiden anderen Hormonspiralen Mirena und Jaydess ist, außerdem die Ärmchen flexibeler sind, soll das Einlegen auch in kleinere Gebärmutterhöhlen schmerzloser sein. Durch einen Silberring kann sie gut im US lokalisiert werden. Sie kann bis zu 5 Jahre liegenbleiben. Sicherheitsprofil und Nebenwirkungsraten entsprechen im Wesentlichen den beiden anderen Hormonspiralen.
Im November 2020 erschien im Deutschen Ärzteblatt ein Fachartikel über Depressionen unter der Homonspirale. In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in den Arztpraxen immer noch zu wenig über die möglichen Nebenwirkungen der Levonorgestrel-haltigen Intrauterinspiralen aufgeklärt wird. Insbesondere die psychischen Nebenwirkungen werden häufig missverstanden. Inzwischen gibt es größere Studien, die zeigen, dass Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen und Selbstmord(versuche) unter hormoneller Kontrazeption einschließlich Hormonspiralen häufiger sind als in einer gleichaltrigen Gruppen von Frauen ohne Kontrazeptiva oder Kupferspiralen. Nach Entfernung der Hormonspirale lassen die auffallenden psychischen Veränderungen nach. In einem Rote-Hand-Brief wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2019 auf diese unterschätzten Nebenwirkungen hin. In diesem Zusammenhang sind auch Psychiater gefordert, in einer genauen Arzneimittelanamnese Hormonspiralen Aufmerksamkeit zu schenken.
Zu den weiteren wenig bekannten Befunden bei Hormonspiralen zählen (im Vergleich zu Kupferspiralen, laut Artikel im Ärzteblatt):
- reduzierte Libido
- im Endometrium Zeichen der Entzündung und Immunaktivierung
- HPV-Viren können schlechter bekämpft werden
- Risiko für zervikale Dysplasien erhöht
Haben Sie Erfahrungen mit der Hormonspirale? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.
Liebe Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
ich habe mir letztes Jahr im Herbst die Hormonspirale Jaydess einsetzen lassen. Ich bin 22 Jahre alt. In den darauffolgenden Perioden hatte ich dann die „normal“ auftretende Zyste im linken Eierstock. Nun hat meine Blutung ganz ausgesetzt. Jedoch habe ich seit einer Woche Probleme mit Appetitlosigkeit und Übelkeit, sowie Erbrechen. Das Erbrechen tritt morgens auf. Ich war bei meiner FA, welche meinte es sei alles in Ordnung. Außerdem war ich beim Hausarzt, welcher meinen Urin und das Blut untersuchen ließ. Jedoch sind alle Werte im grünen Bereich.
Jetzt ist meine Frage woher diese Probleme kommen können?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!
Liebe Bell,
Haben Sie einen Schwangerschaftstest gemacht? Könnte ja mal passieren. Ob durch das künstliche Gelbkörperhomon sogar Erbrechen auftreten kann, könnte Ihre Frauenärztin wissen. Oder es ist eine leichte Darminfektion, die in manchen Teilen Deutschlands umgehen soll. Gute Besserung!
Hallo Frau Dr. Gerhard,
Ich habe seit Dienstag (08.01.19) die Mirena zum 2. mal. Meine erste Mirena habe ich mir im August 2013, 6 Monate nach der Geburt meiner Tochter, einsetzen lassen. Bis auf die Anfangszeit (insgesamt ging meine Anfangszeit 4 Monate…6 Wochen Blutungen am Stück,Migräne, Rückenschmerzen) hatte ich keinerlei Probleme,meine Blutungen blieben dann komplett aus und sonst ging es mir auch sehr gut.Nun habe ich wie gesagt seit Dienstag die neue Mirena und ich muss sagen,das ziehen der „alten“ habe ich fast gar nicht gemerkt, das einsetzen der „neuen“ dann umso mehr. Ich hatte starke Schmerzen,schon beim einsetzen selbst und als ich zuhause war noch schlimmer! Ich hatte Schmerzen im Unterleib,Bauch und Rücken! Sitzen und Laufen war die Hölle. Also habe ich die letzten 3 Tage im Liegen auf dem Sofa mit Wärmflasche,Tee und Schmerzmitteln verbracht! Diese Schmerzen hatte ich beim ersten einsetzen überhaupt nicht, können Sie mir sagen ob das „normal“ ist? Mittlerweile bin ich fast schmerzfrei, seit heute Nachmittag fühlt es sich untenrum anders an,es ist angeschwollen und heiß und juckt wie verrückt…ist es auch eine Nebenwirkung oder was denken Sie was es sein kann? Und vor allem was kann ich jetzt tun?
Liebe Grüße Mandy
Liebe Mandy,
bitte unbedingt zur FÄ geben, denn es kann bei Spiralenwechsel zu einer Infektion kommen! Gute Besserung!
Hallo habe seit ca. 6 1/2 Wochen die mirena spirale …
Nun wurde eine Zisterne festgestellt. …
Mir wurde versichert das es eine Nebenwirkung sei und wieder zurückgeht …
Bin jetzt ziemlich verunsichert.
Was sagen Sie dazu?
Liebe Claudia81,
Wenn Sie eine Zyste meinen, dann ist das eine häufige anfängliche Nebenwirkung der Hormone in der Spirale, geht von alleine wieder weg.
Liebe Frau Gerhard!
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort. Ich habe bereits zwei Kinder, bin bald 37 Jahre alt und die Familienplanung ist zu 99% abgeschlossen. Ich habe jahrelang mit dem Nuva-Ring verhütet. Bis auf starke Kopfschmerzen vor der Entnahme nach drei Wochen habe ich sie gut vertragen. Nach dem ich einen Frauenarztwechsel durch hatte wegen einem Umzug habe ich dann gelernt, dass starke Kopfschmerzen mit dem Nuva-Ring das Schlaganfallrisiko sehr erhöhen. Auch der Versuch den Ring ohne Pause durchgängig schlag fehl, die Kopfschmerzen blieben. Ich wechselte auf Desogestrel. Dabei hatte ich leider ständig starke Blutungen und Stimmungsschwankungen. Jetzt habe ich auch mit dieser Pille aufgehört. Vor zwei Wochen hat mir dann meine Ärztin Mirena empfohlen und die vielversprechende Broschüre Mirena – Kopf frei für die Liebe mitgegeben. Die Nebenwirkungen wurden nicht angesprochen. Eigentlich wollte ich morgen mit dem Rezept in die Apotheke gehen aber jetzt beim Lesen von all den Nebenwirkungen wird mir ganz anders. Denken Sie, dass wenn man Nebenwirkungen bei der Pille hatte, diese dann auch bei Mirena auftreten? Hätten Sie noch eine Alternative? Bin etwas ratlos. Das Kondom ist für meinen Mann und mich auf Dauer keine Lösung.
Herzlichen Dank und lieben Gruss!
Alpenblume
Liebe Alpenblume,
seien Sie froh, dass Sie sich vorher informiert haben! Wenn Sie sowohl den Nuva-Ring als auch die Minipille nicht vertragen haben, geht die Hormonspirale gar nicht!! IN diesem Artikel finden Sie Infos zu Alternativen. Das Caya-Diaphragma ist sehr zuverlässig und einfach anzuwenden. Alles Gute!
Hallo, ich habe mir, die Spirale, nach knapp 2 Jahren, Anfang Dezember, wegen starker Nebenwirkungen, entfernen lassen. Nun, 4 Wochen später, habe ich meine Regel extrem stark. Ist das normal? Gynäkologisch ist alles in Ordnung. Vielen Dank.
Liebe Marie,
das ist ganz normal, da ja erstmal die eigenen Hormone wieder ins Gleichgewicht kommen müssen. alles Gute!
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
als eine Ihrer ehemaligen Patientinnen aus Heidelberger Zeiten wende ich mich an Sie zum Thema Kinderwunsch. Nach einer erfolgreichen Eizellenspende (unsere Tochter wird bald 4 Jahre) ist ein zweites Kind unser Herzenswunsch. Leider hat ein Blastozystentransfer nun bereits das 6. Mal nicht geklappt (im Frühjahr hatte ich in der 12. SSW einen Abgang, bei den anderen Versuchen war der Test immer negativ) – obwohl sich die Gebärmutterschleimhaut jedesmal optimal auf 8-9mm aufgebaut hat mit Progynova und anschließend vaginal verabreichtem Utrogest. Alle anderen Blutwerte sind auch in der Norm.
Nun möchte ich daher gerne parallel auch naturheilkundlich denken. Ich hoffe sehr auf Ihre Ratschläge, denn ich erinnere mich sehr gut an Ihre großartige Behandlungen an der Heidelberger Uniklinik.
Herzliche Grüße
Annika
Liebe Annika,
tut mir sehr leid, dass Sie schon so viele vergebliche Versuche hinter sich haben. Ich gehe mal davon aus, dass alle Eizellen von derselben Spenderin sind oder? Villeicht täte Ihnen mal eine Pause gut, in der Sie sich mit der traditionellen Chinesischen Medizin, besonders den Kräutern, behandeln lassen. Sind im Blut mal alle Vitamine und Mineralstoffe gemessen und eventuell ergänzt worden? Ist die Schilddrüsenfunktion in Ordnung? Alles Gute, ich drücke Ihnen die Daumen!
Liebe Frau Professor Dr. Gerhard,
im Blut ist alles in Ordnung, auch die Schilddrüsenwerte. Einzig der Vitamin D Wert ist im Keller. Hier werde ich nun Vitamin D Öl in ausreichender Dosierung einnehmen. TCM praktiziert meine Frauenärztin, hier mache ich einen Termin aus. Zusätzlich würde ich mich über ein Präparat oder einen Teetipp freuen, den ich während der Zeit des nächsten Transfers im Februar trinken/einnehmen kann. Damit die Einnistung besser klappt…
Vielen Dank für Ihren Rat und beste Grüße
Annika
PS: Gibt es an der Heidelberger Uni-Frauenklinik keine Abteilung für Frauen-Naturheilkunde mehr? Wenn nein – wo ist denn die nächste Anlaufstelle, die Sie empfehlen? Ich wohne in Kassel.
Liebe Annika,
Wenn Ihr Vitamin D im Keller ist, kann das schon ein wesentlicher Grund sein, warum es nicht geklappt hat. Ihre TCM-Ärztin wird Ihnen sicher einen Tee empfehlen, der mit ihrer Therapie kompatibel ist. Stimmt, in der Heidelberger Uni-Frauenklinik gibt es keine Abteilung für Frauen-Naturheilkunde mehr. Eine neue Anlaufstelle kann ich Ihnen leider nicht empfehlen. Aber wenn Ihre Frauenärztin TCM macht, sind Sie dort ja gut aufgehoben. Viel Erfolg!
Liebe Frau Professor Dr. Gerhard,
mein „25 (OH) Vitamin D“ Wert liegt bei 40.
Ich nehme nun für 10 Tage lang eine „Boost-Dosis“ von 16.000 I.E. täglich (4 Tabletten á 4000 I.E. von Hewert). Im Anschluss und auch über den Embroytransfer Mitte Februar hinaus noch 4000 I.E. täglich. Ich nehme an, diese Dosis schadet beim Embryotransfer nicht?
Meine Frauenärztin hat mir heute ein TCM-Kräuterpulver verschrieben, das ich mit Wasser einnehmen werde. Es wird extra für mich hergestellt.
Ebenso den Tipp einer Kräuterteemischung aus Frauenmantel, Schafgarbe, Storchenschnabel und Himbeerblättern. Zusätzlich vor und nach dem Transfer Akkupunktur.
Vitamine und Mineralstoffe werden über das Blut am Mittwoch getestet: an welche Werte denken Sie hier besonders?
Herzlichen Dank und beste Grüße
Annika
Liebe Annika,
4000IE am Tag ist noch okay, normalerweise sollten Sie sich am Körpergewicht orientieren. Prima, dass Sie auch TCM-Mischungen bekommen. Durch die Kräuter bekommen Sie sicher genügend Vitamine und Spurenelemente, deshalb halte ich weitere Labormessungen nicht für erforderlich. Sicher ernähren Sie sich ja gesund, sonsts einfach mal die Pregnasana-Kur machen. Viel Glück!
Liebe Frau Prof Dr Gerhard,
Herzlichen Dank, dass Sie sich der Aufklärung annehmen und die Hormonspirale kritisch betrachten.
Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine dauerhafte Hormongabe stärkere Auswirkungen auf den Körper hat, als erwartet. Bis Anfang diesen Jahres habe ich eine Minipille genommen, etwa 18 Jahre lang, bestimmt 10 davon im Dauerzyklus. Ich litt immer unter starken Schmerzen während der Menstruation und hatte häufig starke Blutungen. Im späteren Verlauf stellte sich Gewichtszunahme und Libido-Verlust ein. Nach absetzten der Pille brauchte der Zyklus zwei Monate um sich einzupendeln, dafür war ich nie zuvor so schmerzfrei während der Menstruation. Meine Haut leider nach wie vor darunter, ich habe schlimmere Entzündungen im Gesicht als in der Pubertät, mit Mitte dreißig belastet das doch sehr. Haben Sie vielleicht Tipps, wie ich hier unterstützen kann? Ist es möglicherweise eine Entgiftungsproblem?
Aktuell verhüte ich ausschließlich mit Kondomen, hätte aber gerne einen dauerhafteren und zuverlässigen Schutz. Welche Alternativen können Sie empfehlen?
Herzlichen Dank und Beste Grüße
Liebe Lucie,
das ist sowohl win Entgiftungsproblem als auch ein Hormonproblem. wenn Sie dauerhaft eine ganz sichere Verhütung wollen, die gleichzeitig die Haut verbessert, dann gibt es spezielle Verhütungspillen mit einem Östrogen und einem Gestagen, was sich günstig auf die Haut auswirkt. Besprechen Sie das mit der Frauenärztin. Sollte aber doch noch irgendwann Kinderwunsch bestehen, so informieren Sie sich hier über alternative Verhütungsmethoden, die genauso sicher wie die Pille sind. Da alle Hormonpillen Nährstoffräuber sind, müssen Sie dringend gute Nahrungsergänzungen einnehmen, bzgl Haut besonders wichtig alle B-Vitamine, Vitamin D, A, Omega-3-Öle, Zink. Außerdem muss der Darm saniert werden, denn nur bei gesundem Darm kann sich auch die Haut erholen. Alles Gute!
Hallo Frau Dr.Gerhardt‘, Ich habe diese Mirena seit 6 monaten und gleichzeitig verwende ich auf anraten meines Gynäkologen ein Östrogen gel „gynokadin“. Seit heute habe ich Menstruationsbeschwerden, also Krämpfe und Blutungen ,sollte ich außer ibuprofen noch etwas anderes anwenden .? Ich werde 64 im januar, bin voll berufstätig. Herzlichen Dank!
Liebe Solar50,
Was soll denn die Mirena???? Leider gibt es immer noch Frauenärzte, die glauben, dass ein künstliches Gelbkörperhormon, ein Gestagen, genauso wirkt wie das natürliche Progesteron. Wenigstens „verwöhnt“ Ihr Gynäkologe Sie mit Gynokadin, was ja offensichtlich für Sie zu stark ist. Ich darf Sie nicht individuell beraten, aber Sie sollten sich einen Arzt suchen, der sich mit der bioidenitschen Hormontherapie auskennt, d.h. die Therapie mit natürlichem Östrogen (ist in Gynokadin, vielleicht weniger schmieren) und natürlichem Progesteron. Alles Gute!
Hallo
Habe mir vor ca 20 Tagen die Homonspirale einsetzen lassen ….
Nun meine Frage :
Mein Arzt sagt zu mir ungefähr 4 Wochen eingewöhnung braucht der Körper
Also Blutungen leichtes ziehen im Bauch und das die Brust ein wenig zieht. …usw
Das wurde mir erklärt. …
Ok alles gut und schön
Nun habe ich seit ca 4 Tagen das Gefühl das mein Ausfluss leichte Blutung ein wenig komisch riecht…
Kann das eventuell auch eine Nebenwirkungen sein ?
Liebe Claudi 37,
kann gut möglich sein, gibt sich normalerweise wieder. Die hormonellen Veränderungen können die Milchsäurebakterien reduzieren, also eventuell vorübergehend Scheidenzäpfchen nehmen. Alles Gute!
Dankeschön
Für die schnelle Antwort. ..
Bekommt man sie Zäpfchen ohne Rezept?
Habe erst den kontrolltermin am 8 .Januar
Liebe Claudi 37,
ja, die bekommen Sie ohne Rezept. Viele Grüße!
Liebe Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,,
ich habe die Mirena 6Wochen nach der Geburt meiner Tochter einlegen lassen vor 4Jahren. Ich hatte die ersten 6Monate Blutungen & Haarausfall gehabt. Danach war alles ok. Periode ist ausgeblieben und meine Frauenärztin sagte es ist ein gutes Zeichen. Ich war alles 6Monate zur Kontrolle und ein Myom wurde festgestellt. Am Anfang war es nur 1,5cm. Jetzt ist es 7cm (innerhalb 4Jahre gewachsen) Kann die Ursache die Mirena sein? 2Frauerärztinnen haben es verneint.
Danke & Liebe Grüße
Luna
Liebe Luna,
wenn ein Myom unter der Hormonspirale weiterwächst, ist das eher ein Hinweis auf eine Östrogendominanz als dass es ausschließlich durch das Gestagen in der Hormonspirale ist. Sind Sie übergewichtig? Wie ernähren Sie sich? In diesem Artikel erfahren Sie viel über weitere Ursachen. Wenn Sie im Prinzip keine Nebenwirkungen durch die Mirena haben, versuchen Sie doch einfach mal durch einen veränderten Lebensstil das Myom zu beeinflussen. Ärztinnen, die in meinen Workshops waren, haben mir schon von überraschenden Besserungen bei ihren Patientinnen berichtet. Viel Erfolg!