Endlich ist bei uns der lange erwartete Sommer eingezogen. Aber anstatt sich über den Sonnenschein zu freuen, jammern wir schon wieder darüber, dass es zu heiß ist und verkriechen uns in klimatisierte Räume. Während die Berufstätigen meist sowieso keine Chance haben, tagsüber im Freien die Sonne zu genießen, cremen sich diejenigen, die sich mal sonnen wollen, dick mit Sonnenschutzmittel ein, um nur ja nicht gesagt zu bekommen, dass sie selber schuld sind, wenn sie Hautkrebs bekommen. Besonders sorgfältig und wiederholt cremen die Mütter ihre Kinder ein. Im Prinzip ist diese Sorgfalt ja richtig, aber wissen Sie auch, dass Sie dadurch die Haut daran hindern, ein wichtiges Hormon zu produzieren, das Vitamin D, das vor viel mehr Erkrankungen schützt als wir vor einigen Jahren noch gedacht haben?
Sie werden sich wundern, warum ich schon wieder in einem Artikel über Vitamin D aufkläre. Der Grund ist, dass ich von einem unglaublichen, haarsträubenden Fall von „Kindesmisshandlung“ erfuhr. Am Ende dieses Interviews erfahren Sie mehr darüber. Deshalb bin ich froh, Ihnen mit diesem Artikel weitere Mosaiksteinchen für Ihr Verständnis zu dem lebenswichtigen Hormon Vitamin D bieten zu können.
Am Rande der Jahrestagung der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr in Heidelberg traf ich Prof Dr. Jörg Spitz, einen Sonnen- und Vitamin D-Fachmann. Er hatte die beiden großen, bundesweiten Konferenzen Vitamin D-Update 2011 und 2013 organisiert. Die Ergebnisse der Konferenz von 2011 hatte ich Ihnen in diesem Webmagazin schon vorgestellt. Bei der Biologischen Krebsabwehr hat Prof. Spitz über das Thema Vitamin D und Krebs referiert. Im Anschluss an seinen Vortrag hatte ich die Gelegenheit, ihm einige Fragen zu stellen.
Interview mit Prof. Spitz
Prof. G: Ist Vitamin D wieder nur ein neuer Hype?
Prof. Spitz: Sicherlich nicht! Das gute alte „Knochen-Vitamin“ hat gleich einen mehrfachen Paradigmenwechsel hinter sich:
1. Es ist gar kein Vitamin, das wir essen müssen, sondern ein Hormon, das wir selber in der Haut herstellen können. Damit wird die Haut zu einer Drüse, zu einem endokrinen Organ.
2. Das Sonnenhormon ist nicht nur für den Knochen relevant, sondern für nahezu alle Organe, u.a. durch die Steuerung von >200 Genen!
3. 80-90% der Bevölkerung sind mangelversorgt, insbesondere im Winter!
4. Vitamin D ist an der Entstehung/Vermeidung nahezu aller chronischen Erkrankungen beteiligt!
Vitamin D-Versorgung unserer Bevölkerung
Prof. G: 80-90 % der Bevölkerung mangelversorgt? Ist das nicht ein wenig übertrieben? Es heißt doch immer, nur die kleinen Kinder und die alten Leute hätten ein besonders hohes Risiko für einen Vitamin D-Mangel.
Prof. Spitz: Ja, das haben wir lange Zeit alle gedacht – bis dann vor wenigen Jahren die entsprechenden Studien auf den Tisch kamen. Allerdings waren diese (vom Robert-Koch-Institut in Berlin erhobenen) Zahlen zunächst nicht auf dem Tisch bzw. in deutschen Fachzeitschriften, sondern in amerikanischen Fachzeitungen. Dort habe ich sie dann eher zufällig gefunden und umgehend mein erstes Buch darüber verfasst.
Später haben wir dann im Rahmen einer Dissertation selbst Untersuchungen angestellt und 5000 Blutproben eines Einsende-Labors ausgewertet. Die eindrucksvollen Ergebnisse zeigen zwar den bekannten Anstieg des Vitamin D-Spiegels in den Sommermonaten, der jedoch bei weitem nicht ausreicht, um insgesamt einen regelrechten Vitamin D-Spiegel (>30ng/ml) in der Bevölkerung aufzubauen. Schuld daran ist längst nicht mehr die Sonne, die in den Wintermonaten bei uns keine Vitamin D-Bildung erlaubt, sondern vielmehr unser Lebensstil, der uns ganzjährig aus der Sonne fernhält.
Wir verbringen die meiste Zeit in Gebäuden oder Fahrzeugen, und wenn wir dann doch gelegentlich einmal in die Sonne kommen, verwenden wir reichlich Sonnencreme, um Sonnenbrand und Hautkrebs vorzubeugen. Die Konsequenz ist, dass die „Drüse Haut“ ihrer Aufgabe, Vitamin D zu bilden, nicht nachkommen kann. Dass die Produktion gut funktioniert, wenn man in der Sonne ist, zeigt in der Grafik der kleine Anstieg des Vitamin D-Spiegels in den Monaten Dezember und Januar.
Wir haben zunächst ein wenig gerätselt, ob dies ein Fehler in unseren Daten sein könnte. Aber bei der großen Zahl von 5000 Proben ist das unwahrscheinlich. Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach: die dunkle Jahreszeit geht den Menschen auf den Keks, und so schnüren gerade im Rhein-Main-Gebiet viele Menschen um die Weihnachtszeit ihr Bündel, springen in den nächsten Flieger und genießen irgendwo in südlichen Gefilden die dort reichlicher vorhandene Sonne. Anschließend kommen Sie dann mit etwas mehr Vitamin D im Tank zurück, allerdings bei weitem nicht ausreichend für den Rest des Winters, wie der weitere Kurvenverlauf zeigt.
Prof. G: Und wie steht es nun mit den Altersgruppen? Wo findet sich der häufigste Mangel?
Prof. Spitz: Das Alter unserer untersuchten Personen reichte von einem halben Jahr bis zu 90 Jahren und es gab praktisch keine Altersgruppe, die keinen Vitamin D-Mangel hatte. Lediglich die Gruppe der jüngsten Kinder wies normale Werte auf – also ganz entgegen der ursprünglichen Auffassung. Doch das Rätsel löst sich ebenfalls leicht auf, wenn man bedenkt, dass in Deutschland seit Jahrzehnten eine konsequente Rachitisprophylaxe betrieben wird. Praktisch alle Kleinkinder erhalten dazu künstlich hergestelltes Vitamin D.
Leider wird im zweiten Lebensjahr diese Therapie meist abgesetzt, da die Kinder dann laufen können und (angeblich) im Freien spielen. Doch das war früher einmal so. Heute sitzen die lieben Kinderchen drinnen vor der PlayStation oder dem Fernseher. Sollten sie doch einmal hinausgehen, cremt die Mama sie liebevoll mit Sonnencreme ein – oder sie tragen Jeans mit langen Beinen, weil die „in und cool“ sind.
Sonnenschutzmittel hemmen die Vitamin D-Bildung
Prof. G: Kann das denn sein, dass die Sonnencreme wirklich solch einen deutlichen und negativen Effekt hat?
Prof. Spitz: Leider ja. Der amerikanische „Vitamin D Papst“ Professor Michael Holick hat vor vielen Jahren schon in eindrucksvollen Versuchen mit Studenten nachgewiesen, dass die Sonnenexposition noch am selben Tag zu einer kräftigen Produktion von Vitamin D in der Haut führt, die dann in den nächsten Tagen allmählich verbraucht wird. Bei alten Menschen funktionierte dies weniger gut, ohne dass wir im Einzelnen genau wissen, warum dies so ist. Trägt man jedoch Sonnencreme auf (und er hat seinerzeit nur eine Creme mit einem Sonnenschutzfaktor 8 benutzt) wird die Vitamin D Bildung bereits zu 95 % blockiert. Bei einem SF-Faktor 15 sind es 99,5 %.
Wann und wie in die Sonne?
Prof. G: Was kann ich jetzt im Sommer tun, um meinen Vitamin-D-Spiegel zu verbessern? Reicht es, wenn ich mich nach der Arbeit um 5 Uhr ungeschützt in die Sonne setze?
Prof. Spitz: Die „güldene Abendsonne“ ist ebenso wenig zur Vitamin D-Herstellung geeignet wie das „zarte Morgenrot“. Die Physiker haben ausgerechnet, dass praktisch keine UV-Bestrahlung mehr die Erde erreicht, wenn die Sonne niedriger als 45° am Himmel steht. Das ist im Sommer vor 10 Uhr und nach 16:00 Uhr der Fall und in der kalten Jahreszeit zwischen Oktober und Februar ständig. Die beste Tageszeit für die Vitamin D-Bildung ist die Mittagszeit, da die UV-Strahlung dann am wenigsten von der Atmosphäre absorbiert wird.
Prof. G: Die Mittagssonne ist im Sommer zu heiß, also können wir sie ja nicht für das Vitamin D-Sonnenbad nutzen oder?
Prof. Spitz: Die mittägliche Hitze ist ein Problem, das sicherlich mit dazu beiträgt, dass wir auch im Sommer nicht genügend Vitamin D bilden. Allerdings reichen im Hochsommer mittags 5-10 Minuten mit unbedeckten Armen und Beinen bereits aus, um eine ordentliche Portion Vitamin D zu bilden. Falls man dies in heller Kleidung tut (statt im schwarzen Business-Dress), ist auch die Hitzeentwicklung nicht so intensiv. Nicht vergessen: das Gesicht mit Hut oder Kappe schützen, denn die Haut dort bekommt in der Regel eher zu viel als zu wenig Strahlung ab und ist der Sitz von 70% aller weißen Hautkrebse.
Positive Wirkungen von Vitamin D
Prof. G: Wir haben auf unserer Webseite ja schon über die zahlreichen positiven Wirkungen von Vitamin D berichtet. Welche Wirkung ist aufgrund ihrer Einsichten die wichtigste?
Prof. Spitz: Nun, außer dem Thema „Vitamin D und Krebs“, über das ich heute hier gesprochen habe, gibt es ein weiteres außerordentlich wichtiges Thema: Vitamin D und das Immunsystem. Wir mussten in den vergangenen Jahren lernen, dass das Immunsystem weit komplexer ist, als wir dies bislang angenommen haben, und bei fast allen chronischen Krankheiten involviert ist. Da nun andererseits Vitamin D ganz wesentliche Wirkungen innerhalb des Immunsystems auslöst, ist dies einer der Gründe, warum ein Vitamin D- Mangel bei so vielen Zivilisationserkrankungen zu einer Verschärfung der Situation führt.
Aber auch Bagatell-Erkrankungen, wie die regelmäßigen Grippeepisoden im Winter, sind auf den Vitamin D-Mangel zurückzuführen. Die immer wieder geäußerten Zweifel, ob denn Vitamin D wirklich so „potent“ sein kann, wurden im Fall der Grippeerkrankungen von japanischen Kollegen ausgeräumt. Sie zeigten in einer doppelblinden, Placebo kontrollierten und randomisierten Studie, dass Schulkinder durch die tägliche Gabe von 1200 Einheiten Vitamin D bereits im ersten Winter wirkungsvoll vor der Influenza A geschützt werden können. Als „Nebeneffekt“ fand sich eine 80-prozentige Reduktion von Asthmaanfällen unter Vitamin D im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Diagnostik des Vitamin D-Mangels
Prof. G: Das klingt nun wirklich überzeugend. Doch wie schaffen wir es, den einzelnen Menschen dazu zu bringen, sich um seinen Vitamin D Spiegel zu kümmern?
Prof. Spitz: Da gibt es ein bewährtes Mittel: den Vitamin D Spiegel im Blut bestimmen lassen. Ein jeder glaubt nämlich, dass alle anderen wahrscheinlich einen Vitamin D-Mangel haben – nur er nicht. Wenn dann das Ergebnis mit seinem erniedrigten Messwert auf dem Tisch liegt, wird aus einem Skeptiker ein Betroffener, der den Handlungsbedarf für sich entdeckt.
Prof. G: Wenn man jetzt seinen Vitamin D-Spiegel bestimmen lässt und weiß, dass man nicht in die Sonne kommt, wie schnell baut sich das Vitamin D-Depot ab?
Prof. Spitz: Da sind sich die Experten noch nicht so ganz einig. Die Ursache liegt wahrscheinlich in verschiedenen, unterschiedlich großen Depots im Körper. So verschwindet bei übergewichtigen Personen ein Teil des Vitamin D in dem reichlich vorhandenen Fettgewebe, wird jedoch beim Abnehmen auch wieder mobilisiert. Im Allgemeinen wird ein Zeitraum von 3-4 Wochen genannt, in dem der Spiegel von Vitamin D im Blut auf die Hälfte absinkt, wenn, wie im Winter, keinerlei weitere Zufuhr erfolgt. Wer also am Ende des Sommers nur einen knapp normalen Vitamin D-Spiegel aufweist, muss damit rechnen, im Winter unterversorgt zu sein und sollte daher in der dunklen Jahreszeit künstliches Vitamin D zuführen.
Dosierungsschema für Vitamin D
Prof. G: Wie viel Vitamin D muss man denn täglich einnehmen, um einen regelrechten Spiegel aufzubauen, und wie hoch soll dieser Spiegel überhaupt sein?
Prof. Spitz: Nun, Grottenolme und U-Boot Fahrer, die überhaupt nicht an die Sonne kommen, benötigen etwa 4000 IE Vitamin D pro Tag und auf Dauer – bei einem Körpergewicht von etwa 70 kg. Bei deutlichem Übergewicht verschwindet das Vitamin D irgendwo in dem reichlich vorhandenen Fettgewebe, so dass unter Umständen eine doppelt so hohe Dosis erforderlich wird. Daher ist eine Kontrolluntersuchung des Vitamin D Spiegels etwa drei Monate nach Beginn der Einnahme empfehlenswert, um auf einen Zielwert zwischen 30 und 50 ng/ml (75-125 nmol/l) zu kommen. Leider konnten sich die deutschen Labors immer noch nicht auf eine einheitliche Bezeichnung (ng/ml oder nmol/l) einigen. Die korrekte Bezeichnung für diese Untersuchung lautet 25 OH-Vitamin D. Die zusätzliche Bestimmung des sogenannten „aktiven Hormons“ 1,25 OH-Vitamin D ist in der Regel überflüssig und verursacht nur zusätzliche Kosten (Ausnahme: eingeschränkte Nierenfunktion).
Die Dosierungen für Kleinkinder sind zum Glück weltweit konsensfähig: 400-600 IE im ersten Lebensjahr. Wie bereits gesagt, sollte man dann jedoch die Supplementation nicht beenden sondern fortführen und zwar in höherer Dosierung, die an das Körpergewicht des Kindes angepasst wird. Hier empfehlen amerikanische Kollegen (in Deutschland ist man offensichtlich noch nicht so weit) etwa 1000 IE/12-15 Kg Körpergewicht. Schwangere Frauen sollten übrigens 4000 IE während der gesamten Schwangerschaft einnehmen, wie eine ebenfalls doppelblind, placebokontrollierte Studie von Professor Hollis in Amerika gezeigt hat. Diese Einnahme ist nicht nur sicher, sondern führt zu einem deutlich verbesserten Schwangerschaftsverlauf mit geringeren Komplikationsraten für Mutter und Kind.
Für „Otto und Ottilie Normalverbraucher“, die ab und zu auch mal an die Sonne kommen, empfehlen sich im Sommer etwa 1000 IE und im Winter 2-3000 IE, je nach sommerlicher Sonnenexposition und winterlichem Urlaubsverhalten. Mithilfe einer zweimaligen Vitamin D-Bestimmung im Herbst und Frühjahr lässt sich einfach überprüfen, ob die jeweilige „Präventionsmaßnahme Vitamin D“ den gewünschten Spiegel zur Folge hat.
Neben den zahlreichen positiven gesundheitlichen Effekten von Vitamin D hat diese Präventionsmaßnahme einen enormen ökonomischen Vorteil: die Nutzung der natürlichen Sonne kostet gar nichts, die Kosten für einen mäßigen Solarienbesuch im Winter sind ebenfalls überschaubar, und die Kosten für eine Jahresdosis Vitamin D überschreiten in der Regel 50 € nicht. Diese Fahrkarte zum individuellen Gesundheitsziel sollte sich somit wohl jeder leisten können.
Sonnenbad oder Tabletten?
Prof. G: Macht es für meine Gesundheit einen Unterschied, ob ich Vitamin-D durch die Sonne bekomme oder durch Tabletten?
Prof. Spitz: Hier lautet die Antwort eindeutig: ja! Nur etwa ein halbes Prozent des Sonnenlichts ist UV Strahlung. Doch auch alle anderen Bereiche des breiten Spektrums des Sonnenlichts von Ultraviolett bis Infrarot haben mit Sicherheit eine Wirkung auf unseren Körper – auch wenn wir bislang noch wenig darüber wissen. So wird über das einfallende Licht im Auge der Tag/Nacht Rhythmus im Gehirn gesteuert, und die Infrarotstrahlung fördert die Kollagen-Synthese in der Haut, um nur zwei Beispiele zu nennen. Bezüglich der Vitamin D-Versorgung gilt jedoch, dass die zweitbeste Lösung (in diesem Fall pharmazeutisch hergestelltes Vitamin D), die funktioniert, besser ist, als die ideale Lösung, die nicht umsetzbar ist – gleich aus welchen Gründen.
Rachitis oder Kindesmisshandlung?
Prof. G: Gibt es aus Ihrer Sicht noch einen ganz aktuellen Aspekt zur Bedeutung des Sonnenhormons?
Prof. Spitz: Ja, leider! Und zwar einen sehr traurigen Aspekt, der auf die Unkenntnis über den weit verbreiteten Vitamin D-Mangel in Deutschland zurückzuführen ist. Einer Mutter wurden ihre beiden, wenige Wochen zuvor geborenen Kinder vom Jugendamt wegen Verdacht auf Kindesmisshandlung weggenommen. Niemand der Beteiligten, weder die Ärzte in der Klinik noch die zuständigen Mitarbeiter der Behörde, verschwendeten auch nur 1 Sekunde an den differenzialdiagnostischen Gedanken, dass es sich bei den aufgetretenen Frakturen um eine klassische kindliche Rachitis handeln könnte. So etwas kennt „man“ in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Auch die Mutter – von Beruf Krankenschwester – kam erst nach verzweifeltem Grübeln auf die Idee, ihren Vitamin D Spiegel bestimmen zu lassen: 8 ng/ml.
Während dies in Deutschland der zweite Fall ist, der mir bekannt geworden ist, gehen die Vitamin D-Experten in Amerika davon aus, dass dort jährlich etwa 1500 Eltern ihre Kinder auf diese Weise verlieren! Ein entsetzlicher Gedanke! Ich hoffe daher sehr, dass dieses Interview dazu beitragen wird, das Informationsdefizit in der Ärzteschaft und der Bevölkerung abzubauen.
Wichtig für Frauen, die gesunde Kinder haben wollen
Unbedingt den Vitamin D-Spiegel messen lassen und genügend mit Vitamin D ergänzen:
- Bei Kinderwunsch
- In der Frühschwangerschaft
- Bei Verdacht auf Wachstumsretardierung oder drohende Frühgeburt
- während der Stillperiode
- Bei Neugeborenen mit Wachstumsretardierung
- Bei Kindern mit Wachstumsstörungen oder Infektanfälligkeit oder Allergien incl. Asthma
Buchempfehlung
Das neueste, speziell für Laien geschriebene Buch von Prof. Spitz trägt den Titel: „Ohne Sonne kein Leben – Die Bedeutung des Sonnenlichts und des Sonnenhormons Vitamin D für unsere Gesundheit“, das noch gar nicht im Handel erschienen ist, jedoch über die Webseite seiner gemeinnützigen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention (www.dsgip.de) zum Ladenpreis von 14,95 € oder direkt per E-Mail bezogen werden kann (Info@dsgip.de).
Prof. G: Auch für Menschen, die schon alles über Vitamin D gelesen haben, ist dieses Buch ein vergnüglicher Genuss! In Anbetracht des günstigen Preises werde ich mir einen Vorrat zulegen, um jederzeit ein sinnvolles Mitbringsel für meine FreundInnen zu haben.
Links
I Vortrag auf youtube über die Bedeutung des Lebensstils für die Entstehung von Krankheiten
II Artikel über das Märchen von der bösen Sonne im Rahmen des Blocks „Medienmärchen“ auf dem Gesundheitsportal Symptome.ch
III Umfangreiches Material zur Prävention auf der Webseite der von Prof. Spitz gegründeten, gemeinnützigen Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention: www.dsgip.de
Über den Autor
Professor Dr. Jörg Spitz hat sich im Anschluss an seine Karriere als Nuklearmediziner der Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes zur Prävention verschrieben. Selbstverständlich findet sich auch Vitamin D im Katalog seiner Maßnahmen. Er hat mehrere Bücher zum Thema Vitamin D geschrieben bzw. herausgegeben.
Kontakt
Prof. Dr. Jörg Spitz
Institut für Medizinische Information und Prävention
Krauskopfallee 27
65388 Schlangenbad
Tel.: +49 6129 5029986
Fax: +49 5029985
E-Mail: info@mip-spitz.de
Internet: www.mip-spitz.de
Haben Sie Ihren Vitamin D-Spiegel mal messen lassen? Dann beschreiben Sie mal Ihre Erfahrungen in einem Kommentar!
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
Ich bin etwas verunsichet, über die unterschiedlichen Aussagen über die Kombinationen von D3, K2, Magnesium und Kalzium, da es hier auf Ihrer Seite in einer weise empfohlen wird und Herr Prof.Dr Spitz zum Beispiel etwas andere Empfehlungen gibt. Er sagt, das es nicht unbedingt notwendig ist K2 zusätzlich zu D3 zuzuführen, da es angeblich auch heute noch nicht genau gemessen werden kann. Seine Empfehlung ist für die ca 70 Kg schwere Person nach der auffüllphase ca 4000 IE D3 täglich zu sich zu nehmen und wichtig wäre es ca 300 mg Magnesium über den Tag verteilt auch noch dazu zu nehmen. Er rät davon ab zusätzlich noch Kalzium zu nehmen. Ich bin jetzt auf einem D3 wert von 60 ng/ml und nehme weiterhin 4000 IE täglich und 150 mg Magnesium morgens und 150 Abends.
Jetzt habe ich nochmals auf ihrer und anderen Seiten gelesen, dass es so wichtig wäre auch K2 in Verbindung mit D3 zu nehmen weil es sonst sogar gefährlich sein könnte, da sich sonst zu viel Kalzium in den Zellen lagert und schadet. Was ist den nun richtig? Es ist schon sehr schwierig, da sich dieses Thema so unterschiedlich empfohlen wird. Auch unser 4 Järiger Sohn bekommt täglich 1600 IE D3 aber kein K2 zusätzlich. Ist das falsch und somit gefährlich one K2 oder wie kann ich das verstehen?
Ich würde mich sehr über ihre Antwort freuen. Vielen Dank Florian
Lieber Florian,
bei dauerhaft sehr hohen Vitamin-D-Dosen sollte K2 zusätzlich eingenommen werden. Wie in diesem Artikel beschrieben, bieten gute Labors einen sicheren Test auf K2 an. Normalerweise kann der Organismus aus genügend K1 auch K2 produzieren. Leider ernährt sich ein Großteil der Bevölkerung sehr Vitamin-K-arm. Da es gute Vitamin D3K2-Tropfen gibt, empfehle ich die auch Kindern. Ob das unbedingt erforderlich ist, sei dahingestellt.
Liebe Frau Dr. Ingrid Gerhard,
bei meiner Tochter wurde ein Vit. D Spiegel von 8,5 ng/ml festgestellt.
Es ist hier kein Arzt zu finden, der mit der Thematik hinreichend vertraut ist.
Da ich selbst meinen Vit. D Mangel gerade auskuriere, möchte ich ihr natürlich helfen, aber Nebenwirkungen wie Herzasen ersparen… (wir lassen demnächst beide unseren Magnesiumstatus im Vollblut bestimmen)
Mein Vorschlag:
1. Tag 20.000 IE (Dekristol) + 500µg K2 (MK-7) + 400 mg Magnesiumcitrat
folgende Tage: 5.000 IE D3 + 200µ K2 + 300 mg Magnesium
wie sieht die Dosierung mit Kalziumcitrat aus?
Ist es ausreichend 2 Löffel NEM Sanotact zu nehmen? ( enthölt in 2 Löffeln 50% des tägl. Bedarfs an Calzium 400mg, Magnesium 187,5, Kalium, Eisen, Zink, Kupfer, Selen …)
Oder ist es sinnvoller reines Kalziumcitrat zu nehmen? Wenn ja, wieviel? Etwa
Meine Tochter wiegt etwa 58 Kilo, ist oft krank.
Ich fühle mich verantwortlich, auch weil kein Arzt wirklich hilft.
Vielen Dank + herzliche Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
in diesem Artikel habe ich beschrieben, wie man schnell mit Vitamin D aufdosieren kann. Magnesium aber immer zwischen 400 und 600mg/Tag. In diesem Artikel gibt es eine Tabelle, welches Magnesium sinnvoll ist. Viel Erfolg!
Sehr geehrte Fr. Prof. Gerhard,
welche Einheit hat der Wert der bei Ihrer Berechnungsformel zur Aufsättigung Vit D3 erechnet wird? Sind das I.E.? Ich komme bei der Berechnung auf einen Wert von 98.000 nmol/l*kg und weiß nicht wie ich dosieren soll?
Vielen Dank für Ihre wertvollen Informationen.
Mit freundlichen Grüßen
Annett
Liebe Annett,
meinten Sie die Formel in diesem Artikel? 40 x (25-OHD-Sollwert [nmol/l] – 25-OHD-Istwert [nmol/l]) x Körpergewicht [kg]: beispiel 40 x (Ihr Wert sollte 100nmol/L sein, davon ziehen Sie Ihren Wert von bspw.20nmol/L ab, das ergibt 80nmol/L), also 40×80 sind 3.200. multipliziert mit Ihrem Körpergewicht von bspw. 80kg, ergibt das 256.000IE vitamin D in 10 Tagen, also täglich 25.000 IE. Wenn Sie genauso gerechnet hatten und dabei auf 98.000 gekommen sind, dann nehmen Sie 10 Tage lang täglich 10.000 IE Vitamin D. Aber bitte darauf achten, dass Sie gleichzeitig K2 und mehr Magnesium als üblich nehmen. Wenn Ihr Wert von 98.000 richtig gerechnet war, können Sie sich auch Zeit lassen und drei Wochen lang täglich 5.000 IE nehmen, fände ich vernünftiger. Viele Grüße!
Guten Tag, ich lebe seit vielen Jahr im Süden Portugals und bin ein Mensch, der sich gerne im Freien auffhält, habe also Sonne. satt. Nun wurde im Juni per Zufallsbefund bei einer Blutuntersuchung ein Vitamin-D-Mangel festgestellt und die Ärztin hat mir Vitamin-D-Tabletten empfohlen. Die habe ich dann auch eingenommen.
Nun wirde nochmal ein Bluttest gemacht und der Wert ist mit 22ng/mL eher im unteren Bereich. Empfohlen wird vom portugiesischen Labor ein Wert zwischen 30 und 100ng/mL.
Ich verstehe das nicht. Wo kann die Ursache dafür liegen und was kann ich ausser der Einnahme der Vitamin D-Tabletten tun, um den Wert in den Normbereich zu bringen?
Vielen Dank und herzliche Grüße aus dem sonnigen Portugal
Liebe Evelyn,
Vitamin D wird nur in Kombination mit genug Öl richtig aufgenommen. Deshalb empfehle ich auch keine Tabletten, sondern lieber ein Vitamin-D-Öl. Außerdem müssen Sie die individuelle Dosis richtig berechnen, wie ich in diesem Artikel beschrieben habe. Nach Möglichkeit sollten Sie K2 dazu nehmen. Alles Gute!
Guten Tag,
Bei uns besteht schon seit längerem ein Kinderwunsch. Habe jetzt von meinem starken Vitamin D Mangel erfahren.
Nehme nun seit einer Woche, täglich 30.000 ie Vitamin D ein.
Jetzt frage ich mich ob ich den Kinderwunsch nachgehen kann oder ein Monat warten soll bis der Vitamin d speicher voll ist.
Ich möchte ja kein Risiko eingehen für das Kind.
Ich wäre sehr froh über Antwort :)
Liebe Verena,
auf jeden Fall warten. Nehmen Sie denn auch Magnesium, Calcium und K2 dazu? Denn sonst kann Ihr Körper diese hohen Dosen nicht richtig verarbeiten. Sie sollten dann mit einer Erhaltungsdosis weitermachen und nach 2-3 Monaten den Spiegel überprüfen lassen, weil jeder einen anderen Stoffwechsel hat. Alles Gute
Reicht es wenn ich einen Monat warte?
Ich nehme 200mg K2 ubd 300mg Magnesium. Ich nehme kein Calcium ein, wieviel bräuchte ich davon?
Muss ich in einer Schwangerschaft direkt auf 6.000 iE runter gehen oder kann ich trotzdem noch 3 Monate 30.000 nehmen?
Liebe Verena,
noch drei Monate 30.000 am Tag erscheint mir sehr viel. Wer hat Ihnen das denn ausgerechnet? Schauen Sie sich hier die Berechnungen an. Ich hatte gedacht, ich hätte Ihnen deutlich gesagt, Sie sollten mit dem Schwangerwerden abwarten. In der Schwangerschaft auf keinen Fall so hoch dosieren!
Sehr geehrte Frau Prof. DR. Gerhard,
Da ich mich viel in der Sonne aufhalte und auch auf gesunde Ernährung achte, verstehe ich nicht, weshalb ich einen zu niedrigen Vitamin D Bfund
(-60) habe. Nun soll ich Vitamin D Tabletten einnehmen. Mein Alter ist 65 und ich habe eine mittelgradige Niereninsuffizienz und häufige Stuhlentleerungen. Hat das eine Bedeutung?
.Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.
Liebe Grüsse,
Johanna
Liebe Johanna,
was heißt (-60)? Über die Ernährung nehmen Sie immer zu wenig Vitamin D auf und mit zunehmendem Alter kann die Haut nicht mehr genügend Vitamin D produzieren. Außerdem kann eine kranke Niere nicht genügend aktives Vitamin D aus den Vitamin-D-Vorstufen bilden. es ist also wichtig, dass Sie aktives Vitamin D einnehmen unter regelmäßiger Kontrolle der Kalzium- und Parathormonspiegel. Alles Gute
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Ingrid Gerhard,
vielen Dank für dieses tolle Interview. Schon einige Male kehrte ich hierher zurück, auch um Ihre neuen Kommentare zu lesen. Ich finde es sehr schön, dass Ihre Sichtweisen mit meinen großteils übereinstimmen. Über weiter Artikel zu diesem Thema würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank.
Liebe Frau Wagensommer,
schön, Sie so in der Nähe zu wissen mit Ihren interessanten Angeboten zur Frauengesundheit. Viele Grüße
Oh danke. Immer mehr Frauen setzen sich mit dem Thema Frauengesundheit auseinander. Sie brauchen ganzheitliche Unterstützung, was Sie ja mit Ihrem Forum unterstützen. Natürlich versuche ich das in meiner Praxis ebenso. Frauen waren lange genug vernachlässigt und mit ihren leiden nicht ernst genommen.
Liebe Grüße
Ich habe keine Schilddrüse mehr und ständig ein Calciumprobelm. Das Problem wurde von
meinem Arzt damit abgetan, dass evtl. zu wenig Vitamin D vorhanden sei. Eine Blutuntersuchung
musste ich quasi erzwingen, damit ich wusste, wo ich stehe. Für Ihn war ein Calciumspiegel
von 25 noch normal. Ich habe mir eine Vitamin D Lampe gekauft, die ich im Winter benutzt habe,
so konnte ich im Winter meinen Spiegel auf etwa 35 erhöhen, aber immer noch nicht genug.
Hinzu kommt, dass mein Parathormonspiegel auch schwankt. Hier war der höchste Wert 30 ng/l
in den letzten Jahren. Meist liegt er zwischen 13 und 20 ng/l. Aber ein Lösung für erfahre ich durch
Ärzte nicht. Schade.
liebe Ulrike,
es kommt immer mal vor, dass bei der Entfernung der Schilddrüse auch die Nebenschilddrüse in Mitleidenschaft gezogen wird. Eigentlich sollte jeder Endokrinologe in der Lage sein, Ihnen mit Zusatzuntersuchungen darüber Auskunft geben zu können. Und wenn Ihr Vitamin D immer so niedrig ist, warum schlucken Sie denn nicht zusätzlich welches? In diesem Artikel und vielen anderen wird IHnen erklärt, wie Sie sich die benötigte Dosis ausrechnen können. Alles Gute!
Hallo,
wir haben vor 8 Monaten Nachwuchs bekommen. Jetzt wurde bei mir im Nachhineinein ein Vitamin D-Wert von 4 getestet. Da ich mich sowohl vor als auch in der Schwangerschaft sehr schlapp gefühlt habe und der Wert jetzt so extrem niedrig ist, gehe ich davon aus, dass auch in der Schwangerschaft schon ein starker Mangel bestand. Unser Sohn ist kerngesund, liegt mit seiner Größe über der Wachstumskurve und fängt jetzt schon an zu stehen. Es spricht eigentlich alles gegen Mangelerscheinungen bei ihm, muss ich mir dennoch Gedanken über Folgeschäden machen oder sollte ich nochmal mit seinem Kinderarzt darüber sprechen?
Vielen Dank und viele Grüße.
Liebe Caro,
unbedingt noch mal mit dem Kinderarzt sprechen. Wenn Ihr Sohn ausschließlich gestillt wird, bekommt er wohl nicht genug Vitamin D. Die Babynahrung ist meistens angereichert. Aber trotzdem mit dem Arzt abklären. Viele Grüße
Guten Abend,
Ich habe einen Kinderwunsch seit 3 Jahren (1 Fehlgeburt) und erst jetzt ist ein neuer Arzt darauf gekommen Vit D zu kontrollieren.
Mein Blutwerte liegen bei 18 ng/ml.
Tägliche verschriebene Dosis vom Doc. 1000 I.E.
Mein Körpergewicht liegt bei 49 kg bei einer Größe von 157cm,
Was würden Sie empfehlen? 4000 I.E als Anfangs und Dauertherapie?
Ich bin total verunsichert was das richtige ist!
Ganz ganz lieben Dank für Ihre Hilfe!
VG dpe
Liebe dp,
1.000 IE Vitamin D sind wirklich zu niedrig dosiert. In diesem Artikel sind noch mal die Formeln zusammengestellt, nach denen Sie sich bei der Dosierung richten können. Wenn Sie schon 3 Jahre Kinderwunsch haben, wird Vitamin D aber nicht das einzige Vitamin sein, das bei Ihnen zu niedrig ist. Optimieren Sie Ihre Ernährung und ergänzen Sie mit wichtigen Vitalstoffen. Viel Glück!
Lb Frau Dr. Ingrid Gerhard, mein Mann nimmt seid einem Jahr Vitamin d3… Da er Mangel hatte.. Er nimmt jetzt 10 Tropfen (1000E) an Anfang zum ausfüllen 40 Tropfen. 10 Tage…. Bei seinen laufenden Blut Untersuchungen,dann drotzdem immer noch Vitamin d3 Mangel! Er hat im ganzen Körper Entzündungen..hohen puls, Herzrasen unsw… Die Ärzte sind Rat los, wieso er immer d3 Mangel hat! Wissen Sie was – das Vitamin d3 im körper raupt ! Danke im voraus lg Heidi
liebe Heidi,
verstehe Ihre Tropfenangabe nicht. Heißt das, dass Ihr Mann mit 10 Tropfen also 10.000IE Vitamin D schluckt? Wenn das der Fall ist, kann er entweder das Vitamin nicht richtig aufnehmen (falls der Darm auch entzündet ist) oder das ÖL ist das falsche für ihn oder es fehlt Magnesium oder….Man kann Vitamin D auch injizieren. Informieren Sie sich auch auf der Seite von Dr. von Helden.