Das Risiko von Hormonspiralen wird unterschätzt. Nur etwa die Hälfte der Anwenderinnen nutzen wegen der Nebenwirkungen die vorgeschriebene Liegezeit aus.
Von vielen FrauenärztInnen wird die Hormonspirale (Mirena oder Jaydess) als „der Mercedes“ unter den Verhütungsmitteln beworben. Diese wirke nur lokal und sei sehr niedrig dosiert. Außerdem sei sie gut verträglich und habe (fast) keine Nebenwirkungen. Frauen, die sich darauf einließen, haben schon böse Überraschungen erlebt. Denn alle diese Werbeargumente sind falsch.
- Eine lokale Wirkung ist physiologisch unmöglich.
- Niedrig dosiert? Die Mirena Hormonspirale gibt täglich so viel Gestagen ab wie 2-6 Minipillen.
Nicht verwunderlich, dass die Frauen daher mit einer großen Zahl an Nebenwirkungen rechnen müssen. Der Beipackzettel wird nur äußerst selten ausgehändigt (was eigentlich verpflichtend ist für die FrauenärztInnen), und daher kann der Zusammenhang oft zunächst nicht hergestellt werden.
Nebenwirkungen
Mirena Beipackzettel
Die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen zu Mirena reichen von Akne bis Zysten.
Sehr häufig sind:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, Veränderung des Blutungsmusters: verstärkte Blutung, zu seltene Monatsblutungen, verminderte Blutung, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen, Entzündung der Scheide und des äußeren Genitals, Ausfluss aus der Scheide.
Häufig treten auf:
Depressive Stimmung, Depression, Migräne, Übelkeit, Nervosität, verringerter Geschlechtstrieb (Libido), Akne, übermäßiger Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster, Rückenschmerzen, Eierstockzysten, schmerzhafte Monatsblutung, Brustschmerzen, Brustspannen, Ausstoßung der Mirena, Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme, Verfärbung der Haut, verstärkte Pigmentierung der Haut, Entzündungen im Beckenbereich, Entzündungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter, Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse II, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
Jaydess Beipackzettel
Der Beipackzettel der Hormonspirale Jaydess ist nahezu identisch.
Nicht aufgeführt sind bei beiden Varianten die psychischen Nebenwirkungen, wie Panikattacken, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe, vor denen bereits 2009 im Ärzteblatt gewarnt wurde.
So viel zur „guten Verträglichkeit“ der Hormonspirale.
Viele Frauen berichten auch über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Hashimoto Thyreoiditis, die sie unter der Hormonspirale entwickelt haben.
Die „lokale“ Wirkung
Glaubt man dem Hersteller, so wird das Gestagen Levonorgestrel lediglich in die Gebärmutter abgegeben. Ein Schaubild in der Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ suggeriert, dass andere hormonelle Verhütungsmethoden systemisch wirken, hingegen Mirena „lokal“ und eben nicht systemisch.
Ein leeres Werbeversprechen, denn das Gestagen wird bereits eine Stunde nach Einlage im Blut nachgewiesen.
Auch die systemischen Nebenwirkungen belegen diese Wirkung. Schließlich ist die Gebärmutter nicht aus Plastik. Eigentlich sollte jedem medizinisch bewanderten Menschen klar sein, dass eine „lokale“ Wirkung nicht möglich ist. Verwunderlich ist, dass sehr viele FrauenärztInnen ihren Patientinnen genau von dieser „lokalen“ Wirkung erzählen. Ob sie es selbst glauben?
Die „niedrige“ Dosierung
Bis mindestens 2006 kursierten Werbebroschüren des früheren Herstellers Schering, in denen behauptet wird, dass die im Blut messbaren Hormonspiegel unter Mirena 20-100mal geringer seien als bei der Pille.
Mit der Übernahme durch die Firma Bayer verschwand diese Information aus der Werbebroschüre.
Tatsächlich erzeugt die Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält, Hormonkonzentrationen, die mindestens doppelt so hoch sind wie die Konzentration bei einer Pille mit dem gleichen Wirkstoff. Wenn die Frau einen verlangsamten Stoffwechsel hat (z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion), kann diese Menge bis zu 6fach höher als eine Pille sein.
Progesteronmangel/Östrogendominanz
Der Großteil der Nebenwirkungen entspricht der Symptomatik eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz. Von Gestagenen ist bekannt, dass sie an die Rezeptoren des Progesterons andocken und einige Funktionen des Progesterons übernehmen. Folge ist, dass die Produktion von körpereigenem Progesteron heruntergefahren wird, denn laut Rezeptoren ist ja genügend Progesteron vorhanden. Das Ergebnis ist Progesteronmangel, der auch meist eine Östrogendominanz nach sich zieht.
Auch in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel. Das Beschwerdebild unter der Hormonspirale ähnelt deshalb Wechseljahresbeschwerden und kann leicht verwechselt werden. Dennoch sind auch verfrühte Wechseljahre möglich.
Hormonspirale für stillende Mütter?
Die Hormonspirale wird für stillende Mütter empfohlen. Im Beipackzettel steht dazu:
„Levonorgestrel wurde in der Muttermilch gefunden (ungefähr 0,1 % der Dosis werden vom Säugling aufgenommen); allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die von Mirena nach dem Einlegen in die Gebärmutterhöhle freigesetzte Dosis ein Risiko für das Kind mit sich bringt. Es scheint keine schädlichen Auswirkungen auf das Wachstum bzw. die Entwicklung des Kindes zu haben, wenn Mirena sechs Wochen nach der Geburt zur Anwendung kommt. Reine Gestagen-Methoden haben anscheinend keinen Einfluss auf die Quantität bzw. die Qualität der Muttermilch.“
Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Freisetzung des Hormons tatsächlich um ein Vielfaches höher ist als behauptet wird, so gilt dies auch für die Konzentration in der Muttermilch. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass sich das Hormon nicht negativ auf den gestillten Säugling auswirkt. Mit Hormonspirale stillende Mütter berichteten von Kindern, die viel schrien, unruhig waren und sich sehr an die Mutter klammerten. Zudem wurden in einer Studie aus Chile von 2002 bei Kindern, die unter einem Levonorgestrel-haltigen Implantat gestillt wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und Augenentzündungen festgestellt.
Jaydess, die bessere Alternative?
2012 kam eine neue, kleinere und niedrig dosiertere Hormonspirale auf den Markt, zugeschnitten auf junge Frauen, die noch nicht geboren haben. Die Jaydess soll nur 3 Jahre getragen werden und enthält 13,5 mg Levonorgestrel, im Gegensatz zu ihrer „großen Schwester“ Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält und 5 Jahre getragen wird. Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Mirena viel zu hoch dosiert ist. Theoretisch würden 22,5 mg des Gestagens – also weniger als die Hälfte – ausreichen, um für 5 Jahre verhütend zu wirken.
Die täglich abgegebene Menge reicht bei Jaydess aber dennoch aus, um genau die gleichen gravierenden Nebenwirkungen wie bei der Mirena auszulösen.
Infektionsrisiko
Laut Werbebroschüre böte die Hormonspirale Mirena vermutlich Schutz vor bestimmten Infektionen.
Darüber gibt es keine Nachweise. Im Gegensatz dazu wird in einer Dissertation von 2011 ein Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und einem erhöhten Risiko für chronisch-rezidivierende Vulvo-Vaginal-Infektionen festgestellt. Besonders Pilze können auf der Spirale einen Biofilm bilden, der bei den Frauen zu rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen führen kann.
Verträglichkeit / Zufriedenheit mit der Hormonspirale
Laut Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ ist die Verträglichkeit besonders gut. Es werden lediglich „unerwünschte Begleiterscheinungen“ in der Anpassungsphase aufgeführt. Laut einer Studie sollen diese später signifikant nachlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Studie von 1994 ist, also noch vor der Einführung der Hormonspirale auf dem deutschen Markt, Langzeitbeobachtungen und -nebenwirkungen können also nicht eingeflossen sein. Durch den langsam sinkenden Progesteronspiegel treten viele Nebenwirkungen erst schleichend mit den Jahren auf.
Auch ist die Rede von 95 % zufriedenen bis sehr zufriedenen Mirena-Anwenderinnen.
Doch laut einer finnischen Studie aus 2007 entschieden sich 43 % der Mirena-Anwenderinnen vor Ablauf der 5-Jahresfrist für ein anderes Verhütungsmittel. Eine britische Studie zu Jaydess von 2015 kommt zum gleichen Ergebnis. Dort hielten nur 57 % der Jaydess-Anwenderinnen die vollen drei Jahre durch.
Was Frauen von ihren FrauenärztInnen berichten
In Internetforen tauschen sich hunderte von Frauen aus, die nicht oder ungenügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. In den seltensten Fällen wurde umfassend aufgeklärt, fast nie der Beipackzettel ausgehändigt. Seit 2007 ist es verpflichtend für FrauenärztInnen, aufzuklären, den Beipackzettel auszuhändigen und die Frau dafür unterschreiben zu lassen.
Sehr viele Frauen wurden bei Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen. Diese Ärzte stritten die Nebenwirkungen ab, da die Hormonspirale ja angeblich nur lokal wirke, was wie gesagt falsch ist.
Immer wieder wird berichtet, dass ÄrztInnen sich weigerten, die Hormonspirale zu entfernen, als die Patientinnen von massiven Nebenwirkungen berichteten. Nicht selten mussten diese Frauen dann mehrere ÄrztInnen aufsuchen, um die krankmachende Untermieterin loszuwerden.
Bayer und die illegale Werbekampagne
Im Jahr 2011 gab der Hersteller Bayer einer österreichischen Agentur den Auftrag, positive Erfahrungsberichte über die Hormonspirale Mirena in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Diese Berichte sollten durch Rechtschreibfehler authentischer wirken. Die illegale Kampagne flog auf und 2015 wurde nicht nur die Agentur, sondern auch der Pharmakonzern Bayer vom österreichischen Ethikrat gerügt.
Fazit
Jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie verhüten möchte. Allerdings sollte sie vor ihrer Entscheidung von ihrer FrauenärztIn vollständig über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Die Realität zeigt, dass bezüglich Hormonspiralen diese Aufklärung in den seltensten Fällen stattfindet. Vielmehr hantieren FrauenärztInnen mit nachweislich falschen Werbeversprechen des Herstellers („lokale Wirkung“, „niedrig dosiert“).
Da die Frauen den Beipackzettel meist nicht bekommen, kommt es häufig vor, dass sie jahrelang von Arzt zu Arzt rennen auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Ein unhaltbarer Zustand.
Über die Autorin
Katharina Micada ist Musikerin und schreibt für diverse online-Medien über verschiedene Themen. Als Betroffene der Hormonspiralen-Problematik ist sie inzwischen Expertin auf diesem Gebiet.
Kontakt:
mail: info (at) risiko-hormonspirale.de
Web: www.risiko-hormonspirale.de
Aktuelles 2017 von der Redaktion
- Ein eindringliches kurzes Video über das Pro und Kontra der Hormonspirale von 2017 finden Sie in Youtube „Das Verhütungsschirmchen“.
- In Frontal 21 des ZDF wurde am 11.4.2017 ein Beitrag über Hormonimplantate gesendet, wobei auch auf die Hormonspirale eingegangen wurde, da sie dasselbe Gestagen enthält wie die Hormonstäbchen, die unter die Haut implantiert werden.
- Seit 27.4.2017 gibt es einen neuen Radiobeitrag von Bayern 2 auf youtube über die Hormonspirale.
- Niederländische Wissenschaftler führten hormonelle Stress-Tests unter standardisierten Bedingungen durch bei drei Gruppen von Frauen. Frauen mit einer Hormonspirale, Frauen mit einer Östrogen-Gestagen-Pille (die Levonorgestrel enthielt wie in der Hormonspirale) und Frauen mit natürlichem Zyklus ohne Verhütung. Gemessen wurden neben der Herzfrequenz Cortisol im Speichel zu verschiedenen Zeitpunkten während eines Stress-Tests, im But nach ACTH-Stimulation und im Haar. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hormonspirale zu einer signifikanten Veränderung der Aktivität des autonomen Nervensystems führt und die Reaktion der hypothalamisch-hypophysären Nebennierenrinden-Achse verändert. Aleknaviciute, J., et al. (2017). „The levonorgestrel-releasing intrauterine device potentiates stress reactivity.“ Psychoneuroendocrinology 80: 39-45.
- Stand Juni 2017: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit, ob die Angaben zu psychiatrischen Nebenwirkungen auf den Produktinformationen aktualisiert werden müssen. Bei dem Hersteller Bayer gibt es ein Portal zur Meldung von Nebenwirkungen.
Immer noch ist deshalb ganz wichtig, dass vermutete Nebenwirkungen beim BfArM gemeldet werden.
Hier können Sie einen aktuellen Artikel aus Frankreich herunterladen, den Katharina Micada für uns übersetzt hat. Und hier noch ein kritischer Fernseh-Bericht aus Österreich auf youtube - Am 7.11.17 sendet der NDR eine kurze Reportage über die Hormonspirale und die Leidensgeschichte zweier Frauen. Bis zum 7.11.18 kann sie in der Mediathek angesehen werden.
September 2017: BfArM ändert Angaben im Beipackzettel zur Hormonspirale Mirena
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachinformation zu Mirena für GynäkologInnen geändert::
- Der Satz „Diese Spiegel (gemeint sind die Serumkonzentrationen des Hormons Levonorgestrel d.V.) sind niedriger als bei anderen etablierten Anwendungen von Levonorgestrel. Deshalb sind nur geringe Wirkungen auf den Stoffwechsel zu verzeichnen.“ wurde gestrichen.
- Desweiteren wurde die bisher unterschlagene höchste Serumkonzentration kurz nach der Einlage der Hormonspirale eingefügt. Diese beträgt nach 14 Tagen 414 pg/ml, was weitaus höher ist als bisher angenommen.
- Auch wird die Aufnahme der bisher fehlenden (in anderssprachigen Beipackzetteln aufgeführten) Nebenwirkungen Nervosität, Libidoverlust und Gewichtszunahme im Beipackzettel für Deutschland angestrebt. Dazu wurde vom Hersteller eine Stellungnahme verlangt.
Aktuelles 2020 von der Redaktion
Inzwischen ist eine weitere Hormonspirale auf dem Markt, die Kyleena, die 19,5mg Levonorgestrel enthält. Da sie kleiner als die beiden anderen Hormonspiralen Mirena und Jaydess ist, außerdem die Ärmchen flexibeler sind, soll das Einlegen auch in kleinere Gebärmutterhöhlen schmerzloser sein. Durch einen Silberring kann sie gut im US lokalisiert werden. Sie kann bis zu 5 Jahre liegenbleiben. Sicherheitsprofil und Nebenwirkungsraten entsprechen im Wesentlichen den beiden anderen Hormonspiralen.
Im November 2020 erschien im Deutschen Ärzteblatt ein Fachartikel über Depressionen unter der Homonspirale. In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in den Arztpraxen immer noch zu wenig über die möglichen Nebenwirkungen der Levonorgestrel-haltigen Intrauterinspiralen aufgeklärt wird. Insbesondere die psychischen Nebenwirkungen werden häufig missverstanden. Inzwischen gibt es größere Studien, die zeigen, dass Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen und Selbstmord(versuche) unter hormoneller Kontrazeption einschließlich Hormonspiralen häufiger sind als in einer gleichaltrigen Gruppen von Frauen ohne Kontrazeptiva oder Kupferspiralen. Nach Entfernung der Hormonspirale lassen die auffallenden psychischen Veränderungen nach. In einem Rote-Hand-Brief wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2019 auf diese unterschätzten Nebenwirkungen hin. In diesem Zusammenhang sind auch Psychiater gefordert, in einer genauen Arzneimittelanamnese Hormonspiralen Aufmerksamkeit zu schenken.
Zu den weiteren wenig bekannten Befunden bei Hormonspiralen zählen (im Vergleich zu Kupferspiralen, laut Artikel im Ärzteblatt):
- reduzierte Libido
- im Endometrium Zeichen der Entzündung und Immunaktivierung
- HPV-Viren können schlechter bekämpft werden
- Risiko für zervikale Dysplasien erhöht
Haben Sie Erfahrungen mit der Hormonspirale? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.
Liebe Frau Gerhard,
Die Mirena ist seit 6 Wochen raus, nach 7 Jahren drin. Ich nehme Agnus Castus, wie Sie empfohlen haben, ein. Vielen Dank! Mir geht es viel besser. Was mir noch bleibt ist der Schwindel und Durchfall. Dazu kommen noch Magenschmerzen, die erst nach dem Ziehen gekommen sind. Die ganze Zeit dachte ich, dass der Durchfall eine Folge vom Schwindel ist. Kann es aber sein, dass das eine “eigene” Nebenwirkung ist? Eisen, Magnesium, Vitamin D sind in Ordnung, die Stuhlprobe ergab auch keinen Befund. Kann das sein, dass ich eine Unverträglichkeit entwickelt habe? Oder ist das eher eine “typische” Nebenwirkung, die nach einer Zeit verschwindet? So eine Art Entgiftung?
Ich danke Ihnen für Ihren Einsatz!
Grüße
Lene
Liebe Lene,
das wird sicher noch besser. Im Zweifelsfalle mal zu einem Arzt für TCM gehen, der Ihre Nachwirkungen sicher rasch bessern kann. Wegen des Durchfalls mal Flohsamenschalen nehmen (Psyllum). Oder kann es sein, dass Sie Agnus castus vom Darm her nicht vertragen? Dann eventuell ein anderes Produkt von einer anderen Firma ausprobieren. LG
Hallo,
Ich habe mir die Mirena 2008 einsetzen lassen und hatte eigentlich nie Probleme. Und weil ich ein fauler Mensch in, blieb das Ding nicht 5 sondern 10 Jahre in meinem Körper. Im Dezember 2018 ließ ich sie mir entfernen. Natürlich war das mit Komplikationen behaftet, aber sie ging schon raus. 10 Tage nach Entfernung gingen bei mir all die Nebenwirkungen an, die andere Frauen während der Mirena hatten. Panikattaken, Depressionen und starke Bauchkrampfe. Da ich mit psychischen Kranken Mädchen arbeite, und die Nebenwirkungen von Antidepressiva kenne, wollte ich das ohne Tabletten schaffen. Mein Frauenarzt nahm mich nicht ernst. Ich verlangte einen hormontest, dieser war angeblich unauffällig. Die Panikattaken wurden nach 8 Wochen besser und auch die Bauchschmerzen werden nach vier Monaten langsam besser. Die Lebensfreude ist nicht mehr die selbe wie vorher und auch meine Arbeit musste ich aufgeben. Weiss hier jemand Rat?
Sollte ich evtl die minipille nehmen oder vertrauen, das mein Hormonhaushalt wieder besser wird und somit auch die Lebensqualität
Liebe Mel,
es kommt u.a.auch auf Ihr Alter an, wie schnell Sie sich von den künstlichen Hormonen der Spirale erholen. So lange Bauchschmerzen zu haben, ist total unüblich, da muss Ihre Gebärmutterschleimhaut ja ganz schön verletzt worden sein. Waren Sie denn zu US-KOntrolluntersuchungen beim Frauenarzt? Ist mal ein Blutbild gemacht worden und ein Test auf Entzündungen? haben Sie jetzt regelmäßige Perioden? Haben Sie Vitalstoffe genommen, die IHnen durch die künstlichen Hormone geraubt worden sind? Bloß nicht die Minipille nehmen, besser bioidentische Hormone. Gute Besserung!
Ich habe zum 3. Mal eine Mirena Spirale, manchmal denke ich auch dass ich Nebenwirkungen habe. In einem Speichelhormontest bei meinem Heilpraktiker wurde ein zu niedriger Progesteron/Östradiol Quotient (21)festgestellt. Die anderen Werte sind im Normbereich. Ich bin 51 und habe keine Blutung mehr unter der Spirale.
Kann ich Progesteron D4 als Creme nehmen? Würde das den Wert ändern?
Liebe Maria,
Das Gestagen aus der Spirale besetzt die Progesteronrezeptoren, da ist dann kein Platz für Progesteron aus der Creme. Bringt nichts, besser Spirale raus.
Hallo,
es ist wahrlich erschreckend was ich hier lese. Mir geht es nämlich genau so. Ich bin 33 Jahre alt und habe seit 2017 die Mirena. Ich habe wirklich extreme Stimmungsschwankungen, mittlerweile bin ich nur noch depressiv und komplett erschöpft, dauerhaft müde, gereizt, habe keine Lust auf Sex, Migräne etc. durch die ganzen Beschwerden (vor allem die Depressionen) hatte ich schon Selbstmordgedanken. Ich habe in den letzten 2 Jahren eine Odysee an Arztbesuchen hinter mir. Angeblich habe ich nichts war die Antwort. Ich bin in Therapie gegangen und habe mein komplettes Leben auf den Kopf gestellt um jetzt festzustellen, das es mit aller Wahrscheinlichkeit an dieser schei** Spirale liegt. Ich lasse sie mir entfernen. Es reicht. Ich wünsche allen Betroffenen viel Glück und alles Gute!
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich haben mir im Februar nun meine zweite Spirale Mirena entfernen lassen und werde mir auch keine mehr setzen lassen. Nun wurde am Donnerstag eine Zyste festgestellt im rechten Schilddrüsenlappen. Wie mir gesagt wurde, hat die Schilddrüse auch was mit Hormonen zu tun. Ist diese Zyste (über Nacht gekommen 2,7 x 2,4 x 3 cm groß) durch die Entfernung der Hormonspirale entstanden? Oder ist es jetzt nun ein reiner Zufall?
Vielen lieben Danke vorab.
liebe Nicole 42,
sie ist sicher nicht durch die Entfernung der Spirale entstanden. Häufig ist Jodmangel schuld.Viele Grüße
Liebe Frau Dr Gerhard , ich habe vor 5 Jahren meine erste Mirena Spirale setzen lassen , vor drei Jahren fing es an das ich festgestellte das mein Haar weniger würde da ich Haarausfall hatte .Habe von meinem Hautarzt eine Haartinktur verschrieben bekommen (Rigane für Frauen) darunter hielt es sich etwas in Grenzenhabe es eine Zeitlang unregelmäßiger genommen .Jetzt wieder regelmäßig aber ich habe mir vor einer Woche eine Neue Spirale setzen lassen und Klage über erheblichen Hasrausfall .Kann das von der Spirale kommen oder ist es doch Genetisch bedingt? Hatte bis da keinen Zusammenhang gesehen aber hatte jetzt Erfahrungsberichte gelesen und mache mir jetzt darüber Gedanken ob die Spirale der Auslöser ist.
Liebe Kira,
tut mir leid, ist aber eine typische Nebenwirkung der Hormonspirale! Da helfen auch keine anderen Medikamente! Lieben Gruß
hallo, ich habe 5 einhalb jahre die mirena getragen, bin jetzt 49 jahre alt,
im nachhinein denke ich das vieles als nebenwirkung einzuschätzen ist, wiederholte blasenentzündung, hautverschlechterung, aber am schlimmsten immer schlimmer werdende depressionen, hab sie mir im november ziehen lassen, nach ein paar tage megaheftig die periode bekommen, das ganze noch zweimal und jetzt ist ruhe, ist es möglich das die hs die ankommenden wechseljahre unterdrückt hat? und wie lange dauerd es bis sich mein gemütszustand wieder verbessert?
Liebe an an,
Die Wechseljahre werden nicht unterdrückt. Ihr körper ist ausgelaugt nach den synthetischen Hormonen. Nehmen Sie gute Nahrungsergänzungen ein, wie bei der Antibabypille beschrieben. Alles Gute!
Hallo,
Ich habe die mirena seit fast 4 Jahren.
Bisher ging es mir gut mit der Spirale, aber seit ca 6 Monaten habe ich ständig Probleme mit stark gereizter Schleimhaut im Intimbereich. Es fühlt sich sehr trocken an, juckt und brennt sehr stark.
Mein FA meint immer es ist nur ein Pilz, aber auch nach der 3 täglichen Behandlung wird das Problem nicht besser.
Ein anderer FA hat mir eine Östrogenhaltige creme verschrieben, die hilft auch tatsächlich ganz gut.
Kann das mit der Spirale Zusammenhängen?
P.s. ich bin 33 Jahre alt, also ich glaube die Wechseljahre sind es noch nicht
Liebe Sternchen,
ja, kann damit zusammenhängen. Wahrscheinlich haben Sie auch keine Periode mehr. Dann besteht u.U. ein Östrogenmangel.LG
Danke für die schnelle Antwort!
Genau, die Periode bleibt seit 3,5 Jahren aus.
Kann sich der evtl Östrogenmangel regulieren, wenn die Spirale entfernt ist?
Viele Grüße
Liebe Sternchen,
normalerweise ja, es kann aber unterschiedlich lange dauern. Wenn Sie durch die Hormonspirale so einen Östrogenmangel bekommen haben, sollten Sie sie wirklich entfernen lassen. Es gibt ja gute Alternativen. Alles Gute!
Danke!
Ja, das ist mein nächster Weg, die Spirale entfernen lassen.
Vielen Dank
Hallo, ich habe mir im November letzten Jahres die Mirena setzen lassen, da mir meine Frauenärztin dazu geraten hatte. Kurze Zeit danach hatte ich plötzlich eine innerliche Unruhe, war nervös und ziemlich launisch. Dies hat sich dann aber wieder gebessert, allerdings hat sich mein Hautbild sehr verschlechtert. Ich hatte vorher zwar auch schon mit leichten Unreinheiten zu kämpfen, aber so wie jetzt war es noch nie. Regelblutung hab ich seit zwei Monaten auch kaum noch, dafür starkes Brustziehen, Unterleibsschmerzen und momentan mit ständiger Übelkeit zu kämpfen. Bei der letzten HS-Nachsorge wurde auch eine Zyste am linken Eierstock entdeckt. Sowas hatte ich noch nie. Nun hab ich mich im Netz etwas eingelesen und vermute dass meine Beschwerden durch die HS ausgelöst wurden. Meine Frauenärztin meinte dass dies nicht der Fall sein könnte, da die HS nur lokal Hormone ausschüttet. Langsam bin ich echt verunsichert und weiß nicht mehr was ich glauben soll. Ich bin kurz davor mir die HS wieder ziehen zu lassen, hab aber das Gefühl meine Ärztin möchte das nicht. Könnten meine Beschwerden mit der HS zusammenhängen? Muss ich mir wegen der Zyste Sorgen machen? Verschwindet diese wieder oder muss ich operieren lassen?
liebe Petra,
die Beschwerden hängen sicher mit der Spirale zusammen. Lesen Sie mal die Kommentare Ihrer Leidensgenossinnen. Kommt Ihnen da nicht vieles bekannt vor? Wenn die Zyste nicht größer wird und Gefahr der plötzlichen Ruptur besteht, und wenn nach Entfernung der Spirale sich Ihre Hormone wieder normalisieren, dann verschwindet auch die Zyste von alleine. viel Glück!
Hallo liebe Netzwerk Frauengesundheit-Leserinnen,
ich möchte hier zur Abwechslung mal einen Beitrag verfassen, der sich auf das Entfernen der Hormonspirale bezieht. Ähnlich wie Petra und viele weitere Frauen hatte ich auch so meine Problemchen mit der Kyrena (Fremdkörpergefühl, Stimmungsschwankungen, Hautunreinheiten am Rücken, am Dekolleté und im Gesicht, allgemein vermehrt Entzündungen, starker Libidoverlust, und zuletzt eine Zyste am Eierstock). Ich habe auch mehrmals ausführlich mit meiner Frauenärztin über die Beschwerden gesprochen, sie riet mir jedes mal von der Entfernung ab (meine Beschwerden könnten nicht von der HS kommen uws..). Ich habe sie nun vor ca. 2 Wochen entfernen lassen und ich muss sagen – ohne es übertreiben zu wollen – ich bin ein anderer Mensch. Schon nach einigen Tagen wurden meine Pickel besser, ich fühlte mich nicht mehr so erschöpft und mein Sexualleben hat sich mittlerweile auch wieder normalisiert. Es ist wirklich sehr bedenklich, wenn ich daran denke, dass ich während der Pilleneinnahme keinerlei Beschwerden hatte und durch die Spirale Nebenwirkungen in solchem Ausmaß bekam, welche sich mit der Zeit rapide verschlechtert haben. Soviel zu der hoch gelobten „lokalen Wirkung“. Ich rate jeder Frau sich ausführlich über die Hormonwirkungen zu informieren (bitte nicht auf der Herstellerseite sondern mit Originalstudien zur Hormonspirale) und im Zweifelsfall auf das Geld zu sch… sowie das Ding bei den kleinsten Zweifeln entfernen zu lassen! Bitte liebe Frauen, hört auf euer Körpergefühl – niemand kann WIRKLICH wissen wie die Spirale in eurem Körper wirkt. Ich wünsche allen viel Erfolg und gute Gesundheit!
Liebe Summel,
danke für den Kommentar! Wie schön, dass bei Ihnen die Nebenwirkungen so schnell besser wurden! alles Gute weiterhin!!
Liebe Frau Dr. Gerhard,
Ich habe mir Anfang 2017 die Mirena legen lassen und eine ganze Weile keine Probleme. Dann im Oktober 2018 waren meine Schilddrüsenwerte nicht in Ordnung (tsh bei 4) und ich hatte plötzlich Migräne, Sehstörungen, Brustschmerzen und depressive Verstimmungen. Mit Einnahme von L Thyroxin verschlimmerte sich alles. Hinzu kamen erst eitrige Knoten im Vaginalbereich und dann Brennen, Jucken ohne, dass Bakterien nachgewiesen werden konnten.
Im Januar 2019 habe ich mir die HS ziehen lassen…viele Beschwerden waren sofort weg bis auf die Entzündungen im Vaginalbereich. Laut Frauenärztin ist mein ph Wert total schlecht, also mache ich eine Milchsäurekur nach der anderen. Nun sind die Entzündungen weg, aber ich habe ein ständiges Brennen in der Harnröhre, Beckenbodenschmerzen und den ständigen Drang zur Toilette zu laufen. Bin mit meinen Nerven am Ende und sowohl Frauenärztin, Urologin als auch Hausärztin glauben an einen Zusammenhang…
Liebe brit,
Sie schreiben nicht, ob Sie Ihre Periode wieder haben und wie alt Sie sind. Sonst haben Sie sicher einen östrogenmangel und Ihre körpereigenen Hormone sind noch durcheinander. Versuchen Sie mal, mit Femisanit Ihre Schleimhäute etwas besser zu bekommen. Außerdem haben Sie sicher einen Jodmangel. Leider wird oft der Fehler gemacht, gleich Thyroxin zu geben, wenn TSH etwas erhöht ist. Geben Sie in die Suchfunktion auf der Startseite mal Jod ein und belesen Sie sich. Keine Angst, das normalisiert sich wieder. LG