Endlich ist bei uns der lange erwartete Sommer eingezogen. Aber anstatt sich über den Sonnenschein zu freuen, jammern wir schon wieder darüber, dass es zu heiß ist und verkriechen uns in klimatisierte Räume. Während die Berufstätigen meist sowieso keine Chance haben, tagsüber im Freien die Sonne zu genießen, cremen sich diejenigen, die sich mal sonnen wollen, dick mit Sonnenschutzmittel ein, um nur ja nicht gesagt zu bekommen, dass sie selber schuld sind, wenn sie Hautkrebs bekommen. Besonders sorgfältig und wiederholt cremen die Mütter ihre Kinder ein. Im Prinzip ist diese Sorgfalt ja richtig, aber wissen Sie auch, dass Sie dadurch die Haut daran hindern, ein wichtiges Hormon zu produzieren, das Vitamin D, das vor viel mehr Erkrankungen schützt als wir vor einigen Jahren noch gedacht haben?
Sie werden sich wundern, warum ich schon wieder in einem Artikel über Vitamin D aufkläre. Der Grund ist, dass ich von einem unglaublichen, haarsträubenden Fall von „Kindesmisshandlung“ erfuhr. Am Ende dieses Interviews erfahren Sie mehr darüber. Deshalb bin ich froh, Ihnen mit diesem Artikel weitere Mosaiksteinchen für Ihr Verständnis zu dem lebenswichtigen Hormon Vitamin D bieten zu können.
Am Rande der Jahrestagung der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr in Heidelberg traf ich Prof Dr. Jörg Spitz, einen Sonnen- und Vitamin D-Fachmann. Er hatte die beiden großen, bundesweiten Konferenzen Vitamin D-Update 2011 und 2013 organisiert. Die Ergebnisse der Konferenz von 2011 hatte ich Ihnen in diesem Webmagazin schon vorgestellt. Bei der Biologischen Krebsabwehr hat Prof. Spitz über das Thema Vitamin D und Krebs referiert. Im Anschluss an seinen Vortrag hatte ich die Gelegenheit, ihm einige Fragen zu stellen.
Interview mit Prof. Spitz
Prof. G: Ist Vitamin D wieder nur ein neuer Hype?
Prof. Spitz: Sicherlich nicht! Das gute alte „Knochen-Vitamin“ hat gleich einen mehrfachen Paradigmenwechsel hinter sich:
1. Es ist gar kein Vitamin, das wir essen müssen, sondern ein Hormon, das wir selber in der Haut herstellen können. Damit wird die Haut zu einer Drüse, zu einem endokrinen Organ.
2. Das Sonnenhormon ist nicht nur für den Knochen relevant, sondern für nahezu alle Organe, u.a. durch die Steuerung von >200 Genen!
3. 80-90% der Bevölkerung sind mangelversorgt, insbesondere im Winter!
4. Vitamin D ist an der Entstehung/Vermeidung nahezu aller chronischen Erkrankungen beteiligt!
Vitamin D-Versorgung unserer Bevölkerung
Prof. G: 80-90 % der Bevölkerung mangelversorgt? Ist das nicht ein wenig übertrieben? Es heißt doch immer, nur die kleinen Kinder und die alten Leute hätten ein besonders hohes Risiko für einen Vitamin D-Mangel.
Prof. Spitz: Ja, das haben wir lange Zeit alle gedacht – bis dann vor wenigen Jahren die entsprechenden Studien auf den Tisch kamen. Allerdings waren diese (vom Robert-Koch-Institut in Berlin erhobenen) Zahlen zunächst nicht auf dem Tisch bzw. in deutschen Fachzeitschriften, sondern in amerikanischen Fachzeitungen. Dort habe ich sie dann eher zufällig gefunden und umgehend mein erstes Buch darüber verfasst.
Später haben wir dann im Rahmen einer Dissertation selbst Untersuchungen angestellt und 5000 Blutproben eines Einsende-Labors ausgewertet. Die eindrucksvollen Ergebnisse zeigen zwar den bekannten Anstieg des Vitamin D-Spiegels in den Sommermonaten, der jedoch bei weitem nicht ausreicht, um insgesamt einen regelrechten Vitamin D-Spiegel (>30ng/ml) in der Bevölkerung aufzubauen. Schuld daran ist längst nicht mehr die Sonne, die in den Wintermonaten bei uns keine Vitamin D-Bildung erlaubt, sondern vielmehr unser Lebensstil, der uns ganzjährig aus der Sonne fernhält.
Wir verbringen die meiste Zeit in Gebäuden oder Fahrzeugen, und wenn wir dann doch gelegentlich einmal in die Sonne kommen, verwenden wir reichlich Sonnencreme, um Sonnenbrand und Hautkrebs vorzubeugen. Die Konsequenz ist, dass die „Drüse Haut“ ihrer Aufgabe, Vitamin D zu bilden, nicht nachkommen kann. Dass die Produktion gut funktioniert, wenn man in der Sonne ist, zeigt in der Grafik der kleine Anstieg des Vitamin D-Spiegels in den Monaten Dezember und Januar.
Wir haben zunächst ein wenig gerätselt, ob dies ein Fehler in unseren Daten sein könnte. Aber bei der großen Zahl von 5000 Proben ist das unwahrscheinlich. Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach: die dunkle Jahreszeit geht den Menschen auf den Keks, und so schnüren gerade im Rhein-Main-Gebiet viele Menschen um die Weihnachtszeit ihr Bündel, springen in den nächsten Flieger und genießen irgendwo in südlichen Gefilden die dort reichlicher vorhandene Sonne. Anschließend kommen Sie dann mit etwas mehr Vitamin D im Tank zurück, allerdings bei weitem nicht ausreichend für den Rest des Winters, wie der weitere Kurvenverlauf zeigt.
Prof. G: Und wie steht es nun mit den Altersgruppen? Wo findet sich der häufigste Mangel?
Prof. Spitz: Das Alter unserer untersuchten Personen reichte von einem halben Jahr bis zu 90 Jahren und es gab praktisch keine Altersgruppe, die keinen Vitamin D-Mangel hatte. Lediglich die Gruppe der jüngsten Kinder wies normale Werte auf – also ganz entgegen der ursprünglichen Auffassung. Doch das Rätsel löst sich ebenfalls leicht auf, wenn man bedenkt, dass in Deutschland seit Jahrzehnten eine konsequente Rachitisprophylaxe betrieben wird. Praktisch alle Kleinkinder erhalten dazu künstlich hergestelltes Vitamin D.
Leider wird im zweiten Lebensjahr diese Therapie meist abgesetzt, da die Kinder dann laufen können und (angeblich) im Freien spielen. Doch das war früher einmal so. Heute sitzen die lieben Kinderchen drinnen vor der PlayStation oder dem Fernseher. Sollten sie doch einmal hinausgehen, cremt die Mama sie liebevoll mit Sonnencreme ein – oder sie tragen Jeans mit langen Beinen, weil die „in und cool“ sind.
Sonnenschutzmittel hemmen die Vitamin D-Bildung
Prof. G: Kann das denn sein, dass die Sonnencreme wirklich solch einen deutlichen und negativen Effekt hat?
Prof. Spitz: Leider ja. Der amerikanische „Vitamin D Papst“ Professor Michael Holick hat vor vielen Jahren schon in eindrucksvollen Versuchen mit Studenten nachgewiesen, dass die Sonnenexposition noch am selben Tag zu einer kräftigen Produktion von Vitamin D in der Haut führt, die dann in den nächsten Tagen allmählich verbraucht wird. Bei alten Menschen funktionierte dies weniger gut, ohne dass wir im Einzelnen genau wissen, warum dies so ist. Trägt man jedoch Sonnencreme auf (und er hat seinerzeit nur eine Creme mit einem Sonnenschutzfaktor 8 benutzt) wird die Vitamin D Bildung bereits zu 95 % blockiert. Bei einem SF-Faktor 15 sind es 99,5 %.
Wann und wie in die Sonne?
Prof. G: Was kann ich jetzt im Sommer tun, um meinen Vitamin-D-Spiegel zu verbessern? Reicht es, wenn ich mich nach der Arbeit um 5 Uhr ungeschützt in die Sonne setze?
Prof. Spitz: Die „güldene Abendsonne“ ist ebenso wenig zur Vitamin D-Herstellung geeignet wie das „zarte Morgenrot“. Die Physiker haben ausgerechnet, dass praktisch keine UV-Bestrahlung mehr die Erde erreicht, wenn die Sonne niedriger als 45° am Himmel steht. Das ist im Sommer vor 10 Uhr und nach 16:00 Uhr der Fall und in der kalten Jahreszeit zwischen Oktober und Februar ständig. Die beste Tageszeit für die Vitamin D-Bildung ist die Mittagszeit, da die UV-Strahlung dann am wenigsten von der Atmosphäre absorbiert wird.
Prof. G: Die Mittagssonne ist im Sommer zu heiß, also können wir sie ja nicht für das Vitamin D-Sonnenbad nutzen oder?
Prof. Spitz: Die mittägliche Hitze ist ein Problem, das sicherlich mit dazu beiträgt, dass wir auch im Sommer nicht genügend Vitamin D bilden. Allerdings reichen im Hochsommer mittags 5-10 Minuten mit unbedeckten Armen und Beinen bereits aus, um eine ordentliche Portion Vitamin D zu bilden. Falls man dies in heller Kleidung tut (statt im schwarzen Business-Dress), ist auch die Hitzeentwicklung nicht so intensiv. Nicht vergessen: das Gesicht mit Hut oder Kappe schützen, denn die Haut dort bekommt in der Regel eher zu viel als zu wenig Strahlung ab und ist der Sitz von 70% aller weißen Hautkrebse.
Positive Wirkungen von Vitamin D
Prof. G: Wir haben auf unserer Webseite ja schon über die zahlreichen positiven Wirkungen von Vitamin D berichtet. Welche Wirkung ist aufgrund ihrer Einsichten die wichtigste?
Prof. Spitz: Nun, außer dem Thema „Vitamin D und Krebs“, über das ich heute hier gesprochen habe, gibt es ein weiteres außerordentlich wichtiges Thema: Vitamin D und das Immunsystem. Wir mussten in den vergangenen Jahren lernen, dass das Immunsystem weit komplexer ist, als wir dies bislang angenommen haben, und bei fast allen chronischen Krankheiten involviert ist. Da nun andererseits Vitamin D ganz wesentliche Wirkungen innerhalb des Immunsystems auslöst, ist dies einer der Gründe, warum ein Vitamin D- Mangel bei so vielen Zivilisationserkrankungen zu einer Verschärfung der Situation führt.
Aber auch Bagatell-Erkrankungen, wie die regelmäßigen Grippeepisoden im Winter, sind auf den Vitamin D-Mangel zurückzuführen. Die immer wieder geäußerten Zweifel, ob denn Vitamin D wirklich so „potent“ sein kann, wurden im Fall der Grippeerkrankungen von japanischen Kollegen ausgeräumt. Sie zeigten in einer doppelblinden, Placebo kontrollierten und randomisierten Studie, dass Schulkinder durch die tägliche Gabe von 1200 Einheiten Vitamin D bereits im ersten Winter wirkungsvoll vor der Influenza A geschützt werden können. Als „Nebeneffekt“ fand sich eine 80-prozentige Reduktion von Asthmaanfällen unter Vitamin D im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Diagnostik des Vitamin D-Mangels
Prof. G: Das klingt nun wirklich überzeugend. Doch wie schaffen wir es, den einzelnen Menschen dazu zu bringen, sich um seinen Vitamin D Spiegel zu kümmern?
Prof. Spitz: Da gibt es ein bewährtes Mittel: den Vitamin D Spiegel im Blut bestimmen lassen. Ein jeder glaubt nämlich, dass alle anderen wahrscheinlich einen Vitamin D-Mangel haben – nur er nicht. Wenn dann das Ergebnis mit seinem erniedrigten Messwert auf dem Tisch liegt, wird aus einem Skeptiker ein Betroffener, der den Handlungsbedarf für sich entdeckt.
Prof. G: Wenn man jetzt seinen Vitamin D-Spiegel bestimmen lässt und weiß, dass man nicht in die Sonne kommt, wie schnell baut sich das Vitamin D-Depot ab?
Prof. Spitz: Da sind sich die Experten noch nicht so ganz einig. Die Ursache liegt wahrscheinlich in verschiedenen, unterschiedlich großen Depots im Körper. So verschwindet bei übergewichtigen Personen ein Teil des Vitamin D in dem reichlich vorhandenen Fettgewebe, wird jedoch beim Abnehmen auch wieder mobilisiert. Im Allgemeinen wird ein Zeitraum von 3-4 Wochen genannt, in dem der Spiegel von Vitamin D im Blut auf die Hälfte absinkt, wenn, wie im Winter, keinerlei weitere Zufuhr erfolgt. Wer also am Ende des Sommers nur einen knapp normalen Vitamin D-Spiegel aufweist, muss damit rechnen, im Winter unterversorgt zu sein und sollte daher in der dunklen Jahreszeit künstliches Vitamin D zuführen.
Dosierungsschema für Vitamin D
Prof. G: Wie viel Vitamin D muss man denn täglich einnehmen, um einen regelrechten Spiegel aufzubauen, und wie hoch soll dieser Spiegel überhaupt sein?
Prof. Spitz: Nun, Grottenolme und U-Boot Fahrer, die überhaupt nicht an die Sonne kommen, benötigen etwa 4000 IE Vitamin D pro Tag und auf Dauer – bei einem Körpergewicht von etwa 70 kg. Bei deutlichem Übergewicht verschwindet das Vitamin D irgendwo in dem reichlich vorhandenen Fettgewebe, so dass unter Umständen eine doppelt so hohe Dosis erforderlich wird. Daher ist eine Kontrolluntersuchung des Vitamin D Spiegels etwa drei Monate nach Beginn der Einnahme empfehlenswert, um auf einen Zielwert zwischen 30 und 50 ng/ml (75-125 nmol/l) zu kommen. Leider konnten sich die deutschen Labors immer noch nicht auf eine einheitliche Bezeichnung (ng/ml oder nmol/l) einigen. Die korrekte Bezeichnung für diese Untersuchung lautet 25 OH-Vitamin D. Die zusätzliche Bestimmung des sogenannten „aktiven Hormons“ 1,25 OH-Vitamin D ist in der Regel überflüssig und verursacht nur zusätzliche Kosten (Ausnahme: eingeschränkte Nierenfunktion).
Die Dosierungen für Kleinkinder sind zum Glück weltweit konsensfähig: 400-600 IE im ersten Lebensjahr. Wie bereits gesagt, sollte man dann jedoch die Supplementation nicht beenden sondern fortführen und zwar in höherer Dosierung, die an das Körpergewicht des Kindes angepasst wird. Hier empfehlen amerikanische Kollegen (in Deutschland ist man offensichtlich noch nicht so weit) etwa 1000 IE/12-15 Kg Körpergewicht. Schwangere Frauen sollten übrigens 4000 IE während der gesamten Schwangerschaft einnehmen, wie eine ebenfalls doppelblind, placebokontrollierte Studie von Professor Hollis in Amerika gezeigt hat. Diese Einnahme ist nicht nur sicher, sondern führt zu einem deutlich verbesserten Schwangerschaftsverlauf mit geringeren Komplikationsraten für Mutter und Kind.
Für „Otto und Ottilie Normalverbraucher“, die ab und zu auch mal an die Sonne kommen, empfehlen sich im Sommer etwa 1000 IE und im Winter 2-3000 IE, je nach sommerlicher Sonnenexposition und winterlichem Urlaubsverhalten. Mithilfe einer zweimaligen Vitamin D-Bestimmung im Herbst und Frühjahr lässt sich einfach überprüfen, ob die jeweilige „Präventionsmaßnahme Vitamin D“ den gewünschten Spiegel zur Folge hat.
Neben den zahlreichen positiven gesundheitlichen Effekten von Vitamin D hat diese Präventionsmaßnahme einen enormen ökonomischen Vorteil: die Nutzung der natürlichen Sonne kostet gar nichts, die Kosten für einen mäßigen Solarienbesuch im Winter sind ebenfalls überschaubar, und die Kosten für eine Jahresdosis Vitamin D überschreiten in der Regel 50 € nicht. Diese Fahrkarte zum individuellen Gesundheitsziel sollte sich somit wohl jeder leisten können.
Sonnenbad oder Tabletten?
Prof. G: Macht es für meine Gesundheit einen Unterschied, ob ich Vitamin-D durch die Sonne bekomme oder durch Tabletten?
Prof. Spitz: Hier lautet die Antwort eindeutig: ja! Nur etwa ein halbes Prozent des Sonnenlichts ist UV Strahlung. Doch auch alle anderen Bereiche des breiten Spektrums des Sonnenlichts von Ultraviolett bis Infrarot haben mit Sicherheit eine Wirkung auf unseren Körper – auch wenn wir bislang noch wenig darüber wissen. So wird über das einfallende Licht im Auge der Tag/Nacht Rhythmus im Gehirn gesteuert, und die Infrarotstrahlung fördert die Kollagen-Synthese in der Haut, um nur zwei Beispiele zu nennen. Bezüglich der Vitamin D-Versorgung gilt jedoch, dass die zweitbeste Lösung (in diesem Fall pharmazeutisch hergestelltes Vitamin D), die funktioniert, besser ist, als die ideale Lösung, die nicht umsetzbar ist – gleich aus welchen Gründen.
Rachitis oder Kindesmisshandlung?
Prof. G: Gibt es aus Ihrer Sicht noch einen ganz aktuellen Aspekt zur Bedeutung des Sonnenhormons?
Prof. Spitz: Ja, leider! Und zwar einen sehr traurigen Aspekt, der auf die Unkenntnis über den weit verbreiteten Vitamin D-Mangel in Deutschland zurückzuführen ist. Einer Mutter wurden ihre beiden, wenige Wochen zuvor geborenen Kinder vom Jugendamt wegen Verdacht auf Kindesmisshandlung weggenommen. Niemand der Beteiligten, weder die Ärzte in der Klinik noch die zuständigen Mitarbeiter der Behörde, verschwendeten auch nur 1 Sekunde an den differenzialdiagnostischen Gedanken, dass es sich bei den aufgetretenen Frakturen um eine klassische kindliche Rachitis handeln könnte. So etwas kennt „man“ in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Auch die Mutter – von Beruf Krankenschwester – kam erst nach verzweifeltem Grübeln auf die Idee, ihren Vitamin D Spiegel bestimmen zu lassen: 8 ng/ml.
Während dies in Deutschland der zweite Fall ist, der mir bekannt geworden ist, gehen die Vitamin D-Experten in Amerika davon aus, dass dort jährlich etwa 1500 Eltern ihre Kinder auf diese Weise verlieren! Ein entsetzlicher Gedanke! Ich hoffe daher sehr, dass dieses Interview dazu beitragen wird, das Informationsdefizit in der Ärzteschaft und der Bevölkerung abzubauen.
Wichtig für Frauen, die gesunde Kinder haben wollen
Unbedingt den Vitamin D-Spiegel messen lassen und genügend mit Vitamin D ergänzen:
- Bei Kinderwunsch
- In der Frühschwangerschaft
- Bei Verdacht auf Wachstumsretardierung oder drohende Frühgeburt
- während der Stillperiode
- Bei Neugeborenen mit Wachstumsretardierung
- Bei Kindern mit Wachstumsstörungen oder Infektanfälligkeit oder Allergien incl. Asthma
Buchempfehlung
Das neueste, speziell für Laien geschriebene Buch von Prof. Spitz trägt den Titel: „Ohne Sonne kein Leben – Die Bedeutung des Sonnenlichts und des Sonnenhormons Vitamin D für unsere Gesundheit“, das noch gar nicht im Handel erschienen ist, jedoch über die Webseite seiner gemeinnützigen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention (www.dsgip.de) zum Ladenpreis von 14,95 € oder direkt per E-Mail bezogen werden kann (Info@dsgip.de).
Prof. G: Auch für Menschen, die schon alles über Vitamin D gelesen haben, ist dieses Buch ein vergnüglicher Genuss! In Anbetracht des günstigen Preises werde ich mir einen Vorrat zulegen, um jederzeit ein sinnvolles Mitbringsel für meine FreundInnen zu haben.
Links
I Vortrag auf youtube über die Bedeutung des Lebensstils für die Entstehung von Krankheiten
II Artikel über das Märchen von der bösen Sonne im Rahmen des Blocks „Medienmärchen“ auf dem Gesundheitsportal Symptome.ch
III Umfangreiches Material zur Prävention auf der Webseite der von Prof. Spitz gegründeten, gemeinnützigen Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention: www.dsgip.de
Über den Autor
Professor Dr. Jörg Spitz hat sich im Anschluss an seine Karriere als Nuklearmediziner der Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes zur Prävention verschrieben. Selbstverständlich findet sich auch Vitamin D im Katalog seiner Maßnahmen. Er hat mehrere Bücher zum Thema Vitamin D geschrieben bzw. herausgegeben.
Kontakt
Prof. Dr. Jörg Spitz
Institut für Medizinische Information und Prävention
Krauskopfallee 27
65388 Schlangenbad
Tel.: +49 6129 5029986
Fax: +49 5029985
E-Mail: info@mip-spitz.de
Internet: www.mip-spitz.de
Haben Sie Ihren Vitamin D-Spiegel mal messen lassen? Dann beschreiben Sie mal Ihre Erfahrungen in einem Kommentar!
Meine Bekannte und ich sind auf vielen Wegen und auch durch ihre Vortäge bei youtube zur Erkenntnis gekommen, wir haben alle D3 Mangel Meine Bekannte begann erst jetzt mit einem D3
Test bei ihrer Hausärztin. Das Ergebnis ohne Sonnenbad und D3 Zusatz lag gleich bei einem Wert von 75. Das irritierte uns , da nach allem was wir bisher gelernt hatten liegt dieser Wert zu hoch. Erwartet haben wir eine Unterversorung. kann hier ein Messfehler vorliegen oder kann dieser Wert realistisch sein.
Mit freundlichem Gruss
Manfred
Lieber Manfred,
Die Einheit, in der der Wert angegeben wird, ist wichtig. Der optimale Wert liegt bei 75-125 nmol/l (30-50 ng/ml). In Ihrem Fall gehe ich davon aus, das er in nmol/L angegeben wurde und dann liegen Sie in einem sehr niedrigen Bereich. Viele Grüße
Recht vielen Dank, der Teufel steckt doch im Deteil. LG. von Manfred
Guten Tag,
wird nach heutigen Erkenntnissen eine Vitamin D Einnahme in der Frühschwangerschaft auch im Sommer empfohlen oder nur im Winter?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Gruß
Liebe 6. Woche,
das hängt doch ganz davon ab, wieviel Sonne Sie wirklich bekommen und was Sie im Winter eingenommen haben! Im Zweifelsfalle unbedingt den 25OH-Vitamin D-Spiegel im Blut messen lassen und so viel Vitamin D schlucken, dass Sie in den hochnormalen Bereich kommen. Alles Gute für die Schwangerschaft!
Guten Tag, kann das sein das ein Baby mit 8 Wochen einen Vitamin D mangel hatte und mit 5 Monaten durch di Gabe von vigantoletten 500ie sich reguliert.?
Ja, das kann sein.
Liebe Frau Prof. Dr. Gerhardt,
ich hatte schon einmal geschrieben und Sie hatten mir geantwortet, dass ich durch meinen wochenlangen Durchfall
wahrscheinlich Mangel z. B. an Magnesium haben könnte.
Ich habe ja seit der 3. „Durchfallwoche“ Schwäche und auch
öfter Schmerzen in den Beinmuskeln und auch manchmal in den
Armen. Auch öfter so leichte Zuckungen in den Beinmuskeln. Krämpfe selten. Oft kalte Füsse und Hände. Fühle mich nicht
mehr vital, wenig Energie, aber kein Krankheitsgefühl. Allerdings auch Beschwerden wie innere Unruhe, Angst, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen usw…
Meine Ärztin sagte mir, Magnesiummangel zeigt sich nicht im
Blutbild. Daher verweigerte sie eine Untersuchung.
Ist es nicht möglich, den Magnesiumwert zu bestimmen. Ich fände das schon sehr wichtig in meiner Situation.
Ich wäre Ihnen dankbar für einen Tipp.
Freundliche Grüsse
Hildegard H.
Liebe Hildegard,
die Magnesiumbestimmung ist natürlich möglich, aber vielleicht müssen Sie sie selber bezahlen. Achten Sie bitte darauf, dass Magnesium aus dem Vollblut bestimmt wird und nicht aus dem Serum. Warum versuchen Sie nicht einfach, mit Magnesium Oil Ihre Extraportion Magnesium zu bekommen? Viele Grüße
Verehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich habe Ihren Rat sofort befolgt und verwende seit 2 Tagen Magnesiumoil. Und schon jetzt sind meine Beinmuskeln „leichter“ und kaum noch schmerzhaft. Hilft sehr gut.
Ich bin sehr froh über Ihren Hinweis und möchte mich an dieser Stelle herzlich bedanken.
Herzliche Grüsse
Hildegard H.
Hallo, seit letzten Sommer nehme ich täglich 2000 I.E.Dekristol, höhere Einnahmen führen leider zu starken Nebenwirkungen. Anfangs stieg mein Vitamin D von 17 auf über 30, seit 2 Monaten sinkt mein Vitamin D trotz der täglichen Einnahme auf 22. Mein ANA Wert ist sehr hoch und mein Hausarzt sucht noch nach in Frage kommende Erkrankungen. Könnte in meinem Fall auch eine Verwertstörung vorliegen und welche Organe sind an einer solchen beteiligt? Vielen Dank
Hallo, auch ich habe Dekristol nicht vertagen,es ist auf Erdnussöl -Basis hergestellt, es war eine allergische Reaktion. Es gibt gute Kapseln auf Olivenöl.
Hallo mein Name ist Jasmin Prager und ich habe da mal ne Frage ich habe schon seit längerer Zeit gesundheitliche Probleme 2015 hat man bei mir eisenmangelanämie festgestellt und noch dazu irgendwas mit mein Magen wo ich wegen dem Magen auch Tabletten einnehmen tu
Und vor kurzem hat man bei mir auch vitamin d mangel festgestellt darauf steht auf mein Befund vitamin D(25(OH)D) mit dem ergebniswert 5,00
Kann mir da jemand genau sagen was das genau für eine Krankheit ist und wie schlimm es bei meinen Ergebniswert ist ich hatte sowas noch nie gehabt und kenne mich damit auch nicht aus
Liebe Jasmin,
sowohl die Eisenmangelanämie als auch der Vitamin-D-Mangel müssen dringend behandelt werden. Wahrscheinlich mangelt es noch an vielen anderen Stoffen, die nicht im Labor untersucht wurden. Also unbedingt einen Arzt aufsuchen und richtig behandeln lassen! Viele Grüße!
Liebe Frau Gerhard,
Bei einem Bluttest wurde bei mir ein Vitamin D Wert von 9,7 nm/ml festgestellt. Meine Hausärztin hat mir darauf hin Dekristol 20000 I.E. einmal wöchenlich verordnet. Nach 4 Wochen soll ich dann alle 2 Wochen eine Dosis von 20000 I.E. einnehmen. Wie mir mittlerweile scheint, ist diese Dosierung zu niedrig um dem Vitamin Spiegel aufzufüllen. Meine Frage ist nun, ist es auch bei einem so niedrigen Vitamin D Wert wie er bei mir festgestellt wurde erforderlich, zusätzlich Vitamin K2 einzunehmen? Oder treten die negativen Wirkungen wie Calciumablagerungen in den Blutgefäßen erst dann auf, wenn sich die Vitamin D Speicher gefüllt haben und weiterhin eine so hohe Dosis eingenommen wird? Auch würde mich interessieren, ob es nicht besser wäre die wöchentliche Dosis auf tägliche Dosen umzurechnen und täglich einzunehmen? Also ist es dem Körper egal, ob er einmal die Woche 20000 I.E. erhält oder täglich 3000 I.E. ?
Vielen Dank
Thomas
Lieber Thomas,
die verordnete Dosis ist wirklich zu niedrig. Allerdings kommt es auf Ihren Gesundheitszustand an, ob Sie jetzt rasch in hoher Konzentration auffüllen sollten oder ganz in Ruhe. Ich persönlich bin kein Befürworter der wöchentlichen Therapie. Täglich ist meiner Meinung nach sicher physiologischer. In diesem neueren Artikel wird eingehend auf die Vitamin-K2-Therapie eingegangen. Da k2 keine Nebenwirkungen hat und wir immer zu wenig davon bekommen, spricht nichts gegen eine Kombination während der Vitamin-D-Therapie von Anfang an. Neben Calcium ist bei der Substitution auch an Magnesium zu denken.
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gerhard,
ich nehme täglich 5000 EInheiten Vitamin D3 und dazu 200mg Vitamin K2. Wieviel Magnesium müsste ich dazu einnehmen?
Vielen Dank und viele Grüße
Nadine
Liebe Nadine,
Die offiziell empfohlene Tagesdosis liegt bei 375 mg Magnesium pro Tag. Der tatsächliche Bedarf hängt jedoch stark von individuellen Faktoren ab. Wird Magnesium nicht nur vorbeugend, sondern auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt, kann die notwendige tägliche Dosis wesentlich höher liegen. Wenn Sie Magnesium zu viel einnehmen, bekommen Sie Durchfall. Also einfach ausprobieren. Wenn Sie Magnesiummangelsymptome haben und trotzdem nicht genug schlucken können, verwenden sie zusätzlich Magnesium Oil. Am besten kaufen Sie sich das Buch über Magnesium, dann sind Sie besser informiert als der normale Arzt. Alles Gute!
Guten Tag,
ich habe einen Vitamin D-Wert von 19,6.
Meine Ärztin hat mir gesagt, das sei ein wenig niedrig und mir
Cefavit 1000i.E. empfohlen. Eine Tablette täglich.
Ich frage mich allerdings, ob das ausreichend ist bei meinem
Wert.
Ich bin Diabetikerin und habe einen schlechten HBA1C. Versuche,
das sehr aktiv mit Bewegung und sehe kontrollierter Ernährung
wieder in den Griff zu bekommen. Könnte das auch mit dem Vitamin D Mangel zusammenhängen? Ausserdem leide ich seit
5 Wochen an immer wiederkehrendem Durchfall.
Alle anderen Blutwerte waren ok. Koloskopie ist für Februar
angesetzt.
Seit ein paar Wochen, nachdem ich ca. 3 Wochen Durchfall hatte,
begann eine Art Schwäche in den Arm- und Beinmuskeln. Nicht ständig, aber wiederkehrend. Darauf geht niemand ein. Mir macht das Angst.
Ich bin ratlos und wäre für eine Antwort sehr dankbar.
Freundliche Grüsse
Hildegard H.
Liebe Hildegard,
Durch die Durchfälle haben Sie wahrscheinlich eine Resorptionstörung im Darm und dadurch einen Mangel an anderen wichtigen Vitaminen und Vitalstoffen (bspw. Magnesium, B-Vitamine usw.). 1.000IE Vitamin D/pro Tag ist eine viel zunidedrige Dosierung. Lesen Sie die Artikel über Vitamin D, hier der neuste, dann wissen Sie, wie die Dosis entsprechend ihrem Körpergewicht sein sollte. Alles Gute!
Hallo Fr. Prof. Gerhards,
wollte doch einmal berichten wie es bei mir weiterging. Nachdem in der Schwangerschaft durch mich ein Test auf Vit.D gemacht und mit einem Wert von 3 mein Verdacht auf akuten Mangel bestätigt wurde, hatte sich ja niemand wirklich getraut mich zu behandeln. Nachdem ich dann 1000IE tägl bekam und sich der Wert damit auch verbesserte, ging ich mit einem Wert von 13,4 aus der Geburt (1.6.). Ich sollte über den Winter dann erstmal 1000IE weiternehmen, da ich ja in der Schwangerschaft so gut auf niedrige Dosen reagiert habe und später kontrollieren. Nun nach 2 Sommern die Kontrolle: 15,4 und was sagt der Arzt: erstmal 1000iE und dann mal schauen! Ich bin gestern ja fast vom Glauben abgefallen. Der Endokrinologe will nichts machen bis ich aus der Stillzeit bin un der Hausarzt hat nicht wirklich eine Ahnung. Aber ich kann doch nicht noch länger mit einem bekannten Mangel herum laufen!? Der Mangel wurde im März 2015 festgestellt. Und meine Mutter hatte mit 35 bereits eine diagnostizierte Osteoporose!
lg Andrea
liebe Andrea,
da kann man wirklich vomn Glauben abfallen! In diesem Artikelhabe ich Ihnen die Formel aufgeführt, nach der Sie die Vitamin-d-Speicher auffüllen können. 1.000 IE sind für Sie viel zu wenig! 50IE pro kg Körpergewicht wäre richtig und in der Schwangerschaft und Stillzeit noch mehr! Am Ball bleiben!