Jahrzehnte lang wurde uns eingebläut, wie gefährlich die Sonne ist, wie wir uns vor Hautkrebs schützen müssen, an dem nur die böse Sonne Schuld ist. Sonnenschutzmittel mit Sonnenschutzfaktoren bis zu 50 wurden empfohlen. Da die Sonne nicht mehr an die Haut kam, konnte die Haut nicht mehr genügend Vitamin D bilden, das Vitamin, von dem wir heute wissen, dass es nicht nur vor Osteoporose schützt, sondern auch vor Zuckerkrankheit, Herz-Kreislauferkrankungen, Hauterkrankungen, Krebs und wahrscheinlich auch Alzheimer und Parkinson.

Aber was tun, wenn man eine hoch empfindliche Haut hat und sogar im Schatten Sonnenbrand bekommt?

Gewöhnung der Haut an die Sonne

Jede Haut kann bis zu einem gewissen Grad an Sonne gewöhnt werden. Finden Sie zunächst die Eigenschutzzeit ihres Hauttyps heraus. Darunter versteht man die Zeit, die Sie mittags um 12 Uhr in der Sonne verbringen können, ohne dass sich Ihre Haut rötet. In einem früheren Artikel hat Ihnen der Arzt und Lichtspezialist Alexander Wunsch schon Anleitungen dazu gegeben:

Wenn Sie eine sehr helle Haut mit vielen Sommersprossen haben, wird die Eigenschutzzeit in Mitteleuropa etwa 5-10 min betragen. Im Gebirge und am Meer entsprechend weniger. Wenn Sie es einrichten können, gehen Sie täglich ohne Sonnenschutz 5 min in die Sonne, und steigern Sie die Zeit ganz langsam. Dadurch wird die Haut dazu angeregt, das Lichtschutzpigment Melanin zu bilden. Außerdem verdickt sich die Oberhaut zu einer sogenannten Lichtschwiele, so dass UV-Strahlen nicht mehr so tief eindringen können. Ideal ist natürlich, wenn Sie den ganzen Körper kurz der Sonne aussetzen können, aber Arme und Beine bringt in Bezug auf die Vitamin D-Produktion der Haut und der „Abhärtung“ auch schon viel.

Starten sie mit diesen Sonnenbädern gleich im Frühjahr, dann kann sich Ihr Körper langsam an die zunehmende Sonnenintensität gewöhnen. Übrigens die UV-B-Strahlung, die die Haut zur Vitamin D-Bildung braucht, ist um die Mittagszeit am höchsten. Gehen Sie erst nach der Arbeit am Nachmittag in die Sonne, bringt Ihnen das viel weniger, da „genießen“ Sie nur noch die langwelligen UV-A-Strahlen, die zwar die Haut röten, aber kaum langfristig bräunen, allergisierend wirken und vor allen Dingen keinen Beitrag zur Vitamin D Produktion leisten.

Faustregel:

Wenn Ihr Schatten länger als Sie selbst wird, steht die Sonne so tief, dass die UV-B-Strahlen herausgefiltert werden. (Für die Seele ist natürlich ein Espresso in der Abendsonne ein Geschenk!)

Ist Ihnen dieses langsame Eingewöhnen nicht möglich, fragen Sie Ihren Hautarzt, ob er vorbeugend eine Lichttherapie bei Ihnen machen kann. Es gibt auch Körperpflegeprodukte, die Sie schon 14 Tage vor dem Urlaub regelmäßig auf die Haut auftragen können, die Antioxidantien enthalten, damit die Haut ein Depot bildet und sich im Urlaub besser gegen die Sonne schützen kann.

Hautpflege

Verwöhnen Sie Ihre Haut täglich nur mit den besten Pflegeprodukten (nicht den teuersten!). Bevorzugen Sie pflanzliche Öle, keine Konservierungsstoffe, Farbstoffe etc. Der Zusatz eines Sonnenschutzfaktors ist normalerweise bei uns überflüssig: wenn Sie morgens ins Büro gehen und abends nach Hause, warum soll die Tagescreme dann einen Lichtschutzfaktor haben? Bedenken Sie, dass diese Substanzen hormonähnliche und zum Teil sogar krebserregende Wirkungen haben können, ganz zu schweigen von ihrem Allergisierungspotential.

Sonnenallergie

Eine Allergie im eigentlichen Sinne ist die Sonnenallergie nicht. Hinter dem Begriff verstecken sich viele unterschiedliche lichtbedingte Hauterkrankungen. Beim Kontakt mit den ersten Sonnenstrahlen reagiert die Haut mit Bläschen, juckenden Papeln und Pusteln. Meist wird es im Laufe des Sommers besser. Wenn Sie aber glauben, dass Sie mit chemischen Sonnenschutzmitteln ohne Sonnenallergie davon kommen, ist das meist ein Irrtum. Sie reizen die Haut meist noch zusätzlich. Hilfe bieten nach meiner Erfahrung nur die vorsichtige Gewöhnung an die Sonne, die richtige Hautpflege und der frühzeitige Einsatz von Schutzstoffen mit Hilfe der Ernährung.

Hautschutz durch Ernährung

Auch innerlich kann man diesen Hautschutz aufbauen: essen Sie viel Obst und Gemüse, besonders viele Hautschutzstoffe sind in Tomaten (Lycopin), Möhren (Beta-Carotin), Avocado (Vitamin E), Zitrusfrüchten (Vitamin C), Nüssen (Selen). Die fettlöslichen Vitamine lassen sich am besten verwerten mit etwas Oliven-, Nuss-oder Leinöl. Ergänzen Sie eventuell mit Vitamin E, Vitamin C, Beta-Carotin und Omega-3-Fettsäuren (Fischöl- oder Krillölkapseln). Studien haben gezeigt, dass man über die Ernährung maximal einen Lichtschutzfaktor von 2-3 erreichen kann. Wenn Sie zu allergischen Reaktionen neigen, kann auch Calcium sinnvoll sein.

Wenn Sie bisher immer der Sonne ausgewichen sind, empfehle ich eine Bestimmung von Vitamin D aus dem Blut. Bedenken Sie, dass wir nur 10% unseres Vitamin D-Bedarfs mit Nahrungsmitteln decken können, 90% aber durch die UV-B-Strahlung über die Haut. Wenn der Wert niedrig ist, was zu erwarten wäre, lassen Sie sich hochdosiert Vitamin D verschreiben (mindestens 4.000 IE/Tag). Und lassen Sie sich nicht mit den Worten: „Ihr Vitamin D ist normal“ abspeisen. Die Normwerte beziehen sich auf die Gesamtbevölkerung ohne Rachitis. Und wenn die einen Mangel hat, ist auch der Normbereich zu niedrig! Erst Werte im oberen Normbereich schützen die Gesundheit wirklich. Genaueres lesen Sie hier.

Sonnenschutz durch Kleidung

Nun aber wirklich zur Urlaubszeit.

Wenn Sie zu Hause keine Eingewöhnungsphase hatten, bleibt den hochsensiblen Hauttypen unter Ihnen nichts anderes übrig, als sich nur in vollständiger Bekleidung in die Sonne zu begeben: der Hut ist natürlich ein Muss, dazu langärmelige Sonnenschutzkleidung. Inzwischen gibt es leichte Kleidung, die bis zu einem Lichtschutzfaktor von 50 schützt, chlor- und salzwasser-resistent ist, elastische Fasern enthält und noch hübsch aussieht. Und dann immer in den (Halb)Schatten oder unter den Sonnenschirm. Jeden Tag minutenweise den Körper der Sonne ohne Sonnenschutzmittel aussetzen. Erst danach mit Sonnenschutzmittel eincremen, aber etwas warten, bis Sie in die Sonne gehen.

Sonnenschutz durch Lichtschutzfilter

In der letzten Zeit sind die chemischen Lichtschutzfilter in die Kritik geraten. Sie enthalten bspw. Oxybenzon, einen gefährlichen Allergieauslöser, der aber außerdem noch, ähnlich wie die Phthalate oder Bisphenol A, im Körper eine Hormonwirkung hat. So wurden bspw. bei Frauen mit Endometriose höhere Oxybenzon-Werte gemessen als bei gesunden Frauen. Ein anderer chemischer Lichtschutzfaktor ist Methoxycinnamat, das als allergie- und krebsauslösend gilt und ebenfalls hormonelle Wirkungen hat. Außerdem werden in den Lotionen und Cremes Fette aus Mineralölen benutzt, die von der Haut nicht aufgenommen werden, die Poren verstopfen und zum Hitzestau führen. Die typische Mallorca-Akne kann die Folge sein.

Zinkoxid ist der einzige sichere Inhaltsstoff von Sonnenschutzmitteln. Deshalb rate ich Ihnen zu mineralischen Lichtschutzfiltern. Sie enthalten Mineralien, Titandioxid und Zinkoxid. Diese Pigmente reflektieren das Licht, zerstreuen die UV-Strahlung und sind sämtlich ungefährlich. Sie lassen sich etwas schwieriger auftragen und hinterlassen auf der Haut eventuell einen Grauschleier. Aber besser grau als krebsrot!

Weltneuheit: Schmuck, der UV-Licht misst

Dass Heidelberg eine Stadt der Wissenschaft ist, ist ja bekannt. Aber was Schüler hier entwickelt haben, kommt einer kleinen Sensation gleich. Das Heidelberger Life-Science Lab ist eine Abteilung des Deutschen Krebsforschungs Zentrums und gibt Schülern, die sich besonders für Naturwissenschaften und Mathematik interessieren, die Möglichkeit, wissenschaftliches Arbeiten unter Leitung qualifizierter Tutoren zu erlernen. In diesem Jahr gelang einer Gruppe eine aufsehenerregende Entdeckung. Sie stellten im molekulargenetischen Labor einen Test her, der UV-Strahlung und radioaktive Strahlung misst. Und zwar nicht irgendwo, sondern direkt am Körper, auf den die Strahlung trifft. Damit gewannen sie den begehrten Preis „Biobricks Trophy“ und setzten sich gegen Bewerberteams aus der ganzen Welt durch. Aber das war nicht alles. Sie entwickelten gleichzeitig Schmuckstücke, in die ihre Erfindung eingebaut ist. Im Onlineshop iGEMS können Sie sich die Sundra Collection für Frauen und die Sundro Collection für Männer ansehen und nach Ihrem Geschmack einkaufen.

Viel Freude an und mit der Sonne!

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