Das Risiko von Hormonspiralen wird unterschätzt. Nur etwa die Hälfte der Anwenderinnen nutzen wegen der Nebenwirkungen die vorgeschriebene Liegezeit aus.
Von vielen FrauenärztInnen wird die Hormonspirale (Mirena oder Jaydess) als „der Mercedes“ unter den Verhütungsmitteln beworben. Diese wirke nur lokal und sei sehr niedrig dosiert. Außerdem sei sie gut verträglich und habe (fast) keine Nebenwirkungen. Frauen, die sich darauf einließen, haben schon böse Überraschungen erlebt. Denn alle diese Werbeargumente sind falsch.
- Eine lokale Wirkung ist physiologisch unmöglich.
- Niedrig dosiert? Die Mirena Hormonspirale gibt täglich so viel Gestagen ab wie 2-6 Minipillen.
Nicht verwunderlich, dass die Frauen daher mit einer großen Zahl an Nebenwirkungen rechnen müssen. Der Beipackzettel wird nur äußerst selten ausgehändigt (was eigentlich verpflichtend ist für die FrauenärztInnen), und daher kann der Zusammenhang oft zunächst nicht hergestellt werden.
Nebenwirkungen
Mirena Beipackzettel
Die im Beipackzettel aufgeführten Nebenwirkungen zu Mirena reichen von Akne bis Zysten.
Sehr häufig sind:
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schmerzen im Becken, Veränderung des Blutungsmusters: verstärkte Blutung, zu seltene Monatsblutungen, verminderte Blutung, Ausbleiben der Monatsblutung, Schmierblutungen, Entzündung der Scheide und des äußeren Genitals, Ausfluss aus der Scheide.
Häufig treten auf:
Depressive Stimmung, Depression, Migräne, Übelkeit, Nervosität, verringerter Geschlechtstrieb (Libido), Akne, übermäßiger Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster, Rückenschmerzen, Eierstockzysten, schmerzhafte Monatsblutung, Brustschmerzen, Brustspannen, Ausstoßung der Mirena, Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blähungen, Haarausfall, Juckreiz, Ekzeme, Verfärbung der Haut, verstärkte Pigmentierung der Haut, Entzündungen im Beckenbereich, Entzündungen der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter, Papanicolaou-Abstrich normal, Klasse II, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
Jaydess Beipackzettel
Der Beipackzettel der Hormonspirale Jaydess ist nahezu identisch.
Nicht aufgeführt sind bei beiden Varianten die psychischen Nebenwirkungen, wie Panikattacken, Angstgefühle, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe, vor denen bereits 2009 im Ärzteblatt gewarnt wurde.
So viel zur „guten Verträglichkeit“ der Hormonspirale.
Viele Frauen berichten auch über Schilddrüsenprobleme bis hin zu Hashimoto Thyreoiditis, die sie unter der Hormonspirale entwickelt haben.
Die „lokale“ Wirkung

Ausschnitt Werbebroschüre
Glaubt man dem Hersteller, so wird das Gestagen Levonorgestrel lediglich in die Gebärmutter abgegeben. Ein Schaubild in der Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ suggeriert, dass andere hormonelle Verhütungsmethoden systemisch wirken, hingegen Mirena „lokal“ und eben nicht systemisch.
Ein leeres Werbeversprechen, denn das Gestagen wird bereits eine Stunde nach Einlage im Blut nachgewiesen.
Auch die systemischen Nebenwirkungen belegen diese Wirkung. Schließlich ist die Gebärmutter nicht aus Plastik. Eigentlich sollte jedem medizinisch bewanderten Menschen klar sein, dass eine „lokale“ Wirkung nicht möglich ist. Verwunderlich ist, dass sehr viele FrauenärztInnen ihren Patientinnen genau von dieser „lokalen“ Wirkung erzählen. Ob sie es selbst glauben?
Die „niedrige“ Dosierung
Bis mindestens 2006 kursierten Werbebroschüren des früheren Herstellers Schering, in denen behauptet wird, dass die im Blut messbaren Hormonspiegel unter Mirena 20-100mal geringer seien als bei der Pille.
Mit der Übernahme durch die Firma Bayer verschwand diese Information aus der Werbebroschüre.
Tatsächlich erzeugt die Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält, Hormonkonzentrationen, die mindestens doppelt so hoch sind wie die Konzentration bei einer Pille mit dem gleichen Wirkstoff. Wenn die Frau einen verlangsamten Stoffwechsel hat (z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion), kann diese Menge bis zu 6fach höher als eine Pille sein.
Progesteronmangel/Östrogendominanz
Der Großteil der Nebenwirkungen entspricht der Symptomatik eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz. Von Gestagenen ist bekannt, dass sie an die Rezeptoren des Progesterons andocken und einige Funktionen des Progesterons übernehmen. Folge ist, dass die Produktion von körpereigenem Progesteron heruntergefahren wird, denn laut Rezeptoren ist ja genügend Progesteron vorhanden. Das Ergebnis ist Progesteronmangel, der auch meist eine Östrogendominanz nach sich zieht.
Auch in den Wechseljahren sinkt der Progesteronspiegel. Das Beschwerdebild unter der Hormonspirale ähnelt deshalb Wechseljahresbeschwerden und kann leicht verwechselt werden. Dennoch sind auch verfrühte Wechseljahre möglich.
Hormonspirale für stillende Mütter?
Die Hormonspirale wird für stillende Mütter empfohlen. Im Beipackzettel steht dazu:
„Levonorgestrel wurde in der Muttermilch gefunden (ungefähr 0,1 % der Dosis werden vom Säugling aufgenommen); allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die von Mirena nach dem Einlegen in die Gebärmutterhöhle freigesetzte Dosis ein Risiko für das Kind mit sich bringt. Es scheint keine schädlichen Auswirkungen auf das Wachstum bzw. die Entwicklung des Kindes zu haben, wenn Mirena sechs Wochen nach der Geburt zur Anwendung kommt. Reine Gestagen-Methoden haben anscheinend keinen Einfluss auf die Quantität bzw. die Qualität der Muttermilch.“
Wenn man davon ausgeht, dass die tägliche Freisetzung des Hormons tatsächlich um ein Vielfaches höher ist als behauptet wird, so gilt dies auch für die Konzentration in der Muttermilch. Es gibt keinen Nachweis darüber, dass sich das Hormon nicht negativ auf den gestillten Säugling auswirkt. Mit Hormonspirale stillende Mütter berichteten von Kindern, die viel schrien, unruhig waren und sich sehr an die Mutter klammerten. Zudem wurden in einer Studie aus Chile von 2002 bei Kindern, die unter einem Levonorgestrel-haltigen Implantat gestillt wurden, eine erhöhte Anfälligkeit für Atemwegsinfekte und Augenentzündungen festgestellt.
Jaydess, die bessere Alternative?
2012 kam eine neue, kleinere und niedrig dosiertere Hormonspirale auf den Markt, zugeschnitten auf junge Frauen, die noch nicht geboren haben. Die Jaydess soll nur 3 Jahre getragen werden und enthält 13,5 mg Levonorgestrel, im Gegensatz zu ihrer „großen Schwester“ Mirena, die 52 mg Levonorgestrel enthält und 5 Jahre getragen wird. Hochgerechnet bedeutet dies, dass die Mirena viel zu hoch dosiert ist. Theoretisch würden 22,5 mg des Gestagens – also weniger als die Hälfte – ausreichen, um für 5 Jahre verhütend zu wirken.
Die täglich abgegebene Menge reicht bei Jaydess aber dennoch aus, um genau die gleichen gravierenden Nebenwirkungen wie bei der Mirena auszulösen.
Infektionsrisiko
Laut Werbebroschüre böte die Hormonspirale Mirena vermutlich Schutz vor bestimmten Infektionen.
Darüber gibt es keine Nachweise. Im Gegensatz dazu wird in einer Dissertation von 2011 ein Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und einem erhöhten Risiko für chronisch-rezidivierende Vulvo-Vaginal-Infektionen festgestellt. Besonders Pilze können auf der Spirale einen Biofilm bilden, der bei den Frauen zu rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen führen kann.
Verträglichkeit / Zufriedenheit mit der Hormonspirale
Laut Werbebroschüre „Mirena – Kopf frei für die Liebe“ ist die Verträglichkeit besonders gut. Es werden lediglich „unerwünschte Begleiterscheinungen“ in der Anpassungsphase aufgeführt. Laut einer Studie sollen diese später signifikant nachlassen. Bemerkenswert ist, dass diese Studie von 1994 ist, also noch vor der Einführung der Hormonspirale auf dem deutschen Markt, Langzeitbeobachtungen und -nebenwirkungen können also nicht eingeflossen sein. Durch den langsam sinkenden Progesteronspiegel treten viele Nebenwirkungen erst schleichend mit den Jahren auf.
Auch ist die Rede von 95 % zufriedenen bis sehr zufriedenen Mirena-Anwenderinnen.
Doch laut einer finnischen Studie aus 2007 entschieden sich 43 % der Mirena-Anwenderinnen vor Ablauf der 5-Jahresfrist für ein anderes Verhütungsmittel. Eine britische Studie zu Jaydess von 2015 kommt zum gleichen Ergebnis. Dort hielten nur 57 % der Jaydess-Anwenderinnen die vollen drei Jahre durch.
Was Frauen von ihren FrauenärztInnen berichten
In Internetforen tauschen sich hunderte von Frauen aus, die nicht oder ungenügend über die Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. In den seltensten Fällen wurde umfassend aufgeklärt, fast nie der Beipackzettel ausgehändigt. Seit 2007 ist es verpflichtend für FrauenärztInnen, aufzuklären, den Beipackzettel auszuhändigen und die Frau dafür unterschreiben zu lassen.
Sehr viele Frauen wurden bei Beschwerden von ihren Ärzten nicht ernst genommen. Diese Ärzte stritten die Nebenwirkungen ab, da die Hormonspirale ja angeblich nur lokal wirke, was wie gesagt falsch ist.
Immer wieder wird berichtet, dass ÄrztInnen sich weigerten, die Hormonspirale zu entfernen, als die Patientinnen von massiven Nebenwirkungen berichteten. Nicht selten mussten diese Frauen dann mehrere ÄrztInnen aufsuchen, um die krankmachende Untermieterin loszuwerden.
Bayer und die illegale Werbekampagne
Im Jahr 2011 gab der Hersteller Bayer einer österreichischen Agentur den Auftrag, positive Erfahrungsberichte über die Hormonspirale Mirena in sozialen Netzwerken zu verbreiten. Diese Berichte sollten durch Rechtschreibfehler authentischer wirken. Die illegale Kampagne flog auf und 2015 wurde nicht nur die Agentur, sondern auch der Pharmakonzern Bayer vom österreichischen Ethikrat gerügt.
Fazit
Jeder Frau ist es selbst überlassen, wie sie verhüten möchte. Allerdings sollte sie vor ihrer Entscheidung von ihrer FrauenärztIn vollständig über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt werden. Die Realität zeigt, dass bezüglich Hormonspiralen diese Aufklärung in den seltensten Fällen stattfindet. Vielmehr hantieren FrauenärztInnen mit nachweislich falschen Werbeversprechen des Herstellers („lokale Wirkung“, „niedrig dosiert“).
Da die Frauen den Beipackzettel meist nicht bekommen, kommt es häufig vor, dass sie jahrelang von Arzt zu Arzt rennen auf der Suche nach der Ursache ihrer Beschwerden.
Ein unhaltbarer Zustand.
Über die Autorin
Katharina Micada ist Musikerin und schreibt für diverse online-Medien über verschiedene Themen. Als Betroffene der Hormonspiralen-Problematik ist sie inzwischen Expertin auf diesem Gebiet.
Kontakt:
mail: info (at) risiko-hormonspirale.de
Web: www.risiko-hormonspirale.de
Aktuelles 2017 von der Redaktion
- Ein eindringliches kurzes Video über das Pro und Kontra der Hormonspirale von 2017 finden Sie in Youtube „Das Verhütungsschirmchen“.
- In Frontal 21 des ZDF wurde am 11.4.2017 ein Beitrag über Hormonimplantate gesendet, wobei auch auf die Hormonspirale eingegangen wurde, da sie dasselbe Gestagen enthält wie die Hormonstäbchen, die unter die Haut implantiert werden.
- Seit 27.4.2017 gibt es einen neuen Radiobeitrag von Bayern 2 auf youtube über die Hormonspirale.
- Niederländische Wissenschaftler führten hormonelle Stress-Tests unter standardisierten Bedingungen durch bei drei Gruppen von Frauen. Frauen mit einer Hormonspirale, Frauen mit einer Östrogen-Gestagen-Pille (die Levonorgestrel enthielt wie in der Hormonspirale) und Frauen mit natürlichem Zyklus ohne Verhütung. Gemessen wurden neben der Herzfrequenz Cortisol im Speichel zu verschiedenen Zeitpunkten während eines Stress-Tests, im But nach ACTH-Stimulation und im Haar. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hormonspirale zu einer signifikanten Veränderung der Aktivität des autonomen Nervensystems führt und die Reaktion der hypothalamisch-hypophysären Nebennierenrinden-Achse verändert. Aleknaviciute, J., et al. (2017). „The levonorgestrel-releasing intrauterine device potentiates stress reactivity.“ Psychoneuroendocrinology 80: 39-45.
- Stand Juni 2017: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit, ob die Angaben zu psychiatrischen Nebenwirkungen auf den Produktinformationen aktualisiert werden müssen. Bei dem Hersteller Bayer gibt es ein Portal zur Meldung von Nebenwirkungen.
Immer noch ist deshalb ganz wichtig, dass vermutete Nebenwirkungen beim BfArM gemeldet werden.
Hier können Sie einen aktuellen Artikel aus Frankreich herunterladen, den Katharina Micada für uns übersetzt hat. Und hier noch ein kritischer Fernseh-Bericht aus Österreich auf youtube - Am 7.11.17 sendet der NDR eine kurze Reportage über die Hormonspirale und die Leidensgeschichte zweier Frauen. Bis zum 7.11.18 kann sie in der Mediathek angesehen werden.
September 2017: BfArM ändert Angaben im Beipackzettel zur Hormonspirale Mirena
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die Fachinformation zu Mirena für GynäkologInnen geändert::
- Der Satz „Diese Spiegel (gemeint sind die Serumkonzentrationen des Hormons Levonorgestrel d.V.) sind niedriger als bei anderen etablierten Anwendungen von Levonorgestrel. Deshalb sind nur geringe Wirkungen auf den Stoffwechsel zu verzeichnen.“ wurde gestrichen.
- Desweiteren wurde die bisher unterschlagene höchste Serumkonzentration kurz nach der Einlage der Hormonspirale eingefügt. Diese beträgt nach 14 Tagen 414 pg/ml, was weitaus höher ist als bisher angenommen.
- Auch wird die Aufnahme der bisher fehlenden (in anderssprachigen Beipackzetteln aufgeführten) Nebenwirkungen Nervosität, Libidoverlust und Gewichtszunahme im Beipackzettel für Deutschland angestrebt. Dazu wurde vom Hersteller eine Stellungnahme verlangt.
Aktuelles 2020 von der Redaktion
Inzwischen ist eine weitere Hormonspirale auf dem Markt, die Kyleena, die 19,5mg Levonorgestrel enthält. Da sie kleiner als die beiden anderen Hormonspiralen Mirena und Jaydess ist, außerdem die Ärmchen flexibeler sind, soll das Einlegen auch in kleinere Gebärmutterhöhlen schmerzloser sein. Durch einen Silberring kann sie gut im US lokalisiert werden. Sie kann bis zu 5 Jahre liegenbleiben. Sicherheitsprofil und Nebenwirkungsraten entsprechen im Wesentlichen den beiden anderen Hormonspiralen.
Im November 2020 erschien im Deutschen Ärzteblatt ein Fachartikel über Depressionen unter der Homonspirale. In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass in den Arztpraxen immer noch zu wenig über die möglichen Nebenwirkungen der Levonorgestrel-haltigen Intrauterinspiralen aufgeklärt wird. Insbesondere die psychischen Nebenwirkungen werden häufig missverstanden. Inzwischen gibt es größere Studien, die zeigen, dass Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen und Selbstmord(versuche) unter hormoneller Kontrazeption einschließlich Hormonspiralen häufiger sind als in einer gleichaltrigen Gruppen von Frauen ohne Kontrazeptiva oder Kupferspiralen. Nach Entfernung der Hormonspirale lassen die auffallenden psychischen Veränderungen nach. In einem Rote-Hand-Brief wies das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 2019 auf diese unterschätzten Nebenwirkungen hin. In diesem Zusammenhang sind auch Psychiater gefordert, in einer genauen Arzneimittelanamnese Hormonspiralen Aufmerksamkeit zu schenken.
Zu den weiteren wenig bekannten Befunden bei Hormonspiralen zählen (im Vergleich zu Kupferspiralen, laut Artikel im Ärzteblatt):
- reduzierte Libido
- im Endometrium Zeichen der Entzündung und Immunaktivierung
- HPV-Viren können schlechter bekämpft werden
- Risiko für zervikale Dysplasien erhöht
Haben Sie Erfahrungen mit der Hormonspirale? Dann schreiben Sie doch einen Kommentar.

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Hallo Frau Gerhard,
ich benutze die Mirena nun schon seit 11 Jahren und bin sehr zufrieden.
Nun bin ich seit Februar zwecks Brustkrebs in Behandlung ( nicht Hormon bedingt ). Hatte bis Mai Chemo, im Juni OP und jetzt Bestrahlung.
Nun meine Frage: Muss die Spirale entfernt werden oder hat sie noch ihre Wirkung. Habe von 2 Ärzten 2 unterschiedliche Aussagen.
Liebe Nadine,
Die Spirale ist ein Fremdkörper und das Gestagen unnatürlich. Wenn Sie Brustkrebs haben und diese belastenden Behandlungen, sollten Sie alles aus Ihrem Leben und Körper entfernen, was das Immunsystem zusätzlich stressen könnte. Dazu gehört für mich auch die Spirale. Und unbedingt die Begleitbehandlungen machen, die bspw. die Gesellschaft für biologische Krebsabwehr empfiehlt oder die NATUM-Ärzte mit Zusatzausbildung in Komplementärer Onkologie. Gute Besserung!
Liebe Frau Prof. Gerhard,
zunächst einmal möchte ich mich dafür bedanken, dass Sie in diesem Medium Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen mit vielen Frauen teilen.
Nun möchte ich Sie auch um Rat bitten: Ich hatte sieben Jahre lang die Mirena (bin jetzt 42 Jahre alt) und entwickelte in dieser Zeit eine starke Migräne. Da ich vorher schon Migräne hatte, jedoch in viel schwächerer Form und nur alle paar Wochen mal für einen Tag, und die Entwicklung schleichend kam, habe ich sie nicht in Zusammenhang mit der Mirena gebracht. – sämtliche Therapien (TCM, Entgiftung, Osteopathie,Nahrungsergänzungsmittel etc.) blieben erfloglos. Nach einem Artikel im Spiegel und dem Lesen dieses Forums habe ich mich entschieden, die Hormonspirale entfernen zu lassen. Dies war vor genau einem Monat. Seither ist die Migräne nicht besser sondern noch schlimmer geworden (an zwölf von 30 Tagen heftigste Anfälle.) Kann es sein, dass das mit der Entfernung der Spirale in Zusammenhang steht und so etwas wie „Entzugserscheineungen“ eingesetzt haben? War es vielleicht ein Fehler? – Ich nehme seit ein paar Tagen ein Präparat mit Mönchspfeffer, weiß aber nicht, ob das vielleicht kontraproduktiv ist. Gibt es Hoffnung auf Besserung? Vielleicht wissen Sie einen Rat?
Danke und liebe Grüße
Marie
Liebe Marie,
erstmal muss ja Ihr Hormonstoffwechsel wieder ins Gleichgewicht kommen! Es war sicher sinnvoll, die Spirale entfernen zu lassen. Mönchspfeffer ist einen Versuch wert. Sollte sich Ihr Zustand in 2 Monaten nicht wesentlich gebessert haben, sollten Sie die Hormone im Blut von einem Endokrinologen überprüfen lassen. In der Zwischenzeit unbedingt Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente ergänzen, wie auf Katharinas Blog empfohlen. Gute Besserung!
Ich habe die Jaydess seit Januar letzten Jahres und bin total unzufrieden. Ich habe seit Jahren starke Regelschmerzen, Stimmungsschwankungen sowie Hautprobleme.
Meine FÄ versuchte es mit verschiedenen Pillen, Naturheilmitteln, Mineralstoffergänzung in den Griff zu bekommen. Leider erfolglos. Zwischendrin verhütete ich dann nur noch mit Kondom weil es mich einfach nur nervte, dass keine Besserung eintrat.
Sie verkaufte mir die Jaydess als „letzte“ Möglichkeit um meine Beschwerden zu minimieren und das es wahrscheinlich so sein wird, dass die Regel ausbleibt.
Nach 2 Monaten Bedenkzeit ließ ich mir die Spirale setzen. Ja, es war schmerzhaft aber nicht annähernd wie meine monatlichen Probleme. Ich hatte knapp 4 Wochen Schmierblutungen. Beim ersten Kontrolltermin hieß es, dass es 3-6 Monate dauert bis sich das ganze einpendelt.
Meine Regel war vor der Spirale sowohl mit und ohne Pille regelmäßig. Das ist sie jetzt nicht mehr. Oft habe ich Tage vorher schon heftige Krämpfe eh der „Mist“ mal kommt.
Auch sonst hat sich nichts verbessert. Ich hatte immer 5 Tage. Nun hab ich durschnittlich 5-7 Tage hin und wieder Zwischenblutungen, Hautprobleme und von der Gewichtszunahme die auf das eh schon angeschlagene Gemüt schlägt ganz zu schweigen.
Eine Freundin ist bei der gleichen FÄ und zufrieden und meinte ich wär vielleicht zu sensibel. Als ich beim letzten Termin im April da war. Meinte sie nur: Das haben wir uns wohl anders vorgestellt. Man hätte wohl doch die stärkere nehmen sollen, die eigentlich für Frauen ist, die bereits entbunden haben.
Das wäre ihre Empfehlung. Wenn die Tragezeit der Jaydess durch ist auf Mirena zu wechseln. Ich komme mir total fehlberaten und wie ein Versuchskanninchen vor. Und wenn ich so mit dem ganzen nicht zurecht käme nur die Möglichkeit des Ziehens bestünde. Danke fürs Gespräch.
Ich werde nun die FÄ wechseln und mir das „Teil“ ziehen lassen.
Würde ich auch tun!
Liebe Frau Gerhard!
Welche Vergütung empfehlen Sie?
Ich bin 36, habe zwei Kinder. Familienplanung abgeschlossen.
Pille abgesetzt, da in der Pillenpause Migräneanfälle auftraten (unerträglich geworden).
Da ich 9 Tage lange meine Tage habe (am 5 Tag extrem starke Blutung ca. 1 Stunde lang und große Blutklumpen), der Eisprung ziemlich schmerzhaft ist, möchte ich mir endlich Abhilfe verschaffen!
So macht das echt keinen Spaß! 9 Tage Menstruation, dann tritt auch schon die fruchtbare Phase ein mit schmerzhaftem Eisprung, dadurch starker Ausfluss. 2-3 Tage habe ich Ruhe, dann setzt schon PMS ein und die Menstruation!
Mühsam!
Wissen Sie Rat aus der Ferne :-)
Vielen Dank!!!
Liebe Ivi,
Hat Ihr Frauenarzt Ihnen die Hormonspirale empfohlen? Könnte die Blutungen vermindern, aber eventuell die Migräne wieder verstärken. Ihre Östrogendominanz könnten Sie über eine ballaststoffreiche Ernährung und Bewegung verbessern. Zusätzlich etwas Progesteron in der zweiten Zyklusphase. Aber das hat natürlich alles nichts mit Verhütung zu tun. Am besten für Ihre Gesundheit wäre eine Kombination aus ganzheitlicher naturheilkundlicher und homöopathischer Therapie und zur Verhütung ein modernes Diaphragma. Alles Gute!
liebe Frau Professor Gerhard,
ich hatte bereits vor knapp 10 Jahren die Mirena, nach etwa einem halben Jahr hatte ich eine schlimme seelische Krise, Angstzustände, Angst ernsthaft krank zu sein, Panik, schwindel, Schlafstörungen, depressive Stimmungen. diese Phase dauerte mehr als ein Jahr an, mal schlimmer mal besser. Ich schob die Probleme auf die äußeren Umstände meines Lebens bzw hielt es einfach für möglich, eine seelische Störung zu haben. wegen des Wunsches ein Kind zu bekommen, ließ ich mir die Spirale nach 2 Jahren ziehen, ich wurde schnell schwanger und war glücklich, energiegeladen und alle Symptome waren verschwunden. Ich schob die Besserung auf das Glück, welches mir durch mein Kind und meine Beziehung zuteil wurde und machte mir keine weiteren Gedanken.
da wir gerne ein zweites Kind wollten nahm ich nach der Entbindung vorübergehend die Ceracette bzw. Desirette Stillpille. Damit ging es mir schrecklich, ich hatte ununterbrochen Blutungen und starke Stimmungsschwankungen, was ich aber richtig zuordnete und die Pille absetzte. Nach der zweiten Schwangerschaft stellt sich wieder die Frage der Verhütung und die Pille kam nach den vorangegangenen Erfahrungen nicht in Frage. (östrogenhaltige Pillen darf ich nicht nehmen wegen Thromboseneigung). So fiel die Wahl wieder auf die Mirena. Wieder ging es ein halbes Jahr gut, dann schlichen sich langsam die ersten Symptome ein. Gereiztheit, Anspannung, ständige Stressgefühle, depressive Phasen, Haarausfall, Libidoverlust, desinteresse an meinen geliebten Kindern (das war fast am schlimmsten), Rückenschmerzen und wieder Ängste krank zu sein… Ich fragte mich, was mit mir los sei… Schlafmangel, Überlastung, doch eine psychische Erkrankung…? Dann erschien im Spiegel der Artikel über die Hormonspiralen, ich begann zu recherchieren… Bald stellte ich die Symptome in den richtigen Zusammenhang und machte gleich einen Termin zum Ziehen. Meine Ärztin meinte, ich hätte Steress und Schlafmangel und das wäre ursächlich. Ich fand das aber nicht schlüssig und beharrte auf der Entfernung der Spirale. Unmittelbar danach fühlte ich mich total erleichtert. Schon am nächsten Tag fühlte ich mich gelassener, freudvoller und so wurde es innerhalb weniger Tage alles fast wieder gut. Ich fühlte mich, als wäre ein dunkler Schleier von mir genommen, war wieder ich selbst, wieder glücklich… bin jetzt seit 2 Wochen ohne Spirale und überglücklich darüber!
kann alles Placebo sein, glaube ich aber nicht. Ich bin froh über die Entscheidung, auch wenn ich jetzt wieder kein gutes Verhütungsmittel weiß. Aber eines ist klar: NIE WIEDER HORMONE!!!
Vielen Dank für dieses Forum, dadurch konnte ich zu meiner Entscheidung finden!
Mein dringender Tip an alle Frauen mit Hormonspirale: auch wenn die Beschwerden unter Umständen erst verzögert auftreten, einfach mal überlegen, ob es einen Zusammenhang geben könnte…
Astrid
Liebe Astrid,
vielen Dank für die lange Beschreibung Ihrer Not! Als Verhütung kommt für Sie NFP in Frage, die viel sicherer ist, als immer behauptet wird, oder ein modernes Diaphragma, das bei Unsicherheit auch mit dem Kondom ergänzt werden kann. Alles Gute!
Hallo Frau Prof.Dr. Ingrid Gerhard,
Ich bin 28 Jahre alt und habe mir die Jaydess auf Empfehlung meines FA im Sept. 2015 setzen lassen. Er hat sie mir empfohlen, da versch. Pillen meine Akne nicht in den Griff bekommen hatten. Zudem hatte ich über etwas Gewichtszunahme geklagt (5 Kilo).
Mir hat die Setzung sehr weh getan und auch Wochen danach hatte ich noch Schmerzen. Nach ca 6-7 Monaten hörten die Schmerzen auf. Meine Blutungen waren vor der Jaydess immer regelmäßig und normal. Mit ihr habe ich bis heute! Mindestens 2 Wochen meine Tage. Das 1. Jahr kann ich von fast 3 Wochen sprechen. Gut, mittlerweile weiß ich das es sich hierbei um Zwischenblutungen handelt. Normal ist es aber trotzdem nicht? Auch wenn ich dachte sie sind vorbei, spätestens nach dem GV waren sie sofort wieder da. Zudem leide ich seit geraumer Zeit unter Libido, sowie einer total trockenen Vagina (selbst beim GV) Das gab es bei mir noch nie, eher das Gegenteil! Und wenn ich mir das jetzt so Recht überlege, kommt es mit dem Zeitpunkt der Legung auch hin. Jedoch aber seit 4 Wochen ist mein Libido um so vieles vieles mehr gestiegen, was auch meine Feuchtigkeit anbelangt. Was mich wundert und mich auch zum Nachdenken bringt. Denn unabhängig vom GV werde ich seit Tagen so feucht, das selbst mein Slip auch ziemlich feucht wird. Ich bin auf diese Seite durch Zufall gestoßen und habe in vielen Threads auch gelesen, dass die Spirale durchaus auch verrutschen kann? Jetzt habe ich natürlich auch Angst ob sie evtl verrutscht ist oder ich sogar noch schwanger sein könnte? Bezüglich der letzten Beobachtungen, finde ich das schon sehr seltsam!
Müde,abgeschlagen und träge bin ich noch dazu! Habe das aber bis jetzt immer auf meinen Beruf und auch stressigen Alltag geschoben. Bringt mich jetzt aber auch wieder aufgrund der vielen Beiträge hier zum Nachdenken.
Ich bin wahnsinnig gespannt was Sie mir dazu raten würden? Da wie Sie sagen, mein FA ebenfalls von der Wirkung so begeistert ist.
Vielen Dank schon mal im Voraus und ich bin sehr neugierig was Sie dazu sagen :-)
Achja, fast vergessen. Meine Akne hat sich natürlich kein Stück verbessert und was meine Gewichtszunahme anbelangt? Habe ich jetzt insg. 12 Kilo mehr zugenommen. (1.63 m und 69 Kilo)
Jetzt bin ich aber fertig :-)
Liebe Grüße!
Liebe Ines,
ist doch logisch, was ich sage, raus damit! Bei Akne und Neigung zu Übergewicht ist die Hormonspirale völlig fehl am Platze! Viele Grüße
Ich habe da ein Problem
Hab nur gute Erfahrungen mit der mirena gemacht und hatte überhaupt keine Nebenwirkungen.
Jetzt ist es an der Zeit Sie zu tauschen und beim entfernen ist sie kaputt gegangen. …
Leider war es nicht möglich sie zu entfernen. Jetzt erwartet mich eine operative Entfernung.
Ich bin 53 Jahre und frage mich ob ich mir eine Neue setzen lassen soll oder mir beim nächsten mal das gleiche droht
L. G. Kerstin
Liebe Kerstin,
am besten lassen Sie erstmal durch die Ärztin feststellen, ob Sie noch eine Verhütung brauchen. Das geht durch eine Hormonuntersuchung aus dem Blut. Sollten Sie noch eine Spirale brauchen, so sicher nur für eine kurze Zeit und dann sollte die Entfernung keine Schwierigkeiten bereiten. Alles Gute!
Hallo,
Also ich wollte eigentlich nur mal einen positiven Kommentar zur Mirena abgeben. Ich hatte bereits 3x dieses Verhütungsmittel und war immer voll zufrieden. Die Spirale erleichtert das Leben schon erheblich. Nebenwirkungen hatte ich keine und es war echt angenehm keine Regelblutungen mehr zu haben.
Ich hab eher jetzt das Problem, wie weiter verhüten nachdem die Spirale entfernt wurde.
Bin jetzt 51 und hoffe, dass das Problem Fruchtbarkeit Bad erledigt ist.
Lg
Liebe Romy,
danke für den Kommentar. Es ist wie bei allen Medikamenten: Manche sind damit glücklich und andere leiden. Wichtig ist nur, dass man genau informiert ist, was auf einen zukommen könnte. Und wenn Beschwerden auftreten, dass man sie zuordnen kann. Weiter alles Gute!
Hallo Frau Gerhard,
ich werde mir morgen die Spirale entfernen lassen, nachdem meine Brustschmerzen unerträglich geworden sind und die Jaydess auch so verrutscht ist, dass ich eine Art Ausfluss habe.
Ich würde aber gerne wissen, ob die Wassereinlagerungen zurück gehen, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben? Und ob durch den Entzug der Hormone das Körpergewicht wieder normalisiert wird?
Liebe Grüße
Keine Angst, es wird sich alles normalisieren!
Guten Tag Frau Gerhard ,
Ich habe seit zwei Jahren die Mirena und habe vor kurzem eine Zysten Entfernung gehabt . Als ich die Mirena ca ein halbes Jahre gehabt habe begannen die Nebenwirkungen : Ich habe einen Rheuma Ausbruch bekommen und mir geht es Gesundheitlich gerade sehr schlimm von den Gelenken her Arm Hand Bein Knie usw . Dazu Schwindel, Kopfschmerzen , Angst , Reizbarkeit , Becken Schmerzen usw Noch eine ganze Reihe davon . Nun habe ich mich selbst etwas schlau gemacht über die Mirena und festgestellt das meine Anzeichen alle kurz nach Anfang der Mirena los gingen und ich seit dem richtig kaputt gehe , körperlich und Psychisch . Ich möchte Sie jetzt ziehen lassen kann ich dies im Krankenhaus bei der Gynäkologischen machen lassen ? LG Angela
Liebe Angela,
normalerweise muss die Spirale nicht in der KLinik gezogen werden, sondern jeder Frauenarzt kann das. Alles Gute!