Das Risiko von Hormonspiralen wird unterschätzt. Nur etwa die Hälfte der Anwenderinnen nutzen wegen der Nebenwirkungen die vorgeschriebene Liegezeit aus.
Von vielen FrauenärztInnen wird die Hormonspirale (Mirena oder Jaydess) als „der Mercedes“ unter den Verhütungsmitteln beworben. Diese wirke nur lokal und sei sehr niedrig dosiert. Außerdem sei sie gut verträglich und habe (fast) keine Nebenwirkungen. Frauen, die sich darauf einließen, haben schon böse Überraschungen erlebt. Denn alle diese Werbeargumente sind falsch.
- Eine lokale Wirkung ist physiologisch unmöglich.
- Niedrig dosiert? Die Mirena Hormonspirale gibt täglich so viel Gestagen ab wie 2-6 Minipillen.
Nicht verwunderlich, dass die Frauen daher mit einer großen Zahl an Nebenwirkungen rechnen müssen. Der Beipackzettel wird nur äußerst selten ausgehändigt (was eigentlich verpflichtend ist für die FrauenärztInnen), und daher kann der Zusammenhang oft zunächst nicht hergestellt werden.
Nebenwirkungen
Mirena Beipackzettel
Die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen zu Mirena reichen von Akne bis Zysten.
Sehr häufig sind:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, Veränderung des Blutungsmusters: verstärkte Blutung, zu seltene Monatsblutungen, verminderte Blutung, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen, Entzündung der Scheide und des äußeren Genitals, Ausfluss aus der Scheide.
Häufig treten auf:
Depressive Stimmung, Depression, Migräne, Übelkeit, Nervosität, verringerter Geschlechtstrieb (Libido), Akne, übermäßiger Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster, Rückenschmerzen, Eierstockzysten, schmerzhafte Monatsblutung, Brustschmerzen, Brustspannen, Ausstoßung der Mirena, Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme, Verfärbung der Haut, verstärkte Pigmentierung der Haut, Entzündungen im Beckenbereich, Entzündungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter, Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse II, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
Jaydess Beipackzettel
Der Beipackzettel der Hormonspirale Jaydess ist nahezu identisch.
Nicht aufgeführt sind bei beiden Varianten die psychischen Nebenwirkungen, wie Panikattacken, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe, vor denen bereits 2009 im Ärzteblatt gewarnt wurde.
So viel zur „guten Verträglichkeit“ der Hormonspirale.
Viele Frauen berichten auch über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Hashimoto Thyreoiditis, die sie unter der Hormonspirale entwickelt haben.
Die „lokale“ Wirkung
Glaubt man dem Hersteller, so wird das Gestagen Levonorgestrel lediglich in die Gebärmutter abgegeben. Ein Schaubild in der Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ suggeriert, dass andere hormonelle Verhütungsmethoden systemisch wirken, hingegen Mirena „lokal“ und eben nicht systemisch.
Ein leeres Werbeversprechen, denn das Gestagen wird bereits eine Stunde nach Einlage im Blut nachgewiesen.
Auch die systemischen Nebenwirkungen belegen diese Wirkung. Schließlich ist die Gebärmutter nicht aus Plastik. Eigentlich sollte jedem medizinisch bewanderten Menschen klar sein, dass eine „lokale“ Wirkung nicht möglich ist. Verwunderlich ist, dass sehr viele FrauenärztInnen ihren Patientinnen genau von dieser „lokalen“ Wirkung erzählen. Ob sie es selbst glauben?
Die „niedrige“ Dosierung
Bis mindestens 2006 kursierten Werbebroschüren des früheren Herstellers Schering, in denen behauptet wird, dass die im Blut messbaren Hormonspiegel unter Mirena 20-100mal geringer seien als bei der Pille.
Mit der Übernahme durch die Firma Bayer verschwand diese Information aus der Werbebroschüre.
Tatsächlich erzeugt die Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält, Hormonkonzentrationen, die mindestens doppelt so hoch sind wie die Konzentration bei einer Pille mit dem gleichen Wirkstoff. Wenn die Frau einen verlangsamten Stoffwechsel hat (z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion), kann diese Menge bis zu 6fach höher als eine Pille sein.
Progesteronmangel/Östrogendominanz
Der Großteil der Nebenwirkungen entspricht der Symptomatik eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz. Von Gestagenen ist bekannt, dass sie an die Rezeptoren des Progesterons andocken und einige Funktionen des Progesterons übernehmen. Folge ist, dass die Produktion von körpereigenem Progesteron heruntergefahren wird, denn laut Rezeptoren ist ja genügend Progesteron vorhanden. Das Ergebnis ist Progesteronmangel, der auch meist eine Östrogendominanz nach sich zieht.
Auch in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel. Das Beschwerdebild unter der Hormonspirale ähnelt deshalb Wechseljahresbeschwerden und kann leicht verwechselt werden. Dennoch sind auch verfrühte Wechseljahre möglich.
Hormonspirale für stillende Mütter?
Die Hormonspirale wird für stillende Mütter empfohlen. Im Beipackzettel steht dazu:
„Levonorgestrel wurde in der Muttermilch gefunden (ungefähr 0,1 % der Dosis werden vom Säugling aufgenommen); allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die von Mirena nach dem Einlegen in die Gebärmutterhöhle freigesetzte Dosis ein Risiko für das Kind mit sich bringt. Es scheint keine schädlichen Auswirkungen auf das Wachstum bzw. die Entwicklung des Kindes zu haben, wenn Mirena sechs Wochen nach der Geburt zur Anwendung kommt. Reine Gestagen-Methoden haben anscheinend keinen Einfluss auf die Quantität bzw. die Qualität der Muttermilch.“
Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Freisetzung des Hormons tatsächlich um ein Vielfaches höher ist als behauptet wird, so gilt dies auch für die Konzentration in der Muttermilch. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass sich das Hormon nicht negativ auf den gestillten Säugling auswirkt. Mit Hormonspirale stillende Mütter berichteten von Kindern, die viel schrien, unruhig waren und sich sehr an die Mutter klammerten. Zudem wurden in einer Studie aus Chile von 2002 bei Kindern, die unter einem Levonorgestrel-haltigen Implantat gestillt wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und Augenentzündungen festgestellt.
Jaydess, die bessere Alternative?
2012 kam eine neue, kleinere und niedrig dosiertere Hormonspirale auf den Markt, zugeschnitten auf junge Frauen, die noch nicht geboren haben. Die Jaydess soll nur 3 Jahre getragen werden und enthält 13,5 mg Levonorgestrel, im Gegensatz zu ihrer „großen Schwester“ Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält und 5 Jahre getragen wird. Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Mirena viel zu hoch dosiert ist. Theoretisch würden 22,5 mg des Gestagens – also weniger als die Hälfte – ausreichen, um für 5 Jahre verhütend zu wirken.
Die täglich abgegebene Menge reicht bei Jaydess aber dennoch aus, um genau die gleichen gravierenden Nebenwirkungen wie bei der Mirena auszulösen.
Infektionsrisiko
Laut Werbebroschüre böte die Hormonspirale Mirena vermutlich Schutz vor bestimmten Infektionen.
Darüber gibt es keine Nachweise. Im Gegensatz dazu wird in einer Dissertation von 2011 ein Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und einem erhöhten Risiko für chronisch-rezidivierende Vulvo-Vaginal-Infektionen festgestellt. Besonders Pilze können auf der Spirale einen Biofilm bilden, der bei den Frauen zu rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen führen kann.
Verträglichkeit / Zufriedenheit mit der Hormonspirale
Laut Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ ist die Verträglichkeit besonders gut. Es werden lediglich „unerwünschte Begleiterscheinungen“ in der Anpassungsphase aufgeführt. Laut einer Studie sollen diese später signifikant nachlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Studie von 1994 ist, also noch vor der Einführung der Hormonspirale auf dem deutschen Markt, Langzeitbeobachtungen und -nebenwirkungen können also nicht eingeflossen sein. Durch den langsam sinkenden Progesteronspiegel treten viele Nebenwirkungen erst schleichend mit den Jahren auf.
Auch ist die Rede von 95 % zufriedenen bis sehr zufriedenen Mirena-Anwenderinnen.
Doch laut einer finnischen Studie aus 2007 entschieden sich 43 % der Mirena-Anwenderinnen vor Ablauf der 5-Jahresfrist für ein anderes Verhütungsmittel. Eine britische Studie zu Jaydess von 2015 kommt zum gleichen Ergebnis. Dort hielten nur 57 % der Jaydess-Anwenderinnen die vollen drei Jahre durch.
Was Frauen von ihren FrauenärztInnen berichten
In Internetforen tauschen sich hunderte von Frauen aus, die nicht oder ungenügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. In den seltensten Fällen wurde umfassend aufgeklärt, fast nie der Beipackzettel ausgehändigt. Seit 2007 ist es verpflichtend für FrauenärztInnen, aufzuklären, den Beipackzettel auszuhändigen und die Frau dafür unterschreiben zu lassen.
Sehr viele Frauen wurden bei Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen. Diese Ärzte stritten die Nebenwirkungen ab, da die Hormonspirale ja angeblich nur lokal wirke, was wie gesagt falsch ist.
Immer wieder wird berichtet, dass ÄrztInnen sich weigerten, die Hormonspirale zu entfernen, als die Patientinnen von massiven Nebenwirkungen berichteten. Nicht selten mussten diese Frauen dann mehrere ÄrztInnen aufsuchen, um die krankmachende Untermieterin loszuwerden.
Bayer und die illegale Werbekampagne
Im Jahr 2011 gab der Hersteller Bayer einer österreichischen Agentur den Auftrag, positive Erfahrungsberichte über die Hormonspirale Mirena in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Diese Berichte sollten durch Rechtschreibfehler authentischer wirken. Die illegale Kampagne flog auf und 2015 wurde nicht nur die Agentur, sondern auch der Pharmakonzern Bayer vom österreichischen Ethikrat gerügt.
Fazit
Jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie verhüten möchte. Allerdings sollte sie vor ihrer Entscheidung von ihrer FrauenärztIn vollständig über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Die Realität zeigt, dass bezüglich Hormonspiralen diese Aufklärung in den seltensten Fällen stattfindet. Vielmehr hantieren FrauenärztInnen mit nachweislich falschen Werbeversprechen des Herstellers („lokale Wirkung“, „niedrig dosiert“).
Da die Frauen den Beipackzettel meist nicht bekommen, kommt es häufig vor, dass sie jahrelang von Arzt zu Arzt rennen auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Ein unhaltbarer Zustand.
Über die Autorin
Katharina Micada ist Musikerin und schreibt für diverse online-Medien über verschiedene Themen. Als Betroffene der Hormonspiralen-Problematik ist sie inzwischen Expertin auf diesem Gebiet.
Kontakt:
mail: info (at) risiko-hormonspirale.de
Web: www.risiko-hormonspirale.de
Aktuelles 2017 von der Redaktion
- Ein eindringliches kurzes Video über das Pro und Kontra der Hormonspirale von 2017 finden Sie in Youtube „Das Verhütungsschirmchen“.
- In Frontal 21 des ZDF wurde am 11.4.2017 ein Beitrag über Hormonimplantate gesendet, wobei auch auf die Hormonspirale eingegangen wurde, da sie dasselbe Gestagen enthält wie die Hormonstäbchen, die unter die Haut implantiert werden.
- Seit 27.4.2017 gibt es einen neuen Radiobeitrag von Bayern 2 auf youtube über die Hormonspirale.
- Niederländische Wissenschaftler führten hormonelle Stress-Tests unter standardisierten Bedingungen durch bei drei Gruppen von Frauen. Frauen mit einer Hormonspirale, Frauen mit einer Östrogen-Gestagen-Pille (die Levonorgestrel enthielt wie in der Hormonspirale) und Frauen mit natürlichem Zyklus ohne Verhütung. Gemessen wurden neben der Herzfrequenz Cortisol im Speichel zu verschiedenen Zeitpunkten während eines Stress-Tests, im But nach ACTH-Stimulation und im Haar. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hormonspirale zu einer signifikanten Veränderung der Aktivität des autonomen Nervensystems führt und die Reaktion der hypothalamisch-hypophysären Nebennierenrinden-Achse verändert. Aleknaviciute, J., et al. (2017). „The levonorgestrel-releasing intrauterine device potentiates stress reactivity.“ Psychoneuroendocrinology 80: 39-45.
- Stand Juni 2017: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit, ob die Angaben zu psychiatrischen Nebenwirkungen auf den Produktinformationen aktualisiert werden müssen. Bei dem Hersteller Bayer gibt es ein Portal zur Meldung von Nebenwirkungen.
Immer noch ist deshalb ganz wichtig, dass vermutete Nebenwirkungen beim BfArM gemeldet werden.
Hier können Sie einen aktuellen Artikel aus Frankreich herunterladen, den Katharina Micada für uns übersetzt hat. Und hier noch ein kritischer Fernseh-Bericht aus Österreich auf youtube - Am 7.11.17 sendet der NDR eine kurze Reportage über die Hormonspirale und die Leidensgeschichte zweier Frauen. Bis zum 7.11.18 kann sie in der Mediathek angesehen werden.
September 2017: BfArM ändert Angaben im Beipackzettel zur Hormonspirale Mirena
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachinformation zu Mirena für GynäkologInnen geändert::
- Der Satz „Diese Spiegel (gemeint sind die Serumkonzentrationen des Hormons Levonorgestrel d.V.) sind niedriger als bei anderen etablierten Anwendungen von Levonorgestrel. Deshalb sind nur geringe Wirkungen auf den Stoffwechsel zu verzeichnen.“ wurde gestrichen.
- Desweiteren wurde die bisher unterschlagene höchste Serumkonzentration kurz nach der Einlage der Hormonspirale eingefügt. Diese beträgt nach 14 Tagen 414 pg/ml, was weitaus höher ist als bisher angenommen.
- Auch wird die Aufnahme der bisher fehlenden (in anderssprachigen Beipackzetteln aufgeführten) Nebenwirkungen Nervosität, Libidoverlust und Gewichtszunahme im Beipackzettel für Deutschland angestrebt. Dazu wurde vom Hersteller eine Stellungnahme verlangt.
Aktuelles 2020 von der Redaktion
Inzwischen ist eine weitere Hormonspirale auf dem Markt, die Kyleena, die 19,5mg Levonorgestrel enthält. Da sie kleiner als die beiden anderen Hormonspiralen Mirena und Jaydess ist, außerdem die Ärmchen flexibeler sind, soll das Einlegen auch in kleinere Gebärmutterhöhlen schmerzloser sein. Durch einen Silberring kann sie gut im US lokalisiert werden. Sie kann bis zu 5 Jahre liegenbleiben. Sicherheitsprofil und Nebenwirkungsraten entsprechen im Wesentlichen den beiden anderen Hormonspiralen.
Im November 2020 erschien im Deutschen Ärzteblatt ein Fachartikel über Depressionen unter der Homonspirale. In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in den Arztpraxen immer noch zu wenig über die möglichen Nebenwirkungen der Levonorgestrel-haltigen Intrauterinspiralen aufgeklärt wird. Insbesondere die psychischen Nebenwirkungen werden häufig missverstanden. Inzwischen gibt es größere Studien, die zeigen, dass Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen und Selbstmord(versuche) unter hormoneller Kontrazeption einschließlich Hormonspiralen häufiger sind als in einer gleichaltrigen Gruppen von Frauen ohne Kontrazeptiva oder Kupferspiralen. Nach Entfernung der Hormonspirale lassen die auffallenden psychischen Veränderungen nach. In einem Rote-Hand-Brief wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2019 auf diese unterschätzten Nebenwirkungen hin. In diesem Zusammenhang sind auch Psychiater gefordert, in einer genauen Arzneimittelanamnese Hormonspiralen Aufmerksamkeit zu schenken.
Zu den weiteren wenig bekannten Befunden bei Hormonspiralen zählen (im Vergleich zu Kupferspiralen, laut Artikel im Ärzteblatt):
- reduzierte Libido
- im Endometrium Zeichen der Entzündung und Immunaktivierung
- HPV-Viren können schlechter bekämpft werden
- Risiko für zervikale Dysplasien erhöht
Haben Sie Erfahrungen mit der Hormonspirale? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.
Liebe Dr. Gerhard,
Ich habe nun die Mirena-Spirale entfernen lassen. Vor 3 1/2 Jahre, als sie eingesetzt wurde, hatte ich eine Myom vom ca. 1.5cm, inzwischen habe ich 2x Myomen, die größere beträgt 6.5x5x6.5cm. Hat das Wachstum mit der Spirale etwas zu tun? Würde die Entfernung der Spirale positiv auf Myome aus wirklichen?
Vor mehr als 20 Jahre, als mein damaliger Frauenarzt mit die Pille zu eine neue mit Gelberkörperhormone gewechselt hat, wurde ich bald schwanger – anscheinend hat die Gelbkörperhormome besondere Auswirkung auf meinem Körper.
Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Liebe Lulu,
ob nach dem Ziehen der Hormonspirale die Myome weniger wachsen, hängt von Ihrem Alter ab und davon, wie schnell sich Ihre eigenen Hormone wieder einregulieren. Mit der richtigen Ernährung und eventuell Nahrungsergänzungen können Sie das unterstützen. Lesen Sie diesen Artikel, dann bekommen Sie eine Idee, wie Sie mithelfen können. Alles Gute
Hallo, seit Anfang Juni liegt bei mir nun die Mirena. Der Tag nach dem Einsetzen, war meine Periode auch fort. Seitdem kommt sie circa alle 2 Wochen, meist für eine länge von mindestens 10 Tage. Die letzte Blutungsdauer war jetzt 2,5 Wochen, ist seit 1,5 Wochen weg. Seit gestern habe ich sie wieder. Das ist doch nicht normal, oder?
Ausserdem habe ich ein Druckgefühl, wenn ich knapp über den Beckenknochen drücke.
Raus nehmen lassen, oder noch länger durchhalten, in der Hoffnung, dass sich das gibt? Ist ja erst 5 Monate wo ich sie trage. Alle sagen mir, dass ich soll nicht so ungeduldig sein.
Liebe Heidi,
5 Monate ist schon ganz schön lang. Unbedingt vom Frauenarzt kontrollieren lassen und mal die Entzündungswerte überprüfen lassen. Auch den Ferritin-Wert im Blut, damit Sie keinen Eisenmangel bekommen. Die Entscheidung raus oder lassen können Sie nur selber treffen, in Abstimmung mit ihrem Arzt. Alles Gute!
Hallo Frau Gerhard,
nach 6 Jahren habe ich mir die Mirena wegen depressiven Phasen wieder ziehen lassen und gegen eine Kupferspirale ausgetauscht.
Psychisch geht es mir wieder richtig gut.
Ein großes Problem ist jetzt aber meine Migräne,die seitdem wieder sehr häufig Auftritt.
2-3x die Woche.
Meine FA sagte,die Migräne könnte man mit einer Minipille versuchen in den Griff zu bekommen.
Kann die Minipille dann wieder meine Stimmung negativ beeinflussen?
Eigentlich bin ich ja froh,keine Hormone mehr zu nehmen.
Wäre Ihnen für einen kurzen Rat dankbar.
MfG
Liebe Mareike,
leider ja, denn die Minipille ist auch wieder ein Gestagen, das die körpereigenen Hormone verändert. Vielleicht kann Ihnen dieser Artikel zur Migräne weiterhelfen.
Hallo
Vielen Dank für die Informationen, die Sie hier geben.
Hier in der Schweiz wird man von Ärzten als psychisch Krank hingestellt, von Gynäkologen belächelt: unmögliche Symptome der Nebenwirkungen von Mirena, im Notfall des Krankenhauses abgewimmelt, das sei kein Notfall, wenn man Anzeichen auf zerebrale Ischämie hat.
Die erste Mirena, ertrug mein Körper 5 Jahre lang gut. Diesen April wurde mir eine neue Mirena eingelegt. Im Juni begann starker Haarausfall, depressive Verstimmung, Angstzustände, Dauerschnupfen, Müdigkeit. Im August begannen die Kopfschmerzen, erst 10 Tage migräneartig mit leichtem Schwindel. Doch im September nahmen die Symptome drastisch zu, wie auch die Intensität des Schmerzes – hin bis zu Todesgedanken. Der Schwindel hatte so stark zugenommen, dass ich mich nicht mehr allein aus dem Haus traute, aus Angst ich könnte zusammen klappen. Ich fühlte, dass ein Kollaps nicht mehr weit entfernt war oder gar ein Schlaganfall. Mein Gehirn schien zu wenig Blut zu erhalten, einseitige Kieferschmerzen beim Zubeißen, Schluckbeschwerden, Krämpfe, rheumatische Erscheinungen in einem Fingergelenk (jetzt sind bereits 4 Finger die ich kaum noch biegen kann).
Die Monatsblutung habe ich seit April nicht gehabt. Doch die Frauenärztin sagte, die Nebenwirkungen seien so selten, das könne unmöglich die Mirena verursachen. Aber trotzdem bestand sie darauf mir die Mirena sofort zu ziehen. Das ist ein Monat her… gerade erlebe ich die ersten 5 Tage am Stück ohne Kopfschmerzen. Es scheint eine Besserung einzutreten… Doch was für eine Irrfahrt… Total entkräftet hoffe ich auf einen Arzt, der mich ernst nimmt. Morgen werde ich zu einem psychiatrischen Gutachten gedrängt und werde von einem Rheumatologen untersucht. Was muss ich noch über mich ergehen lassen bis eine richtige Diagnose gestellt wird.
Danke für Ihren Einsatz. Gruss aus der Schweiz
Liebe Swissmirena,
inzwischen haben Sie ja Ihren Psychiatrischen Termin hinter sich, bitte keine Tabletten nehmen, die er Ihnen womöglich aufdrängen will!! Besorgen Sie sich gute Nahrungsergänzungen, dann werden Sie schnell wieder fit! Gute Besserung!!
Hallo. Obwohl die Mirena seit anfangs Oktober raus ist, leide ich noch immer unter tagelangen pochenden bis hämmernden kopfschmerzen. Obwohl ich jetzt vier fingergelenke nicht mehr richtig biegen kann und jegliche belastung der finger extrem schmerzt, konnte die rheumatologin nichts finden.
Sie nahm mich wenigstens ernst und veranlasste doch noch ein MRI des schädels. Auch ein weiteres blutbild wurde gemacht. Da hat sich nun ergeben, dass ich neu eine autoimmune Lebererkrankung habe. Autoimmune cholangitis, primär biliäre zirrhose PBC was genau das bedeutet, wird mir nächste woche der spezialist für innere medizin hoffentlich sagen können. Ich habe eine meldung an swissmedic gemacht,. Die schweizerische meldezentrale für arzneinebenwirkungen.
Was halt echt nervig ist am ganzen, dass man glück haben muss, ob man vom arzt ernst genommen wird…
Mein allgemeiner zustand hat sich etwas gebessert. Seit april hatte ich nun die erste schmierblutung. Kein schwindel mehr und das gefühl einer nahen ohnmacht ist weg. Leider noch immer die kopfschmerzen. Doch ich bin zuversichtlich… Bald wieder ein normales leben führen zu können.
Danke
Gruss aus der schweiz
Liebe Christina,
das hört sich ja wirklich nicht so gut an! Toll, dass Sie eine Meldung gemacht haben!! Da die Hormone in der Spirale auch Vitaminräuber sind, unbedingt mit dem Internisten über Nahrungsergänzungen sprechen. Alles Gute!!!
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich trage meine Mirena bereits seit Dezember 2011.
Meine FA sagt seit 2016 jedes Jahr, dass die Mirena noch länger liegen kann.
Erst wenn die Blutung schlimmer wird, dann sollte ich mich melden.
Zudem sagt sie, dass es Studien dazu gibt, dass die Hormone mind. 7,5 Jahren abgegeben werden.
Die tägliche Dosierung ist wohl genau ausgerechnet!
Teilweise hat sie auch Patientinnen, die ihre Mirena bis zu 10 oder 15 Jahren tragen.
Ich bin immer unruhig und habe Angst, dass ich schwanger werde…. sie liegt jetzt schließlich schon fast 7 Jahre.
Was sagen Sie dazu?
Gibt es diese Studien oder würden Sie einen schnellen Austausch empfehlen?
Grüße Franziska
Liebe Franziska,
wenn es Ihnen gut mit der Hormonspirale geht, sollten Sie Ihrer Ärztin vertrauen. Haben Sie denn einen Zyklus?
Guten Tag Frau Doktor Erhard,ich schreibe Ihnen weil meine 31.jährige Tochter mir nicht glaubt,das ihre ständigen ,vom HausArzt als Wehwehchen benannt,eventuell von der Hormonspirale kommen.Dazu gehören Kreisrunder Haarausfall,starke Hautausschläge,ständige starke Unterleibsschmerzen etc.Bei der 1. Spirale mit23 Jahren bekam sie schlechte p Werte und musste sich an der Gebärmutter Lasern lassen.Sie schiebt alles auf Stress Vollzeitjob und Abendstudium.Sie ist sehr depressiv und Reizbar und selbst die Ärzte nehmen ihre ständigen Beschwerden nicht mehr ernst.Eben ist sie beim Arzt weil Sie ein ganz schlechtes Blutbild mit viel zu hohe Werten gedämmt hat.Kann das alles von dieser Hormonspirale kommen.Liebe Grüße von einer besorgten Mutter,die sich Hormone verabreichen ließ .
Liebe Viktoria,
gut, dass Sie so eine aufmerksame Mutter sind! Natürlich ist das die Hormonspirale!!!! Schleunigst raus damit!
Hallo Frau Dr. Gerhard,
ich habe mir im Juni diesen Jahres die Spirale Kyleena einsetzen lassen. Ich bin 32 Jahre alt. Anfangs war alles in Ordnung, die Blutungen wurden zwar weniger aber es ging mir gut. Allmählich bemerkte ich wie ich immer gereizter, genervt und antriebslos wurde.
Seit einer Woche habe ich Gefühlsstörungen (kaltes Empfinden) in Armen und Beinen, bin zu nehmend nervös, mir ist oft schwindelig, habe Herz teils Kopf- undRückenschmerzen und ständige Angst schwer krank zu sein, was eigentlich gar nicht meine Art ist. Zweimal habe ich mich so in alles reingesteigert, dass ich Panikattacken bekam. Ich bekam Angst verrückt zu werden und mir die Symptome nur einzubilden.
Mein Hausarzt „stellt mich nun auf den Kopf“ hat jedoch auch die Spirale im Verdacht. Am Herz beispielsweise konnte er nichts feststellen.
Können Sie mir sagen, ob sie Erfahrungen mit solchen Symptomen haben und diese durch die Spirale verursacht werden können?
Ich danke Ihnen im Voraus.
Viele Grüße,
Anna
Liebe Anna,
die Symptome können zur Hormonspirale passen, am besten raus damit!
Hallo Anna, das klingt ganz genauso wie bei mir. Ich finde mich zu 100% wieder. Seit 1 Jahr liegt bei mir die Mirena und ich habe ständig depressive Phasen und Angstzustände. Dazu Brustschmerzen, Migräne, Mißempfindungen (Kribbeln in den Armen und Händen oder am Kopf)…. ich bin auch am überlegen die Spirale entfernen zu lassen, da meine Hausärztin nichts findet.
Von August 2017 bis September 2018 trug ich die Hormonspirale. Sie sollte meine Blutungen vermindern und so zu einem normalen Eisenhaushalt beitragen. Die Blutungen vermninderten sich bis sie anfangs July 2018 stoppten. Dann begannen plötzliche Hitzeschübe, erst nachts später auch tags. Durch das bis zu 5malige Erwachen in einer Nacht litt ich zunehemend unter Schlafmangel. Mein Gynäkologe diagnostizierte, ich sei in der Menopause und wollte mir zusätzlich Östrogene verschreiben. Das hat mich sehr gestört. Nach eigener Recherche entschied ich mich, die Hormonspirale zu entfernen. Nun ist sie seit 4 Wochen draussen und seit 2 Wochen bin ich ohne Hitzeschübe. Dennoch bin ich immer noch schnell greizt und gestresst. Meine Hausärztin denkt, dass ich in der Menopause sei. Mein Anti-Müller-Hormonspiegel ist auch sehr tief. Immerhin leide ich nicht mehr unter diesen extremen menopausalen Beschwerden. In meinem Alter, 41, ist das sehr früh. Wie soll ich nun vorgehen? Hormonersatz und falls ja, welche Hormone?
Liebe Moon,
auf keinen Fall so schnell an Hormonersatz denken, sondern erst mal Ihre Selbstheilungskräfte unterstützen. Oft reguliert sich das wieder ein! Wenn die Spirale erst 4 Wochen draußen ist, wird alles noch besser werden! Falls nicht, müssen Sie schon eine richtige Hormonuntersuchung machen lassen, damit man entscheiden kann, was Ihnen fehlt. Alles Gute!
Geschätzte Frau Prof.Dr. Gerhard
Danke für ihre aufmunternden Worte. Was verstehen sie unter einer richtigen Hormonuntersuchung?
nach Rückspache mit Ihrem Frauenarzt FSH, Prolaktin, Estradiol, DHEA, eventuell Progesteron
Ich war ca. 1,5 Jahre nach Einsetzen der Mirena 1 Woche stationär in der Neurologie. Diagnose Panik/Angst Störung. 4 Wochen nachdem die Mirena entfernt wurde, hatte ich nie wieder solche Beschwerden. Es war die Hölle!! Nie wieder Mirena!
Liebe Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
ich war nun bei meiner FA und habe die Gestagenpille (Desogestrel 75) abgesetzt. Sie war davon nicht begeistert und immer noch der Meinung ich solle weiter durchhalten es würde sich einpendeln. Erneut kam sie auf die Spirale zu sprechen, die ich ebenfalls erneut ablehnte. Dann sagte sie mir, dass man wohl eine Ausschabung machen müsse und eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut. Vor der Gestagenpille hatte ich einen sehr regelmäßigen aber verkürzten Zyklus – ich bekam alle 2,5 Wochen meine Regel. Auf die Frage, wie lange es jetzt braucht, bis mein Körper sich von der Gestagenpille erholt und die Blutung wieder regelmäßig kommt, bekam ich die Antwort: „Das kann man nicht sagen, Sie sind ja auch keine 20 mehr.“ Ich befürchte nur mir durch die 10 Wochen Gestageneinahme alles kaputt gemacht zu habe oder kann der Körper regenerieren?
Ich habe mit dem Gestagen angefangen um die starken Blutungen (von Wille Brandt+Anämie) und den verkürzten Zyklus in den Griff zu bekommmen. Außer der Spirale oder einer Endometriumablation bekomme ich keine Alternativen aufgezeit. Gibt es aus Ihrer Praxiserfahrung heraus Alternativen?
Mit freundlichen Grüßen
Sophia
Liebe Sophia,
Aus meiner Erfahrung gibt es pflanzliche Alternativen und bioidentische Hormone. Aber Sie müssen sich eine Therapeutin vor Ort suchen, da die richtige Auswahl und Einstellung individuell erfolgen muss. Viele Grüße und viel Erfolg!