Ein heiler, unverletzter Schoßraum ist für uns Frauen eine Quelle der Kraft und Energie, die das ganze Leben vollständig durchdringt und umfasst.

Wir kennen unseren Wert, sind angekommen in unserem Selbst, wissen um unsere Wirkungs- und Gestaltungskraft und kennen unsere eigenen Bedürfnisse. Unsere Selbstliebe ist entwickelt, wir genießen eine erfüllte Sexualität, unser Empfindungsvermögen ist verfeinert, unser Mitfühlen ist ausgeprägter, und wir fühlen uns der Welt zugehörig und mit ihr verbunden.

Passiert etwas Schlimmes und wir werden z. B. am Arm verletzt, werden wir immer noch im Grunde dieselbe sein. Passiert jedoch etwas Schlimmes und wir werden am oder im Schoßraum verletzt, wird sich in unserem Selbstverständnis und Lebensgefühl deutlich etwas verändern. Der verletzte Arm wirkt sich nicht gravierend auf unser gesamtes Leben aus, der verletzte Schoßraum schon! Warum ist das so?

Lust ist Lebensenergie

Ich weise immer wieder gerne daraufhin, dass dieses kribbelige, kitzelige Gefühl, also die Lust, erst einmal nur Energie ist: unsere Lebensenergie in ihrer reinsten Form. Erst wenn sie fließt, entscheiden wir, was wir mit ihr machen: tanzen? Kuchen backen? Oder tatsächlich sexuell sein? Aber erst einmal haben wir es mit unserer Lebensenergie zu tun! Kann diese durch eine Verletzung nicht mehr fließen, wird sich unser Leben natürlich deutlich ändern.

Unser Nervenbahnen-Netz und die Hormone des Lebens

Die Wissenschaft bestätigt ebenfalls die Wechselwirkung zwischen Schoßraum und unserer Lebensqualität. Immer besser erforscht ist heute das individuell ausgeprägte Nervenbahnen-Netz, das unseren Schoßraum mit unserem Gehirn und dort mit der Hirnanhangsdrüse verbindet. Hier werden alle wichtigen hormonellen Vorgänge des Lebens gesteuert:

  • Die Produktion von Oxytocin, jenes chemische „Liebeselixier“, das Verbundenheit, Vertrauen und Zuneigung erzeugt.
  • Das Dopaminsystem wird von hier aus gesteuert; jener Stoff, der uns Aktivität, Kreativität, Selbstwertgefühl und Entschlossenheit ermöglicht.
  • Und die Drüse ist auch noch für die Ausschüttung von Opioiden zuständig. Dem Stoff, der uns Wohlgefühle, Glückszustände, Euphorie und Trance schenkt.

Unser Schoßraum und die Hirnanhangsdrüse

Die Hirnanhangsdrüse arbeitet leicht und gerne in den Momenten, in denen der Schoßraum von uns angenehm empfundene Aufmerksamkeit erhält. Dann schicken die Neurotransmitter Signale von Klitoris, Vagina, G-Punkt, Gebärmutterhals usw. das Rückenmark hinauf und entscheiden damit über die Ausschüttung jener Stoffe, die unser ganzes Leben beeinflussen, unsere Wahrnehmung schärfen, unser Selbstvertrauen stärken, uns verbunden fühlen lassen, uns kreativ handeln lassen und unsere Lebenslust und Lebendigkeit steigern.

Machen wir uns dieser alles durchdringenden Auswirkung unseres Schoßraumes auf unser Leben bewusst, so wird mehr und mehr deutlich, wie leicht hier schon verletzt werden kann.

Unser Schoßraum und Verletzungen

Wird z. B. unsere natürliche Sexualität mit Scham und Schuld besetzt, passiert langsam aber sicher, dass wir den natürlichen Zugang verlieren. Damit stellen wir die liebevolle Pflege des Schoßes ein. Schon kommt die Produktion der Neurotransmitter mehr und mehr zum Erliegen. Damit versickert langsam aber sicher unser Selbstvertrauen, unsere Lebendigkeit, Kreativität, Lebensfreude und mehr.

Nachgewiesen ist heute, dass sexuell traumatisierte Frauen solcherlei große Gehirnveränderungen erfahren können, das das für die Stressbewältigung zuständige Körpersystem deutlich beschädigt ist. Das Trauma sexueller Gewalt in der Kindheit z. B. grenzt die Funktionalität und das Erleben des Schoßraumes stark bis vollständig ein. Und damit ist wiederum unsere Quelle von Lebenskraft und Lebensmut stark beeinträchtigt!

Auswirkungen von Verletzungen im Schoßraum

Je fortgeschrittener, heftiger, körperlicher und häufiger im Leben der Frau Verletzung am oder im Schoßraum stattfand oder -findet, desto größer können die Auswirkungen auf das gesamte Leben der Frau sein:

  • Narbengewebe durch körperliche Verletzungen, auch Geburten oder Operationen lassen die Energie nicht mehr fließen und veranlassen unangenehme bis schmerzhafte Körperempfindungen.
  • Durch sexuelle Gewalt ist der Intimbereich abgespalten und gepanzert, das Gewebe verknotet, taub oder unempfindlich. Berührungen können wenig, gar nicht oder nur als Schmerz empfunden werden.
  • Verkapseltes Gewebe im Schoßraum kann alte, damals nicht gelebte Emotionen eingeschlossen haben. Das lässt wiederum in der heutigen, emotionalen Bandbreite der Frau taube, ungelebte Bereiche zurück: sie kann z. B. nicht weinen.

Auf gespeicherte Verletzungen oder Abspaltung des Schoßraumes können Krankheiten und andere Zustände verweisen: Pilze, Clamydien, Blasenentzündungen, Menstruationsschmerzen etc.
Depression, Einsamkeit, fehlende Lebenslust und Antriebslosigkeit können Folgen sexueller Verletzungen sein.

Entspannung und heilsames Geschehen

Heilsames Geschehen ist in allen Fällen möglich. Ganz schlicht und einfach und doch so wirksam: mittels Entspannung!

Denn auch das hat die Wissenschaft heute nachgewiesen: Entspannung wirkt direkt auf den Schoßraum ein. Ist die Frau entspannt, fühlt sie sich sicher und gemeint in ihrem ganzen Wesen. Dann wiederum schicken die Neurotransmitter in umgekehrter Richtung Signale in ihren Schoß: „Hier ist es gut, hier kannst du einfach sein, hier ist es schön!“

In der Schoßraum®-Prozessbegleitung wird deshalb immer der Weg gesucht, der die zu Begleitende bestmöglich entspannen lässt.
So wird sie unterstützt im Wahrnehmen, im Annehmen, im Raumgeben und im Lösen von Anspannungen auf den verschiedenen Ebenen menschlichen Seins: geistig, emotional und körperlich.

Grenzen / Schwellen

Auf mögliche Grenzen, bzw. auf den Entspannungsgrad der Empfangenden, wird immer besonders geachtet. Alles, was entspannt und guttut! Anspannung ist im Prozess gleichbedeutend mit sich offenbarenden Grenzen, die bei dieser Art der Begleitung nicht überschritten werden. Sie können sich mental, emotional oder körperlich äußern. Entsprechend werden sie thematisiert, angeschaut, da sein gelassen und respektiert!

Stellt sich heraus, dass die Grenze jedoch eine Schwelle ist, hinter der Wachstum und Entfaltung möglich ist, wird nach Abstimmung mit der zu Begleitenden, sanft zum Entspannen und Loslassen angeregt und unterstützt.

Die Begleiterin und die zu Begleitende

In der Schoßraum®-Prozessbegleitung begegnen sich Schoßraum®-Begleiterin und die zu Begleitende auf Augenhöhe und im direkten Kontakt. Die zu Begleitende ist nicht aus ihrer Selbstverantwortung entlassen. Es ist unabdingbar, dass das Erleben der Begleiterin mit dem Erleben der zu Begleitenden übereinstimmend ist. Wenn das auch nur von einer der beiden nicht mehr so erlebt wird, dann wird nachgefragt, gemeinsam geforscht und sich darüber ausgetauscht, um wieder auf den gleichen Nenner zu gelangen. Daher gilt für beide immer, bestmöglich ehrlich miteinander zu sein!

Drei Abstufungen in der Schoßraum®-Prozessbegleitung

Um einen entspannten Vertrauensraum im gemeinsamen Prozess zu kreieren, zu gewähren und halten zu können, bietet die Schoßraum®-Prozessbegleitung drei einzelne Abstufungen an, die klar voneinander getrennt sind und nur in präziser Absprache nacheinander angeboten und betreten werden: Die Schoßraum®-Beratung, die Schoßraum®-Berührung oder die Schoßraum®-Intimberührung.

Frauen mit sexualisierter Gewalterfahrung können sich z. B. in der Schoßraum®-Beratung darauf verlassen, dass sie sich ihren Schoßraum-Themen wieder annähern können ohne berührt zu werden!
Als ein sanfter Einstieg in eine körperliche Berührungserfahrung gilt die Schoßraum®-Berührung. Hier bleibt die zu Begleitende auf jeden Fall bekleidet, jedoch könnte hier die Berührung der Begleiterin bis hin zum Intimbereich ausgedehnt werden: Eine Hand der Begleiterin liegt still und ohne Bewegung eventuell im bekleideten Intimbereich der zu Begleitenden. Dadurch kann sich z. B. taubes Gewebe wiederbeleben lassen.
Nachfolgend und abschließend könnte je nach Wunsch und Bereitschaft, die Schoßraum®-Intimberührung entspannt angenommen werden, in der die still ruhende Hand der Begleiterin auf dem unbekleideten Venushügel der zu Begleitenden Neubelebung und Neubeheimatung entstehen lässt.

Damit spielt sich die Schoßraum®-Prozessbegleitung zwischen den beiden Polen „ganz, ganz vorsichtig und achtsam“ berührt und dann auch einer „wagemutigen“ Berührung im Intimbereich ab. In diesem Spannungsfeld bewegt sich die Sitzung, dabei wird immer offen und klar miteinander kommuniziert, was im Moment geschieht und gefühlt wird. Jede Sitzung ist einzigartig, nicht standardisierbar, vorhersehbar oder reproduzierbar.

Eine Schoßraum®-Prozessbegleitung kann lediglich 3 Sitzungen bedeuten bis hin zur Begleitung eines Lebenswegs über mehrere Jahre. In der Regel ist die Einzelsitzung 2 – 3 Stunden lang und findet in regelmäßigen Abständen von 4 – 6 Wochen statt.

Die Auswirkungen einer Schoßraum®-Prozessbegleitung

Der zu Begleitenden erschließt sich im gesamten Prozess immer mehr ihre ureigene Vitalität, Kraft, Lebendigkeit und Lebenslust in natürlicher und nachhaltiger Art und Weise. Bis weit in den Alltag hinein lassen sich die positiven Auswirkungen der Schoßraum®-Prozessbegleitung leicht und natürlich integrieren:

  • Die Körperempfindungen der zu Begleitenden werden allgemein wieder intensiver und der innere Empfindungsreichtum erweitert sich.
  • Narbengewebe wird durchlässiger und weich.
  • Krankheiten und Depressionen schwinden.
  • Der Intimbereich der zu Begleitenden hat die Chance, wieder weich, weit und berührbar zu werden.
  • Die Neurotransmitter können wieder für Opioide, Dopamin und Oxytocin sorgen.
  • Das Selbstbewusstsein steigt, fehlende Worte werden wiedergefunden, das „Leben selbst“ kehrt schlichtweg wieder zurück!

Mein Lieblingszitat einer Klientin ist nach wie vor: „Ich höre wieder Vögel!“
Es können sich also Verbesserungen auftun, mit denen wir nicht im Mindesten gerechnet haben. Hier einige Zitate von Klientinnen:

  • „Ich kann am Computer wieder besser tippen“,
  • „Mein Gang ist leichter geworden“,
  • „Ich empfinde neuerdings tiefen inneren Frieden, Geborgenheit und Zufriedenheit wie nie zuvor in meinem ganzen Leben!“
  • „Ich habe wieder ein schmerzfreies Sexualleben!“

Die Feedbacks zeigen mir immer wieder, wie sehr die Schoßraum®-Prozessbegleitung allumfassend in unser Leben hineinwirkt, und genau das ist ihr Segen und ihr Geschenk an diese Welt! Mögen viele Frauen das noch erfahren.

Über die Autorin

Tatjana Bach, Jhg. 65, Gesundheitspraktikern für weibliche Sexualität (DGAM) und Sexualpädagogin (ISP). Seit ’83 Initiatorin von verschiedenen Frauenselbsthilfegruppen und Frauenkreisen mit eigenem Selbstheilungsweg. Ab ’02 Entwicklung der Schoßraum®-Prozessbegleitung.
Initiatorin des Schoßraum® –  Instituts für weibliche Selbstentfaltung. Lebt und arbeitet heute 70km südwestlich von Berlin.

Kontakt

Hdy: 0152 335 345 83
info@tatjanabach.de
www.tatjanabach.de
www.schoss-raum.de

Ab März gibt es wieder Fortbildungsveranstaltungen, in denen Sie sich zur Schoßraum®-Prozessbegleiterin ausbilden lassen können. Auch Wochenendveranstaltungen für interessierte Frauen werden bundesweit angeboten.

Hier das bundesweite Netz der zertifizierten Schoßraum®-Prozessbegleiterinnen: www.schossraum.de/nach-plz-begleitung/

Haben Sie schon Erfahrungen mit der Schoßraum-Prozessbegleitung? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar!

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