An Beschwerden in den Wechseljahren leidet jede zweite bis dritte Frau. Die Beschwerden in den Wechseljahren können auf verschiedenen Wegen behandelt werden. Bei einem Expertenchat der BKK am 18.Juli 2011 hatten Frauen in den Wechseljahren die Möglichkeit, ihre Fragen online an mich zu stellen. Zunächst finden Sie hier die Kurzfassung meiner Antworten über die 90 Minuten. Weiter unten habe ich Ihnen die Fragen so zusammengestellt, wie sie beim Expertenchat gestellt wurden. Und natürlich auch meine Antworten darauf.
Kurzfassung von der Redaktion
Zur Besserung der Wechseljahresbeschwerden hilft oft schon die Umstellung von Gewohnheiten. Bei der Ernährung gilt: „auf Kaffee und Alkohol verzichten, viel Gemüse und Hülsenfrüchte essen, wenig Fleisch und fette Milchprodukte.“ Bei starken PMS-Beschwerden sollte man darauf achten, viele B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, Magnesium und Vitamin E zuzuführen. Auch Pflanzentees können helfen. Als Sportprogramm empfehlenswert: „Mindestens jeden zweiten Tag eine Stunde schwitzen, dabei aber nicht auspowern.“
Wer aber trotz allem Beschwerden hat, sollte es zunächst mit alternativen Therapien versuchen: „In erster Linie gibt es die pflanzlichen, hormonähnlich wirkenden Arzneien, außerdem Homöopathie und Akupunktur“. Bei Schlafstörungen können Extrakte aus der Yamswurzel helfen. Wer mehr zum Thema Homöopathie wissen möchte, kann dies in Dr. Gerhards „Frauengesundheitsbuch“ nachlesen.
Für Frauen mit PMS-Beschwerden empfiehlt die Expertin Pflanzen mit Progesteronwirkung: „am besten ist Agnus castus erforscht. ‚Agnucaston‘, ‚Agnolyt‘ oder ‚Femicur N‘ sollten in diesen Fällen während des ganzen Zyklus eingenommen werden. Nach spätestens drei Monaten sind die Beschwerden viel besser.“
Auch „Phyto Soja“ kann bei Wechseljahr-Beschwerden helfen. Dr. Gerhard warnt jedoch, dass bei einer zu hohen Dosis eventuell ein gegenteiliger Effekt eintreten kann. Sie rät einer Chatteilnehmerin zu einer niedrigeren Dosis, kombiniert mit Traubensilberkerze, also beispielsweise Remifemin oder KlimadynonUno.
In Ausnahmefällen kann die Hormontherapie (am besten über die Haut) aber auch die einzige Aussicht auf Linderung sein. Auch wenn die Gebärmutter bereits entfernt wurde, kann man eine Behandlung durchführen. Ratsam ist aber in jedem Fall vorher seinen Lebensstil umzustellen und gezielt alternative Therapieformen auszuprobieren.
Fragen und Antworten im Expertenchat
Frage von Gast_16470: „Hallo, welche alternative Behandlung gibt es außer der Hormontherapie?“
Antwort: In erster Linie gibt es die pflanzlichen, hormonähnlich wirkenden Arzneien, zusätzlich natürlich viele Pflanzentees, Nahrungsergänzungen und vor allen Dingen die Bewegung. Homöopathie und Akupunktur sind weitere Möglichkeiten.
Frage von Gast_16466: „Hier eine Frage, die uns im Vorhinein erreicht hat: Danke, dass Sie das Thema aufgegriffen haben. Ich bin 54 Jahre, leide seit ca. 3 Jahren unter starken Schweißausbrüchen und Schlafstörungen. Ich habe verschiedene Präparate ausprobiert. Am besten halfen Hormonpflaster. Zurzeit versuche ich seit November 2010 die Beschwerden zu ertragen, bin zusehends erschöpft und antriebslos. Habe auch Nachtkerzenölkapseln und natürliche Hormone probiert, weil ich erstens die Wechselzeit nicht verlängern möchte, zweitens nicht unnötig in Gefahr kommen will, an Brustkrebs zu erkranken, obwohl es in meiner Familie keinen Fall von Brustkrebs gibt. Was raten Sie mir? Ich fühle mich sehr schlecht.“
Antwort: Bei Hitzewallungen helfen so einfache Dinge wie Wechselbäder nach Kneipp schon Wunder. Wie sieht es mit Ihrem Sportprogramm aus? Und haben Sie schon mal die Traubensilberkerze ausprobiert? Wenn bisher alles nicht geholfen hat, würde ich mit Ihrer Frauenärztin sprechen, ob nicht doch eine weitere Behandlung mit Hormonen möglich ist, bspw. über die Haut, um die Leber zu schonen.
Frage von Gast_16474: „Hallo. Bin 48, hatte keine Pille genommen, bin kinderlos und in der Menopause bisher mit Phyto Soja klargekommen. Nun bin ich aber auch nach erhöhter Dosis vor allem nachts schweißgebadet. Was hilft noch, außer Hormonen?“
Antwort: Vielleicht ist die Phyto Soja-Dosis zu hoch, dann kann u.U. ein gegenteiliger Effekt eintreten. Kombinieren Sie lieber eine niedrigere Dosis mit Traubensilberkerze, bspw. Remifemin oder KlimadynonUno. Essen Sie abends keine großen Mahlzeiten mehr.
Frage von Gast_16472: „Gibt es ein homöopathisches Mittel, welches Sie empfehlen können?“
Antwort: Sie wissen ja sicher, dass die Homöopathie individuell behandelt, also eine Fülle von Ihren eigenen Symptomen. Da ist es schwer, ein bestimmtes Mittel zu nennen. Sie können es mal mit einem spagyrischen Mittel versuchen: „KLIFE spag. Peka“ oder mal selber in Homöopathie-Büchern nachschlagen, was zu Ihnen passen würde. Am allerbesten wäre natürlich, wenn Sie zu einem Homöopathen gehen.
Frage von Gast_16476: „Ich möchte gerne etwas über die Möglichkeiten zur Linderung der Begleiterscheinungen in den Wechseljahren wissen (ohne Hormone).“
Antwort: Viel können Sie selbst durch die Ernährung beeinflussen: auf Kaffee und Alkohol verzichten, viel Gemüse und Hülsenfrüchte essen, wenig Fleisch und fette Milchprodukte. Abends möglichst leicht essen. Abhärtung durch Wechselduschen, Sauna, Sport.
Frage von Gast_16477: „Ich bin fast 50 Jahre und leide zunehmend unter den PMS (Prämenstruelles-Syndrom)-Beschwerden. Insbesondere nach dem Eisprung bemerke ich zunehmend einen anschwellenden Bauch, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen, Mundgeruch, Konzentrationsprobleme. Meine Frauenärztin möchte mir keine Hormone geben, da ich nie welche genommen habe. Gibt es etwas für unsere Altersklasse, was gut verträglich ist und hilft?“
Antwort: Ja, klar. PMS-Beschwerden sind relativ gut zu behandeln. Auch hier können Sie selbst über die Ernährung sehr viel tun. Sie brauchen viele B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, Magnesium und Vitamin E. Es gibt Nahrungsergänzungen speziell für diese Fälle. Dann gibt es die Pflanzen mit Progesteronwirkung, am besten ist Agnus castus erforscht. „Agnucaston„, „Agnolyt“ oder „Femicur N“ sollten in diesen Fällen während des ganzen Zyklus eingenommen werden. Nach spätestens drei Monaten sind die Beschwerden viel besser.
Frage von Gast_16475: „Einen schönen guten Abend. Ich melde mich im Auftrag meiner Mutter, sie kann leider nicht chatten. Zum Thema: Sie ist schon seit mehreren Jahren in den Wechseljahren und hat sehr starke Probleme mit aufsteigender Hitze und sie schläft nachts nur wenige Stunden. Da sie bereits keine Gebärmutter mehr hat (seit rund 5 Jahren), bekommt sie von ihrer Frauenärztin nichts verschrieben. Gibt es da Möglichkeiten?“
Antwort: Gerade ohne Gebärmutter kann man sehr gut mit Östrogenen (über die Haut) behandeln, wenn nicht andere Krankheiten dagegen sprechen. Zunächst würde ich aber auch in diesem Fall Traubensilberkerze empfehlen, eventuell Salbeitee in Kombination mit beruhigenden Pflanzen wie Baldrian, Hopfen, Passionsblume. Je nach Schwere der Symptomatik gibt es unterschiedliche Fertigprodukte zu kaufen.
Frage von Gast_16474: „Hallo und guten Abend, wie viel Sport müsste ich machen, damit sich am Schwitzen etwas ändert?“
Antwort: Mindestens jeden zweiten Tag eine Stunde, schwitzen dabei, aber nicht auspowern. Gut sind Walken, Joggen, richtiges Radfahren oder Schwimmen. Auch Yoga und Qigong können die turbulenten Energien wieder ausgleichen.
Frage von Gast_16470: „Was raten Sie, ich hatte vor einem halben Jahr schon mal Remifemin genommen, bekam dann wieder meine Blutung zwischendurch und war total verwirrt. Soll ich es noch einmal mit Remifemin versuchen und wie lange?“
Antwort: Sie schreiben nicht, wie alt Sie sind und wie lange die Blutung schon ausgeblieben war. Sicherheitshalber sollten Sie von der Frauenärztin untersucht werden. Wenn alles in Ordnung ist, können Sie ruhig wieder Remifemin einnehmen. Da Remifemin nicht auf die Schleimhaut in der Gebärmutter wirkt, kann die Blutung davon nicht gekommen sein.
Frage von Gast_16474: „Welche Homöopathika belasten die Leber bzw. welche sind leberschonend?“
Antwort: Wenn Sie von richtigen Homöopathika reden, gibt es keine, die die Leber belasten. Sie sollten sich aber das für Sie richtige Mittel von einem Homöopathen empfehlen lassen. Oder sprechen Sie auf den Alkohol an, der in manchen Tropfen sein könnte?
Frage von Gast_16474: Der Alkohol in den Tropfen war nicht gemeint. Eher Produkte, die synthetisch hergestellt und nicht naturidentisch sind.
Antwort: Die Produkte haben dann aber mit Homöopathie nichts zu tun.
Frage von Gast_16476: „Ich vertrage keine Hülsenfrüchte und Sauna, ist das Übrige dann ausreichend? Können sich die Beschwerden verändern oder verstärken?“
Antwort: Hülsenfrüchte sind nicht nötig, wenn Sie genug heimisches Gemüse und Getreide essen, da sind gute Lignane drin, besonders viel auch in geschrotetem Leinsamen. Versuchen Sie mal 3 EL davon jeden Tag zu essen. Viele gehen nicht in die Sauna, vielleicht können Sie ja beim Sport schwitzen!
Frage von Gast_16474: „Ich habe seit den Wechseljahren (stark) 10 kg in 15 Monaten zugenommen und einen richtigen Unterbauch bekommen. Wird das noch mehr mit der Zeit oder hat es sich jetzt mal so eingependelt (Veränderung halt)?“
Antwort: Da hilft nur Bewegung und gezieltes Muskeltraining. Man muss sich halt in den Wechseljahren auf einen anderen Stoffwechsel einstellen und nicht nur weniger, sondern ganz anders essen. Möglichst wenig leere Kohlenhydrate und lieber mehr Eiweiß, überwiegend aus pflanzlicher Quelle. Nicht mit dem Gewicht und dem Bauch abfinden, wird sonst jedes Jahr mehr!
Frage von Gast_16478: „Ich bin 44 Jahre alt, leide seit 28 Jahren an Endometriose. Ich hatte insgesamt drei OPs (Gebärmutter und ein halber Eierstock sind noch drin) und unzählige Hormonbehandlungen. Nun sieht es so aus, als ob ich jetzt recht früh in den Wechsel komme. Darüber war ich total froh, weil sich die Endo dann endlich erledigt, dachte ich. Die Hitzewallungen und Schweißausbrüche lassen sich ganz gut aushalten, sind weitaus weniger heftig als früher während der künstlichen Wechseljahres-Therapien.
Jetzt hat mich aber mein Frauenarzt völlig verunsichert. Er hält so frühe Wechseljahre für bedenklich und will mich zu einer Hormonersatztherapie mit Östrogenen über Hautpflaster überreden. Ansonsten wäre die Gefahr von Osteoporose, Herzinfarkt, trockener Haut und früher Vergreisung zu groß. Meine Bedenken, dass das Östrogen die Endometriose wieder aufflammen lassen könnte, hat er sich zwar angehört, meinte aber, ich müsste mich halt für das geringere Übel entscheiden. Wie wird der Ersatz genau auf mich abgestimmt? Braucht man da Blutwerte? Mein FA macht Blutuntersuchungen nur noch, wenn man die Kosten selbst übernimmt. Was übernimmt bei Endometriose die Kasse? Kann man die Risiken durch Hormonmangel irgendwie messen? Oder muss ich mich da wirklich auf Verdacht entscheiden. Kann ich die Risiken irgendwie auf andere Weise minimieren, pflanzlich, Homöopathie o.ä.? Gibt es Spezialisten für meinen Fall?“
Antwort: Da sitzen Sie wirklich in einer schlimmen Zwickmühle! Der Hormonmangel kann meiner Erfahrung nach gut durch einen gesunden Lebensstil mit der richtigen Ernährung, genug Vitamin D, und Bewegung ausgeglichen werden. Auch die traditionelle chinesische Medizin und Ayurveda bieten viele Hilfen an. Ist denn mal eine Knochendichtemessung gemacht worden, damit man sieht, wie bei Ihnen die Knochen-Ausgangslage ist? Am besten sind Sie wohl bei einem Arzt aufgehoben, der Naturheilkunde beherrscht und Sie individuell, eventuell auch mit Nahrungsergänzungen, betreuen kann.
Frage von Gast_16466: „Und noch eine Frage: Ich bin 54 Jahre und leide unter Hitzewallungen und Schlafstörungen, die allerdings schon länger bestehen. Mein Frauenarzt hat mir ein Hormongel verschrieben, das ich aber nicht nehmen möchte, da ich zudem eine Otosklerose habe und schwerhörig bin. Ich habe es mit Remifemin ausprobiert und anderen Produkten, hat aber nicht viel geholfen. Derzeit nehme ich Globula Menosim von Similasan, die ich aus der Schweiz bekomme. Es ist dadurch ein wenig besser geworden, aber das starke Schwitzen (ist nur kurzfristig) und Schlafstörungen habe ich immer noch – wenn auch etwas gebessert. Gibt es sonst noch alternative Möglichkeiten?“
Antwort: Ich würde Ihnen empfehlen, mal einen Homöopathen aufzusuchen, der konstitutionelle Homöopathie macht. Wegen der Schlafstörungen könnten Sie es auch mal mit Extrakten aus der Yamswurzel versuchen, die Diosgenin enthalten. Vielleicht könnte Ihnen auch abends ein Leberwickel mit Kanne Brottrunk helfen. Das finden Sie auch in meinem Frauengesundheitsbuch.
Frage von Gast_16474: „Wenn der Apotheker sagt, „alles rein pflanzlich“, ist das also nicht unbedingt gleichzusetzen mit Homöopathika?“
Antwort: Nein, Homöopathie ist etwas ganz anderes und muss nicht nur aus Pflanzen hergestellt werden. Googeln Sie einfach mal oder lesen Sie in meinem Frauengesundheitsbuch nach, da habe ich die Unterschiede erklärt.
Frage von Gast_16474: „Wenn der Körper die Hormonproduktion einstellt, wieso nimmt man dann noch welche ein?“
Antwort: Weil wir uns ewige Jugend wünschen! Das war nur halb ernst gemeint. Wenn die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr herstellt und wir werden zuckerkrank, ersetzen wir ja auch das Insulin. Wenn die Hormone wegfallen, kann es Ausfallserscheinungen geben, muss aber nicht. Heute wissen wir noch nicht, warum manche den Hormonmangel einfach so wegstecken und andere leiden. Und man kann es sich ja manchmal auch etwas leichter machen.
Frage von Gast_16472: „Bis zu welchem spätesten Alter können die Wechseljahre eintreten?“
Antwort: Man rechnet im Durchschnitt 5 Jahre vor und 5 Jahre nach der letzten regulären Periode zu den Wechseljahren. Diese sogenannte Menopause ist in Deutschland etwa bei 52 Jahren. Ich kenne keine Frau, die länger als bis 58 ihre Periode hatte, sofern sie keine Hormone eingenommen hatte.
Vielen Dank, Frau Gerhard. Kurz vor Schluss möchte ich Sie bitten, ein kurzes Fazit abzugeben. Haben Sie vielleicht noch allgemeine Anregungen oder Tipps, die Sie den ChatteilnehmerInnen mit auf den Weg geben möchten?
Einige Schlagworte: Wechseljahre als Chance sehen, endlich mal etwas anderes machen zu dürfen oder anders leben zu dürfen, mehr an sich selbst zu denken. Gleichgewicht zwischen Bewegung und Entspannung immer wieder neu suchen; gesunde, vollwertige Biokost essen. Gute, neue Informationen gibt es auf www.netzwerk-frauengesundheit.com
Dankeschön, Frau Gerhard und auch herzlichen Dank an die fleißigen ChatteilnehmerInnen!
Die Bilder stammen aus dem eigenen Archiv oder wurden von fotolia.com erworben.
Wenn Sie noch Fragen zu Ihren Wechseljahresbeschwerden haben, schreiben Sie doch einfach einen Kommentar.


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Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
hatte vor 5 Wochen Total-OP wegen Adeno-Ca.am Eierstock, zu 60% östrogenhaltig. Jetzt starke Wechseljahresbeschwerden, darf aber angeblich nichts einnehmen. Am schlimmsten ist das Herzrasen, verstärkt nach Chemotherapie und jetzt dauerhaft, trockene Augen, trockene Haut und vor allem (bin Sängerin!)Stimmverlust und Heiserkeit.
Ist es wirklich unmöglich und obwohl alles wegoperiert wurde (keine Eierstöcke, keine Gebärmutter mehr) so gefährlich ein Hormongel niedrig dosiert über die Haut zu geben? Für mich ist es entsetzlich nicht mehr Singen zu können und auch für den Gesangsunterricht schwierig wenn man nicht mehr vorsingen kann. Die HNO-Fachärztin sagt, ohne Hormone muss ich mich mit dem Stimmverlust abfinden! Haben Sie einen Rat für mich?
Übrigens, ich wurde metastasenfrei operiert, sonst nichts gefunden.
Danke für Ihre Mühe.
Liebe Evelyn,
da befinden Sie sich ja wirklich in einer sehr schwierigen Situation. Da eine Chemotherapie nötig ist, wird die Behandlung ja wohl noch weitergehen. Stimmverlust und Heiserkeit haben meiner Meinung nach nicht ausschließlich mit dem Östrogenmangel zu tun. Das wird sich hoffentlich noch bessern. Suchen Sie sich dringend über die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr einen Therapeuten, der mit seiner Behandlung die Nebenwirkungen der Chemo reduzieren kann: http://www.biokrebs.de . Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich Ihnen nicht mal eine Östrogentherapie über die Haut empfehlen. Sprechen Sie mit Ihrem Onkologen darüber, der genaue Kenntnis ALLER Tumoreigenschaften hat. Oft gibt es an den Kliniken auch Konferenzen der Spezialisten, die Ihren speziellen Fall noch einmal überprüfen könnten.
Denken Sie erstmal ans Ganzgesundwerden, ehe Sie sich Gedankene über Ihre berufliche Situation machen. Recht gute Besserung!
Hallo Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich habe jetzt meinen aktuellen Hormonstatus. Östrogen liegt bei 900 und das Progesteron wäre sehr gut abgedeckt lt. meiner Frauenärztin mein TSH basal liegt bei 1,0 . Meine FÄ meint ich soll trotzdem weiterhin morgens 2 Hübe Gynokadin und morgens und abends 1 Progestan Kapsel einnehmen. Sie sagt meine Werte wären gut und meine Symptome hättennichts damit zu tun. Ich hatte vergessen im Vorfeld zu erwähnen dass ich vor 10 Wochen von meinem HA L-Thyroxin 75 und Jodid 100 bekommen habe( später erfuhr ich das ich zu dem Zeitpunkt einen TSH von 1,15 hatte) ich bin so künstlich in eine schwere Überfunktion gerast mit schlimmen Herzrasen und Kopfdruck/Spannungskopfschmerzen innere Unruhe, Gewichtsverlust 11 kg) so bin ich per Notarzt in die Klinik gekommen dort stellte man fest dass mein TSH nur noch bei 0,3 lag seitdem nehme ich keine Schilddrüsenhormone mehr aber die Hormone wie oben beschrieben und 1 x wöchentlich Dekristol 20.000 iE. Ich habe leider ert imJanuar einen Termin in einem Endokrinologie Zentrum. Die Dame bei der Terminvergabe erwähnet aber schon das Die wechseljahreshormone auch den TSH beeinflussen. Somit ist meine Frage an Sie als Expertin auf dem Gebiet. Wäre es nicht sinnvoller die HET abzusetzen? Da die Hormone ja mächtig an meinem Stoffwechsel geschraubt haben.Meine Körpertemperatur steigt gegen abend immer an. Aber egal welcher Arzt sagt mir ich sei kerngesund.
Vielen Dank für ihre Mühe
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Meinen Sie dasich eventuell auch auf eine HET verzichten könnte? Meine Frauenärztin meinte ich bräuchte die HET unbedingt und will die Dosis auch nicht reduzieren/anpassen. Ich habe ehrlich gesagt Angst vor ernsteren Erkrankungen durch die HET und würde daher lieber auf andere Wechseljahresmittel zurückgreifen.
Mit freundlichen Grüßen
Liebe Christel,
da ich Ihre Gesamtsituation nicht kenne, kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen. Sie müssen sich bitte eine Zweitmeinung vor Ort holen.
Viele Grüße
Hallo,
ich bin 43 Jahre alt. Mir wurde vor 6 Jahren die Gebärmutter (LASH) entfernt. Meine Frauenärztin stellte vor 1,5 Jahren fest dass ich selber kein Östrogen mehr produziere und verordnete mir GynokadinGel morgens 2 Hübe auf den Arm und Utrogest morgens und abends 1 Weichkapsel. Bis vor ein paar Wochen kamich relativ gutdamit zurecht. Ich leide aber nun seid 6 Wochen unter Spannungskopfschmerzen, Schwindel, Herzrasen und habe Depressionen. Mein Hausarzt stellte fest das ich Vitamin D Mangel habe und verordnete mir dekristol 20.000 1 x wöchentlich 1. Würden Sie mir raten die HET zu ändern aufgrund der Symptome??
Vielen Dank
Liebe Christel,
Dekristol ist sicher wichtig. Auf jeden Fall mal die Hormone reduzieren und die Blutwerte der Hormone incl. der Schilddrüsenwerte kontrollieren lassen, wie es bspw. im Artikel über Progesteron beschrieben wurde: http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/progesteron-das-hormon-der-weisheit-richtig-einsetzen/
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
nach 20 Jahren Evra Pflaster riet mir jetzt mein FA es abzusetzen und zukünftig das Fem 7 conti Pflaster zu verwenden, da das Evra Pflaster im Alter von 54 Jahren nicht mehr anzuwenden ist.
Meine letzte Blutung hat ich mit der Evra Pflasterpause vor einer Woche. Nachdem ich das Fem 7 conti Pflaster verwende, stellt sich nach dem 3 Tag eine starke Blutung ein. Ist das normal in diesem kurzem Abstand? Danke für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen Petra K.
Liebe Petra,
Die Blutung ist nicht normal. Kann aber wegen der anderen Zusammensetzung des Pflasters schon mal vorkommen. Sicherheitshalber beim FA kontrollieren lassen.
Hallo Frau Professor,
ich bin 53Jahre alt und seit ca 2Jahren im Wechsel, leide sehr unter starken Hitzewallungen und Schlafstörungen, Bluthochdruck bin sehr nervös und habe ca 20kg zugenommen.
Probierte es mit Homöopatie, Akupunktur und mit Nosweat-Kapseln, leider
spüre ich kaum eine Besserung. Nun bekam ich von meiner Frauenärtztin Estrogel verschrieben.Aber die Nebenwirkungen schrecken mich ab es zu nehmen.Brustkrebs, Bluthochdruck, Schlaganfall usw.Mein Körper sagt nein zu Hormonen, aber die Beschwerden sind auch nicht ohne. Falls ich das Gel nun doch einige Zeit verwende,dann wieder absetzten kann, werden dann die Beschwerden wieder auftreten? Ich weiß nicht was ich machen soll, vielleicht haben sie einen Tip für mich.
Liebe Grüße von Dagmar
Liebe Dagmar,
Haben Sie denn schon Pflanzenmittel probiert, wie bspw. Remifemin plus oder Femiloges? Wenn das auch nicht hilft, sollten Sie zunächst mal einen Versuch mit Progesteron machen, denn die starke Gewichtzunahme spricht eher für einen Gelbkörpermangel. Sprechen Sie noch mal mit Ihrer Frauenärztin darüber. Unbedingt Sport machen!!!
mit 13 bekam ich die Periode, allerdings immer in sehr großen Abständen. bei jeder Hormonschwankung (Eisprung, Mens) kommt es zu heftigen Migräneattacken. zeitweise wurde mit Hormonen behandelt, was aber die Migräne zum Dauerzustand machte, so dass ich darauf verzichtete. seit meiner Teenagerzeit leide ich an heftigen Schweißausbrüchen, die schon bei geringen körperlichen Anstrengungen, Stress oder Infekten auftreten. bei letzteren hält es hinterher noch wochenlang an, was meistens gleich zu weiteren Erkältungskrankheiten führt und diese wiederum das Schwitzen fördern, ein Teufelskreis.
die Schweißausbrüche werden oft schon durch pure konzentration (zb eine kniffelige Arbeit) ausgelöst.
die Schweißausbrüche traten erst nach der Pubertät auf
daher denke ich, dass es mit den hormonen zusammenhängt.
seit 2007 hab ich keine Gebärmutter mehr, nur noch Eierstöcke. die Migräne hat sich seither vervielfacht, die Schwitzerei ist auch in den letzten 10 jahren immer schlimmer geworden.
ich bin permanent am umziehen, schleppe überallhin Berge von Klamotten mit mir, um Erkältungen zu vermeiden, kann es aber nicht immer vermeiden – hab mir aktuell grad eine Lungenentzündung zugezogen und bin langsam echt am verzweifeln.
meine Hausärztin hat mir nun Mönchspfeffer empfohlen. allerdings steht in den Hinweisen auf Nebenwirkungen, dass man nicht gegen Lösungsmittel allergisch sein darf. und ich habe gegen viele Lösungsmittel eine Unverträglichkeit. daher hab ich nun Bedenken, das auszuprobieren.
was gäbe es denn noch für Möglichkeiten ohne Hormone? Salbei und Eichenrinde hab ich schon erfolglos gegen das Schwitzen probiert.
verzweifelte Grüße
Marianne
Liebe Marianne,
Bei Ihrem Krankheitsbild mit den verschiedenen Symptomen kann ich Ihnen kein einziges weiteres Pflanzenmittel empfehlen. Ihr gesamter Stoffwechsel scheint ja schon seit vielen Jahren durcheinander zu sein. Da hilft meiner Meinung nach nur die Behandlung bei einem guten Homöopathen, der versucht, Ihre Konstitutionsmittel zu finden, oder bei einem Arzt für Traditionelle Chinesische Medizin.
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard
Ich bin seit einigen Jahren in den WJ. Meine EX-Frauenärztin hat mir letztes Jahr Östrogene verschrieben obwohl ich Endometriose und keine Gebärmutter mehr habe.
Jetzt habe ich seit einigen Monaten verstärkte Unterbauchprobleme die wohl von der aufgeflammten Endometriose herstammen.
Ich war dann bei einer Spezialistin diese riet mir zur Activelle da meine WJ Beschwerden auch zugenommen haben. Mir geht es wirklich sehr schlecht. Sie meinte mal für ein halbes Jahr dann sehen wir weiter.
Was halten Sie davon?
Ich bin unsicher ob diese Hormone mir nicht auch mehr schaden als nutzen.
Haben Sie mit Activelle gute Erfahrungen gemacht?
Vielen Dank für Ihre freundliche Antwort
Grüße Petra
Liebe Petra,
Einige Frauen vertragen Activelle sehr gut. Bei einer Endometriose und zunehmenden Bauchschmerzen wäre ich vorsichtig. Manchmal reicht auch die Gabe von bioidentischem Progesteron gegen die Wechseljahresbeschwerden. In der Zeitschrift „Frauenarzt“ 54,2013,Heft 1 hat eine Kollegein darüber berichtet. Fragen Sie Ihre Frauenärztin mal danach. Innerhalb der nächsten 4 Wochen wird auch in diesem Webmagazin ein Artikel dazu erscheinen.
Viele Grüße
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard
ich bin 2008 mit 42 an Brustkrebs erkrankt- habe danach 6 x Chemo(TAC)- Bestrahlungen und noch ein Jahr Herceptin erhalten.
Nehme nun das vierte Jahr Tamoxifen und hab extrem trockene Schleimhäute- trotz Vaginalzäpchen ( einiges ausprobiert- aktuell „Delima“ – „Hyalofemme-Gel“ achte auch regelmäßige Ruhe und Bewegung (Ausgleich)- – trotzdem hab ich das Gefühl, die Zäpfchen werden nicht „aufgenommen“- wenn ich zur Toilette muß geht das alles wieder raus. Vaginale Untersuchungen sind unangenehm,vor meiner Erkrankung war dies anders.
Mache mir Gedanken, ob ich jemals nochmals eine Beziehung eingehen kann…… meine Frauenärztin wollte mir schon mal Vaginalgel mit „Hormonen“ verschreiben – ganz leicht meinte sie – aber ich hab da abgeblockt , weil ich noch der Überzeugung bin, daß mein hormonelles Verhütungsmittel von damals auch mit zur Erkrankung beigetragen hat….vielleicht lieg ich ganz falsch, aber es ist so ein Gefühl .
Können Sie mir einen Tipp geben?
Grüße von Sophia
liebe Sophia,
ich würde an Ihrer Stelle auch lieber auf Hormone verzichten. Es ist ganz normal, dass von den Zäpfchen viel wieder aus der Scheide rausläuft. Machen Sie sich nicht so viele Gedanken, gehen Sie einfach eine neue Beziehung ein und halten Sie ein Gleitmittel parat. Ich kenne so viele ältere Frauen mit ganz wenigen Östrogenen im Blut und trockener Scheide, die Null Probleme beim Sex haben. Relaxen!
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
einige Hormondrüsen arbeiten bei mir (44, 181 cm, 69 kg) recht insuffizient (Hashimoto, Diabetes Typ 1).
Mitunter liegt seit Jahren eine Amenorrhoe vor, aufgrund derer ich zur Vermeidung des Fortschreitens einer Osteoporose diverse Hormonpräparate einnehme (Angelique/ zuletzt Novofem).
Zwischenzeitlich habe ich die Hormonpräparate kurzzeitig absetzen können. Ich vermute aufgrund veganer Ernährung, die ich dafür verantwortlich mache, dass die Menstruation wieder einsetzte und die Osteoporose nicht voranschritt (?)
Da sich aber zusehends Brustspannungen bemerkbar machen (etwa aufgrund zu großer Soya-Mengen?), riet mir der FA, die Hormonsubstitution fortzusetzen.
Frage:
Da sich die Brustspannungen mit/ohne Hormonsubstitution zeigen, möchte ich die Hormone ein für alle mal absetzen (habe daher heute erstmalig ausgesetzt):
(1) Sind die Brustspannungen evtl. auf zu große Soya-Mengen während der veganen Ernährung zurückzuführen (ersetze immer noch Milch durch Soya)?
(2) Hilft hier ein Yams-Extrakt? Wenn ja, welches Produkt?
(3) Ist mit vorzeitiger Demenz und Fortschreiten von Osteoporose zu rechnen, sofern ich die Hormone (das Novofem) absetze?
(4) Spielt die substituierte Schilddrüse hier ebenfalls eine Rolle? Mein ft3 ist mit 2,5 grenzwertig niedrig (TSH übersubstituiert/ gegen Null tendierend). Die in diesem Zusammenhang vor 10 Tagen begonnene 200er-Selensubstitution bewirkt leider Unruhe (muss Selen eingeschlichen werden?)
Vielen vielen herzlichen Dank für Ihre Mühe.
Liebe Patricia,
ich habe tatsächlich häufiger Patientinnen in meiner Praxis gehabt, die durch Soja Brustspannen bekamen. Also besser nicht übertreiben. Ob Yamswurzel als „Gegenspieler“ ausreichend ist, weiß ich nicht.
Die vegane Ernährung ist sicher als Schutz vor Osteoporose besser als zu viele tierische Produkte zu verzehren. Hier finden Sie einen Beitrag über den Schutz vor Osteoporose: http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/starke-knochen-expertentipps-gegen-osteoporose/ und über den Schutz vor Alzheimer: http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/moegliche-ursachen-und-schutz-vor-alzheimer-demenz/ Meiner Meinung nach brauchen Sie für einen Schutz keine Hormone einzunehmen.
Haben Sie Selen, Vitamin D und Vitamin B12 im Blut bestimmen lassen? Nur wenn Selen erniedrigt ist, sollten Sie es substituieren, langsam anfangen. Der 25-OH-Vitamin D-Wert und Vitamin B12 sind bei veganer Ernährung kritisch, dann sollten Sie die Vitamine auch substituieren.
Viele Grüße