Methadon, bekannt aus der Therapie der Heroinsucht, ist ein effektives und preiswertes Schmerzmittel, das Schwerstkranken mehr Lebensqualität schenkt. Ein Zusatznutzen in der Krebstherapie wird diskutiert.
Erfunden wurde Methadon 1937 bei den IG Farben, weil dem Deutschen Reich das Morphium, gewonnen aus Mohn, für die Millionen Verletzte des Krieges ausging. Es wurde aber hierfür nie eingesetzt, sondern nach dem Krieg von den Alliierten zur allgemeinen Verwendung entpatentiert. Den Namen Methadon erhielt das Produkt 1947 in den USA. Die Firma Eli Lilly vertrieb es unter dem Namen Dolophine. IG-Farben Nachfolger Hoechst umging später das Verbot der Patentierung durch die Herstellung des nur den linksdrehenden Bestandteil enthaltenden L-Polamidon. (Methadon ist ein Razemat, d.h. es besteht aus zwei Substanzen mit gleicher Formel aber so unterschiedlich wie rechte und linke Hand)
Hochdosiserfahrungen bei Therapie der Heroinsucht
Aus der Zeit der 50er und 60er stammen die Hochdosiserfahrungen, die in die Lehrbücher eingingen und noch heute vor der „gefährlichen“ Substanz warnen. Da Methadon sehr lange wirkt und keinen Kick (euphorisches Hochgefühl) erzeugt, wurde es zur Therapie der Heroinsucht eingesetzt. Es blockiert die Empfängerstellen, an denen der Kick erzeugt wird. Das Ergebnis war frappierend: Man konnte die Heroinsucht mit Hilfe der Methadonabhängigkeit blockieren. (Methadon macht auch wie Heroin abhängig, d.h. dass beim Absetzen ein Entzug entsteht. Aber niemand versucht sich ständig eine Substanz zuzuführen, die kein Glücksgefühl auslöst). Viele ehemals Drogensüchtige konnten als Methadonabhängige ein normales Arbeitsleben führen.
Die hohen Dosen von Methadon, die in den 80ern und 90ern (vielfach unnötig, wie man heute weiß) gegeben wurden, zeigten eine Nebenwirkung auf, die aus den ersten Studien schon bekannt war. Es traten vieltausendfach tödliche Herzrhythmusstörungen auf, und, natürlich in Zusammenhang mit anderen Substanzen und Heroinzugabe, Atemstillstände. In schmerztherapeutischen, tumorwirksamen Dosen wurde in vielen Studien seine ebenso ungefährliche Wirkung wie die aller Opioide (künstlich hergestellte) oder Opiate (aus dem Mohn hergestellte) belegt.
2000 hat sich zum ersten Mal ein australischer Forscher (O.T Ayonrinde) mit der Ermittlung der Wirkstärke von Methadon und der Eignung als Tumorschmerzmittel befasst. Das pdf der Studie können Sie hier downloaden.
Was uns im Hospiz nach der Gabe von Methadon auffiel
Ich habe 1998 bereits in einem neu errichteten Hospiz (was ich seitdem betreue) angefangen, mit L-Polamidon den Tumorschmerz zu behandeln. Seit der Publikation des Australiers Ayonrinde verwende ich das Razemat, also Methadon.
Bei der Umstellung von Opiaten auf Methadon fiel allen Beteiligten auf, dass die Gäste (Patienten im Hospiz heißen Gäste) aufklarten.
- Die depressive Grundstimmung verschwand,
- die Schmerzen waren besser zu kontrollieren (keine sog. Durchbruchsschmerzen mehr),
- der Appetit besserte sich,
- komplizierte Verstopfungen nahmen ab.
- Allen schien es, dass die Gäste nicht nur besser,
- sondern auch länger lebten (eine sehr große Studie einer Frau Prof. Krebs zeigt das für Tumorpatienten auch mit Signifikanz).
- Sogenannte Spontanremissionen, d.h. plötzlicher Tumorrückgang, kamen plötzlich häufiger vor, sodass wir zu Hospizentlassungen schritten.
Methadon in der Rheumatherapie
Mir ist bei Rheumapatienten, die zusätzlich einen malignen Aszites hatten, aufgefallen, dass dieser nach Beginn einer Tumorschmerztherapie unter Beibehaltung der Methotrexattherapie verschwand.
Methadon als Tumorhemmer
Im Jahr 2006 machte Frau Dr. Friesen an der Uni Ulm die Entdeckung, dass Methadon ein Tumorhemmer und ein Wirkverstärker von Zytostatika ist. Methadon löst im Labor und im Tierversuch den programmierten Zelltod (Apoptose) aus und verstärkt die Wirkung von Chemotherapien sowie die Wirkung der Bestrahlung. Erster gemeinsamer Vortrag von uns in Frankfurt am Main bei einem Krebskongress.
Vorteile von Methadon in der Schmerztherapie
Alle hier im Umkreis tätigen Palliativmediziner schätzen und nutzen seitdem das Potential von Methadon als Schmerzmittel. Methadon hat den ungeheuren Vorteil, bis zum letzten Atemzug über den Mund gegeben werden zu können (und das wegen der langen Wirkdauer nur patientenfreundliche zweimal täglich!). Da es über die Mundschleimhaut aufgenommen wird, kann sich der Arzt sicher sein, dass der Patient auch in der Agonie schmerzfrei bleibt. Die vielgenutzten Pflaster können eben dies nicht, weil die minderdurchblutete und durch Abmagerung funktionsgestörte Haut die Wirkstoffaufnahme und Weitergabe verweigert.
All diese Eigenschaften müssten Methadon zum Standardmedikament der Schmerztherapie in der Tumortherapie gemacht haben.
Vorurteile gegen Methadon
ABER selbst die Erkenntnisse von Frau Dr. Friesen (bestätigt durch Dr. Singh von der Uni Calgary in 2016) haben es bisher nicht geschafft, eine Studie dazu ins Leben zu rufen. An der Uni Ulm ruht ein Entwurf dazu seit vier Jahren. Die Vorurteile gegenüber einem Billigmedikament (4 Wochen ~ 24€) aus der Schmuddelecke der Medizin (Substitution Süchtiger!) scheinen unausrottbar, zumal auch die Lehrbücher (Wissensstand 50er/60er) eindringlich vor den mittlerweile widerlegten Gefahren warnen.
Das (und vielleicht andere Interessen) hat dazu geführt, dass ansonsten renommierte Fachgesellschaften und Zeitungen vor den imaginären Gefahren einer Zusatztherapie zur klassischen Chemotherapie oder Bestrahlung warnen. Angesichts der Risiken und Nebenwirkungen dieser Standardtherapien eigentlich ein Witz, zumal die von den Onkologen als Schmerzmittel bevorzugten Opiate eher komplizierter in der Anwendung sind.
In Ohio werden zum Tode Verurteilte mit den hierzulande in der Palliativmedizin und Schmerztherapie am liebsten genutzten Substanzen Hydromorphon und Midazolam hingerichtet.
Seitdem ich Methadon als Zusatztherapie zur Bestrahlung und Chemotherapie in den erforderlichen Dosen, d.h. ~ 2x 17,5mg, einsetze, sehe ich Tumorrückgänge, die faszinierend sind. Meine Erfahrungen von vielen tausend Patienten zeigen, dass es, wenn von wissenden Händen angewendet, ein sehr segensreiches und wenig risikoreiches Medikament ist. Vergiftungen und Todesfälle kenne ich nur von Opiaten.
Rezeptur von Methadon ist jedem Arzt erlaubt
Methadon ist nicht als Fertigarzneimittel im Handel, es muss von Apotheken nach der Rezeptur des Arztes angefertigt werden. Viele Ärzte kennen diesen Weg nicht, und viele glauben, dass sie dafür eine Sondergenehmigung im Rahmen der Drogensubstitution benötigen. Viele haben Angst vor einem Medikament, vor dem Fachgesellschaften (aus welchen Gründen auch immer) warnen. Und fast alle glauben, dass Methadon keine Zulassung zur Schmerztherapie hat. All das verunsichert derartig, dass viele Kollegen den Umgang mit diesem Medikament meiden. Aber jeder Arzt darf Methadon gegen Schmerzen als Kassenleistung verordnen!
Methadon, ein Politikum
Methadon ist zu einem Politikum geworden, weil es das Potential hat, die Opiate, von denen ganze Firmen leben, und teure, aber wirkungsarme Tumormedikamente vom Markt zu verdrängen. Hier geht es um Milliardenumsätze, da wird nicht immer mit Information, sondern viel mit Desinformation gearbeitet. Allen voran tut dies die Fachgesellschaft für Hämatologie und Onkologie, sodass Onkologen sich oft weigern, Patienten zu behandeln, die Methadon einnehmen. Sie wissen nicht, dass die ihnen zugesandten Informationen nicht nur keine sind, sondern zum Zwecke der Desinformation erstellt wurden. Im Krieg um Märkte ist es wie auch sonst im Krieg: das erste Opfer ist immer die Wahrheit.
Über den Autor
Dr. Hans-Jörg Hilscher wurde 1954 in Leipzig geboren. Er studierte in Mainz Medizin und ist seit fast 35 Jahren Arzt. Seit 20 Jahren leitet er das Hospiz Mutter Teresa in Iserlohn ärztlich. Nebenbei hat er 2010 in Münster den Master in „Angewandter Ethik“ gemacht. Dr. Hilscher ist verheiratet und hat eine Tochter.
Weitere Informationen unter www.PKDNIL.de
Dr. Hans-Jörg Hilscher MA
Hagenerstrasse 113
58642 ISERLOHN
Tel. 02374 10280
e-mail: hugohil@aol.com
Stellungnahme der Redaktion
Im vergangenen Jahr erfuhr ich von den Forschungsarbeiten der Chemikerin Dr. Claudia Friesen an der Uni Ulm. Ich hatte vor 2 Jahren meine Ziehtochter verloren, die an einem bösartigen Hirntumor (Glioblastom) erkrankt war. Leider wusste ich damals noch nicht, dass die Forscherin Claudia Friesen in der Zellkultur, im Tierversuch und (inzwischen auch bei Tumorkranken) entdeckt hatte, dass Methadon, zusätzlich zur Chemotherapie, das Tumorwachstum entscheidend hemmen kann, u.a. bei Glioblastomen. Da Methadon nicht patentierbar und extrem billig ist, lassen Studien, die dringend erforderlich sind, auf sich warten. Hier habe ich Ihnen zwei Berichte zusammengestellt, die im ARD im vergangenen Jahr zu Methadon erschienen:
am 12.4.2017 zur damals aktuellen Diskussion und
kurz darauf, am 16.8.17 mit vielen Stellungnahmen und Kommentaren von Betroffenen und Ärzten.
Inzwischen habe ich Frau Dr. Friesen kennen gelernt. Sie bekam den Forschungspreis der NATUM verliehen, der gynäkologischen Arbeitsgemeinschaft für Naturheilkunde, die ich vor 25 Jahren zusammen mit anderen Frauenärzten gegründet hatte. Da die Forschung von Frau Dr. Friesen behindert wurde, ihre Daten von der Webseite der Uni gelöscht wurden und ein Aufstand der wissenschaftlichen Fachgesellschaften sogar ihre Forschungsergebnisse anzweifelte (die von anderen Forschern jedoch zweifelsfrei wiederholt werden konnten), wollte die NATUM ein Signal der Unterstützung senden.
Gründe für das lange Warten auf Studien bei Krebs
Finanzielles Problem
Keine Firma investiert über eine Million in eine gute Studie, wenn es hinterher nichts an dem neuen Medikament zu verdienen gibt! Denn eine sechswöchige Therapie kostet 12- 25€! Und für Krankenkassen, Stiftungen und Bundesministerien sind solche Studien schlicht zu teuer.
Ethisches Dilemma
Wenn Sie einen bösartigen Tumor mit geringer Lebenserwartung hätten und Sie sollten an einer doppelblind randomisierten, placebokontrollierten Studie mit Methadon teilnehmen, würden Sie jemals zustimmen? Denn das würde bedeuten, dass Sie auch ein Scheinmedikament bekommen könnten!
Eigene Erfahrungen musste ich mit einer groß geplanten Homöopathiestudie bei unerfülltem Kinderwunsch machen: zu wenige Paare wollten sich randomisieren lassen, da unsere Erfahrungen mit Homöopathie so gut waren. Natürlich wollten alle ganz rasch ihr Wunschbaby und nicht das Risiko eingehen, ein halbes Jahr lang mit einem Placebo behandelt zu werden. Die Studie musste wegen zu kleiner Fallzahlen abgebrochen werden.
Methadon als Schmerzmittel
Bis Studien geklärt haben, ob und wann Methadon zusätzlich zur Chemotherapie bei Krebs eingesetzt werden kann, sollten Sie aber alle wissen, dass Methadon ein kraftvolles Schmerzmittel ist. Es hilft sehr gut bei Tumorschmerzen und Nervenschmerzen und jeder Arzt darf es auf Kassenrezept verschreiben. In der richtigen (niedrigen und individuellen) Dosierung ist Methadon den Opiaten überlegen und hat weniger Nebenwirkungen.
Haben Sie Erfahrung mit Methadon oder kennen Menschen, die davon profitiert haben, dann schreiben Sie doch einen Kommentar.
Mein Mann ist an Brustfellkrebs erkrankt.(Asbest). Er nimmt seit 2 Tagen Methadon und er hat bisher keine Nebenwirkungen!
Im Gegenteil…
Seit langem konnte er endlich mal wieder nachts durchschlafen, er fühlt sich zum ersten Mal wieder fit und ausgeschlafen und die Schmerzen sind wie weggeblasen!!!!
Wir haben großes Glück,und haben einen guten Arzt, der hinter Methadon steht an unserer Seite.
Methadon hat in 2 Tagen schon positive Wirkungen für meinen Mann gebracht,wo ein anderes Opiat, das er vorher nahm nicht mithalten kann!!!
liebe Melanie M
Glückwunsch, dass bei Ihrem Mann das Methadon so schnell geholfen hat. Weiter alles Gute und viele Grüße an ihn.
hallo, macht Ihr Mann gleichzeitig eine Chemo, ich habe gelesen ,man soll Methado Cheme verbinden. noch alles Gute Brigitte
Meine Mutter hat ein Metastasiertes Karzinom des Colon ascendens, ED 06/2016. Ein halbes – und völlig sinnloses – Jahr Folfox (erste Metastasen in der Leber wurden damals nämlich als Zysten fehlinterpretiert), daraufhin Folfiri plus Avastin. Im Juni vergangenen Jahres begann sie mit der Methadon-Behandlung – ohne größere Nebenwirkungen. Einzige Ausnahme: Ihr wurde während einer Blasenentzündung ein Antibiotikum verschrieben, das den Abbau des Methadons verlangsamt hat. Die Folge waren damals Schwindel, Schweißausbrüche und Herzrasen.
Seit Oktober vergangenen Jahres bekommt sie einmal monatlich TACE und in den zeitlichen Zwischenräumen ein- bis zweimal Avastin. Die behandelten Metastasen in der Leber haben sich seitdem um knapp 20 Prozent verkleinert, der Tumormarker geht konstant zurück. Wie viel Anteil an dieser Entwicklung das Methadon hat, lässt sich natürlich nicht nachweisen, aber wir sind dankbar dafür, dass wir den verdammten Krebs zumindest ein wenig in seine Schranken haben weisen können.
Liebe Conny,
da haben Sie Recht. Alles Gute weiter für Ihre Mutter!
Meine Erstdiagnose triple negativer Brustkrebs bekam ich 2008. Vor nunmehr 5 Jahren begann dann ein nervenaufreibender Ärztemarathon, weil unerklärliche Schmerzen im Brust und Rückenbereich mich fast an den Rand des Wahnsinns brachten. Das Medikament Lyrica wurde kontinuierlich auf dosiert, ohne mir auch nur einen einzigen Tag Schmerzfreiheit zu bescheren. Eine Endokrinologin überprüfte dann die Tumormarker und die Mühle kam ins Rollen. Januar 2017 Diagnose Rezidiv Brustwand und Knochenmetastasen Brustbein und Rippen – inoperabel. Vier wertvolle Jahre verschenkt.
Seitdem fahre ich fast wöchentlich von Osnabrück in das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen nach Heidelberg zur Chemo- und Immuntherapie/Placebo. Das letzte CT und MRT zeigte eine Minimierung des Rezidivs um mehr als 30%. Das METHADON nehme ich seit August 2017. Ich glaube fest daran, das die Kombi aus Nab-Paclitaxel und Methadon zu diesem Ergebnis führte. Aber was ich zu 100 % weiß und bestätigen kann, ist, das mir das Methadon mein Leben, in Form von Genuß und Qualität, zurück gegeben hat. Denn was all diese Pillen nicht geschafft haben, bereits am dritten Tag der Einnahme von 2×5 Tropfen Methadon war ich komplett schmerzfrei. Die einzige Nebenwirkung, die mich leider in der Erhöhung der Einnahme einschränkt, ist die Absenkung des Blutdrucks, der bei mir immer schon eher niedrig war. Ich komme daher auf ein Maximum von 2×20 Tropfen, die aber bisher wahrscheinlich zur Verkleinerung des Rezidivs führten und die Garantie für eine aktive Teilnahme an meinem Leben sind. Mit dem langsamen Einschleichen und der richtigen Dosierung des Schmerzmittels Methadon kann ein Tumorpatient gar nichts verlieren – er kann nur GEWINNEN.
Liebe Änne,
vielen Dank für diese klare Aussage! Offenbar befinden Sie sich in Heidelberg ja in einer Studie, wenn Sie schreiben Immuntherapie/Placebo. Was hält Ihr behandelnder Arzt denn davon, dass Sie Methadon nehmen? Wahrscheinlich ist er ja überzeugt, dass seine Therapie hilft und nicht das Methadon, oder? Ich wünsche Ihnen weiter ein aktives und schmerzarmes Leben!
Seine Begeisterung hielt sich natürlich in Grenzen, aber es gab nach einigen Diskussionen kein Argument, welches gegen eine Weiterführung meiner Behandlung im Rahmen der Studie sprach. Interessanterweise sind von den ursprünglich 12 Studienpatienten nur noch 2 verblieben (mich eingeschlossen). Die anderen 10 sind wegen erneuter Metastasierung in anderen Organen oder wegen explosionsartigem Wachstum des Tumors bereits ausgeschieden. Kann Zufall sein, muss aber nicht. Aber das ich meine Methadoneinnahme doch bitte aus „Sicherheitsgründen“ beenden soll, wird mir fast jede Woche beim Arztgespräch nahe gelegt. Man könnte ja in Heidelberg auch anfangen über diesen Behandlungsansatz nachzudenken, aber da sind ja dann noch die unverzichtbaren Zuwendungen der Pharma……..
Liebe Änne,
ja, bleiben Sie standhaft! Mailen Sie doch einfach mal an den Autor des Artikels, vielleicht hat er Erfahrung, wie Sie auch Ihren Blutdruck noch stabilisieren und Methadon weiternehmen können. Alles Gute weiter für Sie!
Bei mir wurde im Dezember 2014 ein Glioblastom, WHO Grad IV diagnostiziert. Meine Prognose lag bei zwölf bis maximal 15 Monate, länger sollte ich auf keinen Fall überleben, so der Arzt. Damals war Methadon in der Krebstherapie noch nicht so häufig in den Medien zu finden; wir kamen durch eine Pressemitteilung der Deutschen Krebshilfe darauf. Meine behandelnden Ärzte hatten allesamt noch nie davon gehört und wollten es auch nicht als Versuch verschreiben (was ich auch verstehe), aber zum Glück fand ich eine Ärztin, die ehemals Heroinabhängige mit Methadon behandelt. Sie gab der Sache eine Chance. Also nehme ich seit Ende Januar 2015 Methadon zu meiner Chemotherapie (Temozolomid) und bei mir ist nie wieder etwas aufgetreten. Im Juni 2015 zeigte sich auf einem MRT-Bild eine kontrastmittelanreichernde Stelle, bei der meine Ärzte zunächst ein Rezidiv vermuteten (war aber wohl nur Narbengewebe), aber diese Stelle wurde dann wieder kleiner und war im März 2016 komplett verschwunden, sodass ich jetzt sagen kann, ich bin seit über zwei Jahren in Komplettremission.
Liebe Sabine,
Das ist ja wunderbar! Vor ein paar Jahren habe ich eine sehr liebe Freundin verloren, die nach Meinung der Ärzte wegen ihres Glioblastoms auch nur noch ein halbes Jahr leben sollte. Mit den damals möglichen naturheilkundlich ergänzenden Maßnahmen konnten wir ihr Leben immerhin auf etwas über 2 Jahre verlängern. Hätte ich damals schon von Methadon gewusst, hätten wir ihr vielleicht noch besser helfen können, schade! Alles Liebe für Sie und danke, dass Sie uns Ihren günstigen Krankheitsverlauf mitgeteilt haben!
Guten Tag Prof.Dr. Ingrid Gerhard, meine Frau hat seit der 2 Januar, funf mal ein insult bekommen.dabei ist rausgekommen das sie ein gliabastoom hat. Meine frau hat eerstmal 30 tage radiotherapie und chemo .3 wochen spater sind wir angefangen mit chemo 250 mg temozolomide, jetz hat sie 2 kuren mit 340 mg tolozolomide bekommen. jetz haben die ein MRI gemacht dabei ist rausgekommen dass da noch ein kleines weisses streife ist was waarscheinlich bedeutet dass der tumor wuchert.Ich habe ander Hollandische Proffesor gefragt ob der sich bekannt kennt damit, aber leider nein. Ich habe auch frau friesen kontaktet und habe auch viele information von ihr bekommen aber ich suche ein artz die mir vielleicht helfen kan wie frau KLoske.
Herr van Delft, Wielingen 16, 2401DW, Alphen aan den Rijn, Holland. Tel. 0031643705796
Lieber Herr van Delft,
wenden Sie sich bitte an den Autor des Artikels, Dr. Hilscher, email: hugohil@aol.com. Ich habe leider keinerlei Kontakte. Alles Gute für Sie und Ihre Frau!
Guten Tat,
mein Sohn hatte im September 2014 die Diagnose neuroendokrines PankreasCA, bei Diagnosestellung bereits voll metastasiert (Leber, Lympfe, Knochen), Prognose 3 – 6 Monate. Es folgte umgehend eine Chemo, nach knapp einem Jahr eine zweite, bei der es aber nur noch bergab ging. Das Ende war absehbar, die Schmerzen auch mit Morphinen nicht mehr zu bremsen. Zufällig erfuhr mein Sohn von Methadon. Da er nichts zu verlieren hatte informierter er und seine Frau (ebenfalls Ärztin) sich intensiv und ließen sich das D,L-Methadon verschreiben. Er rechnete die Dosis von Morphinen auf Methadon um (er ist Arzt) und war zwei Tage später beschwerdefrei. Es baute sich wieder auf, konnte mehrmals im Jahr in den Wintersport fahren, verkraftete seine Chemos ohne gravierende Nebenwirkungen und war schmerzfrei. Für ihn ein absoluter Gewinn an Lebensqualität und Lebenszeit.
Seitdem sind 3,5 Jahre vergangen, gewonnene Jahre, von denen er jeden Tag bewusst genießen kann.
Lieber Herr Busch,
Vielen Dank für den Bericht über Ihren Sohn. Es ist für kranke Menschen gut zu wissen, dass auch kritische Ärzte durchaus zu Methadon greifen, wenn es ihnen sehr schlecht geht, ohne auf die Ergebnisse groß angelegter Studien zu warten. Und dass diese Therapie nicht gefährlic ist. Alles Gute weiter für Sie und Ihre Familie!
Ich war 52, stand unter der Dusche, machte mich gerade fertig für den Nachtdienst, war fast schon auf dem Weg zur Arbeit. Da merkte ich, dass etwas nicht stimmte. 2015 wurden zwei HER-2-positive Herde in meiner linken Brust diagnostiziert. HER-2-positiv ist ein sehr aggressiver Brustkrebstyp. Es lagen zudem unzählige Lungenmetastasen vor. Erstmals konnte ich diese durch „aktive“ Fiebertherapien zurückdrängen bzw. schließlich ganz zum Verschwinden bringen. Ich hatte ein halbes Jahr Ruhe, bis leider wieder neue auftraten. Im Januar 2018 war ich auf eine OP gefasst. Ich ging mit gepacktem Koffer in eine Lungenfachklinik, wo wie vereinbart erst noch ein aktuelles CT-Thorax erstellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich seit elf Monaten Methadon genommen, es war also ein recht langer Weg bis zum Wirkungseintritt, von dem gleich noch die Rede sein wird; der längste, von dem ich bis jetzt überhaupt weiß. Wir sind eben nicht alle gleich, und wir reagieren nicht alle gleich. Bisher sind wir noch in der Phase, verschiedene Resultate zusammenzufassen. …Einen Monat zuvor hatte ich mich in der Dosis gesteigert, weil die allgemeine Zieldosis gegen meine heftigen Nervenschmerzen in den Fingern (Polyneuropathie, PNP) als Folge der anfänglichen Chemo einfach nicht ausreichte. Nebenwirkungen gab es, ja. Es hatte sich in der Hauptsache um Verstopfung gehandelt. Die Nebenwirkungen waren aber, wie man sich vielleicht denken kann, kein Vergleich zur Chemo, die mich tatsächlich beinahe umgebracht hätte und von der ich zahlreiche bleibende Folgeschäden neben der PNP nachbehalten habe. Wie auch immer, das Januar-CT war jedenfalls wider Erwarten sauber, ich konnte meinen Koffer nehmen und die Klinik wieder verlassen. Besser als sechs Richtige im Lotto, denke ich. Zu hoffen gewagt hatte ich allerhöchstens auf eine allenfalls geringfügige Verbesserung, aber ernsthaft eigentlich nichtmal darauf, da sich mit den beiden vorangegangenen Aufnahmen von der einen zur nächsten CD ein eher noch ernsteres Bild ergeben hatte und es dem Chirurgen bis zu diesem Tag im Januar eigentlich lieber gewesen wäre, mich bereits im Dezember auf dem OP-Tisch gehabt zu haben. Ihm hatte ich, wie vereinbart, die letzte CD zur Mitbeurteilung geschickt. (Die betreffende Untersuchung hatte an meinem Wohnort stattgefunden, nicht an seiner Klinik.) Mein Verfallsdatum ist überschritten, und ich konnte nun zum zweiten Mal Zeit gewinnen, jeweils durch Maßnahmen, die – bisher zumindest – eher als unkonventionell gelten. Was andere darüber für eine Meinung haben oder ob es Leute gibt, die davon überzeugt sind, dass es sich hier um „Zufälle“ gehandelt haben möge oder um zwei Spontanheilungen nacheinander, ist mir dabei relativ egal. Die bis jetzt gewonnene Zeit gehört mir, keiner kann sie mir mehr nehmen. Ich habe z. Bsp. mehr als das erste Lebensjahr meiner Enkelin miterlebt. Zeit, mir die Radieschen von unten anzugucken, hätte ich ab Sommer 2016, spätestens aber ab Sommer 2017 haben sollen. Methadon habe ich jetzt an die 800 -Mal genommen, immer morgens und abends, und werde das selbstverständlich auch weiterhin tun. Aus Gesprächen mit anderen Patienten weiß ich, dass häufig deren größte Sorge ist, „abhängig“ zu werden. Dieser Punkt interessiert mich persönlich auch überhaupt nicht. Stünde mir der Sinn danach, könnte ich „ausschleichen“; ich müsste nicht unbedingt dabei bleiben. Das will ich aber gar nicht riskieren. Ich möchte ja gerade, dass mich das Methadon möglichst auch weiterhin schützt. Sehr schade finde ich es, dass so viele Ammenmärchen ums Methadon kursieren. Was ich nicht verstehe ist, warum diese Märchen so häufig nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft werden. Es ist gar nicht so schwer. Fakt ist, die herkömmliche Schulmedizin hatte mir nichts anzubieten, woraus sich eine konkrete Hoffnung hätte ableiten lassen können. Das wurde mir auch ganz klar so vermittelt. Ich galt als Palliativpatientin, und genauso wurde auch mit mir umgegangen. Bis auf meine Hausärztin, die mittlerweile ihre Meinung zu ändern beginnt, sind sogar alle weiteren mitbehandelnden Ärzte strikte und höchst verbissene Methadongegner, und eine meiner Ärztinnen hatte einen heftigen Streit vom Zaun gebrochen, weil sie wusste, dass ich Methadon nehme, dazu auch stehe und folglich nicht davon abzubringen wäre. Frau Dr. Friesen hat alle meine gesammelten Berichte und Befunde in Kopie, um meinen Krankheitsverlauf einordnen zu können und ist darüberhinaus natürlich auch darüber informiert, seit wann ich Methadon nehme usw. Wie Sabine R. bin auch ich sehr, sehr dankbar für diese große Chance.
liebe Astrid,
vielen Dank für Ihre ausführliche Geschichte. Ich hoffe sehr, dass auch Ärzte diese Zeilen lesen, damit mehr Frauen ohne Vorurteile geholfen werden kann. Ich wünsche Ihnen noch viele gute Jahre!
Mein Vater nimmt seit Mitte 2017 Methadon wegen mathastasiertem prostatakarzinom, anfänglich als begleitung zur chemo (über 5o metas in der lunge und vereinzelte auch woanders) und hat bis vor kurzem keine neuen metas dazubekommen, er ist weitestgehend schmerzfrei und ich bin mir sicher, dass dieses, auch für die ärzte überraschend gute ergebnis, auf die gabe von methadon zurückzuführen ist …
und ich wünsche mir von ganzem herzen, dass auch noch vielen anderen patieb´nten hiermit eine neue tür geöffnet werden kann!
liebe Antje,
ja, das wünschen wir uns alle! Alles Gute für Ihren Vater!
Ich nehme Methadon seit November habe kaum Nebenwirkung(2mal leicht verstopft) seit 2014 brustrkrebs. 2017 mit metas in Lunge wieder da. Bin momentan noch in der Chemo mit Gemcitabin und Carboplatin.
Habe gerade ct gemacht wo festgestellt wurde das meine 3 Metas (2 Lunge 1Lymphe) kleiner geworden sind.
LG Brinkmann
Liebe Sonja,
das ist ja super! Ich drücke Ihnen die Daumen, dass es weiter aufwärts geht!
Ich bekam mit 48 Jahren im Juli 2017 die Diagnose NET (neuroendokriner Tumor) G3 mit vollmetastasierter Leber und Gebärmutter, aber ohne Primärtumor. Die behandelnde Onkologin klärte mich darüber auf, dass ich unheilbar krank bin und die Chemo nur mein Leben verlängern würde. Da ich im Juni einen Bericht über Methadon gesehen hatte, habe ich mich darüber informiert und nach meiner stationären Entlassung einen Arzt aufgesucht, der es mir verschrieben hat. Bis zu meiner 2. Chemo hatte ich Methadon eingeschlichen und nahm 2 x 25 Tropfen täglich. Die einzige Nebenwirkung, die ich klar Methadon zuschreiben konnte, war Verstopfung. Nach der 4. Chemo und der operativen Entfernung meiner Gebärmutter, erfuhr ich im November / Dezember 2017, dass ich krebsfrei bin. Bisher wurde das durch alle Kontrollen bestätigt. Methadon ist mittlerweile mein einziges Medikament. Zwischendurch hatte ich es kurzzeitig abgesetzt und das Ausschleichen war kein Problem. Alle Onkologen sind über meinen Zustand höchst verwundert und ihre einzige Erklärung ist meine seltene Art des Krebses bzw. ein Wunder. Zu der verstärkenden Wirkung des Methadon möchte bisher kein Onkologe seine Meinung abgeben. Ich bin mit dieser Erfahrung nicht allein und kann mich sehr gut in Facebook austauschen. Die Gruppe „Methadon das Ende von Krebs?“ hat mir sehr geholfen, um mich zu informieren und als ich am Anfang der Behandlung Fragen hatte. Ich hoffe so sehr, dass die Arbeit von Frau Dr. Friesen durch die vielen positiven Erfolge belegt werden und es bald zu unabhängigen Studien kommt. Es ist erschreckend, wie die Arzneimittelindustrie auf Kosten der kranken Menschen dagegen kämpft. Aber es ist trotzdem sehr wichtig, dass man sich vor Einnahme von Methadon gut informiert, damit es ohne Wechselwirkungen und falschen Dosierungen wirken kann. Ich bin unglaublich dankbar.
Liebe Sabine,
das ist ja phantastisch! Ich freue mich sehr für Sie und bin dankbar, dass Sie meinen Leserinnen Mut machen, sich selber zu informieren und auch ungewöhnliche Wege zu gehen. Weiter alles Gute für Sie!
Seit ich Methadon nehme war bei 3 chemoziklen 2 sehr gut denn der Tumor wurde bei beiden zyklen um 30 % weniger. Bei der letzten Zykle Stillstand. Das Ergebnis hatte ich die 3 Jahre vorher nie gehabt. Mit den Schmerzen geht es mir auch viel besser als mit opiaden. Ich bin froh diese tolle chance zu bekommen.
Liebe Iris,
vielen Dank, dass Sie IHre Erfahrungen mit uns teilen. Das macht dann sicher auch anderen Leserinnen Mut, dieses gute Schmerzmittel zu benutzen. Weiter gute Besserung für Sie!