Fast täglich treffe ich Bekannte oder ehemalige Patientinnen zwischen 50 und 60 Jahren, die über nicht enden wollende Hitzewallungen klagen und mir erzählen, was sie schon alles vergeblich versucht haben, um sie loszuwerden. Eine meinte neulich: „Tagsüber habe ich mich ja daran gewöhnt, ich genieße diese Wärmewelle sogar, die durch den ganzen Körper fließt, aber nachts werde ich fast verrückt, weil ich stündlich im Saft schwimme, mich umziehen muss und nicht schlafen kann. Wie soll ich da noch konzentriert meinen Job machen!“ Ein echtes Problem, denn viele der Gesundheitsregeln, die ich auch in meinem Frauen-Gesundheitsbuch beschrieben habe, kosten Zeit, und daran mangelt es den meisten Frauen, die noch im Beruf stehen und in diesem Alter oft auf dem Höhepunkt ihrer Karriere sind.
Noch bis vor wenigen Jahren wurden Frauen in den Wechseljahren mit synthetischen Hormonen behandelt. Dadurch wurde das Hormonchaos bei vielen erfolgreich normalisiert. Aber die Risiken für Thrombosen und Brustkrebs waren so deutlich, dass heute nur noch bei stärksten Beschwerden, die nicht anders behandelt werden können, diese Hormone verschrieben werden. Außerdem soll die Dauer der Anwendung möglichst kurz sein.
Lebensführung
Zunächst einige Tipps zur Lebensführung, mit denen Sie auf Dauer gesehen die Häufigkeit und Intensität der Hitzewallungen reduzieren können:
- Verzichten Sie auf Zigaretten, Kaffee, Alkohol und scharfe Gewürze.
- Essen Sie wenig Fleisch, dafür viel Obst und Gemüse. Vegetarierinnen haben nur selten lästige Wechseljahresbeschwerden.
- Reichern Sie Ihre Ernährung mit Pflanzenhormonen an: die Gruppe der Isoflavonoide ist besonders reichlich in Soja, Kichererbsen und anderen Hülsenfrüchten enthalten, die Lignane in Leinsamen, allen Getreiden, Mais, vielen Früchten und Gemüse. Sorgen Sie aber dafür, dass Ihr Darm gesund ist und alles richtig verdauen kann. Ergänzen Sie eventuell mit guten Darmbakterien, die dafür sorgen, dass die Pflanzenteile richtig aufgeschlossen werden und die Pflanzenhormone Ihren Zellen zur Verfügung stehen.
- Reduzieren Sie den Verzehr von Kohlenhydraten, bspw. in süßen Säften oder Kuchen, und essen Sie lieber mehr Eiweiß, bspw. fettarme Joghurt, Hüttenkäse.
- Essen Sie nicht zu spät und zu schwer zu Abend.
- Bewegen Sie sich regelmäßig an der frischen Luft: Walking, Jogging, Schwimmen, Radfahren, Tanz, mindestens dreimal in der Woche etwa eine Stunde.
- Härten Sie sich ab mit Sauna oder Kneipp-Anwendungen, machen Sie Massagen mit beruhigenden Körperölen, wie Fenchel, Hopfen, Salbei oder Lavendel. Auch Moorkuren in mittlerem Reizklima sind ideal.
- Lernen Sie aktive Entspannung, bspw. durch Autogenes Training, Yoga oder Qigong.
Naturheilkundliche Hilfen
Der Markt an Nahrungsergänzungsmitteln, nicht rezeptpflichtigen Pflanzenkonzentraten oder homöopathischen Mitteln für Frauen in den Wechseljahren ist in den letzten Jahren fast explodiert. Ich möchte Ihnen einige Produkte nennen, die Sie selber, aber natürlich am besten nach Rücksprache mit Ihrer Ärztin, einnehmen können. Dabei müssen Sie aber berücksichtigen, dass die Wirkung nicht sofort spürbar ist, sondern dass Sie mindestens viel Wochen abwarten müssen, bis Sie die Wirksamkeit beurteilen können. Dabei kann es durchaus sein, dass ein Produkt, was Ihrer Freundin geholfen hat, bei Ihnen gar nicht anschlägt, und umgekehrt, dass ein Mittel, auf das Sie schwören, Ihrer Freundin nicht hilft. In dieser Lebensphase reagiert wirklich jeder Körper anders!
Nahrungsergänzungen
- Nahrungsergänzungen aus milchsauer vergorenem Getreide, wie Kanne Brottrunk, oder aus gekeimtem Weizen, wie Multitaleen, enthalten viele Pflanzenhormone. Sie können mit allen Therapien kombiniert werden. Der Vorteil ist, dass die vielen Salze, die der Körper beim Schwitzen verliert, gleich mit aufgenommen werden.
Heilkräuter
- Sie können sich auch selber Tees aus Heilkräutern brauen. So haben Himbeerblätter, Rosmarin, Beifuss, Holunderblüten und Salbei eine Östrogenwirkung, Frauenmantel, Schafgarbe, Brennnesseln eine Gelbkörperhormonwirkung. Aber Vorsicht: nicht literweise davon trinken, sonst passiert ihnen womöglich das, was bei einer meiner Patientinnen der Fall war. Sie kam mit Blutungen, die 5 Jahre nach der letzten Periode eingesetzt hatten, in die Klinik. Die Schleimhaut in der Gebärmutter war hoch aufgebaut, eine Ausschabung sollte stattfinden. Glücklicherweise erzählte sie mir, dass sie seit 2 Monaten 1-2 L Salbeitee wegen der Hitzewallungen getrunken hatte. Der hatte die Wirkung wie richtige Hormontabletten. Auf die Ausschabung konnte verzichtet werden, sie musste nur vorübergehend Progesteron einnehmen und durfte erstmal keinen Salbeitee mehr trinken.
- Ein wunderbares Frauenmittel ist der Frauenmantel, Alchemilla. Alchemilla verkörpert mit ihren Blättern den weiblichen Schoß, aus dem die Pflanze in regelmäßigem Rhythmus einen Tautropfen „gebärt“. Sie steht für die Akzeptanz des Frauseins. Nehmen Sie 1-3 Tropfen täglich von CERES Alchemilla comp., gerne auch in jeglicher Kombination mit anderen Therapien.
Phytopharmaka
Konzentrierte Präparate aus Soja, Rotklee, Salbei, Türkischem Rhabarber oder Granatapfel kann man in Kapseln kaufen. Sie enthalten ebenfalls Pflanzenhormone und meistens noch zusätzlich Vitamine. Aber bitte nicht einfach das nächstbeste und billigste Präparat im Supermarkt kaufen. Besser lassen Sie sich in der Apotheke beraten, denn die sachgerechte Herstellung und eine genügend hohe Konzentration der Inhaltsstoffe ist für den Erfolg wichtig. Empfehlenswert ist bspw. Ellafem®, das neben 45 mg Isoflavonen auch wichtige Vitamine und Fettsäuren enthält.
- Extrakte aus der Traubensilberkerze sind Pflanzenheilmittel, die in Europa eine lange Tradition zur Behandlung von Hitzewallungen haben und wie Medikamente in vielen Studien überprüft wurden: am wichtigsten sind Remifemin (2×1 Tbl., anfangs doppelte Dosis) und Klimadynon, bzw. Klimadynon Uno (1x1Tbl).
Homöopathie und Schüßlersalze
- Schüßlersalze können Sie je nach Typ und Art des Schweißes sehr schön selber einsetzen, lesen Sie in einem Ratgeber nach, welche Kombinationen für Sie gut sind.
- Versuchen Sie es mit homöopathischen Komplexmitteln, wie bspw. Klimaktoplant Tbl., 3-5×1, oder den spagyrischen Tropfen KLIFE spag. Peka, 3×20.
- Noch besser ist es allerdings, wenn Sie einen homöopathisch arbeitenden Arzt kennen, der Ihnen ein für Sie passendes Einzelmittel verordnen kann. Die Wirkung tritt bei richtigem Mittel ganz rasch ein.
Akupunktur und TCM
- Auch die Akupunktur oder Kräuter aus der Traditionellen Chinesischen Medizin sind sehr hilfreich, wie wir in der Ambulanz für Naturheilkunde in Heidelberg in Studien zeigen konnten.
Hormontherapie
Leider gibt es auch einige Frauen, die auf keine dieser Therapien ausreichend ansprechen. Dann sollte man tatsächlich keine Angst vor einer vernünftigen Hormontherapie haben.
- Hier bieten sich die sogen. natürlichen Hormone an, Östradiol und Progesteron, wie der Körper sie bildet. Das Östradiol wird als Gel in die Haut eingerieben, bspw. Estreva Gel, wobei man die Dosis sehr schön auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen kann. Progesteron gibt es als Utrogest als Kapseln zum Schlucken. Sprechen Sie aber auf jeden Fall mit Ihrer Ärztin ab, ob eventuell Risikofaktoren bei Ihnen vorliegen, die diese Art von Therapie verbieten würden: Thrombosen, Brustkrebs in der Familie, bestimmte Brusterkrankungen bei Ihnen usw.
Sie sehen die Vielzahl von Möglichkeiten, so dass wirklich für jede Frau und jede Situation etwas dabei ist. Gehen Sie die Liste von oben nach unten durch. Und suchen Sie sich eine in der Naturheilkunde erfahrene Therapeutin, mit der Sie sich beraten können.
Liebe Prof. Dr. Gerhard,
Bin 48, habe noch regelmäßig meine Periode, aber seit ca. zwei Jahren zweimal im Jahr einen verlängerten Zyklus von 50 Tagen mit Eisprung um den Periodentermin. Bei den verlängerten Zyklus habe ich heftige Hitzewallungen, die mir den Schlaf rauben und mich im Alltag einschränken. Sind das schon (meine erste Periode hatte ich erst mit fast 16) die Anfänge der Wechseljahre? Nehme nun gegen die Hitzewallungen Remifemin, klimatoplant hilft mir leider nicht, obwohl ich viel homöopathisch behandel.
Herzliche Grüße von Dorothee
Liebe Dorothee,
ja, das sind die Anfänge der Wechseljahre. Remifemin müsste Ihnen helfen. Viel Glück!
Guten Tag,
ich habe5 Monate Klimadynon genommen, und es ging mir sofort besser. Leider habe ich nach 4 Monaten immer stärkere Pickel am Kinn bekommen. Kann das von dem medikament (Nesselsucht) kommen? Gibt es eine Alternative die genauso super wirkt?
Vielen Dank!
Liebe Marie,
die Pickel können sowohl eine allergische Reaktion sein (habe ich so bei Klimadynon aber noch nicht erlebt) oder auf eine hormonelle Störung mit Progesteronmangel hindeuten. Oder Zeichen für einen Vitalstoffmangel sein, bspw. B-Vitamin usw. Ihr Hautarzt dürfte das unterscheiden können und Ihnen weiterhelfen. Traubensilberkerzenextrakt einer anderen Firma ist Remifemin. Manchmal reicht es schon, wenn man auf das Produkt einer anderen Firma ausweicht, da die Zusatzstoffe anderes sind (falls es sich um eine Allergie handeln sollte). Viele Grüße
Hallo! Ich bin 47 Jahre alt und habe seit etwa 2 Jahren unregelmäßige Zyklen und zwischendurch immer wieder schwache Schmierblutungen, die bis zu 14 Tage am Stück andauern können. Ansonsten kaum Beschwerden. Meine Frauenärztin verschrieb mir Famenita 100mg, dann 200mg oral. Obwohl ich mich an die Dosierung und 3 Wochen Einnahme und dann eine Woche Pause halte, zeigen sich meine Blutungen davon unbeeindruckt. Im Ultraschall zeigt sich eine Follikelpersistenz und eine „relativ unauffällige Schleimhaut“ (Zitat). Dennoch soll nun eine Ausschabung stattfinden, um die Gebärmutterschleimhaut auf bösartige Veränderungen hin zu untersuchen und evtl. auch die Blutungen zu stoppen.
Ist so ein Vorgehen angeraten, oder sollte ich lieber noch eine zweite Meinung einholen? Falls eine Ausschabung erfolgen sollte, wie dringend ist dieser Eingriff? Kann ich das in Ruhe organisieren, oder je schneller, desto besser?
Herzlichen Dank schon mal für Ihre Antwort!
liebe Tina,
bei einer Follikelpersistenz und unauffälliger Schleimhaut braucht man keine Ausschabung zu machen, sondern nur die Hormone richtig einzustellen. Famenita reicht bei Follikelpersistenz nicht. Da muss man wohl oder übel auf ein stärkeres Gestagen umsteigen. Ist die Schleimhaut nicht hoch aufgebaut, ist es manchmal auch nötig, etwas Östrogen dazu zu geben, besprechen Sie die Therapie mit Ihrer Ärztin. Viele Grüße
Sehr geehrte Frau Prof.
ich bin 44 Jahre alt und seit über einem Jahr plagen mich mehrere körperliche und inzwischen auch psychische Beschwerden.
Hatte vor 4 Jahren eine subtotale Hysterektomie im Anschluß an die Kaiserschnittgeburt meines Kindes.
Habe nun seit letztem Jahr immer wieder Rückenbeschwerden und hin und wieder leichte Schmerzen im Oberbauch Flanke und Unterbauch.
Hatte schon einige gynäkologische Visiten und andere Facharztvisiten mit Ultraschall, Darmspiegelung, Magenspiegelung usw. o.B.
Mache mir ziemlich Sorgen um meine Gesundheit, vor jeder Visite Angst, dass etwas Bösartiges diagnostiziert wird. Mich plagt nun auch nächtliches Schwitzen, meine leichte Regelblutung (Gebärmutterhals blieb erhalten) wird begleitet von ständigen Schmierblutungen.
Auch wenn die Gebärmutter entfernt ist, könnten diese Beschwerden auch auf die beginnenden Wechseljahre hinweisen?
Herzlichen Dank
Liebe Gerri,
etwa 20% der Frauen bekommen nach der subtotalen Hysterektomie noch Blutungen. Allerdings sollten die nicht ständig sein. Haben Sie beim Frauenarzt regelmäßig Ihren PAP-Abstrich machen lassen? Das Schwitzen und die Ängste können ein Zeichen der Wechseljahre sein. Bioidentische Progesteroncreme in niedriger Konzentration könnte Ihnen helfen. Die Schmerzen in Oberbauch, Flanken und Unterbauch könnten mit einer gestörten Darmflora zusammenhängen. Am besten suchen Sie sich einen Arzt, der naturheilkundlich auf Sie eingeht. Alles Gute!
Was würden Sie empfehlen….
Klimaktoplant oder Femi loges???
Liebe Grüsse Marion Künz
ausprobieren!!! Jede Frau ist anders!
Beides haben bei mir nicht gewirkt. Probieren kostet Zeit und Geld.
Liebe Leyla,
auf der einen Seite wollen wir alle eine individuelle Therapie (und die geht eben meistens über das Probieren), auf der anderen Seite wollen wir eine Pille, die allen Frauen sofort hilft! Absurd, oder?
Sehr geehrte Frau Professor,
ich hatte vor 3 (mit 52 Jahren)Jahren ein Östrogen- und Progesteronrezeptor positives, Her2 neg. Mammacarzinom . (ER 90%,PR 20%, R0 resiziert, N0,M0, KI 67 <5%). Ich brauchte zum Glück keine Chemotherapie, nur Bestrahlung und nehme seit fast 3 Jahren Tamoxifen.
Mit Beginn der endokrinen Therapie kamen auch die üblichen Beschwerden wie Hitzewallungen, innere Unruhe und Schlafstörungen. Mit den Hitzewallungen kann ich leben, jedoch zermürben mich die Schlafstörungen. Sie waren zu Anfang ganz schlimm, dann ging es besser, jedoch habe ich Anfang dieses Jahres kaum mehr als 1-2 Stunden geschlafen. Im Moment habe ich mit Akupunktur gute Erfolge erzielt, so dass das schlimmste wieder überstanden ist, gut schlafen sieht jedoch immer noch anders aus.
Ich habe Ihrem Rat folgend Klimaktoplant eingenommen, jedoch keine Wirkung erzielen können. Auch kein Erfolg mit Cimicifuga. Nun habe ich von sibirischem Rhabarber gelesen (Femiloges) und dass dieser nur an die ß-Rezeptoren andockt. Somit sollte ich dieses Präparat doch nehmen können. Allerdings steht im BeipAntwortackzettel Brustkrebs in der Anamnese als Kontraindikation.
Was raten Sie? Kann ich einen Versuch damit starten oder ist es zu riskant?
Ich habe noch etwas vergessen.
Gegen die trockene Schleimhaut nehme ich seit ca 6 Wochen Femisanit und es wirkt super!! Mein Arzt meinte, ich könnte ohne Risiko Oekolp 0,03mg Zäpfchen anwenden, aber das war mir zu riskant. Dank Ihrer tollen informativen website bin ich auf Femisanit gestoßen und bin super zufrieden damit. Ebenfalls nehme ich Granatapfel Elixier (700mg Polyphenole) und hoffe, damit (und mit einer gesunden Lebensweise)rezidiveren zu bleiben.
Was ist Ihre Meinung zu Oekolp in meinem Fall?
Vielen Dank im Voraus
Vielen herzlichen Dank für Ihre
Liebe Julia,
mit etwas Ökolp hätte ich Null Problem, weil es ebenfalls an die guten Rezeptoren geht. Aber wenn Sie so zufrieden mit Feminsanit sind, sollten Sie unbedingt dabei bleiben, weil es auch noch andere gute Inhaltsstoffe hat. Auch Femiloges ist erlaubt, dockt ebenfalls nur an die guten Rezeptoren an. Ich hoffe, dass zu Ihrem gesunden Lebensstil auch genug Bewegung gehört, denn die reduziert das Rezidivrisiko mehr als alle Medikamente (mehr als 50%). Alles Gute!!!
Sehr geehrte Frau Professor,
ich hatte auch Brustkrebs u. sollte nach der Bestrahlung Tamoxifen nehmen. Ich habe mich dagegen entschieden weil mir die Nebenwirkungen viel zu hoch sind. Neben der Schulmedizin habe ich auch einen Therapeuten f. Naturheilverfahren. Da ich jetzt sehr heftige Hitzewallungen habe u. mir Klife nicht hilft habe ich auf Femiloges umgestellt. Wie sicher kann ich sein dass dieses wirklich nur an die guten Rezeptoren andockt u. wo finde ich die Studien dazu? Wie meine Vorrednerin ja schon angemerkt hat steht im Beipackzettel die Warnung bei oder nach Brustkrebs.
Liebe Frau Arndt,
Ihre Ängste kann ich gut verstehen. Glücklicherweise gibt es „gute“ und „schlechte“ Östrogenrezeptoren, was ich in diesem Artikel erklärt habe. Die Wurzel des türkischen Rhabarbers enthält östrogenähnliche Inhaltstoffe, die aber nur an den Östrogenrezeptor-beta, den „guten“ binden.
femi-loges® enthält den Spezialextrakt ERr 731 ®. In einer wissenschaftlichen Studie reduzierten 4mg/ Tag des Spezialextrakts signifikant Hitzewallungen und weitere Wechseljahresbeschwerden, ohne dass die Brust oder die Gebärmutterschleimhaut sich veränderten. In der Zeitschrift gynkompakt 1/2011 wurden die Zusammenhänge incl. Literaturliste beschrieben. Weiter Informationen erhalten Sie sicher bei der Firma. Leider kennen sich die Institutionen, die bestimmte Einträge in den Beipackzetteln fordern, mit der Materie nicht so im Detail aus. Wenn Sie noch mehr für sich tun wollen, dann empfehle ich Ihnen, Ihre Ernährung so zu optimieren, dass Sie Ihren Östrogen- und Progesteron-Stoffwechsel selber günstig beeinflussen, durch die Kombination von Broccolisamen, Granatapfel und Curcumin, natürlich die optimale Substitution mit Vitamin D und K2 nicht vergessen, sowie elementares Jod. Alles Gute!
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort Frau Professor Gerhard!
Ja, ich treibe viel Sport, (was ich allerdings auch schon vor der Erkrankung getan habe) trinke praktisch keinen Alkohol mehr und rauche auch nicht. Kreuzblütler stehen regelmäßig auf meinem Speiseplan wie auch Beeren und Nüsse und viel Obst und anderes Gemüse.
Vielen Dank noch einmal für Ihre sehr informative und wertvolle Website. Es ist ein Segen, dass es Menschen wie Sie gibt!
Mit herzlichen Grüßen
Julia
Liebe Frau Dr. Gerhard,
ich bin 36, wiege 53kg bei 165cm, habe 3 Geburten hinter mir.
Vor einem Jahr hatte ich eine Konisation, im Anschluss 2 Folge-OP’s wegen massiver Nachblutungen.
Seit der letzten Geburt 2014 bin ich in einem Erschöpfungszustand, CFS-ähnlich. Seit kurzem bessern sich aber meine Schlafprobleme, einer Homöopathin sei Dank. Auch die allgemeinen Dinge wie Ernährung, Bewegung draußen und Sauna befolge ich und spüre auch, dass sie mir gut tun.
Aber: Seit der OP habe ich in der zweiten Zyklushälfte massive Hitzewallungen mit viel Schweiß, Frieren und Schwäche. Außerdem werde ich extrem reizbar. Zugleich haben sich Schmierblutungen vor der eigentlichen Mens eingestellt und immer öfter verlängert sich der Zyklus.
Ich habe dann naturidentes Progesteron gecremt, 3%, 1-2x pro Tag in der zweiten Zyklushälfte. Kurzfristig bessern sich die Hitzewallungen, aber die Schmierblutungen sind geblieben (5-6 Tage lang plus die Mens von noch mal 6-7 Tagen).
Ein FA meinte, ich solle früher anfangen im Zyklus, und früher aufhören, also von Tag 12 bis Tag 22 etwa (vorher habe ich ab etwa Tag 16 bis zum Einsetzen der Schmierblutung gecremt).
Nun sind die Schmierblutungen viel stärker, die Hitzewallungen auch. Ich creme ja nun in einem Zeitraum, in dem ich keine oder kaum Wallungen habe. Dafür sitze ich während der Schmierblutung in einem unerträglich nassen Zustand herum, von meinen Stimmungen ganz zu schweigen. Und eine lange und stärker werdende Blutung kann ich nach all den Strapazen wirklich nicht gebrauchen…
Was soll ich tun? Höher dosieren? Früher anfangen und aufhören wie der Doc sagt oder doch lieber wie vorher? 10 Tage cremen, 14 Tage oder noch länger? Wo nur liegt der Fehler?
Vielen Dank für Ihre Anregungen,
Anke
Liebe Anke,
Es gibt zwei Wege:
den schulmedizinischen, danach reicht offenbar die Progesteron-Dosis nicht aus und Sie benötigen mehr Progesteron. Am besten wäre eine Bestimmung von Estradiol und Progesteron in der zweiten Zyklushälfte.
den naturheilkundlichen: dabei könnte Ihnen wahrscheinlich die TCM, also Akupunktur und Chinesische Kräuter, helfen, Ihr Hormon-Gleichgewicht wieder herzustellen. Gute Besserung!
Hallo Frau Dr.,
das ist hier eine tolle Seite, aber die vielen unterschiedlichen Beiträge verunsichern mich.
Ich bin 50 geworden, und habe seit ca. 1 Jahr nächtliches Schwitzen + Frieren, aber am meisten Probleme mit den heftigen Schweißausbrüchen tagsüber. Welches pflanzliche Mittel ohne Nebenwirkungen können Sie mir empfehlen.
Vielen Dank!
Liebe Manuela,
da jede Frau anders ist und anders reagiert, sollten Sie sich Rat bei einer Frauenärztin holen. Das homöopathische Komplexmittel Klimaktoplant könnten Sie ohne Risiko versuchen. Alles Gute!
Liebe Frau Professor Gerhard,
Ich bin 57. Seit 2,5 Jahre bin ich in der Menopause. Mein Problem sind nicht nur die starken Hitzewallungen, sondern auch die schwererträglichen Schweissausbrüche. Tags und nachts. Unruhiger Schlaf, Müdigkeit, Arbeitsunfähigkeit, Sress, häufige Erkältungen… Alles komplett. Phytoöstrogenähnliche Produkte habe ich schon viele ausprobiert, der Erfolg ist minimal.
Ich habe 2 (wie mittelgrosse Wallnüsse) Myome, sowie Mastopathie und Brustcysten. Mein MZ war sehr schmerzhaft und nicht besonders regelmässig. Spricht das nicht von einer Östrogendominanz, bzw. einem Mangel an Progesteron? Ich bin 172 cm bei 65 kg Gewicht. Leider esse ich zu viel Kohlenhydrate, was die Situation erschwert. Meine Schilddrüse neigt aber eher zu einer Hyperfunktion (TSH Wert liegt leicht unter der unteren Grenze), deswegen habe ich kein Übergewicht.
Meine Frage: sollte ich vielleicht eine Creme mit bioidentischem Progesteron, (z.B. Moon Rise von Aquasource) ausprobieren? Ich nehme momentan Mirifemin. Soll ich es weiternehmen oder einstellen?
Viele Grüsse!
Antonia
Liebe Antonia,
kenne Mirifemin nicht. Von Ihrer Symptomatik spricht einiges für eine Östrogendominanz. Die Creme, die Sie da vorschlagen, ist sicher ungeeignet. Wenn dann sprechen Sie mit einer Apotheke oder einem Arzt, damit Sie 3% Progesteroncreme versuchen können und Sie sicher sind, dass das, was draufsteht, auch drin ist. Hilft übrigens oft auch bei Heißhunger auf Süßes. Alles Gute!
P.S.
Ich habe doch etwas mit anscheinend bioidentischem Progesteron auf dem Markt hier gefunden:
http://www.supplementspot.com/healthy-progesterone-cream-4-oz-by-supplement-spot.html
Ob man dem vertrauen kann?
Grüsse!
Antonia
Liebe Antonia,
wenn es um Hormone geht, vertraue ich dem Internet prinzipiell nicht. Arbeiten Sie mit einer Ärztin und einer zuverlässigen Apotheke zusammen, die Progesteroncreme herstellt, aus der tatsächlich Progesteron freigesetzt wird und im Blut messbar ist, wie z.B die Eisbärapotheke in Karlsruhe u.a. Alles Gute!
Vielen Dank, Frau Dr. Gerhard!
In Deutschland heisst das Produkt (Mirifemin) Menomirol. http://www.menomirol.de/
Haben Sie Erfahrungen damit?
Die einzige Creme mit Progesteron, die hier in den Apotheken zu finden ist, heisst Progestogel 1% (synthetisch, französischer Herkunft).
http://www.besins-healthcare.com/pdf/PROGESTOGEL_Insert_KAZ.pdf
Sollte ich diese mal probieren, obwohl sie nicht bioidentisch ist? Ich habe Freunde in den USA, die mir später eine gescheite Creme bringen können. Aber ich suche dringend eine Lösung, da es einfach nicht mehr so weitergeht…
Schöne Grüsse!
Antonia
nein, habe keine Erfahrungen damit. Für Sie wahrscheinlich zu östrogenbetont.
Liebe Frau Dr.Ingrid Gerhard
Ich habe Remifimin plus genommen,habe aber daurch zwischen Blutungen bekommen.Und nehme jetzt seid gestern femiloges,mein frage kann ich Sabei Tee wegen des schwitzen Trinken??
Da die Tablettten ja erst in 3-4 Wochen ihre wirkung tun??
MFG.Alice
Liebe Alice,
theoretisch ja, aber nicht mehr als 2 Tassen am Tag, da sonst die Östrogenwirkung zu stark sein könnte und dann die Zwischenblutungen verstärkt werden. Übrigens habe ich bei Remifemin noch nie Zwischenblutungen gesehen, sind Sie noch ganz am Beginn der Wechseljahre? Viele Grüße!