Das Risiko von Hormonspiralen wird unterschätzt. Nur etwa die Hälfte der Anwenderinnen nutzen wegen der Nebenwirkungen die vorgeschriebene Liegezeit aus.
Von vielen FrauenärztInnen wird die Hormonspirale (Mirena oder Jaydess) als „der Mercedes“ unter den Verhütungsmitteln beworben. Diese wirke nur lokal und sei sehr niedrig dosiert. Außerdem sei sie gut verträglich und habe (fast) keine Nebenwirkungen. Frauen, die sich darauf einließen, haben schon böse Überraschungen erlebt. Denn alle diese Werbeargumente sind falsch.
- Eine lokale Wirkung ist physiologisch unmöglich.
- Niedrig dosiert? Die Mirena Hormonspirale gibt täglich so viel Gestagen ab wie 2-6 Minipillen.
Nicht verwunderlich, dass die Frauen daher mit einer großen Zahl an Nebenwirkungen rechnen müssen. Der Beipackzettel wird nur äußerst selten ausgehändigt (was eigentlich verpflichtend ist für die FrauenärztInnen), und daher kann der Zusammenhang oft zunächst nicht hergestellt werden.
Nebenwirkungen
Mirena Beipackzettel
Die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen zu Mirena reichen von Akne bis Zysten.
Sehr häufig sind:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, Veränderung des Blutungsmusters: verstärkte Blutung, zu seltene Monatsblutungen, verminderte Blutung, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen, Entzündung der Scheide und des äußeren Genitals, Ausfluss aus der Scheide.
Häufig treten auf:
Depressive Stimmung, Depression, Migräne, Übelkeit, Nervosität, verringerter Geschlechtstrieb (Libido), Akne, übermäßiger Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster, Rückenschmerzen, Eierstockzysten, schmerzhafte Monatsblutung, Brustschmerzen, Brustspannen, Ausstoßung der Mirena, Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme, Verfärbung der Haut, verstärkte Pigmentierung der Haut, Entzündungen im Beckenbereich, Entzündungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter, Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse II, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
Jaydess Beipackzettel
Der Beipackzettel der Hormonspirale Jaydess ist nahezu identisch.
Nicht aufgeführt sind bei beiden Varianten die psychischen Nebenwirkungen, wie Panikattacken, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe, vor denen bereits 2009 im Ärzteblatt gewarnt wurde.
So viel zur „guten Verträglichkeit“ der Hormonspirale.
Viele Frauen berichten auch über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Hashimoto Thyreoiditis, die sie unter der Hormonspirale entwickelt haben.
Die „lokale“ Wirkung
Glaubt man dem Hersteller, so wird das Gestagen Levonorgestrel lediglich in die Gebärmutter abgegeben. Ein Schaubild in der Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ suggeriert, dass andere hormonelle Verhütungsmethoden systemisch wirken, hingegen Mirena „lokal“ und eben nicht systemisch.
Ein leeres Werbeversprechen, denn das Gestagen wird bereits eine Stunde nach Einlage im Blut nachgewiesen.
Auch die systemischen Nebenwirkungen belegen diese Wirkung. Schließlich ist die Gebärmutter nicht aus Plastik. Eigentlich sollte jedem medizinisch bewanderten Menschen klar sein, dass eine „lokale“ Wirkung nicht möglich ist. Verwunderlich ist, dass sehr viele FrauenärztInnen ihren Patientinnen genau von dieser „lokalen“ Wirkung erzählen. Ob sie es selbst glauben?
Die „niedrige“ Dosierung
Bis mindestens 2006 kursierten Werbebroschüren des früheren Herstellers Schering, in denen behauptet wird, dass die im Blut messbaren Hormonspiegel unter Mirena 20-100mal geringer seien als bei der Pille.
Mit der Übernahme durch die Firma Bayer verschwand diese Information aus der Werbebroschüre.
Tatsächlich erzeugt die Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält, Hormonkonzentrationen, die mindestens doppelt so hoch sind wie die Konzentration bei einer Pille mit dem gleichen Wirkstoff. Wenn die Frau einen verlangsamten Stoffwechsel hat (z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion), kann diese Menge bis zu 6fach höher als eine Pille sein.
Progesteronmangel/Östrogendominanz
Der Großteil der Nebenwirkungen entspricht der Symptomatik eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz. Von Gestagenen ist bekannt, dass sie an die Rezeptoren des Progesterons andocken und einige Funktionen des Progesterons übernehmen. Folge ist, dass die Produktion von körpereigenem Progesteron heruntergefahren wird, denn laut Rezeptoren ist ja genügend Progesteron vorhanden. Das Ergebnis ist Progesteronmangel, der auch meist eine Östrogendominanz nach sich zieht.
Auch in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel. Das Beschwerdebild unter der Hormonspirale ähnelt deshalb Wechseljahresbeschwerden und kann leicht verwechselt werden. Dennoch sind auch verfrühte Wechseljahre möglich.
Hormonspirale für stillende Mütter?
Die Hormonspirale wird für stillende Mütter empfohlen. Im Beipackzettel steht dazu:
„Levonorgestrel wurde in der Muttermilch gefunden (ungefähr 0,1 % der Dosis werden vom Säugling aufgenommen); allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die von Mirena nach dem Einlegen in die Gebärmutterhöhle freigesetzte Dosis ein Risiko für das Kind mit sich bringt. Es scheint keine schädlichen Auswirkungen auf das Wachstum bzw. die Entwicklung des Kindes zu haben, wenn Mirena sechs Wochen nach der Geburt zur Anwendung kommt. Reine Gestagen-Methoden haben anscheinend keinen Einfluss auf die Quantität bzw. die Qualität der Muttermilch.“
Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Freisetzung des Hormons tatsächlich um ein Vielfaches höher ist als behauptet wird, so gilt dies auch für die Konzentration in der Muttermilch. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass sich das Hormon nicht negativ auf den gestillten Säugling auswirkt. Mit Hormonspirale stillende Mütter berichteten von Kindern, die viel schrien, unruhig waren und sich sehr an die Mutter klammerten. Zudem wurden in einer Studie aus Chile von 2002 bei Kindern, die unter einem Levonorgestrel-haltigen Implantat gestillt wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und Augenentzündungen festgestellt.
Jaydess, die bessere Alternative?
2012 kam eine neue, kleinere und niedrig dosiertere Hormonspirale auf den Markt, zugeschnitten auf junge Frauen, die noch nicht geboren haben. Die Jaydess soll nur 3 Jahre getragen werden und enthält 13,5 mg Levonorgestrel, im Gegensatz zu ihrer „großen Schwester“ Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält und 5 Jahre getragen wird. Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Mirena viel zu hoch dosiert ist. Theoretisch würden 22,5 mg des Gestagens – also weniger als die Hälfte – ausreichen, um für 5 Jahre verhütend zu wirken.
Die täglich abgegebene Menge reicht bei Jaydess aber dennoch aus, um genau die gleichen gravierenden Nebenwirkungen wie bei der Mirena auszulösen.
Infektionsrisiko
Laut Werbebroschüre böte die Hormonspirale Mirena vermutlich Schutz vor bestimmten Infektionen.
Darüber gibt es keine Nachweise. Im Gegensatz dazu wird in einer Dissertation von 2011 ein Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und einem erhöhten Risiko für chronisch-rezidivierende Vulvo-Vaginal-Infektionen festgestellt. Besonders Pilze können auf der Spirale einen Biofilm bilden, der bei den Frauen zu rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen führen kann.
Verträglichkeit / Zufriedenheit mit der Hormonspirale
Laut Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ ist die Verträglichkeit besonders gut. Es werden lediglich „unerwünschte Begleiterscheinungen“ in der Anpassungsphase aufgeführt. Laut einer Studie sollen diese später signifikant nachlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Studie von 1994 ist, also noch vor der Einführung der Hormonspirale auf dem deutschen Markt, Langzeitbeobachtungen und -nebenwirkungen können also nicht eingeflossen sein. Durch den langsam sinkenden Progesteronspiegel treten viele Nebenwirkungen erst schleichend mit den Jahren auf.
Auch ist die Rede von 95 % zufriedenen bis sehr zufriedenen Mirena-Anwenderinnen.
Doch laut einer finnischen Studie aus 2007 entschieden sich 43 % der Mirena-Anwenderinnen vor Ablauf der 5-Jahresfrist für ein anderes Verhütungsmittel. Eine britische Studie zu Jaydess von 2015 kommt zum gleichen Ergebnis. Dort hielten nur 57 % der Jaydess-Anwenderinnen die vollen drei Jahre durch.
Was Frauen von ihren FrauenärztInnen berichten
In Internetforen tauschen sich hunderte von Frauen aus, die nicht oder ungenügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. In den seltensten Fällen wurde umfassend aufgeklärt, fast nie der Beipackzettel ausgehändigt. Seit 2007 ist es verpflichtend für FrauenärztInnen, aufzuklären, den Beipackzettel auszuhändigen und die Frau dafür unterschreiben zu lassen.
Sehr viele Frauen wurden bei Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen. Diese Ärzte stritten die Nebenwirkungen ab, da die Hormonspirale ja angeblich nur lokal wirke, was wie gesagt falsch ist.
Immer wieder wird berichtet, dass ÄrztInnen sich weigerten, die Hormonspirale zu entfernen, als die Patientinnen von massiven Nebenwirkungen berichteten. Nicht selten mussten diese Frauen dann mehrere ÄrztInnen aufsuchen, um die krankmachende Untermieterin loszuwerden.
Bayer und die illegale Werbekampagne
Im Jahr 2011 gab der Hersteller Bayer einer österreichischen Agentur den Auftrag, positive Erfahrungsberichte über die Hormonspirale Mirena in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Diese Berichte sollten durch Rechtschreibfehler authentischer wirken. Die illegale Kampagne flog auf und 2015 wurde nicht nur die Agentur, sondern auch der Pharmakonzern Bayer vom österreichischen Ethikrat gerügt.
Fazit
Jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie verhüten möchte. Allerdings sollte sie vor ihrer Entscheidung von ihrer FrauenärztIn vollständig über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Die Realität zeigt, dass bezüglich Hormonspiralen diese Aufklärung in den seltensten Fällen stattfindet. Vielmehr hantieren FrauenärztInnen mit nachweislich falschen Werbeversprechen des Herstellers („lokale Wirkung“, „niedrig dosiert“).
Da die Frauen den Beipackzettel meist nicht bekommen, kommt es häufig vor, dass sie jahrelang von Arzt zu Arzt rennen auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Ein unhaltbarer Zustand.
Über die Autorin
Katharina Micada ist Musikerin und schreibt für diverse online-Medien über verschiedene Themen. Als Betroffene der Hormonspiralen-Problematik ist sie inzwischen Expertin auf diesem Gebiet.
Kontakt:
mail: info (at) risiko-hormonspirale.de
Web: www.risiko-hormonspirale.de
Aktuelles 2017 von der Redaktion
- Ein eindringliches kurzes Video über das Pro und Kontra der Hormonspirale von 2017 finden Sie in Youtube „Das Verhütungsschirmchen“.
- In Frontal 21 des ZDF wurde am 11.4.2017 ein Beitrag über Hormonimplantate gesendet, wobei auch auf die Hormonspirale eingegangen wurde, da sie dasselbe Gestagen enthält wie die Hormonstäbchen, die unter die Haut implantiert werden.
- Seit 27.4.2017 gibt es einen neuen Radiobeitrag von Bayern 2 auf youtube über die Hormonspirale.
- Niederländische Wissenschaftler führten hormonelle Stress-Tests unter standardisierten Bedingungen durch bei drei Gruppen von Frauen. Frauen mit einer Hormonspirale, Frauen mit einer Östrogen-Gestagen-Pille (die Levonorgestrel enthielt wie in der Hormonspirale) und Frauen mit natürlichem Zyklus ohne Verhütung. Gemessen wurden neben der Herzfrequenz Cortisol im Speichel zu verschiedenen Zeitpunkten während eines Stress-Tests, im But nach ACTH-Stimulation und im Haar. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hormonspirale zu einer signifikanten Veränderung der Aktivität des autonomen Nervensystems führt und die Reaktion der hypothalamisch-hypophysären Nebennierenrinden-Achse verändert. Aleknaviciute, J., et al. (2017). „The levonorgestrel-releasing intrauterine device potentiates stress reactivity.“ Psychoneuroendocrinology 80: 39-45.
- Stand Juni 2017: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit, ob die Angaben zu psychiatrischen Nebenwirkungen auf den Produktinformationen aktualisiert werden müssen. Bei dem Hersteller Bayer gibt es ein Portal zur Meldung von Nebenwirkungen.
Immer noch ist deshalb ganz wichtig, dass vermutete Nebenwirkungen beim BfArM gemeldet werden.
Hier können Sie einen aktuellen Artikel aus Frankreich herunterladen, den Katharina Micada für uns übersetzt hat. Und hier noch ein kritischer Fernseh-Bericht aus Österreich auf youtube - Am 7.11.17 sendet der NDR eine kurze Reportage über die Hormonspirale und die Leidensgeschichte zweier Frauen. Bis zum 7.11.18 kann sie in der Mediathek angesehen werden.
September 2017: BfArM ändert Angaben im Beipackzettel zur Hormonspirale Mirena
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachinformation zu Mirena für GynäkologInnen geändert::
- Der Satz „Diese Spiegel (gemeint sind die Serumkonzentrationen des Hormons Levonorgestrel d.V.) sind niedriger als bei anderen etablierten Anwendungen von Levonorgestrel. Deshalb sind nur geringe Wirkungen auf den Stoffwechsel zu verzeichnen.“ wurde gestrichen.
- Desweiteren wurde die bisher unterschlagene höchste Serumkonzentration kurz nach der Einlage der Hormonspirale eingefügt. Diese beträgt nach 14 Tagen 414 pg/ml, was weitaus höher ist als bisher angenommen.
- Auch wird die Aufnahme der bisher fehlenden (in anderssprachigen Beipackzetteln aufgeführten) Nebenwirkungen Nervosität, Libidoverlust und Gewichtszunahme im Beipackzettel für Deutschland angestrebt. Dazu wurde vom Hersteller eine Stellungnahme verlangt.
Aktuelles 2020 von der Redaktion
Inzwischen ist eine weitere Hormonspirale auf dem Markt, die Kyleena, die 19,5mg Levonorgestrel enthält. Da sie kleiner als die beiden anderen Hormonspiralen Mirena und Jaydess ist, außerdem die Ärmchen flexibeler sind, soll das Einlegen auch in kleinere Gebärmutterhöhlen schmerzloser sein. Durch einen Silberring kann sie gut im US lokalisiert werden. Sie kann bis zu 5 Jahre liegenbleiben. Sicherheitsprofil und Nebenwirkungsraten entsprechen im Wesentlichen den beiden anderen Hormonspiralen.
Im November 2020 erschien im Deutschen Ärzteblatt ein Fachartikel über Depressionen unter der Homonspirale. In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in den Arztpraxen immer noch zu wenig über die möglichen Nebenwirkungen der Levonorgestrel-haltigen Intrauterinspiralen aufgeklärt wird. Insbesondere die psychischen Nebenwirkungen werden häufig missverstanden. Inzwischen gibt es größere Studien, die zeigen, dass Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen und Selbstmord(versuche) unter hormoneller Kontrazeption einschließlich Hormonspiralen häufiger sind als in einer gleichaltrigen Gruppen von Frauen ohne Kontrazeptiva oder Kupferspiralen. Nach Entfernung der Hormonspirale lassen die auffallenden psychischen Veränderungen nach. In einem Rote-Hand-Brief wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2019 auf diese unterschätzten Nebenwirkungen hin. In diesem Zusammenhang sind auch Psychiater gefordert, in einer genauen Arzneimittelanamnese Hormonspiralen Aufmerksamkeit zu schenken.
Zu den weiteren wenig bekannten Befunden bei Hormonspiralen zählen (im Vergleich zu Kupferspiralen, laut Artikel im Ärzteblatt):
- reduzierte Libido
- im Endometrium Zeichen der Entzündung und Immunaktivierung
- HPV-Viren können schlechter bekämpft werden
- Risiko für zervikale Dysplasien erhöht
Haben Sie Erfahrungen mit der Hormonspirale? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.
Hallo, ich habe die Spirale Kyleena vor vier Tagen einsetzen lassen. Vor acht Wochen habe ich entbunden. Somit Stille ich noch. Ich bin nicht der Typ, der sich in Foren aufhält oder gar selbst etwas schreibt; heute kam die Spirale am 5. Tag raus. Ich bin entsetzt und empört darüber, wie bedenkenlos damit umgegangen wird! Ich mit inbegriffen. Der Verdauungs-Rhythmus meines Babys hat sich drastisch von geregelten 2x Stuhlgang auf 8x pro Tag erhöht. Der erste Stuhlgang nach der Spirale war farblos (lt. Kinderarzt sehr bedenklich). Dazu kam bei dem Baby plötzliches Schreien (definitiv keine Koliken, damit haben wir Erfahrung) auf und starkes Gebundensein an eine Bezugsperson. Der Blick des Babys sagte mir: ich habe Angst. Unruhe und Nervosität waren auch dabei, sowie Schlafstörungen.
Bei mir selbst folgende Nebenwirkungen: Abgeschlagenheit, Depressive Stimmung, plötzliches Weinen, Wahrnehmungsstörungen (ich habe mich nicht getraut die große Tochter aus dem Kindergarten mit dem Auto abzuholen), Angstzustände, Panikattacken, Nervosität, neben mir stehen, Übelkeit, starkes Frieren.
Die 500,- schenke ich mir und meinem Baby zur Gesundheit. Schade, dass ich es nicht besser wusste. P.S. Im Vorgespräch mit dem Arzt sagte ich selbst noch, es hätte keine Eile mit der Spirale, es dürfe sich alles erstmal Rückbilden. Die Reaktion war ein: Nein im Gegenteil, es ist schmerzloser wenn jetzt, da alles locker und weich, Verträglichkeit ist eigentlich Gang und Gebe.
Durch die 2. Schwangerschaft habe gelernt, sehr sensibel und feinfühlig mit meinem Körper zu sein. Dieses Teil: Nie wieder!
Liebe Chrissie,
Gott sei Dank, dass Sie so eine aufmerksame Mutter sind und auch schon Erfahrungen mit Ihrem ersten Kind hatten. Es ist wirklich eine Sünde, einer stillenden jungen Mutter die Hormonspirale zu legen. Leider wird den Ärzten das Gegenteil suggeriert. Alles Gute für Sie!!!
Können Sie mir vielleicht sagen wie lange es bei einem Baby dauert bis all die „fremden“ Hormone ausgeschieden sind und somit auch die Begleiterscheinungen verschwunden sind?
Freundliche Grüße Chrissi
Liebe Chrissi,
das ist noch nie überprüft worden. Wenn Sie den Eindruck haben, dass es Ihrem Baby noch nicht gut geht, empfehle ich Ihnen, mal einen Kinderarzt aufzusuchen, der auch homöopathisch arbeitet. Der findet sicher ein Mittel, durch das sich Ihr Baby schneller erholt. Viele Grüße
Liebe Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
wenn ich es richtig nachvollziehe, dann sind die Beschwerden, die ich durch die Gestagenpille habe (mittlerweile nehme ich ja 2 Gestagenpillen tgl.) im Prinzip Wechseljahresbeschwerden, aufgrund von Östrogenmangel. Ich werde jetzt die Gestagenpille absetzen und habe diese dann insgesamt 10 Wochen genommen. Pendelt sich der Körper von alleine ein oder brauche ich nun wegen Östrogenmangels ein weiteres künstliches Hormon? Maßnahmen, wie Ernährung/Mikronährstoffe etc. setze ich um!
Mit freundlichen Grüßen
Sophia
Hallo Frau Dr. Gerhard,
ich habe jetzt seit September 2016 die Mirena. Ich habe mich für die Mirena entschieden, weil ich nach 24 Jahren Pilleneinnahme, ständig Probleme hatte. Von starken Unterleibsschmerzen bis hin zur starken Brustschmerzen. Mein Frauenarzt sagte mir, das es besser sei die Spirale zu verwenden, da die Hormonzufuhr dabei geringer wäre.
Ich habe zwar ein Kind per Kaiserschnitt bekommen, aber das einsetzen war das schlimmste was ich je an Schmerzen erlebt habe. Naja seit dem Tag des Einsetzens, habe ich zwar keine Regelblutung mehr und die Schmerzen einmal im Monat hielten sich zwar in Grenzen, was das einziege positive daran war. Seit meine Pubertät leide ich an einer Akne Vulgares. Diese hat ich mit der Pilleneinnahme immer in Griff. Mir war bewusst das es mit der Mirena ein wenig dauert bis mein eigener Hormonhaushalt wieder richtig arbeitet, aber nach einem halben Jahr wurde nichts besser. Ich hatte wieder eine schwere Akne, dazu Hitzewallungen, Brustschmerzen, Unterleibsschmerzen nach einem Jahr Mirena, starke Gewichtszunahme, starke fettige Haare nach einem halben Tag ohne Haarewaschen, Haarausfall und sehr starke Milienentwicklung bis hin zur schmerzhaften Pickelentwicklung im Schambereich, Hals und Gesicht. Ich habe meinen Frauenarzt gesagt, das ich irgendwie nicht zufrieden bin und dieser hat das einfach abgetan. Das wird schon Kindchen habe ich gehört. Ich bin 38 Jahre alt und das wäre ganz normal. Nach mehrmaligen Meckern hat der Frauenarzt hat dann endlich auf mein drängen reagiert und mir zusätzlich die Tablette Androcur 10mg verordnet. Ich habe anfangs alle 2 Tage eine halbe genommen und es wurde nicht besser. Ein Mirena-Entnahme war für mein FA immer noch kein Thema. Zu dem kam, dass ich ständig eine Blasenentzündung hatte, die ich leider nicht gemerkt habe. Das kam dann immer bei der Urin Untersuchung raus. Ich spüre die Blasenentzündung wahrscheinlich genbedingt nicht, gründe dafür sind nicht bekannt. Naja, daraufhin habe ich den Frauenarzt noch mal angesprochen, ob diese vielleicht durch die Mirena entstehen, da ich nie zuvor Probleme hatte und auch keine Blasenentzündung bei Kontrollen ein Thema war. Er verneinte meine Frage und sagte das es nicht davon kommen würde. Also glaubte ich Ihm. Aufgrund der Hautverschlechterung, sollte ich von Androcur jetzt jeden Tag eine halbe Tablette nehmen. Meine Haut wurde immer noch nicht besser, es blieb bei den Symptomen. Zeitweise habe ich schon gedacht, ich sei verrückt und bilde mir alles nur ein oder komme vielleicht in die Wechseljahre, aufgrund der Hitzewallungen. Ich habe seit dem einsetzen eine konstante Temperatur von 38, mal höher und mal geringer. Das Blutbild zeigt keine Veränderungen an.
Ich habe dann vor zwei Monaten eine Hautärztin um Rat gefragt. Sie sagte es gäbe keine andere Tablette die meine Symptome lindern würde. Aber das es doch vielleicht mit der Mirena und der Androcur zusammenhängen könnte. Ich sollte mir vielleicht Gedanken machen, diese entfernen zu lassen und nach zwei jähriger Pillenpause, wieder mit dieser anzufangen. Jetzt weiß ich nicht mehr was ich machen soll. Ich bin einfach verwirrt, weil es keiner wirklich im Umfeld verstehen kann. Zum einen habe ich Angst vor den Schmerzen der Entfernung der Mirena und vor der Reaktion meines Frauenarztes. Ich bin wirklich mit ihm zufrieden, aber seit der Einsetzung der Mirena, fühle ich mich nicht ernstgenommen. Würde es mir wirklich helfen, wieder umzusteigen? Kann es wirklich mit der Mirena zusammenhängen? Bilde ich es mir vielleicht doch nur ein? Was kann ich tun um ihn zu überzeugen? Leider gibt es hier nicht wirklich gute Frauenärzte in der Nähe und man möchte ja auch nicht mehrere ausprobieren. Es ist ja auch nicht wie ein einfacher Hausarztwechsel.
Liebe Alea,
Die Nebenwirkungen, über die Sie klagen, stehen alle im Beipackzettel der Mirena. Warum müssen Sie eigentlich den Frauenarzt überzeugen? Es geht doch um Ihre Gesundheit! Zu dem künstlichen Gestagen dann auch noch Androcur dazu spricht nicht gerade für seine Hormonkenntnisse. Schicken Sie ihn, die Mirena und die Androcur zum Teufel, wenn Ihnen Ihre Gesundheit und Ihre Lebensqualität was bedeuten. LG
Liebe Frau Prof. Gerhard,
bei meinem letzten Kommentar hatte ich berichtet, das ich die Kyleena Hormonspirale seit Mitte Mai habe, 29 Jahre alt bin, vorher habe ich nie hormonell verhütet und habe ab Zyklusmitte bis hin zur Periode Unterleibskrämpfe … Neu kommt hinzu eine Scheidentrockenheit seit einigen Wochen.
Sie hatten mir daraufhin geschrieben, dass es vielleicht an den Eierstockhormonen liegt.
VIELEN DANK hierfür.
Ich bind daraufhin zu meiner Gynäkologin gegangen und habe Sie gebeten meine Eierstockhormone zu untersuchen.
Das Blut wurde genau in Zyklusmitte abgenommen.
Ich habe nun folgende Werte erhalten:
Östradiol (E2) = 110,0
Progesteron= 8,4
Follitropin (FSH) = 5,8
Meine Ärztin meinte das ich hier eine Progesteronsalbe (Yamswurzel) ab der Eisprungphase bin hin zur Periode nehmen muss.
Was ist Ihre Meinung hierzu?
Wie interpretieren Sie diesen Wert?
Ist das schlecht für meine Gesundheit?
Liegt es an der Hormonspirale und empfehlen Sie diese herauszunehmen?
Um jeden Rat bin ich dankbar, da ich solche Beschwerden nie vorher hatte und sehr verunsichert bin was mit meinem Körper gerade passiert.
Liebe Lela,
Die Hormone zeigen, dass Sie einen Eisprung hatten, der Gelbkörperhormonwert aber zu niedrig ist. Sie können es mit einer Progesteroncreme versuchen. Aber bitte auch daran denken, dass die künstlichen Hormone Vitaminräuber sind, so dass es durch diesen Mangel ebenfalls zu den Beschwerden in der zweiten Zyklushälfte kommen kann. Ehe Sie die Spirale entfernen lassen, können Sie ja mal probieren, ob Progesteron und die Nahrungsergänzungen helfen. Viel Glück!
Schlimm schlimm, bei mir sitzt die Spirale nun gut ein Jahr wenn ich mich nicht täusche.. beim einsetzen musste ich danach erstmal in die apotheke und mir was gegen die Schmerzen holen, dabei bin ich fast umgekippt. Meine Haut wurde schlechter und ich habe Haare am Hals bekommen ich bin 21 ?!! Und heute liege ich mal wieder im Bett und hab die 2te ibu 400 intus weil ich solche Schmerzen habe. Morgen rufe ich bei meinem FA an, mir reicht es, ich dachte immer Oman 350 Euro in die Tonne gekloppt, aber jetzt ist es mir egal ich habe trotz allem monatlich meine Tage und dazu die übertäglichsten schmerzen überhaupt…
Liebe Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe mir so etwas schon gedacht, weil es sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand, dass die Hormonspirale keine Alternative ist, wenn ich schon so massive Nebenwirkungen durch die Gestagenpille habe. Doch meine FÄ hat jedes Argument in diese Richtung vom Tisch gewischt. Sie gab mir klar zu verstehen, dass sie es für ziemlich dämlich hält, dass ich die Spirale ablehne. Auch als ich nachfragte, ob es nicht Sinn macht, nachdem ich nun 9 Wochen mit der Gestagenpille durchgehalten habe, die Einnahme abzubrechen rollte Sie nur mit den Augen. Es ist schlimm, ich war durch den starken Blutverlust und die Nebenwirkungen sowieso schon geschwächt und dann wird frau so abgekanzelt. Ein anderes Gestagen und ein Östrogen wären ja wieder künstliche Hormone – ich habe mittlerweile richtig Angst vor künstlichen Hormonen! Die Zustände in die ich da geraten bin, waren sehr unangenehm und kaum zu kontrollieren. Völliges Chaos in Körper und Kopf. Die Zeiten mit meinem heftigen PMS und den 4-5 Tagen an denen ich sehr stark geblutet habe, kommen mir mittlerweile vor wie das Paradies auf Erden. Meine FÄ ist angeblich Hormonspezialistin – einen Termin wo anders zu bekommen ist fast unmöglich: Aufnahmestopp oder Wartezeiten bis zum einem Dreivierteljahr.
Meine Idee war jetzt noch ein paar Tage die 2 Gestagenpillen zu nehmen, damit ich wieder etwas zu Kräften komme – die Blutung ist zwar noch da, doch deutlich geringer und ich „laufe nicht mehr aus“. Dann wollte ich absetzen und einen Restart machen, mit den Tipps für Ernährung/Nahrungsergänzung/PMS und Myome. Oder kommt es nach dem Absetzen von der Gestagenpille automatisch zu Komplikationen oder starken Blutungen? „Darf“ ich sozusagen nicht alleine absetzen? Mit freundlichen Grüßen, Sophia
Liebe Sophia,
es tut mir sehr leid, dass Sie so wenig Hilfe bekommen. Nach dem Absetzen sollte es keine Komplikationen geben, es kann höchstens wegen der erhöhten Dosis zu einem verzögerten Eisprung kommen. Vielleicht finden Sie ja eine Ärztin oder Therapeutin, die sich mit Pflanzenheilkunde, Homöopathie oder TCM auskennt und Ihnen mit naturheilkundlichen Mitteln helfen kann. Alles Gute!
Guten Tag Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
ich nehme seit 9 Wochen eine Gestagenpille mit 75mg Desogestrel. Verordnet bekam ich diese wegen starker Regelblutungen – ich habe das von Wille Brandt Syndrom. Außerdem habe ich starkes PMS bis hin zu suizidalen Gedanken. Ist meine Regel dann da, hört der Spuk sofort auf. Die Idee war meine Blutung zu stoppen und die starken Stimmungsschwankungen in den Griff zu bekommen. Nun blute ich seit 7 Wochen durchgängig und in den letzten 2 Wochen sehr stark. Meine FA sagte mir ich solle 2 Gestagenpille nehmen, das stoppe die Blutung. Die Blutung ist nun etwas weniger, doch ich schwitze wie verrückt in der Nacht, bin ab 4 Uhr morgens hellwach, sehr unruhig, nervös und unkonzentriert. Meine FA sagte mir ich solle durchhalten, das dauert manchmal bis zu einem halben Jahr. Doch ich kann nicht mehr. Pickel und eine Gewichtszunahme von 5 Kilogramm kommen noch oben drauf, doch die psychische komponenten macht mir am meißten zu schaffen. Meine FA sagte mir daraufhin, dass Sie mir sowieso als Mittel der Wahl lieber die Spirale einsetzen würde. So bin ich nun auf diese Seite hier gestoßen und entsetzt, da ich die meißten Nebenwirkungen bereits habe. Kann sich das wirklich noch einpendeln? Oder ist es evtl. sogar gefährlich, wenn ich weiter durchhalte?Mit freundlichen Grüßen, Sophia
Liebe Sophia,
da wird sich nicht viel einpendeln! Lassen Sie sich von einem Hormonspezialisten beraten. Mit der Kombination aus einem Östrogen und einem anderen Gestagen bekommt er Ihre Blutungen sicher in den Griff. Außerdem lässt sich das PMS besser behandeln. Wenn Sie schon das Gestagen nicht vertragen, wird das mit der Hormonspirale auch nicht besser!!! LG
Hallo habe seit 8 jähre HS. Blut test hat ergebenen das ich in Wechsel jähren bin.Was passiert wenn ich sie rausnehme.Mit meine Körper?Muss ich dann andere Hormone nehmen?
Liebe Renimartha,
nein, das brauchen Sie nicht, Sie werden sich ohne künstliche Hormone gut fühlen. Bei starken Wechseljahresbeschwerden bioidentische Hormone nehmen oder Hilfe mit Pflanzen/Homöopathie suchen.
Dieser Beitrag trifft 100% auf meine Erlebnisse mit der Mirena zu. Panickattacken, Hashimoto brach aus und allgemein war ich ziemlich gereizt zu der Zeit. Leider habe ich erst kurz nach Einlage der zweiten Spirale erkannt, dass meine Beschwerden evtl. daher kommen könnten. Über die potentiellen Nebenwirkungen wurde ich nicht richtig aufgeklärt. Meine Frauenärztin hat auf meinen Wunsch hin die Spirale wieder entnommen und alle meine Beschwerden mit einem „das kann nicht sein, sie haben die Spirale schon so lange“ von Tisch gefegt. Mein Verdacht wurde mir sehr schnell bestätigt, mir ging es von Tag zu Tag besser, seid dem hatte ich nie wieder eine Panickattacke. Ich habe die Ärztin gewechselt und bin auf die Kupferkette umgestiegen. Nie wieder werde ich mit Hormonen verhüten! Ich hoffe, dass dieser Beitrag auch anderen Frauen die Augen öffnet. Danke für diese tolle Seite! Grüße, Carola
Liebe Carola,
vielen Dank für Ihre Erfahrungen, die Kupferkette ist für viele Frauen eine gute Alternative. Viele Grüße!
Hallo Frau Dr. Gerhard,
Ich bin am überlegen die HS zu setzen lassen. Bin aber bezüglich den Nebenwirkungen etwas skeptisch. Ist auch wie bei der Pille mit Gewichtszunahme und Kopfschmerzen zu rechnen? Merkt man den Rückholfaden beim GV? Ich neige zudem zu unreiner Haut. Kann es sein, dass sich das Hautbild wieder verschlechtert? Gibt es ihrgendwelche Massnahmen, zu tun damit wengier nebenwirkungen eintreten?
Liebe Jennifer,
Lesen Sie den Beipackzettel. Erfahrungsgemäß wird bei vielen Frauen die Haut schlechter, das Gewicht geht hoch und mit Kopfschmerzen oder depressiven Verstimmungen können Sie u.U. auch rechnen. Dann besser Caya oder die Kupferkette.