Fast jede Frau leidet irgendwann einmal unter einer Scheideninfektion. Juckreiz, Ausfluss, Brennen und Schmerzen sind oft die typischen Anzeichen. Und viele Frauen schlagen sich immer wieder mit diesen quälenden Symptomen herum. Deshalb wurde ich von Frau Martina Seifen-Mahmoud für die Zeitschrift BIO zu dieser Erkrankung interviewed.Hier finden Sie das Interview mit einigen Ergänzungen und den Themen: Ursachen von Scheideninfektionen, Vorsorgemaßnahmen und Hilfen. In einem zweiten Artikel werde ich auf bestimmte Lebenslagen eingehen: Schwangerschaft, Stillzeit, Pille und die Probleme in den Wechseljahren.
Ursachen von Scheideninfektionen
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Sommer, Sonne, Badefreuden und Scheideninfektion?
Ja, den gibt es. Viele Haut- und Schleimhautbewohner lieben eine feucht-warme Umgebung. Synthetikunterwäsche, String-Tangas und hautenge Stretch-Jeans sorgen für dieses Hautklima, bei dem man im Sommer noch leichter ins Schwitzen kommt. Eine erhöhte Ansteckungsgefahr droht außerdem durch Schwimmbäder, nasse Badesachen und gemeinsam genutzte, feuchte Handtücher.
Im Urlaub kann die zu intensive Sonneneinstrahlung das Immunsystem schwächen. Auch ungewohnte Speisen oder ein Zuviel an bestimmten Nahrungsmitteln oder Alkohol belasten den Organismus vermehrt. Last but not least ist für viele im Urlaub endlich mal Zeit für häufigen Sex, der die Scheidenschleimhaut und das Scheidenmilieu verändert.
Was in der Scheidenhöhle wohnt
Warum kann es relativ schnell zu einer Infektion kommen?
In der weiblichen Scheide leben eine Vielzahl von Bakterien und Pilzen in Harmonie zusammen, sofern die Milchsäure produzierenden Döderleinbakterien überwiegen und die möglicherweise krank machenden Keime in Schach halten. Das schaffen sie, indem sie den Säuregrad der Scheide bei einem pH- Wert von etwa 4 halten. Die Milchsäurebakterien sind von den Östrogenen abhängig, deshalb schwankt ihre Zahl und Aktivität im Verlaufe des Zyklus.
Werden diese hilfreichen Bakterien abgetötet, beispielsweise durch Antibiotika oder gechlortes Schwimmbadwasser, dann vermehren sich die schädlichen Keime. Auch durch Reinigungsmittel, hormonelle Veränderungen, Samenflüssigkeit, Blut, kann sich der pH-Wert verändern. Rötung und Schwellung im Intimbereich, untypisch gefärbter oder übel riechender Ausfluss, Juckreiz, Brennen – all dies sind Zeichen einer Infektion.
Bakterien oder Pilze
Scheideninfektionen werden meistens durch Bakterien oder Pilze verursacht – worin liegt der Unterschied?
Pilze und Bakterien haben unterschiedliche Lebensbedingungen. Pilze lieben beispielsweise Zucker. Frauen mit Übergewicht und einer erhöhten Zuckerkonzentration im Gewebe erkranken deshalb häufiger an Pilzinfektionen. Hierbei handelt es sich um Hefepilze, sogen. Candida-Arten. Ganz typisch ist dabei der weiße bröckelige Ausfluss, starker Juckreiz, eine gerötete und geschwollene Schleimhaut. Wenn frau schon „Pilzerfahrung“ hat, kann sie bei den ersten Anzeichen drei Tage lang KadeFungin 3 (Dr. Kade) einführen, das rezeptfrei erhältlich ist und die Pilze abtötet. Anschließend empfiehlt es sich, mit KadeFungin Milchsäurekur den pH- Wert wieder zu stabilisieren. Inzwischen gibt es ein neues Produkt, Multi-Gyn FloraPlus, das durch die Förderung der eigenen Laktobazillen in vielen Fällen die Pilzbesiedelung verhindern oder stoppen kann.
Bei ernsteren Pilzinfektionen und geschwächtem Immunsystem kann es sein, dass die Pilzsporen, die sich tief ins Gewebe eingraben können, von einfachen Anti-Pilzmitteln nicht erreicht werden. Dann sind spezielle, verschreibungspflichtige Mittel nötig, wie bspw. Fluconazol, das Pilze und Sporen abtötet.
Steigt der Scheiden-pH-Wert an, so vermehren sich die krank machenden Bakterien. Sie können aus dem Darm in die Scheide überwandern, bspw. die Colibakterien, oder durch Schmierinfektionen schon bei kleinen Mädchen in die Scheide eingebracht werden, bspw. die Streptokokken. Seltenere Erreger wie Gonokokken oder Chlamydien werden beim Geschlechtsverkehr übertragen. Sie machen aber selten eine starke Scheidenentzündung, sondern viel mehr eine Eileiterentzündung.
Das Hämophilus vaginalis-Bakterium, das heute normalerweise Gardnerella vaginalis genannt wird, liebt basisches Milieu und vermehrt sich besonders auf mangelhaft aufgebauter Scheidenschleimhaut. Diese Infektion kommt häufig nach den Wechseljahren oder unter niedrig dosierten Verhütungs- Pillen vor. Der Ausfluss ist eher klar und dünnflüssig und riecht nach Fisch. Juckreiz kann, muss aber nicht auftreten. Manchmal reicht es dann schon, wenn man mit Vitamin C (Vagi-C, Taurus- Pharma) die Scheide ansäuert. Vitamin C hat auch antioxidative Eigenschaften und ist daher besser als Milchsäure. Unter dem Einfluss des Vitamin Cs kann sich die eigene Scheidenflora in kürzester Zeit wieder regenerieren. Oder Sie verbessern mit Milchsäurebakterien das Scheidenmilieu. Mitunter ist aber eine lokale Hormon- oder sogar Antibiotikatherapie (am besten mit Metronidazol oder Clindamycin) sinnvoller.
Da die unterschiedlichen Infektionsauslöser auch verschiedene Behandlungen brauchen, ist es wichtig, dass man in der Regel eine Scheidenentzündung nicht nach Schema F selber behandelt. Sondern dass zunächst der Frauenarzt die richtige Diagnose stellt.
Trichomonaden
Auch Trichomonaden, also einzellige Geißeltierchen, gelten als Auslöser. Was ist hier zu beachten?
Trichomonaden werden vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen, nur die Hälfte aller Frauen bekommt allerdings Symptome. Wenn bekannt ist, dass der Partner Trichomonaden hat, muss unbedingt mit einem speziellen Antibiotikum behandelt werden. Besonders gefährlich sind sie in der Schwangerschaft, da sie zu einer Frühgeburt führen können. Vor Trichomonaden schützt man sich am besten durch die Benutzung eines Kondoms bei jedem Geschlechtsverkehr.
Risiko: Geschlechtsverkehr
Wie reduziert man beim Geschlechtsverkehr das Risiko für eine Scheideninfektion?
Einen Schutz haben wir gerade schon genannt: das Kondom. Man verhindert damit nicht nur, dass krank machende Bakterien übertragen werden können, sondern gleichzeitig schützt man die Scheide vor der basischen Samenflüssigkeit. Es dauert nämlich bis zu vier Tage nach dem Geschlechtsverkehr, bis sich der normale saure pH- Wert wieder eingestellt hat. Deshalb empfehle ich Frauen, die zu Scheideninfektionen neigen, nach dem Geschlechtsverkehr prophylaktisch ein Scheidenzäpfchen mit biologisch aktiven Milchsäurebakterien einzuführen, bspw. Vagiflor (Chiesi), 4Vag (hypo-a, enthält noch „Futter“ für die Bakterien und Vitamine) oder SymbioVag (SymbioPharm, enthält noch Milchsäure und Inulin, einen Nährstoff für Milchsäurebakterien).
Auch bestimmte Sexualpraktiken erhöhen das Risiko für Infektionen. So zum Beispiel wenn nach dem Analverkehr direkt Vaginalverkehr ausgeführt wird, ohne das Kondom zu wechseln oder sich gründlich zu reinigen. Denn dann können sich die Darmbakterien richtig wohl in der Scheide fühlen.
Psyche schuld?
Wenn Frauen immer wieder unter einer Scheideninfektion leiden – welche Rolle spielt der psychische Aspekt dabei?
Stress und Überlastung beeinträchtigen das Immunsystem und damit auch das Ökosystem unserer Haut und Schleimhäute. Die einen Frauen reagieren auf Stress mit Magen- oder Darmbeschwerden, die anderen mit Asthma oder Neurodermitis und wieder andere mit ständig rezidivierenden Infektionen. Dahinter können Partnerprobleme stecken, Ängste, Erfolgsdruck bei Kinderwunsch usw. Den Einfluss von psychischen Faktoren und Umweltbelastungen auf wiederholte Scheideninfektionen hat meine Kollegin Dr. Ulrike Güdel-Banis in einem gesonderten Artikel dargestellt.
Aber bevor man die Ursache auf die Psyche schiebt, sollte man wirklich eine klare Diagnose stellen. Denn wie oft kommen Frauen in die Sprechstunde und wollen nur wieder „die Zäpfchen gegen meinen Pilz“, die überhaupt keinen Pilz haben. Oft ist die Schleimhaut durch Pilzbehandlungen geschädigt oder es steckt eine Hormonstörung dahinter. Dies alles kann behandelt werden und schon ist die „psychische Ursache“ aus dem Weg geräumt.
Übertriebene Hygiene meiden
Welches sind die häufigsten Fehler bei Hygienemaßnahmen, die immer wieder propagiert werden? Was kann man tun oder sollte man möglichst unterlassen?
Der häufigste Fehler ist sicher, dass man „untenrum“ besonders „rein“ sein und gut riechen will. Leider wird viel zu häufig, zu intensiv und mit zu vielen Waschmitteln und Deos gearbeitet. Das reizt die Haut, tötet die guten Hautbakterien ab und erleichtert den krank machenden Keimen, die beispielsweise aus dem Darm kommen, den Eintritt in die Scheide. Ganz wichtig: Der Intimbereich sollte immer von vorne nach hinten, also vom Scheidenausgang zum After gereinigt werden.
Man nimmt dafür am besten Einmalwaschlappen oder solche aus Baumwolle, die man nur einmal benutzt und dann bei mindestens 60 Grad wäscht. Benutzen Sie ein- zweimal am Tag eine Waschlotion mit einem pH-Wert unter 7, bspw. Deumavan sensitiv (Kaymogyn). Pflegende Salben, wie Deumavan Salbe (Kaymogyn) oder Asche Basis Creme (Chiesi) sind unbedingt nach dem Waschen zu empfehlen, da sie die Haut glätten, vor Austrocknung schützen, Beschädigungen verhindern und weniger Darmbakterien auf der Haut verbleiben.
Verzichten sollte man auf Scheidenduschen, die nur die normale Scheidenflora durcheinander bringen. Die Scheide kann sich selber reinigen. Zurückhaltung ist auch geboten bei der Benutzung von duftenden Feuchttüchern. Sie reizen unter Umständen die Haut und können allergische Reaktionen auslösen.
Welche Vorteile hat ein Bidet?
Wenn man richtig herum darauf sitzt, wird das Genitale von vorne nach hinten abgespült und man schmiert nicht mit einem Waschlappen in alle Richtungen. Auch kann man die Temperatur regeln und eine Art Kneippkur für den Unterleib machen, indem man zwischen warm und kalt wechselt. Manche haben einen integrierten Fön, so dass die Haut besonders schonend getrocknet wird.
Welche Maßnahmen gelten für den Partner?
Auch der Partner sollte sich vor dem Geschlechtsverkehr das gesamte Genitale waschen und dabei auch die Vorhaut zurückschieben. Anschließend ist gründliches Händewaschen angesagt. Damit reduziert er das Risiko von Scheideninfektionen bei der Partnerin. Leidet die Partnerin unter wiederholten Scheideninfektionen, muss unter Umständen beim Partner mal eine Spermaprobe untersucht werden, denn er kann unter einer Entzündung leiden, ohne es zu merken. Nur ein Abstrich vom Penis reicht normalerweise nicht aus.
Und nicht zu vergessen, das Kondom, das ihn selbst und die Partnerin vor Infektionen schützt. Übrigens gilt dasselbe, wenn frau eine Partnerin hat: durch den Austausch der Scheidensekrete kann sie sich infizieren, und zwar ist das Risiko umso höher, je häufiger die Partnerinnen wechseln.
Tabelle: Intimpflege: was ist richtig, was ist falsch?

Tipps zur Vorbeugung
Wie lässt sich einer Scheideninfektion am besten vorbeugen?
Das fängt im Alltag bei der Kleidung und der Hygiene an. Die Unterwäsche sollte aus atmungsaktivem Material und nach Möglichkeit bei 60 Grad waschbar sein, denn dann gehen auch Pilze kaputt. Tangas sind für anfällige Frauen nichts. Der Slip sollte täglich gewechselt werden, die Kleidung nicht zu eng sein. Superenge Jeans sehen zwar flott aus, wenn man aber den ganzen Tag darin sitzen muss, entsteht ein schlechtes Hautklima. Hat man eine sitzende Tätigkeit, dann ein Kissen oder eine Unterlage wählen, die nicht zum Schwitzen führen.
Piercing und Intimrasuren reizen die Haut, so dass sie besonders sorgfältig mit Pflegecremes nachbehandelt werden muss. Dafür bietet sich Sagella Sensitive Pflege-Balsam an (Rottapharm), in dem zusätzlich ein pflanzlicher Haarwuchshemmer enthalten ist. Über die vernünftige Hygiene hatten wir ja schon gesprochen.
Um Infektionen durch Schwimmbadbesuche vorzubeugen, führt man am besten vor dem Schwimmen einen nicht reizenden Spezialtampon in die Scheide ein, den Symbiofem protect (SymbioPharm). Und wenn man befürchten muss, dass durch Medikamente, wie bspw. Antibiotika oder Nebennierenrindenhormone, die Scheidenflora leiden könnte, führt man prophylaktisch aktive Milchsäurebakterien ein, wie bspw. 4Vag (hypo-a) oder Vagiflor (Chiesi).
Auch nach einer Untersuchung beim Frauenarzt, nach operativen Eingriffen am Muttermund oder einer Ausschabung können die vorsichtshalber benutzt werden. Für Frauen, die besonders nach der Periode oder nach dem Geschlechtsverkehr an Scheidenentzündungen erkranken, sind diese Zäpfchen oder Scheidencremes auch eine große Hilfe.
Wichtig ist, dass nicht nur äußerlich mit Salbe behandelt wird, sondern dass die Zäpfchen tief in die Scheide, am besten abends, eingeführt werden. Außerdem gibt es zahlreiche Feuchtmittel als Vaginalsalben, -gels und -zäpfchen mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen, wie Hyaluronsäure, Pflanzenextrakten (Aloe vera, Teebaumöl, Soja, Ringelblumen), die neben der Befeuchtung auch antientzündliche Eigenschaften haben. Sie sind aber wirklich nur zur Prophylaxe und als Gleitmittel geeignet. Informieren Sie sich vorher, ob sie mit Kondomen vereinbar sind.
Naturheilverfahren einsetzen
Welche naturheilkundlichen Maßnahmen empfehlen Sie?
In der Naturheilkunde wird ja weniger ein bestimmter Keim behandelt als das Terrain, der Boden, auf dem sich eine Erkrankung erst ausbilden kann. Deshalb kann man mit homöopathischen Mitteln behandeln, wenn der Ausfluss eine bestimmte Qualität hat, Besonderheiten bei der Monatsblutung bestehen und gleichzeitig typische Gemütssymptome auftreten.
Nur ein Beispiel: Calcium carbonicum, wenn die Patientin unter einem wund machenden milchigen Ausfluss leidet, die Blutungen zu stark und zu lang sind und sie ewig fröstelt. Homöopathische Komplexmittel können dann verschiedene Arten von Ausfluss abdecken. Mehr dazu finden Sie in meinem Frauengesundheitsbuch.
Oder man versucht es mit den Schüßlersalzen, bspw. Natrium chloratum D6 (Nr. 8) bei wässrig-klaren, wund machenden Absonderungen oder Natrium phosphoricum D6 (Nr. 9) bei sauer-käsigem Ausfluss. Auch Pflanzenmittel aus Sonnenhut, Lavendel oder der Kapuzinerkresse können helfen, die in Form von CERES Urtinkturen (Alcea) den Körper und die Seele bei der Selbstheilung unterstützen. Am besten wendet man sich an eine naturheilkundlich geschulte Therapeutin.
Aber Achtung: Wie größere Studien gezeigt haben, hilft bei immer wiederkehrenden Pilzinfektionen oft der wiederholte Einsatz eines bestimmten Anti-Pilzmittels besser als die Homöopathie, wie ich in einem anderen Artikel schon ausgeführt habe.
Ernährungsumstellung hilft
Kann sich frau auch durch die richtige Ernährung vor Scheideninfektionen mit Pilzen schützen?
Immer wieder tauchen neue Pilzdiäten auf. Letzten Endes wird man sein Immunsystem am besten stärken, wenn man wenig Industriezucker und Auszugsmehle zu sich nimmt, dafür reichlich Obst, Salat, Gemüse und Vollkornprodukte. Auch ein Zuviel an tierischen Nahrungsmitteln sollte vermieden werden, darunter fällt auch der reichliche Konsum von Milch und Käse.
Bei chronischen Pilzinfektionen sollte man auf jeden Fall beim Hausarzt einen Zuckerbelastungstest machen. Auch wenn er unauffällig sein sollte, ist vorübergehend der Konsum von süßem Obst und Kohlenhydraten einzuschränken.
Besteht der Verdacht, dass auch im Darm zu viele Pilze wohnen, was sich durch Blähungen und Durchfall bemerkbar machen kann, so sollte frau mit Ihrem Arzt besprechen, ob eine Stuhluntersuchung nötig ist. Werden darin viele Pilze nachgewiesen, muss der Darm behandelt werden, damit die Pilze nicht die Scheide besiedeln und das Immunsystem weiter schwächen. Frau kann auch auf eigene Faust rechtsdrehende Milchsäure schlucken, bspw. Mykocur (Asconex). Man rührt dreimal täglich 20 Tropfen dieser 20% igen Milchsäure in Wasser oder Tee ein (nicht in Milch!) und trinkt sie über mehrere Wochen regelmäßig. Dadurch wird wieder ein gesunder Darm-pH-Wert eingestellt, das Immunsystem wird aktiviert und der Stoffwechsel entlastet. So stellt sich dann auch wieder eine normale Scheidenflora ein.
Heute wissen wir, dass viele Frauen sogar im Sommer unter einem Vitamin D- Mangel leiden, auch dann droht eine verstärkte Anfälligkeit für Scheideninfektionen. Am besten den Vitamin D- Spiegel messen lassen und Abhilfe schaffen, was übrigens sehr gut mit Vitamin D- Öl über Scheidentampons oder –zäpfchen geht.
Weitere Hilfen
In der Apotheke gibt es Vitamin-C-Tabletten für die Scheide. Was ist davon zu halten?
Diese Tabletten säuern die Scheide an und ermöglichen dadurch den guten Scheidenbakterien bessere Überlebensbedingungen. Vitamin C hat antioxidative und immunmodulatorische Eigenschaften und ist daher mehr als eine Säure. Vitamin -C-Tabletten für die Scheide haben sich als Schutz vor bakteriellen Infektionen besonders in der Schwangerschaft bewährt. Voraussetzung ist natürlich, dass die eigenen Laktobazillen von guter Qualität und in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Seit einigen Jahren wissen wir erst, dass vollwertige Laktobazillen Wasserstoffsuperoxid bilden können, das H2O2, und damit die anderen Bakterien in Schach halten. Wenn die Laktobazillen diese Fähigkeit nicht haben, hilft auch das Vitamin C nicht weiter. Übrigens kann man im Labor durch einen Abstrich und eine spezielle Kultur testen lassen, ob die eigenen Milchsäurebakterien Wasserstoffsuperoxid bilden können.
Joghurt für die Scheide?
Eine positive Wirkung sagt man auch so genannten Milchsäure-Gels bei Scheidenpilzinfektionen nach? Mitunter hilft aber auch ganz einfach ein Naturjoghurt, mit dem man die Scheide behandelt. Welche Erfahrungen gibt es?
Die Milchsäure-Gels säuern nur an. Besser sind Milchsäurebakterien(s.o.). Die haben allerdings den Nachteil, dass sie im Kühlschrank aufbewahrt werden sollten. Für Reisen sind die Milchsäuregels deshalb praktischer. Von Naturjoghurt würde ich heute abraten. Diese Laktobazillen gehören nicht zu Vaginalflora! Joghurt hat zwar einen kühlenden Effekt, was manchmal schon hilfreich ist. Das kann aber höchstens mal ein Notbehelf sein, wenn alle Apotheken geschlossen sind.
Impfung gegen Scheideninfektionen
Man hört auch immer mal, dass man sich gegen Scheideninfektionen impfen lassen kann. Was ist davon zu halten?
Das kann eine sehr hilfreiche Sache sein. Es gibt eine spezielle Impfung gegen Candidapilze, aber auch eine zweite, die aus Milchsäurebakterien gemacht wird und das Immunsystem der Scheide verbessert, so dass sie auch anderen Entzündungserregern vorbeugen kann.
Text incl. Bildnutzung mit freundlicher Genehmigung des Bio Ritter Verlags.
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Und welche Erfahrungen haben Sie mit der Scheidenhygiene und Infektionen gemacht? Unten können Sie einen Kommentar hinterlassen!

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Noch einmal Hallo Frau Doktor Gerhard.
Nochmal vielen Dank für ihre Antwort!
Sie fragten mich nach dem Pco Syndrom, von dem ich noch nie hörte. Ich habe dann nochmal meine Mutter gefragt, aber sie sagte, dass es ausgeschlossen ist, dass ich das habe. Es war so, dass ich wegen starken Bauchschmerzen ins Krankenhaus gegangen bin, wo bein Ultraschall gesehen wurde, dass sie verdreht seien und deshalb schmerzen würden( plus leichter Blindarmentzündung)also wurde beides Entfernt. Es wurde schon vermutet, dass sich ein Eierstock verdreht hätte, aber zum Glück nicht.
Ich hatte ja erst vor 2 1/2 Wochen einen Abstrich+Kulturen machen lassen und da wurde ja nichts festgestellt. Aber ich habe jetzt einen sehr merkwürdigen und störenden Geruch im Intimbereich (nicht fischig sondern eher muffig-säuerlich) und sehr sehr viel milchigen Aussfluss. Was kann ich tun, bin wieder etwas verzweifelt, nehme schon die ganze Zeit Multigyn Actigel aussen.
Vielen Dank für ihre Mühe!
Vicky
Liebe Viky,
Behandlung nur äußerlich ist unzureichend. So ein Ausfluss muss nichts Schlimmes sein, kann allein durch eine Hormonimbalanz und eine leicht gestörte Bakterienflora der Scheide bedingt sein. Empfehle eine homöopathische Therapie.
Hallo
Ich hab seit Tagen Juckreiz und weiss gelblichen Ausfluss..
Mein FA hat leider erst am 16 wieder Zeit. Könnten sie vielleicht sagen was es sein könnte?
Liebe Grüße
Hallo, Nici,
könnte sich um Pilze handeln. am besten einen Versuch mit Multi-Gyn FloraPlus machen. Wenn es schlimmer wird, anderen FA aussuchen, der Zeit hat.
Gute Besserung
Hallo nochmal Frau Doktor!
Vielen Dank für ihre Antwort!
Also meine Tage hab ich leider nicht regelmäßig, sondern sie kommen meistens mehrere Tage zu früh und dauern dann auch mal bis zu einer Woche ( inklusive Schmierblutungen). Die Pille nehme ich nicht obwohl mir bereits auf Grund von starken Regel und Eisprungschmerzen eine verschrieben wurde weil ich Angst vor den Nebenwirkungen habe wobei sie im Moment auch nicht nötig wäre weil ich noch keinen GV hatte. Auch wurden 2011 mehrere Zysten an den Eierstöcken operativ entfernt. Also ich werde dann mal einen Therapeuten aufsuchen. Ich hätte noch drei Fragen an Sie: Würden Sie mir raten jetzt Milchsäurebakterien oder ähnliches zu nehmen oder vorher nochmal zu einem FA zu gehen? Kann man diese Hormonschwankungem irgendwie messen? Wird in ihrem Buch auch auf dieses ganze Thema unter dem ich gerade etwas leide angegangen? Weil ich suche schon lange einen Ratgeger für diese ganzen Frauenprobleme.
Es grüßt Sie herzlich Vicky!
Liebe Vicky,
dann war meine Vermutung mit der leichten Hormonstörung ja richtig. Lese ich das richtig, dass Ihnen schon mit 16 Jahren Zysten am Eierstock entfernt wurden? Haben Sie ein PCO-Syndrom oder was waren das für Cysten? Ziemlich unüblich diese Therapie. Ja, natürlich kann man die Hormonstörung genau untersuchen und im Blut oder Speichel hOrmone messen. Kaufen Sie sich das Frauen-Gesundheitsbuch, damit Sie Ihren Körper besser kennen lernen. Die Milchsäurebakterien können Sie auf jeden Fall einführen, wenn keine großen Probleme bestehen, müssen Sie nicht vorher zum FA. Viele Grüße!
Sehr geehrte Frau Doktor Gerhard
Ich habe mir Ihren Bericht und die ganzen Kommentare durchgelesen und dies half auch ein bisschen, jedoch würde ich trotzdem gerne meine Beschwerden nennen, denn sie arten langsam zu einem richtigen Leidensweg für mich aus.
Ich bin 18 Jahre alt und hatte vor drei Jahren einen schlimmen HarnwegsInfekt, womit das ganze Übel anfing. Erst nach 2 Wochen Schmerzen war ich beim Arzt und bekam Antibiotika. Bis jetzt leide ich unter regelmäßigen Schmerzen beim Wasserlassern oder auch einfach beim Sitzen, ohne dass Bakterien im Urin zu finden sind (habe etliche Male den Urin untersuchen lassen). Ich habe viel versucht: Cranberry, verschiedene Tees…. Aber jetz ist noch etwas dazu gekommen, was mich noch deutlich mehr belastet als die Probleme mit der Blase. Anfang Dezember hatte ich zum ersten Mal einen Scheidenpilz, welcher mit Multilind und Kadefungin mehr oder weniger erfolgreich behandelt wurde, jedenfalls war ich einige Wochen beschwerdefrei. Dann hatte ich immer wieder ein komisches,juckendes, glitschiges Gefühl mit viel Ausfluss im Intimbereich worauf ich beim FA war und nach einem Abstrich unerwünschte Bakterien festzustellen waren. Mir wurde gesagt, dass ich dies mit einfachen Milchsäurezäpfchen in den Griff bekommen würde, Multigyn Actigel habe ich äusserlich auch genommen. Leider besserten sich die Beschwerden nicht, sondern wurden schlimmer (extremer Juckreiz). Ich ging wieder zum FA und kam mit einem Antibiotikum heraus (Sobelin), weil gerade innen den Schamlippen also am äusseren Geschlechtsbeerich „schlechte“ Bakterien waren. Ich wendete also das AB innerlich und äusserlich an. Beim Arzt wurde mir absolut nichts von Aufbau der Flora nach AB gesagt und auch auf die Frage nach MilchsäureBakterien wurde gesagt es wäre unnötig. Ich habe mir dann die Kadefungin Milchsäurekur geholt und 2 Wochen war ich dann mehr oder weniiger beschwerdefrei. Dann bekam ich eine schwere Halsentzündung und ein Pilz mit allen Symptomen trat auf. Ich nahm dann auf eigene Faust nochmal ein Antimykotikum, als dann die Beschwerden nicht besser wurden, ging ich erneut zum FA um eine Mischinfektion oder ähnliches auszuschließen, das war vor zwei Woche, die Beschwerden besserten sich etwas. Letzten Dienstag kamen die Ergebnisse vom Abstrich: kein Pilz mehr. Ich war erleichtert.Ich begann Mulitgyn FloraPlus und das Wala Majorana Gel zu nehmen, weil es nie komplett weg zu gehen schien, also der wechselnde Juckreiz vor allem beim Gehen oder das Brennen beim Sitzen. Ich habe im Moment viel durchsichtig, glasigen Aussfluss (kein Geruch) aber mein Intimbereich riecht seit neustem leicht fischig also die Haut. Nun bin ich total verunsichert und habe ständig Angst, dass ich da unten wieder etwas habe, obwohl ich doch alles mögliche versuche zu machen, es ist so so belastend. Ich spüre die ganze Zeit meinem Intimberich unangenehm, früher habe ich ihn ganicht so wahrgenommen. ich hatte in dem Bereich früher nie Probleme, ich musste oft Antibiotika nehmen und hatte nie einen Pilz oder ähnliches. Meine ganze Aufmerksamkeit ist gegen meinen Willen immer darauf gerichtet wegen der Angst, aber leider haben sich meine Befürchtungen so oft bestätigt. Aber ich möchte nicht jezt schon zum 5.mal zur selben FA gehen wegen den Beschwerden, es war letztes mal schon unangehem weil sie auch nicht mehr weiter wusste. Nun muss ich aber sagen dass bei mir Candida im Darm vermehrt gefunden worden ist, da ich auch Probleme mit dem Bauch habe, also ich sehe da schon eine mögliche Verbindung mit dem Scheidenpilz aber mit schlechten Bakterien hat das doch nichts zu tun oder?? Ich weiß eben auch nicht, woher die bakterielle Scheideninfektion kam, denn ich bin sehr auf Sauberkeit und Hygiene bedacht (Intimwaschlotion/Wasser, Baumwollunterwäsche jeden Tag wechseln,waschen bei 60 Grad mit Hygienespüler, nicht setzten auf öffentliche WCs….aber langsam wird es etwas fanatisch aber alles nur wieder wegen der Angst.Ich weiß nicht ob meine Scheidenflora jetzt in Ordung ist oder nicht. Die Intimprobleme belasten mein Leben wirklich sehr. Haben Sie noch irgendwelche Tipps für mich, ich nehme alles dankend an.
Grüße Viky
Liebe Viky,
vielen Dank für die ausführliche Darstellung Ihrer Probleme. Sie haben wirklich schon sehr viel ausprobiert. Sie schreiben nicht, ob Sie die Pille einnehmen, eine regelmäßige Periode haben, sexuellen Verkehr haben. Manchmal können geringe Hormonstörungen zu der anfälligen Scheidenflora führen. Natürlich kann zu viel Candida im Darm auch zu Candida in der Scheide führen, aber in der letzten Zeit hatten Sie ja wohl keine Scheidenpilze mehr und stattdessen eine bakterielle Vaginose. Das spricht dann eher für eine Hormonschwankung. Am ehesten kann Ihnen meiner Meinung nach ein Therapeut helfen, der gut homöopathisch arbeitet. Denn nur immer die Scheide zu behandeln, wird nicht reichen, die konstitutionelle Homöopathie, das ist die Behandlung mit Einzelmitteln bringt Sie sicher weiter.
sehr geehrte frau Doktor
ich bin 21 und habe immer wieder probleme mit infektionen(bakteriel)
wahr auch schon öffters beim frauenarzt. sie hat jedes mal abtrich genommen
antibiotika crem für die vagina verhrieben und auch zäpfchen und crems für die äussere anwendung.
doch immer wen ich meine Regel bekomme oder nachdem GEschlechtverkehr hab ich brennen und jucken
an meiner Vagina. ich habe au die pille genommen und seit 3monaten jetzt abgesetzt.
ich habe auch seit 1jahr den gleichen partner.
an was könnte es liegen das ich so offt eine infetion habe?
liebe Ayse,
nach der Periode steigt immer wieder der pH-Wert der Scheide an, und dann vermehren sich diese anderen Bakterien, die Ausfluss, Jucken und Brennen hervorrufen. Hier finden Sie Tipps: http://www.netzwerk-frauengesundheit.com/hilfe-bei-scheideninfektionen-und-trockener-scheide-teil-2-verschiedene-lebensphasen/ und Sie werden verstehen, warum Sie diesen Ausfluss nicht wegbekommen. Einige Therapievorschläge finden sie bereits in dem Artikel.
Vorschlag: nach der Periode und dem GV Multigyn Vaginaldusche benutzen, dann Multigyn Actigel einführen, eventuell zusätzlich Milchsäurebakterien
Eventuell sollte sich auch mal Ihr Partner untersuchen lassen, ob Bakterien in seiner Samenflüssigkeit sind.
Sehr geehrte Frau Doktor
Toll, dass Sie all diese Anfragen so liebevoll und kompetent beantworten.
Auch ich habe eine Entzündungsproblem. Angefangen vor ca. 6 Wochen während einer starken Grippe. Habe versucht mit Gyno Canesten selbst zu behandeln. Da ich erfolglos war, ging ich zum Frauenarzt. Der hat mir dann mitgeteilt, dass ich extrem Wund bin. Aussen wie Innen. Diese Wundheit machte sich durch brennen, sehr starkes brennen bemerkbar.
Er meinte aber, dass ich keinen Pilz hätte. Der jedoch auch schon verschwunden sein könnte. Ich hatte Jahrelang nie mehr Probleme mit Pilzen oder Entzündungen.Geschlechtsverkehr hatte ich schon längere Zeit nicht mehr
Ich bekam: Fluomizin, Gynoflor und Fluconax.
Da ein paar Tage später meine Tage einsetzten habe ich mit der Vaginaltablettenkur gewartet. Meine Tage verliefen normal, ohne Beschwerden. Freute mich schon, dass alles vorbei ist.
Zudem muss ich sagen, dass ich genau zu diesem Zeitpunkt die Pille abgesetzt habe. Jedoch die Pille noch einnahm, als die Entzündung angefangen hat. Es kann also nicht die Pille als Ursprung gewesen sein.
Kurz nach Ende der Tage fing es wieder an. Schmerzen/Brennen genau gleich. Anfangs hatte ich das Gefühl, dass brennen ist weniger, wenn ich einen OB trage.
Fluconax habe ich wegen den erdenklich schlimmen Nebenwirkungen, die auftreten könnten, nicht genommen. . Ich fing die Behandlung mit Fluomizin an. 6 Tage lang. Die Beschwerden waren nicht konstant gleich. Es gab bessere und schlechtere Tage. Jeodoch hatte ich permanent das Gefühl, kaum mehr Ausfluss zu haben und extrem ausgetrocknet zu sein. Die Vaginaltabletten bröckelten meistens den Tag durch raus.
Dann fing ich an mit Gynoflor. 6 Tage lang zwei Vaginaltabletten vor dem zu Bett gehen. Zustand hat sich nicht geändert. Der Ausfluss ist teils sehr wässerig und dann wieder alles sehr trocken.
Zudem muss ich Ihnen sagen, dass mein Vaginaeingang teils stark entzündet ist.Die äusseren Schamlippen sind nicht betroffen. Ich habe so gut wie kein jucken, nur brennen. Aber nicht an allen Stellen gleich stark. Ich musste auch feststellen, dass ein Teil der Haut,welche in die Scheide führt, sich weislich verfärbt hat. Ich dachte erst, dass es Resten der Vaginaltabletten sind. Ist jedoch tatsächlich verfärbt, hellrosa-weiss. Das macht mir nun doch alles etwas Sorgen. Komisch finde ich auch, dass die Entzündung im Bereich den man sehen kann, nicht überall gleich rot/stark ist.
Habe lokal versucht mit Bepanthen, Pevaryl, Gyno Canesten, Intimöl (welches beruhigen soll), zu behandeln und habe mich mit Prurimed gewaschen. Unterwäsche gekocht und immer eine Slipeinlage getragen.Hilft alles nichts.
Ich bin gespannt auf Ihre Rückmeldung und hoffe, dass Sie mir helfen können.
Vielen Dank im Voraus.
Herzliche Grüsse, Ramona
Liebe Ramona,
Zwar haben Sie mir ausführlich geschildert, was Sie für Beschwerden haben und wie die Schleimhaut aussieht, aber daraus kann ich keine Ferndiagnose stellen. Bitte gehen Sie unbedingt noch mal zur Frauenärztin oder eventuell zu einer anderen, wenn Sie nicht zufrieden sind, und doktorn Sie nicht herum, das reizt alles die Haut immer mehr. Es müssen Spezial-Abstriche und Kulturen gemacht werden, eventuell auch mit einem Vergrößerungsglas, dem Kolposkop, nachgeschaut werden. Außer einer durch Pilze oder Bakterien hervorgerufenen Entzündung kann es auch allergisch oder autoimmunologisch bedingt sein oder eine Zellveränderung. Es gibt bei den Frauenärzten und Hautärzten Spezialisten dafür.
Gute Besserung! Und schreiben Sie mal, was es war und was Ihnen geholfen hat.
Liebe Frau Gerhard,
ich bin 19 Jahre habe seit ungefähr 4 Wochen Probleme mit meiner Scheide. Alles fing erst an, als ich ca. vor 5 Wochen mit meinen Freund GV hatte. Ich hatte schon währenddessen richtig heftige Schmerzen. Es hat sich so angefühlt, als würde es mich innerlich zerreisen. Er ist auch immer irgendwo dagegen gestoßen. Wir mussten deswegen auch abbrechen. Einen Tag später bin ich mitten in der Nacht vor Schmerzen in der Blase aufgewacht. Ich hatte einen richtigen Druck in der Blase und heftiges Brennen und Ziehen beim Wasser lassen. Musste dann auch sofort in die Notaufnahme, weil ich es vor Schmerzen in der Blase nicht mehr ausgehalten habe. Hatte auch Blut im Urin. Es kam natürlich eine Blasenentzündung raus mit sehr vielen Bakterien. Dagegen habe ich dann Antibiotika bekommen. Die Schmerzen waren nach drei Tagen weg, und dann bekam ich einen Pilz. Ich war wegen den Beschwerden auch beim Frauenarzt. Meine Ärztin verschrieb mir KadeFungin, und sie hat mir empfohlen, dass ich mir nach den GV immer eine Vagi C Tablette einführen soll, weil sie geschätzt hat, dass die Blasenentzündung deswegen entstanden sein könnte. Alles in einem waren die Beschwerden nach ungefähr 2 Wochen weg. Aber irgendwie hab ich momentan schon wieder ein Wundgefühl in der Scheide, und es juckt und sticht im Schamlippenbereich. Sehr stark merke ich es beim Laufen und auch beim Sitzen. Ich habe gelesen, das dieses unangenehme Jucken auch von Darmbakterien in der Scheide kommen kann. Was gibt es da für Medikamente dagegen? Meine Frauenärztin hat gesagt, dass sich mein Freund auch mal beim Urologen untersuchen lassen soll, da es auch sein kann, dass er mir Bakterien übertragen hat. Ich nehme die Pille Lamuna 20 und wir haben deswegen ohne Kondom verhütet. Ich habe echt Angst, dass ich jetzt jedes mal nach dem GV an Blasenentzündungen oder anderen Infektionen leide. War bei mir leider jetzt des öfteren schon so. Wie kann man die Infektionen denn vorbeugen? Muss mein Freund auch auf irgendetwas achten? Hilft denn das Vagi C Zäpfchen gegen Infektionen? Als ich mir das Zäpfchen zum ersten Mal eingeführt habe, hat es auch sehr gebrannt. Weiß nicht mehr, was ich machen soll. Ich scheine sehr anfällig zu sein.. :(
Ich würde mich über eine Antwort von Ihnen sehr freuen.
Liebe Grüße
Vanessa
Liebe Vanessa,
Tut mir leid, dass Du so Beschwerden hast. Sicher ist vernünftig, wenn auch der Freund mal untersucht wird. Offenbar ist die Scheidenschleimhaut nicht genügend aufgebaut, so dass die Milchsäurebakterien nicht ausreichend „Futter“ haben. bitte die artikel über Scheidenentzündungen und die Kommentare noch mal ausführlich lesen, ich kann nicht immer wieder dasselbe empfehlen. Vagi-C reicht offenbar nicht, besser Milchsäurebakterien einführen, nach dem GV ebenfalls, oder multigyn oder Delima, eventuell die Pille wechseln, eine mit mehr Östrogen verschreiben lassen.
sehr geehrte Frau Doktor,
Ich habe seit einigen Wochen anscheinend eine scheideninfektion.vor 6 tagen war ich beim Frauenarzt sie hat mir scheidenzäpfchen mit chlotrimazol verschrieben und zusätzlich einee scheidenspülung .aber jetzt ist alles noch viel schlimmer.ich habe starken juckreiz an der vagina un im analbereich.ich werde noch verrückt und weis nicht was ich machen soll. Ihr muss dazu sagen das ich in Italien lebe und viele der hier beschriebenen Medikamente nicht bekomme.die zäpfchen habe ich abgesetzt
Vielen dank schonmal im voraus
Liebe Laura,
da kann ich Ihnen leider aus der Entfernung auch nicht weiterhelfen. Sie müssen noch mal zum Frauenarzt. Vielleicht haben Sie eine Allergie auf eines der Medikamente. Gute Besserung!
Sehr geehrte Frau Doktor,
ich habe seit langer Zeit (über 5 Jahre) immer wieder Probleme mit bakteriellen Infektionen.
Ich habe jetzt diverse Male nach Absprache mit meinem Gyn Vagi C und oder auch Vagi Flor genommen, danach stellt sich auch immer eine deutliche kurzfristige Besserung ein. Diese hält genau so lange bis ich meine Tage bekomme.
Der starke Ausfluss und unangenehme Geruch schränken mich wirklich ein.
Im Moment ist es wirklich extrem, deswegen auch der Entschluss mal Google zu fragen.
Ich bin 25, verhüte mit meiner zweiten Mirena (aktuelle liegt seit 3,5 Jahren), bin mit der Spirale bis auf ab und zu vorkommende Zysten wirklich sehr gut zufrieden. Komischer weise hatte ich bei der ersten Spirale meine Tage fast gar nicht, somit auch weniger Beschwerden. Ich habe regelmäßig Sex mit meinem festen Partner.
Muss ich mein leben lang mit Vagi C leben? Das wäre echt nervig…
Danke für einen sehr aufschlussreichen Artikel.
Gruß
Liebe Hanni,
Bei Ihnen besteht offenbar das Problem, dass der Säuregrad der Scheide zu hoch ist. Sie sollten also nach der Periode und nach jedem GV (bis zu 3 Tage bleibt der ScheidenpH basisch) Vagi C oder Milchsäurebakterien oder Multigyn einführen. Es gibt auch Spezialuntersuchungen, die Sie über dieses Institut machen lassen können, um gezielt Ihre Scheidenflora zu normalisieren: http://www.mikrooek.de/fuer-patienten Auch eine Impfung gegen diese bakteriellen Infektionen ist möglich. Sprechen Sie mal mit Ihrem Frauenarzt darüber.
Liebe Frau Dr. Gerhard,
ich bin 20 Jahre alt und verspüre nun seit ungefähr 4 Tagen dieses Jucken.
Ich habe seit knapp einem halben Jahr einen Freund und in meinen letzten Beziehungen ist so etwas noch nie aufgetreten.
Mit meinem jetzigen Freund habe ich ziemlich oft Geschlechtsverkehr. Wir sehen uns meist alle 2. Tage und wenn wir uns sehen schlafen wir auch miteinander und das meist 2,3 oder auch 4 Mal hintereinander. Ich hatte zuerst gedacht, es ist einfach nur wund, wollte es denn verheilen lassen, aber plötzlich fing es an zu jucken.
Ich habe nun schon versucht Wundcreme für Babys rauf zu machen, aber es hilft nicht.
Ich mag auch deswegen nicht gerne zum Frauenarzt gehen.
Wissen Sie vielleicht ob das eine Pilzinfektion ist?
Ich kenne mich mit sowas nicht aus und weiß nicht, wie ich handeln soll.
Darf ich nun überhaupt noch mit meinem Freund schlafen oder ist das nun erstmal tabu.?
Wird es vielleicht auch von alleine weg gehen?
Bitte helfen Sie mir, ich bin schon am verzweifeln. :(
Mit freundlichen Grüßen
Sarah
Liebe Sarah,
das Jucken kann alles Mögliche sein, Pilze oder Filzläuse oder….das muss sich unbedingt ein Frauenarzt ansehen! Zum Verzweifeln gibt es da gar keinen Grund, sondern nur zum raschen Abklären. Solche Beschwerden hat jede Frau mehrfach in ihrem Leben!
Viel Glück und gute Besserung