Die GAPS-Diät beruht auf der Verwendung von natürlichen Lebensmitteln, Fleischbrühen und Fermentiertem. Dies fördert die Darmgesundheit und heilt psychische und mentale Schäden.
Das von der russisch-englischen Neurologin Dr. Natasha Campbell-McBride 2004 geprägte Kunstwort GAPS ist eine Abkürzung des Begriffes „Gut and Psychology/Physiology Syndrome“ und beschreibt Störungen des Verdauungstrakts und deren Auswirkungen auf Seele (Psyche) und Körper.
Diese Zusammenhänge hat schon der griechische Arzt Hippokrates vor über 2000 Jahren gekannt. Ihm wird der Satz „Der Tod sitzt im Darm“ zugeschrieben. So können giftigste Stoffwechselprodukte, die durch ungenügende Verdauungsarbeit im Darm entstehen, nicht nur körperliche Schäden anrichten, sondern auch das Gehirn und seine Tätigkeit massiv beeinträchtigen.
Wenn wir von GAPS sprechen, meinen wir meistens die sogenannte GAPS-Diät. Allerdings schließt GAPS eine komplette Lebensstilveränderung mit ein, auf die ich noch zu sprechen kommen werde.
Die Entwicklung der GAPS-Diät
Dr. Natasha Campbell- McBride selbst hatte sich aufgrund eigener Erfahrungen mit ihrem damals vierjährigen stark autistischen Sohn veranlasst gesehen, nach Heilungsmethoden jenseits der Schulmedizin Ausschau zu halten. Sie studierte Ernährungswissenschaften und machte sich mit neuem Wissen und einem unermüdlichen Forscher- und Experimentierdrang auf die Suche nach Heilungsmöglichkeiten für ihren Sohn.
Grundlagen der GAPS-Diät
Die GAPS-Diät ist keine komplett neu entwickelte Ernährungsform, sondern hat zwei verschiedene Ernährungsformen als Grundlage:
1. Spezielle Kohlenhydrat-Diät nach Drs. Haas
Zunächst einmal die SCD (Specific Carbohydrate Diet) bzw. die Spezielle Kohlenhydratdiät nach Drs. Haas (beschrieben von Elaine Gottschall in dem Buch „Diät bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa“) als Basis. Bei dieser Diät werden nur natürliche Lebensmittel, keine industrielle Nahrung, gegessen: hauptsächlich Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Eier, Honig, Nüsse, Samen, bestimmte Käsesorten und selbstgemachter Joghurt.
Dies war die Ernährungsform, nach der Dr. Natasha Campbell McBride begann, ihren im Alter von 4 Jahren als stark autistisch diagnostizierten Sohn zu ernähren.
Empfehlung der SCD bei folgenden Erkrankungen
Generell wird die SCD Diät mit guten Erfolgen bei Erkrankungen des Verdauungstrakts wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Zöliakie, Reizdarmsyndrom, Divertikulitis und Mukoviszidose eingesetzt.
Ihre Anwendung wird auch für solche Erkrankungen empfohlen, die auf den ersten Blick nichts mit dem Darm zu tun zu haben scheinen und doch durch die Spezielle Kohlenhydratdiät gebessert werden können, z.B. Störungen der Psyche ebenso wie Autismus.
2. Erkenntnisse des amerikanischen Zahnarztes Dr. Weston A. Price
Dieser unternahm mehrere Forschungsreisen zu verschiedenen Völkern weltweit, um mehr über deren Zahngesundheit und die Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen Ernährungsformen und dem Zustand der Gebisse herauszufinden.
So beschrieb Dr. Price u. a. die Wichtigkeit natürlicher Nahrung, und zwar nicht nur für die Zahn-, sondern auch die allgemeine Gesundheit.
Traditionell lebende Volksgruppen kannten die Bedeutung bestimmter Lebensmittel für Menschen in speziellen Situationen, z. B. für Frauen, die schwanger werden wollten, Schwangere und Stillende, Babys und Kleinkinder, aber auch für alle anderen Altersgruppen und deren Erfordernisse.
Diese Lebensmittel wurden auch unter unwirtlichsten Bedingungen verfügbar gemacht, da sie das Überleben dieser Völker sicherten.
Dieses Wissen wurde über viele Generationen weitergegeben. Trotz der Unterschiedlichkeit der Lebensbedingungen fanden sich auch einige Gemeinsamkeiten.
Gemeinsamkeiten der Ernährung verschiedener Volksgruppen
Hier eine unvollständige Aufzählung einiger wichtiger Faktoren:
- Die Wichtigkeit tierischer Fette war allen Völkern, die Dr. Price besuchte, bekannt.
- Ebenso wussten die Menschen um den gesundheitsfördernden Wert fermentierter Lebensmittel – z. B. fermentierter Milchprodukte, wie selbst zubereitetem Jogurt und Kefir, anderen Getränken (z. B. Kombucha, Kwass), Sauerkraut und anderem Gemüse bis hin zu Fisch und Fleisch.
- Die Wichtigkeit von Fleisch- und Knochenbrühen, die lebensnotwendige Bausteine für die Reparatur des geschädigten Darms liefern.
- Überhaupt wurde sehr viel Wert auf für uns heute umständlich erscheinende Herstellungsverfahren gelegt, die die Verträglichkeit und Verfügbarkeit der Nährstoffe der Lebensmittel erst gewährleisteten.
Dr. Natascha Campbell-McBride experimentierte mit diesen Ernährungsgrundlagen und entwickelte aus der SCD-Diät (siehe 1.) und den Erkenntnissen von Dr. Weston A. Price (siehe 2.) die GAPS-Diät, die alle die erwähnten Lebensmittel beinhaltet.
Besonderheiten der GAPS-Diät
Bei der GAPS-Diät werden grundsätzlich nur natürliche Lebensmittel verwendet, keine Industrieprodukte.
Die Verarbeitung zu Brühen, Fermentiertem etc. erfolgt zu Hause, nicht industriell, und nach genauen Richtlinien.
Grundsätzlich werden bei GAPS alle Mehrfachzucker inklusive Stärke für mindestens 2 Jahre gemieden, da die geschädigte Darmschleimhaut diese nur unvollständig verdauen kann und bei Verzehr entsprechende Folgeschäden entstehen können.
Unterschiede zu Diäten, die auf den ersten Blick ähnlich erscheinen
- Bei der sogenannten Vollwertkost spielen häufig Vollkorngetreideprodukte eine große Rolle, ebenso viel Rohkost.
Getreide ist bei GAPS ganz tabu, Rohkost wird ganz langsam je nach Verträglichkeit eingeführt. - Die Steinzeit- oder Paleo-Diät meidet ebenso wie GAPS Getreide und stärkereiche Lebensmittel, allerdings werden dort auch Milchprodukte meist sehr kritisch betrachtet. Bei der GAPS-Diät gehören durchaus auch Ghee, Butter, gesäuerte Sahne, selbst gemachter Jogurt und Kefir ins Repertoire.
Die Unterschiede zwischen Paleo, SCD und GAPS sind zum Teil eher geringfügig. Allerdings betont die GAPS-Diät am stärksten die althergebrachten Herstellungsmethoden. So werden z. B. Brühen und fermentierte Lebensmittel nicht nur als mögliche Komponenten sondern als ganz wichtige Grundlagen des Ernährungsplans betont.
Wer von GAPS profitieren kann
- Personen mit Störungen des Darms: Reizdarmsyndrom, Lebensmittelunverträglichkeiten, chronisch entzündliche Darmerkrankungen und das weite Feld des Leaky-Gut („Leckdarm“)-Syndroms
- Personen mit psychischen Störungen wie Autismus, Schizophrenie, AD(H)S etc.
- Personen mit allen Erkrankungen, bei denen ein nicht optimal arbeitender Darm an der Krankheitsentstehung mitbeteiligt ist: Allergien, Autoimmungeschehen, Energiemangel, Infektanfälligkeit, Nährstoffmangel und vieles mehr.
Durchführung der GAPS-Diät
Die GAPS-Diät beinhaltet eine 6-stufige Einführungsphase (auch Intro genannt) und die sogenannte „Volle GAPS-Diät“.
Die Einführungsdiät (Intro) beginnt in der ersten Stufe mit sehr wenigen Lebensmitteln – die Basis sind Fleischbrühen mit gut gekochtem Gemüse und ein wenig Saft fermentierter Gemüse – und in jeder Stufe werden zusätzliche Lebensmittel mit hinzugenommen.
Das Ganze orientiert sich natürlich an der Verträglichkeit. Es muss Rücksicht auf individuelle Allergien und Empfindlichkeiten genommen werden (IgG und IgG4 Tests werden unberücksichtigt gelassen).
Bei spürbaren Unverträglichkeitsreaktionen verzichten Sie erst einmal auf die verursachenden Lebensmittel, und versuchen Sie diese erst nach ein paar Wochen wieder.
Besteht der Verdacht auf echte Allergien, kann ein simpler Hauttest durchgeführt werden, um Reaktionen sichtbar zu machen. Bei bekannten Anaphylaxien werden diese Lebensmittel selbstverständlich gemieden.
Grundsätzlich erfordert die GAPS-Diät eine gute Planung, da einige der Lebensmittel schon Tage oder Wochen im Vorfeld zubereitet werden müssen (z. B. durch Fermentation).
Des Weiteren kann der GAPS-Anwender nicht auf Fertiggerichte zurückgreifen, da praktisch alles in Eigenherstellung gekocht und zubereitet wird.
Mein Tipp:
Bitte implementieren Sie die GAPS-Diät nicht von heute auf morgen, es sei denn, Sie haben schon viele der speziellen Zubereitungsformen in Ihrem Repertoire.
Schritt-für-Schritt zur GAPS-Diät
- Lernen Sie das Fermentieren von z. B. Sauerkraut und anderen Gemüsen ebenso von Milchprodukten.
- Kochen Sie Ihre ersten Fleischbrühen, die Sie gern auch einfrieren können – allerdings nutzen Sie weder zum Kochen noch zum Auftauen jemals die Mikrowelle!
- Erschließen Sie sich Quellen GAPS-konformer Lebensmittel. Nicht jeder hat die finanziellen Mittel, z. B. Fleisch und alles Benötigte in Bio-Qualität einzukaufen. Gute Quelle: Dorfmetzgereien, wo noch Vieh aus Weidehaltung geschlachtet wird.
Bei solchen Kleinbetrieben besteht auch manchmal die Möglichkeit, z. B. Brat- und andere Wurst ohne chemische Zusatzstoffe herstellen zu lassen.
- Benutzen Sie nur noch unbedenkliche Kosmetika, Pflegeprodukte und Reinigungsmittel aus Naturstoffen.
- Legen Sie sich einen kleinen Vorrat eingeweichter und wieder getrockneter Nüsse zu.
- Lernen Sie, auf Vorrat zu kochen und Speisen zuzubereiten, denn bei GAPS gibt es praktisch kein Zurückgreifen auf fertige Lebensmittel, nicht einmal Brot.
Dauer der GAPS-Diät
Es wird empfohlen, die GAPS-Diät 2 Jahre lang durchzuführen und danach peu à peu wieder stärkehaltige und andere zuvor nicht erlaubte Lebensmittel einzuführen. Auch dafür gibt es spezielle Empfehlungen, welches die beste Vorgehensweise ist.
Welche Bausteine der Diät für eine Heilung besonders nötig sind
Die Intro ist besonders gut geeignet, Reizdärme und Durchfälle zu beruhigen – eines der Hauptmittel dafür sind die selbst hergestellten aminosäurereichen Fleischbrühen und die darin enthaltenen tierischen Fette. Dr. Natasha betrachtet sie als unverzichtbare Bausteine für gesunde Körperzellen und wichtigste „Zutaten“ für ein stabiles Immunsystem.
Der Verzehr fermentierter Lebensmittel ist ein Grundpfeiler der GAPS-Diät.
Wie Berufstätige und Schulkinder diese Diät durchhalten können
Die größte Herausforderung ist das Durchhalten der GAPS-Diät bei Kindergarten- und Schulkindern. Gespräche mit Erziehern und Schule sind wichtig, um die beste Vorgehensweise zu erörtern. Die Kinder sollten zusätzlich zu den Hauptmahlzeiten eine Auswahl an GAPS-konformen Leckereien zur Auswahl haben, die es ihnen erleichtern, „ander(e)s“ zu essen als ihre Altersgenossen.
Erwachsene Berufstätige können leicht ihre Suppe oder andere GAPS-Mahlzeit entweder in einem Thermosgefäß mitnehmen oder nach Möglichkeit an der Arbeit aufwärmen – allerdings ist die Mikrowelle grundsätzlich und immer tabu!
Zusätzliche Maßnahmen steigern den Erfolg der GAPS-Diät
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei GAPS nicht nur um eine Diät, sondern um eine komplette Lebensstiländerung.
- Dies beinhaltet die Zufuhr sinnvoller und hochwertiger Nahrungsergänzungen – dazu zählen u. a. Lebertran, Huminsäuren, Vitamin D und Probiotika, aber bei Bedarf auch Enzyme und andere Vitalstoffe. Diese Nahrungsergänzung muss sehr individuell sein – Hinweise finden sich im GAPS-Buch oder sollten bei Fragen mit einem Therapeuten besprochen werden.
Auch bei Problemen wie bakterieller Überwucherung des Dünndarms (SIBO) und/oder einer ausgeprägten Fäulnisflora des Dickdarms ist das Heranziehen eines Therapeuten sinnvoll. - Wichtig sind entgiftende Maßnahmen wie z. B. basische Bäder mit speziellen Zusätzen wie Epsom-Salz (Magnesiumsulfat), Totem Meer Salz, Algenpulver und anderen Zusätzen.
- Einläufe spielen eine zentrale Rolle, vor allem, wenn der Patient zu Verstopfung neigt. Den Einläufen können je nach Zustand des Darms unterschiedliche Zusätze beigegeben werden, die die Wirksamkeit noch einmal verstärken.
- Sonnenbäder sind laut Dr. Natasha ein Muss – am besten im Süden. Gewöhnen Sie sich schon zu Hause langsam an die Sonne und nehmen Sie Sonnenbäder, sobald dies das Wetter erlaubt. So kann die Haut ihren eigenen Sonnenschutz aufbauen. Handelsübliche Sonnencremes sind aufgrund der enthaltenen Chemikalien selbstverständlich tabu.
- Wichtig ist der Verzicht auf alle chemischen Haushaltsreiniger sowie Zahnpasten, Shampoos, Pflegeprodukte und Kosmetika, da die darin enthaltenen Gifte auch bei nur flüchtigem Kontakt den Körper schädigen.
Buchempfehlungen zur GAPS-Diät
Diese ersten beiden Bücher sind zur Durchführung der GAPS-Diät unabdingbar:
- GAPS™ Gut and Psychology Syndrome – Wie Darm und Psyche sich beeinflussen von Dr. Natasha Campbell Mc-Bride
Dieses umfassende und aufschlussreiche Werk von Dr. Natasha Campbell-McBride ist nicht nur ein Muss für jeden, der nach den GAPS-Richtlinien leben will, sondern auch für jeden Interessierten, der mehr über die Zusammenhänge zwischen Bauch und Gehirn verstehen will. Nebst den wissenschaftlichen Hintergründen, die selbst für Experten interessant sein dürften, enthält das „GAPS-Buch“ eine genaue Anleitung zur Durchführung der Ernährungs- und Lebensstilumstellung und enthält auch Rezepte. - „Heile Deinen Darm!“ Kochbuch von Boynton & Brackett. Als Kochbuch eine hilfreiche Ergänzung zum „GAPS-Buch“. Hilary Boynton und Mary G. Brackett, die die GAPS-Diät selbst durchgeführt haben, geben viele praktische und gut bebilderte Tipps, die sowohl einem Neuling in Sachen Kochen wie auch Koch-Profis zu Gute kommen. Viele, leicht nachkochbare Rezepte erleichtern die Umstellung für Diätwillige.
- Ergänzend: Kochbuch von Sally Fallon Morrell und Kaayla T. Daniel „Die Supersuppe„. Darin werden die Richtlinien von Dr. Weston A. Price ausführlich dargestellt. Dieses Buch ist eine wahre Fundgrube an Ernährungswissen und an „alten“ Rezepten und Anleitungen.
- „Nutrition and Physical Degeneration: a comparison of primitive and modern diets and their effects„. DAS Werk von Dr. Weston Price – leider nur in Englisch – in denen seine Reisen und Forschungen bezüglich der Zusammenhänge zwischen Ernährung und Zahngesundheit beschrieben werden. Aus meiner Sicht höchst interessant, da er Beobachtungen machen konnte, die heute wegen unserer fortgeschrittenen Zivilisation – bei gleichzeitiger „Denaturierung“ – gar nicht mehr möglich sind.
Wo Sie einen GAPS-Therapeuten finden
Über die Seite zur GAPS-Diät finden Sie auf der ganzen Welt Therapeuten, aber leider keinen in Deutschland. Momentan praktiziert nur die Autorin des Artikels in Deutschland mit dieser Methode.
Im GAPS-Forum finden Sie weitere wichtige Informationen und Links
Die Bilder stammen aus dem eigenen Fundus oder wurden von pixabay kostenlos heruntergeladen.
Über die Autorin
Damaris Pfeiffer-Böhme ist HP in 2. Generation, Ehefrau, Mutter von 3 Kindern und 7 Enkeln. Schon seit ihrer Kindheit war Ernährung ein großes Thema und sie hat vieles selbst getestet (von vegan über Vollwert etc. bis hin zu GAPS). Ihr Anliegen: Menschen, speziell jungen Familien, Infos und Werkzeuge für mündige, selbstbestimmte Entscheidungen in puncto Gesundheit an die Hand zu geben.
Kontakt
Damaris Pfeiffer-Böhme
Heilpraktikerin, zert. GAPS™-Therapeutin
Praxis für Prävention und Naturheilverfahren
Neue Siedlung 6
35080 Bad Endbach
Tel. + (49) 2776 911918
Fax: + (49) 2776 911919
dpfb@praxispraevention.de
http://praxispraevention.de/
Haben Sie interesse oder schon Erfahrungen mit der GAPS-Diät? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar!
Wie sieht es denn mit Tees bei GAPs aus? Grüner Tee, aber auch Kräutertees
Sehr geehrte Frau Pfeiffer-Böhme, sehr geehrte Frau Prof. Gerhard,
durch das Buch Das große Louise L. Hay Kochbuch bin ich auf die GAPS Diät gestoßen, die sie immer wieder mal erwähnt.
Vor 1,5 Wochen bin ich mit der GAPS Diät gestartet, habe aber ehrlich gesagt 3-mal Käse gegessen, weil ich so große Lust darauf hatte, es aber in der Einstiegsphase ja eigentlich nicht darf. Den Milchproduktetest habe ich gemacht und nicht darauf reagiert. Muss ich jetzt nochmal von vorne beginnen, da ich Käse gegessen habe?
Ich würde gerne meinen 11-jährigen Sohn mit ins Boot holen, weiß aber nicht, ob das wirklich geht wegen der Schule und da er einmal pro Woche in der Mensa isst mit seinen neuen Schulfreunden. Ist eine Darmheilung trotzdem möglich, wenn er eine Mahlzeit pro Woche ursprünglich essen würde?
Dann interessiert mich noch, weshalb Chicoree nicht erlaubt ist, dachte dieses Gemüse sei gesund, aber wegen der Bitterstoffe?
Darf man eigentlich Bio-Hagebuttepulver oder selbstgemachte Hagebuttenmarmelade mit Honig kaltgerührt essen in der GAPS-Volldiät?
Wie sieht es mit Gerstengras und Flohsamenschalen aus?
Ich habe CU und hoffe, dass ich mit der Gaps Ernährung diese heilen kann. Ich weiß das sind sehr viele Fragen.
Zum Schluss würde mich noch interessieren wie man GAPS-Therapeutin wird?
Danke im Voraus
Diana
Liebe Diana,
Grundsätzlich gibt es auch bei der GAPS™-Diät kein Muss und nicht jeder, der Darmprobleme hat, braucht alle Punkte bis in Detail zu befolgen.
Letzten Endes liegt das immer am Gesundheitszustand des Einzelnen und was Sie erreichen wollen.
Es ist durchaus möglich, dass Sie Käse gut vertragen und, obwohl nicht am Anfang gleich im Speiseplan enthalten, Sie deshalb keine Probleme bekommen. Auch das können unterm Strich nur Sie selbst beurteilen.
Das Gesagte gilt ebenfalls für Ihren Sohn. Manche Menschen können sich „Ausrutscher“ erlauben, andere dagegen nicht. Auch gibt es, je nach Schwere der Erkrankung (oder eben in nicht so schweren Fällen), die Möglichkeit, mit Verdauungsenzymen etc. die Auswirkungen der genannten Ausrutscher zu minimieren.
Andererseits ist es auch möglich, dass GAPS™-„legale“ Lebensmittel wie fermentierte Nüsse einen schwerer erkrankten Patienten wieder um Monate zurückwerfen können – deshalb ist in solchen Fällen bei allen neuen Lebensmitteln immer höchste Vorsicht angesagt und ein sehr langsamer Einstieg in neue Stufen.
Meines Wissens ist Chicoree-Gemüse erlaubt (was spräche dagegen?), nicht dagegen Chicory Root – also die Wurzel (Zichorienwurzel), die oft als Kaffeeersatz genutzt wird, Inulin enthält und damit auch Pathogene füttern kann, so lange die Darmflora noch in einem schlechten Zustand ist.
Gräser, reines Graspulver und daraus hergestellter Saft ist grundsätzlich erlaubt und kann beim Saften zugefügt werden, Ballaststoffe wie Flohsamenschalen dagegen nicht.
Bezüglich der Hagebuttenmarmelade kann ich wenig sagen – welchen Teil der Hagebutte verwenden Sie? Wenn außer rohem Bio-Honig nichts zugefügt wird, kann es ok sein – allerdings ist es nicht wünschenswert, zu viel Süßes zu essen, vor allem, wenn man grundsätzlich vor Beginn der Diät zucker- oder kohlenhydrat“süchtig“ war.
Leider kann Ihnen kein Mensch auf der Welt eine sichere Voraussage machen, ob Sie die Colitits Ulcerosa allein mit der GAPS-Ernährung heilen können, da solche Krankheiten meist multikausal sind – also durchaus verschiedene Ursachen mit hineinspielen.
Vom Standpunkt der Ernährung kann ich Ihnen nichts Besseres empfehlen, bitte Sie aber zu bedenken, dass es sich auch bei GAPS™ um einen Lebensstil handelt, der weit mehr als die Ernährung einschließt, also auch einen chemikalienfreien Haushalt, sauberes Trinkwasser, ausreichend erholsamen Schlaf, Stressreduktion – und unbedingt Reduktion von E-Smog sowie die Vermeidung individueller Auslöser.
Wenn Sie weitere Tipps zu den genannten Themen wünschen, schicken Sie mir gern eine Mail unter dpfb@gmx.de.
Sie können die GAPS-Therapeuten-Ausbildung machen, wenn Sie vorher schon therapeutisch auf diesem Gebiet tätig waren, z. B. als Ärztin oder HP. Mittlerweile gibt es auch die Ausbildung zum Coach für erfahrene GAPS-Anwender und Menschen, die nicht als Therapeuten tätig sind: https://gapstraining.com/
Hilft das oben Gesagte? Ich wünsche Ihnen ganz viel Erfolg für Sie und Ihre Lieben,
LG Damaris
Liebe Damaris,
vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort.
Bzgl. Chicoree steht dieses Gemüse bei nicht erlaubten Lebensmitteln bei Fr Campell-Mc B. Buch, als auch in Heile deinen Darm. Hatte mich gewundert, weshalb es nicht erlaubt sein soll.
Mich würde noch interessieren, ob es erlaubt ist selbstgemachten Kombucha zu trinken?
Ich frage mich auch, weshalb pasteurisierte Milch erhitzt werden muss, zur Herstellung von Milchkefir? Rohmilch muss Ich ja nicht erhitzen. Das gleiche gilt zur Herstellung von Sauerrahm. Rohrahm (den ich leidee nirgends bekommen kann) kann so verwendet werden, aber gekaufte Sahne muss ich zur Herstellung erhitzen. Dass Rohrahm und Rohmilch nucht zu erhitzen sind, ist für much nachvollziehbar, aber wieso gerade die pasteurisierten Produkte wie Sahne und Milch?
Liebe Grüße
Diana
Hallo, kann man in Deutschland eine Ausbildung zum GAP Trainer/Therapeuten absolvieren ?
Sehr geehrte Frau Pfeiffer-Böhme, sehr geehrte Frau Prof. Gerhard,
bei meinem Sohn (22Montae alt) besteht der Verdacht auf Autismus.
Bald fängt er mit Ergotherapie an.
Wir sind im Internet auf die Gaps diät zugestoßen und haben uns sofort das Buch bestellt.
Ich habe auf einer Seite gelsen das man die ersten 2 Phasen überspringen und direkt mit der Gaps Volldiät anfangen kann. Stimmt das so??
Und wenn nicht.. Wie soll lange soll die erste Phase gehen mit der Brühe, stelle mir das richtig schwer vor mit einem Kleinkind.
Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Vielen Dank.
Hallo :-) ich habe 2 kinder (3 und 1 jahre). Beide werden noch gestillt (der grosse nur 1 mal kurz zum einschlafen abends). Beide haben hin und wieder sehr weichen stuhl und es befinden sich auch unverdaute teile drin besonders beim kleinen. Psychisch sind beide topfit und verdauungsbeschwerden scheinen sie auch nicht zu haben. Ich selbst habe keine beschwerden, verttage auch alles und esse alles. doch habe im leben schon als kind oft antibiotika bekommen und wurde nur kurz gestillt. Da müsste doch eigentlich meine darmflora im ungleichgewicht sein oder? Demzufolge hätten das meine kinder dann auch. Kann es sein das sie dann, wen ich mit stillen aufhöre anfangen verhaltensauffällig zu werden? Soll ich vorsichtshalber die gaps diät mit einführungsdiät machen oder reicht es auch, wenn ich fermentiertes und vie knochen und fleischbrühe gebe (ernhren uns schon tratitionell , essen aber f sauerteigbrot)? Soll ich mir und den kindern mal ein probiotika geben oder kann es auch schaden, wenn sie doch ne gute darmflora haben? Essen tun sie eigentlich auch alles, sind keine pingeligen esser.
Liebe lionmama,
da sich Ihre Kinder ja ganz gesund entwickeln, würde ich auf keinen Fall eine spezielle Diät machen. Dass bei dem Kleinen noch mehr Unverdautes im Stuhl ist, halte ich für normal, wenn die Kinder alles essen und sich der kindliche Darm erstmal auf Allesessen einstellen muss. Sollte sich das nicht ändern oder er oder Sie Erkrankungen bekommen, können Sie ja eine Stuhlanalyse durchführen lassen, die Ihnen sagen kann, ob das Mikrobiom normal ist oder eine Verdauungsstörung von Krankheitswert vorliegt. Nur weil man als Kind mal Antibiotika hatte, muss die Darmflora nicht nach Jahrzehnten im Ungleichgewicht sein. Da unterschätzen Sie unsere Selbstheilungskräfte! Gesunden Kindern auf gut Glück Probiotika zu geben, kann mehr schaden als nutzen! LG
Liebe Lionmama,
auch ich schließe mich den Ausführungen von Frau Prof. Dr. Gerhard an.
Wenn Sie bereits traditionell essen, zum Beispiel im Sinne von Dr. Weston A. Price, wie auf der Webseite der Foundation https://www.westonaprice.org/childrens-health/, in Sally Fallons Kochbuch „Das Vermächtnis unserer Nahrung“ oder in „The Nourishing Traditions Book of Baby & Child Care“ beschrieben, sind Sie bereits auf einem sehr guten Weg.
Allein die Verwendung von traditionell fermentierten Getränken, Gemüsen und anderen Speisen ist wunderbar hilfreich für eine gesunde, artenreiche Darmflora.
Die Fleischbrühen ernähren die Darmschleimhaut und der Verzicht auf Fertigprodukte und Zusatzstoffe ist immer empfehlenswert.
Ich persönliche nehme mittlerweile in den meisten Fällen Abstand davon, Stuhltests zu empfehlen, da sie bei meinen GAPS-Patienten in den seltensten Fällen eine andere therapeutische Konsequenz nach sich ziehen als die, die sich nach einer ausführliche Anamnese sowieso ergibt.
(Kleine allgemeine Ergänzung: Viele meiner Patienten haben aufwändige und teure Tests machen lassen, die empfohlenen Mittel nach Analyse haben aber leider keinen oder keinen entscheidenden Unterschied gemacht.
Andere Untersuchungen empfehle ich dagegen sehr wohl, z. B. lasse ich kein Vitamin D in höherer Dosierung nehmen, ohne vorher auch die aktive Form kontrolliert zu haben. Daneben gibt es noch weitere Untersuchungen, die ich für wichtig halte, Nahrungsmittelunvertäglichkeitstests zählen allerdings auch nicht mehr dazu.)
Machen Sie weiter so – Sie lieben Ihre Kinder, halten nicht „kindgerechten“ Stress von ihnen fern, ernähren sie traditionell, vermeiden Sie außerdem Giftstoffe und Chemikalien im Haushalt (Tipps dazu gern auf Anfrage an dpfb@gmx.de), ermöglichen Sie ihnen viel Bewegung an der frischen Luft, möglichst wenig oder besser keine Bildschirmzeiten und vor allem keinen E-Smog durch die überhand nehmenden Schnurlostechnologien und Sie haben die allerbesten Voraussetzungen für ein gutes Gedeihen Ihrer Kinder geschaffen :-)
Ich wünsche Ihnen alles Gute für Sie und Ihre Lieben,
LG Damaris
Liebe damaris, danke für die antwort. Mein grosses kind( 3) ist mitlerweile abgestillt, jetzt habe ich auf seinen armen 5 kleine, runde schuppige stellen entdeckt, die nicht jucken und um den mund hat er das auch (lippenleckekzem) könnte das mit dem abstillen zu tun haben, da sich die pathogene flora dadurch ausgebreitet haben könnte? Er hat auch immer noch meistens weichen stuhl, wie ein klecks brei, allerdings nicht übelriechend oder wässrig.) woran kann das liegen. Habe bisschen bedenken, das im darm ein ungleichgewicht ist. Hatten in letzter zeit immer viel viel sauerteigbrot mit butter und rohmilchkäse zwar gegessen, 3mal am tag, villeicht ist es wegen dem gluten. Hab jetz das brot weggelassen und koche viel knochenbrühe und wollte die gaps einführunsdiät machen, aber er will nicht NUR suppe sondern obst, gemüse und käse. Heilt der darm auch MIT diesen lebensmitteln? Soll ich erst mal weiter mit der traditionellen ernährung machen und mit der gaps diät nicht so unbedingt oder nur gewisse bausteine davon umsetzen? Mein mann hat eine pferdehaarallergie, könnte auch ihm die gaps diät helfen?
Hallo Lionmama,
Sie können immer mit der vollen GAPS-Diät beginnen. Die Intro kann jederzeit später nachgeholt werden. Dann ist der „Schock“ der Umstellung nicht so groß. Grundsätzlich neigen Menschen mit einem Leaky-Gut-Syndrom dazu, Lebensmittelunverträglichkeiten zu entwickeln, vor allem, wenn ständig das Gleiche gegessen wird. Ein bisschen mehr Abwechslung ist zu empfehlen.
Bitte beachten Sie auch, dass bis zur Heilung des Darms keine Knochen- sondern Fleischbrühen gegessen werden, die mit Fleisch am Knochen (ca. 80% Fleisch und 20% Knochen, mit allem „Geschlabber“ und anderen Geweben, die sich in Knochennähe befinden, oder z. B. auch Beinscheiben und Ähnliches)gekocht werden. Reine Knochenbrühen sind erst nach Heilung der Darmschleimhaut „dran“. Diese Infos finden Sie auch alle im Buch von Dr. Natasha.
Wichtig für ein gutes Mikrobiom ist der Verzicht auf Chemie im Haushalt – also keine Reiniger und Pflegeprodukte mit bedenklichen Inhaltstoffen – und die Pflege mit natürlichen Produkten. Ich setze dazu auch gern selbstgemachten Jogurt ein, für den ich ein spezielles Probiotium als Starter nehme bzw. Milchkefir. Diese können helfen, nicht nur die Darm-, sondern auch die Hautflora zu stabilisieren.
Bezüglich der Pferdehaarallergie kann ich wenig sagen, da ich nicht weiß, was die Ursache ist. Liegt die Ursache im Darm, ist GAPS auf jeden Fall zu empfehlen, sind die Ursachen dagegen eher psychischer Natur, was auch immer wieder vorkommt, arbeite ich persönlich gern mit authentischen wirkstoffoptimierten ätherischen Ölen zur emotionalen Balancierung. Natürlich ist auch in dem Fall eine gesunde Ernährung immer zu empfehlen.
Wie Sie sicher verstehen, kann ich ohne Anamnese nur allgemeine Antworten geben und diese sind auch nicht als Behandlungsvorschläge anzusehen!
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben alles Gute!
Guten Morgen :-)
Ich bin in der ersten Phase von GAPS seit drei Tagen und fühle mich sehr müde und schlapp, meinem Darm geht es allerdings schon besser. Ist das Schwächegefühl normal?
Lieben Dank
Liebe Snoopy,
das ist ganz normal! Einfach mal kürzer treten und auf den Bauch hören. Viel Erfolg!
Hallo Snoopy,
ich schließe mich Frau Prof. Dr. Gerhards Kommentar an. Wichtig ist, öfter zu essen, genug tierische Fette wie Ghee, evtl. Butter und Fette vom Fleisch in den Suppen zu haben und auf keinen Fall hungrig zu bleiben.
Die Umstellung auf GAPS ist oft vergleichsweise drastisch zum vorherigen Essverhalten – weniger Kohlenhydrate (auch wenn es kein unbedingtes Muss ist). So kann der Blutzucker schon mal leicht nach unten gehen, wenn der Körper vorher auf mehr Kohlenhydrate eingestellt war. Bitte viel ruhen und auf den Körper hören – viel Erfolg und alles Gute!
Guten Tag
Eine Frage: Kann man bei dieser Diät auch Getränke mit Kombucha-Pilz trinken? Passt das zusammen?
Hallo Julia,
ja, Kombuchagetränk ist GAPS-legitim, allerdings sollte es selbst zu Hause fermentiert werden (nicht im Laden gekauft), ca. 3 Wochen lang. Dann ist es recht sauer, da dann der gesamte Zucker verstoffwechselt ist.
Guten Durst!
Hallo,
Ich möchte mit der Diät nun beginnen. Beruflichbin ich viel auf Dienstreise. Gibt es einen Praktischen Tipp, wie man sich unterwegs versorgt?
Anke
Liebe Anke,
ich bitte um Entschuldigung, dass ich so lange gebraucht habe, hier zu antworten – zwischenzeitlich haben wir ja per Mail Kontakt aufgenommen :-)
Ja, es gibt einige Tipps zum Essen unterwegs – die Frage ist immer, wie sich die Dienstreisen gestalten – gehen diese über mehrere Tage, nur In- oder auch Ausland, gibt es Koch- oder Aufwärmmöglichkeiten unterwegs (KEINE Mikrowelle) etc.
Da bei GAPS grundsätzlich viel vorgekocht wird, können Gerichte für einen Tag z. B. in Thermosbehältern mitgenommen werden; sind die Reisen länger, können Suppen etc. auch eingekocht mitgenommen werden, wenn keine Kühlung möglich ist.
Grundsätzlich kann man sich zwischendurch auch an der SCD Diät orientieren, wenn man unterwegs ist, die Speisen (z. B. Fleisch und Gemüse etc.) kann man in jedem guten Restaurant bekommen (bitte darauf achten, dass keine Geschmacksverstärker etc.) verwendet werden.
Ich weiß nicht, ob diese Tipps schon ein bisschen weiterhelfen können – für detailliertere Infos stehe ich auch gern persönlich zur Verfügung :-)
Liebe Frau Pfeiffer-Böhme, liebe Frau Prof. Gerhard,
ich leide seit ca. 7 Jahren an CFS/ME und seit seit ca. 30 Jahren an Psoriasis und in der Folge an Psoriasis Arthritis. Das CFS hat sich seit letztem Jahr extrem verschlechtert. Es waren monatelange Phasen von kompletter Bettlägerigkeit dabei. Auch hat sich die Psoriasis sehr verschlechtert und ich kann mittlerweile glutenhaltige Nahrungsmittel nicht mehr vertragen. Ich bin extrem verzweifelt, da sich niemand wirklich mit der Erkrankung auskennt und man nirgends Hilfe bekommt. Im Internet habe bin ich auf die Gaps-Diät gestoßen, auch im Zusammenhang mit den beiden Erkrankungen. Haben Sie in diesem Zusammenhang Erfahrungswerte und können Sie mir vielleicht ein paar Tipps geben?
Herzlichen Dank und viele Grüße
Katrin
Liebe Katrin,
grundsätzlich ist jeder Mensch einzigartig und jede Erkrankung individuell – dennoch finden wir immer wieder, dass eine grundlegende Heilung des Darms einen ganz entscheidenden Unterschied auch bei sogenannten angeblich „unheilbaren“ Erkrankungen macht und es deshalb immer Wert ist, diesen Weg gehen.
Mein Tipp ist der, als erstes Dr. Natashas GAPS-Buch zu lesen und ein Verständnis für die Zusammenhänge zu bekommen.
Es gibt Menschen, die dann auf eigene Faust anfangen, die sort aufgezeigten Schritte zu gehen, andere möchten lieber von einem Therapeuten begleitet werden, vor allem, wenn es sich um eine schwere Erkrankung handelt.
Je nach Schwere der Erkrankung kann es notwendig sein, Familienangehörige oder Freunde ins Boot zu holen, die bei der Umsetzung helfen können.
Wichtig ist, dass Du eine Entscheidung triffst, eigenverantwortlich für Deine Gesundheit tätig zu werden und dies dann umsetzt – mit Hilfe von anderen oder, wenn Du stark genug bist, natürlich auch allein. Es gibt viele gute naturheilkundlich tätige Therapeuten (Ärzte für Naturheilverfahren, HP`s), die Dir bei der Ursachenfindung und -behandlung behilflich sein können (mit der GAPS-Diät kennen sich allerdings nicht sehr viele aus).
Ich berate immer wieder Patienten, die schon ihren „Naturheilkundigen“ vor Ort haben und sich wegen GAPS bei mir melden – die Kombi ist oft sehr sinnvoll.
Wie gesagt, das Erste ist, dass Du Dir Wissen um die Zusammenhänge aneignest und Deine Reaktion auf neue Maßnahmen gut beobachtest, damit Du beurteilen kannst, ob das, was Du machst, für Dich das Richtige ist.
Ich wünsche Dir alles Gute und gute Besserung!
Bei meinen Hautkrankheiten hat sehr gut 600 ml Selleriesalat jeden Morgen auf leeren Magen geholfen !
Selleriesaft wird im Moment sehr „gehypt“ und ist sicher eine gute Sache, z. B. in Sachen Entgiftung – ich freue mich, dass es Ihnen damit besser geht!
Bei GAPS geht es allerdings um eine komplette Änderung des Lebensstils weg von Chemie (im Haushalt und Essen), eine naturgemäße Lebensweise und die Heilung des Darms durch Auslassen bestimmter „reizender“ und Erhöhung Zufuhr sehr nährstoffreicher (nutrient dense) Lebensmittel – z. B. Fleischsuppen, Innereien, Ei(dott)er etc. etc. (siehe GAPS-Buch), die eine langfristige Heilung des Darms fördern.
Ich überlege auch seit einiger Zeit, ob ich mit der GAPS-Diät starten soll. Was mich an der GAPS-Diät jedoch stört, sind die Unmengen von Fleisch, die verzehrt werden soll. Man hört doch immer ständig, dass man nicht zu viel Fleisch essen soll. Und auch die Argumente und wissenschaftlichen Daten sprechen für sich. Wie kann es sein, dass diese Diät trotzdem heilt? Ich habe mich schon sehr viel über Ernährungsweisen informiert (von veganer Rohkost bis zur GAPS-Diät halt). Jeder heilt scheinbar mit seiner Ernährung Krankheiten. Wie finde ich heraus, was für MICH gut ist?
Liebe Melanie,
Deine Bedenken kann ich gut verstehen und hätte sie vor einigen Jahren ebenso gehabt, da ich sowohl Vegetarierin wie auch Veganerin gewesen bin.
Leider ist das mit den wissenschaftlichen Daten gar nicht so einfach und ich will hier nicht unbedingt das mit der selbst gefälschten Statistik überstrapazieren – so macht es schon einen großen Unterschied, ob in einer Studie rohe Biomilch oder Fleisch von Weidetieren oder qualitativ minderwertige Rohstoffe verwendet wurden und dennoch findest Du genau diese Angaben meist nicht in den zitierten Studien.
Ich selbst schaue mittlerweile mehr danach, wie die Menschheit sich über Jahrtausende ernährt hat, um gesund zu bleiben und gesunde Kinder zur Welt zu bringen.
Da finde ich die Forschungen des Zahnarztes Dr. Weston Price SEHR spannend und aufschlussreich – z. B. in seinem Buch https://www.amazon.de/Nutrition-Physical-Degeneration-Weston-Price/dp/0916764206/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1526796002&sr=8-1&keywords=weston+a+price+degeneration oder auf der Webseite der Weston A. Price Foundation, wo es auch entsprechende deutsche Infos gibt.
Die GAPS-Diät erfordert sinnvolle Mengen an Fleisch und es geht hierbei keineswegs darum, eine Eiweiß-Mast durchzuführen. Dieses Fleisch sollte möglichst von Weidetieren aus naturnaher Haltung stammen.
Dabei ist das Allerwichtigste, dass es sich NICHT um das aus Sicht der GAPS-Diät eher „wertlose“ magere Muskelfleisch handelt, sondern Innereien und die Teile des Tiers, die um den Knochen herum liegen, mit Fett und „Geschlabber“, denn diese enthalten die wichtigen Nährstoffe, die nach den Erkenntnissen von Dr. Natasha zur Heilung der Darmschleimhaut benötigt werden.
Aus diesen werden dann die für die Darmschleimhaut so wichtigen Fleisch- und später Fleisch/Knochenbrühen hergestellt – und klar, das Fleisch wird auch gegessen, denn die Versorgung mit Fett und Protein ist extrem wichtig.
Interessanterweise habe ich viele Patienten, die trotz oder durch jahre- und jahrzehntelangen Vegetarismus/Veganismus massive Schäden des Verdauungstrakts erlitten haben. Ich beobachte dabei immer wieder, dass Menschen, die z. B. aufgrund von Lebensmittelunverträglichkeiten immer mehr Lebensmittel meiden, immer tiefer in die Bredouille rutschen und nachher teilweise fast nichts mehr vertragen.
Selbst Babys mit einem gefährlichen Syndrom FPIES (Food Protein Intolerance Enterocolitis Syndrome) haben lt. Dr. Natasha vielfach von der GAPS Diät profitiert und diese Kinder, die lebensgefährlich erkrankt und sonst parenteral ernährt werden, profitieren von der GAPS-Diät.
Erfahrungsberichte zeigen, dass diese Kinder, die nicht einmal Muttermilch tolerieren geschweige denn Pflanzenkost, unter einer teils jahrelangen pflanzenlosen GAPS-Diät beginnen gut und gesund zu entwickeln.
Falls Du auf Facebook bist, gibt es dort eine nette deutschsprachige Gruppe zur GAPS-Diät, auch viele englischsprachige, wo Du Dich mit Betroffenen und Therapeuten austauschen kannst.
Ich stehe auch gern für ein Info-Gespräch zur Verfügung und wünsche Dir alles Gute auf der Suche nach der für Dich besten Ernährungsweise.
Hallo,
meine Tochter,20 Jahre alt, ist Asperger-Autistin. Von Ihrer Ärztin erhielten wir den Tipp, mit dem Buch von Frau Dr. Campell-Mc Bride. Meine Tochter leidet unter einer Histaminintoleranz, einer Allergie gegen Eigelb und Eiweiß, soll kein Gluten und kein Kasein zu sich nehmen. Sie würde gern mit der Gaps-Diät anfangen, was leider aufgrund der Unverträglichkeiten nicht machbar ist. Selbst mit der Knochenbrühe gibt es Probleme:
Der Histamingehalt steigt nach dem Kochen an. Fermentierte Lebensmittel sind absolut tabu.
Über etwas Hilfe würden wir uns sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Suse
Liebe Suse,
ich kann Ihre Bedenken gut verstehen, da einige der von Ihnen genannten Lebensmittel bei der GAPS-Diät verwendet werden. Dennoch kann die GAPS-Diät (am besten mit therapeutischer Unterstützung) in anfangs modifizierter Form durchgeführt werden.
Werden z. B. Eier nicht vertragen, kann man darauf selbstverständlich verzichten (im Einzelnen sollte abgeklärt werden, was genau unter „Allergie“ hier zu verstehen ist) und auch Milchprodukte sind kein Muss, können aber bei fortschreitender Heilung oft schrittweise eingeführt werden.
Einer Histaminunverträglichkeit sollte ebenfalls auf den Grund gegangen werden – ist es nur ein Mangel an DAO (oft entsprechender Nährstoffmangel) oder wird auch im Darm massenhaft Histamin durch eine Fehlbesiedlung erzeugt?
Knochenbrühen gehören nicht an den Anfang der GAPS-Diät sondern Fleischbrühen, die relativ kurz gekocht und schnell gekühlt/eingefroren werden.
Fermentierte Lebensmittel sind nicht grundsätzlich unverträglich, da auch die Länge der Fermentation (z. B. bei Sauerkraut und anderem Gemüse) eine Rolle spielt, ob Histamin enthalten oder bereits wieder abgebaut ist….
Wie Sie sehen, gibt es so einiges, was in Erwägung gezogen werden sollte und ich empfehle in schwierigeren Situationen die Hilfe eines Therapeuten.
Ich hoffe, Ihnen hiermit gedient zu haben und grüße Sie herzlich aus dem Hinterland
Damaris Pfeiffer-Böhme
PS: Schicken Sie mir gern eine Mail oder rufen Sie mich unverbindlich an für mehr Infos :-)
Liebe Suse,
ich mache seit einem halben Jahr die GAPS-Diät (Asperger-Anzeichen, Neurodermitis, Allergien, Depressionen, Ängste, Artrithis). Anfangs ging es mir teilweise ziemlich schlecht, da ich nicht genügend auf meine Körperreaktionen geachtet habe. Histamin wird vor allem gebildet durch die pathogene Darmflora. Deshalb muss man sehr vorsichtig rangehen, zu 100% Nahrungsmittelunverträglichkeiten beachten und fermentierte Lebensmittel in „homöopathischer“ Menge einführen. Sie lösen eine sehr starke Entgiftungserscheinung aus. Ich vertrage bis heute noch kein fermentiertes Gemüse, dafür aber kleine Mengen an Kefir und Joghurt. Auch Knochenbrühe und Käse machen mir mittlerweile keine Probleme. Meine Psyche ist hell und stabil – meine Verdauung sehr gut. Eier habe ich anfangs auch sehr schlecht vertragen – mittlerweile esse ich täglich 2-4 Stück :-) Auch Fleisch konnte ich früher nur in kleinen Mengen essen, sonst bin ich depressiv geworden. Mittlerweile keine Probleme mehr damit. Es gibt eine tolle englische Seite, wo alle aufkommenden Fragen (FAQ’s) von Natasha beantwortet werden. http://www.gaps.me/faqs.php
Viel Glück ;-)
Annett
Liebe Annett,
danke für den motivierenden Kommentar. Aber täglich 2-4 Eier, da ist ein Rückfall vorprogrammiert! Bitte alles in Maßen! Viele Grüße!
Vielen Dank auch von mir, liebe Annett,
solche Erfahrungsberichte sind immer sehr spannend und motivierend.
Ja, was die Eier angeht, gehen die Meinungen grundsätzlich sehr auseinander, allerdings werden bei GAPS durchaus diese Mengen empfohlen, sofern sie vertragen werden – selbstverständlich sollte man mit kleinen Mengen beginnen und langsam steigern – je nach Verräglichkeit :-)
Anfangs kann es sinnvoll sein, nur rohe Dotter mit in die Ernährung „einzubauen“ – diese sollten selbstverständlich von gesunden, artgerecht gehaltenen Hennen stammen und die Einhaltung aller Hygienevorschriften bei der Verarbeitung sind einzuhalten. Dotter sind grundsätzlich leichter zu verwerten als das Eiweiß und liefern äußerst wichtige Nährstoffe.
Dr. Natasha empfiehlt, mit einem rohen Eigelb anzufangen und zu steigern, so dass zu jedem Teller Suppe ein Eigelb verzehrt wird (diese Einzelheiten finden sich im GAPS-Buch).
Dann folgen weich gekochte, ganze Eier. Dr. Natasha hält es nicht für notwendig, die Eierzahl zu beschränken, was für uns erstmal sehr übertrieben klingt, sehr gewöhnungsbedürftig klingt und sonst auch kaum so empfohlen wird :-) – da gebe ich Frau Prof. Dr. Gerhard ganz recht.
Wichtig ist immer, sehr individuell hinzuschauen, Zubereitungstipps einzuhalten, die die Verträglichkeit verbessern und, wie Annett sagt, mit winzigen Mengen beginnen – oft nur tropfenweise…
Alles Gute
Damaris
Guten Tag
Mich interessiert, wo man eine Ausbildung zur GAPS-Therapeutin machen kann, Unterlagen dazu.
Freundliche Grüsse
Erika Heidegger
Liebe Erika,
bitte wenden Sie sich doch direkt an die Autorin des Artikels.