Das Risiko von Hormonspiralen wird unterschätzt. Nur etwa die Hälfte der Anwenderinnen nutzen wegen der Nebenwirkungen die vorgeschriebene Liegezeit aus.
Von vielen FrauenärztInnen wird die Hormonspirale (Mirena oder Jaydess) als „der Mercedes“ unter den Verhütungsmitteln beworben. Diese wirke nur lokal und sei sehr niedrig dosiert. Außerdem sei sie gut verträglich und habe (fast) keine Nebenwirkungen. Frauen, die sich darauf einließen, haben schon böse Überraschungen erlebt. Denn alle diese Werbeargumente sind falsch.
- Eine lokale Wirkung ist physiologisch unmöglich.
- Niedrig dosiert? Die Mirena Hormonspirale gibt täglich so viel Gestagen ab wie 2-6 Minipillen.
Nicht verwunderlich, dass die Frauen daher mit einer großen Zahl an Nebenwirkungen rechnen müssen. Der Beipackzettel wird nur äußerst selten ausgehändigt (was eigentlich verpflichtend ist für die FrauenärztInnen), und daher kann der Zusammenhang oft zunächst nicht hergestellt werden.
Nebenwirkungen
Mirena Beipackzettel
Die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen zu Mirena reichen von Akne bis Zysten.
Sehr häufig sind:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, Veränderung des Blutungsmusters: verstärkte Blutung, zu seltene Monatsblutungen, verminderte Blutung, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen, Entzündung der Scheide und des äußeren Genitals, Ausfluss aus der Scheide.
Häufig treten auf:
Depressive Stimmung, Depression, Migräne, Übelkeit, Nervosität, verringerter Geschlechtstrieb (Libido), Akne, übermäßiger Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster, Rückenschmerzen, Eierstockzysten, schmerzhafte Monatsblutung, Brustschmerzen, Brustspannen, Ausstoßung der Mirena, Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme, Verfärbung der Haut, verstärkte Pigmentierung der Haut, Entzündungen im Beckenbereich, Entzündungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter, Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse II, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
Jaydess Beipackzettel
Der Beipackzettel der Hormonspirale Jaydess ist nahezu identisch.
Nicht aufgeführt sind bei beiden Varianten die psychischen Nebenwirkungen, wie Panikattacken, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe, vor denen bereits 2009 im Ärzteblatt gewarnt wurde.
So viel zur „guten Verträglichkeit“ der Hormonspirale.
Viele Frauen berichten auch über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Hashimoto Thyreoiditis, die sie unter der Hormonspirale entwickelt haben.
Die „lokale“ Wirkung
Glaubt man dem Hersteller, so wird das Gestagen Levonorgestrel lediglich in die Gebärmutter abgegeben. Ein Schaubild in der Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ suggeriert, dass andere hormonelle Verhütungsmethoden systemisch wirken, hingegen Mirena „lokal“ und eben nicht systemisch.
Ein leeres Werbeversprechen, denn das Gestagen wird bereits eine Stunde nach Einlage im Blut nachgewiesen.
Auch die systemischen Nebenwirkungen belegen diese Wirkung. Schließlich ist die Gebärmutter nicht aus Plastik. Eigentlich sollte jedem medizinisch bewanderten Menschen klar sein, dass eine „lokale“ Wirkung nicht möglich ist. Verwunderlich ist, dass sehr viele FrauenärztInnen ihren Patientinnen genau von dieser „lokalen“ Wirkung erzählen. Ob sie es selbst glauben?
Die „niedrige“ Dosierung
Bis mindestens 2006 kursierten Werbebroschüren des früheren Herstellers Schering, in denen behauptet wird, dass die im Blut messbaren Hormonspiegel unter Mirena 20-100mal geringer seien als bei der Pille.
Mit der Übernahme durch die Firma Bayer verschwand diese Information aus der Werbebroschüre.
Tatsächlich erzeugt die Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält, Hormonkonzentrationen, die mindestens doppelt so hoch sind wie die Konzentration bei einer Pille mit dem gleichen Wirkstoff. Wenn die Frau einen verlangsamten Stoffwechsel hat (z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion), kann diese Menge bis zu 6fach höher als eine Pille sein.
Progesteronmangel/Östrogendominanz
Der Großteil der Nebenwirkungen entspricht der Symptomatik eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz. Von Gestagenen ist bekannt, dass sie an die Rezeptoren des Progesterons andocken und einige Funktionen des Progesterons übernehmen. Folge ist, dass die Produktion von körpereigenem Progesteron heruntergefahren wird, denn laut Rezeptoren ist ja genügend Progesteron vorhanden. Das Ergebnis ist Progesteronmangel, der auch meist eine Östrogendominanz nach sich zieht.
Auch in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel. Das Beschwerdebild unter der Hormonspirale ähnelt deshalb Wechseljahresbeschwerden und kann leicht verwechselt werden. Dennoch sind auch verfrühte Wechseljahre möglich.
Hormonspirale für stillende Mütter?
Die Hormonspirale wird für stillende Mütter empfohlen. Im Beipackzettel steht dazu:
„Levonorgestrel wurde in der Muttermilch gefunden (ungefähr 0,1 % der Dosis werden vom Säugling aufgenommen); allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die von Mirena nach dem Einlegen in die Gebärmutterhöhle freigesetzte Dosis ein Risiko für das Kind mit sich bringt. Es scheint keine schädlichen Auswirkungen auf das Wachstum bzw. die Entwicklung des Kindes zu haben, wenn Mirena sechs Wochen nach der Geburt zur Anwendung kommt. Reine Gestagen-Methoden haben anscheinend keinen Einfluss auf die Quantität bzw. die Qualität der Muttermilch.“
Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Freisetzung des Hormons tatsächlich um ein Vielfaches höher ist als behauptet wird, so gilt dies auch für die Konzentration in der Muttermilch. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass sich das Hormon nicht negativ auf den gestillten Säugling auswirkt. Mit Hormonspirale stillende Mütter berichteten von Kindern, die viel schrien, unruhig waren und sich sehr an die Mutter klammerten. Zudem wurden in einer Studie aus Chile von 2002 bei Kindern, die unter einem Levonorgestrel-haltigen Implantat gestillt wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und Augenentzündungen festgestellt.
Jaydess, die bessere Alternative?
2012 kam eine neue, kleinere und niedrig dosiertere Hormonspirale auf den Markt, zugeschnitten auf junge Frauen, die noch nicht geboren haben. Die Jaydess soll nur 3 Jahre getragen werden und enthält 13,5 mg Levonorgestrel, im Gegensatz zu ihrer „großen Schwester“ Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält und 5 Jahre getragen wird. Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Mirena viel zu hoch dosiert ist. Theoretisch würden 22,5 mg des Gestagens – also weniger als die Hälfte – ausreichen, um für 5 Jahre verhütend zu wirken.
Die täglich abgegebene Menge reicht bei Jaydess aber dennoch aus, um genau die gleichen gravierenden Nebenwirkungen wie bei der Mirena auszulösen.
Infektionsrisiko
Laut Werbebroschüre böte die Hormonspirale Mirena vermutlich Schutz vor bestimmten Infektionen.
Darüber gibt es keine Nachweise. Im Gegensatz dazu wird in einer Dissertation von 2011 ein Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und einem erhöhten Risiko für chronisch-rezidivierende Vulvo-Vaginal-Infektionen festgestellt. Besonders Pilze können auf der Spirale einen Biofilm bilden, der bei den Frauen zu rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen führen kann.
Verträglichkeit / Zufriedenheit mit der Hormonspirale
Laut Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ ist die Verträglichkeit besonders gut. Es werden lediglich „unerwünschte Begleiterscheinungen“ in der Anpassungsphase aufgeführt. Laut einer Studie sollen diese später signifikant nachlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Studie von 1994 ist, also noch vor der Einführung der Hormonspirale auf dem deutschen Markt, Langzeitbeobachtungen und -nebenwirkungen können also nicht eingeflossen sein. Durch den langsam sinkenden Progesteronspiegel treten viele Nebenwirkungen erst schleichend mit den Jahren auf.
Auch ist die Rede von 95 % zufriedenen bis sehr zufriedenen Mirena-Anwenderinnen.
Doch laut einer finnischen Studie aus 2007 entschieden sich 43 % der Mirena-Anwenderinnen vor Ablauf der 5-Jahresfrist für ein anderes Verhütungsmittel. Eine britische Studie zu Jaydess von 2015 kommt zum gleichen Ergebnis. Dort hielten nur 57 % der Jaydess-Anwenderinnen die vollen drei Jahre durch.
Was Frauen von ihren FrauenärztInnen berichten
In Internetforen tauschen sich hunderte von Frauen aus, die nicht oder ungenügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. In den seltensten Fällen wurde umfassend aufgeklärt, fast nie der Beipackzettel ausgehändigt. Seit 2007 ist es verpflichtend für FrauenärztInnen, aufzuklären, den Beipackzettel auszuhändigen und die Frau dafür unterschreiben zu lassen.
Sehr viele Frauen wurden bei Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen. Diese Ärzte stritten die Nebenwirkungen ab, da die Hormonspirale ja angeblich nur lokal wirke, was wie gesagt falsch ist.
Immer wieder wird berichtet, dass ÄrztInnen sich weigerten, die Hormonspirale zu entfernen, als die Patientinnen von massiven Nebenwirkungen berichteten. Nicht selten mussten diese Frauen dann mehrere ÄrztInnen aufsuchen, um die krankmachende Untermieterin loszuwerden.
Bayer und die illegale Werbekampagne
Im Jahr 2011 gab der Hersteller Bayer einer österreichischen Agentur den Auftrag, positive Erfahrungsberichte über die Hormonspirale Mirena in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Diese Berichte sollten durch Rechtschreibfehler authentischer wirken. Die illegale Kampagne flog auf und 2015 wurde nicht nur die Agentur, sondern auch der Pharmakonzern Bayer vom österreichischen Ethikrat gerügt.
Fazit
Jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie verhüten möchte. Allerdings sollte sie vor ihrer Entscheidung von ihrer FrauenärztIn vollständig über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Die Realität zeigt, dass bezüglich Hormonspiralen diese Aufklärung in den seltensten Fällen stattfindet. Vielmehr hantieren FrauenärztInnen mit nachweislich falschen Werbeversprechen des Herstellers („lokale Wirkung“, „niedrig dosiert“).
Da die Frauen den Beipackzettel meist nicht bekommen, kommt es häufig vor, dass sie jahrelang von Arzt zu Arzt rennen auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Ein unhaltbarer Zustand.
Über die Autorin
Katharina Micada ist Musikerin und schreibt für diverse online-Medien über verschiedene Themen. Als Betroffene der Hormonspiralen-Problematik ist sie inzwischen Expertin auf diesem Gebiet.
Kontakt:
mail: info (at) risiko-hormonspirale.de
Web: www.risiko-hormonspirale.de
Aktuelles 2017 von der Redaktion
- Ein eindringliches kurzes Video über das Pro und Kontra der Hormonspirale von 2017 finden Sie in Youtube „Das Verhütungsschirmchen“.
- In Frontal 21 des ZDF wurde am 11.4.2017 ein Beitrag über Hormonimplantate gesendet, wobei auch auf die Hormonspirale eingegangen wurde, da sie dasselbe Gestagen enthält wie die Hormonstäbchen, die unter die Haut implantiert werden.
- Seit 27.4.2017 gibt es einen neuen Radiobeitrag von Bayern 2 auf youtube über die Hormonspirale.
- Niederländische Wissenschaftler führten hormonelle Stress-Tests unter standardisierten Bedingungen durch bei drei Gruppen von Frauen. Frauen mit einer Hormonspirale, Frauen mit einer Östrogen-Gestagen-Pille (die Levonorgestrel enthielt wie in der Hormonspirale) und Frauen mit natürlichem Zyklus ohne Verhütung. Gemessen wurden neben der Herzfrequenz Cortisol im Speichel zu verschiedenen Zeitpunkten während eines Stress-Tests, im But nach ACTH-Stimulation und im Haar. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hormonspirale zu einer signifikanten Veränderung der Aktivität des autonomen Nervensystems führt und die Reaktion der hypothalamisch-hypophysären Nebennierenrinden-Achse verändert. Aleknaviciute, J., et al. (2017). „The levonorgestrel-releasing intrauterine device potentiates stress reactivity.“ Psychoneuroendocrinology 80: 39-45.
- Stand Juni 2017: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit, ob die Angaben zu psychiatrischen Nebenwirkungen auf den Produktinformationen aktualisiert werden müssen. Bei dem Hersteller Bayer gibt es ein Portal zur Meldung von Nebenwirkungen.
Immer noch ist deshalb ganz wichtig, dass vermutete Nebenwirkungen beim BfArM gemeldet werden.
Hier können Sie einen aktuellen Artikel aus Frankreich herunterladen, den Katharina Micada für uns übersetzt hat. Und hier noch ein kritischer Fernseh-Bericht aus Österreich auf youtube - Am 7.11.17 sendet der NDR eine kurze Reportage über die Hormonspirale und die Leidensgeschichte zweier Frauen. Bis zum 7.11.18 kann sie in der Mediathek angesehen werden.
September 2017: BfArM ändert Angaben im Beipackzettel zur Hormonspirale Mirena
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachinformation zu Mirena für GynäkologInnen geändert::
- Der Satz „Diese Spiegel (gemeint sind die Serumkonzentrationen des Hormons Levonorgestrel d.V.) sind niedriger als bei anderen etablierten Anwendungen von Levonorgestrel. Deshalb sind nur geringe Wirkungen auf den Stoffwechsel zu verzeichnen.“ wurde gestrichen.
- Desweiteren wurde die bisher unterschlagene höchste Serumkonzentration kurz nach der Einlage der Hormonspirale eingefügt. Diese beträgt nach 14 Tagen 414 pg/ml, was weitaus höher ist als bisher angenommen.
- Auch wird die Aufnahme der bisher fehlenden (in anderssprachigen Beipackzetteln aufgeführten) Nebenwirkungen Nervosität, Libidoverlust und Gewichtszunahme im Beipackzettel für Deutschland angestrebt. Dazu wurde vom Hersteller eine Stellungnahme verlangt.
Aktuelles 2020 von der Redaktion
Inzwischen ist eine weitere Hormonspirale auf dem Markt, die Kyleena, die 19,5mg Levonorgestrel enthält. Da sie kleiner als die beiden anderen Hormonspiralen Mirena und Jaydess ist, außerdem die Ärmchen flexibeler sind, soll das Einlegen auch in kleinere Gebärmutterhöhlen schmerzloser sein. Durch einen Silberring kann sie gut im US lokalisiert werden. Sie kann bis zu 5 Jahre liegenbleiben. Sicherheitsprofil und Nebenwirkungsraten entsprechen im Wesentlichen den beiden anderen Hormonspiralen.
Im November 2020 erschien im Deutschen Ärzteblatt ein Fachartikel über Depressionen unter der Homonspirale. In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in den Arztpraxen immer noch zu wenig über die möglichen Nebenwirkungen der Levonorgestrel-haltigen Intrauterinspiralen aufgeklärt wird. Insbesondere die psychischen Nebenwirkungen werden häufig missverstanden. Inzwischen gibt es größere Studien, die zeigen, dass Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen und Selbstmord(versuche) unter hormoneller Kontrazeption einschließlich Hormonspiralen häufiger sind als in einer gleichaltrigen Gruppen von Frauen ohne Kontrazeptiva oder Kupferspiralen. Nach Entfernung der Hormonspirale lassen die auffallenden psychischen Veränderungen nach. In einem Rote-Hand-Brief wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2019 auf diese unterschätzten Nebenwirkungen hin. In diesem Zusammenhang sind auch Psychiater gefordert, in einer genauen Arzneimittelanamnese Hormonspiralen Aufmerksamkeit zu schenken.
Zu den weiteren wenig bekannten Befunden bei Hormonspiralen zählen (im Vergleich zu Kupferspiralen, laut Artikel im Ärzteblatt):
- reduzierte Libido
- im Endometrium Zeichen der Entzündung und Immunaktivierung
- HPV-Viren können schlechter bekämpft werden
- Risiko für zervikale Dysplasien erhöht
Haben Sie Erfahrungen mit der Hormonspirale? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.
Hallo, ich bin 52 und habe seit ich 28 war immer eine Kupferspirale Ich hatte die erste ein knappes Jahr nach der Geburt meiner Tochter setzen lassen und immer gut vertragen, meine Monatsblutungen waren regelmäßig und ohne Beschwerden. Ab 40 wurden die monatlichen Blutungen von unangenehmen Stimmungsschwankungen vor der Regel begleitet, zudem war ich in eine starke depressive Phase wegen Mobbing geraten. Um zu sehen, ob die Spirale das Ganze verstärkt, habe ich die aktuelle entfernen lassen und blieb ohne chemische Verhütung. Es blieben aber die starken Gefühlsabstürze vor der Regel. Um dem zu entgehen, habe ich mir die Macropille, die man ohne Unterbrechung nehmen kann, verschreiben lassen. Die Stimmungsschwankungen blieben aus und es war sehr angenehm, keine Blutungen mehr zu haben.
Nach 1 Jahr wollte ich dann doch wieder eine Spirale wegen der Zuverlässigkeit und entschied mich für die Hormonspirale Mirena. Das war Anfang 2014, mit 47 Jahren. Zunächst war nichts aussergewöhnliches zu bemerken, doch ca 12 Monate später begannen mir Scheidentrockenheit und Libidoverlust, erhöhte Ängstlichkeit und Reizbarkeit mir Schwierigkeiten zu bereiten, was dann in den für die Wechseljahre typischen unerträglichen inneren Hitzewallungen gipfelte. Das musste ich als verfrüht einsetzende Wechseljahre auslegen und habe es zunächst mit pflanzlichen Mitteln (Female Balance) in den Griff bekommen. Den Zusammenhang mit der Spirale habe ich zunächst nicht gesehen, auch mein Frauenarzt leugnete Zusammenhänge. Jetzt nehme ich schon Östrogen und Progesterol um die sehr unangenehme Scheidentrockenheit los zu werden (Gleitgel hilft nicht) Für mich scheint es schon sehr früh, dass die Wechseljahre einsetzten, denn meine Mutter, die nie chemisch verhütete, war recht spät – erst mit 55 Jahren in die Wechseljahre gekommen. Nun meine Frage: Meinen Sie, dass diese Beschwerden nachlassen, wenn ich die Spirale entfernen lasse? (Info am Rande: das Entfernen war in allen meinen Fällen ohne Kosten für mich, obwohl der einsetzende Arzt nie der gleiche war wie der Entferndende)
Vielen Dank im voraus
Hallo Marion,
ich habe so ungefähr die gleiche Problematik wie Sie. Haben Sie schon eine Lösung für sich gefunden?
Viele Grüße
Silke
P.S. Falls Sie lieber per Mail weiterschreiben bzw. antworten möchten: gnubbel_strickt@gmx.de
Hallo.
Ich bin 31 Jahre alt, habe im Februar letzten Jahres die Mirena eingesetzt bekommen. Leide nun seit einem Jahr an starkem Haar Ausfall, an Rücken schmerzen, bin ständig gereizt, mir ist regelmäßig schwindelig und nehme extrem an Gewicht zu (in einem Jahr 10kg) obwohl mein ess Verhalten sich nicht geändert hat, fühle mich in der Bauch gegend immer so aufgebläht. Kann das von der Mirena kommen? Bin schon die ganze Zeit am hin und her überlegen sie mir wieder entfernen zulassen möchte aber auch nicht wirklich die Pille oder so nehmen.
liebe Karina,
alle diese Probleme werden von so vielen Hormonspiralen-Trägerinnen beklagt und sind so leicht mit dem Gestagen zu erklären, dass sie die Spirale wirklich entfernen lassen sollten.informieren Sie sich gut über Alternativen, bspw. hier. Viele Grüße
Guten Tag Frau Prof. Dr. Gerhard,
Danke bereits vorab für Ihr Engagement, was man hier deutlich sehen kann. Nachdem, ich eigentlich vor hatte mit die Kupferkette legen zu lassen und mir nun die Homonspirale empfohlen wurde, erkundige ich mich nun auch nach einer schlechten Erfahrung aus dem Bekanntenkreis nach weiteren Erfahrungsberichten.
So bin ich auf diese Seite gestoßen….
Nun kurz zu mir, ich bin 26 Jahre alt, nehme seit ca. 13 Jahre die Pille (die meiste Zeit im normalen Zyklus,nun seit ca. 4 Jahren das gleich Medikament) – bei meinem Mann und mir besteht kein Kinderwunsch, ich wollte eigentlich von den Homonen mich verabschieden…. und habe mich aktiv auf eine Kupferkette vorbereitet.
Meine neue FA die sich sehr viel Zeit genommen hat, empfiehlt mir aber mehr eine Homonespirale, da
– ich habe trotz Pille, starke Regelschmerzen, sie dauert i.d.R. 6-9 Tage mit starken Krämpfen und starker Blutung
– meine Gebährmutter ist zu „klein“ für eine Kupferkette
Sie empfiehlt mir zu meiner Situation die Mirena, ich könnte aber auch niedrigere Dosin versuchen…
Nun wurde mir von einer Bekannten (auch noch nie in einer Schwangerschaft) berichtet, dass Sie extreme Schmerzen beim Rein – & Rausnehmen hatte und Sie diese immer gespürt hatte… Sport, Wandern, etc.
Ich bin mir nun vollkommen unsicher wie ich weiter vorgehen soll….
Herzlichen Dank für Ihre Hilfe !
Paula
Liebe Paula,
Sie haben ja sicher gelesen, dass es Frauen gibt, die Nebenwirkungen durch die Hormonspirale haben und andere, die sie gut vertragen. Ob Ihre Gebärmutter wirklich zu klein ist, kann ich nicht beurteilen. Normalerweise spürt man die Spirale nicht, wenn sie einmal gut liegt. Informieren Sie sich gut über weitere Alterantiven.
Hallo,
ich kann dir nur raten, lass die Finger davon. Habe gerade aktuell starke Depressionen, ich bin nicht ich selbst. Das alles begann sehr schleichend, bis ich jetzt erst gestern eine massive Panikattacke hatte. Spirale ist jetzt drin seid 2 Jahren.
Werde Montag zu meiner Frauenärztin gehen und darauf drängen, dass sie mir sofort das Ding ziehen soll. Spare Dir das Geld. Bitte bitte lass es sein, Google rum, gucke dir Youtube an und du wirst tausende schlimme Berichte finden aber nicht einen einzigen positiven. Ich wünsche allen hier alles alles gute und gebt eure Erfahrungen weiter, damit das Ding endlich verboten wird und sich die Pharmaindustrie nicht auf Kosten unserer Gesundheit bereichert.
Viel Kraft an alle die gerade damit kämpfen
Hallo ich habe die mirena knapp 5 Jahre gehabt und das Ende vom Lied ist jetzt das ich extreme Depressionen habe und aggressiv gegenüber meiner Kinder bin mein Mann sagt mittlerweile so hat er mich nie kennen gelernt hat nach halben jahr mit zunehmen begonnen habe auch immer wieder gefragt ob es normal ist oder von der Spirale kommt mir würde immer gesagt das hängt nicht mit der Spirale zusammen sagte sie jetzt war es fast so weit das sich mein Mann trennen wollte weil er sagt das dass nicht mehr ich bin gehe jetzt nach dem ich sie 1 jahr draußen ist in Therapie weil es nicht besser wird.
Liebe Elke,
dann sollten Sie sich endlich von Ihrer Spirale trennen (besser als von Ihrem Mann! Oder?). Alles Gute!
ich hab die Spirale entfernen lassen. Seitdem habe ich totale Probleme mit dem Schlafen. Bin teilweise die ganze Nacht wach.
Hat noch jemand diese Probeleme
Liebe Hoppel,
das ist gut möglich. Unbedingt die Vitalstoffe ausgleichen, genug Magnesium nehmen (am besten als Magnesiumbisglycinat) und abends Melatonin B12 oder Relax Bodylotion, beides von dr. Jacobs. Alles Gute
Hallo zusammen!,
Ich hatte die kleine Schwester der Mirena, Jaydess.
Schon nach wenigen Wochen hatte ich starke Depressionen und stand dauerhaft neben mir.
Der Arzt meinte es kann nicht an der Spirale liegen aufgrund der „lokalen“ Wirkung und meinte ich hätte eine „Novemberdepression“.
Nach insgesamt 3 Monaten habe ich es nicht mehr ausgehalten und die Spirale trotzdem entfernen lassen und siehe da: die Beschwerden waren kurze Zeit später verschwunden.
Dagegen eine Freundin, bei der die selbe Spirale keinerlei Nebenwirkung hervorrief.
Vielen Dank, Julie,
für diesen Kommentar. Sie bestätigen uns, dass es individuell sehr große Verträglichkeitsunterschiede gibt, deren Ursachen wir leider noch nicht kennen. Gut, dass Sie für sich so rasch die Konsequens gezogen haben. LG
Liebe Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
vielen, vielen, vielen Dank für diesen Artikel! Ich bin 23 und habe mir die Spirale vor ca. 5 Monaten einsetzen lassen. Seitdem habe ich mich sehr stark verändert. ich bin in eine richtige Depression verfallen. Will keine sozialen Kontakte mehr pflegen, jedes Treffen ist wie eine Überwindung. Ich kann mich über nichts mehr freuen, werde sehr schnell aggressiv, gehe bei Kleinigkeiten sofort an die Decke. Zusätzlich hab ich jetzt extreme Angst in die Magersucht zu rutschen, weil abnehmen gerade das einzige ist, was mich noch irgendwie glücklich macht und ich das Gefühl habe, nichts mehr zu haben wenn ich damit aufhöre.
Ich hätte niemals gedacht, dass die Spirale solche Auswirkungen haben könnte und habe meine Gefühlssituation deshalb auch nicht damit in Verbindung gebracht. Auch beim Frauenarzt wurde ich über KEINE Nebenwirkungen aufgeklärt, da hieß es sogar es gibt so gut wie keine.
Ich werde mir die Spirale entfernen lassen und hoffe, dass dann alles wieder gut wird und ich wieder ich selbst werde.
Kann man denn sagen, wann sich der Hormonhaushalt wieder einpendelt? Aber das ist wahrscheinlich völlig individuell.
Vielen lieben Dank auf jeden Fall!
LG Nina
Liebe Nina,
Ihr Entschluss ist sicher richtig. Auf jeden Fall hinterher Ihren Vitamin- und Mineralstoffwechsel stabilisieren, da bestehen sicher erhebliche Mängel. Alles Gute!
Hallo in die Runde!
Heute habe ich mir nach 7 Jahren Tragezeit meine Mirena entfernen lassen. Was mich bewegt hier meinen Bericht zu schreiben ist, dass ich mich nie im Leben für diese Spirale entschieden hätte wenn ich zuvor im Internet gestöbert hätte. Leider finde ich ausschließkich negative Erfahrungen. Ich möchte dazu beitragen auch etwas positives zu berichten denn das machen scheinbar die wenigsten ;)
In den ersten 4 Wochen nach Einlage hatte ich starke Kopfschmerzen aber ich sagte mir, halte 6 Wochen durch und wenn es sich dann nicht reguliert hat- raus. Meine Geduld hat sich gelohnt! Ich hatte mit Mirena im Vergleich zur Mini Pille, überhaupt keine Nebenwirkungen oder Beschwerden. Ich liebte diese Freizügigkeit auf keine Zeiten achten zu müssen und keinerlei Regel- oder Schmierblutungen zu haben.
Mein Fazit: ich bereue es keine Sekunde! Letzendlich gibt es keine Garantie der Verträglichkeit. Was ich weiß ist, jeder Körper reagiert anders und im Vorfeld ist alles nur Spekulation oder Verrücktmacherei. Herausfinden geht eben nur über probieren.
Warum jetzt raus? Ich möchte mich als erwachsene Frau, bewusst das erste Mal hormonfrei erfahren/ spüren. Ich beabsichtige mitte nächsten Jahres wieder eine Spirale, ob Kupfer oder Hormonspirale ist noch unklar, einsetzten zu lassen. Kann aber auch sein, dass ich mich ohne Hormone liebe und das beibehalten möchte. Wir werden sehen.
Viele Grüße
Liebe Monic,
klar ist jede Frau anders und alle Verhütungsmethoden haben ihre Vor-und Nachteile. Bin sehr gespannt, ob Sie mal berichten werden, wie es sich ganz ohne synthetische Hormone angefühlt hat. LG
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
Ich hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl bei dem Thema Hormonspirale und fühlte mich von meinem FA ziemlich überrumpelt, da er alle Einwände belächelt hat. Einige der im Artikel genannten Symptome treffen zu (Migräne, depressive Phasen,…) und ich möchte sie nach 2 Jahren entfernen lassen. Kann sich der Gynäkologe weigern, die Spirale vorzeitig zu entfernen? Bzw können Extrakosten entstehen?
Danke im voraus für Ihre Expertise
Liebe Ju,
er wird sich nicht weigern, aber er kann natürlich Geld dafür verlangen. das ist aber sicher nicht so teuer wie das Legen der Spirale! Alles Gute!
Liebe Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
Ich habe seit 2,75 Jahren eine Mirena (bin 29). Seit ca. einem halben Jahr leide ich ca. Monatlich an einem Harnwegsinfekt, zumindest habe ich das Gefühl häufig auf Toilette zu müssen. Stutzig macht mich, dass dies scheinbar immer zur Zeit einer Menstruation auftritt. Eine Antibiotikagabe brachte nur kurzzeitig Besserung. Der Urologe konnte keine Probleme mit dem Urin feststellen. Nun nehme ich täglich D-Mannose, aber auch dies scheint die ganze Sache nicht zu beenden. Kann das ganze mit der Hormonspirale in Verbindung stehen? Mit freundlichen Grüßen, Luise
Liebe Luise,
Haben Sie denn noch regelmäßig Ihre Periode oder meinen Sie zum Zeitpunkt der erwarteten Periode? Wenn die Beschwerden mit hormonellen Schwankungen zusammenhängen (wie bei einigen Frauen auch ohne Spirale), helfen manchmal Östriol Scheidenzäpfchen. Oder sonst die prophylaktische Gabe von Angocin antiinfect. Hilft das alles nicht, solten Sie sich eine alternative Verhütungsmethode überlegen. Viele Grüße
Hallo Luise, mir geht es genauso…. es hätte auch meine Frage sein können.
Ich bin auch so weit, sie mir entfernen zu lassen…
Liebe Grüße Nasi