Sind Sie eher eine Märchenprinzessin oder stehen Sie Ihren Mann? Nehmen Sie Kontakt auf mit Ihrer Inneren Frau!
Um das Frausein rankt sich ein absurder Mythos, ähnlich wie um den Facebook-Algorithmus.
Wie sollst du sein als „richtige Frau?“ Ich bin sicher, du kennst keine befriedigende Antwort darauf und wenn doch, so kannst du die Liste der Anforderungen nicht erfüllen. Irgendwas ist immer. Entweder eine Frau ist zu dick oder zu dünn, hat zu lange oder zu kurze Haare, zu viel oder zu wenig Busen. Hast du keinen Mann, bist du keine Frau, hast du keine Kinder, auch nicht. Hast du aber Kinder, dann bist du auch keine „richtige“ Frau, sondern nur Mutter! Ist das nicht völlig verrückt?
Ich kenne viele Frauen, die fühlen sich deshalb nicht weiblich, weil sie ihren Alltag voller Kraft meistern, das muss man sich mal vorstellen! Lade ich zu einer Frauengruppe ein, dann kommen die tollsten Frauen zu mir und fragen: „Kann ich da überhaupt mitmachen, ich glaube, ich bin gar keine richtige Frau!“ Ich sage dann: „Schau mal nach unten. Wenn du eine Vagina hast, dann lehne ich mich jetzt mal sehr weit aus dem Fenster und wage zu behaupten: Doch, doch, du bist eine Frau. Komm zu diesem Kurs, geht’s noch… !“
Alles Blödsinn, über Äußerlichkeiten bist du längst hinweg?
Bist du zu nett? Zu fürsorglich? Eine „richtige Frau“ setzt sich nicht wirklich durch, kämpft nicht, ist irgendwie immer das Opfer? Verdient weniger als ein Mann in der gleichen Position? Es gibt viele, viele Ungerechtigkeiten, doch wir Frauen dürfen lernen, endlich unsere eigene Kraft zu entwickeln, statt sein zu wollen wie Männer – wie bessere Männer. Das hilft nicht, weder uns noch den Männern. Und es tut weh.
Glauben Frauen, wie Männer sein zu müssen, um in der Welt zu bestehen?
Hast auch du das Gefühl, du bist keine richtige Frau und gehörst damit zu den vielen, vielen Frauen, die sich eher für männlich halten? Weil sie ihr Leben meistern und auch meistern wollen? Oder eben müssen? Mir hat man neulich vorgeworfen, dass ich in einem Interview zu überzeugt gewirkt hätte von dem, was ich sagte, als gäbe es keine andere Sicht der Dinge. Ich frage mich ernsthaft, ob man mir das auch vorgeworfen hätte, wäre ich ein Mann.
Und als wäre es nicht schon kompliziert genug, gibt es da noch die innere Märchenprinzessin.
Sie träumt vom rettenden Prinzen auf dem weißen Pferd und ist so romantisch, dass sie sich hinter jeder Gemeinsamkeit Seelenpartnerschaft erhofft. Die Märchenprinzessin ist sehr überzeugend.
Wie sich die Märchenprinzessin von der inneren Frau unterscheidet
Die Märchenprinzessin…
… hält auch die absurdesten äußeren Umstände immer noch für „spirituell geführt“, und setzt sich über alle vernünftigen Grundsätze hinweg. Sie hat zum Beispiel keine Probleme damit, einen Mann, der in einer festen Beziehung lebt, in ihr Bett zu holen, selbst wenn es drei Tage vor seiner Hochzeit ist – weil wahre Liebe sich ihrer Meinung nach nicht von äußeren Umständen beeinflussen lassen sollte, und weil sie hofft.
Sie rechtfertigt auch rücksichtsloses und verletzendes Verhalten damit, dass sie innerlich geführt ist und dass ja jeder seine eigene Wahl trifft, auch der, den sie verletzt (zum Beispiel die Frau, deren Mann sie in ihrem Bett hat – und natürlich besonders sich selbst).
Die innere Frau…
… tut vielleicht genau das gleiche, aber sie macht sich nichts vor, sondern weiß, dass der Preis hoch sein wird und dass sie ihn zahlen muss, ob ihr das gefällt oder nicht. Sie behält die Verantwortung für sich und ihre Entscheidungen und ist bereit, mit all dem zu leben, was ihre Entscheidung mit sich bringt – und dazu zu stehen.
Die Märchenprinzessin…
… lässt sich schlecht behandeln, weil „er noch nicht soweit ist“ und weil sie hofft und glaubt, dass ihre Liebe ihn heilen wird. Sie lässt sich ausnutzen und erlaubt, dass ein Mann ihr Asche, Versprechungen, Absichtserklärungen statt tatkräftiger, sichtbarer und offener Liebe zur Verfügung stellt. Sie versieht auch die schlechtesten Erfahrungen mit spirituellen Untertiteln und hofft. Sie interpretiert, anstatt zu sehen, was geschieht. Sie hat diese spirituell verklärte Aura und rechtfertigt sich vor sich selbst, indem sie glaubt, niemand würde sie verstehen, weil niemand so liebt wie sie. Sie liebt mit geschlossenen Augen, voller Hoffnung und lebt in der Hauptsache in ihren Vorstellungen von der Zukunft
Die innere Frau…
… lässt sich vielleicht auch schlecht behandeln, weil sie noch nicht loslassen kann. Aber sie macht sich nichts vor, sondern sieht klar und deutlich, was sie erlaubt, sie trägt die Verantwortung dafür und sammelt Kräfte, um eines Tages ihren Weg auf gesündere Weise weiter zu gehen. Sie hofft nicht, sondern sie geht aktiv ihren Weg. Sie kennt und überprüft ihre Handlungsgrundlage. Sie fühlt sich irdisch und bodenständig an, sie ist erreichbar und durchaus fähig, deutlich und offen zuzugeben, dass eventuell nicht alles stimmig ist. Sie liebt mit offenen Augen, voller Tatkraft und der Bereitschaft, in jedem Moment neu zu wählen – hier und jetzt und heute. Sie rechtfertigt sich nicht, sondern trägt Verantwortung.
Die Märchenprinzessin…
… hat sehr klare Vorstellungen darüber, wie eine ideale Beziehung aussieht, wie sie behandelt werden will und was „gar nicht geht“. Das sieht manchmal aus, als hätte sie sehr viel Selbstwertgefühl. Doch in Wahrheit ist sie rigide, lässt sich auf der einen Seite zu viel gefallen, auf der anderen Seite lässt sie sich von Äußerlichkeiten blenden und beeindrucken, anstatt genau hinzuschauen – in jeder Hinsicht.
Sie ist sehr schnell bereit, ja oder nein zu sagen, prüft nicht, wählt nicht, sondern folgt ihrem ersten Impuls – ohne zu überprüfen, woher er kommt. Sie glaubt, er käme aus dem Herzen, doch meistens ist er ein Produkt ihrer Projektionen, Wünsche, Träume und Sehnsüchte. Sie ist verführbar, die Märchenprinzessin.
Die innere Frau…
… spürt ihr Bauchgefühl und überprüft ihre Impulse. Sie lässt sich von einem echten, warmen Gefühl im Herzen leiten, kennt ihre Sehnsüchte und Wünsche, nimmt sie ernst, lässt sie aber nicht zur Handlungsgrundlage werden. Sie ist mutig genug, auch ihren Verstand zu nutzen. Und sie traut sich, ihre Impulse zu überprüfen, auf die eventuell warnende innere Stimme zu hören und im Zweifel ihre innere Leere auszuhalten, statt sich selbst zu beschwichtigen. Sie lässt sich verführen – lächelnd, nachdem sie innerlich Ja gesagt hat. Aber nur dann.
Die Märchenprinzessin
glaubt an die große Liebe, die alles heilt und gut macht. Sie glaubt, dass die große Liebe den Schmerz über die grundsätzliche Trennung löscht.
Die innere Frau
weiß, dass gerade die größte Liebe größte Herausforderungen in sich birgt, den Schmerz aktiviert und ihn dadurch in die Heilung bringen kann.
Die Märchenprinzessin
glaubt, wenn sie nur den Richtigen gefunden hat, ist alles gut.
Die innere Frau
weiß, dass der Richtige derjenige ist, mit dem sie die Herausforderungen des Lebens meistern kann, weil auch er bereit ist, sich wirklich und wahrhaftig dem Leben, wie es ist, zu stellen.
Und Vorsicht – die Märchenprinzessin kann auch als Bettelprinzessin daherkommen, nämlich dann, wenn sie glaubt, wertlos zu sein und wenn sie vergessen hat, dass deine innere Frau eine Königin ist.
Der entscheidende Hinweis, wer du wirklich bist
Es gibt einen entscheidenden Hinweis darauf, ob du in der Hauptsache aus der inneren gesunden oder zumindest genesenden Frau oder aus der verklärten Märchenprinzessin heraus handelst –
- lebst du in Hoffnung auf Besserung und Veränderung
- oder bist du handlungsfähig?
- Fühlst du dich im Vollbesitz deiner Kräfte
- oder wartest du darauf, dass etwas geschieht, damit alles endlich gut wird?
Und, die wichtigste Frage: Bist du dir treu?
- Sind deine Lebensumstände so, dass du im Spiegel voller Respekt: „Ich achte mich“ sagen kannst?
- Und hast du auch die Sehnsucht nach dir selbst, nach Weichheit, nach innerlichen Fließen?
- Weißt du, wer noch mehr Sehnsucht nach diesem Fließen hat? Der Mann, der dich liebt, egal, ob du ihn schon kennst oder nicht.
- Er braucht es durch dich, weil er es selbst nicht hat.
Wenn du also eine erfüllte Liebesbeziehung mit dir selbst und mit einem geliebten Partner führen willst, dann mach dich auf die Suche nach dem innerlichen, weiblichen Fließen. Es ist magisch.
Die Welt braucht dich. Heute. Jene liebende, nährende Frau, die du in Wahrheit bist.
Ich habe für dich und für mich herausgefunden, wie du das werden kannst, ja, wie du erkennst, dass du es sowieso schon bist.
Hier ist das Geheimnis des Frauseins
Frausein heißt, dass du durch deine bewusste Anwesenheit den Raum hütest und nährst, in dem sich das befindet, womit du dich befruchten lässt. Nicht, indem du etwas tust. Sondern indem du einfach da bist, das aber bewusst und behutsam. Spürst du, wie sich etwas in dir augenblicklich entspannt?
Und was heißt bewusstes Mannsein? Das Symbol des Männlichen ist das Feuer. Mannsein heißt, bewusst zu handeln. Das Feuer seiner Handlungen da und nur da einzubringen, wo du wirklich etwas tun willst.
Das, was du in dir als „zu männlich“ wahrnimmst, hat mit echter Männlichkeit nichts zu tun.
Es ist meistens nichts als Kontrolle. Du darfst also endlich aufhören, wie eine Verrückte im Außen zu suchen.
Denn auch in dir schlummert das geheime Wissen um unsere gemeinsame weibliche Aufgabe. Da bin ich vollkommen sicher. Auch du sehnst dich danach, im nährenden Kreis der Frauen zu wirken und selbst genährt zu werden.
Die Schale als Symbol für diese weiblichen Aufgaben
Es gibt ein Symbol für diese weibliche Aufgabe: es ist die Schale. In dieser Schale hütest und nährst du alles, was du in dich aufnimmst, bewusst oder unbewusst. Eine bewusst liebende Frau weiß, was sich in ihrer Schale befindet und wie sie das, was sie hüten will, findet – zum Beispiel das Feuer des Mannes, den sie liebt. Sie weiß aber auch, wie sie das, was sie nicht mehr hüten will, wieder loslassen kann, damit es ihr keine Energie raubt.
Lerne die innere Schale kennen und bewusst hüten, damit du dich als die Frau spürst, die die große Göttin meinte, als sie dich schuf. In diesem Buch findest du alles, was du dazu brauchst.
Über die Autorin
Susanne Hühn ist ausgebildete Lebensberaterin und ganzheitliche Physiotherapeutin. Sie schreibt spirituelle Selbsthilfebücher und gibt Lebensberatung, Channelings sowie Meditationskurse für Erwachsene und Kinder. Seit 1986 begleitet sie Menschen auf ihrem Weg zur Gesundung. In diesem Jahr bietet sie zahlreiche Seminare zur Arbeit mit dem inneren Kind an und zur Frauenpower.
Kontakt
Buchempfehlung von der Redaktion
Raum für Deine innere Frau
Deine innere Schale oder der Schlüssel zum weiblichen Selbst
Dieses Buch hat mich mit seiner Aufmachung und seiner liebevollen Gestaltung sofort angesprochen. Der Vergleich mit der inneren Schale, die jede Frau in sich trägt und nach Bedarf öffnen oder schließen kann, ist sehr eingängig. Gleich beim ersten Lesen gönnt frau sich eine kleine Meditation mit der inneren Schale, erstaunlich, wie schnell sie sich damit vertraut machen kann. Durch zahlreiche geführte Meditationen gelangt sie immer tiefer an ihren Kern. Einprägsame Rituale kann sie allein oder in der Gruppe erleben. Der Titel des Buches verspricht nicht zu viel: Du gelangst zu Deiner inneren Frau. Und wem das alleinige Lesen und Umsetzen zu schwer ist, der kann sich für eines der zahlreichen Seminare anmelden und in die Technik einführen lassen.
Und welche Erfahrungen haben Sie mit dem inneren Kind und dem Frausein? Schreiben Sie doch einen Kommentar über Ihr Erlebtes.
Die Bilder wurden von pixabay kostenlos zur Verfügung gestellt, vielen Dank!

Ich habe es als große Herausforderung erlebt mich darauf einzulassen. Die Verantwortung für mich und meine weibliche Schale, das was ich fühle und was mein Bauch als richtig empfindet, zu übernehmen und zu leben. Ich erlebe es noch immer so. Meinem Bauchgefühl zu vertrauen und so meinen eigenen Weg zu gehen.
Es ist die Reise wert, kann ich nur sagen. Ist es immer leicht? Nein. Das ganz bestimmt nicht. Aber es lässt mich jeden Tag einen Schritt näher zu mir selbst zu kommen. Meine innere Schale nährt so mein Feuer. Mein Gefühl bestimmt den Weg.
Solange ich mir selbst treu bin, kann ich mir auch selbst vertrauen.
Die Frau als Schale. Der Mann ist das Feuer. Sorry, das ist so sexistisch: den Menschen aufgrund ihres Geschlechts eine Rolle zuzuschreiben. Wir sind Menschen und nur unterschiedlich sozialisiert, oft noch durch patriarchale Struktur und Gewalt. Das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, sondern mit Projektion und Zuordung. Mit Rollenteilung: die Hälfte der Menschheit muss „empfangend“ (Schale) sein, die andere Hälfte „gebend“ (Tun). In diesem Artikel wird diese Rollenteilung fortgeschrieben unter „Schale“, „Feuer“, „Königin“.
Es gibt feurige Frauen und fühlende Männer. Und auch diese Frauen sind Frauen und diese Männer sind Männer. Genauso 100% wie fühlende Frauen und feurige Männer.
So aufgeklärt der Text tut, so ist er immer noch in den alten Rollen gefangen.
Mein Vorschlag: „Raum für den inneren Menschen“. Und den äusseren. Denn wir fühlen alle und tun alle. Und so sind wir am gesündesten und am meisten bei uns selbst.
PS: Prinzessin und Königin sind offensichtlich genauso antiquiert. Seit 100 Jahren, zumindest in Deutschland. Das ist die (kindliche?) Sehnsucht nach einer idealen Welt, die es nie gegeben hat und nie geben wird. Denn Prinzessin und Königin (s.o.“die innere Frau ist die Königin“) war auch kein Zuckerschlecken, damals vor 100 und mehr Jahren, Stichwort: Kriege führen, Zwangsheirat, Erben produzieren etc.. Nicht jede Frau kann und muss in diesem Sinne eine Königin sein.
Hallo, ich verstehe sehr gut, was du meinst. Selbstverständlich hat jede Frau ein inneres Feuer und jeder Mann eine innere Schale. Das ist die schamanische Sicht der Dinge, und es geht darum, wie man der Welt begegnet. Es ist nicht die geringste Wertung drin, dass männliche fühlt sich selbst über die Tat, das weibliche fühlt sich über das, was es nährt und hütet, selbstverständlich hat jeder Mensch beide Aspekte.
Es gibt sehr weiblich erlebende Männer und sehr männlich erlebende Frauen. Im schamanischen ist das männliche dem Feuer, das weibliche der Erde zu geordnet, das Innere Kind im Wasser und das geistige der Luft. Wir sind natürlich eine Mischung aus all diesen Aspekten und noch viel mehr. ich erlebe in meinen Seminaren nicht, dass das eine veraltete Sicht der Dinge ist. Ich selbst lebe zutiefst selbstbestimmt, bin selbstständig, verdiene mein eigenes Geld, bin von niemandem abhängig, und doch erlebe ich in den Seminaren und auch in mir immer wieder, dass das weibliche sich über das spürt, was es in sich nährt und hütet, die eigenen Gedanken, die eigenen Ideen.
Möchtest du mir etwas näher sagen, was dich an dem Artikel so sehr gestört hat? Königin zu sein bedeutet einfach nur, du herrschst über dein eigenes Reich, du bist die Herrscherin in deinem Leben, du lässt dich nicht fremd bestimmen, sondern du entscheidest. Vielleicht hab ich das sehr schlecht ausgedrückt, wenn es bei dir so rüber kommt! Das tut mir wirklich leid. Viele liebe Grüße, Susanne