Erhöhte Sterblichkeit von Frauen an Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern. Das Pflanzenheilmittel Strophanthin kann bei diesen Erkrankungen helfen.

Herzbeschwerden © michaelheim – Fotolia.com

Herz-Kreislauf-Erkrankungen bleiben die häufigste Todesursache in Deutschland. Die seit den 1980er Jahren empfohlenen modernen Therapieformen konnten nicht verhindern, dass die Herzinsuffizienz eine der häufigsten Todesursachen bleibt und die tödlichen Herzrhythmusstörungen deutlich angestiegen sind.

Heute müssen in Deutschland mehr Frauen als Männer wegen Herzinsuffizienz stationär behandelt werden. Dies betrifft vor allem Frauen über 60. Trotz dieser intensiven Behandlungen versterben 40 Prozent der Patienten an ihrer Herzinsuffizienz innerhalb eines Jahres oder müssen erneut in einer Klinik behandelt werden [Deutscher Herzbericht 2013]. Auch der neue Herzbericht 2016 bestätigt wie in den Vorjahren die erhöhte Sterblichkeit von Frauen gegenüber Männern bei sämtlichen untersuchten Herzdiagnosen (außer akuter Herzinfarkt), besonders gravierend bei Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern.

Die hohe Sterblichkeit der Herzinsuffizienz ist nach wie vor ein ungelöstes und „verschwiegenes“ Problem. Die Medizin musste zugeben, dass sie hier mit ihrem Latein nicht weitergekommen ist. Die Wirksamkeit der neuesten Therapieentwicklungen ist fraglich. Es gibt sogar eine kleine Tendenz dahingehend, die Herzglykoside wieder mehr zu nutzen – einfach deshalb, weil die neuen Mittel bislang die Erwartungen nicht erfüllen.

Entwicklung der Sterblichkeit an Herzerkrankungen 1980-2011 (Deutscher Herzbericht 2013)

Deshalb soll in diesem Artikel ein Pflanzenheilmittel vorgestellt werden, das seit dem vergangenen Jahrhundert bekannt und geprüft, aber zwischenzeitlich trotz seiner großen Verdienste vergessen wurde.

Pflanzenglycoside stärken das Herz

Die Pflanzenstoffe Strophanthin und Digitalis sind die Herzmittel der ersten Stunde der modernen Medizin. Darauf sollte die Kardiologie zu Recht stolz sein. Mit Strophanthin beginnt auch die Geschichte der wissenschaftlich fundierten, klinischen Therapie, das heißt der genaueren Prüfung von Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten, die bei Patienten angewendet werden. Es gibt keinen Grund, dieses wichtige Kapitel der Herzglykoside auszublenden, zu missachten oder gar totzuschweigen!

„Du vertraust dem Latein der Ärzte? Sieh lieber hin, wie es wirklich aussieht und was die Erfahrung lehrt!“ Michel de Montaigne (1533–1592)

Zwei bemerkenswerte afrikanische Gewächse

Es gibt zwei Pflanzenarten, die das herzwirksame Glykosid Strophanthin (Ouabain) enthalten: Strophanthin g und k in den Samen der jeweiligen Strophanthusart. Im Westen machte die zufällige Entdeckung der Herzwirksamkeit der Samen durch John Kirk (1863) Strophanthus bekannt. Im 20. Jahrhundert wurden g- und k-Strophanthine zu Präparaten für die Behandlung von Herzkrankheiten (Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Arrhythmien u. a.) weiterentwickelt und bevorzugt in Deutschland sehr häufig verordnet.

Strophanthus gratus

Strophanthus gratus © wikimedia: Pinus

Strophanthus gratus gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse. Die Samen enthalten das Herzglykosid g-Strophanthin. Das Lianengewächs klettert an Bäumen in Wäldern empor und ist in West-/Zentralafrika heimisch. Die holzige immergrüne Schlingpflanze kann in eine Höhe bis 25 Metern wachsen.

Die reife Frucht besteht aus zwei Balgfrüchten (20–40 cm lang), die an einem kräftigen Stiel ansitzen. Ausgereift lösen sich die Früchte leicht vom Stiel, springen längs auf und geben die Samen frei. Der Geschmack ist außerordentlich bitter. 1000 Samen wiegen 20 bis 30 Gramm.

In Afrika wird Strophanthus gratus traditionell als Heilpflanze bei zahlreichen Leiden eingesetzt – und als Pfeilgift.

Strophanthus kombé

Strophanthus kombé © http://organicafrica.biz

Strophanthus kombé ist gleichfalls ein Hundsgiftgewächs. Samen, die das Herzglykosid k-Strophanthin enthalten, werden in Afrika traditionell zur Herstellung von Pfeilgift benutzt. Das Gewächs kommt in tropischen Regionen Südostafrikas vor.

Die Schlingpflanze kann 20 Meter hoch in die Krone von Bäumen einwachsen. Der Blütenstängel trägt bis zu 12 Blüten, der Blütenstand eine duftende farbige Blüte. Die reife Frucht besteht aus einem Doppelfollikel (20–40 cm).

Ausgereift lösen sich die Früchte leicht vom Stiel, springen längs auf und geben die Samen frei. Ein Follikel enthält 100 bis 200 Samen.

Abenteurer und Pioniere

Wer sich mit Strophanthin beschäftigt, wird mit einer Geschichte von wahrhaft epischem Ausmaß belohnt. Eine überaus spannende Saga. Wir begegnen Jägern und Sammlern, Abenteurern (Henry Morton Stanley), Handlungsreisenden und Geschäftemachern, Agenten und Informanten, Kriegern und Schamanen, Missionaren und indigenen Stämmen, Forschern und Ärzten. Wir treffen im tiefsten afrikanischen Dschungel verschollene Reisende (Dr. David Livingstone) und Urwaldärzte (Dr. Albert Schweitzer). Bioprospektoren und Kolonialisten (England, Deutschland, Frankreich) sind hier unterwegs, auf der Jagd nach Profit – vergiftete Pfeile und Gewehrkugeln, ein Blutbad.

Strophanthin war das Objekt der Begierde, eine exotische Kostbarkeit. Aufstrebende Pharmaunternehmen (Wellcome/gsk, Boehringer) wollten sich das nicht entgehen lassen. Wir treffen sendungsbewusste Ärzte, die dem Wohl der Herzkranken verpflichtet waren: Albert Fraenkel, Ernst Edens, Berthold Kern. Wir erleben medizinische Erfindungen (intravenöse Therapie), Erfolge und Niederlagen des Herzmittels Strophanthin. Wir treffen Ärzte, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben. Wir treffen Widerstandskämpfer und Nazi-Parteigänger, die nach dem Krieg Karriere machten. Es geht um Leben und Tod. Jeder Mensch hat nur ein Herz.

Fingerhüte und Pfeilgifte

„Alle Ding sind Gift und nit ohn Gift, allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“

William Withering, der Entdecker von Digitalis, und Albert Fraenkel, Erfinder der intravenösen Strophanthin-Therapie. Unten ein Hinweis auf die Verwendung von Strophanthin als Pfeilgift (Wandgemälde von Diego Rivera) © Archiv Wormer

Auf keine Arzneistoffe der Medizingeschichte trifft das Paracelsus-Sprichwort besser zu als auf die sogenannten Herzglykoside. Dass hier die tödliche Giftwirkung und Heileffekte eng bei einander liegen, ist mittlerweile Allgemeinwissen.

Die meisten modernen Medikamente sind letztendlich Weiterentwicklungen von Inhaltsstoffen, die in Pflanzen vorkommen. Pflanzen haben im Verlauf ihrer Evolution wirksame und komplexe Abwehrmechanismen gegen Schädlinge erfunden, um sich als sesshafte Gewächse einen Überlebensvorteil zu verschaffen. Herzglykoside sind ein Schutzmechanismus, der hungrige Tiere davon abhält, die Pflanze zu fressen.

Nimmt ein Mensch solche Pflanzenstoffe auf, bekommt er die Wirkung zu spüren: das Herz gibt Vollgas. Bekommt er zu viel davon ab, kann das Gift sogar tödlich wirken. Andererseits haben geringe Mengen solcher Stoffe Heilwirkungen. Beides trifft auf Digitalis (im Fingerhut, Digitalis purpurea) und Strophanthus zu.

Die Arzneigeschichte von Digitalis und Strophanthus ist eng verknüpft. Bestandteile beider Pflanzen wirken in unterschiedlichem Grad herzkraftverstärkend. Heute wissen wir, dass die Wirkprofile der Glykoside in beiden Pflanzen deutliche Unterschiede aufweisen.

Was ist Strophanthin?

Strophanthin ist der Sammelbegriff für herzwirksame Substanzen (Herzglykoside), die in der Natur (Pflanzen, Tiere) vorkommen. Der Name ist von den griechischen Wörtern strophe (στροφή = »Wendung, Schlängelung«) und anthos (ἄνθος = »Blüte«) abgeleitet – eine Anspielung auf die vorzugsweise in Afrika heimischen Schlingpflanzen. Samen dieser Pflanzen enthalten Strophanthin.

Ein Herzglykosid

Strophanthine werden wie die bekannteren Digitaliswirkstoffe üblicherweise zu den Herzglykosiden gezählt. Hierunter versteht man Substanzen, die die Schlagkraft des Herzens erhöhen (positiv inotrop) und den Herzschlag verlangsamen (negativ chronotrop). Solche Stoffe kommen in verschiedenen Pflanzen und Tieren vor.

Ein Naturstoff

In der Natur findet man Herzglykoside in Blättern, Samen und Zwiebeln vieler Pflanzen: Fingerhut, Oleander, Maiglöckchen, Adonisröschen, Meerzwiebel und Strophanthus – Abwehrstoffe gegen Fressfeinde. Herzglykoside sind traditionell medizinisch zur Behandlung von Erkrankungen sowie als Pfeilgifte für die Jagd oder als tödliche Waffe bei Stammeskonflikten eingesetzt worden. Die für Herzwirkungen bedeutsamsten Strophanthine sind g-Strophanthin und k-Strophanthin.

Ein Medikament

Anzeige für das orale Strophanthin-Präparat Strodival aus dem Jahr 1986 © Archiv Wormer

Die Wirkung von Strophanthin auf das Herz wurde 1859 von dem schottischen Arzt John Kirk, der an der Expedition von David Livingstone (1813–1873) in Süd-Ost-Afrika teilnahm, zufällig entdeckt. 1905 stellte der deutsche Arzt Albert Fraenkel die intravenöse Anwendung von Strophanthin bei Herzinsuffizienz vor.

Der Internist Ernst Edens (1876–1944) beschäftigte sich systematisch mit der Anwendungspraxis von intravenösem Strophanthin.

 

Er erweiterte das Anwendungsspektrum von Strophanthin:

  • Angina pectoris,
  • koronare Herzkrankheit,
  • Behandlung und Vorbeugung des Herzinfarkts sowie
  • Therapie von akuter und chronischer Herzinsuffizienz.

Seit 1945 entwickelte der Stuttgarter Internist und Kardiologe Berthold Kern (1911–1995) die Strophanthin-Therapie weiter, vor allem die orale Anwendung von g-Strophanthin bei Herzkrankheiten (Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Herzinfarkt-Prophylaxe). Die Anwendung oraler Strophanthin-Präparate (Tabletten/Dragees) erwies sich als äußerst erfolgreich.

In den 1970er-Jahren waren in Deutschland mehr als zwei Dutzend Strophanthin-Präparate auf dem Markt. Dennoch geriet die Strophanthin-Therapie zunehmend ins Abseits. Auch Digitalis gilt heute mehr oder minder als überholt und wird nur noch ergänzend empfohlen. Seit 2011 ist die Zulassung des letzten Strophanthin-Präparates (Strodival-Kapseln) erloschen.

Herzschutzfaktor Strophanthin

Trotz moderner Herz-Kreislauf-Medikamente wie Betablocker, ACE- Hemmer oder AT1-Rezeptorantagonisten sind die Behandlungserfolge bei Herzinsuffizienz und Herzinfarkt überschaubar geblieben. Die Sterblichkeit an Herzkrankheiten ist seit Jahrzehnten mehr oder minder unverändert hoch. Mehr als die Hälfte der Herzinsuffizienz-Patienten stirbt innerhalb von vier bis fünf Jahren – Frauen trifft es besonders häufig! Eine ursächliche Therapie des Leidens fehlt.

Im Gegensatz zu Digitalis zeigte Strophanthin in zahlreichen Studien Eigenschaften, die es als ideales Mittel zur Behandlung der Herzinsuffizienz qualifizieren. Hierzu gehört neben der schwach ausgeprägten herzkraftsteigernden Wirkung vor allem die Hemmung der sympathischen Aktivierung. Bei Herzleiden ist regelmäßig der sympathische Anteil des vegetativen Nervensystems überaktiv. Stresshormone wie Adrenalin finden sich vermehrt im Blut. Sympathikus-Überaktivierung ist ein Kennzeichen sämtlicher Herz-Kreislauf-Risikofaktoren (Übergewicht, Rauchen, Bluthochdruck u.a.) – und ein Sterblichkeitsfaktor! Strophanthin hemmt die Sympathikusaktivität und stimuliert die Dämpfung via Parasympathikus (Vagusaktivierung).

Eine weitere herzschützende Wirkung von Strophanthin ist die Verbesserung des Stoffwechsels im Herzmuskel. Durch hohe Stresspegel kommt es zum erhöhten Energieverbrauch bzw. zum Energiemangel im Herzen. Forschungsergebnisse zeigen, dass Strophanthin den Herzmuskel resistent gegen Sauerstoffmangel macht (z. B. bei Angina-pectoris-Patienten), die Energiereserven sichert und organschützende Signalkaskaden in Zellen aktiviert.

Günstige Wirkung bei Herzinsuffizienz

Samen von Strophanthus kombé werden zur Herstellung von k-Strophanthin benutzt (Boehringer 1956). © Archiv Wormer

Kennzeichen der Herzinsuffizienz sind Stressmarker wie erhöhte Sympathikusaktvität, erhöhte Adrenalinspiegel im Blut, exzessiver Sauerstoffverbrauch des Herzmuskels, erhöhte Gefäßkontraktion und Durchblutungsstörungen sowie die Verschiebung des Gewebe-pH-Werts in den sauren Bereich. Strophanthin …

  • bremst die Sympathikusaktivität,
  • fördert die Insulinsekretion,
  • stimuliert den Zuckerstoffwechsel und die Glykogensynthese,
  • erhöht die (anaerobe) Gewinnung von Energie aus Lactat.

All dies trägt dazu bei, dass der Herzmuskel Energiemangel (wie bei Herzinsuffizienz) besser bewältigen kann.

  • Zudem wirkt Strophanthin Blutdruck-»normalisierend«.

Die Erfahrungen der Strophanthin-Anwendung in der Praxis bestätigen diese günstigen Wirkungen: Behandelte Patienten berichteten von einer allgemein belebenden Wirkung, von erhöhter Aktivitäts- und Leistungsbereitschaft, Stressabbau und besserer Stimmung.

Eine Option für Herzpatienten

Angesichts von mehr als 100 Jahren Strophanthin-Therapie und den guten Erfahrungen mit dem Mittel bei Herzpatienten fragt man sich schon, warum es derzeit kein zugelassenes Strophanthin-Präparat mehr gibt. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Strophanthin und auch Digitalisglykoside sind für die Kardiologie »altmodisch«, »out«, »uninteressant« bzw. »vergessen« – zugunsten von gewinnträchtigen Lipidsenkern, ACE-Hemmern & Co? Könnte sein. Die jahrzehntelange erfolgreiche Anwendung des bewährten Herzmittels wird schlicht ignoriert. Wo bleiben die Patienten, die von Strophanthin profitieren würden?

Da trotz moderner Cholesterin- und Blutdrucksenker die Häufigkeit von Herzinfarkten und Schlaganfällen nicht wesentlich zurückgegangen ist, gibt es auch ein ethisches Problem für die Medizin und die Ärzteschaft: Kann man Patienten ein Herzmittel vorenthalten, das sich jahrzehntelang bewährt hat und ein hohes Wirkungspotenzial aufweist?

Ein Medikament, dessen Gift- und Heilwirkung wie bei Herzglykosiden dosisabhängig nahe beieinanderliegen, gehört in die Hand des verantwortungsbewussten Arztes. Das Desinteresse der Kardiologie an Strophanthin verhindert bislang, dass man diese Option insbesondere für Herzinsuffizienz-Patienten, und vor allem für viele betroffene Frauen, nutzen kann. Die rezeptpflichtige Strophanthin-Therapie wird derzeit in Deutschland noch von einigen interessierten Ärzten praktiziert. Strophanthin gibt es nur in Form von Präparaten aus der Eigenherstellung in Apotheken (Defektur-Arzneimittel). Es ist an der Zeit, dass wir Strophanthin zurückbekommen!

Über den Autor

Dr. med. Eberhard J. Wormer studierte Germanistik, Geschichte, Sozialwissenschaften und Medizin. Nach der Approbation und Promotion arbeitete er als Arzt und in medizinischen Verlagen. Dr. Wormer lebt in München und ist heute als Journalist, Buchautor und Herausgeber tätig. Bevorzugte Arbeitsgebiete sind Ratgeber und Handbücher, Lexika sowie fachbezogene Publikationen zu den Themen Medizin, Gesundheit, Naturwissenschaft, Medizingeschichte und Biografien.

Er veröffentlichte bereits zahlreiche Gesundheitsratgeber für ein Millionenpublikum; inhaltliche Schwerpunkte legt er dabei unter anderem auf Herz-Kreislauf, Psyche, Ernährung, Naturheilkunde, gesunde Bewegung, Vitamine und Mineralstoffe. In diesem Webmagazin erschienen von ihm die folgenden Artikel:

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Buchempfehlung von der Redaktion

Strophanthin. Comeback eines Herzmittels. Die Ouabain-Strophanthin-Story.

Dieses Buch über Strophanthin möchte ich sowohl Laien als auch Therapeuten ans Herz legen. Es liest sich teilweise wie ein Krimi. Für mich war es besonders spannend, weil ich mich noch gut an meine medizinischen Anfänge in der Inneren Abteilung einer Städtischen Klinik erinnere, wo wir morgens bei der Visite von der Schwester ein Tablet gereicht bekamen, auf dem für fast jeden Patienten eine Strophanthin-Spritze vorbereitet war. Bei einer akuten Herzinsuffizienz war Strophanthin unser Wundermittel.

Aus dem Buch erfuhr ich von den Pionieren der Strophanthin-Therapie, ein besonders bekannter darunter war Prof. Albert Fraenkel, der im Heidelberger Springer-Verlag sein Buch zur Strophanthin-Therapie herausbrachte und in Heidelberg das Sanatorium Speyererhof, die Hochburg für Herzkranke, gründete. Fraenkel trug wesentlich zur wissenschaftlichen „evidenzbasierten“ Arzneitherapie bei.

Der Naturstoff Strophanthin, ein Herzglykosid, hat ein breites Anwendungsfeld: Angina Pectoris, koronare Herzkrankheit, Behandlung und Vorbeugung des Herzinfarkts sowie die Therapie von akuter und chronischer Herzinsuffizienz. Behandelte Patienten berichten übereinstimmend von einer allgemein belebenden Wirkung, von erhöhter Aktivitäts- und Leistungsbereitschaft, Stressabbau und besserer Stimmung, also mehr Lebensqualität – trotz lebensbedrohlicher Herzschwäche.

Jahrzehntelang bewährtes Strophanthin wurde aber diskreditiert und aus dem Markt gedrängt. Viele Herzkranke und engagierte Ärzte wollen sich nicht mit der Ächtung von Strophanthin abfinden – zu Recht! Glykoside wie Strophanthin sollten ihren berechtigten Platz in der Herztherapie behalten dürfen und nicht aufgrund von Marktinteressen großer Pharmaunternehmen und Medizinlobbyisten einfach „aussortiert“ werden. Dieses Buch deckt die Hintergründe auf und erzählt die spannende und wechselvolle Geschichte des Naturheilmittels Strophanthin.

Das Buch enthält zudem einen Infoservice-Teil, wo alle Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten gelistet sind, die sich mit der Strophanthin-Anwendung auskennen (D/A/CH), sowie Hinweise auf Hersteller, Bezugsquellen und Apotheken (weitere Infos auch auf www.strophantus.de).

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