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Die Heilsbotschaften von Anti-Krebs-Diäten häufen sich. Aber was ist nun wirklich dran? Weder bekommt der Fast-Food-Fan auf jeden Fall Krebs, noch kann eine gesunde Ernährung garantiert vor der Entstehung eines Tumors schützen. Die Wahrheit liegt, wie so oft, dazwischen. Sie lautet: Wer bestimmte Ernährungsempfehlungen berücksichtigt, kann das Risiko senken, an Krebs zu erkranken. Ihnen ist sicher bekannt, dass Frauen in Japan, die viel Soja essen, deutliche seltener an Brustkrebs erkranken als japanische Frauen, die in den USA und Europa leben. Aber leider kann ich Ihnen jetzt nicht versprechen, dass Sie Ihr Brustkrebsrisiko reduzieren, wenn Sie anfangen, Soja zu futtern. Denn es gibt noch viele andere Unterschiede zwischen dem Leben in Japan und bei uns. Aber ein weiteres Beispiel soll Ihnen trotzdem Mut machen und Sie auf gesunde Ernährung vertrauen lassen: Frauen, die durch ihre angeborene Gen-Ausstattung ein hohes Risiko für erblichen Brustkrebs haben, können dieses durch die richtige Ernährung und Bewegung auf die Hälfte reduzieren! Ebenso, wie sich mit Ernährung vorbeugen lässt, kann man als Betroffene seine Heilung unterstützen und seinem Organismus helfen, sich schneller wieder zu regenerieren. Die umfassende Anti-Krebs-Diät gibt es zwar nicht, aber es gibt einige Hinweise auf Risiko- und Schutzfaktoren:

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· Vermeiden Sie Übergewicht! Fettgewebe produziert Östrogen. Wer besonders viel Fettgewebe hat, muss eher mit den Krebsarten rechnen, deren Entstehung im Zusammenhang mit dem Östrogenspiegel steht, wie manche Brustkrebse oder Gebärmutterschleimhautkrebs.

Essen Sie so abwechslungsreich wie möglich, so frisch wie möglich und so viel bio wie möglich. Dafür möglichst Finger weg von Fast food und konservierten Nahrungsmitteln. Sie hatten ja schon im ersten Teil dieses Artikels gelesen, dass Umweltgifte und Elektrosmog den Zellstoffwechsel stören, so dass aus normalen Zellen immer wieder Krebszellen entstehen können. Mit der richtigen Nahrung können Sie dem Körper Substanzen zuführen, die die Reparatur der Krebszellen ermöglichen und die das Immunsystem zur Vernichtung der Krebszellen aktivieren.

· In pflanzlichen Lebensmitteln (Früchte, Gemüse, Salat, Kräuter, Rohkost, Vollkorngetreide, Ölfrüchte) stecken viele Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und Antioxidanzien. Bioware ist weniger mit Umweltgiften belastet und enthält mehr Schutzstoffe als die übliche Ware. Bereiten Sie schonend zu, da viele Vitamine große Hitze nicht vertragen oder mit dem Kochwasser weggeschüttet werden. Wenn Ihr Darm gesund genug ist, sollten Sie den Rohkostanteil steigern. Übrigens sind Vegetarier weniger anfällig für Krebs als Mischköstler.

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· Von den Ernährungsfachleuten werden insgesamt 5 Portionen bestehend aus Obst (auch als Saft), Gemüse und Rohkost pro Tag empfohlen. Das sind etwa 800gr. Um nicht alles wiegen zu müssen, merken Sie sich einfach: eine Portion passt in Ihre hohle Hand. Diese Menge ist natürlich nicht immer machbar, aber wenn Sie diese Zahl im Hinterkopf behalten, entschließen Sie sich vielleicht eher mal, als Zwischenmahlzeit einen Apfel anstatt das Stück Schokolade zu essen. Der Verzehr von Gemüse schützt besonders vor Darmkrebs, Brust- und Prostatakrebs.

· Die normale Körperzelle verbrennt Glukose, woraus Energie entsteht. Die Krebszelle vergärt die Glukose zu Milchsäure, die die Immunzellen hemmt. Da jeden Tag irgendwo in unserem Körper Krebszellen entstehen, sollte man das Angebot von Zucker und einfacher Stärke reduzieren. Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte enthalten Ballaststoffe, die sich günstig auf die Blutfette auswirken, und hormonähnliche Substanzen, die den Östrogenhaushalt ausbalanzieren und sowohl vor Brust- als auch Prostata- und Darmkrebs schützen.

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· Verzehren Sie Fleisch nur in Maßen, etwa zweimal pro Woche, und Fisch ein- bis zweimal in der Woche. Bevorzugen Sie Fleisch und Eier aus artgerechter Tierhaltung. Etwa 200 gr Quark und Joghurt pro Tag sind ausreichend. Zu viel tierisches Eiweiß und Fett fördern Entzündungsreaktionen im Körper, die das Immunsystem beeinträchtigen. Der Konsum von Fleisch erhöht das Risiko für Dickdarm-, Brust- und Prostatakrebs. Als Vegetarierin müssen Sie auf die ausreichende Aufnahme von Pflanzeneiweiß achten, wobei sich Soja und andere Hülsenfrüchte anbieten.

· Sparen Sie nicht mit guten Fetten. Dazu gehören Butter in Maßen (viel besser als jede Margarine!), Leinöl, Olivenöl, Raps- und Walnussöl. Diese Öle dürfen wegen ihrer empfindlichen ungesättigten Fette aber nicht stark erhitzt werden, deshalb nehmen Sie zum Backen und Braten besser Butterschmalz oder Kokosfett. Gönnen Sie sich jeden Tag eine Handvoll Nüsse oder Mandeln.

Gönnen Sie Ihrem Körper in regelmäßigen Abständen eine Entschlackung. Legen Sie bspw. einmal in der Woche einen Saft- oder Obsttag ein. Oder lassen Sie zweimal in der Woche das Abendessen ausfallen. Oder machen Sie im Frühjahr eine Fastenkur. Durch das Fasten sinkt der Blutzuckerspiegel, der Körper verbrennt seine eigenen Fettreserven. Und die Krebszellen können ohne Zucker nicht überleben.

Nahrungsergänzungen

Eigentlich sollte man denken, dass Menschen, die sich gesund ernähren, keine Nahrungsergänzungen benötigen, um sich vor Krebs zu schützen. Auf jeden Fall ist es aber sinnvoll, in seinen Speisezettel Lebensmittel und Getränke einzubauen, die besonders viele Schutzfaktoren besitzen, wie bspw. Grüntee, Roibostee, Kanne Brottrunk, Weizenkeimextrakte oder Leinsamen.

Hier ein einfaches Rezept, um sich und den Partner vor Krebs zu schützen: jeden Tag einen Liter Grüntee und 1-2 EL geschroteten Leinsamen in einer Naturjoghurt.

Darüber hinaus gibt es aber Situationen, in denen auch mal Nahrungsergänzungen in Kapsel- oder Tablettenform eingenommen werden müssen:

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· Die Zeit ist zu knapp, um sich täglich mit dem richtigen Kochen zu beschäftigen

· Der Appetit fehlt über längere Zeit

· Sie waren länger krank

· Sie müssen regelmäßig Medikamente wegen einer chronischen Erkrankung schlucken

· Alte Menschen können oft wegen Zahnproblemen nicht richtig kauen

· Ihr Darm arbeitet nicht richtig oder ist chronisch entzündet

· Sie leiden unter Dauerstress, so dass Ihr Bedarf höher als normal ist

· Sie treiben viel Sport

· Sie sind schwanger oder stillen

Neben diesen individuellen Einschränkungen muss man berücksichtigen, dass die Nahrungsmittel, die wir kaufen, häufig nicht mehr so wertvoll sind, wie wir meinen. Durch Überdüngung der Böden, sauren Regen, Pestizideinsatz, lange Lagerung und lange Transportwege, um nur einige Gründe zu nennen, ist der Vitamin- und Mineraliengehalt unserer Früchte und Gemüse drastisch niedriger als noch vor 30 Jahren. Problematisch ist bei uns die Versorgung mit Vitamin D, Vitamin A, B-Komplex, Selen und Magnesium. Kaufen Sie aber nicht nur irgendwelche Vitaminpräparate im Supermarkt, sondern lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten. Bevorzugen Sie hypoallergene Produkte ohne Zusatzstoffe.

Und noch einmal: die gesunde, vielseitige Ernährung können und sollen diese Pillen nicht ersetzen, bei Bedarf vernünftig eingesetzt können Sie jedoch manchmal richtige Wunder tun.

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Und so könnte der Speiseplan eines Tages aussehen:

Frühstück: Vollkornbrot mit Quark und Kräutern oder Gurke und Tomate (alternativ Rühr-oder Spiegeleier) oder Vollkornpfannkuchen mit Obst oder Hirsebrei mit Trockenfrüchten

Zwischenmahlzeit: eine Naturjoghurt (alternativ Sojajoghurt) mit frischem Obst oder nur ein Apfel

Mittagessen: Salat oder Gemüserohkost mit Joghurtdip oder Avocado- oder Öldressing, Gemüsepfanne mit Huhn oder Gemüse mit Braten und Klößen oder Lachssteak mit Spinat,

Zwischenmahlzeit: ein Stück Obst oder Joghurt oder eiweißreicher Vollkornriegel

Abendessen: ähnlich wie mittags, aber nicht noch mal Fleisch, Salat nur, wenn nicht zu spät am Abend. Ideal ist eine Gemüsesuppe und ein Stück Vollkornbrot mit Käse.

Aber Sie müssen nicht gleich ein schlechtes Gewissen haben, wenn nicht jeder Tag so gut aussieht, essen Sie mit Freude, werden Sie kreativ beim Ausprobieren und genießen Sie auch ruhig in netter Runde ein Stück Torte.

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