Blasenentzündung im Winter, weil man ständig friert, im Frühjahr, weil man die erste Sonne überschätzt, im Sommer, weil man sich im nassen Badezeug verkühlt, im Herbst…Und ganz schlimm im Urlaub, wenn man sich doch endlich mal richtig erholen und regenerieren will. Da Blasenentzündungen viele Frauen quälen und es gute Vorsorgemöglichkeiten gibt, sofern frau sie kennt und anwendet, hat mich Frau Ritter, die Chefredakteurin von BIO zu diesem Thema befragt. Sie können das ganze Interview in der BIO 3, 2010 lesen. Hier stelle ich Ihnen Ausschnitte und Ergänzungen vor.
BIO: Jede 2. Frau hat mindestens einmal im Leben mit einer Blasenentzündung zu tun, so zeigen Studien. Was sind die typischen Symptome?
Prof. Ingrid Gerhard: Neben dem ständigen Harndrang verspüren die Betroffenen Brennen beim Wasser lassen und Schmerzen im Unterleib. Es können nur kleine Urinmengen entleert werden, was meist mit Krämpfen verbunden ist.
BIO: Durch welche Faktoren wird eine Blasenentzündung ausgelöst?
Prof. Ingrid Gerhard: Ursache einer Blasenentzündung sind fast immer Bakterien, die durch eine Verkühlung, durch Geschlechtsverkehr oder eine Katheterisierung der Blase überhand genommen haben.
BIO: Warum tritt sie immer wieder mal auf?
Prof. Ingrid Gerhard: Hierfür gibt es verschiedene Gründe. So haben Frauen – im Unterschied zu Männern – eine kurze Harnröhre. Die Bakterien haben deshalb leichtes Spiel, vom äußeren Genitale in die Blase hoch zu wandern. Auch hormonelle Schwankungen können dazu führen, dass nicht nur die Schleimhaut der Scheide, sondern auch die der Blase verkümmert, so dass Bakterien leichter anhaften können.
Ebenso kann eine Antibiotika-Therapie das natürliche Gleichgewicht von guten und schlechten Bakterien auf Haut und Schleimhäuten stören. Last but not least ist ein geschwächtes Immunsystem häufig Auslöser einer Blasenentzündung. Der Körper kann die Bakterien nicht richtig in Schach halten, so beispielsweise bei der Zuckerkrankheit oder als Folge von anderen Erkrankungen.
BIO: Welche naturheilkundlichen Maßnahmen sind bei einer Blasenentzündung erfolgreich?
Prof. Ingrid Gerhard: An erster Stelle stehen hier die pflanzlichen Antibiotika aus Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel in ANGOCIN Anti.Infekt N (Repha). Sie werden bereits in den oberen Darmabschnitten in das Blut aufgenommen und schädigen die „guten“ Darmbakterien nicht. Sie sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Auch die Homöopathie kann helfen, doch sollte man sich das passende Mittel von einem Arzt empfehlen lassen.
BIO: Was kann Frau vorbeugend tun?
Prof. Ingrid Gerhard: Die Badezeit und das Tragen nasser Badekleidung begünstigen gerade im Sommer eine Infektion der Harnwege. Deswegen sollte nach dem Schwimmen möglichst der Badeanzug gewechselt werden. Auch das Sitzen auf blanken Stühlen oder Steinen ist zu vermeiden.
Die Blase hat gerne warme Füße, denn an den Füßen endet der Blasenmeridian. Das bedeutet auch: Nicht auf kaltem Boden barfuß laufen! Wer viel schwitzt, sollte viel trinken, damit die Blase gut durchgespült wird. Bei den allerersten Anzeichen einer Blasenentzündung ist es ratsam, mit einer Wärmflasche auf dem Bauch ins Bett zu gehen und viel zu trinken.
Ideal ist beispielsweise Cranberrysaft. Dieser verhindert, dass sich die Bakterien an der Blasenwand anheften können. Außerdem macht Vitamin C den Urin sauer, und das mögen die Bakterien gar nicht. Am besten nur leichte basische Nahrungsmittel essen und für eine gute Verdauung sorgen.
Auch Schüßlersalze sind im Anfangsstadium hilfreich. Hier kann alle zehn Minuten 1 Tablette Natrium phosphoricum D6 – möglicherweise im Wechsel mit Ferrum phosphoricum D12 – eingenommen werden. Natrium sulfuricum D6 ist zu empfehlen, wenn die Entzündung nach Kälte und Nässe aufgetreten ist. Dann ist nach einem Tag meist alles ausgestanden.
BIO: Welche Mittel können Sie zur Vorbeugung empfehlen?
Prof. Ingrid Gerhard: Die folgenden Rezepte kann man sowohl zur Vorbeugung von Blasenentzündungen als auch zur Begleitung einer antibiotischen Therapie einsetzen.
Blasentees
• Je 20 g Birken-, Orthosiphon-, Bärentrauben- und Schwarze Johannisbeerblätter sowie Goldrutenkraut mischen. Davon 1 EL mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und fünf bis maximal acht Minuten ziehen lassen. Viermal täglich 1-2 Tassen trinken.
• 20 g Birken- und Orthosiphonblätter mit 30 g Bärentrauben- und 10 g Pfefferminzblättern mischen. Davon 1 EL mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Viermal täglich 1 Tasse lauwarm trinken.
Achtung: Bärentraubenblätter sind für Kinder unter 12 Jahren sowie während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht geeignet. Auch sollten Tees und Medikamente, die Bärentraubenblätter enthalten nur maximal fünfmal im Jahr und dann höchstens eine Woche verwendet werden, da sonst Leberschäden auftreten können. Deshalb noch ein Tee ohne Bärentraubenblätter:
• 50 g Schachtelhalmkraut, 30 g Birkenblätter, 20 g Wacholderbeeren mischen. 1 TL der Mischung mit 150 ml kochendem Wasser aufgießen und zehn Minuten ziehen lassen. Dreimal täglich 1 Tasse nach den Mahlzeiten trinken.
Pflanzliche Arzneimittel
Bärentraubenblätter gibt es auch in Tabletten, z. B. Cystinol akut Drg. oder mit Goldrutenkraut zur Nierendurchspülung als Cystinol N Lösung (Schaper und Brümmer).
Bei wiederkehrenden Blasenentzündungen und Reizblase Canephron N (Bionorica SE) längerfristig einnehmen, z.B. 12 Wochen durchgehend, bei akuten Harnwegsinfektionen bis zum Abklingen der Symptome. Die Pflanzenkombination enthält Tausendgüldenkraut, Liebstöckelwurzel und Rosmarinblätter. Dadurch entkrampft sie die Blase, wirkt antientzündlich und antibakteriell. Dosierung: 3 x tgl. 2 überzogene Tbl. oder 5ml.
Oder:
Morgens, mittags und abends je 3-5 Tr. von je einer Sorte: CERES Solidago Ø, CERES Echinacea Ø und CERES Tropaeolum Ø (ALCEA). Wenn Sie Ihren Körper gut kennen, werden Sie vielleicht schon bei den ersten Anzeichen mit diesen Tropfen verhindern, dass es zu einer ausgewachsenen Entzündung kommt.
Nahrungsergänzung
Die Kombination aus Cranberry, Vitamin C, Zink und Selen stärkt das Immunsystem und schützt gezielt die Blase (in Tuim urofemin, Dr. Willmar Schwabe, 4 x tgl. 4 Tbl.).
Spagyrik
Bei ersten Signalen 3x tgl. je 20 Tr. Akutur® spag und Toxex® spag Tropfen (Pekana) in etwas Flüssigkeit vor den Mahlzeiten.
BIO: Wann ist bei einer Blasenentzündung von einer Behandlung mit herkömmlichen Antibiotika eher abzuraten?
Prof. Ingrid Gerhard: Wenn es sich um wiederkehrende Blasenentzündungen ohne Fieber handelt. In diesem Fall würden die meisten Antibiotika nur die natürliche Keimbesiedlung von Darm und Schleimhäuten zerstören, was weitere Infekte vorprogrammiert. Dann ist es viel besser, die Wurzel des Übels herauszufinden und mit naturheilkundlichen Methoden das Immunsystem zu stärken. Die oben beschriebenen pflanzlichen Antibiotika aus Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel in ANGOCIN Anti-Infekt N (Repha) beispielsweise schädigen die Darmbakterien nicht. In der Therapie stehen sie darum immer an erster Stelle. Bei den Alarmsignalen Fieber und Rückenschmerzen dagegen sollte man nicht alleine herumdoktern, sondern schleunigst einen Arzt aufsuchen.
BIO: Kann eigentlich eine Blasenentzündung auch durch zu häufigen Geschlechtsverkehr ausgelöst werden?
Prof. Ingrid Gerhard: Leider ja, wir Frauenärzte sprechen dann oft von einer Honeymoon-Cystitis. Beim Austausch von Intimitäten werden Keime vom gesamten Genitalbereich einschließlich der Afterumgebung verteilt und in die Scheide eingebracht. Durch die „Massage“ der Scheide werden die Bakterien in die Harnröhre und Blase gedrückt. Deshalb sollten sich beide Partner vor dem Verkehr gründlich säubern. Zur Prophylaxe empfehlen wir den anfälligen Frauen die Blasenentleerung nach jedem Geschlechtsakt. Außerdem hat es sich bewährt, viel zu trinken, damit sich die Bakterien nicht anheften können.
BIO: Manche Frauen klagen unter der Einnahme der Pille oder in den Wechseljahren über gehäufte Blasenentzündungen, gibt es da tatsächlich einen Zusammenhang?
Prof. Ingrid Gerhard: Ja, den gibt es deshalb, weil die Schleimhaut der Blase wie die Scheidenschleimhaut auf Östrogene anspricht. Wenn eine Pille mit sehr niedrigem Östrogengehalt eingenommen wird oder wenn nach den Wechseljahren die Eierstöcke nicht mehr genügend Östrogene produzieren, trocknen bei manchen Frauen die Schleimhäute des Genitalbereichs einschließlich der Blase aus. Bakterien können sich dann leichter in der Blase ansiedeln. Wenn das der Fall ist, helfen oft Scheidenzäpfchen mit Östriol auch der Blase. Oder die Frauenärztin verschreibt eine andere Verhütungspille, bzw. für die ältere Frau natürliche Östrogene.
BIO: Welche Hygienemaßnahmen sind wichtig für den Intimbereich?
Prof. Ingrid Gerhard: Die häufigsten Bakterien, die man bei Blasenentzündungen findet, stammen aus dem eigenen Darm. Deshalb sollten Mütter ihren Töchtern von klein auf beibringen, dass sie sich nach der Toilette immer von vorne nach hinten abwischen müssen. Seifen, Waschlotionen und Deos sollten nur sehr zurückhaltend benutzt werden, um die empfindliche Haut im Genitalbereich nicht zu schädigen und die natürliche gesunde Keimbesiedelung zu erhalten. Am besten eignen sich Produkte, die den Säureschutzmantel stärken, beispielsweise Deumavan Waschlotion sensitiv (Kaymogyn). Einmalwaschlappen sind zu bevorzugen, damit keine Keime in den vorderen Genitalbereich verschleppt werden.
BIO: Frau Prof. Gerhard, wir danken Ihnen ganz herzlich für das Gespräch!
Text incl. Bildnutzung mit freundlicher Genehmigung des Bio Ritter Verlags.
Falls sie Fragen zu Blasenentzündungen haben oder eigene Erfahrungen mit anderen Leserinnen teilen wollen, gehen Sie einfach auf dieser Seite nach unten und geben Sie Ihren Kommentar ein. Ich werde auf jeden Fall darauf antworten.
Im BIO-Heft 3, 2010 finden Sie weitere interessante Artikel über:
• Schilddrüsenstörungen
• Essstörungen
• Wie wichtig Tanzen ist
• Pilgern der besonderen Art
• Selbstachtung
• Sonnenyoga
• Außerdem Wohlfühltipps für die heiße Jahreszeit und vieles mehr
Im August erscheint das BIO-Heft 4. Darin erfahren Sie in einem weiteren Interview mit mir, was Sie gegen Scheidenentzündungen tun können.
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Gut zu wissen, dass Homöopathie bei einer Blasenentzündung helfen kann! Ich habe seit Jahren chronische Blasenentzündungen. Ich werde mich definitiv weiter über Homöopathie und am besten werde ich mich beraten lassen! Danke für den Beitrag!
Liebe Frau Prof. Gerhard,
ich habe seit einem Jahr immer wiederkehrende Blasenentzündungen, die auf die Pille zurückgeführt werden könnten. Die habe ich nun vor etwa einem Monat abgesetzt und leide gerade wieder an einem akuten Blaseninfekt. Ich nehme Cystinol akut und Canephron, es scheint aber nicht wirklich zu helfen. Können Sie mir vielleicht einen Tipp geben…? Und wann regeneriert sich die Blasenschleimhaut nach dem Absetzen der Pille wieder?
Lieben Gruß
Jennifer
Liebe Jennifer,
unbedingt Nahrungsergänzungen nehmen, damit Sie schneller gesund werden. U.U. kann es auch nötig sein, den Darm zu regenerieren, da Sie sicher häufiger Medikamente geschluckt haben, die die Darmflora stören. Gute Besserung!
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich bin langsam am verzweifeln… alle 2-4 Wochen hab ich mit einer Blasenentzündung zu kämpfen. Die kommt von jetzt auf gleich und so extrem stark, dass ich mir nur noch mit Antibiotikum zu helfen weiß. Vorbeugend nehme ich D-Mannose und 2×1 canephron. Ansonsten auch täglich Vitamin C, D, B zum Aufbau des Immunsystems. Leider war die vorbeugende Einnahme noch nicht erfolgreich… haben Sie noch Tipps für mich?
Liebe Julia,
um Ihnen wirklich helfen zu können, müsste ich erstmal wissen, warum Sie so anfällig mit der Blase sind: Verhütung, Hormonmangel, Alter, Psyche und Stress, Ernährung usw. Suchen Sie sich einen Arzt für Naturheilkunde, der kann Ihnen sicher helfen. Nur ein paar Vitamine zum Immunaufbau reichen sicher nicht aus, eventuell Colostrum-Kapseln dazu nehmen, bspw. Vicosan Kapseln oder flüssig. LG
Liebe Frau Prof. Gernhard, positives möchte ich berichten , nachdem ich hier öfter Fragen gestellt habe. Ich habe begriffen, dass es nunmal eine Schwäche meines Körpers ist und was ich tun muss, um ihm zu helfen. Pflanzliche Medikamente haben zwar nie geholfen, aber ich habe durch regelmäßigen Genuss von frischem Sauerkraut meinen Darm ins Gleichgewicht gebracht. Vielen Dank für den Tipp mit dem Darm. Zufälligerweise hat mein Hausarzt auch den Vitamin D Mangel bei mir festgestellt. Ich weiß nicht, ob es damit zusammenhängt, aber seit der Einnahme von Vitamin D habe ich zum ersten Mal über ein Jahr keine Blasenentzündung mehr gehabt. Danke für Ihre ganzheitliche Sichtweise, die mir sehr geholfen hat.
Liebe Conni,
das freut mich aber sehr!!!! Weiter alles Gute!
Sehr geehrte Frau Dr Prof Gerhard,
ich bin ziemlich verzeifelt, da ich seit über 50Jahren an rez. Blasenentzündungen leide, verursacht durch e coli Bakterien. Was halten Sie von der Phagentherapie allgemein und speziell bei der rez.Cystitis? Ist diese Therapie in Deutschland zugelassen?
Herzliche Grüße
Margot
Liebe Margot,
Die Phagentherapie ist in Deutschland nicht am Menschen zugelassen, ich selber habe keine Erfahrungen damit. In Kürze wird ein neuer Artikel erscheinen über neue Möglichkeiten der Cystitis-Therapie. Meine bisherigen Erfahrungen sind, dass nicht die bösen Coli schuld an der Infektion sind, sondern das Fehlen guter Darmbakterien, die auch Scheide und Blase bevölkern sollten, um die Coli in Schach zu halten. Außerdem in Ihrem Alter das Fehlen von Östrogen (Estriol), das das Anwachsen der guten Bakterien erschwert. viele Grüße!
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich habe seit 2015 chronische Blasenentzündung, seit Jahren ist der E-Coli nicht mehr aus der Blase zu entfernen. Antibiotika helfen mir nicht mehr und letztes Jahr war es soweit, das der Arzt gesagt hat, er könne mir nur noch über die Vene Antibiotika geben. Weil alle anderen Antibiotika spätestens nach der Einnahme 3 bis 5 Tage Blasenentzüdungsfrei war.
Der Darm wurde und wird immer noch aufgebaut, mit Symbioflor 1,
Aromatherapie mit Aromatogamm konnten die Blasenentzündung nicht beseitigen, Vaginal muss nochmal überrprüft werden.
Autovaccine bekomme ich einmal für den Darm und 1 x für die Blase (allerdings leider vom Klebsilla hergestellt).
Klebsilla muss ein Fehler des Labors gewesen sein, weil er jetzt überhaupt nicht mehr feststellbar ist,hatte das von 3 anderen Laboren überprüfen lassen.
Nun habe ich noch eine Möglichkeit gefunden, leider wird nicht erwähnt im Internet, wie sich die Blaseninstallation zusammenstellt,
http://www.frauenheilkunde-aktuell.ch/frauenheilkunde-d/PDF-Ordner-FHA-Frauenheilkunde-aktuell/Frauenheilkunde-Aktuell-Ausgabe-17-02/FHA-Artikel_Thema-Aspekte-Harnwegsinfektionen.pdf
Dort wird eine Blaseninstallation mit Hausmischungen aus der Apotheke zusammengestellt werden. Da diese link aus der Schweiz ist, würde ich gerne wissen, ob es soetwas auch in Deutschland gibt.
Es würde sich bei mir anbieten, da ich mich selbst katherisiere schon viele Jahre.
Dann habe ich über eine Blaseninstallaton entweder mit Gentamicin oder Forsfomycin gelesen, was mehrmals in die Blase installiert wird, finde aberr keine Arzt in meiner Nähe, der das machen will.
Können sie mir sagen, ob sie damit schon Erfahrung hatten und ob es bei E-Coli Keimen über 1 Mill. helfen kann?
Kennen sie Forskolin?
Liebe Sylv,
leider kann ich Ihre Fragen nicht beantworten, so komplizierte Situationen gehören in die Hände von versierten Urologen. Ohne genaue Anamneseerhebung und Untersuchung (auch Überprüfung eines Östrogenmangels) wird es keine dauerhafte Lösung geben. alles Gute!
Hallo,
wir haben früher die Blasenentzündungen mit Cysto Myacine behandelt! Einfach beim Kathedern in die Blase installiert und wirken gelassen. 2x täglich, 3 tagelang und weg war die BE! Leider gibt es das Mittel nicht mehr und ich suche auch schon ewig nach einer Alternative. Kolloidales Silber kann man auch in die Blase installieren, habe mich aber noch nicht getraut.
Ansonsten einfach den Sex weglassen und Ruh ist :-(
Viele Grüße!
Liebe Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
ich wende mich an Sie weil ich ratlos bin, derzeit habe ich Blasenbeschwerden, der Auslöser ist nicht bekannt. Auf den Combur Teststreifen sind überwiegend Leukozyten zu sehen. Ab und an zeigt der Test auch Erytrozyten an. Bakterien die Nitrit absondern kommen dieses mal nicht vor. Teilweise habe ich Schmerzen beim wasserlassen und teilweise nicht. Die Beschwerden habe ich nur, wenn Ery im urin sind. Das schwankt von Tag zu Tag.
Ich war bei mehreren Ärzten die wiederum sagen, dass keine BE vorliegt weil keine Bakterien da sind. Ein Antibiotika (Fosfomycin) habe ich dennoch bekommen weil ich Schmerzen habe. Ein anderer Arzt sagt, der Test auf BE sei gänzlich negativ, keine Leu, keine Ery.
Das Antibiotika habe ich nicht genommen und ein gemachter Bluttest auf Entzündungswerte viel negstiv / ohne Befund aus.
Was kann der Auslöser sein?
Ich habe wiederkehrende BE nur ekoli. Ich habe 4 Urologen, eine Frauenärztin und einen Hausarzt durch. Ergebniss, ich bin kern gesund, immer wieder BE mit Antibiotikagabe. Viel trinken, waschen vor GV, Blase entleeren nach GV, warm halten, D-Mannose, Camephron N, Angozin N, Blasentee, Blasenspiegelung, Impfung mit Strovac… alles hat keine Erfolge erzielt. Die BE kamen immer wieder und gingen nur mit Antibiotika weg. Ich bin Rat-und Hilflos.
Irgendwann muss man hierfür doch mal die Ursache finden und Herr der Lage werden.
Ich hoffe Sie können mir helfen.
Vor ein paar Jahren habe ich hier auch schon meine Probleme kund getan. Eine Verbesserung und Unterstützung von Ärzten hat sich nicht ergeben. Man belächelt es und stempelt es an unter „das kommt vom Sex“ und sie sind einfach anfällig. Langzeittherapie mit Antibiotika ist für die Ärzte die einzige Idee.
Die Pille hab ich abgesetzt in der Hoffnung auf Besserung und jetzt dieses Leiden.
Gibt es Bakterien im der Blase, die kein Nitrit absondern?
Vielen Dank für Ihre Hilfe im Voraus!
Claudia
Liebe Claudia,
Der neue CystitisCheck von Symbiopharm kann oft weiterhelfen. Auch stellt sich die Frage, ob eine Hormonstörung besteht und eine krankhafte Darmflora. Ein Arzt für Naturheilkunde sollte Ihnen weiterhelfen können. Alles Gute!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
leider kann ich den CystitisCheck von Symbiopharm nicht finden. Können Sie mir hier bitte nochmal weiterhelfen?
Vielen Grüße und herzlichen Danke
Claudia
Liebe Claudia,
vielleicht müssen Sie das mit Ihrem therapeuten absprechen:
https://www.mikrooek.de/labordiagnostik/fuer-aerzte-und-therapeuten/neue-diagnostik/cystitischeck/ viele Grüße
Liebe Frau Dr. Gerhard,
Seit letztem Winter plage ich mich ständig mit Blasenentzündungen und Beschwerden herum. Im Dez 2017 bekam ich gegen eine leichte Entzündung 2x Antibiotika weil sie nicht ganz wegging. Mit den Antibiotika habe ich mir leider den Darm ziemlich ruiniert :-( und die Blasenprobleme kamen danach immer wieder.
Der Urologe empfahl mir bei leichten Entzündungen nun Canephron. Kann ich dieses pflanzliche Mittel auch als Kur/Prophylaxe anwenden? Ohne dass es noch mehr reizt oder die Nieren angreift? Und wenn ja, wie lange sollte man es einnehmen?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. Vielen Dank.
Viele Grüße Saskia
Liebe Saskia,
Können Sie, siehe auch hier. Alles Gute!
Hallo,
ich habe eine sehr lange bestehende chron. Blasenentzündung und habe Fragen zu dem Mittel Angocin.
1. Hilft das Mittel nur bei e-coli Bakterien?
2. Kann man Angocin auch vorbeugend über einen längeren Zeitraum nehmen oder ist es nur sinnvoll während eines aktuten Infekts?
3. Wie hoch sollte die tägl. Dosis sein bei einer chronischen Erkrankung und über welchen Zeitraum?
Würde mich sehr über eine Antwort freuen. Vielen Dank.
Liebe Helga,
Angocin hilft auch bei anderen Bakterien. Sie können es gut über einen längeren Zeitraum einnehmen. Im Akutfall 3 mal täglich 5, zur Prophylaxe 3×2. Bei chronischen Blasenentzündungen immer auch den Darm behandeln und Probiotika einnehmen. Gute Besserung!
Hallo Zusammen,
ich habe auch mehrjährige immer wiederkehrende BEs hinter mir (28). Oft bei Kälte, Stress und regelmäßig nach dem Geschlechtsverkehr. Kein Frauenarzt, Hausarzt oder Urologe konnte mir helfen, außer dass eine Blasenspiegelung empfohlen wurde oder Antibiotika verschrieben wurde. Langebin ich aber nie ohne Beschwerden gewesen! Mittlerweile habe ich es ganz gut im Griff – dank meiner Homöopathin.
Empfohlen hat sie Vagi C Vaginaltabletten zuerst als Kur und danach immer wieder direkt nach dem GV. Zusätzlich immer mal wieder eine Kur mit Gelifend Vaginalgel. Vor und nach dem GV waschen (kaltes Wasser), Wasser lassen direkt danach, vor sowie nach dem GV sehr viel Wasser trinken. Zusätzlich Gleitcreme, Deumavan Schutzsalbe (neutral) bzw. Melkfett nach und vor dem GV. Hat mir bisher gut geholfen und habe seit einigen Monaten meine Ruhe. Hoffe, es kann auch anderen hier helfen.
Viele Grüße,
L.
Hallo!
Ich habe eine dringende Frage: Ich bin 25 Jahre alt und hatte 3 Jahre lang heftigste Blasenbeschwerden (überfallsartiger Harndrang und Schmerzen) und Brennen im Intimbereich, für das niemand die Ursache gefunden hat, bis mir vor 3 Monaten ein PCO-Syndrom diagnostiziert worden ist (auch im Blutbild manifestiert).
Seitdem nehme ich die Pille Belara und benutze Estriol Zäpfchen 0,5 mg. 2 Monate lang jeden Tag (weil die Beschwerden sofort wieder schlechter wurden, wenn ich es ausgesetzt habe) und seit einem Monat jeden zweiten bis dritten Tag. Diese haben mir mit der Blase (vor allem dem heftigen Harndrang) wahnsinnig geholfen, meine Beschwerden hatten sich um etwa 70 Prozent reduziert.
Seit circa einer Woche helfen mir die Zäpfchen nicht mehr und ich bin wirklich völlig verzweifelt, weil ich so glücklich war, dass es endlich besser wurde. Die Beschwerden kehren zurück, ebenfalls vor allem der Harndrang. Das vaginale Brennen ist nicht wiedergekommen.
Was mir auffällt ist, dass inzwischen ein großer Teil des Zäpfchens wieder aus der Scheide herausläuft. Ist es denkbar, dass die Vaginalschleimhaut sich wieder so weit aufgebaut hat (das Brennen ist zu 90 % weg!), dass die Zäpfchen, die ja sehr „ölig“ sind, nicht mehr so gut aufgenommen werden, sondern eben verstärkt herauslaufen, und deshalb weniger Wirkstoff bei der Blase ankommt? Wäre es nicht denkbar, dass ich Estriol oral einnehme? Wenigstens um zu sehen, ob damit die Beschwerden dann wieder verschwinden? Oder könnte es sein, dass ich zusätzlich auch Progesteroncreme benutzen müsste, weil das mit dem Estriol jetzt zu einseitig ist?
Ich würde mich wahnsinnig über Ihre Einschätzung freuen. Meine behandelnde Gynäkologin (die auch Endokrinologin ist), ist für 3 Wochen im Urlaub.
Herzliche Grüße und schon mal vielen Dank
Liebe Anna,
das Rauslaufen spielt sicher keine Rolle. Natürlich können Sie auch Östriol schlucken. Progesteron bringt wohl nichts, da ja in Belara ein Gestagen enthalten ist. Nehmen Sie mal Probiotika für den Darm und Milchsäurebakterien für die Scheide. LG
Liebe Frau Prof. Gerhard,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Wieso meinen Sie, dass das Rauslaufen keine Rolle spielt? Dadurch bleibt der Wirkstoff ja nur sehr kurz in der Scheide, und es braucht doch 2 Stunden, bis das Estriol vom Körper aufgenommen wird?
Herzlich
Anna
Liebe Anna,
das ist schon so berechnet, dass auch das Rauslaufen nicht so schlimm ist. Um zu viel zu verhindern, wird ja empfohlen, abends zu behandeln.